50 Jahre „Der Club“

KULT: Vor einem halben Jahrhundert wurde der Club Pseudonym von Hans Leggewie eröffnet

1968– für die, die dabei gewesen sind, eine fast mythische Jahreszahl, Anlass für verklärende Rückblicke, Stolz auf die eigene Dynamik, Ersatz für die Kriegsberichterstattung der Väter-Generation.„Damals, als wir vor dem Springer- Haus die Barrikaden gebaut haben…“– das klingt so wie „Weißt du noch, damals im Schützengraben …“ 1968 war kein punktuelles Ereignis – es ist zur Chiffre geworden für eine Zeit des Umbruchs und Aufbruchs, für eine Bewegung von unten, die dann „oben“ durch Willy Brandt aufgenommen wurde mit dem Satz: „Wir wollen mehr Demokratie wagen.“ 

Wie auch immer man das heute werten mag– nach 1968 war Deutschland nicht mehr das gleiche Land wie vorher. Die erhebliche gesellschaftliche Sprengkraft der Jugendprotestkultur der späten sechziger bis frühen siebziger Jahre lag vor allem darin, dass die politische Diskussion mit einer Revolution des Lebensstils Hand in Hand ging: Politisches Gewissen, Verstand, Witz und Lebenslust vereinten sich in den jungen Leuten zu einem zumindest in diesem Jahrhundert noch nicht da gewesenen Lebensgefühl.

Let it roll! 1968 eröffnete Hans Leggewie, der Sohn eines Spirituosenhändlers, den Club Pseudonym in Bad Honnef. Ein Stockwerk über dem legendären „South Border Jazz-Club“ in der Austraße. In einem ehemaligen Schafstall. 1972 mußte der Club seinen Standort wechseln, da das angemietete Gebäude abgerissen wurde. Dort sollten die so genannten „Peters Bauten“ entstehen. Und sie entstanden. Eine neue Heimat fand der Club im ehemaligen Badehaus der Bad Honnefer Drachenfelsquelle. Vom Schafstall ins Badehaus. Die damalige Jugend, die 68er, die zog mit um. Leggewie schuf gemeinsam mit dem Grafiker Roland Korndoerffer und seiner Gattin Ingeborg eine einzigartige Mischung aus Discothek, Bar und Galerie. Mit Jazz unterlegt.

Chris Barber, die Jazz-Legende, feierte mit den Leggewies seinen 50sten Geburtstag in Bad Honnef. Knapp zehn Jahre später, 1982, stand der dritte und letzte Umzug des Clubs, der unverzichtbaren Institution in Bad Honnef an. Leggewie wußte damals nicht wirklich wie es weiter gehen sollte, und –wohin mit seinem Club? Das Glück war einmal mehr auf seiner Seite. Ein Obst-und Gemüsehändler an der Linzer Straße geriet in Konkurs, und schon fand der Club dort seine dritte Heimat. Am 22. September 1982 wurde der Bauantrag gestellt, am 19. Dezember erfolgte die Schlußabnahme.

Auf 150 Quadratmetern Fläche entstand in Rekordzeit die sensationelle, bis über die Grenzen der Stadt hinaus beliebte Mischung aus fortschrittlicher Gastronomie und urgemütlicher Atmosphäre. Unterlegt mit Jazz. Soweit die Geschichte. Heute ist Hans Leggewie 78 Jahre alt. Eben ein 68er im wahrsten Sinne des Wortes. Er liebt Urlaub und gutes Essen. Früher war er fast täglich beim TC Rot- Weiß auf dem Tennisplatz. Wegbegleiter sagen: „Der Hans ist ausgeglichen, souverän und konsequent.“ „Niemals in den 36 Jahren in der Linzer Straße,“ sagt Leggewie, „gab es Ärger mit Anwohnern oder der Polizei.“ Leggewie ist, irgendwie, ein Perfektionist: „Nicht gut, sondern sehr gut, das ist meine Devise.“ Nach 50 Jahren gibt ihm der Erfolg mehr als recht.

Es gibt weit und breit sicherlich kein vergleichbares Haus, in dem sich drei Generationen wohl so fühlen. „Ich bin kein Künstler,“ sagt er, „ ich bin ein präziser Arbeiter.“ Das wissen seine Gäste seit ewigen Zeiten zu schätzen. Auch die heutige Jugend: „Der Laden ist einfach obercool,“ befinden die.  Leggewie schmunzelt: „Ich bin immer von jungen Leuten umgeben, das hält jung.“ Eigentlich hatte er vor, „ab 50 nur noch mit meinem Hund auf der Insel spazieren zu gehen.“ Daraus wurde zum Glück nichts. Heute kommen die Enkel der Gäste aus den Anfangstagen zu ihm an die 20 Meter lange Theke. Und über die kommt nur Qualität: „Ein gut gezapftes Bier ist heute doch ein Luxusartikel.“ Unterlegt mit Jazz. Mit der Musik der heutigen Zeit kann sich der Hausherr nicht so recht anfreunden. „Lieber was gutes altes, als was schlechtes neues.“ Und so wird es weiter gehen, „bis ich den Club in jüngere Hände abgeben kann“.                                                                              bö 

 „Aktion Weihnachtskiste“ in Bad Honnef

Viele Weihnachtspakete stapelten sich in den Räumen der Tafel, weil große und kleine Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Jahr Herz zeigten. Die AWO-Tafel hatte wieder mit der „Aktion Weihnachtskiste“ dazu aufgerufen, Lebensmittelpakete für bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger abzugeben.

Am nächsten Tag nach dem Abgabetermin werden sie an die Inhaberinnen und Inhaber von Tafelausweisen verteilt. Sehr unterschiedliche Kisten, Beutel und Pakete kamen zusammen, die sich entweder für Familien oder Einzelpersonen eigneten. Eingepackt wurden haltbare Lebensmittel wie Öl, Essig, Fleisch-, Fisch- und Obst-Konserven, Mehl, Dauerwurst, Nudeln oder Reis, Fertiggerichte und Marmelade. Kaffee oder Tee sowie ab und zu etwas Süßes sind dabei. Die Menschen, die auf die Tafel angewiesen sind, freuen sich über den Lebensmittelvorrat.

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Tafel schichteten und sortierten am Annahmetag ununterbrochen. In diesem Jahr waren die Tische und Regale in den Räumen der Tafel gegen Mittag schon fast vollständig mit den gespendeten Paketen bedeckt. Bis dahin hatten viele Schulen oder Kindertagesstätten Pakete abgegeben: das Städtische Siebengebirgsgymnasium, die Erzbischöfliche Schule St. Josef,  der Grundschulverbund Löwenburgschule, die Grundschule St. Martinus-Schule, die Schule Am Reichenberg, der Kindergarten in Rhöndorf, die Grundschule und der Kindergarten Sonnenschein in Rheinbreitbach.

Allein die Schule Schloss Hagerhof kam mit einem Transporter, in dem sich mehr als 60 Pakete stapelten. Sie werden auf Initiative von Jürgen Berg, Lehrer an der Schule Schloss Hagerhof, von Eltern, Kollegium und Schülerschaft gepackt. Um die Pakete auszuladen, bestimmte Petra Kunau-Goertz, Leiterin der Tafel, kurzerhand: „Kommt, lasst uns eine Kette bilden.“ Die Pakete wurden von Hand zu Hand weitergereicht und gemeinsam war es bald geschafft. cp

Foto: Die Schule Schloss Hagerhof kam mit einem Transporter, in dem sich mehr als 60 Pakete stapelten, um sich an der „Aktion Weihnachtskiste“ der AWO-Tafel zu beteiligen – v. l.: Lea Saal, Lehrer Jürgen Berg, Leitung der Tafel Petra Kunau-Goertz und Botond Herzbach.

Weihnachtliche Märchenstunde mit BHAG-PräsenteKlaus

„Ich bin nicht mehr der Jüngste, verteile mit Begeisterung Geschenke, trage dicke Stiefel und einen langen Bart. Als Mitarbeiter der Bad Honnef AG trage ich zwar nicht rot-weiß wie mein Verwandter im hohen Norden, sondern blau-gelb, aber der Name bleibt: Gestatten? Klaus, PräsenteKlaus.

Erst kürzlich habe ich meine Stiefel hinter dem Ofen hervor geholt und mich auf den Weg gemacht. Ich wollte mir das Treiben auf dem Martini-Markt in Bad Honnef nicht entgehen lassen. So viele Kinder waren da und haben an meinem Bart gezupft. Wie könnte ich diese Kinder nur beglücken? Das ist es: eine Märchenstunde mit vielen Überraschungen. Diese Idee ist schnell gereift und ich freue mich schon bald mit vielen fröhlichen Kindern Weihnachtslieder zu singen.

Die Märchenstunde findet statt am Dienstag, den 18. Dezember 2018, ab 17.30 Uhr im Rathausfoyer der Stadt Bad Honnef. BHAG-PräsenteKlaus lädt alle Honnefer Kinder bis 12 Jahren zu einer gemütlichen Vorweihnachtsfeier ein. Bei Kerzenschein, duftendem Kinderpunsch und Weihnachtsplätzchen möchte er Kinderaugen zum Strahlen bringen. Mit einer weihnachtlichen Geschichte wird BHAG-PräsenteKlaus seine kleinen Gäste und ihre Eltern auf die Festtage einstimmen.

Jedes Kind darf in der Weihnachtswichtel-Werkstatt sein eigenes kleines Kekshaus bauen und mit bunten Zutaten verzieren. Bei den Vorbereitungen stehen dem BHAG-PräsenteKlaus Miriam Brackelsberg von der Stadt Bad Honnef und Daniela Paffhausen von der Bad Honnef AG mit helfender Hand zur Seite. Damit BHAG- PräsenteKlaus seine Weihnachtsliste vervollständigen kann, melden sich Gruppen ab 5 Kindern bitte an: Miriam Brackelsberg (miriam.brackelsberg@bad-honnef.de) oder Daniela Paffhausen (d.paffhausen@bhag.de)“. dp

Weitere Informationen: www.bhag.de/maerchenstunde

„Es ist Freude angesagt“

BEETHOVEN: Jubiläumsjahr 2020 mit großem Programm

Da ist viel drin für Bad Honnef: Alle Sinne werden während des Beethoven-Jubiläumsjahrs 2020 angesprochen werden, denn die Stadt ist Veranstaltungsort, um den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven zu feiern. Über Förderanträge für Projekte der rechtsrheinischen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis wurde positiv beschieden. 

Bürgermeister Otto Neuhoff verkündete während der Pressekonferenz: „Heute ist Freude angesagt. Ein umfangreiches Jahresprogramm, aber auch eine große Vielfalt ist entstanden. Wir sehen das Ganze auch als eine Profilierung des Standortes Bad Honnef nach außen. Wir wollen zeigen, dass wir Kulturträger und eine aktive lebendige Gemeinschaft sind, die es wert ist, besucht zu werden, hier zu leben oder zu investieren.“ Er wies besonders auf die Open-Air-Feste auf der Insel Grafenwerth von Freitag, 05.06.2020, bis Sonntag 07.06.2020, hin. Höhepunkte sind Sternfahrt und Pastorale-Konzert am Freitag, 05.06.2020, und das Konzert am Samstag, 06.06.2020.

Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster hatte den Impuls gegeben, dass die Events im Beethoven-Jahr zum Leuchtturmprojekt  für den Rhein-Sieg-Kreis werden. Bis jetzt sind es 17 Projekte, die im Kreis umgesetzt werden mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro. Der Kreis sei in der glücklichen Lage gewesen, sagte Landrat Schuster, vorzeigbare Projekte vorstellen zu können, die den Anspruch haben nachhaltig zu sein. Auf der Tourismusmesse ITB Anfang März 2019 in Berlin wird noch einmal Werbung gemacht werden. Dezernent Thomas Wagner ermunterte, weitere Anträge für Programmpunkte zum Beethovenjahr zu stellen, denn Förderungen stehen weiter zur Verfügung.

 „Lieder.Freude.Miteinander.“ wurde als Motto ausgewählt. In Bad Honnef werden auch die Schule Schloss Hagerhof, das Collegium Musicum und die Musikschule der Stadt Bad Honnef mit dabei sein. Torsten Schreiber, Vorsitzender des Kulturrings Bad Honnef, freute sich besonders, dass die Vereine mit ins Programm einbezogen werden und sie als Paten fungieren und einzelne Veranstaltungen betreuen werden. Er zählte auf: Meisterklasse am Pfingstwochenende, Liederabende, Symposium „Ode an die Freude“ im Konrad-Adenauer-Haus. Der Polizeichor wird in der Rhöndorfer Pfarrkirche Lieblingslieder vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer zu Gehör bringen. Mit einbezogen wird die Villa Schaaffhausen, weil Hermann Schaaffhausen ein glühender Verehrer von Beethoven gewesen sei und mitgeholfen habe, das Denkmal in Bonn zu errichten. 

„Bad Honnef tanzt“ mit Leiterin Anna-Lu Masch wird sich mit „Beethoven hoch 4“ beteiligen. Vier Klassen erarbeiten über vier Monate eine eigene Interpretation der späten Streichquartette Beethovens. Die Klassik wird einer moderenen DJ-Version gegenübergestellt. Aufgeführt wird das erarbeitete Ergebnis im Mai 2020 auf der Insel Grafenwerth an einem Tanzabend mit 100 Künstlerinnen und Künstlern jeden Alters in einem eigens errichteten Zirkuszelt. Anna-Lu Masch freut sich sehr, dass dieses Projekt als Teil der Veranstaltungen angenommen wurde.

Dr. Claudia Weller von der Beethoven-Gesellschaft erklärte, dass die Gesellschaft mit dem nationalen Auftrag gegründet wurde, das Beethoven-Jahr so zu gestalten, dass von den Projekten eine Strahlkraft ausgeht. Die Gelegenheit sei einmalig und fabelhaft, um nachhaltige Projekte zu gestalten. Die Dachmarke BTHVN 2020 leitet sich von der Beethoven-Signatur ab. Die Buchstaben stehen während des Jubiläums für Beethoven als Bürger, Tonkünstler, Humanist, Visionär und Naturfreund. Für das „Pastoral Project“ können schon jetzt Beiträge auf einer Plattform eingestellt werden.

Dazu sind Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, ihre Auseinandersetzung mit der „Pastorale“ erlebbar zu machen, visuell aufzubereiten und dieses Video mit einem entsprechenden Statement auf der Homepage des Projektes hochladen (www.beethoven-pastoral-project.com).  Abgeschlossen wird das Projekt auf der Insel Grafenwerth am Weltumwelttag der Vereinten Nationen, dem 5. Juni 2020, mit Sternfahrt und so vielen Künstlerinnen und Künstlern wie möglich, die sich zu Natur, Nachhaltigkeit und Umweltschutz bekennen.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Das Jahresprogramm ist konturiert, jetzt müssen die Verträge abgeschlossen werden. Sicher ist, für jeden ist etwas dabei, jeder findet was. Das Festival ist toll für Bad Honnef.“ cp

 Foto: Sie proben und planen für das Beethoven-Jahr 2020  – v. l. Anna-Lu Masch (Projektleiterin Bad Honnef tanzt), Johanna Högner (Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef), Torsten Schreiben (Vorsitzender Kulturring Bad Honnef), Dr. Claudia Weller  (Leiterin Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit der Beethoven Jubiläums Gesellschaft gGmbH), Bürgermeister Otto Neuhoff, Landrat Sebastian Schuster, Rainer Land (Rhein-Sieg-Kreis – Leiter Kultur- und Sportamt) und Thomas Wagner (Dezernent Rhein-Sieg-Kreis). Foto: Christine Pfalz

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

Es ist leider oft so, dass Tiere, die an Weihnachten verschenkt wurden, ein paar Wochen später im Tierheim oder beim Tierschutzverein landen, weil sie unbedacht gekauft wurden und gar nicht in die Lebensumstände der beschenkten Person passen.

Obwohl in den Pflegestellen des Tierschutz Siebengebirge noch viele liebenswerte große, kleine, alte und junge Tiere auf das geeignete Zuhause warten, wird der Tierschutzverein aus diesem Grund in der Zeit vom 19. Dezember bis zum 2. Januar keine Tiere vermitteln.

Elke Trapp, zuständig für die Tiervermittlung beim Tierschutz Siebengebirge, begründet dies wie folgt: „Wir alle sollten Tiere als das ansehen, was sie sind: Lebewesen und keine Ware, die man kauft, um sie zu verschenken. Damit Mensch und Tier auf Lebenszeit miteinander glücklich sind, müssen die Rahmenbedingungen für das Zusammenleben stimmen. Das wird bei einem „netten Mitbringsel“ schnell vergessen.“

Doch auch an die Leute, die für sich und ihre Familie ein Haustier suchen, appelliert Elke Trapp: „Bitte lassen Sie sich Zeit, sowohl bei der Wahl der Tierart, die bei Ihnen Einzug halten soll, als auch bei dem Tier, für das Sie sich entscheiden. Vielen Menschen hilft oftmals schon die richtige Lektüre, um sich im Vorfeld über die Bedürfnisse des jeweiligen Wunschtieres zu informieren. Und diese Lektüre passt prima unter den Weihnachtsbaum. So kann man sich nach den doch immer etwas hektischen Feiertagen in aller Ruhe auf die Suche nach seinem Tier machen.“

Der Tierschutz Siebengebirge hilft gerne bei der Suche nach dem geeigneten Haustier. Ansprechpartner für Hunde ist Antje Firmenich, Telefon 02224/931212; für Katzen Uli Peters, Telefon 02662/9697624 oder 0162/7354709 (Mo.-Fr. 14 bis 20 Uhr), für Kleintiere Beate Ditscheid, Telefon 02683/7444. ac

Auf der Internetseite www.tierschutz-siebengebirge.de können die meisten Schützlinge es Vereins schon vorab angesehen werden. Weitere Vereinsinformationen erhält man auch auf https://www.facebook.com/TierschutzSiebengebirge oder über die Hotline 0700/01230845.

Mehr Parkplätze in Rhöndorf

Die Erweiterung des Park+Ride-Parkplatzes um rund 27 Stellplätze in Bad Honnef-Rhöndorf ist fertig und steht ab sofort den Nutzerinnen und Nutzern des öffentlichen Nahverkehr kostenfrei zur Verfügung. Der Parkplatz wurde vorerst provisorisch hergerichtet. Nach dem barrierefreien Umbau des Bahnhofs Rhöndorf wird eine dauerhafte Einrichtung mit Fördergeldern des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) realisiert.

 Für die Entscheidung der Stadtverwaltung, den Parkplatz jetzt zu erweitern, waren verschiedene Gründe ausschlaggebend: Zum einen hat der Parkdruck auf dem vorhandenen P+R-Parkplatz in Bad Honnef-Rhöndorf die letzten Jahre erheblich zugenommen. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den Knotenpunkt Rhöndorf, an dem der Umstieg in den öffentlichen Nachverkehr (ÖPNV) besonders attraktiv ist. Hier kommen Bus, die Stadtbahnlinie 66 und die Deutsche Bahn zusammen. Zum anderen erweitert die Stadtverwaltung das Angebot für Park+Ride, um einen Beitrag zur Entlastung der Autoverkehrs auf der B 42 zu leisten, wenn im kommenden Frühjahr die Sperrung des Tunnels Oberdollendorf ansteht. Hier plant der Landesbetrieb Straßenbau NRW eine Sanierung der Tunnel und Kaskaden im Bereich Königswinter und Niederdollendorf.

 Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die Verkehrsprobleme auf der B 42 in Richtung Bonn werden massiv zunehmen. Mit dem neuen Parkangebot möchten wir für den Umstieg auf ÖPNV werben. Das Angebot ist aber nicht nur für Pendler, die die Bahn nutzen, interessant, sondern auch für Wanderer, die am Wochenende Parkplätze in Rhöndorf suchen.“

 Die Erweiterung des Parkplatzes ist auch eine zentrale Maßnahme zur Entlastung des Parkdruckes im Stadtteil Rhöndorf im übergeordneten Parkraumkonzept. Mit den neu geschaffenen Flächen werden gleichzeitig die angrenzende Straßen und Grünflächen wieder häufiger für Kurzzeitparkerinnen und -parker sowie Anwohnerinnen und Anwohner nutzbar.

 Bad Honnef hat im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes als zentrales Handlungsfeld definiert, den Radverkehr und den Umstieg auf ÖPNV zu verbessern. Zusammen mit dem Umbau des Bahnhofs, der in den kommenden Jahren durch die Deutsche Bahn realisiert wird, ist es das Ziel, einen barrierefreien, multifunktionalen Verkehrsknotenpunkt mit optimalen Bedingungen für den Umstieg in den öffentlichen Nahverkehr zu schaffen.

Hierfür hat die Stadt im ersten Schritt nun einen mittleren fünfstelligen Betrag investiert. Die dauerhafte Einrichtung des Parkplatzes wird schlussendlich mit 90 Prozent durch den Zweckverband Nahverkehr Rheinland gefördert. Auch die Errichtung von zusätzlichen Fahrradabstellplätzen und Ladestellen für Elektrofahrzeuge ist geplant. cp

 Foto: Der P+R-Parkplatz vor dem Rhöndorfer Bahnhof 

Doch ein Weltmeister in Bad Honnef

Die HWZ schrieb ja bereits über meine Erfahrungen bei der WM in Varese, wo ich ganz knapp an der Goldmedaille vorbeisegelte und Silber mit zurück an den Rhein brachte.

Nun wurde das Edelmetall aufgewertet: Aus Silber wurde Gold!

Der sogenannte Überflieger aus Kanada wurde wegen Regelverstößen disqualifiziert und bekam seine WM-Titel aberkannt. Ich bekam Post vom Weltverband in dem ich aufgefordert wurde die Silbermedaille zurückzuschicken. Nachdem ich dies getan hatte bekam ich dann per Kurier aus der Schweiz ein Päckchen – in diesem waren dann die Goldmedaille und das Weltmeister-Trikot, sowie ein Gratulationsschreiben.

Die Freude war dann ob dieser vorweihnachtlichen  Bescherung doch groß! Schade nur, dass mir am Wettkampftag die höchste Stufe des Treppchen versagt wurde – aber Ende gut alles gut!…..und bis zur nächsten WM darf ich dann ja das Trikot des amtierenden Weltmeisters ja tragen!                                                                           Alberto Kunz

 

 

 

Es gibt noch unerfüllte Wünsche

Noch nie gab es so viele Wunschkärtchen von Bedürftigen an den Weihnachtswunschbäumen in Bad Honnef, insgesamt waren  es fast 300 Kinderwünsche und in diesem Jahr erstmals auch 40 Seniorenwünsche.

Wer sich noch an der Aktion beteiligen möchte: Beim Hit-Markt und in der Stadtsparkasse in Aegidienberg hängen noch einige Kinderwunschkärtchen, deren Absender sich sehr über einen Paten für ihren Weihnachtswunsch freuen würden.

Bis spätesten am Montag, den 17.12. müssten diese letzten Geschenke dann am Empfang im Hit oder in der Stadtsparkasse Aegidienberg abgegeben werden, damit sie vor Weihnachten noch verteilt werden können.                                                 Beate Schaaf

STADTGARTEN: Falsche Darstellung

Für neuen Wohnraum auf dafür geeigneten Flächen. Gegen Zerstörung innerstädtischer Grün-, Spiel- und Sportflächen!

In seinem Artikel „Chancen für Wohnungsbau nicht im Keim ersticken“ betonte Guido Oberhäuser als Mit-Initiator der Initiative Lebendiges Bad Honnef: „… Bereits jetzt ein Stoppschild aufzubauen, bevor alles gründlich recherchiert ist, das wäre grob fahrlässig…“.

Diese Darstellung ist falsch. Die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ (BI) wendet sich nicht gegen eine Recherche – im Gegenteil, sie hat selbst elementare Fakten zum Baugebiet recherchiert – sondern gegen die Wohnbebauung im nördlichen Stadtgarten von Bad Honnef.

Die BI unterstützt den Wohnungs(neu)bau und ebenso die Notwendigkeit bezahlbaren Wohnraums in Bad Honnef. Wie  soll jedoch die Wohnbebauung des nördlichen Stadtgartens mit seiner Fläche von 1,8 ha dem „demografischen Wandel“ entgegen wirken und die Infrastruktur Bad Honnefs retten? Wie viele Wohneinheiten müssten hier entstehen, um Schulen, Kindergärten und Vereine nahhaltig vor einer Schließung oder Auflösung zu retten?

An die Stadtverwaltung wurde daher mehrfach appelliert, personelle und finanzielle Mittel gezielt dafür aufzuwenden, geeignete Flächen zu eruieren und die Planung auf solchen Gebieten voranzutreiben, wie z.B. in Bad Honnef Süd und Aegidienberg. In jedem Fall an Standorten, in denen eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen ist und innerstädtisches Grün nicht zerstört wird.

Da der Planungsausschuss der Stadt Bad Honnef einen Aufstellungsbeschluss zur Einleitung eines Bauleitplanverfahrens für das betroffene Gebiet verabschiedete, MUSSTE die BI aufgrund rechtlicher Vorgaben ein Bürgerbegehren beantragen, welches das Ziel hat, diesen Aufstellungsbeschluss zu kassieren.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Bürger*innen nur unmittelbar anknüpfend an diesen Aufstellungsbeschluss ihr Veto einlegen dürfen, um eine Bebauung zu verhindern. Dass damit auch das verabschiedete „vereinfachte Prüfverfahren“ betroffen ist, liegt in der Natur der Sache.

Als bedenklich bewertet die BI, dass in dem als Überschwemmungsgebiet ausgewiesenen Areal das „vereinfachte Verfahren“ angewandt werden soll. Im vereinfachten Verfahren wird u.a. von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 und von dem Umweltbericht nach § 2a abgesehen.

Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“

Neulich im Land des Denkverbots

Kommt ein Flyer vorbei. Selten genug in Bad Honnef, dass mir Menschen politische Informationen und Wahrheiten auf bedrucktem Papier zukommen lassen. Also neugierige Erwartung – denn Lesen macht schlau.

Es sei voreilig, nicht für die Ansiedlung von weniger begüterten Neubürgern und -bürgerinnen entlang der Schnellstraße zu sein. Und es sei Fesselung des eigenen Denkvermögens, die Umwidmung innerstädtischer Grünflächen in versiegelte Gebiete prinzipiell skeptisch zu sehen. Denn so drohten Denkverbote.

Ich versuche, mich schuldig zu fühlen. Was nicht wirklich klappt und zu Läuterung führt. Wir wissen: Es stinkt dort, weil Abgase stinken. Wir wissen: Es ist giftig dort, weil Feinstaub und mindestens sechs chemische Schadstoffe aus den Fraktionen der Monoxide, Dioxide und Anderen heftige Partys feiern. Wir wissen, dass es dort sehr laut ist – so laut, dass das Eisenbahnbundesamt EBA auf seinen Seiten klipp- und klarstellt: Hier kann mensch nicht wirklich wohnen. Denn auch mitten in der Nacht im verriegelten Hausinneren bei geschlossenen Fenstern bricht schlimmstenfalls alldreiminütlich ein derartiger Lärm los, dass sämtliche Richtlinien bis hin zu denen der WHO (d.i. immerhin die Weltgesundheitsorganisation) bei weitem überschritten werden. Falls das noch nicht reicht, wissen wir auch noch: Dort ist Hochwassergebiet, in dem Neubauten unzulässig (und auch definitiv unsinnig) sind; Menschen gedeihen auf Hochwasserflächen nicht zuverlässig, der Rhein braucht das Areal regelmäßig zur Retention seiner Fluten.

Weiterdenken. Der kompakte, aber dicht und hoch bewachsene Streifen Stadtgarten schützt ein nicht unerhebliches Siedlungsgebiet „dahinter“. Gegen Krach und Gifte. Er ist CO2-Senke und Zuhause für allerhand, was kreucht, fleucht, wächst, gedeiht. Und manchmal auch wuchert, denn „ordentlich“ im Sinne rechtwinkliger Beete, geschorenen Rasens, gestutzter Sträucher präsentiert er sich nicht. Er ist eben das, was die Biene will. Was andere Insekten, Vögel oder Nager dem benachbarten Park vorziehen. Er ist sogar unverschämt modern wie seine Verwandte in Kopenhagen, Rotterdam & Co. En vogue und nützlich – eine glückliche Kombination. Er ist gemeint, wenn der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen sagt: „Da ist unsere Lunge.“

Jetzt, genau jetzt kommt die Sache mit dem Denkverbot. Wie ein paar tausend andere Menschen auch klinke ich mich aus der fortdauernden „vorurteilsfreien Prüfung“ aus und meine: Wir haben genug Erkenntnisse. Sattsam. Entscheidungsfähig. Die Zeit ist reif zum Ausstieg aus diesem minderbegabten Projekt. Das ist nicht unser Ding, gehört nicht in diese Stadt mit ihren (heute noch) anderen Qualitäten.

Allerdings erteile ich mir in der Tat veritable Denkverbote. Lieber nicht jenen Zynismus zu Ende denken, wer denn da zukünftig statt der Bäume Schadstoffe und Feinstaub entlang der Schnellstraße wegatmen soll. Oder: Wes Geistes Kind ist Jemand, der den Pferch an KFZ-Piste und Bahn phantasievoll „Neues Wohnen im Grünen“ nennt? Und über die jüngste Denkfigur eines besonders Schlauen, generell einen „schmalen“ Riegel entlang der Schnellstraße auch über den Stadtgarten hinaus zu errichten, denkt mensch besser gar nicht erst nach.

Im Prinzip drängt sich so etwas wie eine Diagnose auf: Wer unter den bereits bekannten Umständen hier immer noch planen und bauen will, erteilt sich selbst ein Denkverbot. Bei solchen Kontraindikationen weitermachen zu wollen, scheint auch auf den zweiten Blick kaum klug. Darüber hinaus nicht besonders verantwortungsbewusst.

Eine weitere Diagnose ist vermutlich unstrittig: Wenn das Honnefer Rathaus prüft, dann geht es ums Bauen. Kein Jota weniger. Auch diagnostisch: Bürgerbegehren und Bürgerentscheid dürfen NUR JETZT stattfinden, nur drei Monate nach dem Beschluss zur Bauleitplanung ist dieser Weg zulässig. Gut, dass die Bürgerinitiative so helle war, dieser limitierenden Frist gerecht zu werden. An Floßweg, Sportfläche St. Josef oder Hockey-und Bolzplatz Menzenberg weiß die Anwohnerschaft ein Lied davon zu singen, was denen droht, die diesen rechtlich in Granit gemeißelten Termin verpassen: Keinerlei Berücksichtigung der Bürgermeinung. Egal wie groß deren Mehrheit ausfällt. Egal wie überzeugend deren Argumente sind.

Burkhard Hoffmeister, GRÜNE Bad Honnef