Wahlkabine

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; gerade im Urlaub – oder gerade im Urlaub nicht? Für die meisten ist er wohl schon vorbei, aber ich bin ja, bedingt durch meine sommerlichen Aktivitäten, eher der späte Urlaubsvogel.

Gehören Sie eigentlich zu denjenigen, die ihren Urlaub zum Kulturlaub machen? Gelegenheit zu kulturellen Neuentdeckungen gibt es reichlich, egal ob im In- oder Ausland. Wenn man allerdings, so wie ich, jahrein jahraus in Sachen Kultur unterwegs ist, dann braucht man auch davon mal eine Auszeit.

Und da ich sehr oft auf Veranstaltungen und in größerer Gesellschaft weile, suche ich während meiner Ferien vorzugsweise die Einsamkeit. Während Sie diese Zeilen lesen, befinde ich mich also noch mitten im Nirgendwo. Einfach treiben lassen, ohne Weg und ohne Ziel. Ich bin da sicherlich keine Ausnahme.

Es gibt so einige Menschen, die während der schönsten Zeit des Jahres genau diese Zeit einfach so auf sich hinunter prasseln lassen und die Seele in den Wind hängen. Aber egal, zu welcher Klientel Sie gehören, abschließend hätte ich doch noch einen Wunsch an Sie:

Suchen Sie am Sonntag zumindest mal kurz die Einsamkeit und zwar die in der Wahlkabine. Trotz oder gerade wegen des „spannenden“ Wahlkampfes. Die Kultur der Demokratie ist eine der wichtigsten. Bis Sonntag also, wählen Sie wohl.

Ergebnisse der Bundestagswahl auf einen Blick

Die Ergebnisse der Bundestagswahl am Sonntag werden mit Spannung erwartet. Nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr werden die Ergebnisse nach und nach ins Internet eingestellt und stetig aktualisiert.

Wer auch von unterwegs gut informiert sein möchte, kann sich im Internet unterhttp://rsk.de/wahl2017 oder auch über die kostenlose Votemanager-App informieren.

Auch bei der App werden laut Hersteller Schnellmeldungen, in Form von Tabellen und Grafiken, direkt aus den Datenbanken der Wahlämter erstellt. Die kostenlose Applikation kann im iTunes Store oder im Google Play Store heruntergeladen werden.

Einladung:

Der große Sitzungssaal des Kreishauses wird am Wahlabend zum Wahl-Infozentrum, in dem die Wahlergebnisse aus allen 19 Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises zusammenlaufen. Landrat Sebastian Schuster lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, ab 17:30 Uhr ins Kreishaus zu kommen und sich aus erster Hand über die Ergebnisse der Bundestagswahl im Rhein-Sieg-Kreis zu informieren. ar

Altweibersommer ist da

Passend zum kalendarischen Herbstanfang am 22. September 2017 und dem ersten fallenden Laub, beginnt der Altweibersommer in Deutschland. Und er hat sich vorgenommen, uns in den kommenden Tagen mit strahlender Septembersonne und angenehm warmen Temperaturen zu verwöhnen.

Viel Sonnenschein

„Grund für die ersten schönen Herbsttage ist ein kräftiges Hoch, das über Nordosteuropa zunehmend die Wetterregie übernimmt“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. „Die Nächte beginnen noch frisch, mit morgendlichem Nebel, es wird tagsüber aber schnell wärmer. So scheint in den kommenden Tagen in vielen Landesteilen häufig die Sonne bei Temperaturen von 15 bis über 20 Grad“, so Matthias Habel.

Kleine Höhentiefs machen dem Altweibersommer jedoch ab und an das Leben schwer. Vor allem am Freitag und Sonntag ist im Osten und am Samstag im Westen mit dichteren Wolken und einigen Schauern zu rechnen. Allerdings setzt sich auch hier zwischen den Schauern die Sonne immer wieder durch.


Altweibersommer auch in kommender Woche

Für die kommende Woche ist weiterhin schönes Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein zu erwarten. Ein Kaltlufttropfen, also ein Gebiet mit besonders kalter Luft in höheren Luftschichten über Mitteleuropa, sorgt noch ab und an für Schauer. Überwiegend bleibt es aber meist freundlich, sodass das Wetter auch in der kommenden Woche zu ausgedehnten Spaziergängen im Herbstlaub einlädt.

„Vor allem in der zweiten Wochenhälfte stehen die Prognosen gut, dass es sogar noch ein bisschen wärmer wird. Dann könnte der Altweibersommer bei 18 bis 22 Grad noch einmal zeigen, was er kann“, so Meteorologe Matthias Habel. Ob sich zum Start in den Oktober weiterhin schönes Herbstwetter oder doch wieder atlantische Tiefs durchsetzen, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt vorerst abzuwarten.

Wer wissen möchte, wo am Wochenende die Sonne am häufigsten scheint, der kann sich auf  www.wetteronline.de über die vorausgesagten Sonnenstunden informieren. Die WetterOnline-App oder die Benachrichtigung per WhatsApp zeigt auch von unterwegs, wann sich der erste Herbstspaziergang lohnt und wann ein gemütlicher Tag Hause die bessere Option ist.

Text/Foto: WetterOnline

Von Putzplänen bis Mülltrennung

Fit für die Wohnungssuche war das Thema einer besonderen Schulung, zu der der Fachdienst Asyl der Stadt Bad Honnef und das Netzwerk „Bad Honnef hilft“ die bei uns lebenden anerkannten Flüchtlinge jetzt in das Internationale Begegnungszentrum OASE in Selhof eingeladen haben.

Kerstin Bender von der Verbraucherzentrale NRW erklärte an diesem Abend in einfachen Worten wichtige Begriffe aus Vermietungsangeboten und Mietverträgen und welche  finanziellen Verpflichtungen sich aus einem Mietverhältnis ergeben. Nachdrücklich wies sie die über 30 interessierten Zuhörer auch auf die Bedeutung einer persönlichen Haftpflichtversicherung hin.

Ergänzt wurden ihre Ausführungen durch Informationen darüber wie deutsche Vermieter sich ein gutes Mietverhältnis vorstellen. Dazu waren im Vorfeld mehrere Bad Honnefer Makler, private Vermieter und ein Immobilienverwalter befragt worden. Nach der Veranstaltung bekamen die Teilnehmer von der Stadt Bad Honnef einen „Mieterführerschein“ ausgestellt, in dem alle besprochenen Themen aufgeführt sind: Von der Mülltrennung über Hausordnungen, Instandhaltung der Wohnung, Putzpläne und  Ruhezeiten bis zum Zusammenleben mit den anderen Mietern im Haus. bs

Sanierung oder Neubau?

Das Gebäude wurde 1981 bis 1983 errichtet. In der Zeit von 1991 bis 2011 gab es Untersuchungen in den Innenräumen, die sich vor allem mit dem Thema der Schadstoffbelastung durch Baustoffe beschäftigt haben. Dies führte zu den bis heute andauernden Sanierungsmaßnahmen. Durch den Fokus der Untersuchungen auf die Schadstoffthematik gab es keinen Sachstand zu anderen baulichen Themen wie z. B. Zustand der Konstruktion oder energetische Auswirkung.

Infolge zunehmender baulicher Probleme wurden in den zurückliegenden Monaten weitergehende Untersuchungen zum gesamten Gebäude durchgeführt. Die Gesamtsituation lässt sich demnach wie folgt zusammenfassen: Die Schadstoffsanierung war erfolgreich und wird zeitnah abgeschlossen.  Die Standsicherheit des Gebäudes ist gewährleistet. Es gibt einen Rückstau in der Instandhaltung des Gebäudes. In der Gebäudekonstruktion (Baugrund, Stützen, Wände, Decken, Fugen etc.) sowie in der Gebäudehülle (Fassade und Dach) bestehen z. T. gravierende Mängel mit Handlungsbedarf. Der energetische Standard ist nicht mehr zeitgemäß.

Das Gebäude hat erhebliche funktionale Defizite u. a. bei Raumnutzbarkeit, Flächeneffizienz, Belüftung, Belichtung, Büro- und Veranstaltungstechnik, Brandschutz und Orientierung. In einer ersten Übersicht stellt sich die Kostensituation wie folgt dar: Die Höhe der bereits verausgabten Sanierungs- und Instandhaltungskosten seit 2011 (Innenräume, Instandhaltung, Tiefgarage etc.) beläuft sich auf ca. 4,2 Mio. Euro.

Um den Werterhalt, die Verkehrssicherheit und eine normale Funktionalität sicherzustellen, wären u. a. Maßnahmen am Baugrund, bei der Entwässerung, den Außenanlagen, der Betonkonstruktion und bei der funktionalen Ausstattung z. B. des Ratssaales erforderlich. Hier bewegt sich ein Kostenrahmen zwischen 6,2 und 8,2 Mio. Euro. Um das Gebäude energetisch und funktional zeitgemäß anzupassen und damit z. B. langfristig die Energiekosten zu optimieren wären weitere Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören die energetische Fassadensanierung, Aktivierung von Flächen durch Um- und Anbauten (für z. B. Wiedereingliederung des Bürgerbüros) aber auch technische Infrastruktur hinsichtlich Belüftung, Verdunkelung, Veranstaltungstechnik etc. Hier sind abhängig von baulichen Systementscheidungen Kosten zwischen 4,4 und 8,4 Mio. Euro möglich.

Diese Kostenkorridore verdeutlichen, dass es bei einem Projekt Rathausertüchtigung kein eng definiertes Arbeitsprogramm mit einem eindeutig definierten Budget geben kann. Vielmehr müssen Maßnahmen je nach Priorität zu verschiedenen Handlungsszenarien kombiniert werden. Diese Szenarien reichen von einer reinen Gebäudeerhaltung bis hin zu einer angemessenen Modernisierung und Verbesserung mit dem Ziel einer höheren Bürger- und Mitarbeiterfreundlichkeit.

Grundsätzlich gilt, dass eine bauliche Ertüchtigung des Rathauses möglich wäre. Funktionale Defizite könnten in Teilen ausgeräumt werden, die Grundstruktur des Gebäudes setzt dem aber Grenzen. Der geschätzte Kostenrahmen wirft die Frage auf, unter welchen Bedingungen ein Neubau sinnvoller wäre. Diese Frage lässt sich nur im Rahmen einer weitergehenden Machbarkeitsuntersuchung klären. Neben einer Bedarfsanalyse mit Anforderungsprofil wären darin mögliche Standorte, wirtschaftliche Untersuchungen bis hin zu Entwicklungsmodellen und Verfahrensvorschlägen die Themen. vw

Von Bad Honnef nach Berlin

NICOLE WESTIG: FDP-Kandidatin zur Bundestagswahl

Mit sozialen Problemen wird die Bad Honneferin Nicole Westig jeden Tag konfrontiert: Als Fundraiserin der Stiftung Diakonie Michaelshoven sammelt sie nicht nur Spenden für soziale Projekte, sondern beschäftigt sich auch mit der Verwendung der Gelder.

„In der letzten Zeit haben wir zahlreiche Projekte umgesetzt, um Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Familien leben können und wenig Chancen auf eine gute Zukunft haben: Projekte wie Ferienfreizeiten für diese Kinder oder eine Kochgruppe, in der sie für gesunde Ernährung und auch Tischmanieren sensibilisiert werden, liegen mir dabei ganz besonders am Herzen“, erklärt die 49jährige, die als FDP-Kandidatin zur Bundestagswahl für den Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis II antritt.

Dazu zählen außer Bad Honnef, Königswinter und Sankt Augustin auch die linksrheinischen Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg.

Soziale Fragen spielen nicht nur in ihrem Beruf, sondern auch in ihrem politischen Leben eine wichtige Rolle. Nicole Westig ist Kreistagsabgeordnete, stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion und Sprecherin für Bildungs- und Sozialpolitik.

Dabei kämpft sie besonders für den Erhalt der Förderschulen im Rhein-Sieg-Kreis. „Gerade die Förderschulen für Emotionale und Soziale Entwicklung sind mir wichtig. Denn diese besuchen besonders viele Kinder, die sich in der Jugendhilfe befinden“, so Westig. Diese Schulen schafften es, einen hohen Anteil ihrer Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf an Regelschulen zu bringen. Das sei aktive und vorausschauende Sozialpolitik.

Die gebürtige Westfälin kam 1988 zum Studium nach Bonn und ist dort schnell heimisch geworden. „Am Rheinland gefällt mir die Mentalität und die Fröhlichkeit der Menschen besonders“, erklärt Westig. Nach dem Magisterabschluss in Romanistik und öffentlichem Recht war sie zunächst beim Bundesverband Mittelständische Wirtschaft tätig, später arbeitete sie als wissenschaftliche Referentin für FDP-Parlamentarier in Rheinland-Pfalz und NRW. Heute lebt sie mit ihren beiden Kindern in Bad Honnef und genießt die Nähe zum Rhein.

Mitglied der Freien Demokraten wurde Nicole Westig bereits mit 19. „Am Tag meiner ersten Bundestagswahl habe ich den Mitgliedsantrag der FDP unterschrieben. Nur mein Kreuz zu machen, war mir einfach zu wenig. Ich wollte mitmischen“, erinnert sie sich. Seitdem hat sie sich in den unterschiedlichsten Positionen für die liberalen Ideen engagiert. 1989 übernahm sie die Spitzenkandidatur der Jungen Liberalen NRW zum Europäischen Parlament, sie war aktiv im JuLi-Landesvorstand und hat in den 2000er Jahren auf kommunaler Ebene in Rheinland-Pfalz gearbeitet.

Auf einem aussichtsreichen Listenplatz 12 bewirbt sich Nicole Westig nun für einen Sitz im Bundestag, in den sie ihre beruflichen und politischen Erfahrungen einbringen möchte. „Bei meiner Arbeit in der Diakonie erlebe ich tagtäglich, wie Menschen in schwierigen Situationen in die Lage versetzt werden, auf eigenen Füßen zu stehen. Und das möchte ich auch für die Menschen in unserem Land erreichen. Ich möchte mich für eine Politik einsetzen, die den Einzelnen stärkt statt ihn ständig zu gängeln“, so die FDP-Kandidatin. mi

Weiterführende Schulen vorgestellt

Zum ersten Mal eröffnete die Erste Beigeordnete Bad Honnefs, Cigdem Bern (Foto), die mit 150 Interessierten wieder gut besuchte Informationsveranstaltung weiterführender Schulen im Bad Honnefer Ratssaal. „Vielen Dank an den Stadtelternrat“, so Cigdem Bern in ihren Begrüßungsworten, der dieses Jahr wieder die vier weiterführenden Schulen eingeladen hatte.

Eine Tradition, aber auch eine für die Eltern hilfreiche kompakte Darstellung unterschiedlicher Lehrkonzepte. Annette Hillebrand, 1. Vorsitzende des Stadtelternrates, verwies in ihrer Einführung auf die aktuelle Situation der Rhöndorfer Grundschule und den gerade verabschiedeten Aktionsplan des Stadtelternrates. Zudem gibt es vom Stadtelternrat eine initiierte Befragung zur Qualität der Schülerbeförderung. Souverän präsentierte danach Joachim Nowak die Vorzüge des städtischen SIBIs, der einzigen Schule mit Kosenamen.

1 Jahr vor dem Hundertjährigen Jubiläum konnte sich Nowak nicht verkneifen, auf die vermeintliche denkmalgeschützte Architektur und die damit verbundene Zurückhaltung städtischer Renovierungsaktivitäten hinzuweisen. Auch St. Josef, nun im zweiten Jahr als Gesamtschule am Start, hat eine langjährige Tradition. Hier jedoch dem christlichen Weltbild verpflichtet und Schule des Erzbistums Köln verdeutlichte Schulleiter Stefan Rost einige Unterschiede zu städtischen Schulen. Auch dem christlichen Weltbild, aber in der Tradition der Franziskaner, stellte Schulleiterin Andrea Monreal und

Orientierungsstufenleiter Manfred Müller die Vielseitigkeit ihres Gymnasiums Nonnenwerth vor. Die Montessori-Pädagogik des Hagerhofs, Realschule und Gymnasium, in privater Trägerschaft von Eltern und Lehrer, hob Schulleiterin Gudula Meisterjahn-Knebel hervor. Ausliegendes Informationsmaterial der Schulen sollte jedoch den Besuch der Schulen bei ihren Tagen der Offenen Tür nicht ersetzen, um sich ein individuelles Bild für die Schülerinnen und Schüler zu machen. Weitere Informationen zum Aktionsplan und  der Befragung zur Qualität der Schülerbeförderung unter www.stadtelternrat.bad-honnef.de

Erste-Hilfe-Kurse bei den Maltesern

Für alle, die Erste Hilfe lernen oder ihre Kenntnisse aufzufrischen wollen, bieten die Bad Honnefer Malteser in den kommenden Wochen wieder Erste-Hilfe-Kurse an. Die Lehrgänge dauern jeweils einen Tag und sind für alle Führerscheinklassen, für Betriebshelfer und für Übungsleiter gültig.

Die nächsten Termine sind Samstag, 23. September, 7. und 21. Oktober sowie Montag, 2. und 30. Oktober jeweils von 9 bis 17 Uhr im Malteser-Quartier Bad Honnef, Quellenstraße 4.

Das Angebot wendet sich auch an Betriebshelfer. In neun Unterrichtseinheiten lernen die Teilnehmer alle nötigen Handgriffe von der Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zum Anlegen von Verbänden. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro.

Anmeldung ist erforderlich bei Malteser-Geschäftsführerin Katharina Beschoner, Telefon: 02224/75906, E-Mail: mail@malteser-bad-honnef.de oder unter www.malteser-kurse.de. aa

Nachbarn spenden 500 Euro

Die Nachbarn der Straße Im Wingert in Selhof haben im Rahmen des Nachbarschaftsfestes gefeiert und auch daran gedacht, dass es in Bad Honnef Menschen gibt denen es nicht so gut geht.

Am Ende eines sehr schönen Abends befanden sich € 500,- im aufgestellten Sparschwein.

Die Nachbarschaft war sich schnell darüber einig, dass gerade die Honnefer Tafel das Geld wieder dringend benötigt. Im kommenden Jahr wird das Fest wieder stattfinden und es wird auch dann für einen sozialen Zweck gesammelt.

Pascal Geier, Katja Kramer-Dißmann, Lucie Leyendecker und Christine Solzbacher vom Organisationskommitee sind sich einig darüber,  dass man mit dieser Aktion auch andere Menschen in Bad Honnef ermutigen möchte im Rahmen von privaten Veranstaltungen kleinere und größere Summen zu sammeln. kkd

Der Taubenschlag

Mein Großvater hatte nicht nur einen Wohnwagen im Garten, ein Baumhaus, zahlreiche Obstbäume, eine Schaukel und einen Sandkasten, sondern auch einen Taubenschlag. Seine Tauben waren allerdings keine Brieftauben oder ähnlich wertvoll. Er hielt sie, um sie zu essen. Die ganze Familie verspeiste gerne als Sonntagsgericht Täubchen mit Semmelknödeln und Specksalat.

Abgesehen von der Haltung der Tauben diente uns das Areal um den Taubenschlag auch als Not-Toilette. Wenn wir uns im Sommer den ganzen Tag im Garten aufhielten oder wenn im Wohnwagen übernachtet wurde, dann konnte man das kleine Geschäft unter dem Taubenschlag erledigen – sichtgeschützt von einer Reihe Fichten, einem Schuppen und einer Brombeerhecke. Die Sommerferien meiner Kindheit verbrachten wir jedes Jahr mindestens zur Hälfte im Garten meines Opas.

Da war dieses Freiluftklo recht nützlich – vor allem, während der Mittagszeit, wenn meine Großeltern sich zum Ruhen hingelegt hatten und wir sie im Haus nicht stören sollten. Im neuen, quietschgelben Badeanzug verschwand ich also eines Nachmittages hinter den Fichten unter dem Taubenschlag. Hockte mich hin -konzentriert darauf, keine Pipi-Spritzer ans Bein zu bekommen und den Badeanzug nicht nass zu machen.

Da traf mich plötzlich wie ein Schlag und mit einem Klatschen ein Taubenschiss auf der Schulter. Beinahe zu Tode erschrocken, stoppte ich laut kreischend mein kleines Geschäft. Rannte heulend zu meiner Mutter. Lachend nahm sie mich in die Arme. Und mein Vater schnappte – ebenfalls herzhalft lachend – den Gartenschlauch, wusch seiner, immer noch heulenden, Tochter den Schiss von Schulter und Arm.

Nach diesem Drama positionierte ich mich beim Pipimachen unter dem Taubenschlag nur noch so, dass die Wahrscheinlichkeit, von einer Taube beschossen zu werden, möglichst gering war. Franziska Lachnit (2017)