„Süßes oder Saures“

An Wochenenden strömen unzählige Touristen in das Siebengebirge. Bad Honnef bleibt davon verschont.

STADTENTWICKLUNG: Wie sieht das Erfolgsrezept für Bad Honnef aus?

Eines kann man den Stadtplanern nicht vorwerfen: Selbstzweifel. Sie wissen, was sie wollen. Viele neue Häuser, zahlreiche Baugebiete, ganz viele neue Bürgerinnen und Bürger. Um das zu realisieren, geht es herauf mit fast allem, was die bisherigen Einwohner etwas kostet. Höhere oder neue Gebühren, höhere kommunale Steuern. Denn der Haushalt muss ausgeglichen werden. Nur wenn das gelingt, kann investiert werden in Wachstum. Nur dann gibt es die Freiheit (und die Kredite), um Bauareale und Infrastruktur zu errichten. Gelingt der Ausgleich nicht, dann wird die Kommunalaufsicht große Investitionen der Stadt untersagen – und die Freiheit des Rates sowie der Verwaltung zu selbstbestimmtem Handeln beenden.

Es ist keineswegs verwerflich, die heutigen Honnefer Menschen für die Entwicklung ihrer Stadt heranzuziehen. Hier werden Jene in die Pflicht genommen, die zuließen, dass ihre Kommune über Jahrzehnte ausblutete, nichts oder wenig für die Zukunft tat und stattdessen bestehende Werte veräußerte zur Sicherung eines trügerischen Zustandes. Der vielzitierte Ausverkauf des Tafelsilbers. In Konsequenz der Verlust von Perspektive. Also bleibt richtig, dass Bad Honnef aufbricht.

Dennoch darf besprochen werden, wohin die Reise gehen soll. Reflektierende Politiker sind selbstverständlich nicht sämtlich feige Nörgler, Skeptiker, Verweigerer. Wer auf die Einkommenssteuer von Zuzüglern setzt, muss wissen, dass die dann notwendige neue Infrastruktur mit Schulen, Kindergärten, Straßen etc. viel kostet. Soviel, dass über Ansiedlung erst nach 15 bis 25 Jahren tatsächlich Mehreinnahmen in der Stadtkasse anfallen. Allerdings: Vielleicht wird so die City frequentierter, verdienen die Geschäftsleute besser, werden mehr Steuern gezahlt.

Was stimmt? „Sekt oder Selters“ scheint als Alternative zu simpel gestrickt. Richtig oder falsch ebenso. Was sie will oder als Leitplanken neuer Entwicklung akzeptiert, bleibt als Antwort stets der Bürgerschaft selbst vorbehalten. Allein solche Sicht ist legitim. Nicht die Attitüde eines Verwaltungsplaners, der ernsthaft glaubt, dass es ohne seine spezielle eigene Sicht von Fortschritt nicht voran geht. – Aber eben auch nicht ohne eine Stadtregierung, die sich entscheidet, Ideen kreiert und diese verwirklichen will.

„Die Wahrheit ist auf dem Platz“, sagte ein weiser Mann des Fußballs. So ist es. Was woanders klappt, muss nicht automatisch Erfolgsrezept für Bad Honnef sein mit dessen imponierender Lage und Umgebung. Zumal wir spät dran sind, die Jahre boomender Bevölkerungszahlen sehr gründlich verpasst haben. Auch weil sich bisher jedes regionale Wachstumsszenario als Trugbild erwiesen hat. Die 19.000 Neubürger der letzten Dekade im Rhein-Sieg-Kreis sind weitestgehend Flüchtlinge – und weit weg von den prognostizierten 50.000. Zumal die Zahl der Gestorbenen im Kreis und ganz besonders in Bad Honnef die Zahl der Geburten inzwischen überholt hat. Und zur Erinnerung: Wir sind nicht mehr der Speckgürtel einer prosperierenden Hauptstadt, sondern liegen an der westlichen Peripherie des Staatsgebietes.

Insofern ist es als Zug zur Realität zu betrachten, dass die Stadt verstärkt auf öffentlich geförderten Wohnungsbau setzt. Am Ortseingang Aegidienbergs entstehen gerade 42 Einheiten dieser Art, weitere sind an der Grenze zu Windhagen möglich. Auch im Tal sieht der Masterplan ISEK ganze Gebiete für das vor, was früher Sozialer Wohnungsbau hieß. Gut so! Unlängst war sich Bad Honnef für solche Erkenntnis noch zu fein. Wollte jene Verantwortung nicht übernehmen, die der neue Bürgermeister jetzt wahrnimmt. Das ist verdienstvoll.

Wenn da nicht die Irrungen wären. Wer attraktiv sein will, der sollte zum Beispiel wohl kaum im Lohfeld Parkraum bezahlpflichtig machen. Tausende von Besuchern des Inselbades kommen treu hierhin – zum Teil seit Jahrzehnten – und sehen sich nun abgezockt. Dass Parkautomaten in der City sinnvoll sein können, verstehen Viele; aber in der Mitte des Nirgendwo, nur um den Badegästen ins Portemonnaie zu greifen und den tatsächlichen Eintrittspreis mal eben zu verdoppeln? Das ist zu offensichtlich, und den betroffenen bisherigen Freunden wird das Verlangen, jemals in diese Stadt zu ziehen, gründlich ausgetrieben.

Kann eine Stadt attraktiv sein, die ihre Sport- und Gemeinflächen opfert? In einer Art Stellreflex keinen Sportplatz oder kaum ein innerstädtisches Wäldchen sehen kann, ohne nicht umgehend dessen Bebauung wohlwollend zu prüfen? Die so etwas ernsthaft „Veredelung“ nennt? Auf den Punkt gebracht: Wer entlang der Schnellstraße B42 dringend als Schutz gegen Ruß und Feinstaub benötigte Bäume sägen will für preiswerte öffentlich geförderte Wohnungen, deren Mieter dann an vorderster Front Schadstoffe „wegatmen“ – der bewirbt sich, eher als Zyniker verdächtigt zu werden denn als Wohltäter der Menschheit. Fragwürdige Projekte wie der Floßweg, gegen Widerstand aller Anwohner forciert, erhärten den Eindruck.

Andererseits entstehen Gesamtschule und neue Mehrfachhallen. Werden erste Erfolge erzielt in der Ansiedlung neuen Gewerbes. Erlebt die Orientierung auf mehr und besseren Radverkehr einen Aufschwung. Etabliert sich erstmals eine Dachmarke und zementiert quicklebendige Diskussionskultur, in welcher die Schlauen über Inhalte bzw. Ausrichtung streiten und Andere über Posten, Rücktritte, Abwahlen sowie all das, was Keinem hilft. Denn Schwarz gegen Weiß gibt es nicht, wohl aber konstruktive Debatte zur Erreichung eines Ziels. Denn viele Wege können nach Rom führen. Oder?

Sowieso bremsen ja noch besonders stabile Faktoren der alten Honnefer Weisheit: „Es war schon immer so.“ Eine Geschäftsstadt, die um 18.30 Uhr die Bürgersteige hochklappt, lockt Niemanden. Wer immer in der Region nach Dienstschluss noch etwas erledigen will, versucht das bestimmt nicht in dieser City. Mittags bleiben die meisten Gaststätten souverän geschlossen, sodass hiesige Bankvorstände mittlerweile bei Metzger Hielscher in „belegtes Brötchen“ machen. Mangels Stimmung und Umfeld besitzt selbst der ehemalige mittägliche Hotspot Franco dann gerade mal noch eine Handvoll Gäste. Die heute Zeitung lesen und vergebens auf die Protagonisten vergangener Tage warten.

Das Thema der toten City ist so alt wie stabil. Keine Gäste, deshalb vorzeitiger Blockschluss? Oder keine Angebote, deshalb kein Interesse? Die Frage nach der Henne und dem Ei. Wie können Rettung und Aufbruch aussehen? Quantitativ wachsen oder qualitativ besser werden? Oder beides? Jedenfalls geht es um Richtungsentscheidungen. Und um Fingerspitzengefühl. Wer überrollt wird, nicht gewonnen oder geachtet in seiner Meinung, der wird kein guter Partner sein. Die aber braucht die Stadt.                                        bh 

„Jeck am Rhing“

Erste Karnevalsparty der Session im Wassersportverein

Die erste Karnevalsparty der Session 2017/18 in Bad Honnef findet unter dem Motto „Jeck am Rhing“ im Bootshaus des Wassersportvereins Honnef (WSVH) statt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bootskultur“ gibt es von den legendären „Urselhofer Musikanten“ bekannte kölsche Lieder zum Mitsingen und Mittanzen.

Samstag, 11. November, ab 19.11 Uhr

im Bootshaus des WSVH (Rheinpromenade 7, Bad Honnef)

Karten sind erhältlich für 11,11 Euro an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei der Backerei Becker, im Bootshaus des Wassersportvereins und in der Gaststätte „Küfer Jupp“.

Hofbericht

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lustige Mitmenschen nennen mich freundlicherweise „…ach, da ist ja der Hofberichterstatter…“. Ich habe keine Ahnung, um welchen Hof es dabei geht. Hagerhof? Bauhof? Selhof? Der Architekt meines Vertrauens meint, ich sei der Berichterstatter vom Hofe unseres Königs Otto I. Unsinn, Ede. Nein, ich erzähle Ihnen die wahre Geschichte. Ganz nah dran bin ich am Hofe der Halt Pöler. Jeden Morgen treffen sich am HIT-Frühstücksstammtisch einige Recken m.V. mit den Prinzen a.D. Jörg und Dirk Pütz.

Näher geht nicht. Und dort wird, zwischen Eibrötchen und Kaffee, über alles gesprochen. Das Netzwerk läuft wie geschmiert. Bis auf eine Ausnahme, die mich unfassbar traurig macht: Ich habe es nicht geschafft, in all den Wochen, die Namen des neuen Halt Pol Dreigestirns heraus zu bekommen. Zum verrückt werden. Da sitzen tagtäglich Wissende neben mir und sagen nichts. Kein Hinweis, keine Andeutung.

Nur soviel: Es wird wohl ein Siebengebirgsdreigestirn werden. Aber auch das ist nur eine Vermutung. Am Sonntag wird das Geheimnis um 14 Uhr im Kurhaus gelüftet. Bleiben wir bei den Pölern. Die letzte Jahreshauptversammlung im Weinhaus Steinbach hat wieder gezeigt, wie phantastisch diese älteste Karnevalsgesellschaft der Stadt aufgestellt ist. 144 Jahre alt und immer weiter auf der Überholspur.

So konnte der Vorstand mit Ralph Schilken, Präsident Jörg Pütz, Vize Dirk Schneider und Frank Fander (v.l.) ganz gelassen auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken und gleichzeitig die Highlights der Jubiläumssession (100 plus 4 x 11) bekannt geben. Hinein gefeiert wird mit einer Silvesterparty im Weinhaus Steinbach. Am 2. Januar ziehen die Tollitäten in die Hofbug ein, am 3. Januar erfolgt die Proklamation. Literat Jens Wilke hat ein adäquates Jubiläumsprogramm zusammen gestellt.

Es läuft. Auch außerhalb der Session wird das Vereinsleben niemals langweilig. Familientag, Stammtisch auf der Aranka, Oktoberfest, Hääre- und Madämmche-Touren nach Köln, St.Martinsfest und das Paveier- Weihnachtskonzert sorgen für beste Unterhaltung, nicht nur für die Mitglieder. Die Sanierungsarbeiten am Vereinsheim Hontes sind abgeschlossen, die Glocke läutet wieder und der Glockenturm leuchtet.

Nach exakt 30 Minuten konnte Jörg Pütz die Jahreshauptversammlung beenden. Auch ein Rekord, denn: Es fanden auch Wahlen statt. Alles einstimmig. Frank Fander wurde als Schriftführer bestätigt, Jens Wilke als Literat und Beisitzer, sowie Tom Schneider als Beisitzer. Kassenprüfer sind Andreas Scheermesser, Kerstin Schneider und Heinrich Beth. Das Jubiläumsjahr kann kommen. 

Stiller Monolog einer Mutter

Heute hat mein Sohn wieder nicht angerufen. Früher haben wir viel häufiger telefoniert. Früher hat er mich regelmäßig besucht. Und früher haben wir uns so gut verstanden. Jetzt ist alles anders. Er hat geheiratet. Hat nun eine eigene – eine andere Familie. Für mich ist also kein Platz und keine Zeit mehr in seinem Leben.

Letztes Jahr hatten sie mich zu Weihnachten eingeladen. Das war zwar nett, aber nicht mehr so wie früher. Weil wir so viele waren, konnten wir nicht mal alle zusammen am Tisch sitzen. Und Geschenke sollte ich keine mitbringen, weil man ja alles hat. Geschenke hatte ich natürlich trotzdem dabei. In diesem Jahr fahren sie zu Weihnachten einfach weg. Wer macht denn sowas? Weihnachten feiert man zu Hause! Und wer weiß, wie viele Weihnachtsfeste ich überhaupt noch erlebe? – die möchte ich mit meinen Söhnen verbringen. Der andere Sohn kommt in diesem Jahr mit seiner Familie zu mir. Und ich weiß, dass auch das anders wird als früher.

In ein paar Monaten werde ich 80. „Wie möchtest Du feiern?“ – fragt mich mein Sohn. „Ganz groß mit Freunden und Verwandten? Oder eher ganz klein – im engsten Familienkreis? Oder irgendwas dazwischen?“ Das kann ich doch noch nicht entscheiden! Wer weiß, wie es mir dann geht? „Mutter, ich organisiere das und kümmere mich um alles!“.

Am Ende machen sie wieder so eine Feier, bei der man nicht am Tisch sitzen kann. Sonntags ruft er immer an. Wenn ich sage, er soll vorbei kommen, weil ich mit ihm reden muss, macht er jedes Mal riesige Umstände daraus: „Wir können doch am Telefon reden.“ Als wäre das dasselbe! Meistens kommt er doch, aber es ist nicht mehr wie früher. Kein Verständnis für meine Sorgen mit dem großen Haus oder meine Probleme mit den Nachbarn. Wenn er wieder fährt, geht es mir schlechter als vorher. Und dabei haben wir uns früher so gut verstanden! Franziska Lachnit (2017)

Uhrendrehen

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; die Uhrzeit allerdings ist es nicht. Haben Sie letzte Woche auch wieder beim fröhlichen Uhrendrehen mitgemacht? Fast so spannend wie Flaschendrehen, nur mit weniger knutschen. Schon im Nachspann vom Rosaroten Panther hieß es doch immer: „Wer hat an der Uhr gedreht?

Ist es wirklich schon so spät? Stimmt es, dass es sein muss?“ So weit kann ich das jedes Jahr wieder unterschreiben. Nicht, dass ich zu den militanten Uhrenumstellgegnern zähle, aber bei open petition, wo man für fast jedes Wunschkonzert seine Orchestermusiker findet, gibt es gleich mehrere Initiativen, die Zeitumstellung abzuschaffen.

Argumente dagegen gibt es genau so viele wie dafür. Dabei wurde bereits erstmalig während des 1. Weltkrieges im Deutschen Reich 1916 eine Zeitumstellung eingeführt, um länger kämpfen zu können. Nach der Ausführung 1919 wurde sie abermals im 2. Weltkrieg 1940 an- und 1949 wieder abgeschafft. Anschaffen, abschaffen, einführen, ausführen, vor, zurück. Wat soll dä Driss?

Seit der Erfindung von Nachtsichtgeräten und hochauflösenden Drohnen wird weltweit eh rund um die Uhr gekämpft. Flaschendrehen kann man auch im Hellen, im Dunkeln wiederum macht knutschen mehr Spaß. Ich glaub, ich geh gleich noch ins Kino. Aber heute ist nicht alle Tage, ich dreh wieder, keine Frage. Bis nächste Woche also, drehen Sie wohl.

Zum 4. Mal „Nit esu kniestich“

Zum 4. Mal „NEK“ – Benefizkonzert geht in die nächste Runde

von Miriam Brackelsberg

Am 18. November 2017 ist es wieder soweit: SCHMITZ & FRIENDS spielen im Maritim Hotel Königswinter wieder ein Konzert für den guten Zweck. Unter dem Motto „Nit esu kniestich“, was die rheinische Übersetzung von „nicht so geizig“ ist, rockt Norbert Schmitz mit 15 weiteren Musikern und einem musikalisch bunten Programm die Bühne.

Der Erlös der Veranstaltung geht zu 100 Prozent an den VFG Bonn e.V., den Verein für Gefährdetenhilfe. Schon in den letzten Jahren konnten stattliche Summe gesammelt werden. Zuletzt wurden 2016 rund 10.000,- € gespendet. Seit 2015 findet die Veranstaltung im großen Saal des Maritim Hotels statt, welcher knapp 500 Gästen Platz bietet. Man musste aufgrund des großen Andrangs 2014 von der Piano Bar hierhin ziehen.

„Die Entscheidung damals war absolut richtig, da wir immer mehr Gäste dank positiver Mundpropaganda hinzugewinnen. Und nachdem die Resonanz letztes Jahr erneut so positiv war, rechnen wir auch 2017 wieder mit mehr Zuschauern,“ so Nobby Schmitz und ergänzt: „Wir hoffen natürlich, dass sich die steigenden Besucherzahlen auch dieses Jahr wieder an der Spendensumme zeigen werden.

Der Eintritt zum Konzert ist kostenlos, aber um ne Spende wird schon gebeten. Wir bemühen uns auch jedes Jahr eins drauf zu setzen und unsere Zuschauer erneut zu überraschen mit anderen, tollen Musikern, einer besonderen Songauswahl und vielem mehr. Das lockert hoffentlich auch das Portemonnaie.“

So entstehen bei der Organisation eines solchen Events natürlich auch einige Kosten. Während das Maritim in Königswinter seine Räumlichkeiten für das Konzert kostenlos zur Verfügung stellt, müssen jedoch Werbekosten, Kosten für die Beschallung usw. finanziell abgedeckt werden.

Damit die Spenden nicht von diesen Kosten aufgefressen werden, hat sich das Team um Norbert Schmitz im Vorfeld zusätzlich auf Sponsorensuche begeben. „Wir freuen uns so sehr, dass sich viele namenhafte Firmen, Privatleute und auch Einzelhändler an dem Projekt beteiligen“, sagt Schmitz, „so können wir sicher gehen, dass jeder Euro, der gespendet wird, auch wirklich an den Verein geht! Uns ist es wichtig, dass die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wirklich etwas von diesem Benefizkonzert haben.“

Neben dem ernsten Aspekt der Veranstaltung, darf der Spaß aber auch nicht zu kurz kommen. Die 16 Musiker haben daher ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, bei dem sich sicherlich jeder musikalisch wieder findet. Von rockigen Tönen bei „You shook me all night long“ und „La Grange“, über Klassiker wie „Shine on you crazy diamond“ bis hin zu aktuellen Nummern wie „Alles leuchtet“ und Country-Klängen mit „Before he cheats“ ist alles dabei.

9 Sänger und eine professionelle Band sorgen dafür, dass der Abend nicht langweilig und jede Emotion einmal durchlebt wird. Norbert „Nobby“ Schmitz hat somit also die besten Voraussetzungen geschaffen, um wieder einmal ein denkwürdiges Musikereignis zu veranstalten. Und wer am Ende des Abend noch nicht genug hat, für den geht es doch noch in die Piano Bar: Zur After Show Party mit DJ Updi.

Ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer für „Kinder in innerer Not“ gesucht

Foto: Sie unterstützen und helfen „Kindern in innerer Not“ in Bad Honnef durch ein besonderes Traumatherapieangebot– v. l. : Felix Trimborn (Fachdienst Asyl der Stadt Bad Honnef), Gundel Graetschel (Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche) und Dr. Beate Schaaf (Koordinatorin Bad Honnef hilft, Caritasausschuss St. Johann Baptist).

Ein besonderes Konzept steht hinter dem Aufruf, Betreuerin oder Betreuer für das  Projekt „Kinder in innerer Not“ zu werden. Die gesuchten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer werden die Aufgabe bekommen, sich mit traumatisierten Kindern zu treffen, um mit ihnen mit Hilfe der Methode der expressiven Sandarbeit zu arbeiten. Diese Traumatherapie wurde von der italienischen Psychotherapeutin Eva Pattis Zoja entwickelt.

 In der Praxis sieht das so aus, dass eine kleine Gruppe von fünf bis zehn Kindern ausgewählt werden wird. Zwischen jedem Kind und seiner betreuenden Person steht ein kleiner Sandkasten (60 mal 80 cm). Darum verteilt gibt es ein großes Angebot an Naturmaterialien und Spielzeugfiguren aus allen Erlebnisbereichen wie Fahrzeuge, häusliche Gegenstände, Tiere, aber auch Soldaten. Die Kinder werden, ohne dass es Vorgaben gibt, von sich aus bildhaft in Szenen etwas darstellen, was sie nicht sprachlich ausdrücken können. Ohne Worte und kulturunabhängig kann das Angebot unkompliziert Hilfe zur Verarbeitung seelischer Verletzungen anbieten.

 Wer Interesse hat, ehrenamtlich mitzuwirken und Informationen erhalten möchte, wie, wo und warum dieses Angebot in Bad Honnef umgesetzt wird, kann zum Vortrag am Montag, 20. November 2017, 20:00 Uhr, in die Oase, Dellenweg 2, Bad Honnef, kommen und sich auch auf die Liste für das Projekt setzen lassen. Die Psychotherapeutinnen für Kinder und Jugendliche Andrea Wiedekind-Neumann und Gundel Graetschel rufen das Projekt ins Leben. Unterstützt wird es vom Netzwerk für Flüchtlingshilfe „Bad Honnef hilft“, der Caritas Bad Honnef und dem Fachdienst Asyl der Stadt Bad Honnef. Weitere Informationen gibt es unter praxis-graetschel@dlcom.de, Telefon 02224/9872543. Betreuerinnen oder Betreuer werden geschult und während der ganzen Zeit begleitet werden.

 Geeignet ist die Therapie für Kinder, die sich nicht sprachlich über ihre Erlebnisse austauschen mögen und die in der Schule auffallen, die Ängste und Schlafstörungen haben. An der Grundschule Am Reichenberg wurden neun Kinder von der Lehrerschaft ausgewählt, für die diese Therapie wahrscheinlich in Frage kommt. Letzte Auswahl treffen die Therapeutinnen. Das Angebot ist offen für alle Kinder, nicht nur für Flüchtlingskinder.

 Drei Voraussetzungen gibt es, die Betreuerinnen oder Betreuer erfüllen sollten, erklärte Dr. Beate Schaaf von „Bad Honnef hilft“. Die Betreuenden sollten zunächst einmal die nötige Zeit mitbringen und verlässlich für die Kinder da sein. Die eigentlichen Therapiestunden, die zwölf Wochen lang für je eine Stunde pro Woche stattfinden, sollten im Interesse der Kinder stets eingehalten werden. Die zweite Voraussetzung ist die Fähigkeit, sich zurücknehmen zu können.

Die Spiele im Sandkasten werden nicht kommentiert. Deshalb sind die Patinnen und Paten der Flüchtlingsfamilien dieses Mal nicht einbezogen, weil sie ein enges und freundschaftliches Verhältnis mit den Kindern haben und so nicht mehr neutral sein können. Dritte Voraussetzung für Betreuerinnen oder Betreuer ist eine stabile psychische Gesundheit, weil unter Umständen auch was ausgehalten werden muss. Die professionellen Therapeutinnen werden aber immer in der Nähe sein.

 Gundel Graetschel sagte: „Sand trägt gut dazu bei, etwas in Gang zu bringen, weil er etwas Flüssiges hat.“ Kinder, die Schreckliches erlebt haben, drücken Macht und Ohnmacht aus. Szenen von Überwältigung, von Fressen und Gefressenwerden, von Angriffen entstehen. Ziel ist, dass das Kind durch das Spiel die Kontrolle und sein Selbstwertgefühl zurück erhält.

 Felix Trimborn vom Fachdienst Asyl erzählte, dass bei Flüchtlingen, die vor zwei Jahren nach Bad Honnef kamen, die Traumata zum jetzigen Zeitpunkt sichtbar werden. Bis jetzt standen für sie die existentiellen Dinge im Vordergrund, so dass das Angebot genau zum richtigen Zeitpunkt kommt.

 Möglichst viele Kinder sollen dadurch erreicht werden, dass die Therapiestunden in die Schulzeit gelegt werden, so dass den Eltern kein zusätzlicher Aufwand entsteht und das Angebot niederschwellig ist. Für Kinder, bei denen Auffälliges festgestellt wird und diese Therapie nicht ausreicht, werden weitere Schritte unternommen.

 Ein erstes Ziel der expressiven Sandarbeit ist es, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Die Betreuerinnen und Betreuer, die das gerne machen möchten, sind herzlich eingeladen. Sie setzen ein Zeichen der Wertschätzung für die Kinder und letztlich der Menschlichkeit. cp

 

 

Dragons-Debakel in der Sporthalle Ost

Giessen 46ers Rackelos vs. Dragons Rhöndorf 90:67 (26:16/18:16/27:15/19:20)

Mit einer deutlichen Klatsche im Gepäck mussten die Dragons Rhöndorf am gestrigen Dienstag-Abend die Rückreise aus Giessen antreten. Vor 200 Zuschauern mussten die Mannen von Headcoach Thomas Adelt die Überlegenheit der Rackelos klar anerkennen und eine auch in der Höhe absolut verdiente Niederlage hinnehmen.

Beide Trainer konnten nahezu ihre Bestbesetzung aufbieten und entsprechend ging es vom Sprungball weg hoch her auf dem Parkett der Sporthalle Ost in Giessen. Eine schnelle 5:0-Führung der Hausherren konterten die Drachen durch Punkte von Capitano Viktor Frankl-Maus und Kameron Taylor zum zwischenzeitlichen 7:5. Besonders Kameron Taylor war zur Freude der mitgereisten Dragons-Fans direkt auf Betriebstemperatur und konnte im ersten Viertel bereits 7 Punkte für sich verbuchen.

Auch sein Partner im Backcourt Viktor Frankl-Maus war wie immer in Spiellaune und konnte mit 4 Punkten und 4 Assists starten, was aber nichts daran änderte, dass die Hausherren das erste Viertel klar für sich entscheiden konnten und mit einer 26:16-Führung in den zweiten Spielabschnitt starten konnten. Sehr zu Missfallen der Drachen-Coaches starteten die Korbjäger vom Menzenberg mit vier Ballverlusten ins zweite Viertel, was der Gegner aus Hessen zum 30:16 zu nutzen wusste.

Es war kein Spielrhythmus bei den Dragons zu erkennen, was besonders Youngster Bjarne Kraushaar zu nutzen wusste, der als Vollstrecker und Vorbereiter die bereits deutliche 36:16-Führung der Rackelos markierte. Jetzt galt es bis zum Pausentee Schadensbegrenzung zu betreiben aus Sicht der Drachen, was auch gelang, denn bis zur Halbzeitsirene konnte der Rückstand auf 44:32 verkürzt werden.

Nach der Pause galt es nun wach zu sein und den Kontakt zu den Rackelos nicht abzureißen zu lassen und sehr zur Freude des Dragons-Lagers gelang es Kevin Thomas mit einem astreinen And-One nach einem krachenden Dunk den Rückstand wieder unter die im Basketball so magische Marke von 10 Punkte zu bringen (46:39). Doch erneut hatte Aufbau-Talent Kraushaar was dagegen und sorgte gemeinsam mit Center Marian Schick nur wenige Minuten später wieder für eine 54:40-Führung der Gastgeber.

Als wenige Sekunden später Jeril Taylor via Alley-Oop zum krachenden Dunking einflog war das Momentum endgültig auf Seiten der Rackelos. Nahezu jede Aktion der Gastgeber führte zu Punkten aus dem Spiel oder von der Freiwurflinie, während sich die Dragons jeden Punkt hart erarbeiten mussten. Entsprechend ging es mit einem deutlichen und bereits vorentscheidenden 71:47 in den Schlussabschnitt.

Dort änderte sich am nun erwarteten deutlichen Sieg der Mittelhessen nur noch wenig, zwar konnte man den Dragons den Willen eine zu deutliche Niederlage abzuwenden nicht absprechen, jedoch wurde es den eigenen Möglichkeiten an diesem Abend zu wenig gemacht, um gut aufspielende Rackelos in Verlegenheit bringen zu können. Beim Stand von 90:67 ertönte die für die Dragons an diesem Abend erlösende Schlusssirene.

Aufgrund der englischen Woche bleibt den Dragons erneut nicht viel Zeit zur Regeneration und Vorbereitung, denn bereits am kommenden Samstag gastiert Spitzenreiter EN BASKETS Schwelm im DragonDome am Menzenberg. Tip-Off in der in dieser Saison noch nicht eingenommenen Festung Menzenberg ist um 19:00 Uhr. ds

Martini Markt Impressionen

Der Martini Markt 2017 ist Geschichte. 70.000 Besucher an fünf Tagen. 118 Aussteller. Ein zufriedener Organisator Jürgen Kutter, kurz und knapp wie gewohnt: “ Der Markt ist planmäßig, ohne besondere Vorkommnisse, über die Bühne gegangen“. Centrum Chef Georg Zumsande sagt: „Die unfassbaren Besucherscharen vom ersten Tag an zeigen, dass wir wohl wieder alles richtig gemacht haben“. So ist es.

Fotos: Ulrich Dohle

Just Jazz

„Jazz ist spontane Kommunikation“, so lautete das Motto des diesjährigen Bonner Jazzfestes und so war es zuletzt auch beim Benefizkonzert von JUST :: JAZZ in der Rhöndorfer Kulturkapelle KAT_A zu erleben.
Die Köln-Bonn-Honnefer Band (Susanne Hilger (voc), Thomas Eimer (p), Hartmut Kreyer (s), Dietrich Hofmann (b), Guido Schlöter (dr)) spendete den Erlös aus ihrem Auftritt den Rhein Refugees Youngstars. Von der Idee des Stadtjugendrings – Integration durch Musik – sind die Jazzer begeistert. Rund 500,- € kamen bei dem Konzert zusammen.
„Die Spende soll dazu genutzt werden, ein Schlagzeug zu kaufen“, so Markus Biehler vom Stadtjugendring Bad Honnef. In nahezu kompletter Besetzung verfolgten die Rhein Refugeees das knapp zweistündige Konzert mit klassischem Swing und Bossa, aber auch Eigenkompositionen. Im Zugabenteil sang Anthony Afonso gemeinsam mit JUST :: JAZZ. Für so viel Spontaneität gab es großen Applaus der mehr als 60 Zuschauer und -innen.  (hy)
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