Erste Kollisionen

Wohnraumschaffung ist die Devise der Stadtverwaltung. Sportplatz St.Josef (Foto oben), Stadtgarten oder auf dem Gelände des heutigen Pfarrheims sind einige Beispiele, um die sich die Politik kümmern muss.

ISEK: Maßnahmen aus dem Generalplan zur Stadtentwicklung treffen zunehmend auf Bürgerinteressen.

Einige Mitglieder des Ausschusses kamen spät. Sie hatten keine Parkplätze vor dem Rathaus gefunden. Die waren diesmal besetzt, denn das Interesse war groß. Nach der Sitzung zum Stadtgarten ging es erneut um das, was ISEK konkret bedeutet. Diesmal gleich an mehreren Themen, die Manchem wehtun. Der Hockey-Club wollte seinen Sportplatz in Selhof verteidigen, die Anwohner ihren Bolzplatz und gewachsenes soziales Leben, die Jugend ihren Treffpunkt an der Kirche. Auch die Gesamtschule war Thema. 

Aus Ideen werden Bilder und Pläne zum Anfassen. Das zwickt dann heftiger, und es zwickt mehr Leute. Zunehmend wird Zukunft plastisch. Ganze fünf Jahre nach der letzten Behandlung im Ausschuss stand das katholische Pfarrheim wieder auf der Tagesordnung – und plötzlich wurde sehr klar, was da zwischen Kirche und Rathaus tatsächlich entstehen soll: Statt des bisherigen kleinen, zurückhaltenden Jugendheims geht es um einen voluminösen Komplex mit neuem Pfarrzentrum samt 22 Einheiten für betreutes Wohnen. Allein der Pfarrsaal misst 200 Quadratmeter bei stolzen 11 Metern Höhe. Drei Geschosse sollen bis nah an Kirche und Rathaus reichen, ein beschauliches Gelände wird „voll“.

Die Grundidee des betreuten Wohnraums für Menschen, die solchen dringend brauchen, erfuhr Wertschätzung von allen Seiten. Die gründlich formatfüllende Ausführung des Baukörpers jedoch wurde hinterfragt – zumal sie verniedlichend als „Arrondierung“ firmiert. Ein einstimmiger Beschluss sammelte Verbesserungen sowie Denkanstöße. Eine Tiefgarage aber wollten CDU, Bürgerblock und FDP nicht verbindlich vorschreiben. Mit 12:7 Stimmen lehnten sie dies gegen SPD und Grüne ab; die Unterlegenen hatten hier Bedarf und die Chance auf zahlreiche nicht störende neue Parkplätze im Zentrum gesehen.

In der Tat ging es rechtlich jedoch nur um die Weiterführung der Aufstellung eines Bebauungsplanes. Was bejaht wurde. Keine Lösung ihrer Probleme erlebten die zahlreich anwesenden jungen Leute. Deren Anliegen scheint komplett auf der Strecke zu bleiben; von einem Jugendheim als Teil des Großbaus ist jedenfalls nicht mehr die Rede. Malteser und KJG stehen dann ohne Raum da – wie die Tafel auch.

Großen Anlauf nahmen Grüne und SPD bei Hockey- und Bolzplatz in Selhof: Sie wollten deren Aufgabe durch Umwandlung in Wohnbaufläche verhindern, das Projekt verwerfen und endgültig aus der Reihe von 22 ISEK-Maßnahmen herausnehmen. Dass dies jetzt sinnvoll sei, das sahen Bürgerblock, CDU und FDP anders. Anders auch als die vielen Hockeyspieler und Anwohner im Ratssaal. Wieder hieß das Abstimmungsergebnis 12:7. Allerdings geht das Vorhaben noch in eine Bürgerversammlung, von der ein anderer Bescheid zu erwarten ist.

Befremden riefen Aussagen der Stadtverwaltung zum öffentlich geförderten Wohnungsbau hervor. Gelockt wird mit der Aussicht, dass vor Ort bis zu 22 solcher geförderten Wohnungen geschaffen werden sollen. In der von den Planern favorisierten Variante sind es immerhin noch 12. Auf die Frage, wie sogenannte Sozialwohnungen bei den im Tal aufgerufenen Bodenpreisen auch nur annähernd möglich seien, gab es keine Antwort. Dabei sind öffentlich geförderte Wohnungen in ihren Kosten limitiert – in einer Strenge, die solche Konzeptionen bisher nicht darstellen lässt. Solide Idee mit revolutionär innovativem Finanzierungskonzept oder Leimrute ohne seriöse Perspektive? Hier steht Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.

Diskussionsschwerpunkt blieb die Absicht, hier zentrumsnahe Sportgelände abzuschaffen zugunsten von Wohnbau. Seit diese Idee bei Hockey- und Bolzplatz erstmalig formuliert wurde, beflügelt sie Nachahmer. Das Bistum will den Schulsportpatz an St. Josef bebauen und gleich auch noch den Pausenhof verkleinern bei dann doppelt so viel Schülern, Haus Rheinfrieden will vorab „ohne konkrete Planung“ die Erlaubnis zur Bebauung seines Sportfeldes für Behinderte. Hier machte ein Beispiel ganz schnell Karriere als Vorbild. Übrigens: Die Gemeindeprüfanstalt des Landes (gpa) bescheinigt Bad Honnef, zu wenig Sportstätten vorzuhalten.

Realitäten holen die Vision ein. Wie wird ISEK gesichert? Sanierung durch Entrümpelung, starre Durchsetzung  oder Scheitern? Jedenfalls muss um überzeugende Zustimmung gerungen werden. bh

                                                                                                

Adventskalender

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; deshalb möchte ich heute mal eine Lanze für den Adventskalender brechen. Wie? Sie meinen, da bin ich aber 2 Wochen zu früh? Gefühlt seit kurz nach Ostern liegen die Teile schon bei Aldi/Lidl/Netto, die ersten sind schon leer gefuttert.

Zu welcher Spezies Adventskalenderverschenker gehören SIE eigentlich? Zu den Fertigkäufern der austauschbaren 08/15-Pappe mit dem zuckerverseuchten Billigschokosurrogat oder der geschlechterspezifizierten Dinger mit 24 Biersorten für den Mann im Mann, 24 Parfümproben für die dufte Dame oder (political correct) 24 Parfümbieren für Transgender? Oder werden Sie gar selber kreativ und basteln einen? Vielleicht sogar mit Fantasie statt mit Kalorien? Wenn Sie damit jetzt noch nicht fertig sind, dann wird es langsam Zeit.

Vielleicht verschenken Sie 24 x 1 Stunde für ihre(n) Partner(in) oder für die Kiddies, mit Vorschlägen, was man zusammen machen kann. Zeit ist wertvoll und besonders zum Advent meist viel zu knapp. Zur Anregung googlen Sie z.B. mal: kultureller Adventskalender Bonn (warum eigentlich nicht Bad Honnef?), da finden Sie einige Beispiele aus (wer hätte es gedacht) dem Kulturleben. Machen Sie sich Gedanken, 14 Tage bleiben Ihnen noch. Forcieren Sie nicht immer das Übergewicht Ihrer Liebsten. Der übriggebliebene Discountermüll wird eh wieder zu Osterhasen eingeschmolzen. Bis nächste Woche also, basteln Sie wohl.

Laterne,Laterne…

Ich Weichei, Warmduscher oder wie man sonst noch die Bequemen betiteln mag: Ich stehe am Fenster, wärme behaglich meine Beine am Heizkörper und schaue von meinem heimeligen Logenplatz aus dem St. Martinszug zu. Leuchtende Fische, Eisbären, Herbstblätter, Gänse wackeln durch die regennasse Straße.

Ich erkenne das ein oder andere Kind – alle sind in aufgeregtem Gespräch mit einem Kameraden. Alle halten stolz ihre selbstgebastelten Laternen in die Höhe. Ein paar singen sogar die Lieder mit, die vom Spielmannszug kräftig angestimmt werden. St. Martin schreitet allen voran – und in diesem Jahr zum Glück wieder mit PS unterm Popo und  nicht, wie letztes Jahr, per Pedes! – sondern so wie es sich gehört!

Diese Szene weckt tiefliegende Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend: Der St. Martinszug in unserem Ort, fand selbstverständlich immer am eigentlichen St. Martinstag statt. Ein Höhepunkt unseres St. Martinzuges war ein großes Feuer, das am Ende entfacht wurde. St. Martin saß stolz und erhaben auf seinem weißen Ross – leuchtende Laternen ringsum, und rotgoldene Feuerfunken flogen zum Himmel.

Aber erst nach Zug und Feuer wurde es für uns Kinder und Jugendliche richtig spannend: Wir gingen zum Betteln. In Grüppchen, Paaren oder gelegentlich auch alleine zogen wir in unserer Wohngegend von Haus zu Haus und sangen „Hier wohnt ein reicher Mann … „ oder „Laterne, Laterne, Sonne und Mond und Sterne …“ – meistens laut, manchmal wohlklingend. Alle Betteleinnahmen, die in unseren Tüten landeten – ob Süßes, kleine Geschenke oder Geld – durften wir behalten.

Dementsprechend entwickelten wir großen Ehrgeiz und zogen, je älter wir wurden, immer größere Bettelrunden, um die Ausbeute zu erhöhen. Und wir genossen es, mitten in der Woche, so lange abends durch die Straßen zu streunen. St. Martin sei Dank! Franziska Lachnit (2017)

Kanalbaumaßnahme in der Au- und Bahnhofstraße

Die Kanalbaumaßnahme in der Austraße (Foto) zwischen Alexander-von-Humboldt-Straße und Bahnhofstraße und in der Bahnhofstraße ab der Austraße bis zur Einmündung der Luisenstraße wird begonnen. Gestartet wird am 27.11.2017 mit ersten Anschlussarbeiten in der Bahnhofstraße.

Für den Autoverkehr werden Umleitungen ausgeschildert. Auch der Busverkehr muss umgeleitet werden. Zunächst für die Dauer der Arbeiten in der Bahnhofstraße wird ab 27.11. bis 20.12.2017 für die Haltestellen „Bad Honnef–Wolfshof“ und „Bad Honnef-Post“ der Buslinien 560, 562 und 565 eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. Sie ist in Höhe der Mitfahrerbank an der Linzer Straße, Höhe Internationale Hochschule.

Für die gesamte Maßnahme rechnet das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef mit einer Bauzeit bis Oktober 2018. Das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef veranlasst, dass die Bauarbeiten so schnell wie möglich durchgeführt werden. Mit Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen.

Der Auftrag zur Erneuerung der öffentlichen Kanalisation im Bereich wurde vom Abwasserwerk an das Tiefbauunternehmen Walter Feickert GmbH aus Weilburg vergeben. Fragen zur Maßnahme beantwortet beim Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef: Martin Leischner, Telefon 02224/184-219.

Ausbau der Linzer Straße

3. Bauabschnitt von der Menzenberger Straße bis zum Floßweg

Am 27.11.2017 wird mit dem Arbeiten zum Ausbau der Linzer Straße und der Erneuerung der öffentlichen Kanalisation zwischen Floßweg und Menzenberger Straße begonnen. Da die Arbeiten einen Großteil der Fahrbahnbreite in Anspruch nehmen, wird die Linzer Straße in Teilbereichen für den Autoverkehr nur einspurig befahrbar sein. In der Linzer Straße wird eine Einbahnstraßenreglung eingerichtet und für den gegenläufigen Verkehr eine Umleitungsstrecke.

Trotzdem werden Beeinträchtigungen nicht vermeidbar sein. Ortskundige werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Für den überörtlichen Verkehr nach und aus Rheinbreitbach wird empfohlen, auf die B42 auszuweichen.

Für die gesamte Baumaßnahme wird mit einer Bauzeit bis Februar 2019 gerechnet. Der Auftrag wurde an das Tief- und Straßenbauunternehmen STRABAG AG vergeben.

Fragen zum Straßenbau beantwortet Jutta Schmidt (Fachdienst Tiefbau): Telefon 02224/184-197.

Fragen zum Kanalbau beantwortet Martin Leischner (Abwasserwerk Bad Honnef): Telefon 02224/184-219.

St.Martin macht alle froh

Wenn St.Martin hoch zu Ross durch die Innenstadt oder durch die Ortsteile zieht, dann leuchten die Augen der Kinder und der Erwachsenen ebenso. Stolz halten sie ihre selbstgebastelten Laternen in die Höhe und singen die Lieder, die sie in Schule oder Kindergarten einstudiert haben.

In Bad Honnef sorgten die Halt Pöler am Hontes für Verpflegung und heiße Getränke, in Rhöndorf wurde Kesselsknall zubereitet von Resi Brethauer verkauft, in Selhof gab es Weckmänner zur Belohnung. Insgesamt waren alle Martinszüge sehr gut besucht, nach der einfachen Formel, „es gibt kein schlechtes Wetter, sondern eben nur die richtige Kleidung“. bö 

Kirmes in Selhof

Vergangenen Samstag begann die Selhofer „Rööpekirmes“ pünktlich um 14 Uhr mit dem Fassanschlag durch Bürgermeister Otto Neuhoff an der Selhofer Kapelle. Um 15 Uhr zeigte das Puppentheater „Am Drachenfels“ das Stück „Der Zauberstern“ in der Turnhalle Kapellenstraße. Anschließend wurden Freifahrten für die Kinder auf dem Kinderkarussell spendiert. Abends ging die Kirmesparty im Saal Kaiser über die Bühne.

Kirmessonntag organisierten die Selhofer Ortsvereine einen Fackelzug mit dem Tambourcorps „Frei Weg“ durch den Ortsteil. Nach einer Messe in der Selhofer Kapelle, Kranzniederlegung und Festumzug wurde am Kirmesmontag der Kirmeskerl von den Selhofer Junggesellen zu Grabe getragen. bö

Malteser Jugend hält Tradition aufrecht

Beim Martinszug der Grundschule Am Reichenberg und des katholischen Familienzentrums St. Johannes war die neue Malteser-Jugendgruppe vollzählig angetreten und übernahm die Spitzenposition des christlichen Umzugs. Erwachsene Malteser-Sanitäter übernahmen den Sanitätsdienst bei der Veranstaltung, wobei jedoch das Feuerzeug zum Wiederentzünden vorzeitig erloschener Laternenkerzen eindeutig das wichtigste Hilfsmittel war, das die Sanis an dem Abend mit sich führten.

Der Malteser-Stadtbeauftragte Dr. Andreas Archut kennt die Martinstradition auch schon, seit er als Jugendlicher zu den Maltesern gekommen ist. Er sagt: „Viele unsere Helfer können sich noch gut erinnern, wie sie bei den Maltesern angefangen haben, und wissen noch genau, wie das war, zum ersten Mal die große Fackel zu tragen. Auch wenn es einigen anfangs ‚uncool‘ vorkam, so sind sie doch jetzt stolz, dass die Jugendlichen von heute es ihnen gleichtun.“

Die Malteser Jugend ist die Jugendorganisation des Malteser Hilfsdienstes. Bei ihrer Jugendarbeit stehen gemeinsame Aktivitäten vom Spielen über das Helfen und Beten im Vordergrund. Wo es möglich ist, können die Jugendlichen den erwachsenen Maltesern über die Schulter schauen und bei manchen Diensten auch aktiv mitmachen. Das schweißt zusammen, und nicht wenige junge Menschen bleiben der Hilfsorganisation lange als Aktive erhalten. Daran hätte auch der heilige Martin seine Freude gehabt. aa

Foto: Ralf Klodt/MHD

Im Fokus steht die Heilbehandlung

PORTRAIT: Christiane Klimt-Nolden

Im Juli ist Christiane Klimt nach Bad Honnef gekommen, um einen Honnefer Jung zu heiraten. Und um hier in der „Gesundheitsstadt“ ihren Beruf auszuüben. Klimt ist Ärztin und Gesundheitsberaterin GGB in Ausbildung. Die Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB e. V.) besteht seit 1978 und wurde von dem Arzt Max Otto Bruker ins Leben gerufen. Im Fokus steht eine ursächliche Heilbehandlung anstatt Symptomlinderung.

„Ich plane nun eine Zusammen- bzw. Mitarbeit mit dem „Ganzheitlichen Gesundheitszentrum Bad Honnef/Rheinbreitbach“. Mein Angebot ist die ganzheitliche Gesundheits- und Lebensberatung

mit den Schwerpunkten Prävention, Ressourcenaktivierung, Krisenintervention, Stabilisierung, erkennen psychosomatischer Zusammenhänge, systemische Aufstellungsarbeit“. Zusätzlich geht es ihr um Ernährungsberatung mit dem Schwerpunkt vitalstoffreiche Vollwertkost nach Bruker.

„Ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten nehmen immer mehr zu. Nachweislich ernährungsbedingt sind Gebissverfall, Rheuma (d.h. alle Erkrankungen der Bewegungsorgane (wie Arthritis, Arthrose, Wirbelsäulenschäden u.a.), Fettsucht (Adipositas), Diabetes, Stuhlverstopfung, Leberschäden, Gallen- und Nierensteine, Gicht, viele Erkrankungen der Verdauungsorgane, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, sog. Allergien, mangelnde Infektabwehr, manche organischen Erkrankungen des Nervensystems, zum Teil Krebs. Durch eine vitalstoffreiche Vollwertkost lassen sich die meisten dieser Krankheiten verhüten und chronische Leiden lindern.

Gemäß dem Leitsatz von Prof. Kollath: „Lasst die Nahrung so natürlich wie möglich“ möchte ich meine Patienten auf dem Weg der Lebensstiländerung, hin zu einer natürlichen Ernährung unterstützen und begleiten“. Dazu gehören Themenabende, Vorträge oder Einzel-und Gruppensitzungen. Kontakt: c.klimt@web.de oder Telefon: 02224/123 93 19. bö