SPD: „Parkraumkonzept sofort überarbeiten!“

Foto: Parkraumnot macht erfinderisch. Abends in der City

Die SPD-Fraktion hatte in der Ratssitzung am 02.02.2017 gegen die Stimmen der Ratsmehrheit um die CDU und des Bürgermeisters das Konzept zur Parkraumbewirtschaftung in seiner Gesamtheit abgelehnt. , Aus ihrer Sicht hat es zu viele Fehler und Ungereimtheiten, wie sich jetzt auch in der Praxis zeigt. Diese Fehler konnten schon in der Ratssitzung weder zufriedenstellend erörtert geschweige denn gelöst werden. Das nicht genug hat die Umsetzung der Maßnahmen den städtischen Haushalt 2017 im Ergebnis um weitere 56.000 € zusätzlich belastet.

Nach Ablauf eines Jahres soll nun nach Wunsch der Ratsmehrheit um die CDU das Parkraumkonzept auf den Prüfstand. Und das erst dann, obwohl bereits jetzt erkennbar ist, dass die neue Parkraumbewirtschaftung neben den Zumutungen für unsere Bürgerinnen und Bürger auch eine nicht hinnehmbare zusätzliche Belastung für Handel und Fremdenverkehr bedeutet. Einfaches Erreichen der Innenstadt durch unsere Kunden und Gäste ist umsatzsteigernd, nicht aber ihr Vergraulen durch zunehmendes Abkassieren von Parkgebühren.

„Was ist das für eine Strategie, wenn man einerseits vom Geld unserer Bürger und Bürgerinnen aus Steuer- und Gebührenerhöhungen Wirtschafts- und Tourismusförderer einstellt und ihnen gleichzeitig mit solchen Maßnahmen Knüppel zwischen die Beine wirft?“ fragt der Fraktionsvorsitzende der SPD Guido Leiwig. Es ist dringend notwendig, umgehend den Fehler dieses Parkraumbewirtschaftungskonzeptes zu korrigieren und nicht damit ein Jahr zu warten. „Wenn ich spüre, dass jetzt die Bremsen versagen, werde ich mit Maßnahmen auch nicht bis zum nächsten TÜV warten“ so Leiwig .  km

SPD: Breite Mehrheit  für Seniorenvertretung

Zufrieden reagierte die SPD auf die Entscheidung im Rat, nun auch in Bad Honnef eine Seniorenvertretung zu gründen. „Die Anliegen von alten Menschen stärker in die Politik zu tragen, sehen wir als eine wichtige Zukunftsaufgabe an“, sagt Annette Stegger, Ratsmitglied der SPD.

Eine eigene, demokratisch legitimierte Vertretung dieser wichtigen Gruppe, die ein Antragsrecht im Sozialausschuss bekommen soll, sei ein wichtiger Schritt.. Fast drei Jahre habe man sich hinter den Kulissen darum bemüht, dafür  eine Mehrheit zu schaffen. Während im Sozialausschuss und im Finanzausschuss das Votum dafür nur sehr knapp ausfiel, gab es im Rat eine breite Zustimmung. „Mit diesem Rückenwind wird es gelingen, engagierte und erfahrene Menschen in Bad Honnef für die Mitarbeit in diesem neuen Gremium zu gewinnen“, freut sich Stegger.

„Wir danken besonders dem Bürgerblock, den Grünen und der FWG  für ihre vorbehaltlose Unterstützung “, so die Sozialdemokraten. Sie zeigen sich zuversichtlich, dass nun auch die nächsten Schritte einvernehmlich getan werden können. Jetzt gilt es, eine tragfähige Satzung zu schaffen, die dem neuen Gremium die Arbeit ermöglicht. Wahlverfahren, Anzahl der Mitglieder und Finanzierung werden dabei eine Rolle spielen. „Wir kennen die Finanzlage der Stadt und hoffen daher sehr, dass sowohl die Wahl als auch die Arbeit der Seniorenvertretung mit Hilfe von Spenden finanziert werden können“, sagt Stegger.

Bei der nun anstehenden Erarbeitung der Satzung baut  die SPD auch auf die Unterstützung der Landesseniorenvertretung, bei der über 160 Seniorenvertretungen organisiert sind. „Dort hat man große Erfahrung und die Bereitschaft uns zu unterstützen“. as

Foto: Rike/pixelio 

Rettungswege kontrolliert

Ein positives Fazit konnten Ordnungsamt, Freiwillige Feuerwehr, Rettungsdienst sowie die örtlichen Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk bei ihrer gemeinsamen Kontrollfahrt ziehen. Überprüft wurde, ob Rettungs- und Entsorgungsfahrzeuge problemlos Straßen und Plätze durchfahren können und im Ernstfall nicht durch verkehrswidrig abgestellte Fahrzeuge behindert werden. Über drei Stunden waren die Einsatzkräfte vor kurzem in den Abend- und Nachtstunden unterwegs gewesen. Insgesamt 31 gebührenpflichtige Verwarnungen wurden ausgestellt. Abschleppmaßnahmen waren nicht notwendig.

Kontrollfahrten werden regelmäßig durchgeführt, insbesondere wenn Bürgerinnen und Bürger verkehrswidriges Parken melden oder die Einsatzkräfte Falschparken beobachtet haben. Verzögern sich Fahrten von Rettungskräften wegen versperrter Straßen oder können Straßen eventuell überhaupt nicht passiert werden, kann das im schlimmsten Fall Leben kosten. Ordnungsamt, Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisation appellieren immer wieder an die Bürgerinnen und Bürger, Rettungswege freizuhalten. Eine der Maßnahmen, um das Bewusstsein zu schärfen, damit Rettungswege nicht zugeparkt werden, sind die regelmäßigen Kontrollfahrten.

Bei der gerade erfolgten Überprüfung der Rettungswege waren die Einsatzkräfte mit insgesamt fünf Fahrzeugen auf individuellen Routen durch das Stadtgebiet unterwegs. Der Streckverlauf führte sie durch das gesamte Stadtgebiet. Das Ordnungsamt war mit acht Personen im Einsatz. Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen unterstützten die Maßnahme mit jeweils ein bis zwei Kräften je Einsatzfahrzeug. Kontrolliert wurden Engstellen, Einmündungsbereiche (Fünf-Meter-Bereiche), Zick-Zack-Markierungen, Halteverbote und das Parken auf Gehwegen. Im Gegensatz zu früheren Kontrollfahrten war die Situation dieses Mal grundsätzlich positiv. Besondere Vorkommnisse gab es nicht.

Allerdings wurden die meisten Behinderungen in engen Straßenstellen dieses Mal im Stadtteil Aegidienberg gefunden, so dass dort bei den künftigen Kontrollfahrten, die auch tagsüber stattfinden werden, ein besonderer Schwerpunkt gesetzt werden wird. In der Ölbergstraße wurde ein PKW beanstandet, der mit einem defekten Reifen in einer Engstelle abgestellt war. Kurz vor Mitternacht waren die Kontrollfahrten beendet. Die Stadt Bad Honnef bedankt sich bei Freiwilliger Feuerwehr, Rettungsdienst und den beteiligten Hilfsorganisationen ganz herzlich für die tatkräftige und engagierte Unterstützung. cp

Foto: Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef

DRAGONS: Dämpfer am letzten Spieltag

Ohne vier Leistungsträger mussten die Dragons Rhöndorf am letzten Spieltag der regulären Saison eine am Ende auch in der Höhe verdiente Niederlage bei Tabellenschlusslicht KIT SC GEQUOS Karlsruhe hinnehmen. Gegner in der ersten Playoff-Runde sind ab dem 10. März die MTV Herzöge Wolfenbüttel.

Wie schon am vergangenen Spieltag war das Lazarett der Drachen vom Menzenberg gut gefüllt, denn neben Yannick Kneesch und Anton Geretzki musste Coach Adelt auch auf seine angestammten Aufbauspieler Viktor Frankl-Maus und Patrick Reusch an diesem Abend verzichten. Entsprechend war die zweite Garde der Dragons mehr gefordert und lieferte eine kämpferisch gute Leistung. Gegen einen Gegner, der mit dem Mute der Verzweiflung im Kampf um den Klassenerhalt agierte, musste die junge Drachen-Truppe aber letztlich die Segel streichen.

Vor 534 Zuschauern rückte Joe Koschade in die Starting Five der Dragons auf und musste aber gemeinsam mit seinen Teamkollegen erleben, wie die Gastgeber den klar besseren Start erwischten und nach einem Dreier des ehemaligen Rhöndorfers Aaron Schmitz mit 12:5 in Führung gehen konnten. Zwar fanden die Drachen, angetrieben von Kameron Taylor, nun auch vermehrt Mittel und Wege um in aussichtsreiche Wurfpositionen zu kommen, doch die GEQUOS konnten eine 18:13-Führung mit ins zweite Viertel nehmen. Jetzt zeigten die Drachen, dass sie trotz knapper Rotation nicht gewillt waren die Partie abzuschenken und kamen und mit viel Feuer und Flamme zurück auf den grünen Sportboden der Karlsruher Sporthalle.

Vor allem das Inside-Outside-Play zwischen Kameron Taylor und Alexander Möller passte in dieser Phase ausgezeichnet und ließ die Drachen Stück für Stück näher an die Karlsruher herankommen. Ein sicherer Wurf von Downtown durch den ebenfalls wieder stark aufspielenden Thomas Michel besorgte schließlich die erste Führung der Dragons seit dem Sprungball (30:31). Diese konnten die Mannen vom Menzenberg auch mit in die Halbzeitpause retten, wo beide Teams beim Stand von 34:38 zum taktischen Plausch in die Kabinen gingen.

Nach der Pause wurden die Dragons jedoch kalt erwischt, denn die Mannschaft von Headcoach Jaivon Harris startete mit einem 12:0-Lauf in die zweite Halbzeit und drehte den Rückstand binnen fünf Minuten in eine 46:38-Führung. Zwar stemmten sich die Drachen mit aller Macht gegen die immer sicherer aufspielenden Hausherren, doch das Momentum schlug immer deutlicher zu Gunsten der Hausherren aus, die vor allem von Downtown die wichtigen Nadelstiche setzen konnten.

Mit einem 60:54 ging es schließlich in den finalen Spielabschnitt, doch auch hier hatten die Korbjäger aus Baden das heißere Händchen und schraubten ihre Führung mit einem 8:0-Run erstmals in den zweistelligen Bereich. Trotz allem aufopferungsvollem Kampf erholten sich die Drachen von diesem Rückstand nicht mehr und mussten am Ende mit einer verdienten 87:71-Niederlage die Heimreise gen Bad Honnef antreten.

Trotz der Niederlage verbleiben die Dragons zum Ende der Hauptrunde der ProB auf dem dritten Tabellenplatz der Süd-Division und treffen nun in der ersten Runde der Playoffs auf die MTV Herzöge Wolfenbüttel, die ihrerseits mit einem 90:65-Heimsieg gegen Wedel den 6. Tabellenplatz im Norden verteidigen konnten. Tip-Off zum ersten Spiel der „Best of Three“-Serie ist am 10. März um 19:00 Uhr im DragonDome am Menzenberg. Tickets sind ab sofort im Vorverkauf verfügbar. ds

300 Liter Wasser für einen Schokoriegel ?

Zweite nachhaltige Schülerakademie des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef

Dieser und weiterer spannender Fragen gehen die Kinder der Theodor-Weinz-Grundschule-Aegidienberg am Dienstag den 27. März 2018 auf Einladung des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef nach.  Einen ganzen Vormittag lang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Experten mit dem Thema Wasserverbrauch und hinterfragen moderne Wachstums-, Arbeits- und Konsuminteressen. Dabei lernen sie die Begriffe blaues, grünes und graues Wasser kennen und erleben die schulische Frühstückspause aus einer ganz neuen Perspektive. Das Angebot an Getränken und Speisen wird an diesem Tag nämlich nicht in Geldwährung, sondern in der Anzahl verbrauchter Wassermengen gerechnet. Am Ende des Frühstücks legt jede Schülergruppe ihre Tischrechnung in der Einheit Liter verbrauchten Wassers offen und tritt in die Diskussion über die Notwendigkeit von Wasserverbräuchen.

Die Schülerinnen und Schüler nehmen anschließend Einblick in die Bedeutung der gemeinwohlorientierten Arbeit  des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef und erarbeiten schulspezifische Lösungen zur aktiven Beteiligung an Umwelt- und Gewässerschutzmaßnahmen.

Ihr neu erworbenes Wissen tragen die Kinder im Nachgang zu dieser Bildungsaktion als Abwasser-Botschafter in die Schulgemeinschaft und ihr direktes Lebensumfeld. Alle jungen Botschafter werden vom Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef mit spannenden Experimenten, einem Abwasser-Quiz, dem Virtuellen-Wasser-Frühstück und Hinweisschildern für ihre Schule unterstützt.

Das Bildung für nachhaltige Entwicklung dazu auch noch Spaß macht, das bringt Mattea auf den Punkt. Sie hat bereits im vergangenen Jahr an der Schülerakademie teilgenommen und nimmt ihre Aufgabe als Botschafterin gewissenhaft wahr. In ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis klärt sie die Menschen unter anderem darüber auf, dass man durch Verzicht auf Duschprodukte mit Mikroplastik und auf scharfe Putzmittel einen signifikanten Beitrag zum Gewässerschutz leisten kann. Damit setzt sie sich schon als Kind aktiv für die Verringerung von Wasserverschmutzung ein. Mit ihrem persönlichen Engagement in Bad Honnef ist sie als junge Weltbürgerin Teil einer großen Nachhaltigkeitsbewegung. Denn die Verfügbarkeit und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser ist eines der 17 weltweiten Ziele der UN-Agenda 2030  für nachhaltige Entwicklung.

Das Abwasserwerk des Stadt Bad Honnef  ist aktiver Partner des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“. Den internationalen Themenrahmen der Bad Honnefer Schülerakademie  liefert der UNESCO Weltwassertag, der in diesem Jahr unter dem Thema „Nature for Water“ den Blick der Menschen auf die Notwendigkeit von Gewässerschutz lenkt. eb

FDP jetzt mit Doppelspitze

Martina Ihrig und Rainer Quink (l.) heißt die neue Doppelspitze der FDP. Da sich der bisherige Fraktionsvorsitzende Quink nach einer langen Krankheit nun in Reha befindet, war es zu dieser Entscheidung gekommen, die sie gemeinsam mit FDP-Ratsmitglied Hartmut Schneider (r.) der Presse mitteilten.  Diese Lösung soll bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode gelten. Die FDP will sich nun verstärkt dafür einsetzten, dass der „City-Ring“ in der Innenstadt endlich realisiert wird. Außerdem werden sich die Liberalen für eine bessere Anbindung zwischen dem „Berg-und Talbereich“ einsetzen. Außerdem stellten sie auf der letzten Ratssitzung den Antrag auf eine „Vertretung für Menschen mit Behinderung“. bö

Malteser- Bilanz

Erste Hilfe, Sanitätsdienst und Integrationsarbeit

Honnefer Malteser stellen bei der Stadtversammlung Jahresbilanz vor

 Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue aktive Helfer ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 20.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 200 Honnefer Aktiven.

 Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, der stellvertretende Zugführer Christian Büsch, Geschäftsführerin Katharina Beschoner und Jugendsprecher Gregor Biesenbach einen Tätigkeitsbericht ab. Sie konnten mit eindrucksvollen Zahlen belegen, wie aktiv die Bad Honnefer Malteser auch 2017 wieder waren: Insgesamt wurden rund 20.000 ehrenamtliche Stunden in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.

 Erste-Hilfe-Ausbildung gefragt

 Groß war die Nachfrage auch 2017 wieder nach den Erste-Hilfe-Kursen der Malteser. In 119 Kursen bildeten sie 1.729 Menschen aus – knapp mehr als 2016 und damit erneut ein Allzeit-Rekord. Auch der Sanitätsdienst wurde noch öfter als im Vorjahr in Anspruch genommen. Bei 77 Sanitätseinsätzen leisteten die Sanitäter rund 2.600 ehrenamtliche Dienststunden und 101 Mal Erste Hilfe. Dabei waren die Malteser nicht nur in Bad Honnef und dem Siebengebirge unterwegs, sondern auch in Köln und Bonn. Ein Einsatzschwerpunkt ist dabei seit Jahren der Karneval, der rund ein Viertel der insgesamt abgeleisteten Stunden ausmacht. Erfolgreich nahmen die Honnefer wieder an der Kevelaer-Wallfahrt der Malteser teil und stellten dabei mit 150 Pilgern und Helfern das größte Kontingent der Erzdiözese.

 Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin der Bereich Notfallvorsorge mit seiner Einsatzeinheit, die 2017 einen Schwerpunkt auf die Ausbildung ihrer Führungskräfte gelegt hat, vor allem, um im Einsatz die Kommunikation untereinander zu verbessern. Insgesamt 500 Ausbildungsstunden wurden in einem Führungskräftetraining absolviert und auch neue Zug- und Gruppenführer ausgebildet, wie der stellvertretende Zugführer Christian Büsch berichtete.

Zugleich bedankte er sich bei Tamara Raschka, die es übernommen hat, die Helferakten auf den neuesten Stand zu bringen und die Aus- und Fortbildungsangebote der Malteser zu organisieren. Beachtliche rund 3.500 Fortbildungsstunden absolvierten die Helfer der Einsatzeinheit 2017, um sich auf Notfälle vorzubereiten. Im aktuellen Jahr wird die Einsatzeinheit ihre Leistungsfähigkeit erneut im Rahmen einer Großübung auf die Probe stellen.

 Weiter aktiv in Sachen Integration

 Mit großer Freude ernannte Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut drei neue aktive Helfer: Tamino Laubenthal, Ali Alilewi und Abdulrahman Muklef hatten kürzlich erfolgreich die Helfergrundausbildung absolviert. Nun erhielten sie von Christian Büsch die blauen Schulterklappen angeheftet, die sie als fertig ausgebildete Helfer kennzeichnen. Das Besondere dabei: Alilewi und Muklef stammen aus dem Irak und kam als Flüchtlinge ins Rheinland. Seit gut einem Jahr sind sie bei den Maltesern aktiv, lernen Erste Hilfe und – so ganz nebenbei – im Kontakt mit ihren deutschen Kameraden auch immer besser Deutsch.

 Dr. Archut berichtete außerdem vom erfolgreich angelaufenen Integrationslotsen-Projekt. Koordinatorin Christiana Hann, die sich die Honnefer mit den Bornheimer Maltesern „teilen“, konnte 2017 erste Integrationslotsen gewinnen und schulen, die nun Geflüchteten dabei helfen, mit dem Alltag in Deutschland besser klarzukommen. Archut betonte: „Dabei ist es uns Maltesern wichtig, nicht bestehende Aktivitäten zu duplizieren, sondern da anzusetzen, wo unsere Hilfe gebraucht wird.“ Kürzlich konnte dazu im Honnefer Süden ein Offener Treffpunkt für die Bewohner einer städtischen Wohnanlage für Flüchtlinge eröffnet werden.

 Turnusgemäß fanden Wahlen statt. Hanna Groß und Tamara Raschka wurden von der Versammlung zu Helfervertreterinnen im Stadtführungskreis bestimmt, Cornelius Dirk und Phillip-Johannes Sauermann erhielten das Mandat, in den kommenden zwei Jahren die Kasse der Malteser zu prüfen. In der am selben Tag abgehaltenen Stadtjugendversammlung wurden Gregor Biesenbach als Stadtjugendsprecher bestätigt und Zeynep Özdemir und Sebastian Falkenberg zu seinen Stellvertretern bestellt.

 Einige Aktive wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Günther Raths und Maximilian Fuhr für 10-jährige Mitgliedschaft, Hildegard Schramm für 25-jährige Mitgliedschaft und Reinhold Beschoner sogar für 50-jährige aktive Mitgliedschaft. Phillip-Johannes Sauermann erhielt die Dankmedaille des Malteser-Ordens für seine Verdienste in der Flüchtlingshilfe. Aa (Foto: Ralf Klodt)

Nicole Westig neue Vorsitzende

Die FDP Rhein-Sieg hat eine neue Führung: Auf dem Kreisparteitag in Niederkassel haben die rund 150 anwesenden Mitglieder turnusgemäß den Kreisvorstand neu besetzt. Mit 90,6 Prozent der Stimmen haben die Freidemokraten im Rhein-Sieg-Kreis die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig aus Bad Honnef zur neuen Vorsitzenden gewählt.

Westig ging in ihrer Bewerbungsrede auf den Wiederaufstieg der FDP, die gescheiterten Jamaika-Verhandlungen und die sich anbahnende große Koalition ein: „Sind wir auch für unser Jamaika-Aus gescholten worden – die letzten Wochen haben gezeigt, wie richtig unsere Entscheidung war. Wir wären nur Mehrheitsbeschaffer für schwarz-grüne Politik gewesen.“ Die Koalitionsvereinbarung von CDU/CSU und SPD kritisierte sie, da sie mutlos sei und für die Herausforderungen der Zukunft nur unzureichende Antworten biete. Als Kreisvorsitzende kandidiere sie aber nicht nur mit Blick auf die Bundespolitik, sondern auch, damit die FDP weiterhin stark vor Ort sei. „Die FDP kann Kommune. Wir wollen die Themen in den Städten und Gemeinden mutig angehen und frische Ideen in die Räte und Kreistage bringen.“

Der Siegburger Jürgen Peter, der als Kreisvorsitzender den Kreisverband sechs Jahre lang ehrenamtlich geführt hat, hat sich nicht um eine Wiederwahl beworben. „Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“, so Peter bei seiner Verabschiedung. Er habe die FDP in schweren Krisenzeiten übernommen, das Ausscheiden aus dem Bundestag 2013 sei ein absoluter Tiefpunkt gewesen. „Auch dank unserer Basis-Arbeit vor Ort haben wir uns in den letzten Jahren wieder berappelt. Mit unserem Landesminister Andreas Pinkwart, dem Landtagsabgeordneten Jörn Freynick und der Bundestagsabgeordneten Nicole Westig sind wir exzellent vertreten. Unsere Mitgliederzahl steigt beständig, wir haben wieder über 800 Freie Demokraten im Kreisverband“. eb

Herr Gerdes

Foto: Kurhauschef Michael Holmer Gerdes (l. neben Jens Wilke) 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Nachwirkungen halten an. Gestern habe ich mir eine TV-Reportage über die Tulpenzucht in Holland angeschaut. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, um umzuschalten. Auch mein Lieblingshoteldirektor, der Michael Holmer Gerdes, war nach der Session ziemlich platt. Der ruht sich jetzt mal ganz schön in seinem Häuschen an der Ostsee aus. Der Herr Gerdes. Ein wenig traurig ist er schon. Jede Karnevalsveranstaltung im Kurhaus war auch gleich eine Abschiedsveranstaltung für ihn. Ab dem kommenden Herbst ist er nicht mehr für das Kurhaus zuständig.

Die letzte Veranstaltung die er organisiert und begleitet ist das Aalkönigsfest Ende September dieses Jahres. Damit geht eine erfolgreiche Ära zu Ende. Eine Kurhausveranstaltung ohne Gerdes und Sabine Schnell kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen. Will ich mir auch nicht vorstellen. Gerdes und ich sind hier in Bad Honnef ungefähr zur gleichen Zeit an den Start gegangen. Vor knapp 20 Jahren. Und jetzt der Spruch, den alle so gerne lesen: Kinder, wie schnell doch die Zeit vergeht.

Jawohl. Vor 20 Jahren wurde die Internationale Fachhochschule gegründet, das Hotel Avendi eröffnete, der HFV spielte in der Oberliga, Birkenstock verabschiedete sich aus der Stadt. Das war eine völlig andere Welt. Aber es gibt immer wieder Parallelen durch die verschiedenen Gezeiten. Der Verlust von Birkenstock war damals eine Katastrophe für die Stadt. Wie der Abschied von Penaten oder Geutebrück, oder dem Kurbetrieb. Aber: Immer wieder hat die Stadt die Kurve gekriegt. Weil: Und immer, immer wieder geht die Sonne auf… Heute gehen (gingen) KSI, Uhlhof, Commundo, Kaisers, TX-Logistik, Kurhaus und Avendi. Ganz schön heftig, so auf einen Schlag. Die Stadt steht „traditionell“ wieder vor einem Neustart. Eine vertraute Situation, wahrlich keine ungewohnte Situation.

Neu: In der Stadtverwaltung liegt ein vom Stadtrat abgesegnetes zukunftsorientiertes Stadtentwicklungskonzept auf dem Tisch. So etwas gab es bisher noch nie. Jedoch: Kein, auch noch so professionelles Zukunftskonzept, hilft uns hier und heute weiter. Durch die oben aufgeführten „Abgänge“ von etlichen Institutionen fehlen von heute auf morgen, über den Daumen gerechnet, rund 8.000 Menschen in der Stadt, die in Handel und Gastronomie in schöner Regelmäßigkeit ihr Geld ausgeben.

Eine Katastrophe, die es in dieser Form so noch nie gab. Ich habe eben noch mit unserem Einzelhandelsguru, Goldschmied Georg Zumsande, gesprochen. Es geht ihm gut. Unikatschmuck geht halt immer in dieser Stadt und in der gesamten Region. Trotzdem sind die Probleme in der Innenstadt allen wohlbekannt. Es wird leer und leerer. Frage: „Hast du in den letzten Monaten mal einen Stadtpolitiker in der Innstadt gesehen, der sich kümmern will?“ Antwort: „Nein.“ Volksvertreter waren auch schon mal volksnäher.   

BAD HONNEF: Das bewegt sich

Parkraumbewirtschaftung

Der Meinungsbildungsprozess hat stattgefunden. Er fand ein deutliches Ergebnis: Das Parkraumbewirtschaftungskonzept ist nicht gut. Die Honnefer Menschen schimpfen über „die Verwaltung“. Dabei war es der Stadtrat, der genau dieses Paket gegen die Stimmen der Grünen und der SPD beschloss.

Aktuelle Lesart: „Wir“ versuchen es ein Jahr, finden die Fehler heraus, lassen uns dann extern beraten und installieren den großen Wurf. Keine wirklichen Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger zu Versuchskaninchen zu machen. Vorerst keine Korrekturen, also weiter Gebührenpflicht in zeitlicher Ausdehnung wie in Paris, London und Tokyo. Keine ernsthafte Steuerungsfunktion für den Verkehr, sondern Absicherung einer neuen Einnahmequelle.

Um die Bernhard-Klein-Straße herum regt sich die Absicht, etwas Effizientes gegen diesen Plan zu initiieren. Dass man das müsste, wird auch anderswo laut gedacht. Gefahr ist in Verzug. Jede weitere Online-Petition gefährdet den „Dialog Bad Honnef“ als Miteinander von Bevölkerung und kommunaler Regierung. Ein Bürgerbegehren – auch in Erwägung – würde womöglich sogar verbleibenden Burgfrieden zerstören. Spiel mit dem Feuer.

Auf Penaten

Es ist Klarheit geschaffen. Die Gesellschaft SWIFT als Bauherrin in spe hat Anträge eingereicht, die kaum abzulehnen sind. Ernüchterndes Ergebnis der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen: Eine frühere Stadtverwaltung und eine frühere Ratsmehrheit haben jenes Recht verbockt, das heute auf der Seite von SWIFT ist.

In die bei einem solch komplexen Vorhaben sich bietenden Lücken und Breschen – vor allem rechtlicher Natur – zielen Versuche, das Schlimmste zu verhindern. Anwohner haben geklagt. Sie erfahren nicht nur die Unterstützung der Interessensgemeinschaft Auf Penaten. Sie tragen auch die Hoffnungen der Kommunalpolitik, die mit Ausnahme einer Partei im Ausschuss an einem Strick zog. Neuer Aspekt: Auch die Verwaltung erklärte ihre Kritik an der extrem verdichtenden Planung und sagte zu, sich um Besserung zu bemühen. Allerdings kann es dabei wahrscheinlich nur zu einer Art Schadensbegrenzung kommen. Es sei denn, es ließen sich juristische Handhaben finden.

ex-Kaiser’s – Markthalle?

Der Versuch einer solchen Lösung wird mit Nachdruck betrieben. In der HWZ veröffentlicht, fand das Projekt einhellige Unterstützung. Auch die Vereinigung der City-Geschäftsleute Centrum e.V. besprach die Vision einer Markthalle und berief eine Arbeitsgruppe mit genau dieser Zielrichtung ein. Wieder einmal unterstützt die Wirtschaftsförderung des Kreises; sie übernimmt eine aktive Rolle bei der Identifizierung von Fördermitteln. Dass eine solche Förderung mit einer im Projekt tatsächlich engagierten Kommune überzeugender zu bewerkstelligen ist als über rein private Antragsteller, das hat auch die Stadtverwaltung erkannt und steht bereit für eine machbare Lösung.

Es geht um den „besonders innovativen“ Charakter des Projekts mit mindestens zwei Faktoren: Markthallenkonzepte als überzeugender Faktor der Innenstadtbelebung gibt es in Deutschland bisher kaum, und die Ansiedlung eines emissionslosen Lieferservices per Rad im Objekt wäre ein aktuell hoch geschätztes zusätzliches Argument.

Das Management der Immobilie läuft über Jones Lang LaSalle. JLL ist einer der größten Firmen weltweit in diesem Markt – in Deutschland auf dem Sprung zur Nummer Eins. Für den ehemaligen Kaiser’s liegen dort einige Anfragen vor. Überwiegend stammen sie aus dem lokalen Raum. Die Idee der Markthalle muss sich gleichermaßen beeilen wie ihre Hausaufgaben sorgfältig erledigen. Am laufenden Wochenende ist Ortstermin, am Samstag Formulierung eines bereits konkreten Konzeptvorschlags samt Förderoptionen. Nächste Woche werden Bürgermeister und Wirtschaftsförderung in Bad Honnef sowie im Rhein-Sieg-Kreis informiert, damit man sich kompetent zusammensetzen kann. Centrum e.V. bleibt stets in Kenntnis gesetzt; es ist Zeit, zur vereinbarten Arbeitsgruppe einzuladen.

ISEK an Saynschem Hof und Kirchstraße

Am Dienstag tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Er soll die Sondierung für eine erste Interessensbekundung zu einem großen Gelände an der bisher vernachlässigten dritten Achse der Innenstadt (neben Haupt- und Bahnhofsstraße) beschließen. Es geht um das Karree hinter Optik Beth, vor Textil Bähr und um Mister Baker. Wenn dieser Kernbereich startet, dann entscheidet sich Grundlegendes für das Viertel des Postgebäudes.

Der Interessent ist bereit zum Bau einer Tiefgarage. Ansonsten will er Gewerbe- und Wohnflächen errichten, den umgebenden öffentlichen Raum in die Planung integrieren. Eine Entwurfsstudie mit drei alternativen Varianten liegt vor. ISEK wird also konkret, es geht um Maßnahmen und deren Realisierung. bh