Die „Nach-Kaiser’s-Ära“

Wie lange ist es nun her, dass uns der Kaiser verlassen hat? – Schon eine ganze Weile! – Und bisher ist noch immer kein Thronfolger in Sicht. – Eigentlich nicht. – Oder doch? – Begibt man sich auf die Spuren von Tausend und einer Nacht – jenseits von Ladenleerständen und Billig-Discountern, so entdeckt man auch bei uns ein Tor, vor dem man die Worte „Sesam öffne dich“ nur denken muss – und eine kostbare Welt tut sich auf: Purpurne Granatäpfel glänzen wie faustdicke Rubine.

Kleine Broccoli-Sträuße zeigen sich schüchtern in jugendlicher Frische. Champignons, kräftig und erdig duften nach Wald und Boden. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren so süß wie aus Großmutters Garten. Das fühlt sich ein bisschen nach Paradies an. Und wie im Paradies fühlte ich mich vor ein paar Tagen, als ich meinen heiß-geliebten, allerdings vom Rest der Familie gehassten Rosenkohl erstand und abends für mich alleine zubereitete. Denn erstaunt stellte ich fest: Kein langwieriges Putzen und Aussortieren der Röschen war nötig – alles war wie von Zauberhand schon vorbereitet.

Mit minimalem Aufwand brachte ich ein köstliches Mahl vom Topf und Ofen in meinen Mund. Märchenhaft! – Allerdings stellte ich mir die Frage: Wer hat den Rosenkohl so fein hergerichtet? – Ich dachte, es wäre vielleicht die Mutter im stillen Kämmerlein, die dort schält und aussortiert. Doch dann erzählte meine Freundin, wie sie – nachdem sie glücklicherweise ebenfalls das Tor zu den bisher verborgenen Schätzen geöffnet hatte – den Prinzen höchstpersönlich! beim Putzen und Knibbeln des Rosenkohls ertappte. – Kein Zauber also! Nur Handarbeit. Liebe- und wertvoll! Wenn ich also heute an die Zeiten der kaiserlichen Herrschaft zurück denke, so muss ich sagen, dass ich sie gar nicht mehr vermisse. Franziska Lachnit (2017)

Venedig

 

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; aber nicht bei der UNESCO. Die verleiht nämlich den Titel des Weltkulturerbes; und über ein solches möchte ich heute kurz parlieren. Ich meine Venedig. Bei der Suche nach einem Thema zur dieswöchigen Kolumne bin ich zufällig auf einen Bericht über La Serenissima gestossen.

Es gibt nicht viele Orte, in die ich wirklich verliebt bin. Venedig allerdings hat sich direkt beim ersten Besuch in mein Herz geschlichen. Im Gegensatz zum größten Teil der Touristen, die ab 9 Uhr auf dem Markusplatz einfallen und sich gegen 16 Uhr wieder verabschieden, durfte ich dort ein paar Tage in der Wohnung einer Künstlerfreundin logieren. Bei Nacht erst entfaltet sich der wahre Charme der Lagunenstadt.

Wenn Sie noch nicht dort waren, fahren Sie unbedingt mal hin. Da in unserer Region eh ein mediterranes Flair herrscht, plädiere ich dafür, ein wenig venezianische Lebensart einzuführen, zum Beispiel auf dem Rhein ein Vaporetto nach Bonn pendeln zu lassen (die Idee hatten übrigens schon Andere).

Karlottas wird zum Caffè Florian, auf dem toten Rheinarm dümpeln die Gondeln, das chronisch verstopfte Honnefer Kreuz wird zur Seufzerbrücke und Otto I. zum Dogen ernannt. Die Feuchtigkeit des Rathausfundamentes passt ins Bild. Bad Honnef, das Venedig vom Rhein. Aber dagegen wird wohl der Stadtrat von Nizza sein Veto einlegen. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

 

 

Erste Heimniederlage für die Dragons

Rackelos stürmen die Festung Menzenberg

Dragons Rhöndorf vs. Giessen 46ers Rackelos 71:76 (17:12/21:18/18:20/15:26)

Vor 970 Zuschauern müssen die Dragons Rhöndorf gegen tapfer kämpfende Rackelos aus Giessen die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Vor allem ein schwaches Schluss-Viertel bringt die Mannen von Headcoach Thomas Adelt letztlich um die Chance auf den anvisierten Heimerfolg.

Neben Yannick Kneesch musste Headcoach Thomas Adelt am finalen Spieltag des Kalenderjahres auch auf Valentin Blass verzichten, der krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Auch sein Gegenüber Rolf Scholz hatte ob seiner Personallage etliche Sorgenfalten auf der Stirn, denn neben Aufbauspieler Bjarne Kraushaar mussten auch seine beiden US-Boys im BBL-Kader der 46ers aushelfen und standen ihm nicht zur Verfügung. Den besseren Start erwischten die Hausherren und zeigten unter dem Jubel ihrer Fans besonders in der Offense sehr ansehnlichen Basketball, den die Gäste zumeist nur durch Fouls zu unterbinden wussten. Erst nach einem 10:0-Lauf der Dragons gelang es Johannes Lischka von der Freiwurflinie die ersten hessischen Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen (10:2). Doch auch bis zum Ende des ersten Viertels blieben die Drachen am Drücker und konnten mit einer 17:12-Führung im Rücken in den zweiten Spielabschnitt gehen. Zwar waren auch hier die Drachen noch tonangebend, doch es zeigte sich bereits, dass die Defense der Hausherren vor allem mit Johannes Lischka zusehends Probleme bekam, denn der ehemalige Nationalspieler hielt sein Team nahezu im Alleingang in Reichweite und hatte in Center Marian Schick einen zweiten routinierten Aktivposten an seiner Seite. Mit einem 38:30 auf dem Scoutingbogen baten die Schiedsrichter schließlich beide Teams zum Pausentee in die Kabinen des DragonDome.

In der Pause schien vor allem Coach Scholz die passenden Worte gefunden zu haben, denn die Rackelos setzten den Dragons nun zusehends zu und fanden immer wieder ihren Go-To-Guy Johannes Lischka im Lowpost, der hochprozentig abschloss oder den freien Nebenmann mustergültig bediente. Fast mit der Schlusssirene des dritten Viertels konnte zwar Thomas Michel die Führung der Drachen auf 56:50 wieder etwas ausbauen, nachdem die Gäste zwischenzeitlich bis auf zwei Punkte herangekommen waren, doch jedem Zuschauer war klar, dass da eine ganz heiße Schlussphase auf die Dragons zukommen würde. Mit dem Mute der Verzweifelung und dem Wissen, dass sie mit ihrer knappen Rotation so gut wie nichts zu verlieren haben spielten sich die Rackelos nahezu in einen Rausch und dominierten die finalen 10 Minuten zum Entsetzen der Fans nahezu nach Belieben. Unnötige Ballverluste und Fouls brachten die Dragons um den so wichtigen Spielrhythmus und sorgten für ein klares Momentum auf Seiten der Gäste, was diese dankbar zu nutzen wussten. Immer wieder hatten die befreiter aufspielenden Rackelos die passenden sportlichen Antworten parat und zeigten auch von der Freiwurflinie keine Nerven, von wo sie auch ihren finalen 6 Versuche im Korb unterbringen konnten und sich so den am Ende verdienten 71:76-Erfolg sicherten.

Thomas Adelt (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Glückwunsch an die Rackelos zum letztlich verdienten Erfolg heute Abend. Wir hatten uns mehr vorgenommen als wir letztlich auf dem Parkett zeigen konnten und das tut mir besonders für die Fans sehr leid. In den entscheidenden Situationen waren wir heute nicht smart genug und haben leider zu oft die falsche Entscheidung getroffen. Jetzt gilt es über die Feiertage den Akku wieder aufzuladen, um dann im neuen Jahr wieder voll anzugreifen.“ ds

Rhöndorf: Frankl-Maus (18/2-3er), Taylor (23, 12 Assists, 9 Rebounds),  Vermum (0), Kneesch (1), Möller (2), Koschade (0), Michel (11/1), Elksnis (2), Reusch (11/1), Geretzki (4)

Giessen: Uhlemann (12/2-3er), Pjanic (12/1), Thurau (3/1), Lischka (25, 12 Rebounds), Vrkas (5/1), Kordyaka (5/1), Schick (14/2)

Neue Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr

Foto: In der Sitzung des Rates der Stadt Bad Honnef – neue und alte Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef – v. l.: Stadtbrandinspektor Franz-Josef Tix – ehemals stellvertretender Leiter, Stadtbrandinspektor Torsten Budde – ehemals Leiter , stellvertretender Leiter Brandoberinspektor Frank Quadflieg, Leiter Stadtbrandinspektor Frank Brodeßer, Bürgermeister Otto Neuhoff

In der Ratssitzung am 14. Dezember 2017 wurde die neue Wehrleitung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef bestellt. Stadtbrandinspektor Frank Brodeßer wurde durch Beschluss des Rates Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und Brandoberinspektor Frank Quadflieg stellvertretender Leiter.

Sie lösen Stadtbrandinspektor Torsten Budde als Leiter und Stadtbrandinspektor Franz-Josef Tix als stellvertretenden Leiter ab. Der ehemalige Leiter Stadtbrandinspektor Torsten Budde sagte: „Ich wünsche der neuen Wehrleitung alles erdenklich Gute in der Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung. Ich bitte die Mitglieder des Rates, dass Sie das Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben, auch der neuen Wehrführung zukommen lassen.“

Bürgermeister Otto Neuhoff überreichte die Ernennungsurkunden und gratulierte den neuen Funktionsträgern. Er verabschiedete die ehemaligen Leiter und dankte ihnen.

 

 

Stadtsparkasse Bad Honnef sondiert mit der Kreissparkasse Köln

Stadtrat heute über die Aufnahme von Gesprächen informiert.

Die Herausforderungen für die Kreditinstitute haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So drücken die aktuell niedrigen Zinsen vermehrt auf die Zinsspanne und damit auf die Erlöse der Kreditinstitute. Parallel steigt der Aufwand für die weiter zunehmenden regulatorischen Anforderungen. Und dies in einer Phase, in welcher das veränderte Kundenverhalten hohe Investitionen in die digitale Transformation notwendig macht.

Insbesondere kleinere Kreditinstitute mit hohen Kundeneinlageri wie die Stadtsparkasse Bad Honnef sind von dieser Entwicklung überproportional betroffen. Vor diesem Hintergrund haben der Vorstand und der Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Bad Honnef entschieden, Sondierungsgespräche über einen Zusammenschluss mit der Nachbarsparkasse, der Kreissparkasse Köln, zu führen. Hierüber wurde heute auch der Stadtrat informiert.

„Die künftigen Herausforderungen sind hoch und die Wachstumsmöglichkeiten für unsere Sparkasse, insbesondere im gewerblichen Kreditgeschäft, begrenzt. Aufgrund dieser Situation haben wir uns entschieden nicht abzuwarten, sondern uns der Entwicklung frühzeitig zu stellen und aktiv in Sondierungsgespräche mit der Kreissparkasse Köln einzutreten“, erklärt der Verwaltungsratsvorsitzende der Stadtsparkasse Bad Honnef, Dr. Christian Kunze.

„Wir begrüßen die Sondierungsgespräche zwischen der Stadtsparkasse Bad Honnef und der Kreissparkasse Köln. Es ist richtig, dass der Vorstand und Verwaltungsrat der Stadtsparkasse Bad Honnef alle Optionen prüft, um eine bedarfsgerechte kreditwirtschaftliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger von Bad Honnef auch für die Zukunft sicherzustellen“, so der Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, Otto Neuhoff.

Die Kreissparkasse Köln ist eine leistungsstarke Flächensparkasse für Privatkunden, Firmenkunden und Kommunen, die bereits in allen weiteren Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises vertreten ist und damit die Region und die Menschen, die hier leben, kennt.

Neben einer besonderen Expertise im Firmenkundengeschäft zeichnet die Kreissparkasse Köln ein umfangreiches Dienstleistungsangebot im Privatkundengeschäft bis hin zum Private-Banking aus.

Darüber hinaus ist die Kreissparkasse Köln dezentral organisiert – 90% aller Entscheidungen werden vor Ort getroffen. Damit wäre bei einem Zusammenschluss gewährleistet, dass die für die Kunden gewohnt persönliche und fallabschließende Beratung in Bad Honnef bestehen bleibt. eb

Foto: Pressestelle der Stadtsparkasse Bad Honnef, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37610420

Dragons: Die 100 Tage-Bilanz

Nicht nur in der Politik wird nach 100 Tagen die erste Bilanz gezogen, auch bei den Dragons Rhöndorf will Geschäftsführer Alexander Dohms den Blick zurück auf die vergangenen Wochen und Monate nicht missen und stellt sich dem ausführlichen Interview auf Dragons.de.

Dragons.de: Alex, die ersten 100 Tage als Geschäftsführer der Dragons Rhöndorf sind ins Land gegangen. Die Dragons stehen aktuell so gut da wie schon lange nicht mehr, da dürfte die Motivation ins Büro zu kommen leicht zu finden sein oder?

Alexander Dohms: Absolut! Sportlicher Erfolg erleichtert immer die tägliche Arbeit und ist ebenso wichtig für den gesamten Verein und diese positive Energie merkt man auf allen Ebenen. Aber diese Energie habe ich schon seit meinem Dienstantritt bei den Dragons bemerkt und es ist ein gutes Gefühl zu sehen, dass es nach schwierigen Jahren mit den Dragons Rhöndorf wieder aufwärts geht. Der aktuelle sportliche Trend ist für uns alle aber ebenso eine Verpflichtung weiterhin die aktuelle Entwicklung voranzutreiben und nicht nachzulassen!

Welches Ereignis aus den ersten 100 Tagen zurück in der Drachen-Familie ist dir bislang besonders in Erinnerung geblieben?

Auf jeden Fall der Dragons-Day! Dieser Tag war schon immer eine Idee von mir, die wir dieses Jahr recht kurzfristig gemeinsam sehr erfolgreich umgesetzt bekommen haben. Der Tag hat meine Wunschvorstellung von den Dragons ziemlich genau wiedergegeben, denn die Drachen sind eine große Familie, egal ob Jugend-, Damen- oder Herrenmannschaft. Alle bilden zusammen eine große Einheit und das ist uns am Dragons-Day geglückt.

Die erfolgreiche Grundschulliga der Dragons Rhöndorf, die ab dieser Saison Hager Grundschulliga heißt, steht vor einer neuen Spielzeit. Wie blickst du auf dieses vielfach gelobte und auch prämierte Projekt?

Ich erlebe jetzt zum ersten Mal hautnah eine Saison der Grundschulliga mit und bin sehr gespannt, aber ich glaube, dass Matthias Sonnenschein da mit viel Akribie und Einsatz ein tolles Projekt geschaffen hat, was auch zurecht schon mit Förderpreisen ausgezeichnet wurde. Die Integration des Trainings in den Schulbetrieb ist sicherlich der richtige Weg und eine gute Antwort auf den Wandel innerhalb der Schul- und Freizeitstruktur der heutigen Zeit. Die hohe Zahl der Anmeldungen mit über 100 Kindern in diesem Jahr spricht für sich und

unterstreicht die Wichtigkeit dieses Projekts, in welches nun auch die zusätzliche Expertise des Schloss Hagerhof mit einfließen kann.

Wo wir gerade beim Thema Verein sind. Wie hast du die Entwicklung des Vereins in den vergangenen Wochen wahrgenommen?

Als Geschäftsführer bin ich natürlich in erster Linie für die Belange der ProB-Mannschaft verantwortlich, aber wer mich kennt der weiß, dass mir der Verein mit seinem Vereinsleben immer schon am Herzen gelegen hat. Ich glaube, dass die Dragons Rhöndorf nur als großes Ganzes funktionieren können und in diesem Gebilde nimmt der Verein eine große Rolle ein. Sowohl die GmbH, als auch der Verein müssen gut aufgestellt sein, um das Beste für die Dragons und den Basketball hier in Bad Honnef erreichen zu können. Wichtig ist hierbei sicherlich, dass wir es schaffen das Vereinsleben noch weiter auszubauen und anzuschieben, damit jeder Drache, egal ob jung oder alt, mit viel Freude bei der Sache ist. Gerade bei Trainern sehe ich uns schon sehr gut aufgestellt und die bisherigen Ergebnisse unterstreichen dies, aber bei allem außerhalb des Platzes haben wir sicherlich noch Optimierungsbedarf und das werden wir auch in den kommenden Wochen und Monaten weiter angehen.

Du hast es schon angesprochen, deine Hauptaufgaben liegen Bereich rund um die ProB- Mannschaft, die aktuell recht erfolgreich unterwegs ist. Wie schätzt du die sportliche Situation ein?

Mit dem Blick auf die Tabelle und die Leistungen der Mannschaft können wir extrem zufrieden sein und dabei besonders auch mit der Art und Weise wie die Mannschaft Basketball spielt. Spieler und Trainer haben die bisherigen Herausforderungen extrem gut angenommen und die guten Ergebnisse sind sicherlich auch eine Folge der guten Team-Chemie, die dieses Jahr innerhalb der Mannschaft herrscht. Nicht vergessen darf man aber auch, dass die Lage vor rund 6 Monaten noch anders war, als die Dragons kurz vor dem Abstieg standen. Es spricht für die Arbeit aller Beteiligten, dass wir es geschafft haben aus diesem sportlichen Tal wieder herauszukommen und jetzt in einer guten und sportlich ausgeglichenen ProB Süd eine solch gute Rolle spielen können.

Ein großes Thema im Sommer war die intensivierte Kooperation mit den Telekom Baskets Bonn und damit einhergehend die Übergabe der sportlichen Kompetenzen nach Bonn. Wie blickst du auf diese Entscheidungen?

Absolut positiv! Ich habe ja noch den Vergleich zu den Anfangstagen der Kooperation und kann daher sagen, dass es nun so läuft, wie man sich eine Kooperation vorstellen muss. Ich kenne und schätze Michael Wichterich und Olaf Stolz schon sehr lange und beide haben als ehemalige Drachen auch die Belange der Dragons im Blick und kennen das Umfeld hier bestens. Der Impuls von Michael Wichterich, Wolfang Wiedlich, Christian Mäßen und Michael Laufer sich im Frühjahr zusammenzusetzen und zu überlegen welche neuen Impulse die Kooperation braucht war richtig und trägt nun bereits erste Früchte. Es herrscht viel Vertrauen auf allen Ebenen und ein reger Austausch hilft dabei den eingeschlagenen Weg weiter

fortzuführen. Aber jedem muss auch klar sein, dass eine solche Kooperation noch weiter wachsen muss und das wird über die nächsten Monate und Jahre weiter der Fall sein, was bei allen Beteiligten dann zu einem noch größeren Output auf den verschiedenen Ebenen führen wird. Die Kooperation in ihrer jetzigen Form ist für die gesamte Basketball-Region die absolut richtige Entscheidung gewesen.

Wie sieht die tägliche Zusammenarbeit mit den Kollegen bei den Telekom Baskets Bonn aus?

Hier muss man klar trennen zwischen wirtschaftlicher und sportlicher Kompetenz. Im Bereich der sportlichen Planung findet durchgängig in Bonn der Austausch zwischen Olaf Stolz, Michael Wichterich und unserem Trainerteam statt. Daneben treffe auch ich mich regelmäßig mit Mitch und Olaf, um alle Themen rund um die Organisation, aber auch sportliche Belange zu besprechen. Natürlich tausche ich mich auch mit Thomas Adelt und Max Schwamborn aus, wobei dort der Fokus eher auf organisatorischen Dingen liegt, denn auf sportlichen. Es ist einfach ausgedrückt ein reger und fruchtbarer Austausch aller Personen, bei denen ich auch unseren Jugendkoordinator Matthias Sonnenschein explizit mit einschließen möchte, der von unserer Seite gemeinsam mit Olaf Stolz die sportliche Konzeption steuert und entwickelt.

Einher mit der vertieften Kooperation wurden oftmals Ängste und Bedenken aus dem Dragons-Umfeld geäußert. Wie blickst du nun auf die genannten Themen wie Identitätsverlust und Fremdsteuerung?

Ich habe nie Ängste oder Bedenken in irgend einer Form mit der Kooperation gehabt. Sicherlich schwingt bei vielen immer noch die ehemalige Rivalität aus Bundesliga-Zeiten mit, aber diese Zeiten sind eben auch schon lange vorbei. Ich sehe uns aktuell als bestes Beispiel dafür, dass ehemalige Rivalen zu guten Partner werden können, um für den Sport in der Region etwas zu erreichen und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Niemand fühlt sich fremdgesteuert, denn wir praktizieren einen offenen und ehrlichen Meinungsaustausch und wollen beide Standorte gemeinsam weiterentwickeln. Natürlich liegen die sportlichen Entscheidungen die ProB betreffend nun in Bonn, aber bei allen anderen Themen sind wir Herr der Lage und können unsere Entscheidungen treffen. Und auf sportlicher Seite ist es sicherlich nicht hoch genug zu bewerten, dass nun das deutschlandweit anerkannte Know-How von Michael Wichterich und Olaf Stolz uns auf sportlicher Ebene wieder zu Gute kommt – und das quasi ehrenamtlich. Aber auch abseits des Sports profitieren wir immer wieder vom Austausch, egal ob es ums Ticketing, Marketing oder das Sponsoring geht. Ich kann daher alle Fans nur bitten den gemeinsamen Weg mitzugehen. Die Erinnerungen an die Rivalität und die Bundesliga-Zeiten werden immer bleiben, aber der eingeschlagene Weg ist für alle Seiten und damit auch die Dragons das Beste was passieren konnte.

Nach schwankenden Jahren ist der DragonDome wieder zu einer wahren Festung geworden und konnte bislang noch von keiner Gastmannschaft eingenommen werden, was sich auch merklich auf die Zuschauerzahlen und die Stimmung niederschlägt. Wie hast du die bisherigen Heimspiele erlebt?

Mein Dank gilt zunächst einmal unseren Fans und Zuschauern, die uns nach schweren Jahren auch in diesem Jahr wieder eine Chance gegeben haben und uns von Anfang an hervorragend unterstützt haben. Dies ist sicherlich nicht selbstverständlich und davor habe ich größten Respekt und bin unendlich dankbar. Ich glaube man merkt, dass die Mannschaft sich im DragonDome extrem wohl fühlt und die dortige Atmosphäre genießt und die Jungs entsprechend befreit aufspielen. Natürlich haben wir immer noch den einen oder anderen freien Platz, aber das kann sich ja im Laufe der Rückrunde noch ändern.

Wo viel Licht ist, da ist bekanntlich auch immer etwas Schatten zu finden und oftmals sind die schattigen Seiten im Profisport eng mit der wirtschaftlichen Lage eines Clubs verknüpft. Wie sieht die aktuelle wirtschaftliche Situation der Dragons Rhöndorf Marketing GmbH aus?

Wichtig ist hier eine genaue und schon in der Fragestellung richtige Trennung zu vollziehen. Der Verein auf der einen Seite ist gesund aufgestellt, bei der GmbH ist die Lage sicherlich so, dass dort weiterhin große Herausforderungen auf uns warten. Wir sind in einer Phase wo wir uns wirtschaftlich Konsolidieren müssen, da besonders das Jahr in der ProA mit erheblichen Einbußen verbunden war. Das ist ein Fakt, mit dem wir nun arbeiten müssen, mit dem ich aber explizit keine der damals handelnden Personen angreifen möchte, denn es gab zum damaligen Zeitpunkt für die damaligen Entscheidungsträger gute Gründe den Sprung in die ProA zu wagen, sonst hätte man es wahrscheinlich nicht gemacht. Nun ist es unsere Aufgabe einen gut kalkulierten Konsolidierungskurs zu fahren, damit wir zeitnah wieder mehr Budgetfreiheit haben. Hier wartet sicherlich in Zukunft noch sehr viel Arbeit auf uns.

Welche Möglichkeiten gibt es als verbundener Dragons-Fan hier zu unterstützen?

Da gibt es sehr viele Möglichkeiten und ich freue mich über jeden, der unseren Weg begleiten und mit fördern möchte. Am besten kann ich die Möglichkeiten in einem persönlichen Gespräch erläutern, damit sie konkret auf die jeweilige Person oder das Unternehmen zurecht geschnitten sind. Dazu am besten einfach auf mich zu kommen. Beispiele sind natürlich das klassische Sponsoring auf Banden, der LED-Wand oder in der TipIn, aber auch die Übernahme an Gesellschafteranteilen an der Dragons Rhöndorf Marketing-Beteiligungs-GbR und natürlich die Unterstützung rund um die Heimspiele in der Form weitere Fans mitbringen, Fanartikel zu erwerben oder auch Bartersponsorings, die unsere Finanzierung durch Sachübernahmen entlasten können. Es gibt also viele spannende Möglichkeiten und die Dragons freuen sich über jeden, der unseren eingeschlagenen Weg noch enger mit unterstützen möchte

Eng verknüpft mit der Konsolidierung und der wirtschaftlichen Potenz ist die Lage an der Sponsorenfront. Wie ist dort die aktuelle Lage?

Ich bin sehr froh, dass wir einen breiten Stamm an Sponsoren haben, die unseren Weg mitgehen. Sicherlich hatten wir zunächst im Sommer eine Kündigungen im Sponsoring- Bereich zu verkraften, was vor allem auf das sportliche Abschneiden in den vergangenen Jahren zurückzuführen war. Aber wir konnten sowohl einige abgesprungene, wie auch neue Sponsoren überzeugen und ich kann mich im Namen der Dragons bei jeden unserer Partner

und Sponsoren nur bedanken für den Vertrausensvorschuss, den wir erhalten haben. Natürlich muss es unsere Aufgabe sein neue Ideen und Konzepte zu entwickeln, damit wir unseren Sponsoren noch mehr zurückgeben können und wir auch für potentielle neue Sponsoren, die wir ohne Frage dringend brauchen, attraktiv sind. Natürlich ist uns allen bewusst, dass der Basketball in der ProB keine große Strahlkraft besitzt. Von daher müssen wir uns auf die Stärken unseres Produkts, der Marke Dragons Rhöndorf besinnen und zeigen, welchen Stellenwert die Dragons für die Region haben und welchen hohen emotionalen Wert wir hier erzeugen können. Immerhin trifft sich knapp 1/20 Bad Honnef’s an den Spieltagen im DragonDome.

Kann die Kooperation mit den Telekom Baskets Bonn auch in Sachen Sponsorensuche steigender Faktor sein?

Natürlich! Der Zusatz, dass wir offizieller Kooperationspartner der Telekom Baskets Bonn sind, ist für viele Sponsoren ein interessanter Bonus. Es gibt sicherlich auch Ideen zukünftig eine engere Bindung zwischen unseren und den Partnern der Telekom Baskets Bonn herzustellen, um übergreifend einen Austausch herzustellen und neue Synergien zu schaffen.

Ein großes Thema, wie in jedem Verein, ist auch bei Dragons das Ehrenamt. Viele Helfer bringen sich besonders bei den Heimspielen ein und machen die Heimspiel-Events im DragonDome erst möglich, doch trotzdem ist auch bei Drachen das Ehrenamt ein Sorgenkind.

Zunächst natürlich erstmal ein riesen Dankeschön an alle unsere ehrenamtlichen Helfer, die sich mit viel Einsatz bei den ProB-Spielen, aber auch im Jugend- und Breitensport mit einbringen und unseren Verein erst möglich machen. Hier reden wir ja nicht nur von Helfern beim Auf- oder Abbau, sondern auch zum Beispiel von Trainern, Schiedsrichtern, dem Kampfgericht oder Eltern die Fahrdienste leisten. Ich glaube es ist in Anbetracht der derzeitigigen gesellschaftlichen Situation mittlerweile überall schwierig die Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen und zu begeistern und das ist auch bei uns leider nicht anders. Besonders rund um die Heimspiele der ProB brauchen wir dringend weitere Helfer, denn sowohl der Auf- und Abbau, sowie der Bereich des Ordnungsdienstes wird aktuell Woche für Woche von einer viel zu kleinen Gruppe gestemmt. Hier müssen wir sicherlich Wege und Mittel finden, um einerseits unsere langjährigen Helfer zu halten, aber auch neue helfende Hände zu gewinnen. Da werden wir uns ausreichend Gedanken zu machen, um zu gucken, was wir all unseren Ehrenämtlern zurückgeben können.

Zum Abschluss: Welche Überschrift würdest du gerne nach 200 Tagen im Amt über die Dragons Rhöndorf lesen?

Dragons Rhöndorf ziehen vor ausverkauftem Haus mit feuer.und.flamme in die zweite Playoffs- Runde ein!

Adventszeit bei den Gummibärchen

von Gigi Louisoder

Gummibärchen leben gefährlich. Bereits im Erdmittelalter wurden sie von den vegetarischen Dinosauriern fast ausgerottet. Auf der Arche Noah fanden sie nur einen Platz, weil sie so wunderbar trösten konnten. Mit Ausdauer und Zähigkeit überlebten sie die Römer, die Kelten und die Germanen. Und dann endlich, nach so vielen Jahren langer Wanderschaft, fanden sie im Rheinland ihre Heimat. Dort wurden sie geliebt und waren in aller Munde. Und wurden zum Wahrzeichen dieser Region.

Fünf kleine Helden in rot, weiß, orange, grün und gelb. Die Forschung weiß, dass ihr Wesen aus Wasser, Gelantine, Zucker, Ananas oder Erdbeeren, Äpfel oder Zitrone, Orange oder Himbeeren besteht. Aber die Zusammensetzung, ihre DNA ist  noch immer ein Geheimnis. Sie sind nicht jedermanns Geschmack, aber jeder kennt sie weit über das Siebengebirge hinaus. Sie werden geliebt, genascht und vergeblich kopiert. Sie sind Seelentröster, fehlen auf keinem Geburtstag und sind begehrt bei Jung und Alt. Diese süße Symbiose zwischen den Gummibärchen und Menschen hatte zur Folge, dass die kleinen nackigen Bärchen inzwischen so manche Bräuche und Eigenschaften übernehmen und nachmachen, die sie sich bei den großen Zweibeinern abgeguckt haben.

Üblicherweise spazieren die Gummibärchen durch die Wälder und Auen des Siebengebirges. Andere raspeln zu Hause Süßholz. Oder kochen Gelatine. Aber am liebsten sitzen sie alle zusammen und spielen „Gummbärchen-ärgere-dich-nicht“. Alles in allem geht es gemächlich zu. Das ändert sich in der Adventszeit. Der Nikolaustag gefällt ihnen besonders, auch wenn sie dann schwer zu tun haben, weil sie den braven großen und kleinen Kindern diesen Tag versüßen müssen.  Das gelingt ihnen nur, indem sie sich in Tüten verstecken, aus denen sie mit Begeisterung befreit werden. Die anderen, die bösen Kinder, bekommen zur Strafe eine Rute. Dass eine Rute kein schönes und leckeres Geschenk ist, wissen die Gummibärchen, gibt es doch Tränen und Geschrei, wenn die Rute nur aus dem Stiefel schaut.

Am Abend des 6. Dezember, wenn alle Menschen schon in ihren Betten liegen, beginnen die Gummibärchen mit den Vorbereitungen für ihren eigenen Nikolaustag, den sie am 7. Dezember feiern. In der Nacht zuvor verpacken sie heimlich Geschenke für jeden Einzelnen ihrer Sorte. Und es gibt immer einige, deren schlechtes Verhalten bestraft werden soll. Da Gummibärchen mit Ruten nichts anfangen können, erfanden sie für die unfolgsamen Kameraden das Lakritz. Eine schwarze Masse aus der Glycyrrhiza glabra. Scharf, schwarz und ekelhaft. Wer so beschenkt wird, weint oft stundenlang. Einige Gummibärchen gehen aus Protest auf ihr Zimmer. Sie ziehen die Bettdecke bis über beide Ohren und warten auf den nächsten Tag. Die ganz schlauen und hinterhältigen Gummibärchen gehen heimlich in die Häuser der Menschen und stecken ihr Lakritz in die Tüten zu den Wein- und Fruchtgummis. Wir allen kennen diese Mischung.

Ansonsten sieht man die Gummibärchen während der Adventszeit nur selten. Es liegt wohl an dem Geruch von Zimtsternen, Spekulatien und Marzipan, der ihnen schwer in der Nase liegt und ihnen Übelkeit verusacht.

Anfangs dachten die roten und grünen Gummibärchen, dass sie farblich wunderbar auf die Adventskränze oder Christbäume passen würden und wollten sich deshalb aus der Gemeinschaft hinausmogeln. Aber das fanden die weißen, gelben und orangefarbenen gar nicht mehr lustig. Denn sie waren seit jeher zusammen. Nur so ergaben sie ein Ganzes. Wie die fünf Finger einer Hand. Die fünf Olympischen Ringe. Oder die fünf Tibeter. Keine Alleingänge! Entweder alle oder keiner! Nur so erkennt und liebt man sie auch. Im Übrigen ist der kollektive Zusammenhalten während der Weihnachtszeit fast überlebensnotwendig. Unzählige Zugereiste verdrängen jedes Jahr für einige Wochen die Gummibärchen auf eine Außenseiterposition. Da kommen plötzlich blaue Bären, weiße Schneemänner und bunte Engel ins Siebengebirge. Und jedes Jahr werden es mehr und mehr. Angeblich sind sie genauso süß und köstlich. Nur halt keine Gummibärchen.

Die Gummibärchen ziehen sich zurück und denken darüber nach, wie sie  diese Konkurrenz vertreiben lassen könnte. Kritisch betrachten sie sich gegenseitig. Sie finden sich auf einmal monoton, langweilig und viel zu ernst. Wie wäre es mit ein wenig Pep und Raffinesse? Und so probieren sie in ihrer Küche unter dem Siebengebirge Neues aus. Zuerst trinken sie heißen Glühwein. Den gibt es überall. Doch schon bald merken sie, dass sie davon unförmig und träge werden. Sie fangen an zu schwitzen und zu kleben. Nur ein beherzter Sprung in den eisigen Möschbach verhindert das Schlimmste. Dann essen sie verschiedene Lebkuchen. Davon bekommen sie  Bauchschmerzen. Und Krümel und Schokoladenglasur kleben und zwicken überall. Nein, es muss etwas Spritziges, Bekömmliches und Freundliches sein. Aber was? Sie grübeln und grübeln.

So wird es Heiligabend, ein Feiertag, der für die Gummibärchen nicht bedeutsam ist, aber sie hatten sich angewöhnt, an diesem für Menschen besonderen Tag wenigstens einen Piccolo zu trinken. Sie lieben es, wenn die prickelnden Luftbläschen in ihrem Gummibauch auf und ab tanzten. Dann fassen sie sich an die Pfoten und wirbeln lachend durch ihre Höhle. Dabei bemerken sie plötzlich  eine wundersame Veränderung. Ihre Mundwinkel lächeln! Ihre gelben, weißen, roten, orangefarbenen und grünen Gesichter sehen richtig fröhlich aus. Das gefällt ihnen so gut, dass die Gummibärchen fortan mit einem lächelnden Gesicht durch das Siebengebirge streifen und jeden, dem sie begegnen, froh machen. 

Auszug aus dem Buch: „Weihnachtsgeschichten aus dem Siebengebirge“, Wartberg Verlag, erhältlich in Bad Honnef bei Buchhandlung Werber und „Im kleinen Buchladen“ für 11,90 Euro

Visionen für Bad Honnef

Ein Blick in die Zukunft der Stadt von Heinz Jacobs

Seit April 2014 steht das Integrierte Handlungskonzept, kurz ISEK genannt, im Mittelpunkt der politischen Diskussions- und Entscheidungsprozesse in Bad Honnef. Vollmundig von seinen Verfassern „Masterplan“ genannt, bedient es hauptsächlich einseitige Interessen, derzeit vor allem die Wohnraumverdichtung im Zentrum der Stadt und schreckt sogar vor der Bebauung von identifikationsstiftenden Grünflächen und traditionsreichen Sportanlagen nicht zurück. Schon jetzt ist zu beobachten, dass (besonders ältere) Fußgänger in Stoßzeiten kaum durch die Bahnhofstraße gehen, ohne von Atembeschwerden geplagt zu werden.

Kürzlich versuchte nun Fabiano Pinto, verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter Städtebau, das offensichtliche Legitimationsdefizit dieses Masterplans – Medienberichten zufolge – mit einer neuen Losung auszugleichen, indem er im Zusammenhang mit dem Förderprogramm für die Insel Grafenwerth den kühnen Ausspruch tätigte: „Wir sollten in Visionen denken…“ Kühn deswegen, weil es bei diesem Projekt vorrangig darum geht, Asphaltflächen zu entsiegeln, Wege zu verschmälern und das Spielangebot für Kinder und Jugendliche zu vergrößern.

Sehr löbliche und begrüßenswerte Maßnahmen – aber keine Entwürfe, die das Attribut „visionär“ verdienen, es sei denn, es ließe sich der Vorschlag der „Initiative Wirtschaft für Bad Honnef“ aus dem Jahr 2009 in die Planung einbeziehen, ein kulturelles Kooperationsprogramm über den Rhein hinweg zwischen der Insel und dem Arp-Museum zu entwickeln.

Visionär erscheinen immerhin die aus der Laga-Bewerbung gerettete Projektidee, eine neue Brücke von der Giradetallee ans Rheinufer zu bauen, oder der Vorschlag der CDU, einen Neubau des Siebengebirgsgymnasiums in Honnef-Süd zur Diskussion zu stellen, weil ansonsten die drohende Konkurrenz mit der neuen Gesamtschule St. Josef in unmittelbarer Nähe mittel- und langfristig zu erheblichen Einbußen der städtischen Traditionsschule führen dürfte.

Die Beispiele demonstrieren, dass Visionen der Kreativität und Phantasie bedürfen und des Mutes, vorgebliche Sachzwänge – zumindest theoretisch – zu übergehen und selbst phantastisch erscheinende und doch für realisierbar gehaltene Konzepte ernsthaft zu entwickeln.

Ob die folgenden sieben Projektvorschläge visionär genannt werden können, mögen die Leserinnen und Leser entscheiden. Sie verstehen sich jedenfalls als Ideen, die bewusst aus dem festgezurrten Korsett des Masterplans ausbrechen und den politischen Diskurs mit neuen Denkimpulsen motivieren und auf eine breitere Grundlage stellen möchten. Mögen sie genug Zündstoff bieten, um intensive und kontroverse Diskussionen auszulösen!

  • Erdwall entlang der Bundesstraße B42
    Es verwundert sehr, dass die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Stadtrat ernsthaft noch nie in Erwägung gezogen haben, einen Erdwall vom Stadtgarten aus entlang der B42 mit Aushub aus Baugruben zu errichten und anschließend zu bepflanzen. Könnte doch auf diese Weise ein Gutteil des Lärms und der Schadstoffe von der B42 und der Bahn aufgefangen werden. Außerdem dürften die Kosten überschaubar und die Realisierung nicht allzu zeitaufwändig sein.
  • Innovativer Lerngarten
    Ein solcher Erdwall in Höhe des nördlichen Teils des Stadtgartens könnte auch die Anlage eines Lerngartens für Kita- und Grundschulkinder beflügeln. Dieses Areal mit seinen verwunschenen Pfaden und seiner Mischung von urwüchsigen und kultivierten Flächen wäre ein ideales Terrain, um Stadtkindern Naturräume näher zu bringen: Sie könnten – angeleitet versteht sich – kleine Flächen bepflanzen und die Ergebnisse ihrer Pflanzarbeit im Verlauf des Jahres beobachten, Selbstgepflanztes ernten sowie Tiere erleben und beobachten, u.a. Igel, Eidechsen, Bienen, Schmetterlinge, Fledermäuse und rund 30 Vogelarten. Und die Stadt erhielte in ihrem Zentrum ein einzigartiges Bildungswerk von hoher Symbolkraft.
  • Wohnungswechsel
    Wohnungsbaugesellschaften, die in Bad Honnef über Mietwohnungen verfügen, könnten prüfen, ob sie dem Vorbild des Düsseldorfer Wohnungskonzerns LEG folgen und Senioren, die mit zunehmendem Alter von ihrer zu groß gewordenen Wohnung überfordert sind, anbieten, in eine kleinere Wohnung umzuziehen und die frei gewordene für junge Familien bereitzustellen. Die Unternehmen müssten allerdings zwei Dinge garantieren: eine finanzielle Entlastung und ein Weiterleben in einem gewohnten Umfeld.
  • Wechsel in der Wasserversorgung
    Das Trinkwasser bezieht Bad Honnef (und Unkel) aus eigenen Tiefbrunnen, die im Lohfeld angelegt sind und großflächig das Grundwasser aus den Niederterrassen des Rheins fördern. Falls die Stadt sich entscheiden könnte, diese Förderung aufzugeben und stattdessen das Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre bei Siegburg zu beziehen, gewönne sie eine große Fläche Gemeindeland, auf der sie einen ökologisch anspruchsvollen neuen Stadtbereich erstellen könnte, u.a. auch mit vielen sozial geförderten Wohnungen. Auch wenn die Stadt einen Teil ihrer Autarkie verlöre und die Bad Honnef AG eine Einnahmeressource, sollte das Für und Wider diskutiert und abgewogen werden, denn die Stadt erhielte dringend benötigte Bauflächen und die Bürgerinnen und Bürger besseres Trinkwasser.
  • Die Villa Edelhoff als Bürgerhaus
    Durch Spenden ansässiger Unternehmen könnte die Stadt oder eine bürgerorientierte Stiftung die Villa Edelhoff zurückkaufen. Würde dies gelingen, erhielte man ein repräsentatives Gebäude, das sich vorzüglich als Bürgerhaus ausgestalten ließe, das in Bad Honnef schon lange sehr vermisst wird. Es gäbe Räume, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichsten Anlässen treffen könnten, Räume für ein Stadtmuseum oder für Veranstaltungen, z.B. der Volkshochschule, aber auch für Möglichkeiten, Institutionen nach Honnef zu holen, die hier dringend gebraucht werden, z.B. die Verbraucherzentrale. Außerdem könnte das Parkgelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Sozial geförderter Wohnungsraum in den Gebäuden des ehemaligen Katholisch-Sozialen Instituts (KSI)
    Nach der Verlegung des erzbischöflichen Katholisch-Sozialen Instituts auf den Michaelsberg in Siegburg Anfang 2017 stehen die Gebäude in Bad Honnef leer. Eine Neuvermietung scheint schwierig, der Leerstand dürfte zu Qualitätseinbußen der Gebäude führen. Böte es sich nicht an, mit dem Erzbistum Verhandlungen mit dem Ziel anzubahnen, die Gebäude in sozial geförderte Wohnungen umzubauen? Dieses Vorhaben scheint deshalb nicht aussichtslos, weil mit Kardinal Woelki eine Persönlichkeit an der Spitze des Erzbistums steht, die sozialen Maßnahmen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. 
  • Untertunnelung (Troglösung) bzw. Übertunnelung der B42

Die Bundesstraße B42, Lebensader der Stadt und zugleich ihr Ärgernis, entlang dem städtischen Gebiet so einzufassen, dass der Lärm eingeschlossen und die Schadstoffe kanalisiert und möglicherweise sogar gefiltert werden, wäre eine hervorragende Idee! Leider kann diese aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht von der Stadt realisiert werden – hierfür müsste Kontakt mit weiteren Behörden/Ämtern aufgenommen werden.  Gäbe es die Möglichkeit, dürfte eine Übertunnelung die größeren Chancen haben, weil sie technisch einfacher und preisgünstiger zu errichten ist. Die Vorteile für beide Varianten wären immens: Die Stadt erhielte (endlich wieder!) auf breiter Fläche Zugang zum Rhein und neue Areale, die sich für Erholung, Sport und Spiel geradezu anböten.

Foto: Pixelio

Baum des Jahres

Anfang Dezember 2017 pflanzte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) am Ort ihrer Entstehung in Bad Honnef eine Esskastanie. SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern und Staatssekretärin Andrea Milz setzten zusammen mit den Ehrengästen Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Otto Neuhoff den Baum im Stadtgarten in die Erde.

Die musikalische Begleitung durch Drittklässler der Löwenburgschule sowie ein kurzer historischer Abriss von Rolf Junker rundeten die Pflanzung ab. Die Esskastanie ist der Baum des Jahres 2018. eb

Kneipp-Güsse im Bad

Wasser wirkt – Fit, gesund und schön mit Kneipp-Güssen

In der kalten Jahreszeit sind die Abwehrkräfte besonders gefordert. Um sie zu stärken, sind Wasseranwendungen ideal. In der Kneipp-Therapie haben sie sich seit Langem bewährt, um Gesundheit und Wohlbefinden zu steigern. Der Vorteil: Sie lassen sich einfach und zeitsparend im eigenen Bad durchführen. Regelmäßig angewendet, können sie einen gesundheitsbewussten Lebensstil optimal unterstützen – und das nicht nur im Winter, sondern das gesamte Jahr hindurch.

Das Lebenselixier Wasser nicht nur im Spa Design eine gute Wahl

Wie einfach sich gesundheitsfördernde Wasseranwendungen in den Alltag integrieren lassen, zeigen Zusatzprodukte aus dem Spa-Bereich. Hier gibt es eine Vielzahl spezialisierter Produkte und Lösungen für das Bad – unter anderem auch ein Gießrohr für den Waschtisch sowie einen Kneipp-Schlauch für die Dusche. Dank ihres speziellen Laminarstrahls, der die Haut vollständig ummantelt, ermöglichen sie eine besonders effektive Durchführung von Kneipp-Güssen. Der Beinguss beispielsweise wirkt entspannend und unterstützt die Abwehrkräfte: Beginnend an der rechten äußeren Fußspitze einen kalten Wasserstrahl an der äußeren Seite des rechten Beins entlang zur Leiste führen. Kurz verweilen und anschließend auf der Innenseite wieder abwärts führen. Die Anwendung am linken Bein wiederholen. Der Armguss dagegen erfrischt und macht fit für den Tag: Beginnend an der Außenseite der rechten Hand kaltes Wasser langsam aufwärts bis zur Schulter gießen.

Exklusiver Spadesigner für Ihr Zuhause

Kurz verweilen und anschließend auf der Innenseite wieder abwärts gießen. Die Anwendung in gleicher Weise am linken Arm wiederholen. Der Gesichtsguss, auch „Schönheitsguss“ genannt, wirkt durchblutungsfördernd und hautstraffend: Beginnend an der rechten Schläfe kühles Wasser in geraden Strichen über die Wange abwärts und wieder aufwärts gießen – insgesamt drei Mal. Den Vorgang auf der linken Seite wiederholen. Anschließend den Wasserstrahl drei Mal über die Stirn führen. Zum Schluss das Gesicht drei Mal mit dem Wasserstrahl umkreisen. Richtig durchgeführt versprechen die Anwendungen ein deutliches Mehr an Wohlbefinden und unterstützen eine gesunde Lebensweise.

Das Bad entwickelt sich zum LifeSpa

Kneippsche Wasseranwendungen sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers durch milde bis kräftige Reize stärken. Die vom Wasser ausgehenden kalt-warmen Temperatureinflüsse regen den Blutkreislauf an und fördern dadurch den Stoffwechsel. Anwendung – Hautstraffend, angenehme Durchblutung der Gesichtshaut – Ausgesprochenes Erfrischungsgefühl. Durchführung – Beginnend an der rechten Wange – 3 mal auf und ab – Wechsel auf die linke Wange – 3 mal auf und ab – Im Anschluss drei Mal über die Stirn – Zum Abschluss drei Runden durch das Gesicht gießen. Mehr dazu auch hier

Megatrend LifeSpa von Dornbracht die gesundheitsorientierte Badgestaltung

 

raum-fuer-die-sinne-kolumne-torsten-mueller-bad-designBereits 2006 wurde Torsten Müller vom Magazin SCHÖNER WOHNEN als Top-Designer vorgestellt, inzwischen setzt er europaweit Maßstäbe in der Spa- und Raum-Architektur. Gefragter Berater internationaler Hersteller und Handwerksbetriebe wie auch Moderator und Trendscout für Messe-Runs mit der Presse für Branchenmessen und Kongresse wie IMM Cologne, ish Frankfurt und IFH/Intherm in Nürnberg.Die Welt am Sonntag zählte ihn zu den Top 30 der deutschen Bad-& Spa-Designer. 2011 nannte ihn die Frankfurter Rundschau unter den europäischen Top-Adressen der Ritualarchitektur. Ebenso als zukunftsweisend bezeichnete das Magazin „Das Bad“ seine Bad-Designs und Lichtkonzepte. Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-Design-Messen von Paris bis Mailand unterwegs. Prämiert wurden zudem von ihm entworfene Messestand-Designs, ebenso waren von ihm designte Produkte für den German Design Award nominiert.

Weitere Designtrends für Spa- und Raumarchitektur finden Sie unter www.design-bad.com

Frische, schöne Haut durch den Kneipp-Gesichtsguss