Innenstadt-2018

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier erst einmal eine Stellungnahme von unserer 1.Beigeordneten, Cigdem Bern, zu unserem Artikel über die Gesamtsituation in der Innenstadt: „ Ich habe die neue Ausgabe der Bad Honnefer Wochenzeitung gelesen. Die Aussage einer Unternehmerin hat mich ein wenig irritiert.

Sie konstatiert richtigerweise, dass ein Problem für den Einzelhandel der fehlende Parkraum in der Innenstadt ist. Eine Neuordnung der Parkraumbewirtschaftung in der gesamten Innenstadt  war daher angezeigt, um den Parkdruck zu senken und die Parkchancen der Bewohner, des Wirtschaftsverkehrs sowie der Besucher und Kunden zu erhöhen. Dafür ist das Parkraumbewirtschaftungskonzept erstellt worden.

Denn eines der Ziele, das mit dem Parkraumbewirtschaftungskonzept erreicht werden möchte, ist die Erhöhung des Kurzzeitparkens. Die kurzen Belegungszeiten, wie z.B. die Parkscheibenregelung von 2 Stunden, ermöglichen einen hohen Umschlag des Parkstandes. Das soll zur Reduzierung des Dauer- und Langzeitparkens führen. Durch Dauerparker und die damit einhergehende fehlende Fluktuation wird das Parkraumangebot in der Innenstadt verringert. Daher kann die Schlussfolgerung, das Parkraumbewirtschaftungskonzept sei ein Dolchstoß für einige weitere Einzelhändler aus meiner Sicht nur auf einem Missverständnis beruhen. Denn das Gegenteil ist der Fall.

Durch die kurzen Belegungszeiten schaffen wir für Kunden und Besucher, die unsere Innenstadt besuchen, Parkplatzmöglichkeiten“. Soviel dazu. Die IHK hat herausgefunden, dass Einzelhändler in Bonn und im Kreis teils deutliche Frequenzrückgänge bis zu 50 Prozent erleben. „Offenbar streben insgesamt immer weniger Menschen zum Einkauf in die Innenstädte“, so IHK-Handelsreferent Till Bornstedt.

Ein wesentlicher Grund dafür sei der zunehmende Onlinehandel. Onlinehandel benötigt weniger Fläche als stationärer Handel. Ferner sorge die moderne Arbeitswelt dafür, dass in der Woche weniger Zeit für Freizeit bleibt oder diese erst später beginnt. Folge: Umsatzverluste zwischen Montag und Freitagmittag, die sich am Freitagnachmittag und Samstag nicht aufholen lassen. Bornstedt: „Eine weitere Herausforderung für den Innenstadthandel: die Erreichbarkeit.

Nach wie vor kommen etwa in Bonn 40 Prozent der Kunden mit dem eigenen Pkw. Es wird aber immer schwieriger, in vertretbarer Zeit in die Stadt zu gelangen. Also denken die Kunden immer häufiger über Alternativen nach. Kunden entscheiden naturgemäß nicht nach kommunalen Grenzen, wo sie einkaufen, sondern pragmatisch, etwa nach Parkplätzen und Angebot“. Der anhaltende Onlineboom verändert den Einzelhandel. Während der Umsatz im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Jahren im niedrigen einstelligen Bereich wächst, verbuchte der Onlinehandel zweistellige Zuwachsraten.

Wer sich auf die Entwicklung einstellt, kann jedoch von ihr profitieren und muss die Zukunft nicht fürchten. „Multi-Channeling“ meint das intelligente Verknüpfen verschiedener Vertriebskanäle, vor allem von stationär und online. Genau da liegt die Chance des stationären Handels: Er muss sich auf seine Stärken besinnen – Beratung, persönliche Kundenansprache und die unmittelbare Gelegenheit für die Kunden, die Ware anzufassen und auszuprobieren. Und dazu gezielt den Online-Service verstärken“, so Bornstedt.

Suse

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; zumindest manchmal. Jetzt haben Sie ein ganzes Jahr lang im Rahmen des Kulturgeflüsters die detailreichen Karikaturen unserer Illustratorin Susanne Klabunde bewundern dürfen und nun isse weg, die Suse. Schade.

Vor einigen Monaten zog es sie aus Studiengründen nach Höxter. Für einen Flussjungen wie mich schwer vorstellbar, einen Strom wie den Rhein gegen einen Bach wie die Weser einzutauschen. Aber jeder Jeck is anders. In Zeiten des Internets ist eine räumliche Trennung natürlich kein Grund für die Einstellung einer Online-Zusammenarbeit und es hat in den letzten Wochen noch irgendwie hingehauen.

Aber mancher Redaktionsschluss wurde denn doch immer weiter ausgedehnt, weil Susanne stark durch ihr Studium und anderweitige Auftragsarbeiten belegt war. Nun kamen noch handfeste, redaktionsinterne Gründe hinzu, weshalb Sie, liebe Leser, zukünftig wieder ihre hirneigene Grafikkarte für mein Geflüster bemühen müssen. Susanne brachte da eine 2. Ebene mit hinein, die selbst mich manchmal verblüfft hat.

In den letzten Kolumnen war ja bereits von Veränderung die Rede, und dass nicht immer alle in unserem Sinne sind. So auch hier. Dir auf jeden Fall lieben Dank, Suse, unser Teamwork hat mir mächtig Freude bereitet. Und den Lesern sei nochmal ihre Website doodle-icious.de zum Nachstöbern empfohlen. Bis nächste Woche also, stöbern Sie wohl.

Die Bagger kommen zurück

Kanalbaustelle Austraße und Bahnhofstraße in Bad Honnef

Das Abwasserwerk Bad Honnef teilt mit, dass das bauausführende Tiefbauunternehmen am kommenden Montag, 15.01.2018, nach einer Winterpause die Arbeiten in der Bahnhofstraße wieder aufnehmen wird. Dazu wird die Durchfahrt in der Bahnhofstraße zwischen der Austraße und der Luisenstraße wieder gesperrt.

Innerörtliche Umleitungen sind ausgeschildert. Die Sperrung in der Bahnhofstraße wird voraussichtlich bis Februar notwendig werden. Das Abwasserwerk Bad Honnef bittet um Verständnis für die unvermeidlichen Beeinträchtigungen und bittet alle Verkehrsteilnehmenden, die bestehenden Halteverbote zu beachten, um den Verkehrsfluss nicht zusätzlich zu behindern. cp

DRK-Bad Honnef: Zwischen Sturmtief und Betreuung

Jahreshauptversammlung der Honnefer Rot Kreuzler

 Auf ein erfolgreiches Jahr 2017 kann Uwe Westhoven als DRK-Vorsitzender zurückblicken. Die Umstrukturierung und der Ausbau des Ortsvereins konnte abgeschlossen werden. Kurz vor Jahresende konnte mit Hilfe der Volksbank Köln/Bonn die Ergänzung zum GW Versorgung, ein Logistikanhänger, beschafft werden. Die Investitionen in die Zukunft, zu der auch die ständige Fortbildung der ehrenamtlichen HelferInnen zählt, hat den Ortsverein nun in die Lage versetzt, eigenständig ohne Fremdhilfe bis zu 150 Personen kurzfristig zu versorgen oder unterzubringen.  Der Ortsverein kann von der Verpflegung über die Bereitstellung von Feldbetten Decken und Kopfkissen, Sitzplatzmöglichkeiten bis hin zu Hygieneset´s für Frauen, Männer und Kindern direkt aus seinem örtlichen Katastrophenschutzlager heraus anliefern.

 Allein durch den Ortsverein wurden im letzten Jahr über 3.000 Personen betreut und teilweise mit Verpflegung versorgt. Knapp 3.000 Portionen Verpflegung stellten die Köche und Verpflegungshelfer her. Sie reichten vom Büffetmenü über Nudeln mit Gulasch oder Schnitzeln mit Brötchen. In den Verpflegungslagern des Ortsvereins lagern ständig über 250 Portionen Nudeln mit Gulasch, rund 150 Schnitzel und Aufbackbrötchen sowie über 250 Bockwürste. Ganzjährig können hunderte Liter Kaffee und Tee gekocht oder rund 500 Liter Kaltgetränke innerhalb von Minuten ausgeliefert werden. In den Sommermonaten ist der Kühlanhänger des Ortsvereins ständig gefüllt an der Kühlung angeschlossen.

 Ihr Können mussten die Helfer bereits beim „Sturmtief Burglind“ zu Beginn des Jahres beweisen. Auf Anforderung der Feuerwehr Bad Honnef wurden die eingesetzten Einsatzkräfte mit warmen Getränken und frischen Brötchen versorgt sowie die Bahnreise im Aufrage der Deutschen Bahn mit einem Snack sowie Kaffee und Tee versorgt.  Bereits Ende des Jahres setzen die Witterungsverhältnisse die Helfer vor schwerwiegende Aufgaben. Trotz massiven Schneefällen wurde die Versorgung des Siebengebirgsmarathons mit Unterstützung des Veranstalters sichergestellt.

 Einen Antrag aus der Mitgliedschaft wird der Vorstand prüfen. Hierbei geht es darum, die geografische Lage Bad Honnefs bzw. dem Siebengebirge für neue Aufgabenfelder nach dem Wegfall des Rettungsdienstes zu erschließen. Hierzu sollen Gespräche mit Partnern und dem DRK Kreisverband zur Realisierung und deren Kosten geführt werden.

 Im Anschluss an die Versammlung ehrte Uwe Westhoven die langjährigen Mitglieder und bedankte sich besonders bei Lars Haman, dem langjährigen Ortsleiter der zum Endes des Jahres aus beruflichen Gründen sein Amt abgegeben hat. jk

FDP Rhein-Sieg blickt zurück

Foto: von links nach rechts: Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Wirtschaftsminister; Dr. Joachim Stamp, NRW-Familienminister; Nicole Westig, FDP-Bundestagsabgeordnete; Dr. Karl-Heinz Lamberty, FDP-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Rhein-Sieg; Jürgen Peter, Vorsitzender der FDP Rhein-Sieg; Maria Schirilla, Schulleiterin der Bornheimer Musikschule; Jörn Freynick, FDP-Abgeordneter des Landtags NRW.

 Vergangene Woche fand das traditionelle Dreikönigstreffen der FDP Rhein-Sieg statt. Zum zweiten Mal nach 2017 waren die Mitglieder in den neuen Veranstaltungsraum, den Ratssaal der Stadt Bornheim, eingeladen um das Jahr gemeinsam zu beginnen.

 Nach der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Jürgen Peter wurde auch dieses Jahr der Bürgerpreis der FDP Bornheim vergeben. Der Preisträger war die Musikschule in Bornheim. In seiner Laudatio erklärte der Vorsitzende der FDP Bornheim und Landtagsabgeordnete Jörn Freynick:

 „Die Musikschule in Bornheim leistet einen unverzichtbaren Beitrag für die Stadt. Nachdem die finanzielle Lage der Stadt Bornheim im Jahr 1993 so angespannt war, dass die städtische Musikschule geschlossen werden musste, haben die Freunde und Förderer dies nicht akzeptiert und einen Trägerverein gegründet. Dieser unterhält seitdem die Musikschule und bietet über 1.500 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch weiterhin die Möglichkeit, sich musikalisch zu bilden und ein Instrument zu lernen.“

 Im Mittelpunkt des Dreikönigstreffens stand der diesjährige Gastredner Joachim Stamp. Als neu gewählter Landesvorsitzender der FDP Nordrhein-Westfalen sowie stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, machte Stamp in seiner Rede noch einmal deutlich, dass es auch nach den Erfolgen bei den Wahlen von 2017 keinen Automatismus zum Regieren gibt:

 „Die FDP ist eine Partei, die politische Verantwortung übernimmt. Aber nicht um jeden Preis. Es müssen Trendwenden erkennbar sein, die die Politik voranbringen und nicht den ‚Status quo‘ konservieren“, so Stamp.

 Aus diesem Grund waren Koalitionen in Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen möglich gewesen. Hingegen aber waren in Baden-Württemberg und im Bund keine Trendwenden zu erkennen, wodurch die FDP sich nicht an der Regierungsbildung beteiligen konnte.

 In NRW sind solche Trendwenden bereits erkennbar. Das klare Bekenntnis zu den Förderschulen, die Flexibilisierung der offenen Ganztagsschulen und die Maßnahmen im Entfesselungsgesetz I&II (u.a. Abschaffung der Hygieneampel, realistische ideologiefreie Umweltpolitik sind hierfür prominente Beispiele. Stamp verwies darauf, dass die FDP Rhein-Sieg in Düsseldorf durch Prof. Dr. Andreas Pinkwart als NRW-Wirtschaftsminister und Jörn Freynick als Mitglied des Landtags, wie durch die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig in Berlin, prominent vertreten sei. Darauf könne der Kreisverband der FDP Rhein-Sieg stolz sein.

 Während der Rede von Joachim Stamp wurde für die Musikschule in Bornheim ein Spendentopf herumgegeben. Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Dr. Karl-Heinz Lamberty, gab am Ende das Ergebnis bekannt: Es wurden 736,71 Euro von den Anwesenden gespendet. Aus dem Sozialfonds der Kreistagsfraktion stockte Lamberty den Betrag auf eine Summe von 1.000 Euro auf.

Mit dem Dank der Leiterin der Musikschule Mary Schirilla und von Dr. Karl-Heinz Lamberty ging das Treffen zu Ende. eb

 

 

Impuls für Bad Honnef

Ex-Kaiser’s kaufen?

Leer ist sie, die City. Viel zu leer und viel zu oft. Es tut dem wirtschaftlichen wie sozialen Zentrum nicht gut, wenn Apotheke, Bäcker, Optiker, Textil- und Bekleidungsgeschäfte kämpfen müssen. Es tut Bad Honnefs viel beschworenem Flair nicht gut, wenn mittags die Gastronomien zu bleiben wegen mangelnder Aussicht auf tragenden Umsatz. Und wenn ein solcher Kreislauf erst mal rotiert, dann wird es noch leerer.

Die eigene Stadt in solchem Prozess zu sehen, das erschreckt. Es macht auch keinen Spaß, darüber zu berichten; denn selbst dies schreibt die Misere fort und erzeugt allein keinen Nutzen. Verdient hat es die Geschäftswelt keinesfalls, denn sie ist vielfältig und kompetent. Jedenfalls findet sich im Norden erst mit Bonn- Beuel ein Ähnliches bietender Ort, südwärts kommt vor Neuwied höchstens Linz in Frage. Diese Qualität Bad Honnefs ist den Bewohnern seit jeher wichtig, für potentielle Zuzügler ist sie dominanter Entscheidungsgrund neben Natur und Umwelt sowie Schul-, Sport- und Kulturangebot.

Die Vergangenheit der Honnefer City war großartig. Vielleicht werden auch viele Neubürger in etlichen Jahren eine Chance auf Erholung bieten. Aber die aktuelle Wirklichkeit macht zu schaffen. Das JETZT ist das Problem. Wer das nicht erkennt oder nicht erkennen will, der hat schon verloren. Wer dagegen arbeitet wie Centrum e.V. mit seinen Stadtfesten, dem gebührt starke Unterstützung. Das Bemühen um Dachmarke und Onlineportal jedenfalls geht in die richtige Richtung. Heimliche Gedanken an eine Auslese der Besten durch Krise und Überlebenskampf sind zynisch.

Viele legen den Finger darauf und sagen: Es sind die Nachwehen der Kunden vertreibenden, aber notwendigen Kanalbauarbeiten und der Verlust des Nahversorgers Kaiser’s als Frequenzbringer, die den jetzigen Zustand begründen. Das mag sein. Die konkurrierende Existenz einer Ladenstadt auf der nahen grünen Wiese im Süden, welche in der Tat die ganz überwiegende Mehrheit alltäglicher Bedürfnisse abdeckt, macht die Sanierung der Innenstadt nicht leichter. Einiges lief aus dem Ruder. Ganz bestimmt reicht kein noch so ambitioniertes Bauprogramm für Wohnungen, um den genügend starken Gegen-Impuls zu setzen. Es braucht ein Signal. Stark und entscheidend genug, um umzusteuern. Ein Signal in der Stadt, das Dynamik in Gang setzt. Am besten ein Signal, das die Stadt selbst setzt, das sie selbst lenkt und gestaltet.

Für einen solchen Ansatz kann das aufgegebene Kaiser’s Geschäft geeignet sein. Warum nicht diese Immobilie als Kommune erwerben, um sie selbständigen – auch kleinen – Händlern und Produzenten zum Vertrieb ihrer Waren zur Verfügung zu stellen? Als schöner Markt unter einem Dach. Gern mit besonderen Delikatessen, vor allem aber mit lokalen Erzeugnissen in frischer Marktqualität. Mit einem Sortimenter als Nahversorger, sodass Besuche der City wieder fast alle Zwecke einer Einkaufstour erfüllen. Mit Kaffeestore samt kleiner Karte. Selbstverständlich beschickt von Honnefer bzw. regionalen Erzeugern oder Händlern, wenn es um Brot, Wein, Eier, Fleisch oder Ähnliches geht. Alles zu reellen Preisen mit der Möglichkeit, beim Espresso oder einem Mittagsgericht ins Gespräch zu kommen.

Wolkenkuckucksheim? Jedenfalls eröffnete letzten Freitag in Köln auf der Maastrichter Straße genau so ein Ensemble unter dem Namen „Belgisches Viertel“. –  Wer immer sich jetzt gegen einen Vergleich von Bad Honnef mit Köln verwahren will als unrealistischer Griff nach den Sternen, der mag bedenken: Gilt solcher Vorbehalt wirklich auch für ein solches Konzept? Zumal der ehemalige Kaiser’s Markt über die anderthalbfache Fläche der gerade mal 400 Kölner Quadratmeter verfügt, zumal er sich auf nur einer statt zwei Etagen erstreckt. Ebenerdig und barrierefrei. Also auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die in Bad Honnef zahlreich sind und zuletzt der Innenstadt den Rücken kehren mussten, weil sie dort nicht mehr umfassend versorgt wurden. Es könnte in der Tat gut passen.

Selbstverständlich böte ein solches Projekt Erfolg versprechende Ansätze zu öffentlicher Förderung. Es ist geeignet zur Überwindung jener Barrieren, die Ex-Kaiser’s für Bürgermeister und Wirtschaftsförderung als zu dickes Brett oder außerhalb ihrer Möglichkeiten erscheinen ließen. Im Gegenteil ginge es um ein Projekt, dass kaum Jemandem eher zuzutrauen wäre als dem erfahrenen Manager Otto Neuhoff. Und im dreistöckigen Wohnbereich könnten nicht nur Mieter zuhause sein, sondern auch die Logistik des Onlineportals mit seinem Lieferservice per Fahrrad. Ausgiebige Lager- und genügend Parkflächen hierfür existieren jedenfalls.

Sollte der Antrag auf Umsetzung eines solchen Vorhabens demnächst im Rat gestellt werden, wird es den Initiatoren um die dynamische Maßnahme selbst gehen. Sie kennen zwar einen regionalen Sortimenter als Ankermieter sowie einen bekannten Hofladen, einen Winzer und einen Wildlieferanten als Beschicker – sie hängen dem Vernehmen nach jedoch nicht an einzelnen Aspekten. Ziel wäre die politische Entscheidung für eine neue Dynamik. Ziel wäre die aktive, steuernde Handlung durch die Stadt – durchaus unter Absicherung eigener Gestaltungsfähigkeit durch eine gewisse Kontrolle. bh

Mit dem Dreigestirn op Tour

Das Siebengebirgsdreigestirn Prinz Michael II, Bauer Johannes und Jungfrau Winni kommt auf Touren. In der ersten Woche ihrer Regentschaft erlebten sie bereits die komplette Bandbreite einer Session. Sie besuchten Altenheime ebenso wie Kneipen, oder die großen Säle in der Region.

Und Prinzenführer Dirk Schneider freut sich: „Wir werden überall mit Begeisterung empfangen. Die Leidenschaft mit der die Tollitäten auftreten, die überträgt sich immer ganz schnell auf das Pubikum“. 850 Jecken waren es beispielsweise in Königswinter, die den staatsen Aufzug des Dreigestirns mit 100 Halt Pölern und TV Eiche-Stadtsoldaten bejubelten. Aber auch die eher kleineren Auftritte in Kindergärten oder Schulen werden gerne wahr genommen. Anfragen unter: schnigges@t-online.de

Die Weinkönigin des Mittelrheins kommt aus Rhöndorf

Präsentiert wurde die neue Monarchin im Kelterhaus des Königswinterer Jesuiter Hof. Im ehrwürdigen, 1695 errichten Gebäude fiel die Jugend Jessica Gottsauners (Foto m.) besonders auf. Die Tradition von Wein und Weinbau bildet einen starken Kontrast zu modernem Konsum und Genuss, genau dieser Kontrast aber bringt Elemente von Lebensart und Kultur ganz augenfällig zusammen. Einiges lässt sich hineininterpretieren, doch die Vielfalt der Zugänge, Gefühle, Sentimentalitäten beim Thema Wein entzieht sich jedes Mal wieder einer verbindlichen Linie. Wein trinken, Wein besprechen, Weinseligkeit – es bleibt stets Raum zum persönlichen Erlebnis.

Die Mittelrheinweinkönigin ist in der Tat eine überzeugende Person. Eine junge Frau, gerade 20 Jahre alt. Unaufgeregt, souverän, in sich selbst ruhend. Warum hat sie die Aufgabe übernommen? „Vor allem weil ich Spaß daran habe.“ Jessica Gottsauner setzte sich gegen Mitkonkurrentinnen durch, die alle älter als sie und jetzt ihre assistierenden „Prinzessinnen“ sind. Selbstverständlich weiß sie auch viel über Wein; so viel, dass sich manch älterer Kenner anstrengen muss. Dabei wendet Jessica Gottsauner ihre Fähigkeiten in einer natürlichen Bescheidenheit an, die sie zur Repräsentantin der Region so geeignet macht. Ja, sie hat die Vision, ihre Heimat Anderen näher zu bringen – und weiß auch sonst, was von ihr erwartet wird.

Keineswegs ist es gang und gäbe, dass die Weinkönigin des Mittelrheins aus dem Siebengebirge kommt. Denn in der Branche bekanntere Orte wie St. Goar, Bacharach, Oberwesel, Boppard und Koblenz konkurrieren. Der Mittelrhein reicht eben von der Nahe- bis zur Siegmündung, von Bingen bis Bonn. Das Siebengebirge ist da eher nördlicher Appendix, klein und über lange Zeit auch nicht immer fein im öffentlichen Konsumentenbewusstsein. Hier liegen die einzigen Wingerts in Nordrheinwestfalen, und dennoch werden im Düsseldorfer Landtag ausländische Modeweine kredenzt, und dennoch brauchte selbst die Drachenburg vor Ort sehr lange, um hiesigen Produkten auch nur angemessenen Raum zu widmen. Als wenn es  eine Entwicklung zu verschlafen galt, an deren Ende zum Beispiel das Weingut Pieper 2018 Auszeichnungen erhält von Gaut & Millau, Vinunm Weinguide und Falstaff Weinguide.

Im Jesuiter Hof, dem Hauptquartier der Pieper Winzerfamilie, wohnten 30 bis 40 geladene Gäste der Präsentation bei. Schnittchen und Wein waren auf hohem Niveau, die Reden nicht immer. Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz allerdings brachte es exakt auf den Punkt, als er den Stolz des Siebengebirges verband mit dem Engagement, der Aufgabe und den Fähigkeiten der Weinkönigin. Und die tritt ihren Dienst jetzt an. Etwa hundert Termine wird sie absolvieren, im Herbst antreten zur Wahl der Deutschen Weinkönigin. Zweimal war Jessica Gottsauner Weinkönigin in Rhöndorf, nun ist sie regionale Regentin. Das frühe Ehrenamt mag dazu beigetragen haben, dass sie Jugend und Persönlichkeit beeindruckend verbindet. Sie wird eine gute Botschafterin sein. bh

100 Jahre und Pufpaff

100 Jahre SIBI – Geburtstagsveranstaltungen in Hülle und Fülle

Das Städtische Siebengebirgsgymnasium wird 100 Jahre alt und das gesamte Jubiläumsjahrs 2018 ist mit Veranstaltungen gespickt, mit denen das SIBI gefeiert wird und die von die vielen Akteuren gestaltet werden. Gebildet wurden ein Organisationsteam für die Koordination, ein Team für die Erstellung der Festschrift und ein Ehemaligenteam für die Organisation des Ehemaligenfestes. Alle Mitglieder legen sich ins Zeug, um ein rundes und buntes Jubiläumsjahr auf die Beine zu stellen.

Sonderveranstaltungen stehen im ansprechend gestalteten SIBI-Kalender 2018, der im Sekretariat des SIBIs und in vielen Geschäften zu haben ist. Aufgelistet sind Konzerte gemeinsam mit dem Collegium Musicum Bad Honnef, dem Gospelchor ‘n Joy und der Musikschule der Stadt Bad Honnef, eine Veranstaltung der Hans-Trappen-Stiftung, ein Kabarettabend mit Sebastian Pufpaff und Gregor Pallast, ein Musical zur Schulgeschichte sowie Schülertheater und –kabarett.

Gestartet wird bereits im Januar mit dem Wanderausstellung  „Mathematik zum Anfassen“ des Mathematikums Gießen. Mathematik kann hier spielerisch erlebt werden. Die Ausstellung wird vom 15.01. bis 26.01.2018 in der Aula des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums, Rommersdorfer Straße 78-82, präsentiert (Mo.-Fr. 8:00 bis 16:30 Uhr, Sa-So 10:00 bis 16:00 Uhr, Eintritt 2 Euro für Kinder und 3 Euro für Erwachsene; Schülergruppen sollten sich anmelden. Informationen unter www.mathematik-unterwegs.de ). Sören Künzel wird am Samstag, 13.01.2018, 16:00 Uhr, eröffnen. Er hat sein Abitur 2010 am SIBI bestanden und ist Graduate Student in Berkeley.

Eine große Fußtruppe wird im Februar im Bad Honnefer Karnevalsumzug mitgehen und es wird heißen: „100 Jahr SIBI-Alaaf“. Im Unterricht wird über die Geschichte der Schule gesprochen werden. „Das Puppentheater am Drachenfels“ von Sabine Claßen und Dorothée Vreden wird aufführen. Die alljährlichen Veranstaltungen werden nicht fehlen und stehen unter dem Jubiläumsmotto: die „SIBI-Sommernacht“ mit Band-Festival (06.07.2018), „SIBI schlägt Wellen“ im Freizeitbad Grafenwerth (04.07.2018),  Schulaustausch-Programme und eine Projektwoche.

Das Schulradio „Antenne SIBI“ wird berichten und eine Jubiläumssendung vorbereiten.  Außerdem wird eine Festschrift erscheinen, gegliedert in die Kapitel Einblicke, Augenblicke, Weitblicke, Rückblicke und Ausblicke. Einen SIBI-Film werden Marvin und Jaco Beydemüller drehen. Auch sie sind ehemalige Schüler des SIBIS. Eltern hatten angeregt, eine Partnerschaft mit der Ecole de la Médaille Miraculeuse und einem angeschlossenen Waisenhaus in Haiti aufzubauen, so dass ein internationales soziales Projekt das SIBI-Jubiläumsjahr vervollständigt.

Höhepunkte werden das Ehemaligenfest am 01.09.2018 und der Festakt „100 Jahre SIBI“ am 06.10.2018 im Kursaal mit Festredner Marcel Fratzscher (Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung) sein.

Gerne können sich regionale Unternehmen und Institutionen für das Jubiläum einsetzen und als Sponsoren zum Gelingen des Jubiläumsjahr beitragen.

Wer nicht den Jahreskalender erstehen möchte, wird demnächst die einzelnen Termine auf der SIBI-Homepage finden: www.sibi-honnef.de.

Das SIBI war und ist ein zentraler Teil der Schullandschaft und des städtischen Lebens in Bad Honnef. Im Jahr 1918 wurde erreicht, dass die „Höhere Knabenschule“ an der Bergstraße zum „Progymnasium“ erklärt wurde. Ab 1926 konnte die Reifeprüfung in Bad Honnef abgelegt werden. Der Umzug in das Gebäude an der Rommersdorfer Straße erfolgte im Jahr 1959. Träger der Schule ist heute die Stadt Bad Honnef.