Kirche St. Martin Selhof wird wieder geöffnet

Endlich ist es so weit. Zu Pfingsten wird die Kirche St. Martin, die wegen der Schäden durch einen Brand seit September geschlossen war, wieder geöffnet. Am Pfingstsonntag findet um 10.00 Uhr ein feierliches Hochamt in der Kirche statt.

Die Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten sind so weit abgeschlossen, dass der Eröffnung nichts mehr im Wege steht. Die Gemeinde freut sich, dass es endlich so weit ist und lädt nach der Messe zum Umtrunk auf dem Kirchplatz ein.

Bad Honnefer Ruderer siegen bei der EUREGA

Foto: Lisa Hardt, Elmar Witten, Christoph Rademacher, Regina Koster, Kuno Höhmann und Ferdinand Hardinghaus (v.l.n.R.).

Tolle Erfolge konnten die Ruderer des Wassersportvereins Honnef (WSVH) bei der europäischen Rheinregatta (EUREGA) feiern. Der Wettbewerb fand dieses Jahr zum 26. Mal statt. Gefahren wird über eine lange Strecke von 100 Kilometern, von der Loreley bis Bonn, oder über die kürzere Distanz von 45 Kilometern ab Neuwied, jeweils im Doppelvierer mit Steuermann.

Bei guten Wetterbedingungen aber unruhigem Wasser konnte das Honnefer Boot der Männer Masters E, in der Besetzung Elmar Witten, Kuno Höhmann, Christoph Rademacher, Ferdinand Hardinghaus und Steuerfrau Lisa Hardt über die 45 Kilometer mit einer Zeit von 2:24 einen klaren Sieg erringen.

Über die 100 Km Distanz siegten die Damen Masters C vom WSV Honnef in Renngemeinschaft mit der RG Niederkassel (RGN). Regina Koster (WSVH), Helga Passing (RGN), Ute Schmitz-Wester (RGN), Anett Stepan (RGN) und Tanja Wirges (RGN) setzten sich mit einer Zeit von 6:13 deutlich von der Konkurrenz ab.

Die beiden Juniorenboote des WSV Honnef belegten auf der 45 km Strecke hervorragende zweite Plätze gegen starke Konkurrenz.

Dies waren bei den A-Junioren (Jg. 1998-2000) Tim Danne, Benedikt Strotmann, Justus Gräf, Christian Reinprecht und Steuermann Julius Schwering in einer Zeit von 2:24. Bei den B-Junioren (Jg. 2001–2002) starteten Lukas Meinelt, Sascha Perepadya, Moritz Witten und Joel Pütz gesteuert von Richard Neuhoff mit 2:33. Beide Boote gingen in nur kurzem Abstand zu den Siegern durchs Ziel.

Foto: WSVH

Schlemmerabend auf dem Bad Honnefer Marktplatz

Foto: Der Schlemmerabend in Troisdorf

Freitag, 26. Mai ab 16 Uhr zum ersten Mal

„Hier will ich sein. Hier will ich bleiben.“ – war der Wunsch von Goethes Faust. HIER bei uns in BAD HONNEF wäre er geblieben! Unter dem schattenspendenden Blätterdach duftender Linden lässt man behaglich die Seele baumeln und darf genießen: Wir schlendern entspannt durch die Stadt, schauen, träumen, werden inspiriert. Verführerisch umgeben uns die Düfte von Holzofenpizza, Bratkartoffeln mit Speck oder Reibekuchen. Gekühlter Wein lässt das Glas beschlagen.

Weiß gekrönt lockt ein Krug Bier. Und sogar ein Schluck Wasser schmeckt jetzt wie Champagner. Irgendwoher klingt Musik, und wir swingen unwillkürlich mit. An einem netten Plätzchen lassen wir den Tag ausklingen. Dabei kommen uns erneut Goethes Worte in den Sinn: „Zum Augenblicke dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!“

Vom Mai – 26.05.2017- hinein in heiße Sommernächte – 30.06.2017 & 28.07.2017 – bis Ende August – 25.08.2017 – und weiter in den frühen Herbst – 29.09.2017 – wenn Pfifferlinge, Flammkuchen und Federweißer gereicht werden und die Sonne ihre letzten warmen Strahlen über diesen Schauplatz wirft, lassen wir uns verwöhnen.

Jeweils von 16.00 bis 22.00 Uhr.

Neben dem kulinarischen Angebot der Marktplatzwirte bieten diese mobilen Feinkost-Stände Spaß für jeden Gaumen:

Don Terrino: Suppenmanufaktur

Fritamin B:  Bierkroketten

Foot Liner:  Knoblauchbrot, Kartoffelchips

von Hess:  Knibbeling

Max: Curry-Wurst, Fleischvarianten, schwäbische Spezialitäten

Lieblingsburger: Burger

Falote: Asiatische / Orientalische Spezialitäten

Blechmann: Champagner

Genussschule: Steaks

SPD- Fraktion am Flossweg


Es ist noch nicht lange her, dass die Stadtverwaltung für den Flossweg den Anwohnerinnen
und Anwohnern umfangreiche und bereits sehr detailliert ausgearbeitete Sanierungspläne
vorgestellt hat. Auf Gegenliebe stieß sie bei keinem der Anwesenden. 
Vor einigen Tagen trafen sich nun Anrainer des Flossweg vor Ort mit sachkundigen
Vertretern der SPD Fraktion, um ihre Bedenken noch einmal darzulegen.

Es wurde deutlich, dass weder die Betroffenen noch die SPD Kommunalpolitiker die
Vorteile eines so umfangreichen Ausbaus des Flosswegs erkennen konnten. Erstens
würde die Entfernung der Absperrung am Rosenweg zu einer höheren Verkehrsdichte
führen, weil davon ausgegangen werden kann, dass Ortskundige den Flossweg als Ausweichstrecke für die Linzer Straße nutzen würden.

Zweitens würde sich die gefahrene Durchschnittgeschwindigkeit bei einem Ausbau der Fahrbahn erhöhen – eine nicht unerhebliche Gefahr für die Kinder am Flossweg und auf
den angrenzenden verkehrsberuhigten Straßen. Die Notwendigkeit eines Ausbaus konnten
die Anwesenden nur da erkennen, wo eine ausreichende Zuwegung zu neuer
Wohnbebauung anders nicht sicherzustellen wäre- dann  aber auf einem möglichst kurzen Teilstück ausgehend vom Kreisel an der Linzer Straße. 

Die SPD Vertreter versicherten nach Besprechung aller vorgetragenen Argumente, alle politischen Möglichkeiten auszuschöpfen um dem Bürgerwillen am Flossweg Geltung zu verschaffen.

„Die Richtschnur unserer Politik ist der Bürgerwille. Da hier der Wille der Betroffenen, über
das notwendige Maß hinaus keine Ausbauarbeiten am Flossweg vorzunehmen uns davor bewahren kann, ohne erkennbare Vorteile erhebliche Kosten zu riskieren, setzen wir uns
umso lieber für die Wünsche der Anlieger des Flosswegs ein“, so der
SPD-Fraktionsvorsitzende Guido Leiwig.

Geheimtipp Bad Honnefer Antikmarkt

Tausende begeisterte „Rhein-Antik“–Fans pilgern jedes Jahr zu den Märkten in der gesamten Region zwischen Bonn und Koblenz. „Rhein-Antik“ steht für schöne Antik-, Kunst- & Designmärkte an herausragenden Schauplätzen. Der Besucher wird hier auf eine spannende Reise durch die Epochen geschickt und taucht dabei in ein buntes Marktleben ein.

Bad Honnef liefert mit seinem Innenstadtambiente ein besonders reizvolles Umfeld. Am vergangenen Wochenende war wieder Markttag und die Besucher strömten bei idealem Ausflugswetter in die Stadt. Sehr zur Freude von Organisator Jürgen Kutter, der gleich den nächsten Termin ankündigte.

Am 10. September findet der nächste Antikmarkt statt. Als Vorbild dienen dabei die stimmungsvollen Märkte in Frankreich, so Kutter. Und das passt ja hervorragend zum „Nizza am Rhein“. „Und es tut unserer Innenstadtgastronomie sehr gut, wenn auch mal Sonntags Bewegung in der Stadt ist“.

Perspektive für das Siebengebirge

Rhein-Sieg-Kreis wird Träger des Naturparks

Es dauerte fast acht Jahre, wieder ein tragfähiges Modell für den Naturpark Siebengebirge zu finden. Seit der gescheiterten Gründung eines Nationalparks gab es keinen erfolgsversprechenden Ansatz, Wald und Gebirge zu sichern, zu pflegen und zu verwalten. Was Jahrzehnte selbstverständlich schien, erwies sich nun als schwere Aufgabe. Ein Naturpark will betrieben werden. Planvoll und mit ausreichenden Mitteln. Wege, Bänke, Hütten, Parkplätze, Rasthäuser – die gesamte Infrastruktur erfordert Aufwand. Der Erhalt der Natur sowieso.

Die lange herrschende Ratlosigkeit weicht vorsichtiger Perspektive. Der Rhein-Sieg-Kreis steht zur Übernahme der Trägerschaft bereit. Er hat verstanden, was das Siebengebirge für die Region bedeutet. Hat Einigkeit errungen mit den Städten Bad Honnef, Königswinter, St. Augustin und Bonn, die sich an den Kosten beteiligen. Dabei war es hilfreich, dass der neue Landrat im Siebengebirge wohnt und dass neue Leute im Kreistag Dynamik ins Thema brachten. Der neue Vorsitzende des Umweltausschusses, sein Stellvertreter und der Umweltdezernent kommen aus Königswinter und Bad Honnef.

Es wird der dritte Naturpark, den der Kreis unter die Fittiche nimmt. Er ist bereits Mitbetreiber der Naturparks „Rheinland“ am linken Ufer und „Bergisches Land“. Entsprechende Erfahrung und Ressourcen bringt er nicht nur mit, sondern will sie auch einsetzen. So wird die Geschäftsstelle des Naturparks Siebengebirge zunächst bei der des NP Rheinland unterschlüpfen und auch dessen Geschäftsführer unterstellt. Mit eigenem Raum, aber im Siegburger Kreishaus. Später soll sie dann „unbedingt“ zurück ins Siebengebirge selbst…. Als kritischer Gedanke sei hier erlaubt: Wie wäre es mit einer planvollen Struktur, die Belange der drei Naturparks in Kreisbeteiligung zu bündeln, von einer zentralen Stelle aus gemeinsam zu verwalten – und darunter für das Siebengebirge gern ein NP-Büro vor Ort einzurichten? Solche Aufstellung wäre in der Tat „effizient, kostengünstig und nachhaltig“ wie in der Präambel der Kooperationsvereinbarung gefordert.

Jenseits aller Visionen für morgen und übermorgen bietet sich jedoch heute keine alternative Lösung. Der VVS (Verschönerungsverein Siebengebirge) als bisheriger Träger des Naturparks hat sich in dieser Funktion ausgepowert und verbraucht; er schafft das nicht mehr. Weder finanziell noch mit seiner ehrenamtlichen Personaldecke. Über die verdienstvollen Aktivitäten für den Park selbst von Exkursionen bis zum Brückenbau verlor der Verein an Kraft, Aktivenbasis und an Jugend. Seine Mitgliederversammlungen füllen keine großen Säle mehr, bieten einen unübertroffen hohen Altersdurchschnitt. Auch die HWZ als steter Fan des VVS weiß: So geht es nicht weiter.

Wir Siebengebirgler selbst haben uns verführen lassen, lehnten 2009 per Bürgerentscheid die Ernennung zum Nationalpark und damit die finanziell sichere Perspektive ab. Jetzt müssen wir die Suppe auslöffeln. Wir schlugen ordentliche Portalgebäude und 7 Millionen Euro Investition in Personal und Betrieb aus – und stehen jetzt da ohne die Mittel für ganze 2 (!) Försterstellen als Minimalausstattung. Wir folgten ernsthaft demagogisch geschürter Angst vor Rangern (!) und ernteten Spott sowie den Verlust fast aller helfenden Hände. Dafür noch einmal Dank an Prof. Mertens als den Motor „unserer“ Ablehnung, der heute vor Ort nicht mehr gesehen wird. Das war der klassische Bärendienst.

Denn natürlich ist es bedauerlich, es jetzt selbst nicht mehr zu schaffen. Sich demnächst von anderswo verwalten zu lassen. Das wissen wir. Dennoch wurden alle Debatten seriös und fair geführt, sämtliche Vorbehalte wurden behandelt und entschärft. So gut es geht. Die vier Städte verweigerten sich nicht und geben Gelder. Der Kreis votierte in Wirtschaftsausschuss und Kreistag für das Modell; er zahlt satt über 40 Prozent aller Beiträge, übernimmt den Anteil des VVS mit. Der VVS bleibt beteiligt, spielt laut Kooperationsvertrag eine „zentrale Rolle“. Eine Lösung so bittersüß, wie das halbleere Glas halbvoll sein kann. In besonderem Maße dem Engagement der Erfinder dieses Modells geschuldet. 2021 setzen sich Alle zusammen und besprechen, wie gut sich die Zusammenarbeit bewährte. Ob sie trägt und sich entwickeln lässt.

Bei Entscheidungen hat der Kreis sieben Stimmen, Bonn vier, Königswinter drei, Bad Honnef zwei, Sankt Augustin und der VVS je eine. Vieles geht nur im Einvernehmen aller 18 Stimmen. Der VVS bringt statt Geld seine Leistungen und Arbeit ein – die in der Tat wichtig sind für den Park. Seine Position basiert vor allem darauf, dass er Eigentümer des Kernareals ist und bleibt. Letztendlich jedoch haben wir es mit effektiver interkommunaler Kooperation zu tun. Ein Leuchtturm. So beispielhaft wie 2013/14 beim Schutzzaun im Weinberg. Das schafft Zuversicht. Wir werden weiter über Umwelt als Lebensqualität verfügen, uns weiter dort erholen dürfen. Wir leben vor diesem beeindruckenden ökologischen Hinterhof. Wie selbstverständlich. Andere beneiden uns, fahren weit und machen hier Urlaub. Weil es sich lohnt.

Im Übrigen wird der Tourismus als wirtschaftliche Verwertung der Umwelt genauso wie das Wohlbefinden der Hiesigen von der Zusammenarbeit der beiden Siebengebirgsstädte selbst abhängen. Von deren Fähigkeit, die beiden großen Marken Drachenfels und Siebengebirge gleichermaßen zu schützen und zu nutzen. Sinnvoll wäre Vermarktung über eine gemeinsame Agentur mit einigem Konzept. Gut ist bereits, dass Bad Honnef an einer Dachmarke arbeitet und dabei Geschäftsleute, Wirtschaft und Bürger miteinbezieht. Denn die Wirklichkeit findet jenseits von Büroräumen statt. bh

Biergarten

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wer hat was gewählt, das ist doch hier die alles entscheidende Frage. 13.551 gültige Stimmen sind in Bad Honnef verteilt worden. Davon erhielt die CDU 6.245 Stimmen, die SPD 3.513, die FDP 1.844, Grüne 995, Linke 593, Piraten 213. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,61 Prozent. Blicken wir in die Stadtteile. Von 5.350 Aegidienbergern haben 45 Prozent die CDU gewählt, SPD 26 Prozent, FDP 14 Prozent, Grüne 5,6 Prozent. 4.461 gültige Stimmen gab es in Selhof zu verteilen. CDU 44 Prozent, SPD 26 Prozent, FDP 12 Prozent, Grüne 8 Prozent. Nehmen wir noch Rhöndorf: CDU 48 Prozent, SPD 23 Prozent, FDP 17 Prozent, Grüne 7 Prozent. Mit 49,86 Prozent hat die CDU in Aegidienberg-Mitte die meisten Stimmen eingefahren. Die SPD schaffte dies mit 32,09 Prozent in Bad Honnef- Mitte. Also im Vierkotten. Scherz! Ich sage Ihnen, was ich jetzt tue: Ich fahre mit meinem Laptop in den Biergarten meines Vertrauens und lege dort mein Ohr an den Puls der Stadt. Angekommen. Dort sitzt Frau Mohr. Sie hat heute Geburtstag und sie hat die Haare schön. Herr Schütz erzählt von den guten alten Zeiten hier in Bad Honnef. Damals gab es wohl noch Rockkonzerte im Kurhaus. Und Drogendealer an jeder zweiten Ecke. Und ja, früher gab es auch deutlich mehr Schwalben hier bei uns. Her Schütz glaubt, dass Schwalben auch bald aussterben werden. Auch das noch! Gibt es vielleicht noch fröhliche Geschichten hier? Was kümmern mich die Schwalben. Das ist doch das Fachgebiet von Arjen Robben. Zurück zum Biergarten. Es ist heiß. Wohl der erste Sommertag in diesem Jahr. Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia die Kalte an uns vorbei gegangen sind? Diese lustigen Eisheiligen. Herr Schütz meint, dass die sich verirrt haben. Ein hochkarätiger Stadtpolitiker nimmt Platz. Opjepass. Zu den Kurznachrichten: Franco Schütz eröffnet einen Schallplattenladen in der Innenstadt. Hans Hatterscheid hat sich einen Smart gekauft. Herrmann Joseph Nolden heiratet im Juli. Wolf Neumann findet keine Service-Mitarbeiter für das Insel-Café. Einar Koch beklagt sich über den Auflagenschwund bei der BILD. Eine einsame Schwalbe fliegt vorbei. Nun zum Bericht aus der Innenstadt: Der Centrum e.V. plant gar schönes. Immer wieder Freitags, am 26. Mai, 30. Juni, 25. August und 29. September 2017 heißt es „Schlemmerabend“ in der Innenstadt von 16 bis 22 Uhr. Wie heißt es doch so schön: „Versuch´s mal mit Gemütlichkeit“. Genau! Jürgen Kutter, der Organisator, sagt: „Treffen, klönen, schlemmen und geniessen in entspannter Atmosphäre auf dem Marktplatz. Dazu Feinschmeckerstände, entspannte Musik und kühle Getränke am Fuße von St. Johann Baptist. Mit allen Bürgern und den Geschäftsleuten, die unsere Stadt noch am laufen halten. Also quasi ein entspanntes „Get together“ gegen den Innenstadtfrust. Geile Idee. Man soll ja nicht nur über andere reden, sondern auch mal miteinander. Der Schlemmerabend bietet eine wunderbare Gelegenheit dazu. Ich stelle mir das so vor: Da sitzen dann der Herr Bürgermeister, die Herren Pütz, der Herr Zumsande, Frau Archut, Herr Beth, Herr Schmidt, Herr Köhne und viele andere Unternehmer gemütlich zusammen und diskutieren mit uns Bürgern bei einem Bierchen darüber, wie unsere Stadt noch zu retten ist. Oder sie reden über den FC. Egal. Es wird schön.

Einkaufsfahrten für Bad Honnefer

Es ist unkomfortabel: Seitdem Kaisers die Innenstadt verlassen hat, ist dort die Einkaufsnot in die Höhe geschossen. Mal eben auf die Schnelle eine Kleinigkeit für den Herd oder den Kühlschrank besorgen – das ist vorbei. Und die Wartezeit auf den angedachten Versorger im umgebauten Postgebäude wird lang sein, auch wenn die Bauarbeiten im Herbst beginnen sollen. So kommt die Idee von Senad Suljagic gerade recht, Einkaufsfahrten aus dem Stadtgebiet zum HIT Markt zu organisieren.

Und das ist für die zukünftigen Kunden ganz einfach. Er wähle die Telefonnummer vom Einkaufsservice des „ETAXI“ ,Telefon 96 99 00, und gibt seine Wünsche an. Eine Einkaufsfahrt, wenn Sie persönlich einkaufen wollen, beispielsweise vom Marktplatz aus, kostet 6 Euro. Eine Einkaufsfahrt von Rhöndorf aus würde 8 Euro kosten. Für Ihre vergünstigte Einkaufsfahrt, bis zur 40% gegenüber einer normalen Taxifahrt, benötigen Sie lediglich Ihren Einkaufskassenbon.

Einkaufen per Telefon vom Küchentisch aus ist ab sofort kein Problem mehr. In den kommenden Wochen wird der Einkaufsservice von Senad Suljagic mit seinem Fahrdienst noch erweitert. Flächendeckend werden an alle Haushalte Einkaufszettel verteilt, die dann in aller Ruhe ausgefüllt werden können. Brot, Butter, Eier, Milch, Aufschnitt, eine Flasche Sekt, was auch immer – der Fahrer besorgt die gewünschten Lebensmittel und bringt sie vor die Haustür des Bestellers.

Für Rechnungs- bzw. Stamm- und Firmenkunden werden Einkaufskörbe zur Verfügung gestellt, die samt Einkaufszettel vor der Haustüre abgeholt werden können, ohne dass Sie Zuhause anwesend sind.

Der Fahrer holt die Artikel (maximal 10 über die Schnellkasse am HIT) ab, und liefert sie aus. Für diesen Fahrdienst- Service hat der Jungunternehmer seinen Fuhrpark erweitert und verspricht: „Wenn die Bestellung vormittags reinkommt, wird spätestens nachmittags geliefert“. sen 

Gedanken über die Parkplatzsituation

PARKGEBÜHREN: CDU,SPD und Grüne stellen die Zeiger auf Null

Die Einführung flächendeckender Parkgebühren fand in der geplanten Form keine Mehrheit. Nach langer Überlegung entzog auch die CDU ihre Zustimmung. Da zuvor bereits Grüne und SPD zu ähnlichem Schluss kamen, bedeutet dies für das weit reichende Projekt erst einmal: Alle Zeiger zurück auf Null. Wenn Neubefassung, dann mit Neustart im Verkehrsausschuss..

In der Sache ist es nachvollziehbar: Zu viele Stunden am Tag Gebührenpflicht, zu großzügige Einbeziehung zu vieler Flächen, unlogische Trennung von Zonen, zu viele ungerecht Betroffene, keine minutengerechte Abrechnung, zu wenig soziale Aspekte. Das sind ausgeprägte konzeptionelle Schwächen, die letztendlich zum Fall des Vorhabens führten. Es war eine Frage der Zeit, wann die Kette der die Bevölkerung belastenden Beschlüsse gebrochen würde. Nicht zu erwarten, dass eine solche Serie sechs Jahre halten würde.

Zweieinhalb Jahre bewiesen die Honnefer nachdrücklich ihre Bereitschaft, höhere Beiträge und Grundsteuern und Gebühren zu zahlen. Um ihre Stadt finanziell wieder gesund und zukunftsfähig zu machen. Bürger und Kommunalpolitiker demonstrierten überzeugend, dass sie offene Ohren für Argumente sowie Bereitschaft zur Verantwortung haben. Die Sanierungsmaßnahmen liefen stets zu Lasten der Einwohner.

Nach dem Motto: „Viel hilft viel.“ Dass es auch anders geht, bewies die Ausschüttung von Überschüssen des LVR (Landschaftsverband Rheinland) direkt an die Kommunen. Im Fall von Bad Honnef über eine halbe Million Euro – viel mehr als jedes Paket aus den Erhöhungen von Gebühren oder Grundsteuer. Organisiert auf Kreisebene, von wo auch signalisiert wird: Eine zweite erhebliche Rückzahlung aus gleicher Quelle ist möglich. Außerdem zeichnet sich ein deutlich größerer Ertrag der Gewerbesteuer ab als erwartet. Ohne die Bausteine der Sanierung gegeneinander auszuspielen ist es eine Frage der Logik, wie und wo schwerpunktmäßig anzusetzen ist. Signifikante Entlastung der Kasse ist mindestens ebenso effizient wie Füllung durch neue Belastung der Leute vor Ort.

Generell trifft die Kritik Otto Neuhoffs, dass Skepsis oder Fragen früher hätten eingebracht werden sollen als in der finalen Umsetzungsphase. Natürlich wäre es rationaler gewesen, eher zuzuhören und die ja vorhandenen Kritiker nicht derart ruppig in eine Ecke der Nein-Sager zu drängen. Dennoch: Besser spät als gar nicht. Und – mit Verlaub – Prozesse sind durchaus legitim, in denen politische Parteien und Gruppen mit Entscheidungen ringen oder Widersprüche mühsam auflösen. Das muss man aushalten, denn das gehört zur Demokratie. Verstehen, Abwägen und Lernen ist immer gut.

Keinen Sinn machen Legendenbildung und alternative Wahrheiten. Es sind die Schwächen des Konzeptes, die zu seiner Ablehnung führten. Denn seine Planung wurde keineswegs verwässert; fast alle Änderungsvorschläge ernteten strikte Ablehnung. Eine Abrechnung wie in seligen Zeiten der Parkuhr mit Mindestgebühren statt minutengerecht ist anachronistisch. Eine Belastung der Schwimmbadbesucher mit neu eingeführten Parkgebühren an der Lohfelder Straße ist eine (kaum) verdeckte Erhöhung der sowieso gerade gestiegenen Bädertarife. Wenn dann – tatsächlich gegen Widerstand der Verwaltung – Abrechnung auch über Handy beschlossen wird, so ist das ein Schritt in die Gegenwart. Dabei mag es sein, dass das Design des Konzeptes mancherorts durchaus als der sprichwörtliche Schluck über den Durst gewertet wurde. Wen wundert’s?

Vielleicht wird es bei einem neuen Entwurf für den Ausschuss helfen, die eigentlichen Funktionen einer Parkraumbewirtschaftung neben der Abschöpfung der Einwohnerportemonnaies stärker in den Vordergrund zu stellen. Das bedeutet Antworten auf die Fragen: Ist ein solches System nötig oder sinnvoll in dieser Stadt? Was soll mit dem Konzept gesteuert oder gelenkt werden, was soll jenseits von Einnahmen erreicht werden? Unterstützt dies Innenstadt, Geschäfte und urbanes Leben?  Werden Belastung und Schaden für Anwohner minimiert? Viel lauter kann gesagt werden, dass auf solche Weise die Fluktuation in der City angekurbelt werden soll. Ökologische Ziele wie verminderter Schadstoffausstoß braucht differenzierte Betrachtung. Das Umfeld der Gebührenordnung verlangt Beratung mit klaren Ansagen zu wirklich zusätzlichen Parkflächen (Luisenstraße, Saynscher Hof, Post etc.).

Es ist in der Tat Aufgabe der Stadtverwaltung, (fast) alles zu denken und zahlreiche Vorschläge zu machen. Auch Unpopuläres vorzutragen ist jeweils notwendiger Anstoß. Ohne Aber. Kritikfähigkeit, Respekt und sogar Demut helfen in solchem Spannungsfeld – Glaube an eigene Unfehlbarkeit hemmt, verhindert Lösungen. „Dialog Bad Honnef“ mit all seinen Ausprägungen wie Bürgerversammlungen, offener Information und Teilhabe an Beratung oder Entscheidung. Keine Planung an den Menschen vorbei wie im Floßweg als womöglich nächstem Waterloo der Stadtentwicklung, Ratio und Augenmaß wie bei der ersatzlosen Rücknahme der geplanten Verkehrsbeschleunigung in der Kardinal-Frings-Straße.

Selbstverständlich ist eine aktive Planungsabteilung im Rathaus zu begrüßen. Genauso wie der Aufbau einer ordentlichen Wirtschaftsförderung. Denn Zweierlei ist bereits bestätigt: Die Stadt hat einen Bürgermeister von hoher Kompetenz und einen Rat mit ausgeprägter Bereitschaft zur Kooperation. Da lohnt sich die kollegiale Nachhilfe, die erneute Beratung zu Parkgebühren mit sich bringen kann. bh

ESC

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; und das ist beileibe kein regionales Phänomen zwischen Dollendorfer Hardt und Großem Breiberg. Deutschland und ganz Europa schaffen es Jahr für Jahr immer wieder, ihre eigene Kultur in Frage zu stellen; ob in Wien, Stockholm oder erst letztes Wochenende in Kiew.

Sie ahnen schon, woraus ich hinaus will: ESC. Ich meine jetzt nicht die gleichnamige Taste auf der PC-Tastatur (obwohl ich deren Funktion jetzt benutzen würde), es geht um den Eurovision Song Contest. Dieses Jahr hat bekannterweise der deutsche Beitrag einen nichtletzten Platz belegt. Indulcio Jubilo! Bissel wenig für eine von Erfolgsmeldungen aus Sport, Politik und Wirtschaft verwöhnte Nation wie unsere.

Damit soll man sich nun also identifizieren? Allerdings ist für den größten Teil des bunt glitzernden Zappelvolkes und seiner ESC-Beiträge das Wörtchen „belanglos“ noch eine hanebüchene Übertreibung. Ich würde es eher als völkerverbindende Nichtkultur bezeichnen. Von daher is‘ eh wurscht, wer wo landet.

Ralph Siegel soll sich schon in weiser Voraussicht ein geräumiges Familiengrab für sich alleine ausgesucht haben – damit er 2018 im Falle seines vorzeitigen Ablebens die nächste Show aus Lissabon noch gucken und dabei fröhlich frei rotieren kann. Bis nächste Woche also, trällern Sie wohl.