„200 Jahre Kreisgeschichte“ – Das Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2017 veröffentlicht

Rhein-Sieg-Kreis (rl) – Vor 200 Jahren hat die preußische Regierung mit der Einführung der Kreise im Rheinland und in Westfalen Strukturen geschaffen, die bis heute fortwirken. Aus den damals in unserer Region gegründeten Kreisen Siegburg, Uckerath, Bonn, Rheinbach und Waldbröl ist der heutige Rhein-Sieg-Kreis hervorgegangen, der somit auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken kann.

Aus diesem Anlass befasst sich die 32. Ausgabe des Jahrbuches des Rhein-Sieg-Kreises 2017 schwerpunktmäßig mit der Kreisgeschichte. Das Buch spannt einen weiten Bogen von der Zeit des Wiener Kongresses, als die politischen Grundentscheidungen für die späteren Strukturen getroffen wurden, bis heute. Der Schwerpunkt der historischen Beiträge liegt dabei auf dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der jüngeren Kreisgeschichte soll ein eigener Band im Jahr 2019 gewidmet werden, wenn der Rhein-Sieg-Kreis in der heutigen Form sein 50-jähriges Bestehen feiern kann. Wie immer enthält das Jahrbuch auch einen umfangreichen Teil, in dem über das aktuellen Geschehen im Kreis berichtet wird.

Viele der 22 Autorinnen und Autoren waren dabei, als das neue Jahrbuch im Stadtmuseum Siegburg vorgestellt wurde. Den Rahmen dafür bildete die zeitgleich eröffnete Ausstellung „Von der preußischen Obrigkeit zur bürgerlichen Selbstverwaltung“, die in rund zwanzig Schautafeln die Entstehung und Entwicklung der Kreise in Nordrhein-Westfalen erläutert. Sie wurde beim Landkreistag Nordrhein-Westfalen unter maßgeblicher Mitwirkung der Kreisarchivarin, Dr. Claudia Maria Arndt, erarbeitet und vom Kreisarchiv um Aspekte der regionalen Kreisgeschichte ergänzt.

„Der Rhein-Sieg-Kreis, so wie wir ihn heute kennen, ist vor bald fünfzig Jahren gegründet worden. Aber er hat eine dreimal so lange Vorgeschichte. Ich freue mich sehr, dass unser neues Jahrbuch sich dieser Vorgeschichte widmet“, sagte Landrat Sebastian Schuster in seiner Begrüßung. „An Überblicken und konkreten Beispielen wird der Weg von den obrigkeitsstaatlich geprägten Anfängen der Kreisstrukturen in unserem Raum bis zu den demokratisch verfassten Gebietskörperschaften unserer Tage deutlich, ohne dass das Jahrbuch den Anspruch erhebt, diesen langen Weg lückenlos nachzuzeichnen“, erläutert Rainer Land, der sich als Leiter des Kultur- und Sportamtes des Kreises auch für das Jahrbuch verantwortlich zeichnet. „Dabei zeigt sich, wie sich politische und administrative Entscheidungen vor Ort konkret auswirken.“

Über sechzig Landräte und Oberkreisdirektoren haben in 200 Jahren Verantwortung für den Rhein-Sieg-Kreis und seine fünf Vorgängerkreise getragen. Ihre Biografien hat Kreisarchivarin Dr. Claudia-Maria Arndt sowohl für die Ausstellung als auch für das Jahrbuch erstmals zusammengetragen.

Kulturdezernent Thomas Wagner nannte das Jahrbuch eine „reichhaltige Quelle mit vielen lesenswerten Informationen“ und dankte allen Beteiligten.

Das Jahrbuch ist in der Edition Blattwelt von Reinhard Zado erschienen und im Buchhandel für 13,50 € erhältlich.

Die Ausstellung ist noch bis 24. November 2016 im Stadtmuseum Siegburg zu sehen.

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