Visionen für Bad Honnef

Ein Blick in die Zukunft der Stadt von Heinz Jacobs

Seit April 2014 steht das Integrierte Handlungskonzept, kurz ISEK genannt, im Mittelpunkt der politischen Diskussions- und Entscheidungsprozesse in Bad Honnef. Vollmundig von seinen Verfassern „Masterplan“ genannt, bedient es hauptsächlich einseitige Interessen, derzeit vor allem die Wohnraumverdichtung im Zentrum der Stadt und schreckt sogar vor der Bebauung von identifikationsstiftenden Grünflächen und traditionsreichen Sportanlagen nicht zurück. Schon jetzt ist zu beobachten, dass (besonders ältere) Fußgänger in Stoßzeiten kaum durch die Bahnhofstraße gehen, ohne von Atembeschwerden geplagt zu werden.

Kürzlich versuchte nun Fabiano Pinto, verantwortlicher Geschäftsbereichsleiter Städtebau, das offensichtliche Legitimationsdefizit dieses Masterplans – Medienberichten zufolge – mit einer neuen Losung auszugleichen, indem er im Zusammenhang mit dem Förderprogramm für die Insel Grafenwerth den kühnen Ausspruch tätigte: „Wir sollten in Visionen denken…“ Kühn deswegen, weil es bei diesem Projekt vorrangig darum geht, Asphaltflächen zu entsiegeln, Wege zu verschmälern und das Spielangebot für Kinder und Jugendliche zu vergrößern.

Sehr löbliche und begrüßenswerte Maßnahmen – aber keine Entwürfe, die das Attribut „visionär“ verdienen, es sei denn, es ließe sich der Vorschlag der „Initiative Wirtschaft für Bad Honnef“ aus dem Jahr 2009 in die Planung einbeziehen, ein kulturelles Kooperationsprogramm über den Rhein hinweg zwischen der Insel und dem Arp-Museum zu entwickeln.

Visionär erscheinen immerhin die aus der Laga-Bewerbung gerettete Projektidee, eine neue Brücke von der Giradetallee ans Rheinufer zu bauen, oder der Vorschlag der CDU, einen Neubau des Siebengebirgsgymnasiums in Honnef-Süd zur Diskussion zu stellen, weil ansonsten die drohende Konkurrenz mit der neuen Gesamtschule St. Josef in unmittelbarer Nähe mittel- und langfristig zu erheblichen Einbußen der städtischen Traditionsschule führen dürfte.

Die Beispiele demonstrieren, dass Visionen der Kreativität und Phantasie bedürfen und des Mutes, vorgebliche Sachzwänge – zumindest theoretisch – zu übergehen und selbst phantastisch erscheinende und doch für realisierbar gehaltene Konzepte ernsthaft zu entwickeln.

Ob die folgenden sieben Projektvorschläge visionär genannt werden können, mögen die Leserinnen und Leser entscheiden. Sie verstehen sich jedenfalls als Ideen, die bewusst aus dem festgezurrten Korsett des Masterplans ausbrechen und den politischen Diskurs mit neuen Denkimpulsen motivieren und auf eine breitere Grundlage stellen möchten. Mögen sie genug Zündstoff bieten, um intensive und kontroverse Diskussionen auszulösen!

  • Erdwall entlang der Bundesstraße B42
    Es verwundert sehr, dass die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Stadtrat ernsthaft noch nie in Erwägung gezogen haben, einen Erdwall vom Stadtgarten aus entlang der B42 mit Aushub aus Baugruben zu errichten und anschließend zu bepflanzen. Könnte doch auf diese Weise ein Gutteil des Lärms und der Schadstoffe von der B42 und der Bahn aufgefangen werden. Außerdem dürften die Kosten überschaubar und die Realisierung nicht allzu zeitaufwändig sein.
  • Innovativer Lerngarten
    Ein solcher Erdwall in Höhe des nördlichen Teils des Stadtgartens könnte auch die Anlage eines Lerngartens für Kita- und Grundschulkinder beflügeln. Dieses Areal mit seinen verwunschenen Pfaden und seiner Mischung von urwüchsigen und kultivierten Flächen wäre ein ideales Terrain, um Stadtkindern Naturräume näher zu bringen: Sie könnten – angeleitet versteht sich – kleine Flächen bepflanzen und die Ergebnisse ihrer Pflanzarbeit im Verlauf des Jahres beobachten, Selbstgepflanztes ernten sowie Tiere erleben und beobachten, u.a. Igel, Eidechsen, Bienen, Schmetterlinge, Fledermäuse und rund 30 Vogelarten. Und die Stadt erhielte in ihrem Zentrum ein einzigartiges Bildungswerk von hoher Symbolkraft.
  • Wohnungswechsel
    Wohnungsbaugesellschaften, die in Bad Honnef über Mietwohnungen verfügen, könnten prüfen, ob sie dem Vorbild des Düsseldorfer Wohnungskonzerns LEG folgen und Senioren, die mit zunehmendem Alter von ihrer zu groß gewordenen Wohnung überfordert sind, anbieten, in eine kleinere Wohnung umzuziehen und die frei gewordene für junge Familien bereitzustellen. Die Unternehmen müssten allerdings zwei Dinge garantieren: eine finanzielle Entlastung und ein Weiterleben in einem gewohnten Umfeld.
  • Wechsel in der Wasserversorgung
    Das Trinkwasser bezieht Bad Honnef (und Unkel) aus eigenen Tiefbrunnen, die im Lohfeld angelegt sind und großflächig das Grundwasser aus den Niederterrassen des Rheins fördern. Falls die Stadt sich entscheiden könnte, diese Förderung aufzugeben und stattdessen das Trinkwasser aus der Wahnbachtalsperre bei Siegburg zu beziehen, gewönne sie eine große Fläche Gemeindeland, auf der sie einen ökologisch anspruchsvollen neuen Stadtbereich erstellen könnte, u.a. auch mit vielen sozial geförderten Wohnungen. Auch wenn die Stadt einen Teil ihrer Autarkie verlöre und die Bad Honnef AG eine Einnahmeressource, sollte das Für und Wider diskutiert und abgewogen werden, denn die Stadt erhielte dringend benötigte Bauflächen und die Bürgerinnen und Bürger besseres Trinkwasser.
  • Die Villa Edelhoff als Bürgerhaus
    Durch Spenden ansässiger Unternehmen könnte die Stadt oder eine bürgerorientierte Stiftung die Villa Edelhoff zurückkaufen. Würde dies gelingen, erhielte man ein repräsentatives Gebäude, das sich vorzüglich als Bürgerhaus ausgestalten ließe, das in Bad Honnef schon lange sehr vermisst wird. Es gäbe Räume, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichsten Anlässen treffen könnten, Räume für ein Stadtmuseum oder für Veranstaltungen, z.B. der Volkshochschule, aber auch für Möglichkeiten, Institutionen nach Honnef zu holen, die hier dringend gebraucht werden, z.B. die Verbraucherzentrale. Außerdem könnte das Parkgelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Sozial geförderter Wohnungsraum in den Gebäuden des ehemaligen Katholisch-Sozialen Instituts (KSI)
    Nach der Verlegung des erzbischöflichen Katholisch-Sozialen Instituts auf den Michaelsberg in Siegburg Anfang 2017 stehen die Gebäude in Bad Honnef leer. Eine Neuvermietung scheint schwierig, der Leerstand dürfte zu Qualitätseinbußen der Gebäude führen. Böte es sich nicht an, mit dem Erzbistum Verhandlungen mit dem Ziel anzubahnen, die Gebäude in sozial geförderte Wohnungen umzubauen? Dieses Vorhaben scheint deshalb nicht aussichtslos, weil mit Kardinal Woelki eine Persönlichkeit an der Spitze des Erzbistums steht, die sozialen Maßnahmen gegenüber sehr aufgeschlossen ist. 
  • Untertunnelung (Troglösung) bzw. Übertunnelung der B42

Die Bundesstraße B42, Lebensader der Stadt und zugleich ihr Ärgernis, entlang dem städtischen Gebiet so einzufassen, dass der Lärm eingeschlossen und die Schadstoffe kanalisiert und möglicherweise sogar gefiltert werden, wäre eine hervorragende Idee! Leider kann diese aus rechtlichen und finanziellen Gründen nicht von der Stadt realisiert werden – hierfür müsste Kontakt mit weiteren Behörden/Ämtern aufgenommen werden.  Gäbe es die Möglichkeit, dürfte eine Übertunnelung die größeren Chancen haben, weil sie technisch einfacher und preisgünstiger zu errichten ist. Die Vorteile für beide Varianten wären immens: Die Stadt erhielte (endlich wieder!) auf breiter Fläche Zugang zum Rhein und neue Areale, die sich für Erholung, Sport und Spiel geradezu anböten.

Foto: Pixelio

Baum des Jahres

Anfang Dezember 2017 pflanzte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) am Ort ihrer Entstehung in Bad Honnef eine Esskastanie. SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern und Staatssekretärin Andrea Milz setzten zusammen mit den Ehrengästen Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Otto Neuhoff den Baum im Stadtgarten in die Erde.

Die musikalische Begleitung durch Drittklässler der Löwenburgschule sowie ein kurzer historischer Abriss von Rolf Junker rundeten die Pflanzung ab. Die Esskastanie ist der Baum des Jahres 2018. eb

Stille Nacht – sichere Nacht

Jährlich wird die eigentlich besinnliche Weihnachtszeit zur Hochsaison für die Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis. Zum Jahresende steigt die Zahl der Zimmerbrände in der Statistik der Feuer- und Rettungsleitstelle des Kreises deutlich an – im Durchschnitt um 35 Prozent.

 Aus diesem Grund möchte der Rhein-Sieg-Kreis – im Sinne einer besinnlichen Weihnachtszeit – an ein paar einfache, aber wirkungsvolle Tipps zur Vorbeugung von Bränden erinnern.

 So sollte der Tannenbaum vor Weihnachten möglichst lange in einem mit Wasser gefüllten Behälter im Freien aufbewahrt werden, damit er länger frisch bleibt. Steht der Weihnachtsbaum dann, ist es wichtig, darauf zu achten, dass er fest und sicher steht. „Auch ein Sicherheitsabstand zu Heizquellen, offenem Feuer oder leicht brennbaren Gegenständen sollte beachtet werden“, sagt der Leiter der Kreisleitstelle, Martin Bertram.

 Imprägniersprays gegen das vorzeitige Nadeln vergrößern die Brennbarkeit der Weihnachtsbäume immens. Wunderkerzen gehören ebenso zu den Risikofaktoren, wie Kerzen aus echtem Wachs.

 „Halten Sie sicherheitshalber einen Feuerlöscher bereit, ein vorbereiteter Eimer mit Wasser tut es im Notfall auch“, so Martin Bertram. Trockene Weihnachtsbäume verbrennen explosionsartig innerhalb kurzer Zeit und das Befüllen eines Eimers mit Wasser dauert in etwa eine Minute. Und wenn doch etwas passiert: „wählen Sie die 112.“ rsk

Foto: Pixelio

45.000 Euro für die Opfer in Guatemala

aktion weltkinderhilfe unterstützt Casa Alianza Bad Honnef in Notsituation

Der Scheck, den Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel (l.), Stiftungsvorstand der aktion weltkinderhilfe, und Karina Rohskothen (r.), Geschäftsstellenleiterin der Bad Honnefer Stiftung, an Franz Hucklenbruch aus dem Vorstand der Casa Alianza-Kinderhilfe Guatemala e.V. überreichten, hatte es in sich. „Dass wir Casa Alianza in diesem Jahr mit 45.000 Euro unterstützen, ist der Notsituation in Guatemala geschuldet, bei der wir nicht einfach zusehen konnten“, so Meisterjahn-Knebel.

Zum Hintergrund: Am 8. März 2017 war im staatlichen „Hogar Seguro Virgen de la Asuncion“, in dem Jugendliche in Obhut sind, ein Feuer ausgebrochen, das 41 Jugendliche das Leben gekostet hat. Die Jugendlichen hatten das Feuer aus Protest gegen die miserablen Zustände (Hygiene, Überbelegung, sexuelle Übergriffe durch „Betreuer“) selbst gelegt. Es gab keine Fluchtmöglichkeit, weil die Türen versperrt waren. Das Heim hat eine Kapazität für 400 Jugendliche, aber mehr als 800 waren dort untergebracht. Die Probleme der Jugendlichen sind sehr unterschiedlich. Manche nehmen Drogen, andere sind verlassen worden, es gibt Opfer von Missbrauch und Menschenhandel, wieder andere sind Waisen oder Kinder, deren Eltern im Gefängnis sind, viele sind selbst kriminell gefährdet. Es gibt Jugendliche mit körperlichen und psychischen Behinderungen. Darüber hinaus gibt es ausländische Migranten.

Nach der Tragödie wurde das Heim geschlossen. Das „Refugio de la Ninez“ von Casa Alianza in Guatemala Stadt hat 41 Jugendliche aufgenommen, einige mit schweren Verbrennungen, die eine Spezialbehandlung erforderlich machten. Alle befanden sich in emotionalem Ausnahmezustand und benötigten psychologische Notfallbetreuung. Sie brauchten Nahrung und Kleidung, Unterbringung und medizinische Behandlung. Die Mehrzahl litt unter der Krätze.

In dieser besonderen Notsituation unterstützt die aktion weltkinderhilfe Casa Alianza mit 45.000 Euro, wobei Teile des Geldes bereits im Frühjahr, direkt nach der Katastrophe, geflossen sind, um die erste Hilfe zu finanzieren. Grundsätzlich fördert die Bad Honnefer Stiftung Casa Alianza seit Jahren und hat deren Arbeit insgesamt bereits mit 185.000 Euro unterstützt.

DRAGONS:  „Mainhatten“ kein gutes Pflaster

Trotz einer erneut starken Performance durch Kameron Taylor stehen die Dragons Rhöndorf am Ende mit leeren Händen dar und müssen nach 5 Siegen in Folge die dritte Niederlage der Saison hinnehmen. Damit bleibt die schwarze Serie der Dragons in Frankfurt bestehen, wo die Drachen vom Menzenberg noch nie als Sieger das Feld verlassen konnten.

Ohne den erkrankten Yannick Kneesch, der auch in den kommenden Tagen noch das Bett einer Bonner Klinik hüten muss, mussten sich die Dragons auf die Reise gen Hessen machen, die sich aufgrund der winterlichen Witterung als schwieriger erwies als gedacht. Erst mit fast zweistündiger Verspätung erreichten die Drachen die Basketball City Mainhatten, weshalb die Partie vor 89 Zuschauern nach einem kurzen Warm-Up von gerade einmal knapp 10 Minuten mit leichter Verspätung um 17:15 Uhr angepfiffen wurde.

Trotz knapper Rotation erwischten die Drachen den besseren Start in die Partie und vor allem Kameron „Player of the Month“ Taylor war sofort auf Betriebstemperatur und konterte einen 3er von Alex Fountain mit einem Wurf aus der Mitteldistanz zum 3:2. Sehr zum Gefallen der mitgereisten Fans zeigten die Drachen ihre Variabilität im Spiel und setzten sich durch Punkte von Capitano Viktor Frankl-Maus, Thomas Michel und Taylor auf 12:6 ab.

Auch in der Defense wussten die Drachen zu gefallen und so konnte unter anderem Center Alexander Möller einen sehenswerten Block gegen NBA-Talent Isaac Bonga verbuchen, der an diesem Nachmittag den Kader von Coach Gleim erweiterte. Auch im zweiten Viertel, das beim Stand von 16:24 eröffnet wurde, agierten die Drachen vom Menzenberg wacher und zielstrebiger und konnten durch einen weiteren 3er von Anton Geretzki ihre Führung erstmals in den zweistelligen Bereich ausbauen (16:27).

Patrick Reusch und Ronalds Elksnis fügten sich von der Bank kommend harmonisch in das Spiel der Drachen ein und sorgten so für wichtige Entlastung. Auch von der Freiwurflinie lief fast alles nach Plan, was vor allem an Kameron Taylor lag, der bis zum Pausentee bereits 17 Punkte sammeln konnte. Mit einem 35:45 auf der Anzeigetafel baten die Schiedsrichter beide Mannschaften zum Gang in die Halbzeitpause.

Auch zu Beginn des dritten Viertels hatten die Dragons zunächst alles in Griff, was Coach Gleim beim Stand von 39:55 zur Auszeit zwecks neuer taktischer Anweisungen zwang, die im Anschluss mit einem 7:0-Lauf der Gastgeber auch fruchteten (46:58). Besonders von Downtown waren die jungen SKYLINERS nun warm gelaufen und schenkten den Drachen einen 3er nach dem anderen ein. Als der stark aufspielende Cosmo Grühn zum 64:64 ausgleichen konnte war das Spiel wieder komplett offen, doch das Momentum hatte sich deutlich auf die Seite der Hausherren verschlagen.

Zwar konnten die Dragons eine knappe 64:68-Führung ins finale Viertel retten, doch in den letzten 10 Minuten waren es vor allem die SKYLINERS, die das Geschehen auf dem Parkett diktierten. Ohne Wurfglück wollte den Drachen so gut wie nichts mehr gelingen, während die Mannen aus der Banken-Metropole in der Defense die wichtigen Stops generieren konnten und  in der Offense eine Vielzahl an Aktivposten in ihren Reihen hatten.

Zwar schnupperten die Dragons nach einem Punkten ihres Capitanos wieder Morgenluft, doch ein unsportliches Foul gegen Valentin Blass nach seinem Defensiv-Rebound brachte den SKYLINERS die Chance von der Linie den Deckel auf die Partie zu machen, denn sowohl Alex Fountain, als auch Isaac Bonga zeigten von der Freiwurflinie keine Nerven und brachten den 84:77-Sieg ihrer Farben über die Ziellinie. ds

Geschenke

Wir starten durch! Und zwar geradewegs auf Weihnachten zu. Das Fest des Schreckens – Pardon! des SCHENKENS. Während wir aber eine besinnliche Zeit erwarten, so erwartet uns eher ein Konsumrausch – von Nerv tötendem Klingeling sowie tanzenden, musizierenden und fassadenkletternden Weihnachtsmännern begleitet.

Vor einigen Jahren beschloss ich, mich von dieser Zwangs-Party auszuladen: Keine Weihnachtsgeschenke! – nicht von mir und bitte auch nicht für mich! Ein bisschen Besinnung war allerdings erlaubt, und so bastelte ich mir ein Weihnachten nach meinem Geschmack: Ich entdeckte irgendwo die Idee eines Adventskalenders, den man nicht leert, sondern täglich befüllt – mit nützlichen Dingen! und schließlich spendet – z.B. an Die Tafel.

Ich kaufte nichts für meine Kinder, die sowieso alles haben, was sie brauchen, sondern besorgte ein paar Baby-Sachen für ein Neugeborenes, das sein erstes Weihnachten im Flüchtlingsheim verbrachte. Und ich packte das Geld, das ich sonst für die Geschenke an meine Kinder ausgegeben hätte, auf unser gemeinsames Urlaubskonto, um unsere Traumreise in Erfüllung gehen zu lassen. Wie werde ich in diesem Jahr dem Rundherum-Schenken entgegentreten? Ignorieren ist immer eine Möglichkeit.

Aber was bewirke ich damit bei den Menschen, die an Weihnachten mitsamt seiner glitzernden Gaben glauben? Menschen, die ich mag und denen ich gerne eine Freude mache! – Ich denke im Stillen: „Schenken kann ich jederzeit. Ich muss mich keinem Datum unterordnen, welches für mich keine Bedeutung hat.“ Vielleicht wäre es aber ein umso größeres Geschenk, wenn ich meinen Glauben bzw. Andersglauben mal für diesen Augenblick zur Seite lege … den Menschen entgegenkomme, die ich mag … ihre Erwartungen erfülle und ihnen ein Geschenk mache. Ein Geschenk zu Weihnachten! So wie sie es sich wünschen. Franziska Lachnit (2017)

Refugees

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; nicht jedoch das gute Zusammenleben der Kulturen. Und da in der Vorweihnachtszeit gute Nachrichten gerne gehört werden, möchte ich an dieser Stelle Aktuelles über ein Honnefer Vorzeigeprojekt berichten, die Rhein Refugee Youngstars. Anfang 2016 ist diese Band hervorgegangen aus Musikern, die im Flüchtlingscafé „gecastet“ wurden und die durch einige jüngere Honnefer ergänzt wurden.

Von Beginn an wurde die Projektarbeit durch das Aalkönig Komitee unterstützt und von einem professionellen Bandcoach geleitet. Der Träger ist der in solchen Projekten erfahrene Stadtjugendring, geprobt wird jeden Donnerstag im Haus der Jugend. Die mittlerweile 10 Musiker aus verschiedensten Kulturkreisen haben bereits etliche Auftritte absolviert, u.a. bei einem Landeswettbewerb in Bochum, und sind nicht nur in der Musik zusammengewachsen.

Nachdem im Laufe des Jahres in den hiesigen Phonosphere-Studios der selbstgeschriebene Song „Reich mir deine Hände“ (Achtung, Ohrwurm!) aufgenommen wurde, geht kurzfristig die selbst konstruierte Website www.rheinrefugeeyoungstars.com an den Start. Dort findet sich auch ein aktuelles Video. Schnuppern Sie mal rein. Und soeben hat das Aalkönig Komitee dankenswerterweise entschieden, die erfolgreiche Arbeit 2018 weiterhin zu unterstützen. Reich mir deine Hände. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Straßenausbau Linzer Straße

Am Montag, den 11.12.2017 wird mit den Straßenausbauarbeiten des 3. Bauabschnitts der Linzer Straße begonnen. In der ersten Arbeitsphase erfolgt der bergseitige Bau des Kanals im Bereich zwischen Floßweg und Kardinal-Frings-Straße.

Die Verkehrsführung wird geändert: Die Fahrspur der Linzer Straße in Richtung Innenstadt zwischen Floßweg und Karlstraße wird ab der Einmündung Feilweg über Selhof umgeleitet. Zweispurig bleibt der Verkehr zwischen Karlstraße und Menzenberger Straße und weiter in Richtung Innenstadt.

Für den LKW /Schwerlastverkehr ist eine großräumige Umleitung ausgeschildert. Ortskundige werden gebeten, den Bereich der Baustelle zu umfahren. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis. cp

Das Aegidienberger Heimatbuch

Foto: Präsentation des Aegidienberger Heimatbuches im Bürgerhaus Aegidienberg – v. l.: Silke Florijn (Moderatorin und Lektorat), Heidi Heimbach (Verlag Heimbach), Bernhard Fiebig (Vorsitzender Bürgerverein Aegidienberg e. V.), Gert Bellinghausen (Projektleitung) und Wolfgang Flume (Redaktion und Koordination).

256 Seiten, 11 Kapitel und 500 Bilder: Das ist das Buch „Aegidienberg – Unsere Heimat im Naturpark Siebengebirge“. Unverzichtbar ist es für alle, die Aegidienberg lieben, um darin zu schmökern oder um es als Nachschlagewerk immer griffbereit zu nutzen.

Präsentiert wurde das Buch im Aegidienberger Bürgerhaus und am Ende der Veranstaltung gab es die ersten Exemplare. Stellvertretender Bürgermeister Peter Profittlich überbrachte die Grüße der Stadt Bad Bad Honnef. Er war begeistert: „Das Buch geht weit über die normale Form eines Heimat- und Geschichtsbuches hinaus.“ Er dankte dem Bürgerverein Aegidienberg e. V., der das Buch in enger Zusammenarbeit mit dem Verlag Elmar P. Heimbach herausgebracht hat.

Der MGV Liederkranz gratulierte zur Fertigstellung mit hervorragenden Ständchen. Durch den Abend führte Silke Floijn. Sie ist in Aegidienberg aufgewachsen und hatte das Lektorat für das Buch übernommen. Karl Heinz Piel stellte das Aegidienberger Gefühl mit einem Mundartvortrag „Meng eschte Zijarett“ (Meine erste ZIgarette) her. Dieser Schwank von Josef Hambuch ist auch im Heimatbuch zu finden. Die ersten Impressionen, zusammengestellt als Präsentation, machten den vielen Gästen des Abends Appetit auf das Buch.

Was lange währt… Mitte der 1980er Jahre hatte der damalige erste Vorsitzende des Bürgervereins Josef Hambuch beschlossen, das Buch von Karl Gast  „Aegidienberg im Wandel der Zeiten“ fortzusetzen. Er konnte nicht mehr miterleben, dass aus seinen zahlreichen Unterlagen und Fotos ein Buch wurde. Seine Frau, Maria Hambuch, stellte seine Sammlung dem Bürgerverein zur Verfügung. Bernhard Fiebig, erster Vorsitzender des Heimatvereins, dankte ihr, dass die Unmassen an Material als Grundlage des Buches verwendet werden durften.

In den letzten drei Jahren hatte sich Wolfgang Flume um die redaktionelle Fertigstellung gekümmert. Er sagte: „Das Schönste an der Arbeit für das Buch war die Hilfsbereitschaft und Auskunftsfreude der Aegidienberger. Dann hat man Freude an der Geschichte und am Forschen gefunden.“ Vielleicht erscheine ja in zwanzig Jahren das nächste Aegidienberger Heimatbuch, weil das Buch nie fertig sei, denn der Prozess der Geschichtsschreibung endet nie.

Vorstandsmitglied Gert Bellinghausen hat die Fertigstellung vorangetrieben. Er stellte ganz klar fest: „Ein solches Buch schafft einer nicht alleine.“ Es ist ein Werk vieler. In den elf Kapiteln ist ein Kaleidoskop des Aegidienberger Lebens verewigt und das ist durch und durch vielfältig.

Der Verlag Elmar P. Heimbach hat das Buch dankenswerter Weise herausgebracht. Finanziert wurde es, indem von Anfang an Rücklagen gebildet worden waren.

Das neue Aegidienberger Heimatbuch ist natürlich ein wunderbares Weihnachtsgeschenk. Jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte. Im Kapitel „Unruhige Zeiten“ werden die schwierigen Aegidienberger Jahre des Ersten und Zweiten Weltkrieges beschrieben.  „Von der Gemeinde zum Stadtteil Bad Honnefs“, „Steinbrüche und Bergbau“ „Landleben und Brauchtum“, „Vereine, Sport, Chöre“ sind Kapitelüberschriften, denen man nicht wiederstehen kann und die aufgeschlagen und gelesen werden müssen.

Allen Bürgerinnen und Bürgern im Tal sei das Buch ebenso ans Herz gelegt wie alle denen, die vielleicht damit liebäugeln aus den Städten am Rhein auf den Berg zu ziehen. cp

Fördergelder für das „Grüne Juwel Insel Grafenwerth“

Foto: Ministerin Ina Scharrenbach und Bürgermeister Otto Neuhoff bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides in Düsseldorf

Die Insel Grafenwerth wurde bei der Entscheidung berücksichtigt, der Förderantrag der Stadt Bad Honnef hat sich gelohnt: Aus dem Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ fließen fast zwei Millionen Euro nach Bad Honnef. Insgesamt werden um die 3,3 Mio. Euro für das „Grüne Juwel in neuem Glanz“ für mehr Naherholungswert und Aufenthaltsqualität aufgewendet werden.

Bürgermeister Otto Neuhoff zeigte sich begeistert: „Unsere Strategie, die Stadt mit nachhaltiger Planung nach vorne zu bringen, macht sich bezahlt. Die abgelehnte Bewerbung für die Landesgartenschau war die Grundlage der Planungen, die jetzt zum Erfolg werden. Der Kurs der Haushaltskonsolidierung ist richtig. So können wir wieder für die Bürger in die Lebensqualität der Stadt investieren.“

Sowohl Planungen für das „Integrierten Handlung-Konzepts (InHK) Stadterneuerung Innenstadt/Rheinufer/Rhöndorf‘“ als auch die Studie zur LaGa-Bewerbung waren Grundlagen für die Bewerbung um die Förderung. Es ist der dritte erfolgreiche Förderantrag der Stadt Bad Honnef seit 2014 nach zuvor vielen erfolglosen Jahren: Sowohl der Bau des Begegnungshauses in Aegidienberg als auch der Aufbau der digitalen Plattform für den Einzelhandel werden vom Land unterstützt.

„Qualifizierung Insel Grafenwerth und Ertüchtigung Rhein-Altarm – ‚Grünes Juwel in neuem Glanz‘“ ist der Baustein des InHK, mit dem die Insel Grafenwerth in vier Bauabschnitten zu einem attraktiven Anziehungspunkt für die Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger und Gäste entwickelt wird. Die in die Jahre gekommenen Flächen werden für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt zu einem wertvollen Inselpark gestaltet. Naturschutz und Freizeitnutzung werden Hand in Hand gehen. In diesem Sinne werden der ungeordnete nördliche Inselbereich, der zentrale Eingang zur Insel an der historischen Brücke und die Inselpromenade behutsam umgebaut. Das Ergebnis wird auch in die Innenstadt wirken, denn diese Weiterentwicklung macht nicht nur die Insel, sondern auch die gesamte Stadt zu einem besuchenswerten Ziel.

19 Projekte in 18 Städten und Gemeinden werden aus dem Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ von Bund und Land finanziell unterstützt mit dem Ziel, öffentlich zugängliche Grün- und Freiflächen zu erhalten und auszubauen. Mit dem fundiertem Antrag der Stadt Bad Honnef ist ein großer Schritt in Richtung Stadterneuerung und Sicherung der Lebensqualität erreicht worden.

Der Rat der Stadt Bad Honnef hatte dem Förderantrag am 19.10.2017 und der Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel für die Maßnahmenumsetzung in den Jahren 2018 bis 2022 zugestimmt. cp