Innenstadt-2018

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier erst einmal eine Stellungnahme von unserer 1.Beigeordneten, Cigdem Bern, zu unserem Artikel über die Gesamtsituation in der Innenstadt: „ Ich habe die neue Ausgabe der Bad Honnefer Wochenzeitung gelesen. Die Aussage einer Unternehmerin hat mich ein wenig irritiert.

Sie konstatiert richtigerweise, dass ein Problem für den Einzelhandel der fehlende Parkraum in der Innenstadt ist. Eine Neuordnung der Parkraumbewirtschaftung in der gesamten Innenstadt  war daher angezeigt, um den Parkdruck zu senken und die Parkchancen der Bewohner, des Wirtschaftsverkehrs sowie der Besucher und Kunden zu erhöhen. Dafür ist das Parkraumbewirtschaftungskonzept erstellt worden.

Denn eines der Ziele, das mit dem Parkraumbewirtschaftungskonzept erreicht werden möchte, ist die Erhöhung des Kurzzeitparkens. Die kurzen Belegungszeiten, wie z.B. die Parkscheibenregelung von 2 Stunden, ermöglichen einen hohen Umschlag des Parkstandes. Das soll zur Reduzierung des Dauer- und Langzeitparkens führen. Durch Dauerparker und die damit einhergehende fehlende Fluktuation wird das Parkraumangebot in der Innenstadt verringert. Daher kann die Schlussfolgerung, das Parkraumbewirtschaftungskonzept sei ein Dolchstoß für einige weitere Einzelhändler aus meiner Sicht nur auf einem Missverständnis beruhen. Denn das Gegenteil ist der Fall.

Durch die kurzen Belegungszeiten schaffen wir für Kunden und Besucher, die unsere Innenstadt besuchen, Parkplatzmöglichkeiten“. Soviel dazu. Die IHK hat herausgefunden, dass Einzelhändler in Bonn und im Kreis teils deutliche Frequenzrückgänge bis zu 50 Prozent erleben. „Offenbar streben insgesamt immer weniger Menschen zum Einkauf in die Innenstädte“, so IHK-Handelsreferent Till Bornstedt.

Ein wesentlicher Grund dafür sei der zunehmende Onlinehandel. Onlinehandel benötigt weniger Fläche als stationärer Handel. Ferner sorge die moderne Arbeitswelt dafür, dass in der Woche weniger Zeit für Freizeit bleibt oder diese erst später beginnt. Folge: Umsatzverluste zwischen Montag und Freitagmittag, die sich am Freitagnachmittag und Samstag nicht aufholen lassen. Bornstedt: „Eine weitere Herausforderung für den Innenstadthandel: die Erreichbarkeit.

Nach wie vor kommen etwa in Bonn 40 Prozent der Kunden mit dem eigenen Pkw. Es wird aber immer schwieriger, in vertretbarer Zeit in die Stadt zu gelangen. Also denken die Kunden immer häufiger über Alternativen nach. Kunden entscheiden naturgemäß nicht nach kommunalen Grenzen, wo sie einkaufen, sondern pragmatisch, etwa nach Parkplätzen und Angebot“. Der anhaltende Onlineboom verändert den Einzelhandel. Während der Umsatz im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Jahren im niedrigen einstelligen Bereich wächst, verbuchte der Onlinehandel zweistellige Zuwachsraten.

Wer sich auf die Entwicklung einstellt, kann jedoch von ihr profitieren und muss die Zukunft nicht fürchten. „Multi-Channeling“ meint das intelligente Verknüpfen verschiedener Vertriebskanäle, vor allem von stationär und online. Genau da liegt die Chance des stationären Handels: Er muss sich auf seine Stärken besinnen – Beratung, persönliche Kundenansprache und die unmittelbare Gelegenheit für die Kunden, die Ware anzufassen und auszuprobieren. Und dazu gezielt den Online-Service verstärken“, so Bornstedt.

Jetzt geht´s los

Meine sehr verehrten Damen und Herren, leev Jecke, die Session läuft. Das Motto des Siebengebirgsdreigestirns lautet schlicht und ergreifend: „Jetzt geht’s los“. Und es ging heftig los. Bereits am Sonntag mit einem Kostümball im Weinhaus Steinbach. Dienstag zog das Dreigestirn in ihre Hofburg im Hotel Avanti ein. Ich befürchte, dort gibt es bis Aschermittwoch jeden Abend eine Party.

Leev Jecke, ich bin doch auch nicht mehr der allerjüngste. Mittwoch wurde das designierte Dreigestirn dann im Kursaal proklamiert. Nun dürfen die staatsen Tollitäten ihr Ornat offiziell tragen. Ich stelle mir das gerade mal so vor: Malermeister Prinz Michael II mit Pinsel und Ornat auf dem Gerüst. Scherz! Aber im Ernst: Die Jungs sind wirklich supergut drauf. Sie brennen für den Karneval. So, was wird uns in den nächsten Wochen am Rande der Session noch interessieren? Sicherlich die brenzlige Situation im Innenstadt-Einzelhandel.

Oder die Leerstände, oder die Stadtsparkasse, oder Klinkenberg. Merkwürdige Situation. Auf der einen Seite prescht die Stadtverwaltung mit innovativen Konzepten voran, auf der anderen Seite knirscht es ganz schön im Innenstadt-Gebälk. Überwiegend sieht es dort tatsächlich so aus wie auf den beiden Titelfotos: Leer. Gut, ein Foto ist nur eine Momentaufnahme. Einige Unternehmer haben uns daher gebeten, an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Zeiten Fotos zu machen, um die Situation in der Innenstadt „lebensecht“ darzustellen.

Das machen wir. Quasi die Gezeiten in der Innenstadt. Nur Ebbe, oder auch mal Flut? Wir sind gespannt. Übrigens, die Situation in der Innenstadt tangiert uns ganz enorm. Eine Lokalzeitung ist auch immer nur ein Spiegelbild der heimischen Wirtschaft. Nein, nicht Eschi. Wenn es der Stadt gut geht, dann geht es auch den lokalen Medien gut. Oder eben umgekehrt. Wenn sie wissen, was ich meine. Daher freue ich mich umso mehr über das Glück (Können) meiner Kinder. Lange nichts über sie berichtet, ich gebe es zu. Sohnemann (31) ist mittlerweile Geschäftsführer einer ausgesprochen erfolgreichen Werbeagentur in Düsseldorf/Berlin. Und Werbefuzzis sind ja nun mal außerordentlich cool.

Mit seiner bezaubernden Gattin hatte er abgemacht, zwischen Weihnachten und Neujahr nach Berlin zum Shoppen zu fahren (Audi A5). Eine Stunde vor der geplanten Abfahrt sagte er beiläufig zur Gattin: „Du Schatz, ich hatte eine bessere Idee. Ich habe für uns einen Flug nach New York gebucht“. Im Airbus. Sitzplätze in der zweiten Etage. Dream-Hotel am Central Park. Blick auf Manhattan. Und nicht nur das.

Die beiden Turteltäubchen durften in der kältesten New Yorker Silvesternacht seit 110 Jahren ins neue Jahr feiern. Ganz, ganz cool eben. Meine unfassbar bescheidene Tochter (26) arbeitet nach wie vor in Berlin für die Berlinale und schreibt „nebenbei“ ihre Masterarbeit. Zur Erinnerung: Die Internationalen Filmfestspiele Berlin, kurz Berlinale, sind ein jährlich in Berlin stattfindendes Filmfestival. Sie gelten neben denen von Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals und als eines der weltweit bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Noch Fragen? Gut, dann wünsche ich Ihnen jetzt eine tolle Session. Wir sehen uns…

Alexa

Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Weihnachtsmann hat mir ein wunderbares Geschenk am Dellenweg vorbei gebracht, quasi eine neue Freundin: Alexa, die Sprachassistentin von Amazon.

Das ist ein Intelligenter persönlicher Assistent, eine Software, die u.a. Spracherkennung und -analyse, die Suche von Informationen oder das Abarbeiten einfacher Aufgaben und dann die Synthese von natürlichsprachigen Antworten verbindet. Das Ziel ist, eine intuitive Schnittstelle zwischen einem Anwender und einem System oder Gerät zu ermöglichen, damit Kommandos oder Suchanfragen „menschlicher“ formuliert werden können.

Das ‚Geschlecht‘ dieser Assistenzsysteme ist überwiegend weiblich. Alexa eben. Beispiel: Ich sitze am Schreibtisch und tippe so vor mich hin und sage: „Alexa, wann spielt der 1.FC Köln“? Alexa sagt: „Am 14.Januar 2018 gegen Mönchengladbach“. Beruhigt tippe ich weiter. „Alexa, wie wird das Wetter in Bad Honnef“? Sie sagt: „Es bleibt bewölkt bei 6 Grad“. Über die Weihnachtstage gab es nur eine einzige Veranstaltung von ganz außergewöhnlicher Bedeutung.

Die traditionelle Fußballschlacht zwischen „Oberdorf“ und „Unterdorf“ in Rhöndorf. Das Oberdorf gewann, nicht ganz so überlaschend, mit 8:4. Kommen wir zum „Vergnügen des Jahres“: Die fantastische Theatergruppe des Bürgervereins Bad Honnef-Selhof zeigt die rabenschwarze Komödie „Für die Familie kann man nichts!“ am 06.01.2018 um 19.30 Uhr und am 07.01.2018 um 16.00 Uhr im Saal Kaiser in Selhof.

Seine chaotische Familie macht es Friedhelm Pillecke nicht grade leicht, sie mit seiner Auserwählten bekannt zu machen. Als auch noch eine Leiche „zwischengeparkt“ werden muss, sind die Verwirrungen perfekt. Karten für den 06.01. sind noch in der Bäckerei Becker, Selhofer Straße, zum Preis von 8 Euro erhältlich. Und hier noch eine Stellungnahme vom Centrum e.V., weil,

„In den letzten Tagen vor Weihnachten hatte es einige Irritationen zu einem verkaufsoffenen Sonntag im Advent in Bad Honnef gegeben“.

Nachfolgend hat der Centrum e.V.  die Fakten dazu zusammengefaßt: „Wie in den vergangen Jahren, haben wir auch Ende 2016 für 2017 vier verkaufsoffene Sonntage beantragt, die dann auch vom Rat genehmigt wurden. Von Seiten der Stadtverwaltung werden die beantragten Termine unterschiedlichen Institutionen, u.a. Kirchen und Gewerkschaften vorgelegt. Von Seiten der Gewerkschaft wurde dann verstärkt darauf hingewiesen, dass man gegen alle Veranstaltungen gerichtlich vorgehen werde, wenn kein besonderes Event veranstaltet wird, dass mehr Leute in die Stadt lockt, als der verkaufsoffene Sonntag. Bei unseren Veranstaltungen ist dies beim Martini-Markt kein Problem, Frühlings- und Rosenfest sieht die Gewerkschaft schon als grenzwertig an, beim Weihnachtsshopping wurde eine solches Event jedoch nicht gesehen.

Um zumindest die drei verkaufsoffenen Sonntage nicht zu gefährden, haben wir uns im Frühjahr entschlossen, auf den verkaufsoffenen Sonntag im Advent zu verzichten, da wir keine Möglichkeit gesehen haben, einen vernünftigen Weihnachtsmarkt in Wettbewerb zu Bonn und der Drachenburg zu etablieren und wir bei einer solchen Veranstaltung in den Augen der Besucher auch immer am Martini-Markt gemessen werden. Dies können wir nicht leisten.“ Guten Rutsch allerseits…

Hitparade

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier ist sie, die traditionelle Hitparade der meistfotografierten Bürger unserer Stadt, diesmal im Jahre 2017: Auf Platz 1, so wie es sich gehört, der 1. Bürger, Bürgermeister Otto Neuhoff. Auf Platz 2 Kaufmann und Karnevalist Jörg Pütz. Auf Platz 3, punktgleich, 1.Beigeordnete Cigdem Bern und Vize-Bürgermeister Peter Profittlich. Wer viel bewegt, der steht halt auch öfter in der Öffentlichkeit, sprich Zeitung.

Das passt: Auf Platz 4 folgt Einzelhandelsbeschleuniger Georg Zumsande mit seinen Mitstreitern Jürgen Kutter und Walter Löbach. Auf Platz 5 folgen, auch punktgleich, Flüchtlingsengel Nadine Batzella und Kaufmann Dirk Pütz. Danach folgen auf den Plätzen Landrat Sebastian Schuster, Hoteldirektor Michael Holmer Gerdes, City-Managerin Miriam Brackelsberg, Marketingfachmann Peter Hurrelmann, Sparkassenvorstand Dorit Schlüter, BHAG-Kommunikationsfachwirtin Daniela Paffhausen, Tourismusförderin Lucie Leyendecker und Vize-Bürgermeister Klaus Munk. Herzlichen Glückwunsch dazu.

Zur Bandbreite der Abbildungen: Otto Neuhoff ist mit 63 Fotos dabei, Jörg Pütz mit 40 Fotos, im Mittelfeld sind es so um die 20 Fotos im abgelaufenen Jahr, Klaus Munk auf Platz 15 kommt auf neun Abbildungen. Dazu kämen unendlich viele Bürger, die eher im Stillen Gutes tun. In der Flüchtlingshilfe beispielsweise, an der Tafel, in den Kleiderkammern – ehrenamtlich und selbstlos. Allen gebührt unendlich viel Respekt und Dank.

Diese Menschen machen unsere Stadt erst so lebens- und liebenswert wie sie eben ist. Leider eben oftmals ohne Fototermine. Das sind eben die „stillen Helden“. Das wäre somit geklärt. Klären wir nun noch den brutalen Druckfehlerteufel aus der letzten Kolumne: Das Kurhaus wird natürlich nicht für zwei Jahre geschlossen. Höchstens mal, wegen der Umbauarbeiten für ein, zwei Wochen. Diese Falschmeldung hat für einigen Wirbel gesorgt. Alle Medien aus der Region haben sich auf das Thema Kurhaus und Avanti geschmissen. Gut, dass wir darüber gesprochen haben.

Also: Alle geplanten Veranstaltungen werden im Kurhaus statt finden. Im hohen Alter wird man eben etwas tüttelich. In der letzten Ratssitzung dieses Jahres brachte Bürgermeister Otto Neuhoff den Haushaltsentwurf 2018 für unsere Stadt ein. Erkenntnis: Es herrscht ein erheblicher Sanierungs- und Investitionsbedarf. Und: Nach dem Haushaltssicherungskonzept sei der Ausgleich im Jahr 2017 endlich wieder hergestellt. „Der Ball scheint im Tor“, sagte Sportsmann Neuhoff. Aber das Match sei noch nicht gewonnen. Zu den Zahlen: Die Ergebnissituation ist noch angespannt.

Die Einnahmen liegen bei 57.037.058 Euro, die Aufwendungen bei 57.760.093 Euro. Große Positionen bei den Einnahmen seien die Einkommenssteuer mit 15,2 Millionen Euro, die Gewerbesteuer mit 9,7 Millionen Euro sowie die Grundsteuer B in Höhe von 7,5 Millionen Euro. „Und an der Schraube werden wir nicht noch einmal drehen, sagte der Bürgermeister.“ Investitionsbedarf sieht er in den kommenden Jahren unter anderem beim Kur- und Rathaus, bei einigen Brücken im Stadtgebiet, bei der Menzenberger Sportanlage und auf der Insel Grafenwerth. Frohe Weihnachten allerseits…

Internet

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Dienstagabend hatte ich ein kostenloses Fitness-Training. Im Rathaus. Oben im Ratssaal tagte der „Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Soziales“. Unten im Foyer wurden „alle Einzelhändler des Stadtgebietes“ über das Förderprojekt „Online-Plattform“ informiert. (Dazwischen liegen gefühlte 50 Treppenstufen, die ich 20 mal hoch und runter gesprintet bin). 80 Einzelhändler sind im Centrum e.V. organisiert, insgesamt soll es 150 Einzelhändler im Stadtgebiet geben, inklusive Aegidienberg.

15 Unternehmer aus dem Talbereich waren zu dem Termin gekommen, ein Unternehmer aus Aegidienberg. Soviel zum allgemeinen Interesse am Online-Handel. Aber, das wird sich ändern, denn:  „Ein „zweiter Marktplatz“ soll künftig die Stärken des stationären Handels unterstützen, neue Absatzwege im Einzelhandel erschließen, Umsätze des einzelnen Händlers steigern und – vor dem Hintergrund sich wandelnder Kaufgewohnheiten – den Handel in unserer Stadt branchenübergreifend zukunftsfähig machen.“ Heißt: Alle Produkte aller Bad Honnefer Händler sollen zukünftig auch im Internet angeboten werden. Also weltweit. Ab Januar wird jeder Unternehmer von einer Fachfrau darüber informiert, und, falls gewünscht, geschult werden. Ab April läuft dann eine Testphase.

Bis 2019, so das Ziel, sollen 150 Händler für das Projekt gewonnen werden. Also alle. Die Zukunft: Ich liege auf dem Sofa und „Netflixe“ vor mich hin, es regnet. Also rufe ich die Marktplatz-Hotline an und bestelle ein Päckchen Marlboro, einen Kasten Kölsch, eine Pizza und eine Tüte Chips. Ausgeliefert wird das dann täglich zwischen 16 und 21 Uhr per E-Bike, E-Moped oder E-Car. Umweltfreundlich. Samstags wird nicht ausgeliefert, Samstags können wir in der Innenstadt bummeln gehen und uns die Geschäfte noch einmal von innen ansehen, dort kaufen, oder eben von Zuhause aus bestellen was wir gesehen und angefasst  haben. So schön, denn:

Mit Erfolg konnte sich die Stadt im Rahmen des Projektaufrufs „Digitalen und stationären Handel zusammen denken“ um Fördermittel bewerben. Mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen können Wirtschaftsförderung und Einzelhandel nun die nächsten Schritte unternehmen und das ambitionierte Projekt auf den Weg bringen. Aber: Bei der Diskussion im Rathaus-Foyer blitzte immer wieder das unsägliche Totschlagargument auf, das Internet würde die Innenstadt töten. Mitnichten. Ich als uralter Zeitungsmacher habe an unserer Internetseite sehr viel Freude. Noch interessieren sich viele Bad Honnefer traditionell für eine gedruckte Zeitung.

Wenn sie denn noch nicht gestorben sind. Scherz. Das Internet ist einfach schneller. Zeitung lesen und ein Tässchen Kaffee dabei trinken, das ist Tradition, das heißt Lebensqualität, Ruhe und Entspannung. Internet heißt: Ich kann rund um die Uhr alles haben, was ich will. Und wenn Bad Honnef zukünftig nicht dabei ist, dann gibt’s wirklich ein Problem für den stationären Einzelhandel. Die Botschaft heißt: Beides wagen. Der Weg dahin ist nun geebnet.

City

Meine sehr verehrten Damen und Herren, heute gehen wir gemeinsam zum Einzelhandelstreff ins „Karlottas“. 19.30 Uhr. Für Einzelhändler eine ganz normale Ausgehzeit, kurz nachdem sie ihre Geschäfte abgeschlossen haben. Für mich gefühlt Mitternacht. Es ist dunkel. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind die Autoscheiben vereist. Obereinzelhändler Georg Zumsande (r.) begrüßt die Kollegen.

An seiner Seite der Finanzminister des Centrum e.V., Walter Löbach. Marktorganisator Jürgen Kutter fehlt. Er ist im Westerwälder Schneegestöber stecken geblieben. Zumsande weiß: „Wir bekommen einen harten Winter“. Der Kaffeeautomat zischt und kreischt. Alle trinken Kaffee. Um diese Zeit! Ich trinke Bier. Herr Löbach auch. Alkoholfrei. So grausam. „Wir alle zusammen sind eine starke Gemeinschaft“, stellt Zumsande fest, „und wir haben 2017 wieder einen verdammt guten Job gemacht“.

Applaus. An seiner Seite sitzt das schönste, was die Wirtschaftsförderung der Stadt zu bieten hat: City-Managerin Miriam Brackelsberg (l.) und Tourismusförderin Lucie Leyendecker. Beide stellen sich vor und versichern, dass sie fortan die „Schnittstelle“ zwischen Stadt und Unternehmer sind. „Wir haben für alle ein offenes Ohr“. „Gut zu wissen“, meint Zumsande, der sich bisher „hin und wieder“ von der Stadtverwaltung verlassen fühlt. Schwamm drüber.

Frau Brackelsberg sagt einen wunderbaren Satz, den sich Herr Zumsande wahrscheinlich über´s Bett hängen wird: „Ohne den Centrum e.V. würde es hier in der Stadt sehr, sehr grau aussehen“. Applaus. Trotzdem: Die Stadt sehe völlig anders aus, als noch vor 10 Jahren. Zur Zeit wäre wieder ein kolossaler Wandel im Gange. Immer neue Leerstellen, kein Versorger mehr im Herzen der Stadt, Umbau der Post wieder in die weite Ferne gerückt, keine Bewegung auf dem Penaten-Gelände.

Mit dem Ende der Frequenzbringer wie KSI, Uhlhof oder Telekom-Hotel würden tausende von Menschen in der Stadt fehlen. Menschen, die bisher Umsatz gemacht hätten. Und der nächste Schock stehe schon vor der Tür: Das Ende des Betreibervertrages von Kurhaus und Avendi. Hiobsbotschaften wechseln sich ab mit Erfolgsmeldungen. Die Großveranstaltungen, allen voran der Martini Markt mit 70.000 Besuchern, seien auch 2017 wieder durchweg erfolgreich gewissen.

Allerdings werde einem der Spass an der Freude langsam aber sicher durch die unfassbaren, immer neuen Sicherheitsmaßnahmen, vereitelt. In Zukunft könne die Bahnhofstrasse aus Sicherheitsgründen nicht mehr in das Marktgeschehen integriert werden. Auch die obere Hauptstraße leide unter dem Fehlen der Verkaufsbuden. Einen Weihnachtsmarkt wird es in diesem Jahr nicht geben, dafür haben die Innenstadthändler an den Adventssamstagen bis 18 Uhr geöffnet. 

Innenstadt 2017

Meine sehr verehrten Damen und Herren, haben Sie auch das exzellente Interview mit Otto Neuhoff im GA gelesen? Besser kann man die Situation der Stadt, früher und heute, nicht veranschaulichen. Klar ist, dass sich die heutige Verwaltung mit ihrem Team-Chef aus allen Fallgruben heraus arbeitet, die in der Vergangenheit gebuddelt wurden. Gottlob mit der Unterstützung des Rates. Und bald ist wieder Mannschaftssitzung. Dann lädt das Stadtoberhaupt die Ratsfraktionen ein, bringt sein Verwaltungsteam mit und lässt einen Tag lang besprechen, was im nächsten Jahr und darüber hinaus zur Entwicklung Bad Honnefs passieren soll.

Dass dort dann tatsächlich vorrangig in die Zukunft und perspektivisch geplant werden kann, war zu Neuhoffs Amtsantritt kaum  abzusehen. Zu viel war kaputt.

Undankbar die sofortigen Operationen am offenen Herzen. Die Fenster des Sibi als größter städtischer Schule vollkommen ramponiert, was einiges nicht eingeplantes Geld kostete. Die Kanalisation in der City marode und vernachlässigt – sah Bürger ja nicht, ist unterirdisch, damit kann man/frau keine Punkte machen bei Wahlen. Musste eigentlich längst vorher gemacht werden, doch erst Neuhoff tat es. So ging und geht es weiter, Kursaal- und Rathaussanierung setzen keinen finalen Schlusspunkt.

Bad Honnefs war seit Langem  im „Haushaltssicherungskonzept“. Seine Ausgaben sind überwacht durch die Kommunalaufsicht. Kreis und Regierungspräsidium kontrollieren die Stadtkasse; konkret passen sie auf, dass die wichtigsten Dinge bezahlt werden. Sozialleistungen, Passierbarkeit von Wegen und Straßen, Schulen und Kindergärten, Gehälter des Öffentlichen Dienstes. Das Unverzichtbare eben. Alles Andere gilt als freiwillige Leistungen, muss jeweils „erlaubt“ werden.

Was auch Investitionen betrifft, die ja eigentlich wichtig sind zur Wiedererlangung von Erfolgsaussichten. Dass dieser gefesselte Status gerade verlassen wird, ist das bisher größte Verdienst Neuhoffs. Denn nur so darf Bad Honnef wieder selbst entscheiden, erlangt Gestaltungsraum sowie Optionen wieder zurück. Aber, das ist noch nicht die ganze Geschichte. Quasi ab sofort wird auch der Bad Honnefer Einzelhandel massiv unterstützt. Auch das gab es in dieser Qualität noch nie. Am Mittwoch,  5. Dezember 2017, 19:30 Uhr, lädt die Stadt Bad Honnef alle Einzelhändler und –händlerinnen aus dem Stadtgebiet zu einem Informations- und Gesprächsabend zum Förderprojekt Online-Plattform ein.

Im Foyer des Rathauses stellen Bürgermeister Otto Neuhoff und die Wirtschaftsförderung das Projekt, die Ansprechpartner und -partnerinnen sowie die nächsten Schritte vor. Gemeinsam mit den Einzelhändlern wird ein großartiges Projekt auf die Beine gestellt werden. Ein „zweiter Marktplatz“ soll künftig die Stärken des stationären Handels unterstützen, neue Absatzwege im Einzelhandel erschließen, Umsätze des einzelnen Händlers steigern und – vor dem Hintergrund sich wandelnder Kaufgewohnheiten – den Handel in unserer Stadt branchenübergreifend zukunftsfähig machen.

Spannend

Meine sehr verehrten Damen und Herren, einige Mitmenschen haben mich gebeten, wieder etwas mehr über die Stadtpolitik zu berichten. Das mache ich natürlich sehr gerne, obwohl, die Statistik, die bei unserer Homepage diebadhonnefer.de hinterlegt ist, zeigt ein anderes Bild. Das ist ganz praktisch. Ich klicke einen Artikel an und kann sofort erkennen, wieviele Menschen ihn gesehen haben.

Und da führen in der Hitparade mit über 4.000 Besuchen Artikel wie: Martini Markt, Aalkönigsfest, Karneval, Bürgerinitiativen, Portraits, Bösartig, Kulturgeflüster, literarische Streifzüge. Politik kommt in der Spitze im Durchschnitt auf 1.500 Besuche. Bestseller in den letzten Wochen mit 5.367 Besuchen war der Beitrag über die Neueröffnung im HIT Markt.

Intern gibt es einen knallharten Wettkampf zwischen Helge Kirscht mit seinem „Kulturgeflüster“ und mir mit „Bösartig“. Moment, ich schaue mal eben nach: Dumm gelaufen. Helge hatte heute 3.765 Besuche und ich 3.752. Knapp. Und unsere verehrte Franziska Lachnit mit ihren „literarischen Streifzügen“ hatte sogar 3.791 Besucher. Ein bisschen Spass muss sein.

So eine Hitparade würde ich sehr gerne auch mit Anzeigenkunden machen, aber, viele Bad Honnefer Unternehmer stehen offensichtlich noch nicht so sehr auf Internet. Das muss sich bitte schnell ändern. So, wir wollten aber über die Politik reden. Ich war eben im Ausschuss Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Bauen ist zur Zeit das Lieblingsthema der Stadtverwaltung. Unsere Stadtpolitiker müssen behutsam an dieses Thema heran geführt werden.

Denn: Sie haben ja einzig und allein das Wohl der Stadt im Visier. Grünflächen, Sportplätze oder Bolzplätze sollen einer Wohnbebauung Platz machen. Für Neubürger die hier ihr Geld ausgeben. Gut für die Geschäfte und das Steuersäckel der Stadt. Das ist der Plan. Aber: SPD und die Grünen sehen das ganz anders. „Hockey- und Bolzplatz in Selhof beispielsweise sind, wie die anderen Sportstätten und Gemeinbedarfsflächen auch, wichtige Räume für Sport,Spiel und Spass und weitere gemeinschaftliche Aktivitäten.

Diese Areale sind wesentlich und wertvoll für die Attraktivität und Lebensqualität der Stadt“. Die CDUler, derzeit die besten Freunde des Bürgermeisters, sehen das wiederum ganz anders. In den letzten 15 Jahren sei nichts an den vorhandenen Sportstätten getan worden. Sie seien marode, Beispiel Menzenberger Sporthalle. Durch die Umwidmung der Hockey-Anlage in Bauland würde Geld in die Kasse fließen, um die Menzenberger Sporthalle endlich sanieren zu können. Ein ganz anderes Szenario.

Auf der einen Seite der verträumte Hockey-Platz, der mit viel Engagement gehegt und gepflegt wird, auf der anderen Seite die stattliche Sporthalle, die aus Sicherheitsgründen wohl irgendwann geschlossen werden muss, wenn nichts passiert. Eine sehr schwere Entscheidung, an der die Öffentlichkeit in Form einer Bürgerversammlung demnächst beteiligt wird. Innenstadtverdichtung wird in den kommenden Jahren das große Thema sein. Vereinzelt wird von der Politik hier und da allerdings auch der Wunsch geäußert, man solle sich einmal mehr um die Bebauung des Honnefer Südens kümmern. Es bleibt spannend.

Sofa

Meine sehr verehrten Damen und Herren, leev Jecke, ich denke, die Zeit ist reif für einen Witz. Soeben gehört. Zwei Männer unterhalten sich an der Theke ihres Vertrauens. Sagt der eine: „Wenn ein Paar sich trennt, dann sind meistens beide schuld. Die Ehefrau und die Schwiegermutter“. Tusch? Auf jeden Fall haben wir den größten Prinz aller Zeiten. Michael Braun ist einhundertsiebenundneunzig Zentimeter hoch.

Für ihn wurde der Begriff „staatse Käl“ erfunden. Das dazu. Eben hörte ich, das die Ausschreibung für das Inselcafé noch im Dezember dieses Jahres heraus kommt. Das wird spannend. Ich denke, fast jeder Gastronom hier in der Region wird dieses Prachtstück bewirtschaften wollen. Herr Nolden, der das gefühlt 100 Jahre getan hat ( tschuldigung Hermann, nein, so alt siehst du wirklich noch nicht aus…), wird sich nun den schönen Dingen des Lebens zuwenden. Richtig so.

Sie dürfen das jetzt auf keinen Fall verraten: ich beneide Herrn Nolden. Entzückende Ehefrau, neues Haus, neue Küche, neuer Hund, neues Auto. Jahrelang hieß es, wenn wir morgens telefoniert haben: Ich bin jetzt erst einmal auf dem Berg, dann auf der Insel, dann in der Villa und dann auf der Bank. Ein schreckliches Leben. Er hat die Kurve gekriegt und backt jetzt sein Brot selbst. Unfassbar aber wahr. Was gibt es noch? Der 18.November ist ein großer Tag.

Im Kurhaus zu Bad Honnef wird die Session mit Bruce Kapusta und etlichen Eigengewächsen eröffnet und im Maritim zu Königswinter findet das Benefiz-Konzert „Nit esu kniestich“ statt. Unter anderen mit Bürgermeister Otto Neuhof und Stadtmanagerin Miriam Brackelsberg. Die Qual der Wahl. Harald Schmeling, Öffentlichkeitsarbeit Stadtsparkasse Bad Honnef, hat mich gebeten, noch einmal darauf hinzuweisen, dass sein Institut den Jubiläumsorden für die KG Halt Pol gestiftet hat. Das machen wir doch gerne (Foto). 

Das Foto hat übrigens der großartige Fotograf Detlev Mai geschossen. Ja, Bad Honnef ist eine große Familie, alles greift in einem wunderbaren Netzwerk ineinander. Stadtsparkasse, BHAG, HIT, Volksbank, Hupperich und Westhoven sind die Motoren dieser Stadt. Unser Bürgermeister betont es immer wieder, ohne die Spendierfreudigkeit dieser Unternehmen würde Bad Honnef angesichts der leeren Stadtkassen noch viel älter aussehen. Noch älter als ich? Spass! Oder? Am kommenden Samstag sind die Jecken meines Vertrauens allesamt in Kölle zum Sessionsstart. Auch unser frisch gebackener Prinz Michael II. Und ich freue mich auf ein Wochenende ohne Termine. Eventuell freunde ich mich wieder mit meinem Sofa an. Tschüss zusammen…

Hofbericht

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lustige Mitmenschen nennen mich freundlicherweise „…ach, da ist ja der Hofberichterstatter…“. Ich habe keine Ahnung, um welchen Hof es dabei geht. Hagerhof? Bauhof? Selhof? Der Architekt meines Vertrauens meint, ich sei der Berichterstatter vom Hofe unseres Königs Otto I. Unsinn, Ede. Nein, ich erzähle Ihnen die wahre Geschichte. Ganz nah dran bin ich am Hofe der Halt Pöler. Jeden Morgen treffen sich am HIT-Frühstücksstammtisch einige Recken m.V. mit den Prinzen a.D. Jörg und Dirk Pütz.

Näher geht nicht. Und dort wird, zwischen Eibrötchen und Kaffee, über alles gesprochen. Das Netzwerk läuft wie geschmiert. Bis auf eine Ausnahme, die mich unfassbar traurig macht: Ich habe es nicht geschafft, in all den Wochen, die Namen des neuen Halt Pol Dreigestirns heraus zu bekommen. Zum verrückt werden. Da sitzen tagtäglich Wissende neben mir und sagen nichts. Kein Hinweis, keine Andeutung.

Nur soviel: Es wird wohl ein Siebengebirgsdreigestirn werden. Aber auch das ist nur eine Vermutung. Am Sonntag wird das Geheimnis um 14 Uhr im Kurhaus gelüftet. Bleiben wir bei den Pölern. Die letzte Jahreshauptversammlung im Weinhaus Steinbach hat wieder gezeigt, wie phantastisch diese älteste Karnevalsgesellschaft der Stadt aufgestellt ist. 144 Jahre alt und immer weiter auf der Überholspur.

So konnte der Vorstand mit Ralph Schilken, Präsident Jörg Pütz, Vize Dirk Schneider und Frank Fander (v.l.) ganz gelassen auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken und gleichzeitig die Highlights der Jubiläumssession (100 plus 4 x 11) bekannt geben. Hinein gefeiert wird mit einer Silvesterparty im Weinhaus Steinbach. Am 2. Januar ziehen die Tollitäten in die Hofbug ein, am 3. Januar erfolgt die Proklamation. Literat Jens Wilke hat ein adäquates Jubiläumsprogramm zusammen gestellt.

Es läuft. Auch außerhalb der Session wird das Vereinsleben niemals langweilig. Familientag, Stammtisch auf der Aranka, Oktoberfest, Hääre- und Madämmche-Touren nach Köln, St.Martinsfest und das Paveier- Weihnachtskonzert sorgen für beste Unterhaltung, nicht nur für die Mitglieder. Die Sanierungsarbeiten am Vereinsheim Hontes sind abgeschlossen, die Glocke läutet wieder und der Glockenturm leuchtet.

Nach exakt 30 Minuten konnte Jörg Pütz die Jahreshauptversammlung beenden. Auch ein Rekord, denn: Es fanden auch Wahlen statt. Alles einstimmig. Frank Fander wurde als Schriftführer bestätigt, Jens Wilke als Literat und Beisitzer, sowie Tom Schneider als Beisitzer. Kassenprüfer sind Andreas Scheermesser, Kerstin Schneider und Heinrich Beth. Das Jubiläumsjahr kann kommen.