Steganlage

Meine sehr verehrten Damen und Herren, irgendwie ist es mir so weihnachtlich zumute. Nicht, das ich Geschenke bekommen habe, nein, ganz und gar nicht. Aber, es ist halt alles so ruhig hier. Verwaltung und Rat treffen sich zu einer Klausurtagung im Inselcafé. Ganz harmonisch wird über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept diskutiert. Kein Stress. Jahrzehntelang hieß es im Rathaus: „Wir müssen endlich mal an einem Strang ziehen“. Nix da. Wenn die CDU etwas wollte, dann waren die anderen dagegen, und eben umgekehrt. Und nun? Herr Wolff verträgt sich mit Herrn Munk, die Grünen flirten mit dem Bürgerblock, Frau Nasner und Herr Quink übernehmen einen Verein nach dem anderen. Was soll das? „… du kochst gerade sein Leibgericht, meine Faust will unbedingt in sein Gesicht, und darf nicht…“ Zum Glück erhalten wir noch Presseinformationen von Christine Pfalz aus der Stadtverwaltung. Ich glaube die Fraktionen haben gar keine Pressesprecher mehr. Wozu auch?

Wir befinden uns ja nicht im Wahlkampf. Und all unsere Stadtpolitiker wollen doch nur noch eins: Diese unsere Stadt weiter entwickeln. Wir Bürger auch. Unlängst habe ich mit einigen Recken m.V. hinter unverschlossenen Türen an einer allein stehenden Theke diskutiert. Wir haben fast einstimmig festgestellt, dass der Rhein so zirka 800 Kilometer lang ist. Verdamp lang quasi. Und wir waren uns einig darüber, dass das unattraktivste Stück Rheinufer auf diesen 800 Kilometern zwischen Königswinter und Unkel liegt. Genau. An Bad Honnef vorbei ist Radfahren oder Flanieren schlichtweg unmöglich. Was also tun? Eine Flaniermeile muss her. Eine touristische Attraktion. Glückes Geschick, ein leicht angegrauter Altgastronom aus der Reckenrunde hatte ein schönes Foto aus seinem ehemaligen Exil dabei. Ein Foto von einer Steganlage in Portugal. Danke dafür, Herr Hatterscheid. Genau so eine Steganlage, vorbei am Bad Honnefer Rheinufer, das wär´s doch.

Grenzüberschreitend, vom Bad Honnefer Jachthafen, vorbei an der Insel, bis hin nach Rheinbreitbach. An dieser Strecke liegen allein fünf Biergärten: RheinAir, Anleger, Blaue Sau, Freibad und Inselcafé. Mehr geht nicht. Das ist Tourismusförderung in seiner schönsten Art. Einen Namen für den Steg haben wir unerschrockenen Recken auch schon gefunden: „Rheinmeile Bad Honnef“. Das dazu. Ich war eben noch kurz auf einer Feier im Hause Adams. Lieblingstochter Fine feierte ihren 10ten Geburtstag. Nun habe ich rot lackierte Fingernägel. Fine meinte, das würde mir gut stehen. Als meine Tochter 10 Jahre alt wurde hatte ich auch rot lackierte Fingernägel. Kleine Mädels ändern sich halt nie. Und das ist gut so. Schönes Wochenende zusammen.

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