Big Brother is watching you

Neue Datenschutzverordnung hin oder her! Schön und gut? Etwas irritiert nahm ich vor einiger Zeit einen Online-Hinweis für mich wahr: „Milk & More – StreetScooter erobert Großbritannien“ – ein Artikel perfekt abgestimmt auf meinen Streifzug „Milch & Eier“. Nur war zu dem Zeitpunkt mein Beitrag weder im Print noch online zu lesen. Lediglich unserem verehrten Verleger und Chefredakteur lag meine Story per E-Mail vor.

Ihm möchte ich aber wirklich nicht unterstellen, dass er mit Google & Co. kooperiert! Die anderen Beiträge, „empfohlen von POCKET“ (Wer oder was’ n das?), waren für mich OK. Es ging dabei um Themen, zu denen ich gegoogelt oder bei Amazon etwas gesucht hatte. Also nachvollziehbar! Aber anscheinend liest ein „Big Brother“ unsere Mails. So stellte es sich für mich dar. Moment! Ich hatte nach Bildern von Milchkannen gegoogelt … Kann es wirklich sein, dass man unsere winzigen Interessen dermaßen nachverfolgt? Ein paar Tage später berichtete mein Sohn von Online-Tipps, die für ihn völlig irrelevant waren.

Es handelte sich hierbei um MEINE Themen: Immobilien und Schreibwettbewerbe. Eigentlich wäre es schön gewesen, wenn ICH diese Hinweise erhalten hätte. Mein Sohn konnte rein gar nichts damit anfangen. Dass das alles mit der IP-Adresse zu tun hat, kann ich noch nachvollziehen, aber dass wir trotz aktualisierter, aufwendiger Datenschutzverordnung dermaßen durchleuchtet und belästigt werden, grenzt an Orwell’sche Phantasie und übersteigt diese sogar!

Kann es sein, dass der Datenschutz nicht unsere Persönlichkeit schützt, sondern unsere Daten? Und zwar insofern, dass diese konserviert und jederzeit abrufbar und verwendbar  sind?! Seit ich im Internet unterwegs bin, hatte ich immer das Motto „Zeige nichts, was Du nicht zeigen willst!“. Nach meinen jüngsten Erfahrungen habe ich aber sogar Respekt vor jeder trivialen Online-Recherche. Franziska Lachnit (2018)

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