Seniorenvertretung in Bad Honnef – Chancen und Optionen

Öffentliche Informationsveranstaltung am 27.11.2017, 17 Uhr im Ratssaal

Soll Bad Honnef eine Seniorenvertretung bekommen, die ähnlich wie der Stadtelternrat für die Eltern die vielfältigen Interessen der Senioren in den städtischen Gremien vertritt? In vielen Kommunen Deutschlands gibt es das bereits seit Jahren. Auch in Bad Honnef wird seit längerem in einer eigens dafür eingesetzten Arbeitsgruppe des Rates darüber diskutiert, im Dezember ist dazu ein Ratsbeschluss geplant. Im Vorfeld sollen aber noch die Senioren und die mit Seniorenarbeit befassten Gruppen und Organisationen selbst informiert werden und ihre Meinung dazu äußern können.

Das Bad Honnefer Modell einer Seniorenvertretung könnte unter dem Motto ‚Von Senioren für Senioren im  Generationenverbund’ sowohl Interessenvertretung der ehrenamtlichen Seniorenarbeit sein, als auch Sprachrohr der älteren und alten Menschen in der Stadt. Was genau darunter zu verstehen ist, wird Thema der öffentlichen Veranstaltung, zu der das Bad Honnefer Bündnis für Familie am Montag, den 27.11. um 17 Uhr in den Ratssaal einlädt. Referentin ist Barbara Eifert von der Universität Dortmund, die wissenschaftliche Beraterin der Landesseniorenvertretung NRW.

Eingeladen sind außer den Senioren selbst insbesondere die Mitglieder der Organisationen, die in Bad Honnef ehrenamtliche Seniorenarbeit leisten, die Wohlfahrtsverbände sowie alle Bürgerinnen und Bürger, die sich mit den Fragen des Älterwerdens, der Pflege und der Hilfe für alte Menschen mit Unterstützungsbedarf beschäftigen.

Dragons gewinnen in Coburg

BBC Coburg vs. Dragons Rhöndorf 65:68 (20:19/22:22/16:4/7:23)

Angeführt von einem wieder einmal überragenden Kameron Taylor können die Dragons Rhöndorf bei Aufsteiger BBC Coburg einen wichtigen Auswärtssieg einfahren und bleiben damit auf Rang 2 der Tabelle der ProB Süd.

Die 648 Zuschauer in der schmucken HUK-Coburg Arena mussten sich zunächst etwas gedulden, da sich der Spielbeginn aufgrund einer technischen Störung verzögerte. Nachdem der Sprungball jedoch erfolgt war, war auf Seiten der Drachen vor allem ein Mann direkt auf Betriebstemperatur: Kameron Taylor. Nach seiner Galavorstellung gegen Schwelm sollte der US-Boy in Diensten der Drachen auch an diesem Abend wieder zum alles bestimmenden Akteur auf dem Parkett werden.

Bereits im ersten Viertel konnte Topscorer Taylor 11 Punkte für sich verbuchen und war damit in weiten Teilen dafür verantwortlich, dass die Drachen nach einem mäßigen Start in die Partie in Schlagdistanz bleiben konnten und mit lediglich einem Punkt Rückstand ins zweite Viertel gehen konnten. Dort war es Ronalds Elksnis, der die ersten Drachen-Punkte von der Freiwurflinie markieren konnte, ehe Max von der Wippel für seine Farben Zählbares auf die Anzeigetafel bringen konnte.

Während die Drachen auch aufgrund eigener Fehler sich sehr schwer taten gegen den couragiert auftretenden Aufsteiger aus Franken, ging bei den Hausherren vieles leichter von Hand. Doch eine deutliche Rebound-Überlegenheit sorgte immer wieder für wichtige zweite Chancen und ein ausgeglichenes zweites Viertel, was beim Stand von 42:41 sein Ende fand.

Vor allem der dritte Spielabschnitt sollte an diesem Abend Headcoach Thomas Adelt die Sorgenfalten auf die Stirn treiben, denn die Drachen kamen nach dem Pausentee einfach nicht in Schwung. Selbst frein Würfe wollten nicht fallen und so witterte der Aufsteiger seine Chance auf einen Sieg gegen die Drachen. Magere 4 Punkte konnten die Dragons zwischen Minute 20 und 30 erzielen und mussten trotz klarer Herrschaft unter den Brettern mit einem 58:45-Rückstand in den finalen Spielabschnitt gehen.

Dort wurde jedoch sehr zum Gefallen der Drachen-Coaches die Defense-Schraube nochmals merklich angedreht, was die Gastgeber in der Offense vor merkliche Probleme stellte. Ganze drei Minuten gelang Coburg kein Zähler, während Frankl-Maus & Co den Rückstand immer weiter verkürzen konnten. Als dann Kameron Taylor den einzigen erfolgreichen Wurf von Downtown an diesem Abend versenkte war die Crunchtime offiziell eröffnet und der Shooting Guard der Drachen vom Menzenberg legte direkt nach und verkürzte durch vier weitere Punkte auf  60:58.

Bei Coburg war der Faden komplett gerissen und so schafften es die Drachen das Spiel zu drehen und mit 60:62 nach einem weiteren erfolgreichen Wurf von Taylor wieder in Führung zu gehen. Diese hart erkämpfte Führung gaben die Drachen bis zum Spielende auch nicht mehr aus der Hand, auch wenn Coburg stets in gefährlicher Reichweite blieb, aber Kameron Taylor besiegelte am Ende von der Freiwurflinie den 65:68-Auswärtserfolg.

Thomas Adelt (Headcoach Rhöndorf): „Das war ein glücklicher Sieg für uns, aber durch unseren Einsatz in der Defense haben wir ihn uns letztlich auch verdient. In der Offense haben wir leider viel zu viele Fehler gemacht und einige Chancen liegen gelassen. Aber die Bereitschaft solche Fehler durch Einsatz und Leidenschaft auszugleichen zeichnet unser Team dieses Jahr aus und hat uns zum Erfolg geführt.“ ds

Rhöndorf: Frankl-Maus (6), Reusch (2), Taylor (32/1-3er), Thomas (10, 11 Rebounds, 4 Assists), Blass (2), Geretzki (6), Vermum (DNP), Kneesch (2), Möller (0), Koschade (0), Michel (0), Elksnis (8)

Coburg: Turan (6/2-3er), Molosciakas (3/1), Alexis (0), Sanford (2), Wolf (6/2), Bauer (DNP), von der Wippel (11), Burris (20/3), Walde (0), Eisenhardt (DNP), Eichelsdörfer (5/1), Stawowski (12)

Kometenartiger Start in die Session 

Proklamation in Aegidienberg, Traditionsveranstaltung mit neuem Konzept lockte viele Jecken aus und um Jillienberg ins Bürgerhaus.

Die Fünkchen waren mit Ihrem Charme die gekonnten Eisbrecher an diesem Abend. Gefolgt vom Spielmannszug der KG, welcher mit dem richtigen mitreißenden Beat die Feierlustigen ins richtige Karnevalslevel spielte. Ex-Prinz Guido II mit seiner Aegidia Claudia I. konnte mit seiner individuellen Art ganz besonders Danke sagen und kreierte so einen sehr außergewöhnlichen Abschied aus seinem Amt.

Zu dem Zeitpunkt waren die Jecken mehr als gespannt. Frenetischer Jubel erschallte als Prinz Peter IV. und seine Aegidia Franzi I. sich Ihrem Volk das erste Mal präsentierten und anschließend das Bad in der Menge genossen. Mit dieser Proklamationsparty hat das Jillienberger Bürgerhaus nun auch eine Südkurve.

Mit brillantem Publikum, das den traditionellen Part ebenso aufmerksam verfolgte, wie die leidenschaftlichen neuen Darbietungen von Las Locas, Bergfunken, Prinzen- und Ehrengarde. Prinz Peter IV. und Aegidia Franzi I. waren trotz Vollblutkarnevalisten (Kinderprinzessin 1995 und Fünkchentrainerin, Kinderprinzenführer und beide Kinder aktiv im Tanzcorps) merklich berührt von ihrer Inthronisierung und so fiel die Antrittsrede von Prinz Peter IV. besonders sympathisch aus.

Nahtlos rockten die Funky Marys mit dem neuen Prinzenpaar und dem begeisterten Saal das Bürgerhaus. Das spontane Wunschkonzert von Aegidia Franzi I performten die Funky Marys gekonnt und bildeten so einen phantastischen Übergang für eine beeindruckende Party bis in die Morgenstunden zum Sessionsstart.

Feiern Sie die nächsten Veranstaltungen mit: 02.02. Bergparty, 08.02. Weiberfastnacht ,
13.02. Veilchendienstagszug mit After Zoch Party.

Letzter Ausweg Bürgerbegehren

Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ spricht mit Vertretern der Stadtverwaltung über Bürgerbegehren

Am 7. November 2017 trafen sich drei Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Rettet den Stadtgarten“ (Ulrike Holtkamp, Detlef Sattler und Heinz Jacobs) mit dem Geschäftsbereichsleiter Städtebau (Fabiano Pinto) und dem städtischen Rechtsassessor (Stefan Glaser), um sich über ein mögliches Bürgerbegehren auszutauschen.

Anknüpfend an die letzte Entscheidung des Planungsausschusses, weiterhin an der Bebauung des nördlichen Stadtgartens festzuhalten – trotz der erfolgreichen Unterschriftenaktion der Bürgerinitiative, galt es, das weitere Verfahren frühzeitig abzustimmen, denn die wichtigsten rechtlichen Instrumente, die möglicherweise infrage kommen, können nur im Verbund mit der Stadtverwaltung realisiert werden.

Die Ergebnisse: Nachdrücklich bekräftigte die BI ihre Entschlossenheit, den kompletten Stadtgarten in seiner Form und Schönheit zu erhalten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die BI bereit, Bürgerbegehren und Bürgerentscheid einzusetzen, falls es sich als notwendig erweisen sollte.

Ein initiierendes Bürgerbegehren, das jederzeit möglich wäre, wird aktuell nicht angestrebt, weil die Protestaktion mit ihren 2.797 Unterschriften deutlich das für ein initiierendes Bürgerbegehren notwendige Stimmenquorum übersteigt (rund 1.700 Unterschriften). Der mit der Unterschriftenaktion dokumentierte Bürgerwille hat ein weitaus überzeugenderes Signal an Stadtverwaltung und Stadtrat gesendet, als es ein solches Bürgerbegehren vermocht hätte.

Ein kassierendes Bürgerbegehren, d.h. ein Begehren, das einen Beschluss des Stadtrates oder des Planungsausschusses aufhebt (einkassiert), ist aktuell nicht möglich und erweist sich auch nur dann als notwendig, falls tatsächlich eines Tages die Entscheidung fallen sollte, den nördlichen Teil des Stadtgartens abzuholzen und zu bebauen.

In einer ruhigen und sachlichen Atmosphäre wurden alle rechtlichen Fragen ausführlich erörtert. Zudem nutzte die BI die Möglichkeit, die komplexe Problematik einer Bebauung zu thematisieren: die Gesundheitsgefährdung der Menschen durch Lärm und Schadstoffe, die Bodenversiegelung in einem hochwassergefährdeten Gebiet und die offensichtliche Unmöglichkeit, für europarechtlich streng geschützte Tiere ein adäquates Ersatzquartier zu schaffen.

Letztlich verlieh der BI-Sprecher, Heinz Jacobs, der Hoffnung Ausdruck, dass auch die Stadt Bad Honnef sich Artikel 20a des Grundgesetzes verpflichtet fühlt, „die natürlichen Grundlagen auch in Verantwortung für die zukünftigen Generationen“ zu schützen, einem Gebot, dem auch Herr Pinto voll zustimmte.

Weitere Informationen bietet die Website der Bürgerinitiative: www.bad-honnef-stadtgarten.org.

Sofa

Meine sehr verehrten Damen und Herren, leev Jecke, ich denke, die Zeit ist reif für einen Witz. Soeben gehört. Zwei Männer unterhalten sich an der Theke ihres Vertrauens. Sagt der eine: „Wenn ein Paar sich trennt, dann sind meistens beide schuld. Die Ehefrau und die Schwiegermutter“. Tusch? Auf jeden Fall haben wir den größten Prinz aller Zeiten. Michael Braun ist einhundertsiebenundneunzig Zentimeter hoch.

Für ihn wurde der Begriff „staatse Käl“ erfunden. Das dazu. Eben hörte ich, das die Ausschreibung für das Inselcafé noch im Dezember dieses Jahres heraus kommt. Das wird spannend. Ich denke, fast jeder Gastronom hier in der Region wird dieses Prachtstück bewirtschaften wollen. Herr Nolden, der das gefühlt 100 Jahre getan hat ( tschuldigung Hermann, nein, so alt siehst du wirklich noch nicht aus…), wird sich nun den schönen Dingen des Lebens zuwenden. Richtig so.

Sie dürfen das jetzt auf keinen Fall verraten: ich beneide Herrn Nolden. Entzückende Ehefrau, neues Haus, neue Küche, neuer Hund, neues Auto. Jahrelang hieß es, wenn wir morgens telefoniert haben: Ich bin jetzt erst einmal auf dem Berg, dann auf der Insel, dann in der Villa und dann auf der Bank. Ein schreckliches Leben. Er hat die Kurve gekriegt und backt jetzt sein Brot selbst. Unfassbar aber wahr. Was gibt es noch? Der 18.November ist ein großer Tag.

Im Kurhaus zu Bad Honnef wird die Session mit Bruce Kapusta und etlichen Eigengewächsen eröffnet und im Maritim zu Königswinter findet das Benefiz-Konzert „Nit esu kniestich“ statt. Unter anderen mit Bürgermeister Otto Neuhof und Stadtmanagerin Miriam Brackelsberg. Die Qual der Wahl. Harald Schmeling, Öffentlichkeitsarbeit Stadtsparkasse Bad Honnef, hat mich gebeten, noch einmal darauf hinzuweisen, dass sein Institut den Jubiläumsorden für die KG Halt Pol gestiftet hat. Das machen wir doch gerne (Foto). 

Das Foto hat übrigens der großartige Fotograf Detlev Mai geschossen. Ja, Bad Honnef ist eine große Familie, alles greift in einem wunderbaren Netzwerk ineinander. Stadtsparkasse, BHAG, HIT, Volksbank, Hupperich und Westhoven sind die Motoren dieser Stadt. Unser Bürgermeister betont es immer wieder, ohne die Spendierfreudigkeit dieser Unternehmen würde Bad Honnef angesichts der leeren Stadtkassen noch viel älter aussehen. Noch älter als ich? Spass! Oder? Am kommenden Samstag sind die Jecken meines Vertrauens allesamt in Kölle zum Sessionsstart. Auch unser frisch gebackener Prinz Michael II. Und ich freue mich auf ein Wochenende ohne Termine. Eventuell freunde ich mich wieder mit meinem Sofa an. Tschüss zusammen…

Trennung

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; insbesondere die Kultur des Abschieds oder manchmal auch die beim Abschied. Nein, ich rede jetzt nicht vom Sterben. Es geht um Trennung, vom Lebensgefährten oder von einem Freund. Was lange währt, muss nicht immer bis zum bitteren Ende gut sein.

Der Umgang mit dem Prozess des Auseinandergehens offenbart viele Facetten der Gefühle, keine Frage, und der, der geht, hat es meist leichter, als der, der bleibt. Aber auch in Trennungsfragen kann man eine Mindestform des Anstands wahren. Das fällt zugegebenermaßen nicht immer leicht. Wenn Liebesentzug droht, können langjährige, positive Gefühle schon mal ins genaue Gegenteil umschlagen.

Es kann einem grauen, wie ehemalige Partner oder beste Freunde aufeinander einschlagen können. Das braucht kein Mensch. Da kann man sich schon fast davor fürchten, neue Verbindungen einzugehen. Beziehungen gehören zum Leben dazu, wir sind schließlich alle soziale Wesen.

Aber vor allem funktioniert menschliches Miteinander nur, wenn beide Seiten dahinter stehen. Die Erfahrung zeigt, dass man sich nach einer Zeit des Abstands oft wieder fried- und liebevoll auf einer anderen Ebene begegnen kann. Oder anders ausgedrückt: einem regnerischen November folgt auch wieder ein sonniger Mai, vielleicht sogar schon im April. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Diskussionen

Endlich sind wir wieder in der Stadt, in der wir uns endlos wohl fühlen: Lissabon. Die Sonne verschenkt so viel Licht und Wärme, wie wir kaum annehmen können. Wir sind zufrieden und entspannt. Mein Mann und ich. Am Vormittag unserer Abreise wollen wir noch einmal das gute Frühstück im Café unserer Wahl genießen.

Wir reihen uns also ein zur Bestellannahme. „Was nimmst Du?“ – frage ich meinen Mann. „Dasselbe wie gestern!“ – sagt er. „Ich hoffe, nicht dasselbe, sondern das gleiche!“ – ärgere ich ihn. „Ja!“ – antwortet er gelassen grinsend. Hinter uns stellt sich ein anderes deutsches Paar in die Reihe. Sie fragt: „Was nimmst du?“ Er antwortet: „Dasselbe wie gestern!“ – Ich werfe meinem Mann ein vergnügtes Schmunzeln zu.

Dann allerdings beginnt rücklings eine ausgiebige Diskussion: „Obwohl …“ zweifelt der Mann. Er kann sich nicht entscheiden: Soll er das Menü mit dem Orangensaft oder das mit dem Sandwich bestellen? Eigentlich hätte er gerne beides. Die vorgeschlagenen Menüs bieten diese Möglichkeit nicht an. Seine Frau hat sich bereits für die Version mit dem Orangensaft entschieden. Dieses Menü ist allerdings um 1,- Euro teurer als das Standardmenü ohne Organgensaft.

Dem Mann scheint das nicht zu gefallen. Sie erklärt ihm, dass er auch einfach nach seinen Wünschen bestellen kann – unabhängig von den Menüs. „Dann mach‘ du das an der Kasse klar!“ – kontert er. Offenbar aus Angst vor Sprachbarrieren. Wie es genau weiter ging, weiß ich nicht. Ich suchte schon mal ein nettes Plätzchen draußen auf der Terrasse, während mein Mann unser Frühstück entgegennahm.

Dort erschien kurz darauf auch das andere Paar: Beide mit Orangensaft! „Geht doch!“ – dachte ich. Aber dann: „Wo sollen wir sitzen?“ – ging die Auseinandersetzung weiter: „Hier?“ – An der Mimik konnte man sehen, dass der Platz doch nicht der richtige war. „DAS ist Dein Cappuccino!“ … „Ach, diesen Turm müssen wir ja auch noch …!“ So verlief die Diskussion immer weiter. Mein Mann und ich genossen das köstliche Frühstück und schlenderten dann davon. Einfach so. Ohne Diskussion. – Geht auch! Franziska Lachnit (2017)

Gedenken an die Opfer von Terror und Gewaltherrschaft

Pfarrer Bruno Wachten (Foto), leitender Pfarrer des katholischen Pfarrverbandes in Bad Honnef, sprach zu den Bürgerinnen und Bürgern während der Veranstaltung am 9. November vor der Gedenktafel an die Honnefer Synagoge. Jedes Jahr wird dort an die Opfer der Novemberpogrome 1938, des NS-Regimes, von Gewaltherrschaft und Terror erinnert. Schülerinnen und Schüler der Schule St. Josef, des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums und des Schloss Hagerhof hatten Kurzbeiträge vorbereitet.

Sie bewiesen, dass sie sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und auch den Folgen für Honnef auseinandergesetzt hatten. Die Stadt Bad Honnef bedankt sich für die Teilnahme und die Vorbereitung durch die Lehrerinnen und Lehrer. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Musikschule der Stadt Bad Honnef mit dem Ensemble „Flutelicious“.

Am 9. Und 10.November 1938 brannten Synagogen deutschlandweit. Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden zerstört, Menschen misshandelt. Es folgten Vertreibung und Deportation in die Konzentrationslager. Auch die Honnefer Synagoge wurde angezündet und brannte bis auf die Grundmauern ab. An ihrer Stelle wurde auf Initiative Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürgern 1979 eine Gedenktafel errichtet. cp

 

 

 

Junge Union fordert Rettung des Gutenberghaus-Archivs

Junge Union Bad Honnef will Unterstützung des Gutenberghaus e.V. bei Raumsuche

Die Junge Union Bad Honnef (JU) fordert, dass die Stadt den Verein Gutenberghaus e.V. bei der Suche nach einem geeigneten Raum für das umfangreiche Archiv unterstützt. Deshalb bringt die JU einen entsprechenden Antrag in die CDU-Ratsfraktion ein. Das Archiv umfasst eine historisch wertvolle Menge an Dokumenten und Bildmaterialien von Bad Honnef. Ursprünglich waren das Archiv und die Ausstellungsräumlichkeiten zentral im Gutenberghaus über der Buchhandlung Werber untergebracht.

Mit sehr viel Herzblut und sachkundiger Aufbereitung wurden die Materialien und Schriftgüter in öffentlichkeitswirksamer Form generationsübergreifend den Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren zugänglich gemacht. Die zahlreichen Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen trugen zum Erhalt und der Weiterbildung über das historisch-kulturelle Erbe der Stadt Bad Honnef bei. „Es ist daher sehr bedauerlich, dass neben dem städtischen Archiv der Verein Gutenberghaus e.V. als weitere Gedächtnisinstitution dieser Stadt nicht die Wertschätzung in Form von geeigneten Räumlichkeiten erhält und stattdessen die Dokumente in zurzeit ungeeigneten Räumen gelagert werden müssen“, meint die JU-Vorsitzende Mauricia Siegler von Eberswald.

Der Verein konnte die Mittel für die Raummiete in diesem Jahr nach dem Verkauf des Gutenberghauses nicht mehr aufbringen, weshalb das Archiv nun provisorisch in einer Garage in Rheinbreitbach untergebracht werden musste.

„Es ist eine Schande, dass das Archiv dadurch nicht mehr zugänglich ist.“ urteilt Jerald Birenfeld, Geschäftsführer der JU. Der Verein habe regelmäßig Veranstaltungen über die Bad Honnefer Geschichte organisiert und auch Schülerklassen kamen zu Besuch, um sich über die Geschichte ihrer Stadt zu erkundigen. „Das Archiv beinhaltet eine reiche Sammlung der Bad Honnefer Geschichte, von der kommende Schülergenerationen vieles lernen könnten“, so Birenfeld weiter. „Wir fordern deshalb, dass die Stadt dem Gutenberghaus e.V. hilft, geeignete Räumlichkeiten zu finden, verbunden mit der Auflage, dass der Verein Schülern dabei unterstützt die Geschichte ihrer Heimat und den sachgerechten Umgang mit historischen Materialien zu erlernen.“                                 jb

Eine Legende wird 50

Hans Leggewie mit Familie im Club Pseudonym

KULT: Vor einem halben Jahrhundert wurde der Club Pseudonym eröffnet.

1968– für die, die dabei gewesen sind, eine fast mythische Jahreszahl, Anlass für verklärende Rückblicke, Stolz auf die eigene Dynamik, Ersatz für die Kriegsberichterstattung der Väter-Generation.„Damals, als wir vor dem Springer- Haus die Barrikaden gebaut haben…“– das klingt so wie „Weißt du noch, damals im Schützengraben …“ 1968 war kein punktuelles Ereignis – es ist zur Chiffre geworden für eine Zeit des Umbruchs und Aufbruchs, für eine Bewegung von unten, die dann „oben“ durch Willy Brandt aufgenommen wurde mit dem Satz: „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ Wie auch immer man das heute werten mag– nach 1968 war Deutschland nicht mehr das gleiche Land wie vorher.

Die erhebliche gesellschaftliche Sprengkraft der Jugendprotestkultur der späten sechziger bis frühen siebziger Jahre lag vor allem darin, dass die politische Diskussion mit einer Revolution des Lebensstils Hand in Hand ging: Politisches Gewissen, Verstand, Witz und Lebenslust vereinten sich in den jungen Leuten zu einem zumindest in diesem Jahrhundert noch nicht da gewesenen Lebensgefühl. Let it roll!

1968 eröffnete Hans Leggewie, der Sohn eines Spirituosenhändlers, den Club Pseudonym in Bad Honnef. Ein Stockwerk über dem legendären „South Border Jazz-Club“ in der Austraße. In einem ehemaligen Schafstall. 1972 mußte der Club seinen Standort wechseln, da das angemietete Gebäude abgerissen wurde. Dort sollten die so genannten „Peters Bauten“ entstehen. Und sie entstanden. Eine neue Heimat fand der Club im ehemaligen Badehaus der Bad Honnefer Drachenfelsquelle. Vom Schafstall ins Badehaus. Die damalige Jugend, die 68er, die zog mit um. Leggewie schuf gemeinsam mit dem Grafiker Roland Korndoerffer und seiner Gattin Ingeborg eine einzigartige Mischung aus Discothek, Bar und Galerie. Mit Jazz unterlegt.

Chris Barber, die Jazz-Legende, feierte mit den Leggewies seinen 50sten Geburtstag in Bad Honnef. Knapp zehn Jahre später, 1982, stand der dritte und letzte Umzug des Clubs, der unverzichtbaren Institution in Bad Honnef an. Leggewie wußte damals nicht wirklich wie es weiter gehen sollte, und –wohin mit seinem Club? Das Glück war einmal mehr auf seiner Seite. Ein Obst-und Gemüsehändler an der Linzer Straße geriet in Konkurs, und schon fand der Club dort seine dritte Heimat.

Am 22. September 1982 wurde der Bauantrag gestellt, am 19. Dezember erfolgte die Schlußabnahme. Auf 150 Quadratmetern Fläche entstand in Rekordzeit die sensationelle, bis über die Grenzen der Stadt hinaus beliebte Mischung, aus fortschrittlicher Gastronomie und urgemütlicher Atmosphäre. Unterlegt mit Jazz. Soweit die Geschichte. Heute ist Hans Leggewie 77 Jahre alt. Eben ein 68er im wahrsten Sinne des Wortes. Er liebt Urlaub und gutes Essen. Früher war er fast täglich beim TC Rot Weiß auf dem Tennisplatz. Heute fährt er fast täglich mit dem Fahrrad. Der Ausgleich zum Club. Wegbegleiter sagen: „Der Hans ist ausgeglichen, souverän und konsequent.“ „Niemals in den 35 Jahren in der Linzer Straße,“ sagt Leggewie, „gab es Ärger mit Anwohnern oder der Polizei.“

Leggewie ist, irgendwie, ein Perfektionist: „Nicht gut, sondern sehr gut, das ist meine Devise.“ Nach 50 Jahren gibt ihm der Erfolg mehr als recht. Es gibt weit und breit sicherlich kein vergleichbares Haus, in dem sich drei Generationen wohl fühlen. „Ich bin kein Künstler,“ sagt er, „ ich bin ein präziser Arbeiter.“ Das wissen seine Gäste seit ewigen Zeiten zu schätzen. Auch die heutige Jugend: „Der Laden ist einfach obercool,“ befinden die.  Leggewie schmunzelt: „Ich bin immer von jungen Leuten umgeben, das hält jung.“ Eigentlich hatte er vor, „ab 50 nur noch mit meinem Hund auf der Insel spazieren zu gehen.“ Daraus wurde zum Glück nichts. Heute kommen die Enkel der Gäste aus den Anfangstagen zu ihm an die 20 Meter lange Theke. Und über die kommt nur Qualität: „Ein gut gezapftes Bier ist heute doch ein Luxusartikel.“ Unterlegt mit Jazz. Mit der Musik der heutigen Zeit kann sich der Hausherr nicht so recht anfreunden. „Lieber was gutes altes, als was schlechtes neues.“                                                                                       bö