Insel

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vergangene Woche habe ich noch geschrieben, dass es hier nichts mehr zu meckern gibt. Noch nicht einmal über den Stadtrat. Dumm gelaufen. Bei der Ratssitzung in der vergangenen Woche zeigten sich einige Ratsmitglieder wie in längst vergangenen Zeiten einfach nur als Bedenkenträger ohne die Chancen zu erkennen.

Missmutig wollten sie eine wunderbare Situation für die Stadt zerpflücken. Über eine Stunde lang. Nein, es ging nicht um Selhof- Süd. Es ging um einen von der Verwaltung bereits eingereichten Förderantrag im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Zukunft Stadtgrün“ für die Insel Grafenwerth. Nochmal: Es ging um Fördergeld für die Stadt. Ein Traum. Jahrzehntelang ersehnt. Quasi die einzige Chance, um diese Stadt wieder in die Spur zu bringen.

Hier die Begründung der Stadtverwaltung zum besseren Verständnis: „Die Insel Grafenwerth in Bad Honnef ist die zentrale Stadtgrün-Fläche in Bad Honnef. Auch wenn Sie als Insel dem Stadtraum von Bad Honnef vorgelagert im Rhein liegt, ist sie der bedeutende Stadtpark – der „Central Park“ von Bad Honnef. Auf Basis der Bewerbung zur Landesgartenschau, den Bürgerworkshops und dem ISek/lnHK-Verfahren liegt die planerische Priorität auf der „Reaktivierung“ der in die Jahre gekommenen Gesamtanlage Insel Grafenwerth.

Das planerische Grundprinzip ist eher zurückhaltend und konzentriert sich auf die Aktivierung mindergenutzter Flächen und die Stärkung vorhandener Nutzungsräume. Im Verhältnis zur Gesamtgröße der Insel sind nur kompaktere Interventionen in einzelnen Räumen vorgesehen. Der Großteil der Insel wird nicht verändert. Diese Fokussierung dient auch der Nutzerführung und trägt damit auch zur Entlastung der ökologisch wertvollen Abschnitte bei. So bleiben der südliche Bereich der Insel und der östliche Uferbereich weiterhin unberührt und dem Naturschutz sowie der Ökologie Vorbehalten.

Der zentrale Inselpark wird wieder zu einem vielseitig nutzbaren Freiraum – von Freizeitnutzung bis Naturschutz. Als generelle Maßnahme auf der Insel werden die asphaltierten „Straßen“ in Breiten von 5-7m zu weiterhin befahrbaren Parkwegen mit einer Breite von 3,50m zurückgebaut und mit einer Possehl-Beschichtung versehen. Dies erwirkt die Anmutung eines fußläufigen Parkweges. Insgesamt werden ca. 1.065m2 Asphaltflächen entsiegelt. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf vier Teilbereiche der Insel: der nördliche Inselwaldbereich, der zentrale Eingangsbereich der Insel an der historischen Brücke, die Inselpromenade, unterteilt in zwei Teilbereiche“. Ich finde das großartig.

Wie passend. Oder eben unpassend. Während ich so vor mich hin tippe, kommt ein kleiner Leserbrief von Elke Schiffers genau zu unserem Thema herein: „Bad Honnef bewirbt sich also um Fördermittel für das Programm „Zukunft Stadtgrün“, bezogen auf die Insel Grafenwerth, so war neulich zu lesen. Der Bürger reibt sich irritiert die Augen: „Zukunft Stadtgrün“ ja, aber die „Gegenwart Stadtgrün“ in Gestalt des nördlichen Teils des Stadtgartens soll großflächiger Bebauung zum Opfer fallen. Ein Treppenwitz der Stadtgeschichte!“ So gehen die Meinungen eben auseinander. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit auf dem Martini Markt.

Oldie

Meine sehr verehrten Damen und Herren, einige Bürgerinnen und Bürger aus meinem näheren Umfeld meinen, diese Kolumne sei nicht mehr bös, sondern nur noch artig. Früher hätte ich immer heiter auf Politik,Verwaltung und Knöllcheneintreiber eingedroschen. Früher, also vor Otto Neuhoff. Stimmt. Früher war die Streitkultur eine ganz andere. Egal an welchen Stammtisch ich auch kam, es wurde gemeckert.

Über Schlaglöcher, über Knöllchen, über Lärm und Dreck in der Innenstadt, was auch immer. Heute gibt es kaum noch Stammtische. Ein Grund von vielen. Wie der Zufall es so will, habe ich eben im Archiv eine Kolumne gefunden, die knapp 10 Jahre alt ist. Schaun wir doch mal rein:Meine sehr verehrten Damen und Herren, fassen wir einmal kurz zusammen, damit hier nichts durcheinander kommt: Im Herbst 2008 eröffnet im ehemaligen Hallenbad ein Freizeitzentrum mit Bowlingbahn und Restaurant.

Im Park der Villa Merkens wird nicht gebaut, wie ich höre wohnen dort zur Zeit recht zufriedene Rattenfamilien. Der geplante Nationalpark wird erst einmal abgelehnt. Auf dem ehemaligen Penaten- Areal, zwischenzeitlich auch Business Park genannt, sollen jetzt die Geschosse aufgebaut werden, die unserer lieblichen Innenstadt komplett das Licht ausblasen werden: Ein Vollsortimenter, eine Tiefgarage mit Getränkemarkt, ein Pflegeheim mit Apotheke, Reformhaus, Biofachmarkt.

Und ein Ärztehaus. Hallo? An dieser Stelle grüße ich mal eben alle Ratsmitglieder m.V.- das sind nicht wirklich all zu viele, aber dennoch- die am kommenden Mittwoch im Planungsausschuss über dieses Ansinnen des Investors beraten werden. Nur soviel, liebe Räte und Rätinnen, verehrte sachkundige Bürger: Die Mitglieder der Einzelhandelsgemeinschaft der Innenstadt, quasi allesamt auch Wähler, sind entsetzt. Gestern Abend wurde eiligst eine Versammlung mit den Geschäftsleuten einberufen. Klar ist, sollte sich die Honnefer Politik für diesen Plan entscheiden, dass -formulieren wir es gutachtermäßig-  damit der Innenstadt die Vitalität entzogen wird.

Und zwar für immer. Einzelhandelssprecher Georg Zumsande sagt: Das ist der Gau. Wenn Politiker so entscheiden würden, wüssten sie nicht was sie tun. Un jezz simmer all jespannt. Was wollte ich sagen? Ach so, ja, seitdem das Zugpferd Edeka raus ist aus der Fußgängerzone, haben einige Geschäfte dort 30 Prozent weniger Frequenz. Drum: „Es darf nicht nach Rhöndorf kommen, was in der Innenstadt fehlt,“ meinen die Honnefer Einzelhändler. Denn dann könne die Hauptstraße wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet werden.

Ohne Geschäfte! Oder noch drastischer: Wer für einen Vollsortimenter im Penaten-Areal stimme, töte damit bewusst die Innenstadt!  Mal schauen, ob das unsere gewählten Bürgervertreter wollen. Ein vom Investor beauftragtes Gutachten besagt, dass die geplanten Ansiedlungen auf dem ehemaligen Penaten-Areal innenstadtverträglich sind. Der Brüller!

Wenn dort auch nur ein Brötchen, eine Zeitung oder eine Packung Zigaretten verkauft werden würde, schade das nicht nur der Innenstadt, sondern auch den Geschäftsleuten in Rhöndorf. Wollen das die Rhöndorfer? Marschiert die Honnefer Politik wieder gnadenlos an den Interessen und Wünschen der Geschäftsleute und Bürger vorbei? Mittwoch ist der Tag des Herrn: Die Sitzung ist öffentlich und sie beginnt um 17.30 Uhr im Rathaus“. Interessant, was vor 10 Jahren hier los war, oder? Und jetzt freue ich mich auf die Ratssitzung am Donnerstag. Ein schönes Wochenende zusammen…

Feste

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vergangene Woche ging mit dem fünften Schlemmerabend in der Innenstadt eine neue Veranstaltungsreihe zu Ende, die von Anfang an bestens besucht war. Wer hätte das gedacht? Gute Ideen, gut umgesetzt sind eben auch in unserer Stadt erfolgreich.

Nächstes Beispiel: Das Wiesn-Fest am Haus im Turm. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen mal gerade vier Wochen. Aber es hat gepasst. Vier Tage lang konnten sich die Besucher wie in Bayern sauwohl fühlen. Und sehr zünftig feiern. Das war ein bisschen so wie Karneval, nur eben mit ganz anderer Musik. Dicke Backe-Musik. Auch schön.

Ich bin eben am Frühstücksstammtisch im Abenteuer-HIT angemeckert worden. Man würde seit Wochen nichts mehr von unserem Bürgermeister und seiner 1.Beigeordneten hören oder sehen. Stimmt. Das ist mir auch aufgefallen. Immerhin hat Herr Neuhoff beim Rhöndorfer Wiesn-Fest am vergangenen Samstag das Fass angeschlagen. Er ist also noch da.

Über Frau Bern kann ich nur sagen, dass sie letzte Woche Geburtstag gefeiert hat. Einen runden. Apropos HIT: Von kommenden Samstag, 16 Uhr, bis zum darauf folgenden Mittwoch ist der Markt geschlossen. Am Donnerstag, 12.Oktober, findet die Neueröffnung statt. Hier kommt eine Mail von Frau Dr. Schaaf: „Eine zunehmende Angst vor Terroranschlägen und die Sorge um junge Menschen, die sich von unserer Gesellschaft abwenden und extremistischen Ideen anschließen, beschäftigen viele Menschen bei uns. In mehreren Städten gibt es inzwischen Beratungsstellen bei islamistischer Radikalisierung, dazu gehört auch Hayat Berlin-Bonn.

„Hauptsache Familie –Bündnis für Bad Honnef“  lädt in Kooperation mit dem ehrenamtlichen Netzwerk „Bad Honnef hilft“ und der Stadt Bad Honnef am Donnerstag, den 12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung in das Rathaus Bad Honnef (Ratssaal oder Foyer) ein. Der Islamwissenschaftler Kaan Orhon von Hayat Bonn informiert über Islamistische Radikalisierung: Warnzeichen erkennen und den Umgang damit stärken. Eingeladen sind Eltern, Lehrer und Betreuer von Jugendlichen in Gruppen und Vereinen und Bürger, die sich informieren wollen.  Die Bad Honnefer Bürgerstiftung unterstützt die Veranstaltung finanziell“.

Jetzt ist das Thema auch in unserer Stadt angekommen. Nun fehlt nur noch ein Vortrag darüber, wie wir die AfD wieder aus den Füssen bekommen. Herr Kirscht ruft an. Ich möge doch bitte erwähnen, dass seine Musikreihe „Summer-Jazz“ in diesem Sommer sehr gut angenommen wurde. Heißt: 2017 wurden gleich drei erfolgreiche Formate auf den Weg gebracht, die es auch in Zukunft weiter geben wird: Die Schlemmerabende, das Rhöndorfer Wiesn-Fest und eben der Summer-Jazz. Und, nicht zu vergessen: 2017 wurde eine Dachmarke für Bad Honnef geschaffen.

Richtig, es bewegt sich einiges. Nun steht der Martini Markt vor der Tür und gleich danach beginnt auch schon die Session mit Siebengebirgstollitäten aus unserer Stadt. Die werden Anfang November von der KG Halt Pol im Kurhaus vorgestellt. Zuvor aber feiern wir noch das Aalkönigsfest und die Schützenbälle. Ein entspanntes Wochenende allerseits… 

Kandidaten

Meine sehr verehrten Damen und Herren, „Kirch, Kultur, Kamelle“ heißt es am kommenden Mittwoch, 27.September, wieder. Und es ist bereits die neunte Herrentour, die KG Halt Pol Präsident Jörg Pütz für die Bad Honnefer „Kölsch-Fraktion“ organisiert. Groß Sankt Martin, das historische Rathaus, das Gasthaus Brungs und eine Stadtrundfahrt stehen auf dem lustigen Programm. Die Tour beginnt um 12.45 Uhr am HIT Markt.

Für kurz entschlossene sind noch 2-3 Plätze im Bus frei, soll ich hier ausrichten. So, vor dem Karneval ist Wiesn-Zeit. Das Oktoberfest im Hontes ( Seite 7) hat den Anfang gemacht, am 30.September beginnen die Rhöndorfer Wiesn am Haus im Turm, am 7. Oktober wird Oktoberfest im Selhofer Saal Kaiser gefeiert. Bayern ist quasi in unserer Stadt angekommen: Halleluja! Luja sog I.

Moment, ich höre gerade, dass am kommenden Samstag ein bayerischer Abend im Gasthaus Vierkotten statt findet. Das wollen wir ja nicht verheimlichen. So, was haben wir noch? Wir haben die Wahl! Nur so am Rande: Kennen Sie eigentlich alle Kandidaten aus ihrem Wahlkreis 98? Ich nicht. Nicht alle. Norbert Röttgen, CDU, ist klar. Bettina Bähr-Losse, SPD, ebenso,  Nicole Westig, FDP, habe ich sehr oft gesehen, die Honneferin war in den letzten Wochen sehr präsent in der Stadt.

Nicht wirklich präsent waren dagegen Martin Metz, Grüne, Michael Droste, Linke, oder Manfred Berchem, AfD. Unbekannte Kandidaten. Trotzdem wollen alle unsere Erststimme. Die Zweitstimmen scheinen laut Umfragen schon gezählt: CDU 36 Prozent, SPD 23, FDP 9, Grüne 8, Linke 10, Afd 9.Der spannendste Teil des Wahltages beginnt daher schon um 18 Uhr, wenn die Wahllokale schließen. Ab dann warten wir alle auf das Wahlergebnis für die Bundestagswahl 2017.

Erste Prognosen für den Ausgang der Wahl gibt es tatsächlich bereits um 18 Uhr: Dann veröffentlichen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF in ihren Live-Sendungen Prognosen für das spätere Wahlergebnis. Zuständig dafür sind das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap (für die ARD) und die Forschungsgruppe Wahlen (für das ZDF). Die Prognose um 18 Uhr beruht auf Ergebnissen der Befragung von Wählern direkt nach dem Verlassen repräsentativ ausgewählter Wahllokale.

Nach dem Zufallsprinzip werden Wähler ausgewählt, die ihre Stimmabgabe anonym wiederholen und einen Fragebogen zu ihrer Wahlentscheidung ausfüllen sollen. Die Befragungsergebnisse werden der Forschungsgruppe Wahlen zufolge anschließend über spezielle Gewichtungsmodelle korrigiert, um zu einem repräsentativen Ergebnis zu gelangen. Na prima, da haben wir ja wieder etwas dazu gelernt. In unserem Rathaus passiert übrigens nichts.

Außer: Es wird dort hart gearbeitet, gerechnet und gezählt. Alle Ergebnisse werden kontinuierlich auf der Internetseite der Stadt: www.bad-honnef.de veröffentlicht. Zum Wahltagwetter: Leicht bewölkt bei 19 Grad. Was ist sonst noch passiert? Unser Bürgermeister hat seinen Urlaub bestens erholt beendet. Das ist doch mal eine Botschaft, oder? Man spürt quasi den frischen Wind, der durch die Innenstadt weht. Ein schönes Wahlwochenende allerseits… 

Foto: Pixelio

Millionengrab

Foto: Zum Teil steht das sanierungsbedürftige Rathaus bereits auf „Krücken“.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Berlin hat eins, Hamburg hatte eins und wir haben jetzt auch eins, ein Millionengrab: Das Bad Honnefer Rathaus, das 1983 feierlich eröffnet wurde. Erbaut von dem Stararchitekten Joachim Schürmann, ausgezeichnet mit einem Architekturpreis.

Der Tagesordnungspunkt auf der Sitzungsunterlage der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag kam eher unscheinbar daher: „Mittteilung der Verwaltung zu den Sanierungsarbeiten am Rathaus, einschließlich Tiefgarage“. Was Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, dann aber mitteilte, das ließ die Ratsmitglieder schlagartig erblassen: „Es fallen Sanierungs- und Optimierungskosten für das „neue“ Bad Honnefer Rathaus von rund 18 Millionen Euro an“.

Ein Neubau, so Pinto, würde nicht viel mehr kosten. Die aktuelle Situation des Rathauses sei eine unerquickliche Kombination von verschiedenen Defiziten aus der Bauzeit (!) und unterlassener Instandhaltung oder Modernisierung der Vorgängerregierungen.  Wie dem auch sei, das schmucke Rathaus ist marode, ebenso wie das Kurhaus, die städtischen Schulen und die Straßen. Zurück zum Rathaus.

Das wurde für 18 Millionen D-Mark gebaut, heute koste die Renovierung insgesamt 18 Millionen Euro. In Meckenheim sei für diese Summe ein nagelneues Rathaus entstanden, inklusive Veranstaltungshalle. Seit 2011 seien inzwischen bereits rund 4,2 Millionen Euro unter anderem in die Schadstoff- und in die Tiefgaragensanierung gesteckt worden und es habe eine umfassende Gebäudeuntersuchung gegeben.

Für weitere Maßnahmen, um das Gebäude wenigstens in einen „normalen Betriebszustand“ zu bringen, seien noch einmal 6,2 bis 8,2 Millionen Euro nötig, beispielsweise für Entwässerung, Außenanlagen, Betonsanierung oder Modernisierung der Technik. Im September wollen sich Rat und Verwaltung mit dem Thema auseinander setzen.

Zum Centrum e.V. : Bei der Einzelhandelssitzung am vergangenen Dienstag im „Karlottas“ präsentierte Thomas Bock den lang ersehnten Internetauftritt des Vereins: lebensart-badhonnef.de. „Einkaufen und Flanieren in der Innenstadt, das ist die Bad Honnefer Lebensart. Im Centrum Bad Honnef e.V. haben sich viele Einzelhänder, Unternehmen und Institutionen zusammengeschlossen“, so Bock, „auf den neuen Internetseiten haben wir diese unvergleichliche Einkaufswelt visualisiert und stellen ihre Macher vor“.

Fest

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es war eine Menge los, in den vergangenen drei Wochen nach der Verhüllung des Rhöndorfer Kapellchens und der Aufstellung der Großflächenplakate. Besonders bei „facebook“ wurde recht munter über die Dachmarke und die  Dachmarkenkampagne diskutiert.

Es gibt inzwischen auch eine Online-Petition, die besagt: „Die Macher dieser Webseite begrüßen ausdrücklich jedes Engagement zugunsten der Stadt und deren Entwicklung. Auch von Seiten der Politik. Bad Honnef hat ein großes Potential an klugen und kreativen Köpfen, die sich gerne und selbstverständlich mit Freude für die Zukunft ihrer Heimat engagieren wollen, viele auch ehrenamtlich, wie schon in der Vergangenheit. Daher fordern wir:

• Den STOPP der laufenden Kampagne

• Eine transparente Ausschreibung (Wettbewerb) oder eine „Bürgerwerkstatt“

• Eine öffentliche Abstimmung über die Vorschläge.

Nur über die Beteiligung einer breiten Mehrheit lässt sich die notwendige Identifikation mit der Stadt und deren Innen- und Außendarstellung erreichen“. Untersschrieben ist die Petition, zwei Wochen nach der Veröffentlichung, von 63 Personen. Insgesamt ist das Interesse an dem Dachmarkenstreit nicht so groß, wie es uns einige Blogger weismachen wollen. Bei facebook fetzen sich mal gerade 55 Mitmenschen. Da haben wir doch deutlich mehr Einwohner. Schaun mer doch mal, was bei dem 1.Bad Honnefer Bürgerwappenfest auf der Insel Grafenwerth schönes passiert.

Da sollen wir alle „Botschafter einer neuen Haltung werden, einer Haltung der Lebensfreude“. Wie schön das doch klingt. Ich denke, wenn am Sonntag auf der Insel die Sonne scheint, dann wird das mit der Lebensfreude schon klappen. Aber die ist ja eh schon da. Bad Honnefer Bürger lieben ihre Stadt, hin und wieder mäkeln sie mal ein wenig herum, aber das ist niemals was richtig ernsthaftes. Andernfalls würden sie ja in Königswinter wohnen. Am kommenden Wochenende jagt eine Veranstaltung die nächste: Es geht los am Freitag mit dem Schlemmerabend in der Innenstadt, rund um den Marktplatz ab 16 Uhr.

Samstag kommt ab 14 Uhr das „Holi Colors Festival“ aus Bonn auf die Insel Grafenwerth. Das Farbspektakel mit Live-Acts und DJ´s bietet relaxtes Rundum-Vergnügen mit Streetfoodständen, Chillout-Lounge und Liegestühlen. Um 22 Uhr geht die Party im „Voice-Club“ gleich gegenüber der Insel weiter. In Rheinbreitbach wird das  Parkfest gefeiert und in Königswinter das Bürgerfest in der Altstadt.

Am Sonntag gehts um 15 Uhr auf der Insel los mit dem Bürgerwappenfest während in Selhof das Pfarrfest tobt und in Rheinbreitbach weiterhin das Parkfest. Die Wetteraussichten für das Wochenende sind bestens, als steht einer überschäumenden Lebensfreude überhaupt nichts mehr im Wege. Langsam aber sicher nimmt auch der Wahlkampf in Bad Honnef Fahrt auf. Die Bundestagskandidaten Nicole Westig (FDP) und Norbert Röttgen (CDU,Foto) haben schon erste Auftritte absolviert.

Thema

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Kampagne zur Dachmarke der Stadt Bad Honnef läuft seit knapp zwei Wochen und ist in aller Munde. Positiv überrascht, heftig diskutiert oder neutral zur Kenntnis genommen.

Bad Honnef hat ein neues Thema, soviel ist klar. Die Verhüllung der Rhöndorfer Marienkapelle und die Aufstellung großer Plakattafeln in Bad Honnef sorgen für reichlich Gesprächsstoff. Dies zeigt auch die dazugehörige Kampagnenseite „www.eine-stadt-entschliesst-sich.de“, die inzwischen über 25.000 mal aufgerufen wurde.

Der dort angebotene Film „Es war einmal…“ wurde über 4.000mal angeschaut. Vergangenen Donnerstag stellte die Stadt in einem Pressegespräch das neue Logo und den neuen Slogan vor. Das Logo: Das traditionsreiche Wappen der Stadt  Bad Honnef wird für das Logo ergänzt durch ein Herz im unteren linken Drittel.

Es repräsentiert die Haltung der Lebensfreude und erzeugt eine sympathische Außenwirkung mit dem weltweit bekannten Symbol. Der Stadtname: Der Name Bad Honnef erscheint in kräftigen, großen Lettern. Dies steht für Vertrauen, Modernität, Sicherheit und Klarheit. Zusammen mit dem neuen Slogan bildet der Text über dem Wappen die Mauerkrone des Wappens von vor 1973 nach. Der Slogan/ der Claim: Die Schrift des Slogans „Lebensfreude verbürgt“ bringt mit einer Serifen-Schriftart das Empfinden der Bad Honnefer für besondere Qualität zum Ausdruck.

Gediegen, nachhaltig, nicht flippig, sondern wertkonservativ und zeitlos gültig, hierfür stehen die Stadt, ihre Umgebung und die Bad Honnefer. Alle Generationen sollen sich im Slogan wiederfinden und sich dafür verbürgen: Es ist Deine Stadt. Der Begriff „verbürgt“ spricht die Bürger direkt an und macht diese zugleich zum Absender der Aussage. Vergangene Woche erhielten alle Bad Honnefer per Post eine Einladung zum Wappenfest.

Sie sind eingeladen aktiv an dem Festakt mitzuwirken, der am Sonntag, 27.08.2017 von 15.00-18.00 Uhr, auf der Insel Grafenwerth stattfindet. Ebenfalls bekamen alle Bad Honnefer Haushalte ein kleines Heftchen mit dem „Märchen von der Stadt, die sich entschließt“. Es handelt sich um das Märchen einer Stadt, die sich entschließt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und vorhandene Probleme anzugehen, um wieder zu einer prosperierenden Gemeinde zu werden.

Hierbei ziehen die Bürger, Politik, Gewerbetreibende, Vereine, Kultur und Kirche an einem Strang und packen tatkräftig mit an auf dem Weg zum Erfolg. Die Förderung der Wirtschaft in Bad Honnef ist ein weiterer Baustein der Dachmarke.

In enger Kooperation mit den Gewerbetreibenden und Wirtschaftsbetrieben soll im Jahr 2018 ein Internetportal gestartet werden, dass die Bekanntheit und den Absatz regionaler Unternehmen und Produkte fördert. Den ersten konkreten Einsatz der Zusammenarbeit können die Bürger am 08.09.17 und 09.09.17 beim Projekt „Heimat shoppen“ in der Innenstadt erleben. Aktuelle Infos sind weiterhin zu finden unter: www.eine-stadt-entschliesst-sich.de.

Jeföhl

Was kreucht und fleucht denn eigentlich so im Stadtgarten herum, hat der Bürgermeister unlängst gefragt. Die berühmte Elke Schiffers weiß die Antwort: „ Amsel, Singdrossel, Sperling, Kohl-, Blau- und Schwanzmeise, Kleiber, Rotkehlchen, Zaunkönig, Dompfaff, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Distelfink, Fitis, Grünfink, Gartenrotschwanz, Eichelhäher, Bunt- und Grünspecht, Mauersegler, Taube, Elster, Krähe und Halsbandsittich.

Als „Besucher“ tauchen schonmal auf Bussard, Sperbereule, Käuzchen. Ferner beobachte ich Eichhörnchen und Fledermäuse“. Ganz klar, dort wird nicht gebaut, das Gebiet ist bereits überbesiedelt. Kommen wir zur Dachmarkenkampagne der Stadt. Wat ne geile Nummer. Kapellchen in Rhöndorf verhüllt, riesige Plakataufsteller in der Stadt, ein Märchen im Netz und am 27.August Party auf der Insel. Mehr geht wirklich nicht, um die Aufmerksamkeit der Bürger wach zu rütteln. Darum geht es.

Es geht um die Identifikation mit unserer Stadt.   Wir sollen sehen und erleben, wie schön es hier ist. Am Besten, wir kriegen hier auch so ein „Kölle-Jeföhl“ hin. Kölle ist kaputt, pleite, die Straßen sind marode, die U-Bahn klappt nie, die KVB auch nicht wirklich. Aber: „Kölle is e Jeföhl“. Ausrufezeichen! Kein Mensch zweifelt daran. Ich texte mal eben um: „Hey Bad Honnef – do ming Stadt am Rhing, he wo ich jroß jewode ben. Do bes en Stadt met Hätz un Siel. Hey Bad Honnef, do bes e Jeföhl“.

Geht doch. Wenn wir das mal verinnerlichen, dann klappt das auch mit der Identifikation. Die Kampagne, die jetzt durch die Stadt schwappt, konnte nur möglich werden, weil alle Beteiligten verleibt sind. Eben, in ihre Stadt. Allen voran Nelson Artz, der die Kampagne kreiert hat. Viele andere namhafte Bad Honnefer ziehen an dem „Jeföhl-Strang“.

Die Beydemüllers, Filmemacher aus Bad Honnef, heute in Köln unterwegs, Jan Birkenstock, Sebastian Pufpaff, Thomas Heyer, Oliver Coppeneur, die „Beefer“, Jörg Pütz, Georg Zumsande. Die Welle ist nicht mehr zu stoppen, und das ist auch gut so. Da stört es nicht wirklich, wenn unverbesserliche Zeitgenossen auf Facebook Marketing mit Schlaglöchern gleich stellen, oder generell sagen: Bruche mer nit. Steigen wir doch einfach mal in das Bad Honnefer Märchen ein: „Es wird einmal in gar nicht langer Zeit einen Ort geben, der sich entschließt, sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.

Jeder einzelne Bürger würde ein Stückchen dazu beitragen, dass seine Stadt über alle Grenzen hinweg für ihre Lebensfreude bekannt sein würde. Ob als Gast oder als Einwohner: alle würden in dieser Stadt die Welt ein bisschen besser, ein bisschen schöner erleben. Ähnlich wie das kleine gallische Dorf den Römern würde diese schöne Stadt dem Missmut trotzen und alles tun, damit die Dinge sich positiv entwickelten. Man müsste sich einfach nur besinnen und schon merkte man: an diesem hübschen Fleckchen Erde gab es eigentlich alles, was man für ein glückliches Leben braucht.

Dafür sorgten seit vielen Jahrhunderten fleißige Bürger, die in lebensfroher Gemeinschaft zusammenlebten. Sie betrieben Geschäfte und boten ihre Dienste an, um ihren Mitbürgern das Leben angenehm zu machen. Viele engagierten sich mit Ehre im Amt: sie organisierten Feste, führten das Vereinsleben und zeigten ihre Hilfsbereitschaft, wenn es darum ging, Freunde aus der Ferne willkommen zu heißen. Fortsetzung folgt.

Steg

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie sehen einen Steg. Fotografiert an der portugiesischen Algarve. Richtig, Hans Hatterscheid war in Portugal und hat uns dieses wunderbare Foto mitgebracht. Und wie wir alle wissen, beflügeln Fotos die Phantasie. Und so entstand bei den Recken m.V. im portugiesischen Biergarten am Rheinufer die Idee, so einen Steg für Fußgänger, Jogger und Radfahrer am Rhein entlang zu bauen, mindestens mal von Königswinter über Bad Honnef bis Rheinbreitbach.

Damit wäre das eine länderübergreifende Baumaßnahme, für die Fördertöpfe zur Verfügung stünden. Und: Der Steg würde am ehemaligen Standort des Weltunternehmens Birkenstock vorbei führen. Wie gesagt, Fotos beflügeln die Phantasie. Birkenstock ist derzeit unfassbar erfolgreich und in aller Munde, beziehungsweise an allen Füßen. Der „Birkenstock-Steg“. Das wär´s doch. Die neue touristische Attraktion im Rheinland.

Ich finde es sehr schön, dass wir darüber auch einmal gesprochen haben. Wer weiß es schon so genau, vielleicht lustwandeln wir eines schönen Tages tatsächlich auf einem Steg am Strom entlang. Das dazu. Seit einigen Wochen widmen wir uns den mittlerweile sehr zahlreichen Bürgerinitiativen in der Stadt. So wie ich höre, kommt das auch ganz gut an. Federführend in diesem insgesamt sehr komplizierten Themenfeld ist unser Autor, der „grüne“ Kreistagsabgeordnete Burkhard Hoffmeister.

Also opjepass: Bürgermeister Otto Neuhoff wünscht sich nun von Hoffmeister eine detaillierte Liste aller Tiere die beispielsweise im Stadtgarten kreuchen und fleuchen. So, nun fällt mir nichts mehr ein, da kommt diese Presseinfo gerade recht:

Nachdem das Partnerschaftskomitee Bad Honnef – Wittichenau in den vergangenen Jahren bereits die ersten Teile des Bad Honnefer Geschichtsweges erkundet hat, ist in diesem Jahr der Abschnitt „Bad Honnef Mitte“ an der Reihe. Das Partnerschaftskomitee lädt herzlich ein, den Geschichtsweg Bad Honnef Mitte“ unter sachkundiger Führung von Dr. Hans Peter Mensing (stellv. Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Herrschaft Löwenburg) kennenzulernen – am 18. August 2017 (Freitag) um 15.00 Uhr.

Treffpunkt ist an der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Anschließend wird der Nachmittag im Café Fassbender (Bad Honnef, Hauptstr. 98) in gemütlicher Runde ausklingen. Aus organisatorischen Gründen sind vorherige Anmeldungen erforderlich: 02224 / 73234 (AB) oder cornelia.nasner@t-online.de. Ein schönes Wochenende allerseits…

Holland

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Urlauber, ich sitze in Zandvoort an der holländischen Nordseeküste fest, es regnet in Strömen, die Aussicht auf das offene, tosende Meer ist faszinierend und bedrohlich zugleich.

Ich hatte es angekündigt, und versprochen, diese beiden Städte einmal zu vergleichen: Bad Honnef und Zandvoort. Zwei mondäne Badeorte aus längst vergangenen Zeiten. Trotzdem haben sie aktuelle Gemeinsamkeiten. Hier wie dort wird über Parkplatznot, Innenstadtverdichtung, Leerstände und Tourismusschwund geklagt.

1881 wurden in Zandvoort gleich vier Badehäuser für die feine Gesellschaft aus Amsterdam eröffnet. Gekrönte Häupter gingen ein und aus, das erinnert an Königin Sophie und Bad Honnef. Verkehrstechnisch ticken die Uhren in Zandvoort komplett anders. Ein Vorbild für Bad Honnef? Fußgänger und Fahrradfahrer haben überall eigene, farblich gekennzeichnete Räume. Autofahrer verfügen nur über sehr verknappten Raum in der Innenstadt. Parken ist generell kostenpflichtig. An den Parkautomaten wird nur noch mit Kreditkarte bezahlt. Und zwar 2,50 Euro pro Stunde. Und dennoch lebt Zandvoort vom Tourismus.

Der unfassbar lange Strand mit seinen 30 Restaurants, die zum Teil ganzjährig geöffnet sind, lässt keine Urlaubswünsche offen. Die mit Bad Honnef durchaus vergleichbare, sehr überschaubare Innenstadt mit Markt-und Kirchplatz und Einkaufsstraße beherbergt mittlerweile einige Leerstände. Nennenswerten Parkraum gibt es in der Einkaufszone nicht. Sogar ich habe mich schnell daran gewöhnt. Mein neues Hobby heißt „spazieren gehen“, mindesten 10.000 Schritte pro Tag. Oder ist das schon ein Marathon? Was gibt es neues in der Heimat? Am Freitag findet rund um den Marktplatz der nächste Schlemmerabend statt.

Ein Abstecher zum „Herzblut“ lohnt sich an diesem Abend auf jeden Fall. Dort wird ein syrischer Barbier zeigen, wie er Bärte schön macht. So wie zu Großvaters Zeiten, nur mit einem Messer. Am Sonntag feiert Pfarrer Herbert Breuer sein 50stes Priesterjubiläum rund um das Weinhaus Steinbach herum. Rommersdorf wird aus allen Nähten platzen. Und dann lese ich hier, fern der Heimat, dass die Eschbach´s ihren Vierkotten verkaufen wollen. Inklusive der Wohnung oben drüber. Sachen gibt´s…