Weihnachtswunschbäume stehen in Bad Honnef

Manchen Familien mit schmalem Budget fällt es schwer, ihre Kinder an Weihnachten zu beschenken. Deshalb gibt es in Bad Honnef seit zehn Jahren die öffentlich zugänglichen Weihnachtswunschbäume, an denen die Karten mit den Kinderwünschen hängen, die von Geschenke-Patinnen und -Paten erfüllt werden können. Aber auch für Seniorinnen und Senioren ist das Geld oftmals knapp, so dass sie sich keine Extras anschaffen und erst recht keinen Weihnachtswunsch erfüllen können. Deshalb gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal auch Karten in blauer Farbe mit Seniorenwünschen am Weihnachtsbaum im Rathaus und in der Stadtsparkasse Aegidienberg. Für Kinder wie Seniorinnen und Senioren ist es ein Betrag von 25 Euro, dem der Wunsch entsprechen soll.

Die Aktion für die Kinder wird gemeinsam organisiert vom Jobcenter, Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef und Stadt Bad Honnef. Für die Seniorinnen und Senioren sind es der Caritasausschuss St. Johann Baptist, die AWO Bad Honnef, das Cura-Seniorenzentrum Marienhof und Stadt Bad Honnef.

Seniorinnen und Senioren , die von der Bad Honnefer Caritas oder Tafel unterstützt werden, wünschen sich in der Regel etwas für den täglichen Bedarf wie Haushaltsutensilien. Menschen, die im Seniorenzentrum betreut werden, benötigen das nicht mehr, deshalb hoffen sie auf einen Geldbetrag, um endlich mal wieder selbstständig einkaufen zu können. Einen Barbetrag zu erhalten, um ein Café zu besuchen oder dem Enkel ein Geschenk machen zu können, erfüllt den Wunsch nach mehr Autonomie. 40 Seniorinnen und Senioren sind insgesamt dabei. Die älteste Seniorin ist 97 Jahre alt.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte zum Start der Aktion im Rathaus: „Ich danke allen, die hier helfen. Man vergisst bei all dem Wohlstand leicht, dass es auch eine andere Seite gibt. Toll wäre, wenn auch die neue Idee, Seniorinnen und Senioren zu unterstützen, gut angenommen wird.“ Lieselotte Zastrow, Vorsitzendes des Sozialverbands VdK, nahm wie in den Jahren zuvor 20 Wunschzettel mit, die mit dem Geld aus dem Losverkauf der Jahresabschluss-Feier des VdKs bezahlt werden.

370 Kinder zwischen 0 und 14 Jahren hatten Jobcenter und Stadt Bad Honnef dieses Jahr angeschrieben. 11 Prozent der Kinder in Bad Honnef bekommen Transferleistungen, weiß Dr. Beate Schaaf von Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef zu berichten.

Sie nahm die Gelegenheit im Rathaus wahr, um die 200. Ehrenamtskarte auszuhändigen. Friedhelm Staudt konnte die Karte für sein Engagement für die Bad Honnefer Tafel entgegennehmen. Hier leistet er fast zwölf Stunden ehrenamtliche Arbeit in der Woche. Um eine Ehrenamtskarte zu erhalten, sollen fünf Wochenarbeitsstunden nachweisbar sein. Bürgermeister Otto Neuhoff bestätigte: „Sie, Herr Staudt, machen einen hervorragenden Job für die Tafel.“ Mit der Ehrenamtskarte können Angebote in verschiedenen Landes- und kommunalen Einrichtungen vergünstigt wahrgenommen werden.

Vier Weihnachtswunschbäume stehen in diesem Jahr in der Stadt:

–       im Rathaus, Rathausplatz 1, ab 20.11.2018,

–       im HIT-Markt, Berck-sur-Mer-Straße 1, ab 28.11.2018,

–       in der Stadtsparkasse, Hauptstraße 34, ab 29.11.2018,

–       in der Stadtsparkasse Aegidenberg, Aegidienberger Straße 66, ab 29.11.2018.

Im Rathaus und in der Stadtsparkasse Aegidienberg gibt es zusätzlich die Seniorenwünsche, die darauf warten, von einem netten Menschen erfüllt zu werden.

Und so geht es: Patinnen und Paten, die gerne ein Geschenk kaufen möchten, nehmen das Wunschkärtchen vom Baum. Die weiße Karte soll ausgefüllt dort abgegeben werden, wo die Karte vom Baum genommen wurde. Das farbige Kärtchen ist zum Mitnehmen und wird, um die Zuordnung zu ermöglichen, an dem eingekauften und ansprechend verpackten Geschenk befestigt. Der Geldwert des Geschenks ist auf 25 Euro festgelegt. Wichtig ist der Termin: Bis zum 14.12.2018 sollen die Patinnen und Paten die besorgten Geschenke wieder an dem Standort abgeben, wo die Karte vom Baum genommen wurde. Dann werden die Geschenke von den fleißigen Helfenden an die Eltern der Kinder und Seniorinnen und Senioren weitergeben. cp

Weitere Informationen zur Ehrenamtskarte: www.ehrensache.nrw.de .

Buslinie 566: 700 Unterschriften in Bad Honnef-Selhof

Während der Kanalbaumaßnahme in der Schulstraße war die Buslinie 566 umgeleitet worden, weil der Linienweg nicht befahrbar war. Nach Beendigung der Baumaßnahme und Aufforderung durch die Stadt zur Wiedereinführung des alten Linienweges wurde die Linie aufgrund von Bedenken des Rhein-Sieg-Kreises und der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH bislang nicht wieder auf die alte Strecke zurückgeführt.

Ein guter Grund für den Sozialverband VdK, Ortsverband Bad Honnef, tätig zu werden: 700 Unterschriften kamen zusammen, die Lieselotte Zastrow, Vorsitzende des VdK-Ortsverbands an Bürgermeister Otto Neuhoff übergab. Bürgermeister Otto Neuhoff erklärte: „Ich unterstütze Ihr Anliegen gerne und bedanke mich für die Unterschriften.“

Die Stadt befindet sich derzeit in Verhandlungen mit den zuständigen Behörden. Die Angelegenheit befindet sich zudem auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Wald, Verkehr, Feuerschutz und Rettungswesen am 22.11.2018. Vorbehaltlich der ausstehenden Entscheidung über die künftige Linienführung konnte zumindest erwirkt werden, dass die betroffenen Haltepunkte in Selhof (Brückenstraße, Martinskapelle, Schulstraße) kurzfristig ab dem 09.12.2018 über das Anrufsammeltaxi angefahren werden. Der Fahrplan liegt derzeit noch nicht vor. Er wird an den drei Haltepunkten ausgehangen, sobald es ihn gibt.

Lieselotte Zastrow sagte, dass sie wisse, dass Selhof sehr eng für die großen Busse sei, allerdings sei das schon immer so. Weniger rücksichtloses Parken wäre wünschenswert. Sie zählte vor allem die Argumente auf, die für die alte Streckenführung der Buslinie sprechen. Für alle Selhofer Bürgerinnen und Bürger, aber besonders für Schülerinnen und Schüler, für Menschen, die das Jobticket nutzen, und für eine Arztpraxis sei die Verbindung dringend notwendig. cp

Foto: Lieselotte Zastrow (links), Angelika Heise (Mitte) und Margret Samland (rechts) vom Sozialverband VdK übergaben im Rathaus 700 Unterschriften an Bürgermeister Otto Neuhoff für die Wiedereinrichtung der vollständigen Streckenführung der Buslinie 566 durch Selhof.

Kaffee-Pralinen made in Bad Honnef

Nach öffentlichen Verkostungen hat der regionale Chocolatier Coppeneur aus Kaffee Siebengebirge und Espresso exklusive Siebengebirgskaffee-Pralinen hergestellt. Es ist eine Mandel-Kaffee-Nougat-Praline, die es nur in unserer Region gibt.

 Den nachhaltig angebauten Rohkaffee kaufen wir direkt fair bei Kaffeebauern im Hochland von Ruanda – bekannt als das Land der 1000 Hügel. Hier im Siebengebirge erfolgt die Wertschöpfung. Wir rösten im schonenden Trommelröstverfahren und erschaffen eine Kaffeerarität, die es sonst nirgendwo gibt. Einzig im Siebengebirge und Umgebung gibt es nun diesen köstlichen Kaffee. Und mit jeder Packung geht eine feste Spende an den Naturschutz im Siebengebirge. Das macht es zum Kaffee im Siebengebirge, oder kurz: Kaffee Siebengebirge.

 Ab jetzt sind die köstlichen Pralinen zu haben. Für den eigenen Genuss oder zum Verschenken. Im Einzelhandel und im Onlineshop. ks

Netzwerk: „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“

Im Rahmen der Jahresabschlusssitzung zogen die Mitglieder des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ Erfolgsbilanz und präsentierten ihr neues Logo unter dem die Aktivitäten des Netzwerkes in Zukunft ihren Wiedererkennungswert haben werden. Das Logo zeigt den Netzwerknamen über einer stilisierten grünen Hand. Damit verbinden die Netzwerkpartner ihre Aktivitäten für eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene.

 Als verlässliche Bildungspartner sind die Stadt Bad Honnef, das Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef, die Internationale Hochschule Bad Honnef und die Bad Honnef AG im Stadt- und Versorgungsgebiet für die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung aktiv. „Wir haben vor Ort Strukturen und neue Formate im Bereich der formellen und informellen Bildung und zur Verknüpfung vorhandener Lernsettings geschaffen“, sagte Netzwerkkoordinatorin Maria-Elisabeth Loevenich. Deshalb wird es auch im nächsten Jahr die Ausbildung von Energiedetektiven an Bad Honnefer Grundschulen, den BHAG Malwettbewerb zum Internationalen Tag des Wassers und die Schülerakademie des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef zum Schutz der Ressource Wasser geben.

Darüber hinaus arbeitet das Netzwerk aus Schulen und Partnern an der Planung und Umsetzung des Projektes „Bad Honnef summt“. Dr. Dirk Krämer, Pädagoge im Gymnasium und an der Realschule Schloss Hagerhof, und Daniela Paffhausen von der Bad Honnef AG stellten erste Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit vor. „Die Vorbereitungen für den Bau eines Insektenhotels sind in der Realschule Schloss Hagerhof bereits fest in Schülerhand“, berichtete Dr. Dirk Krämer. „Die erste Wildblumenwiese und der erste Standort für Infotafeln werden auf einem Gelände der Bad Honnef AG angelegt“, so Daniela Paffhausen. Nun kommt es auf die Unterstützung aus den Grundschulen an, die bei der Befüllung des Hotels und der Gestaltung des Geländes eingebunden werden sollen.

Im kommenden Jahr 2019 plant das Netzwerk neben seiner Aktivitäten zur  Landeskampagne „Schule der Zukunft-Bildung für Nachhaltigkeit NRW“ auch die  Konzeptionierung weiterer Standorte und Themenschwerpunkte zur Förderung der Biodiversität.

Text: Maria-Elisabeth Loevenich

Foto: Die Teilnehmenden des Netzwerktreffens „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“  tagten diese Mal in der IUBH – v. l.: Susanne Eichholz-Legrand (IUBH Presse und Events), Stefanie Dörpinghaus (St.-Martinus-Grundschule), Daniela Paffhausen (Bad Honnef AG), Hans-Joachim Lampe-Booms (Betriebsleiter Abwasserwerk und Bad Honnefer Bäder), Maria-Elisabeth Loevenich (Netzwerkkoordinatorin), Danijela Kniebes (Theodor-Weinz-Grundschule), Dr. Dirk Krämer (Schule Schloss Hagerhof) und Johanna Högner (Wirtschaftsförderung Stadt Bad Honnef).

BAD HONNEF: Freiwillige WahlhelferInnen gesucht

Für Bürgerentscheid (06.01.2019) und Europawahl 2019 (26.05.2019) gesucht.

 Die Stadt Bad Honnef sucht freiwillige Helferinnen und Helfer für zwei Termine: Am Sonntag, 06.01.2019, wird, wie vom Rat der Stadt Bad Honnef beschlossen, ein Bürgerentscheid durchgeführt. Am Sonntag, 26.05.2019, findet die Europawahl statt. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer unterstützen die Durchführung der Abstimmungs-/Wahlhandlungen in den Stimm-/Wahllokalen und die sich anschließenden Stimmen-Auszählungen.

Bürgerinnen und Bürger, die gerne erstmals oder auch zum wiederholten Mal die Tätigkeit als Wahlhelferin oder Wahlhelfer ausüben möchten, können sich beim Wahlamt der Stadt Bad Honnef melden: Gerrit Schöne-Warnefeld, Rathaus, Rathausplatz 1, Zimmer 13, Telefon 02224/184-151, E-Mail gerrit.schoene-warnefeld@bad-honnef.de . cp

Foto: Holger Lang/Pixelio

Seniorenvertretung für Bad Honnef

Zum ersten Mal wird in Bad Honnef eine Seniorenvertretung gewählt, die politische Entscheidungen in der Stadt mitbeeinflussen kann. Kandidatinnen und Kandidaten werden gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich für die Belange der Seniorinnen und Senioren zu engagieren und sich zur Wahl aufstellen lassen.

 Wer kandidieren möchte, benötigt zehn Unterstützungsunterschriften von wahlberechtigten Personen, die der Stadtverwaltung auf einem amtlichen Formblatt abgegeben werden müssen. Das Formblatt ist im Internet unter www.bad-honnef.de eingestellt, erhältlich im Rathaus der Stadt Bad Honnef, Rathausplatz 1, sowie in der Außenstelle, Bürgerbüro Aegidienberg, Aegidiusplatz 10. Bewerbungsschluss ist der 7. Februar 2019. Die Wahl zur Seniorenvertretung findet danach am Mittwoch, 27. März 2019, von 16:00 bis 19:00 Uhr im Rathaus der Stadt Bad Honnef statt.

 Aufgabe der Seniorenvertretung wird es sein, sich für die besonderen Interessen der älteren Einwohnerschaft von Bad Honnef, insbesondere der Personen, die altersbedingte Einschränkungen haben, einzusetzen. Das Gremium wird Ideen zur Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse entwickeln. Ziel ist es, die soziale, politische und kulturelle Teilhabe und eine möglichst lange selbständige Lebensführung älter werdender Menschen in Selbst- und Mitverantwortung sicherzustellen. Die Seniorenvertretung wird sich  für diese Interessen und Ziele gegenüber Politik, Verwaltung, Trägern der Seniorenarbeit und anderen Institutionen einsetzen.

Der Rat der Stadt Bad Honnef hat die Einrichtung der Seniorenvertretung und die entsprechende Satzung beschlossen. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Gewählt werden können Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bad Honnef, die am Wahltag das 60. Lebensjahr vollendet haben, mindestens seit drei Monaten im Stadtgebiet ihre Hauptwohnung haben und nicht von der Wahlberechtigung ausgeschlossen sind. Mitglieder des Rates der Stadt Bad Honnef und Bedienstete der Stadt Bad Honnef sind nicht wählbar.

 Die Satzung über die Bildung der Seniorenvertretung, die die Aufgaben, Rechtsstellung und das Wahlverfahren regelt, kann auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef unter www.bad-honnef.de unter Bekanntmachungen nachgelesen werden. Fragen zur Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef sowie zur Kandidatur und Wahl beantwortet die Wahlleiterin, Seniorenbeauftragte der Stadt Bad Honnef Iris Schwarz, Telefon 02224/184-140 oder E-Mail iris.schwarz@bad-honnef.de . cp

Foto:Albrecht-E.-Arnold_pixelio.de_.jpg

„Nit esu kniestich“

Am vergangenen Wochenende war es wieder soweit: „Schläder, Schmitz & Brackelsberg“ rockten das Maritim Hotel in Königswinter. Unter dem Motto „Nit esu kniestich“ ließen Ralph Müllenschläder, Norbert Schmitz und Miriam Brackelsberg mit 17 weiteren Musikern den großen Saal des Hotels förmlich explodieren. Der Erlös der Veranstaltung geht zu 100 Prozent an den VFG Bonn e.V., den Verein für Gefährdetenhilfe.

Die 20 Musiker hatten wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Von rockigen Tönen bei „November Rain“ und „7 Nation Army“, über Klassiker wie „Long train running“ bis hin zu aktuellen Nummern wie „No roots“ und deutschen Klängen mit „Was hat die Zeit aus uns gemacht“ war alles dabei. Tosender Applaus war der Lohn für die Künstler. bö 

Richard Capellmann spendet Orden

„Brauchtum hat eine lange Tradition in Bad Honnef und das muss auch in Zukunft gehütet werden“, sagte Richard Capellmann (Foto mit Tochter Sarah) während der Ordensverleihung im „Karlottas“. Und so entschloss sich der Bauunternehmer, den diesjährigen Orden für die KG Halt Pol zu stiften. Denn: „Die Halt Pöler gehören zu den Aktivposten in Sachen Brauchtum hier in unserer Stadt“. Das Motiv auf dem Orden zeigt das von Capellmann aufwendig renovierte Fachwerkhaus in der Hauptstraße 72. bö

Selhofer Original Matthias Wessel

In Metall geprägt und für die Ewigkeit festgehalten. Die Grosse Selhofer Karnevalsgesellschaft von 1927 e.V. bemüht sich seit Jahren die Namen der Bürger, die irgendwie und irgendwann mal eine Rolle im Gemeinschaftsleben des Ortes gespielt haben, im Bewusstsein der Jugend fest zu halten.Von Heinz Pfälzer wurden die Originale jahrelang skizziert. Inzwischen wurde das Skizzieren von Matthias Palm (r.) übernommen. Das diesjährige „Selhofer Original“ wurde 1935 in Selhof, in der Schulstraße geboren, wo er bis heute lebt. Also ne echte Selefer Jung: Matthias Wessel (m.). Präsident Stefan Meyer (l.) gratulierte bei der Feier im Saal Kayser. bö

Foto: GSK

Ein fast perfektes Comeback

STEIN TVETEN MOTORSPORT: Ausrutscher auf regennasser Strecke

Mit dem 3h-Rennen „Schwedenkreuz“, dem achten Wertungslauf zur RCN Rundstrecken-Challenge, ging die Saison 2018 auf dem Nürburgring zu Ende. Mit zwei BMW 325i E90 am Start war auch Stein Tveten mit seinem in Bad Honnef beheimateten Team. „In dieser Saison sind wir leider nur sehr sporadisch an den Start gegangen, da das Re-Branding aller meiner geschäftlichen Aktivitäten in Deutschland und Skandinavien Vorrang und volle Konzentration erforderte. So wurde auch aus aesthetic racing ‚Stein Tveten Motorsport‘.“

Trotz nur gelegentlicher Einsätze in diesem Jahr konnte der Teamchef in der mit 19 Teilnehmern wieder einmal am stärksten besetzten Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2.500 ccm Hubraum direkt eine erste Duftmarke setzen: Trainingsbestzeit! Auf feuchter Strecke mit relativ abgefahrenen Regenreifen ließ er sowohl seinen norwegischen Landsmann Oskar Sandberg als auch die bereits als Meister festehenden Matthias Unger/Christopher Rink hinter sich. Auf Startplatz vier folgte dann schon der zweite BMW des Teams mit den Brüdern German und Sebastian Tauber. „Ich fahre gerne bei Nässe, dann ist die Nordschleife eine noch größere Herausforderung“, so Tveten.

Bis zum Rennstart am frühen Nachmittag war die Strecke dann aber abgetrocknet und alle zu Rate gezogenen Wetter-Apps meldeten keine weiteren Niederschläge, so dass das gesamte Feld auf profillosen Slicks an den Start ging. Ganz wie von den Taktikern im Team vorgegeben hielt sich Tveten am Start zurück und musste nicht nur Sandberg, sondern auch noch Unger, seinen Teamkollegen und dem Sorg-BMW den Vortritt lassen.

Schon nach vier Runden aber zeigte der für seine Wetterkapriolen berüchtigte Nürburgring wieder einmal, dass die richtige Wetter-App für sein Territorium erst noch erfunden werden muss: Regen setzte ein, zunächst sehr zaghaft, dann aber immer stärker. Wie fast alle Teilnehmer wechselten auch die Brüder Tauber nach fünf Runden auf Regenreifen. Nur äußerst wenige blieben auf Slicks draußen, darunter auch Tveten: „Anfangs waren weite Teile der Strecke noch trocken und in den nassen Passagen verlor ich dank der „Code 60“-Zonen kaum Zeit!“ In der Tat konnte Tveten, ohne Boxenstopp in seiner Klasse in Führung,  seinen Vorsprung sogar noch weiter auf über drei Minuten ausbauen.

Leider funktionierte vom Beginn des Rennens an die Mobilfunk-Verbindung nicht. So konnte die Boxen-Crew ihren Teamchef entgegen aller Überzeugung nicht zum Reifenwechsel an die Box rufen. Und es kam, wie es kommen musste. Bei immer stärkerem Regen verlor Tveten in der Anfahrt auf die Adenauer Brücke die Kontrolle über das Fahrzeug und crashte. Zurück an der Box haderte er mit seiner Entscheidung, nicht auf Regenreifen gewechselt zu haben: „Ich ärgere mich selbst am meisten, aber ohne Verbindung zur Box und daher ohne Wissen über den Stand des Rennens wollte ich den Tankstopp möglichst lange hinauszögern, um zum Schluss nur die Minimalzeit an der Box stehen zu müssen. Heute waren echt unsere Bedingungen und wir hätten mehr aus der Situation machen können, wenn nicht sogar müssen!“ hjk