FLOSSWEG: Offener Brief

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Herr Neuhoff,

am 26. Januar diese Jahres wurde uns Anliegern des Floßwegs die Planung zum Ausbau unserer Straße als Durchgangsstraße vorgestellt.

Wir waren sehr betroffen
– sowohl was die in unseren Augen unzureichende und kurzsichtige verkehrstechnische Planung betrifft als auch den zu erwartenden Verkehrszuwachs in einem Kinder-freundlichen Wohngebiet.

– Darüber hinaus bestürzte uns die uns in Aussicht gestellt finanzielle Belastung für die Kostendeckung einer, man kann es nicht anders sagen: geplanten „Premiumstraße“, deren Finanzierung einige Anlieger in Existenznöte bringen würde. Das kann einfach nicht sein!
Unsere Befürchtungen, Einwände und Argumente gegen diese Planung haben wir Ihnen und den im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen detailliert in schriftlicher Form zukommen lassen – in der Hoffnung, hier Gehör zu finden.

Wir Unterzeichnenden sprechen uns vehement dafür aus, dass der Floßweg Wohnstraße bleibt. Seine Umgestaltung in eine Durchgangsstraße lehnen wir ab.

Aus diesem Grund wollen wir die Sperrung des Floßwegs beibehalten und bitten darum, die Planungen so nicht weiter zu verfolgen.

Bad Honnef, den 16.03.2017

Krokusfest und Wettersturz

Donnerstag, 16.März 2017. Das war quasi der erste Frühlingstag des Jahres. Leider erst einmal ein Unikat. Wenn die Initiative für Wirtschaft mit ihrem Krokusfest am Freitag ab 10 Uhr im Kurpark den Frühling offiziell einläuten will, dann sollen schon wieder Wolken die Sonne bedecken. Trotzdem: Über 300 Kinder werden ihre Frühlingslieder durch den Kurpark schmettern. Wetterbericht hin oder her. Hier ist er:

Wer kann, sollte am heutigen Donnerstag noch einmal im Freien richtig Abendsonne tanken. Denn der Donnerstag ist mit bis zu 17 Grad im Süden und Westen der wärmste Tag der Woche. Am Freitag leiten dann erste Regenschauer und deutlich kühlere Luft ein kaltes, windiges und vor allem klatschnasses Wochenende ein. Besonders am Samstag wird es bei 5 bis 11 Grad fast überall den ganzen Tag regnen.

Zudem sind im Norden und Osten Sturmböen möglich. Schneeflocken bis in mittlere Lagen werden in den Mittelgebirgen erwartet. Und auch im Nordosten sind nasse Schneeflocken bis ins Flachland nicht ausgeschlossen. „Etwas freundlicher mit einigen Stunden Sonne und nur wenig Regen ist es am Samstag bei 7 bis 9 Grad ganz im Norden Deutschlands“, erklärt der Wetterexperte und Pressesprecher Matthias Habel von WetterOnline. „Ansonsten bleibt es am Wochenende im gesamten Land durchweg bedeckt und regnerisch.“

Nächste Woche: Wieder milder mit vereinzelten Regenschauern

In der kommenden Woche bleibt uns das wechselhafte Märzwetter erhalten. Dennoch wird es vorübergehend mit bis zu 16 Grad im Süden wieder wärmer. Auch die Sonne kann sich ab und an wieder durchsetzen. Regenschirme sollten aber trotzdem weiterhin griffbereit bleiben.

Für Gut-Wetter-Liebhaber gibt es laut Meteorologe Matthias Habel jedoch Grund zur Hoffnung auf erneute schöne Tage: „Ein neues Hoch könnte sich Ende nächster Woche bei uns festsetzen und den Frühling zurückbringen. Sogar bis zu 20 Grad wären dann im weiteren Verlauf möglich.“

WetterOnline

Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge gesucht

Foto: Mitarbeitende der Stadtverwaltung Bad Honnef, ehrenamtlich Tätige mit Mitgliedern des Vereins Ökumenisches Netzwerk Integration und Vermieterin werben dafür, freie Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge zu vermieten – v. l. Faiz Daud, Klaus Katzenberger, Wally Feiden, Ulrike Wilhelmy, Nadine Batzella, Rita Pütz, Felix Trimborn, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Franz Gunkel, Hans-Joachim Ewald.

Bei anerkannten Flüchtlingen handelt es sich um Menschen, die in ihrem eigenen Land aus politischen oder anderweitigen Gründen verfolgt werden und deshalb in einem anderen Land um Aufnahme und Schutz gebeten haben. Während „Asylbewerber“ jene Personen sind, bei denen das laufende Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, ist dies bei Asylberechtigten der Fall.

Hat dieses Verfahren ergeben, dass sie tatsächlich die Voraussetzungen für den Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Konventionen erfüllen, so sind sie anerkannte Flüchtlinge – und somit asylberechtigt. Heißt: Von 450 in Bad Honnef lebenden Flüchtlingen, sind mittlerweile 116 Menschen „anerkannt“. Und diese suchen nun eine Wohnung in der Stadt.

Ein nächster, ganz wichtiger Schritt zur Integration. Bei einem Treffen in der „Oase“ (Foto) machten das Ökumenische Netzwerk Integration und die Stadt Bad Honnef deutlich, wie wichtig eine stabile Wohnsituation für die neuen Mitbürger ist.

Wohnungsinhaber können sich nun mit Rita Pütz, Telefon: 02224 900 030, oder mit Felix Trimborn Telefon 02224 184 185, in Verbindung setzen. Flüchtlinge werden von ehrenamtlichen Paten betreut, so hat jeder Vermieter einen zusätzlichen Ansprechpartner. bö

LKA, BKA und Zoll auf der A3

Zoll durchleuchtet Lkw

Verwundert schaute wohl so mancher Autofahrer, der letzten Freitag den Windhagener Weg entlang des Gewerbegebietes „Am Dachsberg“ passierte, auf den LKW-Parkplatz, in dessen Mitte ein Mercedes Actros 2532 mit geheimnisvollem Aufbau stand. Besonders der Gelenkarm, der eine Art Tor bildete, gab auf den ersten Blick Rätsel auf: Eine futuristische Lkw-Waschanlage?

Doch weit gefehlt – der weiße Dreiachser gehört zum Modernsten, was der Zoll im Kampf gegen das organisierte Verbrechen zu bieten hat. Mit ihm können komplette Lastzüge geröntgt werden, um Waffen, Drogen, Sprengstoffe oder gar weitere Schmuggelware wie Zigaretten zu entdecken. Deutschlandweit gibt es nur drei dieser Fahrzeuge mit der etwas sperrigen Bezeichnung „Vollmobile Röntgenanlage“ (VMR).

Hauptbestandteile sind der Röntgenarm und eine durch Bleiplatten geschützte Auswertezelle im vorderen Teil des Aufbaus. Zur Besatzung gehören ein Fahrer und ein oder zwei Bildauswerter. Ein Außenposten achtet darauf, dass sich niemand im 38 mal 22 Meter großen und durch Lichtschranken gesicherten Strahlenbereich aufhält. Während der der “Untersuchung“ durchdringt die Strahlung bis zu 32 cm dicken Stahl und lassen für die geübten Beobachter mögliche Lücken, Hohlräume, doppelte Böden oder Zusatztanks schnell erkennen.

Die Autobahn A3 zählt zu den bedeutende Zubringer für Drogen- und Menschenschmuggel auf dem Weg nach Deutschland und in die Beneluxländer. Bei Kontrollen auf den Autobahnen operieren LKA, BKA und Zoll zum Teil koordiniert und mit sehr hohem logistischen Aufwand.

Harald Hallerbach

Franka Peikert organisiert Kunstwerkstatt

Projekt-Förderung des Aalkönigkomitees.


Im Jahre 2003 wurde die Aalkönigsidee zum Erhalt des renovierungsbedürftigen Aalschokkers Aranka geboren. Die Bad Honnefer Bürger um Helmut Kloss, Klaus Wirtgen, Johannes Wahl, Michael Gerdes, Heinz Wameke und Friedhelm Ost setzten sich danach das Ziel, mit dem Reinerlös eines einmaligen Festes die Restaurierung des Bad Honnefer Wahrzeichens zu sichern. Diese zunächst fixe Idee nahm rasch Konturen an. So setzte sich das Komitee nach der erfolgreichen Restaurierung das langfristige Ziel, gezielt Projekte im Bereich „Jugend und Soziales“ zu fördern. Nach nunmehr 14 Aalkönigsjahren ist das Komitee stolz, mit diesem Engagement bislang insgesamt knapp 300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 350.000 € unterstützt zu haben. Allein im letzten Jahr konnten über 55.000 € für Jugend- und Integrationsprojekte zur Verfügung gestellt werden.

Gewaltprävention

Seit dem Jahr 2014 konzentriert sich das Komitee verstärkt auf den Bereich „Gewaltprävention bei Jugendlichen“. Es hat zu diesem Thema gemeinsam mit dem Stadtjugendring Bad Honnef das Netzwerk „Gewaltfrei“ gegründet, in dem sich die Verantwortlichen regelmäßig über ihre Projekte und Ergebnisse austauschen und weitere Ideen entwickeln. Auch für das Jahr 2017 stehen erneut 10 Projekte im Rahmen des Netzwerks „Gewaltfrei“ auf dem Jahresprogramm. Über die regelmäßige Projektarbeit des Netzwerks „Gewaltfrei“ hinaus ist das Aalkönigkomitee
vor allem in der aktuellen Flüchtlingssituation – bemüht, wichtige Integrationsprojekte finanziell zu unterstützen. Das Komitee setzt sich dabei zum Ziel, jungen Menschen vor Ort die Möglichkeit zu geben, durch konkrete Inhalte und Projekte Anschluss zu finden und sich so in die Bad Honnefer Gesellschaft zu integrieren. So hat das Komitee bereits den Malteser Hilfsdienst (Erste-Hilfe-Kurse für Flüchtlinge) und die „Rhein Refugee Youngstars“
einem Musikprojekt, in dem Flüchtlinge und heimische Jugendliche gemeinsam unter der Anleitung von Bandcoaches in einer Musikband musizieren – finanziell unterstützt.

NEU: Kunstwerkstatt

Für das Jahr 2017 plant das Aalkönigkomitee gemeinsam mit dem Verein Ökumenisches Netzwerk Integration e.V. und unter der Leitung der Künstlerin Franka Peikert die Realisiation einer integrativen Musik- und Kunstwerkstatt. Der Verein Ökumenisches Netzwerk Integration e.V. wurde im Jahr 2015 mit dem Ziel gegründet, Flüchtlinge und Migranten, die sich in Bad Honnef aufhalten, in die Gesellschaft zu integrieren und Perspektiven zu eröffnen. Dreh- und Angelpunkt ist hierfür das ökumenische Begegnungszentrum „Oase“ in Selhof.

Dort kann ab April 2017 ein Kellerraum der ehemaligen Sparkassenfiliale für künstlerische Kreativität genutzt werden. Franka Peikert hat im Rahmen der intensiven Vorbereitung in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Künstlern aus Bad Honnef und der Region von der Idee einer Musik- und Kunstwerkstatt begeistern können und einen überwältigenden Zuspruch erfahren.

Ab April sind bislang 8 Workshops mit verschiedenen Künstlern geplant. Die Workshops finden – abhängig von der Verfügbarkeit der Dozenten – entweder an regelmäßigen Terminen in der Woche oder an Wochenenden statt. An den Kursen teilnehmen dürfen alle, die sowohl an Kunst und Musik als auch an dem Kennenlemen anderer Menschen und Kulturen interessiert sind. Die Teilnehmer der Kurse leisten ausschließlich einen Beitrag für das benötigte Material. Die Honorare der Dozenten trägt das Aalkönigkomitee Bad Honnef, um so dieses Integrationsprojekt zu fördern. Anmeldungen und Informationen bei: Franka Peikert, Telefon 02224/ 76427. cw

Lea Linster – „Avec Amour“ im HIT

Unter den Sterneköchen Europas genießt Lea Linster besondere Anerkennung. Für die erste und bislang einzige Frau der Welt, die mit einem „Bocuse d´Or“ ausgezeichnet wurde, ist der Hang zur Perfektion eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg in der Küche. Das beste Ergebnis kann nur mit dem besten Zutaten und viel Liebe zum Detail gelingen.

„Avec Amour“ ist darum nicht nur der Slogan mit dem sie ihre zahlreichen Kochbücher signiert, sondern auch der Name einer Premium Gewürzlinie, die seit kurzem in den Gourmetabteilungen von Galeria Kaufhof und im HIT-Markt in Bad Honnef angeboten wird. Dabei handelt es sich u.a. um original ungarischen Paprika aus der Region um Szeged im Süden Ungarns.

Auguste Escoffier, der Vater der Haute Cuisine, setzte diesen Paprika 1879 im Grand Hotel Monte Carlo einst ein und verhalf damit dem ungarischen Paprika zu Weltruhm. Ergänzt wir die Gewürzlinie durch das „Rote Gold Persiens“, wie der Safran (Crocus Sativus) aus Persien auch genannt wird. Neu sind Safran-Spray und Safran-Honig.

Der Paprika wird in Schärfegraden „mild“ und „scharf“, jeweils als Pulver und als Granulat, sowie als Meersalz-Zubereitung angeboten. Ganz neu ist kaltgepresstes Paprika-Kernöl, aus erster kalter Pressung, das auch Deutschlands bekanntester Koch, Harald Wohlfahrt, als „phantastisches“ Öl bezeichnet und in seiner Küche verwendet.

Den Safran gibt es als Fäden, in Gelatinekapseln, als Pulver und auch als Safran Spray. In Frankreich ist diese Erfindung mit dem Innovationspreis der Lebensmittelmesse Sial ausgezeichnet worden. mv

SPD- Fraktionsvorstand in seinen Ämtern bestätigt.

Von links nach rechts : Jörg Heinzelmann ,Guido Leiwig, Klaus Munk

Am Montag den 13. März hat die Bad Honnefer SPD Ratsfraktion turnusmäßige zur Halbzeit der aktuellen Ratsperiode ihren Vorstand neu gewählt. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Auch weiterhin bilden den Vorstand : Guido Leiwig als Vorsitzender, Jörg Heinzelmann als stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer, Klaus Munk als Pressesprecher. Sie versicherten, dass sie auch weiterhin in gegenseitigem Vertrauen gemeinsam mit der ganzen Fraktion „die konstruktive Arbeit für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger“ mit aller Kraft fortsetzen werden. km

 

Architektenwettbewerb für ein Begegnungshaus

Foto: Dr. Johannes Suchy (IVPS Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung) – links – und Fabiano Pinto (Geschäftsbereich Städtebau der Stadt Bad Honnef) – rechts – besprechen die Wettbewerbsbedingungen für das Begegnungshaus in Aegidienberg.

Die Stadt Bad Honnef führt einen städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb zur Errichtung eines Begegnungshauses im Ortsteil Rottbitze (Aegidienberg) durch. Das Begegnungshaus wird der Begegnung der angestammten Bad Honnefer Bevölkerung mit den hier lebenden Flüchtlingen dienen. Im Sinne der Förderung von Integration und interkulturellem Austausch wird dort ein räumliches und funktionales Angebot geschaffen werden, durch das Menschen verschiedenster Herkunft und Biographie in beiderseitigem Respekt ihre sozialen, kulturellen und praktischen Qualitäten zusammenbringen können.
Die Stadt Bad Honnef hat den Anspruch, trotz der beschränkten Mittel für diese Aufgabe eine gestalterisch und funktional hochwertige bauliche Lösung zu realisieren. Es ist daher vorgesehen, im Rahmen eines architektonischen und städtebaulichen Wettbewerbs eine beste Lösung für den Bau des Begegnungshauses zu finden. Das Gesamtverfahren wird durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Teilnahmeberechtigt sind alle Architekturbüros sowie Handwerksbetriebe in Arbeitsgemeinschaften mit Architekten aus Bonn, Köln, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie aus dem nördlichen Bereich des Kreises Neuwied. Interessierte Architekturbüros können den Auslobungstext ab sofort bis zum 21.03.2017 unter der E-Mail-Adresse begegnungshaus-rottbitze@gmx.de anfordern. Dieser wird in digitaler Form als pdf.-Datei zur Verfügung gestellt. Teilnahmebedingung ist eine Kurzbewerbung per E-Mail an obige Adresse oder schriftlich an die Stadt Bad Honnef, Der Bürgermeister, GB 3 Städtebau, Rathausplatz 1, 53604 Bad Honnef, jeweils bis zum 24.03.2017 (Datum des Poststempels). Aus dem Schreiben muss erkenntlich sein, dass man gewillt und in der Lage ist, entsprechend der Auslobungsunterlagen an dem Verfahren teilzunehmen.

Bei dem Wettbewerb handelt sich um ein nichtoffenes Qualifizierungsverfahren. Die Zahl der teilnehmenden Büros ist auf insgesamt 12 beschränkt. Wenn mehr als 12 Bewerbungen die Kriterien der Ausschreibung erfüllen, wählt die Ausloberin durch Losentscheidung aus.

Rahmentermine sind:
Bewerbungsfrist ausschließlich per E-Mail bis 24.03.2017,
Prüfung der Bewerbungen bis zum 30.03.2017,
Benachrichtigung der Büros per E-Mail hinsichtlich der Möglichkeit zur Teilnahme und Einladung zum  Auftaktkolloquium,
Auftaktkolloquium mit allen zugelassenen Teilnehmenden am 07. April 2017, ab 10.00 Uhr in Bad Honnef, Rathaus, gegebenenfalls Auslosung der Teilnehmenden bei Eingang von mehr als 12 Bewerbungen im Anschluss an das Kolloquium. Weitere Termine werden im Rahmen des Kolloquiums mitgeteilt.

Fabiano Pinto, Leiter des Geschäftsbereich Städtebau der Stadt Bad Honnef, fasste den Anspruch des Wettbewerbs zusammen:  „Wir haben den Luxus, etwas Zeit zu haben, dadurch können schöne besondere Räume in Qualität erstehen. Das Flüchtlingsthema ist dynamisch. Das Haus müsste die Situation widerspiegeln, in der wir funktional und moralisch stehen. Die Büros können sich, ohne großen Ressourcen-Aufwand zu haben, bewerben, wobei es viel Luft für Ideen gibt.“ Ende Mai wird feststehen, wie das Begegnungshaus aussehen wird, danach erfolgen die Ausschreibungen und je nachdem könnte das Haus noch in diesem Jahr fertig sein. cp

50 Jahre Pütz und Kloss

PÜTZ UND KLOSS: Vor 50 Jahren veränderte sich die Bad Honnefer Einkaufswelt

Blicken wir vorab zurück in eine vollkommen andere Zeit. In die Zeit von „Tante Emma“: Einkauf und Zubereitung der Speisen waren damals völlig anders. Obst und Gemüse gab es, den Jahreszeiten entsprechend, meist aus dem eigenen Garten. Für den Winter wurde Obst eingekocht. Im Keller standen Regale voller Einmachgläser mit Erdbeeren, Kirschen, Mirabellen, Birnen, Pflaumen und Apfelmus.

Eingekauft wurde noch in den „Tante-Emma-Läden“, wo man an der Ladentheke warten musste, bis man an der Reihe war und die Verkäuferin jeden Artikel selbst heraussuchte, portionierte und abwog. Verpackt wurden die Portionen in Papiertüten, Getränke gab es durchweg in Glasflaschen. Nachhause getragen wurde der Einkauf im Einkaufsnetz oder -korb. Plastiktüten oder -verpackungen gab es nicht. Für den Einkauf gab es je nach Betrag Rabattmärkchen, die man in ein Heft einkleben und wenn dieses voll war, einlösen konnte.

Es gab ein Regal mit Bonbongläsern mit den unterschiedlichsten Bonbons, die schon für Pfennigbeträge zu haben waren, es gab noch bunte Zuckerstangen sowie Dauerlutscher, an denen man über eine halbe Stunde lutschen konnte. Viele der Süßigkeiten von damals, wie die Lakritzpfeifchen, die Glückstüten oder Wundertüten, die Schokolade- oder Kaugummizigaretten, deren Packungen denen von echten Zigaretten so täuschend ähnlich sahen. Echte Zigaretten oder Alkohol gehörten bei den Erwachsenen zum guten Ton.

Unter den Männern gab es nur wenige Nichtraucher und die Anzahl der Raucherinnen nahm schnell zu. Tabak oder Alkohol war als Geschenk zu Weihnachten oder Geburtstagen unter Erwachsenen durchaus üblich. Selbst als Trinkgeld für Handwerker gab´s schon mal ein Päckchen Zigaretten oder eine Mark mit dem Hinweis „für Zigaretten“. Eine, aus heutiger Sicht, völlig fremde Welt.

Aber: Genau in dieser Zeit eröffneten die Familien Pütz und Kloss aus Bad Honnef ihren SB- Netto- Markt am Honnefer Kreuz 59, und stellten damit die bisherige Einkaufswelt auf den Kopf. Keine Spur mehr von „Tante Emma“. Dafür eine großzügige Halle mit 1.000 Artikeln, übersichtlich präsentiert in langen Regalen. Unvorstellbar für die damalige Zeit. Entsprechend groß war der Andrang am Eröffnungstag, dem 3.März 1967.

Die Inhaber Karl-Josef Pütz und Helmut Kloss erklärten das neue Einkaufsprinzip: „Durch die Vielfalt des Angebotes und den Verzicht auf allzu großen Service können wir den Käufern günstige Preise bieten“. Die Erfolgsgeschichte begann mit einem Ausflug. Damals hatte Karl- Josef Pütz einen Lebensmittelladen in Königswinter und Helmut Kloss ein Milchgeschäft in Bad Honnef. Die ersten größeren Geschäfte in der Region machten auf.

Es muss etwas passieren, waren sich die Kaufleute einig. Sie fuhren übers Land und entdeckten einen „Cash und Carry Markt“, und ihnen war sofort klar: „Das machen wir in Bad Honnef auch“. Eine Halle war schnell gefunden. Eben unten am Honnefer Kreuz. Eine leer stehende Halle des Marmeladenfabrikanten Brassel.

In der HVZ vom 2. März 1967 stand: „Es handelt sich um eine Betriebsform, die in Bad Honnef zum ersten Mal eingeführt wird. Am Eröffnungstag herrschte lebhaftes Interesse.“ Der Einzelhandelsverband wollte den Markt verhindern. Zur täglichen Post gehörten „einstweilige Verfügungen“. Die Erfolgsgeschichte konnte allerdings nicht aufgehalten werden. Die Familien Pütz und Kloss machten alles selbst. „Wir hatten Anfangs auch einen Mitarbeiter, der hat aber ganz schnell wieder gekündigt. Vier Chefs waren zu viel für ihn.“

Als Lieferanten wurden so weit es eben ging, Honnefer Unternehmen bevorzugt. Durch schnellen Umsatz und Verzicht auf all zu großen Service wurden die Preise niedrig gehalten. Wenige in der Stadt gaben Pütz und seinem Schwager Kloss eine Chance. „Wie kannst du die beliefern, die sind doch ganz schnell pleite.“ Ein eisernes Prinzip von Kloss verblüffte die Honnefer Unternehmerschar: „Wenn Vormittags eine Rechnung rein kam, war sie Nachmittags bezahlt.“

Pütz kümmerte sich um den Einkauf, Kloss um das Rechnungswesen. Die Ehefrauen um alles. 1974 wurde erweitert. Im Honnefer Süden, gegenüber dem neuen Friedhof entstand eine 1.200 Quadratmeter große Halle. Das Sortiment wurde auf 12.000 Artikel erweitert. Der damalige Bürgermeister, Franz Josef Kayser: „Aus eigener Kraft haben hier zwei Honnefer Mittelständler etwas geschaffen, das sich wahrlich sehen lassen kann.“ Pütz und Kloss wären sehr bedacht darauf gewesen, weitere Honnefer Einzelhändler in der neuen Halle an zu siedeln.

„Die in dem Unternehmen mitarbeitenden Ehefrauen der Besitzer, die beide Margret heißen, verehrte der Bürgermeister verbunden mit den besten Wünschen ein herrliches Blumengebinde mit einer Schleife in den Farben der Stadt,“ schrieb die HVZ am 26. Juni 1974. 90 Prozent der Waren, so Pütz und Kloss damals, kämen direkt aus der Fabrik. So konnten die Preise günstig bleiben. „Alles was in der Stadt Rang und Namen hatte, war bei der Neueröffnung dabei,“ und alle waren beeindruckt von der Vielfalt des Angebotes. Der damalige Bürgermeister lobte die „steile Aufwärtsentwicklung“ und meinte, „das ist wohl nicht zuletzt der fachlichen Qualifikation der beiden Kaufleute zu verdanken“. Er sollte Recht behalten.

Am 12. Oktober 1978 wurde die Eröffnung eines Erweiterungsbaus gefeiert. Aus 1.200 Quadratmetern wurden 3.000 Quadratmeter. Das Warenlager war mit 15.000 Artikeln bestückt, dessen Gesamtwert bei knapp drei Millionen DM lag. „Mit dem noch größeren Sortiment wollen wir jeden Wunsch der Honnefer erfüllen, und die Kunden in der Stadt halten,“ so Pütz und Kloss bei der nunmehr dritten Eröffnungsfeier des SB-Marktes. Zwei beeindruckende Zahlen von damals: 150.000 Flaschen Wein und Spirituosen lagen in den Regalen, und Naschkatzen konnten sich über 30.000 Tafeln Schokolade freuen.

Pütz und Kloss freuten sich: „Allein unser Getränkeshop hier ist größer als die gesamte Verkaufsfläche des ersten SB Marktes.“ Mit der Erweiterung wurden gleich auch 20 neue Arbeitsplätze geschaffen. Und 220 Parkplätze. Der Bürgermeister unterstrich: „Hier in Bad Honnef ist mit dem SB Netto-Markt eine sinnvolle Eingliederung in den Gesamthandel gelungen, und ein ausgewogenes Verhältnis erhalten geblieben. Dieser Markt erhöht die Attraktivität unserer Stadt.“

Zeitsprung: 1988 schlossen sich Pütz und Kloss der HIT-Gruppe an, ohne aber die Eigenständigkeit zu verlieren. Nach wie vor handelt es sich bis heute, um ein reines Familienunternehmen, um die „Pütz und Kloss GmbH & Co KG“. 1998 wurde der heutige Bau bezogen. „Damit geht für uns ein Traum in Erfüllung,“ meinten die beiden Unternehmer beim ersten Spatenstich, „das ist die Krönung unseres Lebenswerkes.“ Am 2. März 1998 wurde der neue HIT-Markt fertig gestellt, und die Familien Pütz & Kloss konnten auf ein Werk zurückblicken, das seinesgleichen sucht. Aus kleinsten Anfängen entstand Bad Honnefs größtes Einkaufszentrum.

Vom kleinen Einzelhandelsgeschäft über den SB Netto-Markt, bis hin zum HIT-Markt, der neben dem vorhandenen Gebäude auf insgesamt 6.400 Quadratmetern entstand. Fünfzehn Millionen Mark investierten die Bauherren Jörg und Dirk Pütz in das Vorhaben, das im Honnefer Süden Akzente setzte und überdies dreißig neue Arbeitsplätze schuf. „Wir sind stolz, das Lebenswerk fortsetzen zu dürfen“, meinten Dirk und Jörg Pütz damals.

Die HVZ schrieb: „Die Fortsetzung des Lebenswerkes wird sich in einem Gebäude vollziehen, in dem sich neben dem HIT-Markt weitere vierzehn Einzelhandelsgeschäfte befinden werden. „Es wird einen bunten Branchen-Mix geben“, erklärte Architekt Helmut Schmidt, der für die Planung und Baubegleitung des Vorhabens verantwortlich zeichnete.

In diesem Jahr wird der 50ste Geburtstag gefeiert. So wie der SB-Netto-Markt nicht mehr mit dem „Tante Emma“ Laden vergleichbar war, so ist der SB-Netto-Markt nicht mehr mit dem heutigen HIT Markt vergleichbar. Jörg und Dirk Pütz wissen: „Handel ist Wandel“. Einkaufen findet heute in einer Erlebniswelt statt. Einkaufen ist Kommunikation. Einkaufen ist Unterhaltung. Einkaufen ist sehen und gesehen werden. 60.000 Artikel stehen heute zur Verfügung. 75 Mitarbeiter sorgen für einen exzellenten Service. Insgesamt arbeiten auf dem HIT-Areal über 200 Menschen. Die Chefs sind immer da. Und sie engagieren sich weit über die Grenzen des Marktes hinaus. Praktisch alle Institutionen und Organisationen der Stadt kommen regelmäßig in den Genuss des sozialen Engagements der Pütz-Brüder. Zum Wandel im Handel gehört der unbedingte Servicegedanke. Dazu gehört das Catering ebenso wie der Veranstaltungsservice. „Man muss heute immer am Puls des Kunden sein, immer neue Dinge ausprobieren“. Internet und Online-Shopping machen auch vor Einkaufsmärkten keinen Halt. Aber: Der HIT Markt in Bad Honnef, der in den letzten Jahren einige bundesweite Auszeichnungen in Sachen Qualität und Service gewinnen konnte und liebevoll als der „größte Tante Emma-Laden Deutschlands“ bezeichnet wird, hat eben diese geliebte Tradition mit in die Neuzeit hinübergerettet. Er gilt als Ort des zwanglosen Klaafs zwischen Nachbarn und des sozialen Miteinander unter Freunden. Darauf kann und will niemand verzichten.Einkaufen gehört nach wie vor zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der deutschen Bevölkerung. bö

Gebäude-Check des Kurhauses

Derzeit wird das Kurhaus auf den Kopf gestellt mit dem Ziel, ein Sanierungskonzept zu erarbeiten. Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt Bad Honnef Jörg Sudmann und Bauphysiker Osama Tchalabi untersuchen das Gebäude, ohne dass, soweit es geht, der laufende Betrieb der Veranstaltungen gestört wird.

Die Schäden werden erfasst und die Ursachen ermittelt. Mit den Ergebnissen wird ein umfassendes Sanierungskonzept erstellt und die Kosten dafür können beziffert werden. Sofort umgesetzt werden Maßnahmen, dort wo es möglich und notwendig ist. Die Stadt Bad Honnef hat eine Instandhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht, der sie damit nachkommt.

Der leergeräumte Kursaal bietet einen ungewohnten Anblick. Wo sich normalerweise Menschen zum Feiern, für Konzerte und Empfänge versammeln, werden die Wände und Decken untersucht. Fugenmesser und Messpunkte sind angebracht, um festzustellen, ob sich das Mauerwerk und Fugen verändern.

Die ersten Schäden sind schon behoben. Letztes Jahr wurden alle losen Teile wie Stuck- und Fassadenelemente im Außenbereich entweder gesichert oder entfernt. Feuchte Außenwände am Parkplatz Weyermannallee wurden festgestellt. Dort führt innen der Versorgungsgang entlang. Die Verkleidung im Gang wurde abmontiert und die Fugen und damit das Mauerwerk saniert. Diese Maßnahme ist bereits fertig und die Mauer wieder trocken. Die Entwässerung am Parkplatz wird derzeit ausgeführt.

Die Mitarbeiter des Gebäudemanagements haben sich für dieses Jahr die Dachsanierung und die Attikasicherung vorgenommen. Außerdem werden die Risse in der Außenfassade behoben.

Der Kursaal war, nachdem das Grundstück für den Bau des Kurhauses 1901 erworben worden war, im Jahr 1907 eröffnet worden. Das Kurhaus ist in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. 1989 war zuletzt mit Renovierungsarbeiten am Kurhaus begonnen worden. Die Feier für den damals frisch renovierten Kursaals hatte am Samstag, 24.04.1993, stattgefunden.

Seitdem wurde der Kursaal oft genutzt, was nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Manch laute Beschallung hat ihm zugesetzt und das ein oder andere Mal waren mehr Menschen in ihm versammelt, als es eigentlich erlaubt gewesen wäre.

Jetzt ist es Zeit, die gründliche Sanierung durchzuführen. Jörg Sudmann erklärt: „Auf jeden Fall ist die Kurhaussanierung ein langwieriges Vorhaben. Wir arbeiten auf Hochtouren. Die unschönen Container im Kurgarten sind notwendig, aber bald wieder weg.“ Langfristig wird auch die Decke im Kursaal überarbeitet und der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht.

Die Stadt Bad Honnef ohne ihren Jugendstil- Kursaal ist undenkbar. Wenn erst einmal alles Vermessen sein wird und die bisher unvollständigen Pläne des Kurhauses vollständig sind, wird es ein umfassendes Konzept für die Instandhaltung und für das, was immer wieder regelmäßig getan werden muss, geben. cp