Laura Solzbacher Nachfolgerin von Beate Schaaf

Im Jubiläumsjahr erfährt das Bad Honnefer Bündnis für Familie eine personelle Runderneuerung verbunden mit einem deutlichen Generationenwechsel an der Spitze Seit der Gründung vor zehn Jahren war Dr. Beate Schaaf die Vorsitzende eines engagierten Teams, das sich auf vielen Feldern für ein familienfreundliches Bad Honnef einsetzte.

Ab jetzt lenkt ein junges Team um Laura Solzbacher die Geschicke des Vereins „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef“. Stellvertreter ist Guido Mädje, die Kasse führt in Zukunft Katja Kramer-Dißmann und als weitere Mitglieder wurden Nina Altmann und Ingrid Conrady-Erbay in den Vorstand gewählt. Lediglich Klaus Wegner verbleibt im Team, der seit der Gründung aktives Mitglied im Vorstand ist. Die Wahl erfolgte für alle Positionen einstimmig.

Mit Beate Schaaf traten bei der diesjährigen Mitgliederversammlung auch der stellvertretende Vorsitzende Hejo Hinsenkamp sowie der Kassenwart Rüdiger Mißner nicht mehr an. Schaaf würdigte die Arbeit ihrer Kollegen und machte deutlich, dass dieses Bündnis immer getragen war von großem Engagement aller und harmonischer Zusammenarbeit. Schaaf hat ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile nach Berlin verlegt, ihrer alten Heimat.

Annette Stegger, Initiatorin und Gründerin des Bündnisses würdigte die Arbeit von Beate Schaaf, die in den vergangenen zehn  Jahren das Bündnis zu einer „renommierten und seriösen Organisation entwickelt hat, das von allen Seiten hoch geschätzt ist.“ Besonders  erwähnte sie das Projekt „Dabei sein“, mit dem das Bündnis armen und armutsgefährdeten Kindern den Zugang zu Bildungsangeboten finanziert, und ihnen damit hilft ihre eigenen Talente zu entdecken und zu entfalten. Zweimal wurde das Bündnis vom Familienministerium als Bündnis des Monats ausgezeichnet.

Alle neugewählten Vorstandsmitglieder zeigten sich beeindruckt. „Das sind große Fußstapfen, in die wir treten. Wir werden alles tun, um das Bestehende zu erhalten und sinnvolle Erneuerungen für mehr Familienfreundlichkeit auf den Weg zu bringen“, sagte die neue Vorsitzende Laura Solzbacher. as

Foto: v.l.n.r. Klaus Wegner, Katja Kramer-Dißmann, Laura Solzbacher, Guido Mädje, Nina Altmann, Ingrid Conrady-Erbay.

Für ein sauberes Bad Honnef – Müllsammelaktion 2019

Müllsammelaktion 2019

Trotz des Dauerregens bis zum frühen Vormittag am vergangenen Samstag hatten sich 60 unermüdliche freiwillige Helferinnen und Helfer eingefunden, um Straßen und Grünflächen wie die Insel Grafenwerth vom Müll zu befreien. Berge an Unrat wurden gesammelt, wobei man sich über manchen Fund nur wundern kann.

 Zum Abschluss spendierte die Stadt Bad Honnef im Rathaus den fleißigen Sammlerinnen und Sammlern zur Stärkung Erfrischungen und Wurstbrötchen. Bürgermeister Otto Neuhoff, der im Bad Honnefer Süden mitgeholfen und gesammelt hatte, sagte: „Herzliches Dankeschön an alle Helfenden. Erstaunlich, was so alles weggeworfen wird: Autoreifen, Bier- und Schnapsflaschen, Karosserieteile, Spielzeug. Darüber, dass viele Leute trotz des Wetters gekommen sind, freue ich mich. Das zeigt viel Engagement für unsere Stadt. Ein besonderer Dank geht an die Mitarbeiter des Bau- und Betriebshofes, die den gesammelten Müll am Ende entsorgen.“

Am Rhein entlang vom Rhöndorfer Bahnhof bis zur Endhaltstelle der Straßenbahn war eine Gruppe Mütter und Kinder, die sich normalerweise im Internationalen Müttercafé in Selhof treffen, unterwegs gewesen. „Alle waren fleißig. Keiner hat geweint“, konnte Marin Kramer vom Jugendamt der Stadt Bad Honnef und Koordinatorin der Frühen Hilfen berichten. Die Vereinsmitglieder des DLRG Bad Honnef-Unkel waren mit einer ganzen Gruppe dabei. Ursprünglich hatten sie nach angeschwemmtem Müll wie beispielsweise Fahrrädern und einem zuvor georteten, aber offenen und leeren Tresor sogar tauchen wollen. Der Rhein war allerdings – fast über Nacht – zu reißend und schlammig geworden. Trotzdem war auch ihr Müllberg, den sie an Land und Ufer eingesammelt hatten, riesig. Die Mitglieder des Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein hatten sich ihren Stadtteil vorgenommen. Auch wenn die Mannschaftsstärke nicht so groß gewesen war, das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rommersdorf-Bondorf ist sauber, bietet einen adretten Anblick und genau darauf kommt es an.

Viele einzelne hatten ihren Teil beigetragen. Organisiert wurde die Aktion wie im letzten Jahr von den Auszubildenden der Stadt Bad Honnef. Sie hatten auch die Handschuhe und Mülltüten verteilt und waren natürlich mit unterwegs gewesen. Angenehmer ist es, wenn Stadt und Natur einen sauberen Anblick bieten, damit alle sich wohlfühlen.

Für Silvi Scharmann war es Ehrensache gewesen, sich zu engagieren. Sie kommentierte mit Blick auf alle, die sich nichts daraus machen, die Umwelt zu verschandeln: „Was Bad Honnef doch für ein interessantes Nachtleben hat, von dem wir keine Ahnung haben: Ich habe im Gebüsch an die 50 leere Flachmänner gefunden und daneben schwarze Damen-Dessous in einer sehr großen Größe.“ Was auch immer dazu geführt hat, diese Dinge in der Öffentlichkeit zu entsorgen, ein reizender Anblick war es nicht gewesen. cp

 Foto: Die fleißigen Müllsammlerinnen und Müllsammler von Bad Honnef vor dem Rathaus

Ein Bad Honnefer Franke über die Franken

GESCHICHTE: Jochen Carsten stellt in Kürze sein neues Buch vor. 

Mein stets reges Interesse an der Geschichte der Franken blieb natürlich auch unserem Freundeskreis nicht verborgen, schon deshalb, weil ich ständig jedermann mit meinem Lieblingsthema behelligte. Freunde aus dem westlichen Nachbarland, aus Frankreich, blieben da nicht verschont. Die fragten dann schon mal, weshalb mich denn gerade die Franken so stark interessierten. Und immer antwortete ich wahrheitsgemäß, dass mir an der Geschichte des Franken-Stammes einfach deshalb liege, weil ich mehr über meine frühen Vorfahren wissen wolle.

In meinem Eifer fiel mir nicht gleich die etwas irritierte Reaktion unserer Franzosen auf, immer wenn ich für die Franken und mich das gleiche Pronomen verwendete und von „wir Franken“ und „uns Franken“ sprach und sie gar als meine Vorfahren bezeichnete. Als ich es schließlich doch bemerkte, konnte ich mir den Grund zuerst nicht erklären. Vor allem, weil  unsere Freunde in typisch französischer Zurückhaltung meine Ausführungen nie direkt kommentierten.

Nach und nach gaben sie dann aber doch zu verstehen, dass Ansprüche auf Zugehörigkeit zu den Franken vom Abkömmling eines Ostgebietes irgendwo da hinten am Main, welches ursprünglich nichts anderes war als eine fränkische, also ihre ehemalige Kolonie, dass solche Ansprüche ja  vielleicht verständlich seien, letztlich aber nur sie, die Franzosen, die wahren und angestammten Erben der Franken wären. So hatten sie es in der Schule gelernt.

Ich konnte mir zwar stets den Hinweis verkneifen, dass meine Landsleute an Main und Regnitz – Kolonialvolk oder nicht –  trotz inzwischen mehrhundertjähriger Eingemeindung in den Freistaat Bayern, sich eigensinnig nach wie vor als Franken sehen und auf dieser Stammeszugehörigkeit gar trotzig bestehen.

Allerdings kam mir auch nie in den Sinn, etwa die Ansprüche unserer Freunde anzuzweifeln. Sie sind schließlich historisch belegt und auch in Staats- und Volksnamen bekennen sich unsere Nachbarn deutlich zu ihrer fränkischen Abkunft. Freilich tun sie das auf ihre, bereits angeklungene Weise.

So kennt denn jedes französische Schulkind Chlodwig, den ersten gemeinsamen Herrscher über alle Franken, natürlich unter seinem französischen Namen Clovis und selbstverständlich als französischen König. Dessen Familie, die der Merowinger, hat in Geschichtsbüchern und den Königslisten unseres Nachbarlandes einen festen Platz und wirkt gar bis in die Kinderlieder, wo einer der Merowinger-Sippe, der „gute König Dagobert“ (le bon roi Dagobert) –  wenn auch ziemlich spöttisch –  besungen wird, den in Deutschland kaum Gymnasiasten kennen.

Fest steht, dass Clovis für Franzosen der eigentliche Begründer, gewissermaßen der Erzvater Frankreichs ist. Für Deutsche ist er eben mal ein Frankenkönig.

Auch Karl der Große gar gilt –  natürlich als Charlemagne – als wesentliche und unverzichtbare Größe der französischen Geschichte und damit des französischen Selbstverständnisses. Gemeinsam mit Clovis und dessen Merowingern führt er mit seinen Karolingern die Reihe der – wohlgemerkt französischen – Könige an.

Dabei ist es für unsere Nachbarn nebensächlich, dass sich zu Karolinger- oder gar Merowinger-Zeiten ein französisches Reich oder eine französische Nation noch weit unterhalb des geschichtlichen Horizonts befanden. Für das ausgeprägte nationale Selbstbewusstsein der Franzosen ist das ohne Belang. Jedoch, was die da gründeten, die Merowinger und was er dann noch erweiterte, der große Karl, das war eben nicht Frankreich – es war das Reich der Franken.

Aus dem freilich irgendwann Frankreich hervorging.

Aber wann genau und vor allem wie?

Darüber gehen dann die Meinungen schon einmal auseinander.

Für Charles de Gaulle jedenfalls stand fest, dass die französische Geschichte mit Chlodwig, Clovis, beginne, der zum „König Frankreichs gewählt wurde von den fränkischen Stämmen, die Frankreich den Namen gaben.“ Soweit der Staatsmann.

Die meisten Wissenschaftler kommen jedoch überein, dass mit dem Vertrag von Verdun im Jahr 843, durch den die Enkel Karls des Großen, Lothar, Ludwig und Karl (französisch: Chlothaire, Louis, Charles) das Karolinger-Reich in drei Teile, in Franken West,  Franken Ost und Mitte, zerlegten, dass mit diesem Akt also die nationalen Ursprünge Frankreichs und Deutschlands begründet wurden. Der Westen mutierte nämlich alsbald zu Frankreich und der Ostteil später zu Deutschland, wobei pikanterweise der westliche, der französische Teil, mit Karl dem Kahlen gleich einen gebürtigen Frankfurter als ersten Herrscher hatte. Der Vollständigkeit halber sei hier auch gleich gesagt, dass der Mittelteil seine Geburt nicht lange überlebte.

Mit dem östlichen Teil des Frankenreiches, der „französischen Kolonie“, deren Einwohner heute noch als Main- und Regnitz-Franken bekannt sind, durften wir uns an anderer Stelle bereits befassen. (Siehe J. Carsten, „Der Franken Weg“, Schardt-Verlag, Oldenburg) 

Aber auch ohne die chauvinistischen Bemerkungen unserer Franzosen war uns stets klar, dass eine Beschäftigung mit der Historie Ostfrankens, wie interessant immer diese gewesen sein mag, eben nur einen Teil der fränkischen Geschichte betreffen konnte. Das große, dem kleinen

Ostfranken gegenüber fast gewaltige Kernland, eben das spätere Frankreich, hatten wir nur insofern gestreift, als die dortigen Geschehnisse zur ostfränkischen Entwicklung beitrugen. Nach

Meinung unserer Franzosen sind damit aber wesentliche Teile fränkischer Geschichte zu kurz gekommen. Da Franzosen nun einmal gerne Recht haben, in kulinarischen Fragen ohnehin, ganz besonders aber auch hinsichtlich ihrer Geschichte, wollen wir nicht dagegen anreden, sondern uns ohne Murren daran machen, das Versäumte nachzuholen.

Dabei soll nun aber keineswegs eine Rangordnung dafür gefunden werden, wer denn wohl die echteren Franken seien. Und schon gar nicht wollen wir die lange Reihe wissenschaftlicher Traktate zu diesem Thema erweitern.

Bleiben wir unter uns Amateuren.

Ganz ohne historische Bezüge geht das freilich auch nicht. Aber man muss Geschichte doch nicht immer als trockene Wissenschaft servieren. Geschichte enthält zwischen den Zeilen oft so viel Kurzweiliges, dass sie gar nicht langweilig werden kann.

Gönnen wir uns doch einfach einen unterhaltsamen Weg der Geschichtsfindung. Stöbern wir nicht nur in verstaubten Folianten herum und bevölkern ebenso verstaubte Säle von Museen und Archiven. Werfen wir doch auch einmal einen Blick auf Orte, wo das alles passiert ist. Schauen wir, wie es da aussieht, ob es fränkische Spuren gibt oder Erinnerungen und wie die wohl beschaffen sind. Versuchen wir uns der Vergangenheit über Originalschauplätze zu nähern und folgen den Franken von ihren Ursprüngen in das nach ihnen benannte Land, nach Frankreich.

Alors, en avant vers le passé, auf in die Vergangenheit, wie der französische Franke vielleicht   sagen würde. Einverstanden, d´accord ? Suchen wir die Wurzeln der Franken, Pardon, ich meine natürlich der Franzosen. Sie wollen mitkommen? Das ist nicht schwierig…                                                                            

Jochen Carsten, der Franke, lebt seit 50 Jahren in Bad Honnef. Er war viele Jahre lang Senatspräsident der KG Löstige Geselle, er brachte Otto Neuhoff und Peter Profittlich am SIBI Physik bei, und er ist heute noch sehr aktiv beim TV Eiche und im Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Berck sur Mer. Außerdem ist er gnadenloser „Staatsanwalt“ am Bad Honnefer Narrengericht (Foto).

Berlin

Meine sehr verehrten Damen und Herren, eben war ich noch in Berlin und jetzt bin ich schon wieder zurück in meinem Lieblingsdorf. Es ist so schön ruhig hier. Berlin ist irgendwie Kunst oder Sperrmüll. Niemand weiß das so ganz genau. Berlin ist Kult und Multikulti. Berlin ist unfassbar dreckig, aber cool. Berlin ist weltoffen. Wachstumstreiber sind Ausländer. In einem Jahr ziehen 40.000 Menschen nach Berlin.

Es gibt Städte, deren Bevölkerung kaum noch zählbar ist. Guangzhou zum Beispiel, im Süden Chinas, mit mehr als 46 Millionen Menschen die größte Stadt der Welt. Gefolgt von Kairo, Jakarta und Tokio – urbane Monster, bei denen Volkszählungen versagen und die Statistiker versuchen, die Zahl der Einwohner mit Satellitenaufnahmen und geografischen Daten zu schätzen. Da kommt es auf die eine oder andere Million nicht wirklich an. Im Vergleich dazu ist Berlin ein Dorf.

Aber es gibt auch in der deutschen Hauptstadt verschiedene Antworten auf die Frage: Wie viele Menschen wohnen in Berlin und wie dynamisch wächst die Bevölkerung? Das amtliche Melderegister zählte Ende Juni des vergangenen Jahres 3 723 914 Berliner mit Hauptwohnsitz. Das Statistische Amt Berlin-Brandenburg veröffentlichte dazu einen Bericht mit großer Tiefenschärfe, der beispielsweise offenbart, dass am genannten Stichtag in Lichtenberg 47 418 Menschen mit Migrationshintergrund in mittlerer Wohnlage lebten. Oder in der gesamten Stadt 539 Kubaner im Alter von 15 bis 45 Jahre.

Ich bin durch die Stadt gegangen oder gefahren und habe meine Tochter gefragt: „Gibt es hier auch noch echte Berliner“? Eben Berliner Schnauze? Egal wo, in der U-Bahn, in Cafés, in Restaurants, im Taxi, in den Hotels-überall Ausländer. Diese Frage hätte ich nicht stellen dürfen, denn meine Tochter hat bekanntlich Freunde in allen Erdteilen auf dieser Welt. Entsprechend entsetzt war ihr Blick. Natürlich habe ich nichts gegen Ausländer. Im Gegenteil. Auch in Bad Honnef studieren immerhin 1.600 junge Menschen aus 100 Nationen. Was wären wir hier in Deutschland ohne unsere Zuwanderer (Gäste) aus aller Welt? Nichts mehr. Überall in Berlin wird gebaut.

Es entstehen neue Lebensräume mit bis zu 40.000 Wohnungen. Und wenn denn der „Hauptstadt-Flughafen“ irgendwann einmal fertig wird, dann wird der Flughafen Tegel platt gemacht-für ein neues Stadtteil. Ich war in einem russischen Restaurant. Krass! Dabei habe ich an Bad Honnef gedacht, denn: Auch hier wird ja schon bald ein russisches Restaurant eröffnen. Im ehemaligen „Eastwood“ in der Linzer Straße. Verpächter Hansi Hatterscheid meint, im April gehts dort los, im „Ludmillas“. Hauptstadtflair! Was wird aus dem Inselcafé? Nichts genaues hört man.

Nur: „Es wird noch verhandelt“. Immerhin hat Hermann J. Nolden Anfang der Woche den Laden nach 33 erfolgreichen Jahren an die Stadt zurück gegeben. Besenrein! Juut. Jetzt noch ein Berliner Witz zum Thema Multikulti: „Erster Schultag in Berlin. Der Direktor ruft die Schüler auf: „Mustapha El Ekhzeri?“ – „Anwesend!“ „Achmed El Cabul?“ – „Anwesend!“ „Kadir Sel Ohlmi?“ – „Anwesend!“ „Mohammed Endahrha“ – „Anwesend!“ „Mel Ani El Sner?“ – Stille im Klassenzimmer. „Mel Ani El Sner?“ – Stille im Klassenzimmer. Ein letztes mal: „Mel Ani El Sner?“ Jetzt steht ein Mädchen in der letzten Reihe auf und sagt: „Das bin wahrscheinlich ich. Aber mein Name wird MELANIE ELSNER ausgesprochen.“

Auch in Bad Honnef: Respekt!

Respekt gegenüber Retterinnen und Rettern – Sie werden gebraucht

Die Kampagne rüttelt auf und spricht es deutlich aus: Respekt gegenüber Wehrleuten, Rettungskräften, Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeitern der Ordnungsämter ist absolut notwendig. Die Menschen, die in Bad Honnef für Freiwillige Feuerwehr, THW, DRK, Malteser, Polizei und Ordnungsamt arbeiten, hatten sich an der Bad Honnefer Feuerwache Mitte versammelt, um für die Wertschätzung ihrer Arbeit zu demonstrieren und die Kampagne „Respekt! Bonn/Rhein-Sieg“ zu unterstützen, die auf Initative der Polizei Rhein-Sieg-Kreis gestartet wurde.

Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Holger Heuser erklärte: „Bei den Einsätzen geht es sehr oft Menschenleben. In Bad Honnef haben wir ein ganz tolles Netzwerk, wo eng zusammengearbeitet wird. Wir positionieren uns als Stadt Bad Honnef ganz deutlich und stehen hinter den Einsatzkräften. Wir reden hier auch über sehr viel ehrenamtliches Engagement.“ Auf jeden Fall sieht er eine Zunahme von rücksichtslosem Verhalten beispielsweise auch im Straßenverkehr. Auf Rettungswegen wird geparkt. Rettungsgassen werden nicht gebildet.

Standbrandinspektor Frank Brodeßer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef, sagte: „Das Anspruchsdenken ist hoch geworden, die Menschen beklagen sich über Kleinigkeiten. Sie vergessen, worum es geht, und zwar Menschenleben zu retten.“ Jüngstes Beispiel in Bad Honnef ist ein Angriff auf Zugbegleiter, die Wagenengel, während des Aegidienberger Karnevalzuges.

Grundlose Unhöflichkeiten gibt es häufig, erklärte Gert Peter, Leiter der Polizeiwache in Ramersdorf. Er sagte: „Was ganz besonders schlimm ist, dass sich Aggression aktiv gegen Menschen richtet, die anderen helfen.“

Wehrleute, Rettungskräfte, Polizisten oder Mitarbeiter der Ordnungsämter retten, helfen, schützen und gewährleisten die notwendige Ordnung. Sie riskieren mitunter auch ihre Gesundheit oder ihr Leben. Wertschätzung und Respekt ihnen gegenüber muss selbstverständlich sein. cp

Foto: Das Netzwerk in Bad Honnef: DRK, Malteser, THW, Freiwillige Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt arbeiten zusammen – helfen und schützen Bürgerinnen und Bürger: Sie fordern mehr Respekt und Wertschätzung ihrer Arbeit.

Stadtplanung in Bad Honnef

Aufgabe für Studierende der Architektur

Die Studierenden der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Studiengang Architektur, hatten sich einen Tag lang in der Stadt Bad Honnef umgesehen. Als angehende Architektinnen und Architekten haben sie im Sommersemester die Aufgabe, städtische Räume zu planen. Auf Bad Honnef sind sie aufmerksam geworden, weil es hier ein Integriertes Handlungskonzept für Stadtentwicklung gibt, so dass sie sich in den kommenden Monaten mit verschiedenen Standorten zwischen Innenstadt und Insel Grafenwerth beschäftigen und dazu Gebäudeentwürfe entwickeln werden. Ihre Bachelor- oder Semesterarbeiten werden Bauaufgaben beschreiben, die in Bad Honnef verortet sind.

Am Nachmittag empfing Fabiano Pinto, Leiter Geschäftsbereich Städtebau der Stadt Bad Honnef, die Studierenden, ihre Dozenten Dekan Professor Benedikt Stahl, Professor Swen Geiss und wissenschaftliche Mitarbeiterin Miriam Hamel im Ratssaal. 62 junge Menschen hatten sich eingefunden.  Fabiano Pinto sagte: „Ihre Arbeit ist für uns ein Luftholen.“  Denn die kreativen Ideen der Studierenden werden die Planungen der Stadt Bad Honnef bereichern.

Professor Benedikt Stahl sprach der Stadt Bad Honnef ein dickes Lob aus: „Wir sind überrascht, wie willkommen wir sind. Das habe ich noch nie erlebt.“ Er lud Fabiano Pinto zu den Kolloquien nach Alfter ein und sagte. „Wir freuen uns, das Projekt mit Ihnen gemeinsam zu machen.“

Die Qualität des Bad Honnefer Handlungskonzepts und die städtebauliche Vielfalt zwischen Rhein und Siebengebirge hatten für das Studienprojekt gesprochen. Fabiano Pinto machte deutlich, dass das Ziel des gründlichen Konzeptes ist, Geld aus der Städtebauförderung zu beantragen. Er erklärte, was ihn bewogen habe, für die Verwaltung tätig zu sein, denn es sei spannend, wenn aus dem planerischen Idee Wirklichkeit wird. „Architektur wird anfassbar“, sagte er, „und wird zu dem, was den Leuten was bringt.“ Das Gleichgewicht zwischen den Belangen der Öffentlichkeit, Politik und dem gestalterischen Willen der Planerinnen und Planer zu erreichen, sei Aufgabe der Stadtverwaltung.

Die Ergebnisse der Studierenden sind für das Ende des Sommersemesters vorgesehen und sollen in Bad Honnef dann ebenfalls präsentiert und öffentlich ausgestellt werden.

Foto: Studierende der Alanus-Hochschule, Studiengang Architektur, mit Dozenten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung im Bad Honnefer Ratssaal des Rathauses, immerhin ein Bau des Architekten Joachim Schürmann

Der Lenz ist da!

Am 20. März 2019 um 22:58 Uhr beginnt in Deutschland der kalendarische Frühling

In der Natur und bei den Meteorologen hat der Frühling schon vor einer Weile sein blaues Band flattern lassen. Es blühen bereits seit Wochen Hasel und Krokusse. Die Definition des Frühlingsbeginns ist nicht einheitlich. Wir bringen Licht ins Dunkle.

Wetter und Natur machen Sprung

Das Wetter spielt in Sachen Frühling jetzt auch fühlbar mit. „Im Verlauf der nächsten Woche übernimmt ein Ableger des Azorenhochs die Wetterregie und leitet einen eher trockenen Witterungsabschnitt ein.“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline. „Sollte sich das Hoch genau über Mitteleuropa festsetzen, erwartet uns viel Sonnenschein. Dazu sind meist Spitzenwerte zwischen 15 und 20 Grad drin.“, so Habel. Nach derzeitigem Stand ist es aber auch möglich, dass Wetterfronten atlantischer Tiefs besonders im Norden und Osten rasch wieder dichte Wolken im Gepäck haben. Sicher ist, die Natur wird einen ordentlichen Sprung machen. Der Frühling hat rein meteorologisch ja ungeachtet aller Wetter- und Blühereignisse schon längst begonnen.

Der meteorologische Frühlingsanfang

Die Meteorologie hat jeweils den 1. März als Beginn des Frühlings definiert. Die Festlegung in vier exakt gleiche lange Jahreszeiten dient der statistischen Vergleichbarkeit von Wetter- und Klimadaten über lange Zeiträume.

Der phänologische Frühling und die Grünlandtemperatur

Die aufblühende Natur macht den Frühling mit allen Sinnen wahrnehmbar. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Lichtdauer erwachen Flora und Fauna aus der Winterruhe und das in einer nahezu gleichbleibenden Reihenfolge. Die Blühzeiten der Pflanzen dienen so als Marker für die Unterteilung der Jahreszeiten. So zeigt die Blüte des Hasels den Vorfrühling, der der Forsythie den Erstfrühling und den phänologischen Vollfrühling die Apfelblüte, meist im Mai, an. Wann mit der Blüte einer bestimmten Pflanze zu rechnen ist, können die Agrarmeteorologen anhand der sogenannten Grünlandtemperatursumme bestimmen. Die Grünlandtemperatursumme ist eine speziell berechnete Größe, die durch eine Aufsummierung von positiven Tagesmittelwerten entsteht.

Der astronomische Beginn des Frühlings

Wenn die Sonne genau über dem Äquator steht, beginnt der kalendarische Frühling. Der Sonnenzenit wandert von Süden nach Norden. Auf der Nordhalbkugel werden nun die Tage sichtbar länger und die Temperaturen steigen. Der Termin der Tagundnachtgleiche, also der genaue Zeitpunkt des Frühlingsanfangs, ist in Mitteleuropa nicht immer am gleichen Tag des März. 2084 wird der Frühling am 19. März beginnen, 2011 startete er am 21. März und in diesem Jahr fällt der Startschuss für den Lenz am 20. März um 22:58 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Übrigens wird er die nächsten Jahrzehnte am 20. März beginnen.

Wann die Temperatur das persönlich empfundene Frühlingslevel erreicht, erfährt man stets aktuell auf www.wetteronline.de, der WetterOnline App, und über den WetterOnline WhatsApp Service.

Text/Foto: wetteronline.de

Ehre wem Ehre gebührt

Dankmedaille für Bürgerengagement

 Die Dankmedaille für Bürgerengagement und Traditionspflege wird wieder verliehen. Bürgermeister Otto Neuhoff wird sie an ehrenamtlich Tätige überreichen und bittet um Vorschläge, die besonders tatkräftige Mitbürgerinnen und Mitbürger nennen, die eine Ehrung verdienen.

 Die Dankmedaille wird für unentgeltlich geleistete Tätigkeiten ausgehändigt, um das für die Gesellschaft so wichtige ehrenamtliche Engagement öffentlich anzuerkennen und dafür Dank zu sagen. Die Tätigkeit sollte in Bad Honnef über einen längeren Zeitraum ausgeführt worden sein.

 Ein Gremium wird wie in der Vergangenheit über die Verleihung entscheiden. Die Vergabe wird begrenzt auf um die zehn Dankmedaille pro Jahr, um den Wert der Ehrung zu wahren. Die Überreichung erfolgt im Rahmen eines gemeinsamen Termins im Rahmen einer Veranstaltung, der rechtzeitig mitgeteilt wird.

 Bürgermeister Otto Neuhoff hatte die Verleihung der Dankmedaillen in seiner Amtszeit bisher ausgesetzt. Er sagt: „Ich sehe, dass sich viele Menschen sehr engagieren und dass es wieder viele gibt, die im Stillen, ohne besonderes Aufheben wirken. Ich möchte mich bedanken und außerdem ein Zeichen setzen, dass ihr Engagement bemerkt wird. Nach den Jahren der Pause, in denen die Dankmedaille nicht verliehen wurde, ist eine Auszeichnung wieder von gebührender Wertigkeit.“ 

 Vorschläge mit Begründung können ohne besondere formelle Anforderungen übermittelt werden an: Stadt Bad Honnef, Christine Pfalz, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef, Telefon 02224/184-121, E-Mail christine.pfalz@bad-honnef.de. cp

Weltfrauentag in Bad Honnef: Großes Publikumsinteresse

Richtig gut besucht war der Filmabend im Rathaus, zu dem das Frauenforum Bad Honnef anlässlich des Weltfrauentages 2019 eingeladen hatte. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Honnef Iris Schwarz freute sich, das Publikum, Kolleginnen, Vertreterinnen aus der Politik und Freundinnen begrüßen zu können. Auch ein interessierter Herr war zum Filmabend gekommen und wurde herzlich extra begrüßt.

 Da Frauen in Deutschland vor 100 Jahren zum ersten Mal ihr aktives und passives Wahlrecht tatsächlich ausüben konnten, stand in diesem Jahr der Weltfrauentag wie im Vorjahr wieder unter dem Thema Frauenwahlrecht.

 Zur Einführung ins Thema wurde vor Beginn des Hauptfilms ein Kurzfilm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit dem Titel “Streiten für gleiche Rechte – Wofür streitest Du?“ gezeigt.

 Während in Deutschland das Frauenwahlrecht durch langwierige politische Auseinandersetzungen durchgesetzt worden war, mussten sich die Frauen in England ihr Wahlrecht letztendlich durch Aufsehen erregende Aktionen hart erkämpfen – oft verbunden mit  persönlichen Opfern und Verlusten. In Gedenken an diese leidenschaftlichen und mutigen Frauen wurde der Film „Suffragette – Taten statt Worte“ gezeigt.

Der Film spielt in London im Jahre 1912. Eingebettet in die Darstellung historischer Ereignisse um die Suffragetten-Bewegung wird darin die emotionale Geschichte eines Einzelschicksals erzählt, das für viele andere in dieser Zeit  steht. Iris Schwarz sagte : „Dieser Film ist beeindruckend und bewegend. Die Geschichte dieser Frauen wird nicht oft erzählt und sollte nicht in Vergessenheit geraten. In vielen Staaten werden Frauen immer noch vom Wahlrecht abgehalten, deshalb ist der Film heute so aktuell wie damals.“

Veranstalterin des Filmabends war das Frauenforum Bad Honnef, ein überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss Bad Honnefer Frauenorganisationen, die  sich für Fraueninteressen einsetzen. cp

Kurhaus Bad Honnef: Sanierung mit Pfiff

Auseinandernehmen, Ertüchtigen und wieder Zusammensetzen: So ist das Vorhaben, außer, dass es sich nicht um ein Häuschen aus einem Systembaukasten für Kinder handelt, sondern um ein großes und stattliches Gebäude in der Bad Honnefer Innenstadt. Das Kurhaus stammt aus dem Jahr 1906 und dementsprechend gibt es einige Winkel und Gänge hinter dem eigentlichen Kursaal. Der Denkmalschutz kommt hinzu. Die Kurhaussanierung hatte pünktlich in der Nacht von Veilchendienstag auf Aschermittwoch 2019 nach der letzten Karnevalveranstaltung begonnen.

Zum Schluss soll es so aussehen, als hätte sich nur wenig verändert. Trotzdem wird in der Sanierungszeit eine Menge passieren.

Am Spektakulärsten wird es für Außenstehende aussehen, wenn das Gebäude komplett eingerüstet, mittels Plane verhüllt und sogar ein provisorisches Dach errichtet sein wird. Denn das alte Dach wird abgetragen und Mauern, historischer Stuck oder die gemalte Wandtapete müssen vor Regen geschützt werden.

Für Frank Beckmann vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef ist allerdings die neue Stahlkonstruktion, die die Mauerbögen stützten wird, das Spektakulärste. Die Mauerbögen fassen am Kursaalanfang und -ende die Saaldecke ein und sind aus Bims, dessen Festigkeit im Lauf der Jahre nachgelassen hat. Die Stahlkonstruktion werden Kursaalgäste hinterher nicht mehr sehen können, sie ist aber essentiell für die Standfestigkeit des Gebäudes.

Die weiteren Maßnahmen machen ein großes Vorhaben aus: Die Fundamente werden trocken gelegt. Die Kellerdecke wird brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Heizungs- und Lüftungsanlage, Elektrik sowie die Saal- und Bühnenbeleuchtung werden erneuert. Die acht Leuchter im Kursaal, die zwar ein gewisses Flair haben, werden ausgetauscht, weil sie nicht mehr den heutigen Anforderungen und Ansprüchen genügen. Das Foyer erhält einen inklusionsgerechten Glasaufzug, denn die rollstuhlgerechte Toilette wird vom Getränkeausschank weg in den Keller verlegt. Eine der Künstlergarderoben im Backstagebereich wird erhalten bleiben, die beiden anderen werden für die Volkshochschule inklusionsgerecht gestaltet, ebenfalls mit einer rollstuhlgerechten Toilette. Eine einfach zu bedienende Beschallungsanlage, die sich die Vereine gewünscht haben, wird es geben.

Spannend wird es auch, wenn die Restauratorinnen und Restauratoren im Kursaal arbeiten werden. Für sie wird ein Gerüst, das um die 30 Zentimeter Abstand von der Wand haben wird, in den Kursaal eingebaut, damit sie an den hohen Wänden arbeiten können, um Stuck, Malerei und Vergoldung zu säubern und wiederherzustellen.

36 Gewerke werden es am Ende sein, die bei der Kurhaussanierung beteiligt sein werden. Weil die Stadt Bad Honnef im Jahr 2017 die Haushaltssicherung verlassen konnte, kann die Stadt Bad Honnef die Sanierung in Angriff nehmen.

Ausgetauscht werden auch die Bühnenvorhänge. Bleiben wird die Vorrichtung, um die Vorhänge auf- und zuziehen zu können, denn sie funktioniert noch einwandfrei. Das ist zum einen der Motor und zum anderen der Handwindenzug, der ehedem eingebaut worden war, um auch im Falle eines Stromausfalls gerüstet zu sein. Im Bad Honnefer Kursaal jedenfalls wird es laut Planung in einem Jahr  im Beethovenjahr 2020 wieder heißen: Vorhang auf und Bühne frei. cp

Foto: Der Kursaal ist ausgeräumt – ein ungewohnter Anblick.