Bad Honnef: Auf dem Laufenden…

Bleiben Sie auf dem Laufenden (8)

Stadtwappen / Stadt-Logo

Die Diskussion um das inzwischen gut bekannte Marketing-Logo Bad Honnefs blickt jetzt überwiegend nach vorn. Auf Facebook gibt es zwar noch ab und an eine zynische oder auch witzig gedachte kurze Glosse zum Slogan „Schön – oder?“, doch im Großen und Ganzen gewann Konstruktivität deutlich die Vorherrschaft. Das Wappen mit Herz liegt in diversen Geschäften aus. Manchmal blinkt es vom Revers der Kommunalpolitik oder eines Verwaltungsmenschen – Sticker im Rathaus erhältlich. Je mehr das Potenzial der Marketingmaßnahme erkannt wird, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten und Wirkung.

Zur Durchsetzung des Gesamtkonzeptes braucht es allerdings noch einiger Klärungen. Dass es in dieser Stadt wirklich vorrangig um Lebensfreude geht, wird ihr sicher abgenommen. Dass die stark wachstumsorientierte Entwicklungsarbeit der Verwaltung auch der Qualität nutzt, ist jedoch noch nicht Jeder und Jedem verständlich.

Inzwischen gibt es „Wappenbeutel“. Die Stofftaschen, bedruckt mit dem beherzten Wappen, wurden im HIT-Markt bisher 350mal verkauft und bereits nachbestellt. Auch in anderen Geschäften liegen sie aus für 2,50 Euro das Stück. Oft kann man Logo-Karten mitnehmen. Jedenfalls gute Gelegenheiten zum Flagge-Zeigen für all Jene, die sich beteiligen wollen am Bemühen, der Stadt durch zielgerichtetes Marketing zu helfen.

Radfahren

Die Stadt gibt sich viel Mühe bei der Verbesserung der Bedingungen für Radverkehr. Das Thema ist in Straßenplanungen integriert, was nicht selten durchaus Aufwand erfordert. Bad Honnef nimmt an Fördermaßnahmen und Kampagnen regelmäßig teil. Kein Wunder, bewältigen doch Bürgermeister Neuhoff und Wirtschaftsförderin Högner jede verdächtige Strecke per Rad.

In dieser Woche war Abgabeschluss für Planskizzen zum Projektaufruf „Klimaschutz und Radverkehr“. Diesmal musste Bad Honnef wegen personeller Engpässe passen – was den das Thema Treibenden im Rathaus sicher nicht gefällt. Schade, jedoch bestimmt nicht das Ende der hiesigen Radverkehrsförderung. Am letzten Samstag fanden sich dann im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – unbefristet und Vollzeit. Wir wünschen Erfolg.

Bad Honnef auf der regionalen Wohnbaukonferenz

Ins Kölner Maternushaus waren Alle eingeladen, die irgendetwas mit Wohnungsbau in der Region zu tun haben in der Region. Also aus Köln, Bonn, Leverkusen und den umgebenden Kreisen. Auch Bad Honnef war gleich mehrfach vertreten.

Allerdings trugen andere vor. Zum Beispiel Wesseling, die aus einem riesigen Erdbeerfeld eine Siedlung machten. Warum denn nicht Bad Honnef? Mit weit gediehenem ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) wäre das doch wegweisend? Lapidare und glasklare Antwort: Wesseling hat 2 bis 3 Prozent Wachstumsziel, wenige sonst rufen derart hohe Werte auf. Andere sind durchaus ehrgeizig, legen sich aber – in Zeiten schrumpfender Einwohnerschaft in Deutschland – auf niedrigere Zahlen fest. 4 Prozent ruft Niemand auf, 5 oder 6 oder 7 Prozent schon gar nicht. Auch nicht noch mehr. Bad Honnef will 15 bis 18 Prozent wachsen; noch Fragen?! In der Tat entsprechen die beiden Honnefer Zielzahlen (3.000 und/oder 5.000) 14 bzw. 20 Prozent. Was offensichtlich nicht wirklich Vertrauen schafft, denn: Der Rhein-Sieg-Kreis umfasse 19 Gemeinden, und wo stehe wohl Bad Honnef in deren Ranking? Mit ca.106 Baugenehmigungen in 2017 voraussichtlich auf Platz 19. – Eine heftige Klatsche. Aber auch Anlass zur Reflexion.

Nochmals abgewatscht

Am letzten Samstag Beratung zur Regionale 2025 in Köln. Welche Art von Projekten ist gut für die Entwicklung einer Stadt? Was lässt sich lernen aus gemachten Erfahrungen. Nach zahlreichen Besichtigungen Fazit in einer Außengastronomie gegenüber von Rodenkirchen. Fast so schön wie auf Grafenwerth. Umso überraschender das Fazit aus Ur-Kölner Mund: Die Stadt habe sich in den letzten Jahrzehnten zu ihrem Nachteil entwickelt – wenn Gemeinwohl die Messlatte sei.

„Stetes Wachstum, ständige Verdichtung ist wie Schraubendrehen – nach ganz fest kommt ganz lose.“ Es sei ein Verlust von Lebensqualität. „Und den erleben nicht nur die Zuzügler, sondern vor allem jene Menschen, die hier leben.“ Bebauung wird verdichtet, Baugrund wird teurer. Die intensivierte Nutzung von Boden führt zur Hausse. So sei der Quadratmeterpreis am Friedhof in Köln-Poll – wahrlich nicht City – über die vergangenen viereinhalb Jahre von 480 auf 600 Euro gestiegen. „Da setzt eine Kettenreaktion ein: Der Druck auf die Bodenpreise wächst – zum nachhaltigen Schaden der Bürger.“ Wohnen werde zum immer teureren Luxusgut.

Online-Plattform, Online-Handel, Zukunft

Hier geht es voran. Letzten Donnerstag eine weitere Informationsveranstaltung für Bad Honnefer Gewerbetreibende, im Spätsommer beginnen die Schulungen zum Thema E-Commerce. Hatte sich bereits das Stadtmarketing im Verbund mit der Arbeit an der Onlineplattform entwickelt, so ergeben sich jetzt weitere Innovationen. Am Mittwoch lud die Verwaltung erstmalig zu einem lokalen Business-Frühstück ein. Offensichtlich wurden also gleich einige Steine ins Wasser geworfen. Was zu Vernetzung führen soll und nicht zur Aufgabe von Fokus und gemeinsamen Schwerpunkten. 

Spaghetti gestorben

Aus für den tollen Spaghettiteller mittwochs im Avendi. Wie Direktor Michael Holmer Gerdes am Rand des SPD-Maifestes verbindlich bestätigte, wird es dieses Angebot nicht mehr geben. Lecker waren sie, was leider zu wenig Kunden bemerkten. Wo findet man jetzt noch diese Nudeln mit Sugo – klasse, weit jenseits von Shrimps und allem Möglichen zum Einrollen? Ein Trauertag.

Bürgermeisters Geburtstag

Den Geburtstag des Stadtoberhauptes am Freitag vergaß der Herausgeber der HWZ. Asche streute er auf sein Haupt und gelobte Besserung.                                                                                                                                                               Burkhard Hoffmeister

Foto: Tim Reckmann/Pixelio

Julia aus Bad Honnef

TheaterTotal

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang…“ säuselt Julia dem zögerlichen Geliebten zu, um ihn zum Bleiben zu überreden. Shakespeare, Verona, grenzenlose Liebe, Feindschaft bis aufs Blut und tragischer Tod, Romeo und Julia; Shakespeare; und somit ganz großes Welttheater kommt am 11. Juni fast ganz bis nach Bad Honnef.

Und eine junge, ehrgeizige Honneferin hat mit voller Kraft dazu beigetragen. Marie Bretschneider, 1998 geboren und aufgewachsen in Bad Honnef stand schon im zarten Alter von acht Jahren mit Kindermusicals auf der heimischen Bühne. Die Theatergruppe Bad Honnef hatte es ihr früh angetan. In die Schauspielerei schnupperte sie dann beim Jungen Theater Bonn hinein.

Aber nicht nur auf der Theaterbühne hat sie in den letzten Jahren Erfahrungen gemacht; auch im Film und im Fernsehen gab sie erste Debüts. Mit „TheaterTotal“ hat sie als eine von 30 Interessierten jetzt ein Startbrett erklommen, von dem sie – mit etwas Glück – in eine erfolgreiche Schauspielkarriere abspringen kann.

Hier wird sie in Zusammenarbeit mit international bekannten, professionellen Künstlern ausgebildet. Hier lernen theateraffine junge Menschen alle Berufsbilder dieser schillernden Welt kennen. Angefangen beim Schauspiel, Tanz, Gesang und Kostümschneiderei über Bühnenbild/Grafik, Ton und Technik, Regieassistenz bis hin zum Management dem Fundraising, sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit lernt man alles, was für ein erfolgreiches Theater wichtig und notwendig ist.

Hier erfährt Marie Bretschneider das Theater total und hautnah in all seinen Facetten. Aus dem gemeinsamen Engagement entstand in diesem Jahr „Romeo und Julia“ als selbst erarbeitetes Theaterstück, mit Marie Bretschneider als Julia. Mit dem Stück ist TheaterTotal mit einer selbstorganisierten Tournee in ganz Deutschland und der Schweiz unterwegs. Ziel von TheaterTotal ist es, mit aller Kraft und Überzeugung zu begeistern und begeistern lassen kann man sich am 11.Juni um 19.30 Uhr in der Freien Waldorfschule Bonn e.V., Stettiner Str. 21, 53119 Bonn.

Der Vorerkauf hat begonnen. Karten gibt es im Internet unter http://www.theatertotal.de/karten/

Weitere Infos unter http://www.theatertotal.de/

Foto: Bildmitte Marie Bretschneider Foto: TheaterTotal

Ministerpräsident eröffnete Bad Honnefer Europa-Ausstellung

 „Das Friedensprojekt Europa ist zu wichtig, um Gedankenlosigkeit und Egoismus der Europagegner zu ignorieren. Diese Erkenntnis brachte mich spontan dazu, mit Plakaten Werbung für Europa zu machen. Manchmal muss man etwas sagen!“ Mit diesen Worten eröffnete der Bad Honnefer Künstler Dr. Ulrich Cremer vor einem Jahr seine Europa-Ausstellung im Kunstraum in Bad Honnef.

Wie bereits berichtet, konnte die Ausstellung durch Vermittlung des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau und des Wittichenauer Partnerschaftsvereins unter Leitung von Peter Popella im März in der christlichen Schule in Hoyerswerda präsentiert werden. Und pünktlich zum EU-Projekttag wurde sie nun in der Oberschule unserer Partnerstadt Wittichenau eröffnet – und zwar durch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

„Als der Ministerpräsident erfahren hat, dass in Wittichenau eine Ausstellung zum Thema Europa gezeigt wird, hat er spontan entschieden, an der Eröffnung teilzunehmen“, berichtet die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau Cornelia Nasner: „Darüber haben wir uns natürlich besonders gefreut.“

Intensiv wurden die Schüler im Vorfeld auf das Thema Europa vorbereitet. Die Ausstellungseröffnung begann mit einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Wie weiter mit Europa?“, an der neben Ministerpräsident Kretschmer der Wittichenauer Bürgermeister Markus Posch, ein Vertreter des sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung sowie Cornelia Nasner als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau teilnahmen.

Anschließend eröffnete Cornelia Nasner die Ausstellung, indem sie die Einführungsrede des Künstlers Dr. Ulrich Cremer verlas, der an der Veranstaltung leider nicht selbst teilnehmen konnte.

„Unser herzlicher Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, dass die Europa-Ausstellung in Wittichenau gezeigt wird. Die eindrucksvollen Plakate von Ulrich Cremer können sicher einen Beitrag dazu leisten, den Schülerinnen und Schülern der Oberschule Wittichenau die Bedeutung Europas gerade auch für Deutschland näherzubringen“, so Cornelia Nasner. cn

Frau Brackelsberg

Meine sehr verehrten Damen und Herren, in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger sagte Stefan Ruthenbeck kürzlich zwei bemerkenswerte Dinge: er wohne in der Nähe von Bad Honnef (Linz), und er habe 1993 beim Honnefer Fußballverein gespielt. Das wusste ich nicht. Sie? Ein bisschen FC – Kölle ist doch überall zu spüren. Zu atmen. 37 Dauerkarteninhaber haben ihr Abo nicht verlängert. 37 von 20.000! Noch Fragen?

Nächste Woche habe ich einen Termin mit Frau Brackelsberg, Wirtschaftsförderin der Stadt Bad Honnef. Wir treffen uns allerdings im „Karlottas“. Eher keine Wirtschaft. Aber, so wie ich meine, längst Kulttreff hier in der Stadt. Und: es ist kein dienstlicher Termin, sondern viel schöner: ein privater Termin. Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen. Bleiben Sie also neugierig. Vergangene Woche war ich nach gefühlt 100 Jahren mal wieder bei Herrn Schwalb im „Alten Rathaus“.

Heimlich still und leise ziehe ich mit einigen Recken meines Vertrauens durch die Bad Honnefer Gastronomie, um den ultimativen Spargeltest zu machen. Wir waren bereits im Vierkotten, im Rheingold, im Alten Rathaus. Die Reise geht weiter. Demnächst die Ergebnisse an dieser Stelle. Apropos Gastronomie: Vergangene Woche habe ich geschrieben, dass es keine Rouladen mehr gibt in unseren Restaurants. Prompt bekomme ich eine liebliche Mail von Herrn Mohr, Weinhaus Steinbach, ich solle doch mal in ein vernünftiges Restaurant gehen.

Damit das nun klar ist: im Weinhaus Steinbach gibt es natürlich Rouladen! Und auch Spargel. Und alles. Eben Hausmannskost wie bei Mama. Was noch? Eben war ich kurz (auf 20 Kölsch) bei Herrn Hatterscheid im „Anleger 604“. Sein „Eastwood“ in der Linzer Straße darbt ja so vor sich hin. Noch hat keiner seiner Pächter ein zündendes Konzept gefunden. Das Restaurant ist geschlossen. Nun überlegt Herr Hatterscheid, ob er wieder an die alten Erfolge anknüpfen soll: warum nicht wieder eine „Scheinbar“?

Einfach die gute alte Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Sie wissen was ich meine: erst Vierkotten, dann Club Pseudonym, dann Scheinbar und dann Notarzt. Die guten alten Zeiten. Lassen die sich wiederholen? Ich sage: „Dafür bin ich zu alt“. Herr Hatterscheid sagt: „Alt gibt es nicht mehr“. Gut, außer in Düsseldorf. Helge Kirscht unser Kolumnenschreiber, Musikprofessor und überzeugter Rhöndorfer Bürger, hat sich Gedanken gemacht über sein geliebtes Örtchen Rhöndorf. Den gesamten Artikel mit sagenhaften 7.800 Buchstaben lesen Sie auf unserer Internetseite diebadhonnefer.de.

Darin ist Helge Kirscht recht liebevoll mit den Gewohnheiten des Ortes und den Rhöndorfer Machern umgegangen. Thema: Vergangenheit und Zukunft. Wann beginnt die Zukunft, ohne die glorreiche Vergangenheit aus den Augen zu verlieren? Laut Kirscht in Rhöndorf wohl nie. Oder? Im Internet geistert der Artikel schon herum, mit viel Zuspruch aber eben auch mit harscher Kritik. Auf Facebook: „Wir sind Rhöndorf“.

Auf dieser Seite können Sie auch jeden Tag eine Eintrittskarte für die 7 Mountains Music Night gewinnen. Gegründet hat die Seite ein gewisser Herr Adenauer. Hört die Rhöndorfer Vergangenheit wirklich nie auf? Und nun: Frohe Pfingsten. Bleiben Sie immer heiter, irgendwie… 

Geschichten

Solche Geschichten schreibt nur das Leben: Christian S. machte sich zusammen mit einem Kumpel und einer kleinen Birke von Niederkassel auf den Weg nach Bad Honnef. Seiner Herzdame wollte er einen Maibaum setzen. Zunächst versteckten die Jungs den Baum im nahegelegenen Gebüsch, um ihn später bei Nacht und Nebel endlich zu schmücken und an der Laterne vor dem Haus der Liebsten zu befestigen.

Die Freude am 1. Mai war riesig und überstieg die Größe des Bäumchens um Längen. Fröhlich flatterten die bunten Bänder im Wind, und ein rotes Herz strahlte vor lauter Zuneigung. Doch eines Morgens der Schreck: „Der Baum ist weg!“ Nur noch das Herz lehnte einsam am Laternenpfahl. Wut und Traurigkeit wiegelten das verliebte Mädchen auf.

Was war geschehen? – Ordnung muss sein: Dem für die Sicherheit der Laternen zuständigen Tiefbauamt wurde ein Maibaum an einer Laterne gemeldet. Das Tiefbauamt, um die Sicherheit der Laterne besorgt, beauftragte den Bauhof, den Maibaum zu entfernen. Die Jungs vom Bauhof rückten also mit Kettensäge bewaffnet aus, um die gefährdete Laterne vor dem Baum, der ja eigentlich nur ein Bäumchen war, zu retten. Wer jetzt glaubt, dass die kleine Birke im Schredder gelandet ist, irrt sich gewaltig.

Eine Vermisstenmeldung beim Bauhof: Herr K. versprach, nach dem Bäumchen zu suchen. Sollte es unversehrt sein, würde man es zurück bringen. Dieses Versprechen klang fast zu schön, um wahr zu sein. Es wurde aber tatsächlich wahr: Am Nachmittag erschienen die Jungs vom Bauhof erneut: „Wir haben hier einen Maibaum!“ lächelte der junge Mann mit dem Bäumchen auf der Schulter.

„Wohin damit?“ – So unfassbar die Tatsache ist, dass man die Sicherheit einer Laterne durch einen Miniatur-Maibaum gefährdet sieht und diesen ohne Vorwarnung entfernt, so überraschend wunderbar können aber auch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft daherkommen. Ein herzliches Dankeschön an den Bauhof! Franziska Lachnit (2018)

Das Rathaus wankt

Es war ein eher unschöner Termin, am Dienstag vor der Ratssitzung. Die Stadtverwaltung führte die Ratsmitglieder durch und um das Rathaus herum. Um einmal plastisch darzustellen, was es eigentlich bedeutet, das preisgekrönte Haus nun dringend sanieren zu müssen. Vor 33 Jahren wurde der Bau gefeiert. Der Architekt setzte sich mit seinen kühnen Vorstellungen weitestgehend durch. Die damalige Stadtverwaltung konnte nur marginale Änderungswünsche durchsetzen. Auf beiden Seiten wurden Fehler gemacht, die uns heute teuer zu stehen kommen. Das Schlimmste ist: die „Regierungen“vor Otto Neuhoff haben jahrelang tatenlos zugeschaut. Ob das Rathaus nun noch zu retten ist werden Gutachter und Statiker entscheiden müssen. Die Regenmassen die auf die riesigen Dächer prasseln werden durch viel zu dünne Abflussrohre nicht effektiv abgeführt, sie fliessen in die Tiefgarage, die mittlerweile abgestützt werden muss. Stützen stehen auch unter den Vorbauten. Feuchtigkeit überall. Ob der Prachtbau von Professor Schürmann noch zu retten ist, das steht momentan in den Sternen. Erkenntnis nach dem Rundgang: Es kommen stattliche Kosten auf die Stadt zu. bö

„Los, wir spielen!“

Spielplatz Frankenweg/Wolkenburgstraße

Der Spielplatz Frankenweg/Wolkenburgstraße ist wieder für die Kinder offen. Er wurde komplett überholt. Der Bau- und Betriebshof der Stadt Bad Honnef hat den Boden ausgeglichen und den Fallschutz hergestellt.

Die Sicherheitsmängel sind beseitigt. Die Stadt Bad Honnef hat außerdem alle Spielgeräte neu angeschafft. Sie haben knapp unter 10.000 Euro gekostet. Der Rasen wurde nach der Frostperiode neu gesät und ist jetzt soweit angewachsen, dass auf ihm wieder getobt werden kann.

28 Spielplätze gibt es in Bad Honnef. Eine breite Palette von Spielgeräten wie Rutsche, Schaukel, Klettergerüst oder Sandkasten sind auf ihnen zu finden. Die Spielgeräte und Plätze werden regelmäßig überprüft, gewartet, erneuert und Instand gesetzt, damit sie ihre Attraktivität behalten. Zuständig ist das Jugendamt der Stadt Bad Honnef.

Wer Anregungen hat oder sogar für Spielgeräte und sonstiges Inventar für die Bad Honnefer Spielplätze spenden möchte,  wendet sich an Frank Brehm, Jugendpfleger der Stadt Bad Honnef, Telefon 02224/184-161, E-Mail frank.brehm@bad-honnef.de . cp

Foto:  Komplett neu gestaltet ist der Spielplatz am Frankenweg/Wolkenburgstraße – der Drachenfels im Hintergrund.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das „Netz“ sorgt sich um mich. Pausenlos bekomme ich fürsorgliche Emails: Denken sie an ihre Sterbegeldversicherung…haben sie schon eine Zahnzusatzversicherung?…sichern sie sich ihren Lieblingswein…testen sie unsere neuen Hörgeräte…schützen sie ihre Angehörigen…ihr Hotelzimmer auf Mallorca wartet auf sie…Bekommen Sie auch solch wundervolle Mails? Diese ist auch toll: Werden sie schon heute Millionär… Kommt täglich. Klappt trotzdem nicht. Mittwoch hatte Musikprofessor Helge Kirscht Geburtstag. Helge, alles Gute für die Restjahre.

Gut, er ist genau 10 Jahre jünger als ich. Aber mit seinem aktuellen Rauschebart sieht er locker 10 Jahre älter aus. Ah, meine Tochter (Foto rechts neben ihren Bruder) hat heute Geburtstag. Gut, dass ich daran denke. Sie wird sage und schreibe 28 Jahre alt. Unfassbar. Mein kleines Mädchen. Gestern waren wir in Köln bummeln. „Ach Dad“, hat sie gesagt, „Köln hat ja auch nicht mehr den Charme von früher“. Mein Kind spricht von früher. Was soll ich denn da sagen? Heute lebt sie in Berlin. Berlin ist ja so cool. Köln ist dagegen Provinz, meint sie. Da wollen wir über Bad Honnef gar nicht erst reden. Vor 10 Jahren hat sie mich mit ein paar Freundinnen hier besucht, wir waren auf der Insel Grafenwerth, und die Mädels haben gestaunt: „Ist das cool hier“. So ändern sich die Zeiten. Das Maifest der SPD im Kurpark ändert sich niemals. Multikulti, völlig entspannt, parteiübergreifend. Gestern wie heute. Das Maifest der SPD ist mittlerweile das einzige Fest, das noch im Kurpark statt findet. In diesem Jahr war es das letzte Fest im Park für Kurhauschef Michael Holmer Gerdes. Wie wird es dort weitergehen. Ich habe eine Stunde lang mit Gerdes am Bierwagen gestanden. Er hat nichts gesagt. Klar ist nur, Seminaris und Gerdes werden Kurhaus und Avandi Hotel ab Ende des Jahres nicht weiter betreiben. Glückes Geschick: Es gibt wohl etliche Interessenten  für die Objekte. Welche Rolle der Herr Gerdes dabei spielen wird bleibt geheim. Er schmunzelt und sagt: „Vielleicht mache ich erst einmal Urlaub“. Wie lange? „Sehr lange…“ Heißt: Rente! Meine Vermutung. Nichts ist unmöglich. „Rhein in Flammen“ habe ich auch rentnermäßig verbracht. Früher war ich immer im Gewühl auf der Insel, oder auf dem Schiff von der BHAG. Diesmal habe ich es mir im Restaurant „Anleger 604“ an der Fähre gemütlich gemacht. Ganz entspannt. Steak, Kölsch, Schiffe, Feuerwerk. Mit netten Freunden und Herrn Hatterscheid. Ich finde das immer gut und wichtig, wenn der Hausherr mit am Tisch sitzt. Ein sogenannter Freund meint: „Nur, damit du pausenlos meckern kannst“. Das stimmt nun nicht wirklich. Bei Herrn Hatterscheid ist alles gut. Die Location, der Ausblick, die Atmosphäre, das gut gekühlte Kölsch und die Steaks. Wir Bad Honnefer haben richtig Glück mit unseren Restaurants. Die unfassbare Vielfalt ist wohl in der gesamten Region einzigartig. Trotzdem koche ich zuhause auch gerne mal eine Linsensuppe oder Rouladen mit Rotkohl und Klössen. Das gibt es in unseren Restaurants leider nicht mehr. Ein Restaurant mit Hausmannskost muss her. Apropos Restaurants: Das „Eastwood“ in der Linzer Straße ist wieder mal zu. Wie wäre es dort mit Linsensuppe und Rouladen?

Köche bitte melden.    

Flammen

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; manchmal auch entsetzlich, also quasi entsetzlich entbehrlich. Nein, bevor ich mich da wieder verreite, im Moment ist wirklich nicht die Zeit, die Kultur zu ignorieren. Am Samstag erst haben sich tausende von Menschen am Rheinufer herum gedrückt, um schwimmende Lichterketten und ein bisschen explodierendes Schwarzpulver zu bestaunen. Ja ja, sagen Sie, schon dutzende Male erlebt, wo ist da der Thrill? Wo ist da die Kultur? In unserer bunt gemischten Clique, die erstmalig am Rhöndorfer Rheinufer gefeiert hat, war unter anderem auch der weibliche Besuch einer Freundin. Sie kommt aus Bali und macht zur Zeit an der Bonner Uni ihren Doktor in der Entwicklung ländlicher Gebiete. An der kindlichen Freude in ihren Augen habe ich gesehen, dass die Rhein-in-Flammen-Premiere sie doch ein wenig angerührt hat; vielleicht so wie wir als Touristen ein Drachenboot-Rennen vor dem Tempel bestaunen. Kultur berührt einen wohl eher, wenn man exotischen Ritualen beiwohnt, die noch zudem eine längere Tradition haben. Rhein in Flammen gibt es hier bei uns gerade mal seit 1956, da haben die Drachenbootrennen wohl eine längere Tradition. Wobei, die Römer sollen ja damals schon nachts mit Fackeln den Rhein hinunter gefahren sein. Bloß gut, dass die Strömung sie dann ans linke Rheinufer getrieben hat, und sie dort ihre Kultur verbreiten konnten. Die Legio I Augusta hat es bekanntermaßen nicht geschafft, an unserer Seite Fuß zu fassen. Nun, auch das Barbarentum kann man gepflegt kultivieren. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Opa erzählt

Wenn Opa erzählte, wurde es spannend und lustig. Spannend, weil er von skurrilen Erlebnissen berichtete. Lustig, weil er seine Geschichten stets mit Humor und Selbstironie würzte. Er konnte auch gelegentlich mit menschenfreundlichem Witz über andere Leute herziehen. Da war zum Beispiel der junge Geselle im Eisenwarenladen Köller, der etwas einfältig und zudem mit Akne gestraft war.

Opa nannte ihn – unter uns – den „Bewimmerlten“. Nach jedem Einkauf bei Eisen-Köller hatte Opa witzige Anekdoten vom „Bewimmerlten“ zu erzählen. Opas besten Geschichten waren aber die von seinen eigenen Missgeschicken. Und so berichtete er gerne und humorvoll von der Krux mit dem Regenschirm: Opa war in der Stadt unterwegs, als es zu regnen begann. Er wollte seinen Schirm aufspannen, aber der klemmte – und zwar so, dass er weder ganz geöffnet, noch wieder geschlossen werden konnte.

Opa suchte Zuflucht im Eingangsbereich des Juweliergeschäftes. Dort wollte er – geschützt vor dem Regen – den Schirm in die passende Verfassung bringen. Er bastelte an dem verklemmten Ding, als sich unbemerkt das Sicherheitsgitter des Juweliers zu schließen begann. Langsam ratterte es von oben nach unten.

Erst als das Gitter bereits auf Brusthöhe war, erkannte Opa die wahre Not seiner Situation. Immer noch klemmte der Schirm in halbgeöffneter Stellung. Aber Opa musste jetzt schleunigst zusehen, wie er sich aus der Falle befreite. Mit dem sperrigen Schirm in der Hand kroch er im letzten Augenblick unbeholfen durch die verbliebene Öffnung.Das war knapp! – Schmunzelnd habe ich heute noch das Bild vor Augen, wie mein Opa verzweifelt an seinem Schirm rupft und nur mit großer Anstrengung zurück in die Freiheit gelangt. Franziska Lachnit (2018)