Info über Insel-Umgestaltung

Das Projekt „Grünes Juwel im neuen Glanz“, durch das auf der Insel Grafenwerth mehr Naherholungswert und Aufenthaltsqualität umgesetzt werden wird, wurde den Besucherinnen und Besuchern während des Nachmittagsprogramms von „Rhein in Flammen“ direkt vor Ort auf der Insel anschaulich vorgestellt. Mitarbeitende der Stadt Bad Honnef aus dem Geschäftsbereich Städtebau mit dem Fachdienst Umwelt und Stadtgrün hatten einen Informationsstand aufgebaut.

Da passte es gut, dass an diesem Samstag gleichzeitig auch der „Tag der Städtebauförderung“ organisiert wurde und der Bad Honnefer Informationsstand als Teil auch dieses Programms angemeldet werden konnte. Der „Tag der Städtebauförderung“ ist eine jährlich wiederkehrende bundesweite Veranstaltung, damit möglichst viele Städte und Gemeinden ihre Projekte präsentieren, um die Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung zu stärken.

Der Informationsstand der Stadt Bad Honnef fand regen Zulauf. Das Projekt „Grünes Juwel im neuen Glanz“ wird durch Fördermittel von Bund und Land aus dem Programm „Zukunft Stadtgrün“ bezuschusst und erstreckt sich über die kommenden drei Jahre.

„Qualifizierung Insel Grafenwerth und Ertüchtigung Rhein-Altarm – ‚Grünes Juwel in neuem Glanz‘“ ist der Baustein des Integriertem Stadtentwicklungskonzeptes, mit dem die Insel Grafenwerth in vier Bauabschnitten zu einem attraktiven Anziehungspunkt für die Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger und Gäste entwickelt wird.

Die in die Jahre gekommenen Flächen werden für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt zu einem wertvollen Inselpark gestaltet. Naturschutz und Freizeitnutzung werden Hand in Hand gehen. In diesem Sinne werden der ungeordnete nördliche Inselbereich, der zentrale Eingang zur Insel an der historischen Brücke und die Inselpromenade behutsam umgebaut. Das Ergebnis wird auch in die Innenstadt wirken, denn diese Weiterentwicklung macht nicht nur die Insel, sondern auch die gesamte Stadt zu einem attraktiven Besuchs-Ziel.

 Foto: Infostand der Stadt Bad Honnef zu den Plänen zur Umgestaltung der Insel

Der Rathausbau in Bad Honnef

Foto: 1979 rollte der Verkehr noch durch die Hauptstraße (l.) und dort wo heute das Rathaus steht, befanden sich Schrebergärten.

DAMALS: Vor 35 Jahren zog die Verwaltung in den „Weißen Riesen“. „Das größte Bauprojekt der Stadt“

Der Entschluss fiel wahrlich nicht leicht und schon gar nicht einstimmig. Fünfeinhalb Jahre vergingen zwischen Beschluss und Umzug. Aber, das historische  Rathaus am Markt und die weiteren über die Stadt verteilten Standorte für die Verwaltung der Kur- und Badestadt waren einfach zu klein geworden.

Dr. Johannes Wahl, damals Stadtdirektor, warb in einer Bürgerversammlung 1975 im Kurhaus mit starken Argumenten für einen zentralen Neubau: Der Zustand mit den fünf Dependancen sei bürgerfeindlich, die Verwaltungsabläufe daher schwerfällig und für die städtischen Bediensteten sei die Zersplitterung eine Belastung. In der Haushaltsrede, vorgetragen im Rat am 4. November 1976, erklärte er, dass „… die Bauaufgabe Rathaus einerseits mit der Stadtentwicklung im Kernbereich andererseits im äußersten Maß gleichzusetzen ist.“

Damals war noch lange nicht jeder Schreibtisch der Verwaltung mit einem eigenen Telefon ausgestattet. Boten und Auszubildende holten sich morgens Handwagen mit Post und Vermerken ab, die von Schreibkräften an mechanischen und elektrischen Schreibmaschinen getippt worden waren. Die Schriftstücke wurden zu Fuß in die Verwaltungsbüros verteilt. Kein Argument für ein zentrales Rathaus ist aus heutiger Sicht übrigens die damals bereits in den ersten Anfängen praktizierte „Datenfernübertragung“.

Ausgeschrieben wurde ein Gutachterwettbewerb unter dem Stichwort „Innenstadt und Rathausneubau“. Im Ratsprotokoll von der Sitzung am 15.12.1977 heißt es: „Der Rat beschließt, den von Prof. Schürmann gefertigten Entwurf für den Rathausneubau und die Tiefgarage in der vorliegenden Form … ausführen zu lassen, …“ Mit 24 gegen 10 Stimmen wurde der Beschluss gefasst. Die Baukosten wurden in der folgenden Zeit immer wieder diskutiert, da Mehrkosten zum Beispiel bei den Ausschreibungsergebnissen der Rohbaugewerke anfielen und für die Fassade aufgebracht werden mussten.

Im März 1983 war es soweit Der Einzug wurde geplant, Kisten wurden gepackt und das Umzugsgut mit Etiketten, die noch heute an vielen Einrichtungsgegenständen im Rathaus zu finden sind, versehen. Fast alle Möbel wurden – sparen war Gebot –mitgenommen. Mit Transportern der Stadtverwaltung, privaten Pkws der Mitarbeiter und einem Pferdeanhänger, der allerdings von einem Jeep gezogen wurde, wurden 130 Schreibtische und 11.000 Aktenordner bewegt. Die Honnefer Volkszeitung vom 14.03.1983, dem Tag an dem die Verwaltung nach nur zwei Tagen wieder für die Bürgerschaft geöffnet hatte, schrieb: „Wer ein Chaos befürchtet hatte, der sah sich allerdings enttäuscht – alles klappte generalstabsmäßig.“

Offiziell eröffnet wurde das neue Rathaus am 6. Mai 1983 vormittags mit einer Einweihungsfeier für geladene Gäste und nachmittags mit dem „Tag der offenen Tür“ für die Bürgerschaft, an den sich viele Bad Honnefer noch erinnern werden. In der Urkunde über die Schlusssteinlegung, unterzeichnet von Bürgermeister Werner Osterbrink und Stadtdirektor Dr. Johannes Wahl, heißt es: „Das neue Rathaus ist Ausdruck des Bewusstseins um die Bedeutung und Tradition städtischer Selbstverwaltung, verbunden mit dem Streben nach einer zeitnahen und zweckmäßigen Verwaltungstätigkeit.“

Ein halbes Jahr danach zog die Stadtbücherei aus dem Gebäude Ecke Hauptstraße/Kirchstraße ins Erdgeschoss des Rathauses. 1984 wurde das Rathaus für seine Architektur als vorbildliches Bauwerk im Land Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Plakette ist im Foyer zu finden. Am 1. Januar 1991 wurde Bad Honnef Mittlere kreisangehörige Stadt und übernahm die damit verbundenen zusätzlichen Aufgaben. 1997 wurden durch alle Büros EDV-Leitungen verlegt, um das Rathaus vollständig zu vernetzen. Das Bürgerbüro, entstanden aus dem Einwohnermeldeamt und anderen publikumsintensiven Bereichen, öffnete seine Pforten im Juli 2001 und am 1. Januar 2008 nahm das Jugendamt der Stadt seine Arbeit auf. 2011 erfolgte eine gründliche Sanierung des Dachgeschosses, um die Energiebilanz des Gebäudes den neuesten Anforderungen anzupassen.

Die Rathausbebauung wurde 2003 vervollständigt durch den Kunstraum unter dem Ratssaal, der auf Initiative aus der Bürgerschaft entstand und vom Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef e. V. getragen wird. Gestiftet von der Bürgerschaft wurde vor dem Durchgang zu Kirche und Innenstadt 2011 der Brunnen „Zeitenstrom“ errichtet.                                                                                                Christiane Pfalz

Erinnerungen

Blicken wir zurück: „Als die Entscheidung zwischen 1977 und 1979 fiel, ein neues Rathaus zu bauen, waren die städtischen Finanzen noch in Ordnung. Nur vor diesem Hintergrund konnten die entsprechenden Entschlüsse gefasst werden. Die rapide Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage mit ihren restriktiven Auswirkungen war zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar“, betonte der damalige Bürgermeister Werner Osterbrink, CDU. Für insgesamt 28 Millionen DM sei ein schönes Haus entstanden, das sich in das Gesamtgefüge der Stadt harmonisch einfügen werde. 6. Februar 1975: Der Rat beauftragt die Verwaltung, die Voraussetzungen zu prüfen, unter denen ein Rathaus entweder in der Innenstadt, oder in der Nähe des KSI errichtet werden kann. 8.Juli 1975: Der Rat beschließt die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für das Stadtzentrum Bad Honnef. 19. Januar 1976: Der Haupt und Finanzausschuss empfiehl den Rathausbau in der Innenstadt. Der Rat stimmt zu. 16. Dezember 1976: Die Verwaltung wird beauftragt, einen Architektenvertrag mit Joachim Schürmann abzuschließen. 8.Dezember 1977: Schürmann erläutert den Entwurf des Rathausneubaues und der Tiefgarage. Der Rat beschließt die Ausführung des Entwurfes. Ratsmitglied Siegfried Westhoven spricht von einem „Jahrhundert-Bauvorhaben“. Die damaligen Ratssitzungen finden im „Konzertsaal des Kurgarten“ statt.

CDU, SPD und Bürgerblock legen einstimmig die Kostenhöchstgrenze fest: 12,5 Millionen DM. Die FDP will das Rathaus auf einen reinen Verwaltungsbau beschränken.

Die HVZ schreibt: „Bad Honnef hat nun die große Chance, durch ein zukunftsweisendes Konzept seinen Stadtkern mit neuem Leben zu erfüllen. Fußgängerzone und Ladenstraße, das alte Rathaus als Stadtmuseum und Bücherei, das Gemeindezentrum und die neue Rathauszone als Bürgerzentrum seien dazu angetan, dem innerstädtischen Leben neue Impulse zu geben“.

Die SPD träumt von einem Bürgerzentrum im neuen Rathaus mit Kinovorführungen, Begegnungs-und Freizeiträumen für alle Vereine, Fitnessraum und Kegelbahn, Kinderbetreuung und Bewirtungsmöglichkeiten mit Speisen und Getränken zu angemessenen Preisen.

Der „Krimi“ beginnt

Im Juli 1979 rollen die Bagger. „Die Bauarbeiten an der Tiefgarage gehen zügig voran“, schreibt der GA. Im August gibt es Zoff im Rat. Für 35.000 DM Honorar soll zusätzlich ein „Fassadenberater“ engagiert werden, so der Wunsch von Architekt Schürmann, „sicherheitshalber“. Man spricht öffentlich von „Erpressung“. Schürmann solle den Experten aus eigener Tasche bezahlen. Er tut es nicht, „zähneknirschend“ übernimmt die Stadt die Zusatzkosten.

Im September der nächste Schock: „Die Kosten der Tiefgarage um 100 Prozent höher. Bad Honnef im Sog der allgemeinen Kostenexplosion im Tiefbau“, schreibt die HVZ. Im November stellt der Rat fest. „Es sind bereits 6 Millionen verausgabt“. Die SPD fragt: „Soll das Projekt aufgegeben werden“? Die Gemeinde werde in „Schulden und Armut“ gestürzt. Die FDP will das Projekt nicht mehr mittragen. Die Grünen rechnen mit 30 Millionen DM Gesamtkosten und schreiben im November „eine Glosse aus der Zukunft“. Sie ahnten schon damals, vor über 30 Jahren, wie es heute aussehen würde: „Die Laternen sind ausgegangen, die Straßen voller Schlaglöcher, zwischen denen Kinder spielen, wobei sie ihre verfallenen Kindergärten und Spielplätze als Räuberhöhlen benutzen.

Vor Autos müssen die Kinder keine Angst mehr haben, die machen einen weiten Bogen um die Stadt. In ungepflegten Klassenräumen lernen die Kinder Rechnen, das, was die Rathausbauer von damals längst verlernt hatten“. Stadtdirektor Johannes Wahl sagt 1980 in einem Interview: „ Neues Rathaus wird kein luxuriöser Bau, im Gegenteil, es handelt sich um eine zweckmäßige und wirtschaftliche Lösung“. Im Februar 1981 sitzt der Rat wieder zusammen, „betroffen, verwirrt, enttäuscht“.

Mehrkosten von 5,8 Millionen DM stehen zur Debatte. Der Architekt begründet das mit gestiegenen Kosten bei der Technik, bei Rohbauarbeiten und bei den Fassadenarbeiten. „Jetzt kracht der Haushalt endgültig aus allen Nähten“, diktiert die SPD der HVZ ins Blatt. Die CDU fordert einen Untersuchungsausschuss. Die Grünen wollen den Bau verkaufen. Der Verwaltung wird vorgeworfen, ihrer Überwachungspflicht nicht nachgekommen zu sein. Zwei Monate später titelt die HVZ: „Rathaus wird weiter gebaut.

Nach harter Diskussion stimmte die Ratsmehrheit für eine durchgehende Baufortführung. SPD und Grüne sind dagegen. Die Architekten werden in der Ratssitzung scharf kritisiert“. Im Februar 1982 schreibt der Kölner Stadtanzeiger: „Von Anfang an hat das neue Rathaus seinen Planern und Bauherren Kopfschmerzen gemacht. Je höher sich der Gesamtkostenberg auftürmte, desto emsiger wurde das Projekt beschnitten. Man dachte sogar öffentlich darüber nach, dass die Toiletten ja nicht unbedingt gekachelt sein müssen…“ Im Juli schickt die SPD eine Mitteilung an die HVZ, mit der „Bitte um Veröffentlichung“.

(Anmerkung der Redaktion: Der damalige Bürgermeister Franz Josef Kayser ist gleichzeitig Vorsitzender der CDU und Herausgeber der HVZ). Die SPD spricht von einem „Debakel um die Rathaus-Finanzen“ und wirft der Verwaltung vor, die Angelegenheit „sei völlig aus dem Ruder gelaufen“. Und: Die Bürger müssten auf wichtigere Baumaßnahmen verzichten. Während der gesamten Bauphase diktiert der Rathausneubau die Schlagzeilen der Lokalpresse. Der ständige Schlagabtausch zwischen Stadtdirektor Johannes Wahl und der SPD ist für die schreibende Zunft ein gefundenes Fressen.

Für Wahl ist das neue Rathaus eine sinnvolle Maßnahme, für die SPD ist es einen „Provokation in einer Zeit, in der alle Welt vom Sparen spricht“. Im Mai 1983 ist fast alles vergessen. Das „größte Bauprojekt der Stadt“ wird feierlich eröffnet. Fünfeinhalb Jahre nach dem Ratsbeschluss mit 24 gegen 10 Stimmen bei einer Enthaltung. Werner Osterbrink ist inzwischen Bürgermeister. Er sagt. „Bei aller kritischen Betrachtung, der wirkliche Hintergrund für den Rathausneubau ist einerseits der Wunsch des Rates und der Verwaltung endlich und nach langen Jahren des Wartens sowohl den Mitarbeitern in der Verwaltung als auch den Ratsmitgliedern angemessene Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.

Andererseits aber auch die vom Land konstatierte Bedeutung Bad Honnefs als Stadt mit zentralörtlichen Aufgaben“ Der Bau sei von kritischem Interesse einer breiten Öffentlichkeit begleitet worden. Osterbrink: „ In 27 Ratssitzungen haben wir unzählige Beschlüsse gefasst, insgesamt wurde in 80 Zeitungsartikeln über das Vorhaben berichtet. Nun hoffe ich, das dieses Rathaus von unseren Bürgern angenommen wird und dass es eine Stätte der Toleranz wird“. bö

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Foto: Das erste Business-Frühstück fand im „Herzblut“ statt        

Rathaus rüstet auf

Wie berichtet fanden sich am vorletzten Samstag im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – sämtlich unbefristet und Vollzeit. Dabei hatten wir eine weitere inserierte halbe Stelle übersehen, die allerdings auf drei Jahre befristet ist. Diese Woche schreibt die Stadt für denselben Fachdienst wiederum eine Teilzeitstelle aus, diesmal Zweidrittel und auf drei Jahre befristet.

Unabhängig von nicht beeinflussbaren Faktoren wie Schwangerschafts- bzw. Elternzeitvertretungen, Krankheits- oder Todesfällen sollte Planen und Bauen dann wieder leistungsfähig aufgestellt sein. Diese Aussicht bestand schon einmal, nachdem der Bereich in den ersten Jahren der neuen Stadtregierung gründlich aufgestockt worden war. Hoffentlich hat die „Ertüchtigung“ diesmal Bestand.

Parkraum – basteln oder sanieren

Die CDU lud zur Diskussion über die Parkraumbewirtschaftung ins Alte Rathaus. Während die Fraktion ihren Standpunkt begründete, das jetzige Konzept bis zu einer späteren Revision auf Basis eines „externen Gutachtens“ weiter zu verfolgen, sehen Bürgerinnen und Bürger sehr aktuellen Handlungsbedarf. Zu viele grundsätzliche Fehler und Konzeptdefizite nähren die Stimmung: „Zurück auf Los!“

Diese alternative Sicht bestimmt die Stadt. Während in der Verwaltung und bei einer Mehrheit des Rates am gewählten Ansatz festgehalten wird, erscheint der Ansatz bei der Einwohnerschaft als gründlich gescheitet. Konzeptionell sei falsch, den Druck bei der Parkplatzsuche von der City aus in konzentrischen Ringen in immer äußere Bezirke zu verlagern. Parkplatzlotterie für Lehrer und Krankenhauspersonal, kapitale Beschädigung der Interessen von Anwohnern und in der Innenstadt Beschäftigten, ausufernde gebührenpflichtige Zeiten wie in globalen Metropolen sind nur einige Themen, die eher als prinzipielle Konzeptfehler denn als Auswüchse eines „eigentlich“ akzeptablen Entwurfs zu werten seien. Absolute Zumutungen wie Parkautomaten vor dem Inselschwimmbad oder auf dem Schotterplatz an Flüchtlingsunterkünften erschüttern Vertrauen in eine Kommunalpolitik, die diese Maßnahmen ausdrücklich beschloss. In großer Einmut sehen sich Geschäfte nachdrücklich beschädigt, die City leere sich zusehends. Die Frage, ob das gesamte Parkraumbewirtschaftungskonzept statt Verkehrssteuerung vor allem ein Gebührenbeschaffungsprogramm darstelle, scheint in der Bürgermeinung beantwortet. Eine Meinungsbildung fand statt; deren Resultat ist verheerend.

Parkgebühren gibt es allerdings auch andernorts. Auch in Nachbarkommunen. Auf diversen großen Parkplätzen in Bad Honnef waren und sind sie längst akzeptiert. Wenn dann jedoch ein zu großer Wurf die Einwohner auch in den Wohngebieten zu sehr belastet, wenn zudem gleichzeitig logikfremd ein Ziepchensplatz unbelastet bleibt, dann verwundert nicht wirklich, wenn Wähler den Gewählten hier nicht mehr folgen.

Stadt will kommunizieren

Die Bad Honnefer Wirtschaftsförderung lud ein zum „Business-Frühstück“. Trotz der Terminierung um acht Uhr – meist unmittelbar vor Eröffnung des Ladens – kamen 30 Geschäftsleute. Zuzüglich Presse und Verwaltung war das ein ermutigender Auftakt. Auch im Vergleich zu anderen ähnlichen Treffen im Rhein-Sieg-Kreis – die übrigens in der Summe recht erfolgreich sind.

Bürgermeister Neuhoff und Johanna Högner als Leiterin der Wirtschaftsförderung führten ins Thema. Danach informierten Miriam Brackelsberg als Citymanagerin über das Stadtmarketing, Andrea Hauser über das Onlineportal, Lucie Leyendecker als Verantwortliche für Tourismusförderung. Souverän, klar, kompetent. Die Abteilung der Volkswirtin Johanna Högner erweist sich als leistungsfähiges und konsequent lösungsorientiertes Team.

Da die vier Frauen viel Innovatives bearbeiten und reichlich  Ungewohntes anbieten, begegnete ihnen und ihren Aktivitäten anfangs viel Skepsis. Mittlerweile lässt sich die „Geschäftswelt“ Bad Honnef zunehmend auf neues Denken und Handeln ein; das (Glücks-)Kleeblatt scheint nicht nur qualifiziert, sondern zudem durchsetzungsstark. Und bietet für eine Verwaltungseinheit ungewohnte Kreativität.

Das Business-Frühstück soll weiter vernetzen, Kooperationen und Synergien fördern. Drei Ziele, die Wirtschaft und Handel in der Stadt gut zu Gesicht stehen und nutzen können. Mag sein, dass einige Teilnehmer am Treffen die eine, konkrete Handlungsanweisung vermissten; doch die Ansage der Betriebswirtin Miriam Brackelsberg scheint überzeugend und langfristig erfolgversprechend: „Wir wollen eher Denkanstöße geben.“

Wobei sie darauf achtet, dass mit dem Honnefer Mittelstandsverein Centrum e.V. gut sowie ohne Missverständnisse zusammengearbeitet wird. Das ist angemessener Weitblick. Denn auch andernorts machen Kontakte, Gespräche und Austausch, das Wesen von Business-Frühstücken aus. Zumal das beworbene Treffen zum Onlineportal „Meine Stadt“ einen Tag später mit wiederum zwanzig Teilnehmern gut besucht war. Ein Prozess nimmt Fahrt auf.

Kulturkampf in Röhndorf?

Rhöndorf ist jener Stadtteil Bad Honnefs, der besonders geordnet scheint. Vielleicht besonders bieder. Aber auch besonders attraktiv. Insofern irritiert es heftig, dass ausgerechnet hier Grenzen überwunden und Rahmen gesprengt werden sollen. So rät es wenigstens ein „Rhöndorfmanifest“, dessen Verfasser Helge Kirscht kein Blatt vor den Mund nimmt.

Der Ort und vor allem dessen gesellschaftliches Leben seien sehr einseitig geprägt. Die Heimatstube stehe meistens leer und sei ansonsten das Zuhause eines Vereins, der sich viel zu wichtig nähme und im Vorgestern lebe. Kirmes und Weinfest, beides very old-fashioned. Das Manifest, inzwischen durch ein zweites ergänzt, beklagt, Rhöndorf und das Leben dort lägen fest in der Hand weniger selbst erklärter Oligarchen.

Das mag sogar ein wenig zutreffen. Keineswegs vergessen werden darf jedoch, dass dort alternative Aktivitäten Mangelware sind. Dass alternative Initiative selten auch nur sichtbar wird. Selbstverständlich gibt es auch in Rhöndorf einen Markt für solche Impulse, wie am zweiten Juniwochenende wieder das Festival „Gipfelstürmer 2018“ der Winzerinitiative Mittelrhein beweisen wird. Dort trafen sich in den letzten Jahren jeweils 7.000 Menschen, tafelten, tranken und realisierten ein Miteinander, welches mitnichten dem Geschmack von anno dunnemals verpflichtet ist. Also durchaus Respekt der mutigen Initiative von Helge K.. Ohne zu vergessen, dass Engagement für Althergebrachtes Wertschätzung verdient – solange es weniger konformem Engagement nicht die Luft zum Atmen nimmt.                                                                                                                                                    bh

Schlemmen in Bad Honnef 2018

Schlemmerabende 

„Hier will ich sein. Hier will ich bleiben.“ – war der Wunsch von Goethes Faust. HIER bei uns in BAD HONNEF wäre er geblieben! Unter dem schattenspendenden Blätterdach duftender Linden lässt man behaglich die Seele baumeln und darf genießen: Wir schlendern entspannt durch die Stadt, schauen, träumen, werden inspiriert.

Verführerisch umgeben uns die Düfte von Holzofenpizza, Bratkartoffeln mit Speck oder Reibekuchen. Gekühlter Wein lässt das Glas beschlagen. Weiß gekrönt lockt ein Krug Bier. Und sogar ein Schluck Wasser schmeckt jetzt wie Champagner. Irgendwoher klingt Musik, und wir swingen unwillkürlich mit. An einem netten Plätzchen lassen wir den Tag ausklingen. Dabei kommen uns erneut Goethes Worte in den Sinn: „Zum Augenblicke dürft ich sagen: Verweile doch, du bist so schön!“

Vom Mai – 25.05.2018– hinein in heiße Sommernächte – 29.06.2018 & 27.07.2017 – bis Ende August – 31.08.2018 – und weiter in den frühen Herbst – 29.09.2018 – wenn Pfifferlinge, Flammkuchen und Federweißer gereicht werden und die Sonne ihre letzten warmen Strahlen über diesen Schauplatz wirft, lassen wir uns verwöhnen.

Jeweils von 16.00 bis 22.00 Uhr.

Neben dem kulinarischen Angebot der Marktplatzwirte bieten verschiedene mobile Feinkost-Stände Spaß für jeden Gaumen.                                                                fl

DRAGONS: Thomas Adelt bleibt Headcoach

Kontinuität in der Coaching Box 

Auch 2018/2019 gibt Thomas Adelt als Headcoach die sportliche und taktische Richtung der Dragons Rhöndorf vor und geht in seine zweite Spielzeit als hauptverantwortlicher Trainer am Bad Honnefer Menzenberg.   

„Ich habe mich in der vergangenen Saison sehr wohl gefühlt bei den Dragons und daher war es leicht ja zu sagen zu einer weiteren Saison hier am Menzenberg. Gemeinsam gilt es jetzt wieder eine Mannschaft zu formen, die durch die klassischen Dragons-Tugenden überzeugt und in den kommenden Wochen werden wir durch weitere Spielerentscheidungen den Grundstein dafür legen“, ist Headcoach Thomas Adelt bereits wieder Feuer und Flamme auf eine weitere Drachen-Spielzeit.

In seiner Premieren-Saison als Drachen-Headcoach führte Thomas Adelt die Dragons mit einer Bilanz von 15 Siegen und 7 Niederlagen sicher in die Playoffs der ProB, wo die Mannen vom Menzenberg jedoch gegen die MTV Herzöge Wolfenbüttel in der ersten Runde die Segel streichen mussten. Zuvor zeichnete sich der heute 37 Jährige A-Lizenzinhaber über drei Jahre für die sportlichen Geschicke der Zweitvertretung der Telekom Baskets Bonn in der 1. Regionalliga verantwortlich.

„Es freut mich, dass Thomas Adelt unser Headcoach bleibt und in der kommenden Saison seine Arbeit bei uns fortsetzen kann und will. Kontinuität in der sportlichen Führung ist wichtig und wir können nun gemeinsam auf der bislang erarbeiteten guten Basis wieder angreifen“, freut sich Dragons Geschäftsführer Alexander Dohms über die Zusage des Drachen-Trainers.

Auch Olaf Stolz, Sportlicher Leiter der Telekom Baskets Bonn, sieht in der weiteren Zusammenarbeit mit Thomas Adelt ein wichtiges Signal für das gemeinsame Programm: „Thomas hat in der vergangenen Saison einen sehr guten Job gemacht und es war daher unser Wunsch, dass wir in dieser Konstellation den eingeschlagenen Weg gemeinsam weiter gehen. Thomas war bereits in alle bisherigen Personalentscheidungen involviert und gemeinsam gilt es nun eine neue Mannschaft zu formen, die in einigen Teilen jedoch ein anderes Gesicht als in der letzten Spielzeit erhalten wird.“ ds

Ausgezeichnet für Qualität und Kundenservice

Wäsche-Moden-Franken in Bad Honnef 

Ilona Worischek kümmert sich mit großem Elan, um die Wünsche der Kundschaft zu erfüllen. Für ihr Geschäft Wäsche-Moden-Franken in der Bad Honnefer Fußgängerzone ist die Auszeichnung als „1a-Fachhändler“ deshalb mehr als gerechtfertigt. Die Auszeichnung wird von der Verlagsgruppe „markt intern“ vergeben, wenn die Kriterien für guten Service erfüllt sind. Wäsche-Moden-Franken ist dementsprechend ein Fachhandelsgeschäft mit umfassendem Dienstleistungsspektrum, individuellem Service, qualifizierter Beratung und einem hochwertigem Produktangebot von Markenherstellern.

Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Miriam Brackelsberg von der Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef und Vertreter der Innenstadtgemeinschaft Centrum e. V. gratulierten zur Auszeichnung. Erste Beigeordnete Cigdem Bern überreichte einen Blumenstrauß und sagte: „Sie, Frau Worischek, verdienen die Auszeichnung, weil Sie und Ihr Team es geschafft haben, die Kundinnen und Kunden zu binden. Für die Stadt Bad Honnef ist Ihr Geschäft in der Bad Honnefer Innenstadt eine Bereicherung.“

IIona Worischeck ist stolz darauf, dass die Kundinnen und Kunden auch aus der weiteren Umgebung extra nach Bad Honnef kommen, um bei ihr einzukaufen. Die Zufriedenheit ist groß, wie die Befragung, die für die Auszeichnung durchgeführt wurde, beweist. Sie sagte: „Der Einkauf im Dessous-Bereich ist eine Sache des Vertrauens. Auch dieses Jahr wie in den Jahren davor ‚1a-Fachhändler‘ zu sein, freut mich. Auch in Zukunft werde ich das Beste für meine Kundinnen und Kunden bieten.“ cp

Foto: Gratulierten Wäsche-Moden-Franken zur Auszeichnung als „1a-Fachhändler“: v. l. Georg Zumsande (Centrum e. V.), Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Ilona Worischek (Inhaberin Wäsche Moden Franken), Walter Löbach (Centrum e. V.),  Miriam Brackelsberg (Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef)

 

Bad Honnef: Wieder Bürgerbegehren

Machtprobe oder ganz normaler Akt der Demokratie

Absehbar war es schon lange. Da die Verwaltung sich vom überdeutlich demonstrierten Bürgerwillen zur Zukunft des Stadtgartens nicht beeindrucken lässt, meldete die Anwohner-Initiative das Bürgerbegehren an. Sie tat das bereits am 29.April – still, ohne Trommeln, bestimmt. Es ist nicht die Logik der Betroffenen, der sie nun folgen. Eine tiefe Überzeugung der Stadtregierung lässt diese die Bedenken Anderer negieren; sie glaubt mit der Mehrheit der Kommunalpolitik, das Richtige zu tun. Und dies auch durchsetzen zu müssen.

Zur Sache: Der nördliche Teil des Bad Honnefer Stadtgartens ist nicht als Park gestaltet. Dieser Grüngürtel mit hohen Bäumen, viel Gehölz und erheblicher Artenvielfalt trennt Schnellstraße und Bahn vom Siedlungsbereich des südlichen Rhöndorfs parallel zur Alexander-von-Humboldt-Straße. Seine Schutzfunktion gegen die erheblichen Schadstoffe besonders des massiven Autoverkehrs ist unbestritten; und nach den letztjährigen Gutachten aus Leverkusen und Dortmund zu Erkrankungen von Lunge und Atemwegen entlang der Autobahn wohnender Menschen beachtenswert .

Der Grüngürtel ist aber auch Baureserve einer Stadt, die sich in Gremien und Verwaltung entschlossen hat, stark zu wachsen. Im kommunalen Eigentum lässt sich das Areal leicht und ohne auseinanderlaufende Interessen beplanen. Es ist ein Eldorado für Stadtentwickler, die ihre Stadt genau auf solche Art entwickeln wollen: großer Wurf, klares Konzept, hohe Effizienz, wenig zu erwartende Widerstände. Wer schnell und unkompliziert viel Bauland für viele Zuzügler bieten will, ist hier richtig. Hier und auf anderen Frei- oder Grünflächen, auf Sport- und Freizeitflächen. Und wer drei- oder auch fünftausend neue Honnefer will, der braucht allen nur irgendwie verfügbaren Boden.

Bürgerbegehren und Bürgerentscheid sind abstimmbare Elemente. Hier sind die Hürden bewusst hoch. Es soll weder einfach noch über populistische Argumentation erfolgreich zu „gewinnen“ sein. Eine Logik, die voraussetzt, dass zuvor offen kommuniziert wurde. Dass Einigung angestrebt, Interessensausgleich gesucht wurde. Dass Partizipation der Betroffenen am Entscheidungsprozess stattgefunden hat. Und dass Rücksicht genommen wurde. Dabei bleibt durchaus verständlich, dass Planer zunächst eher ihr Projekt im Auge haben – aus der Überzeugung heraus, es diene einer gedeihlichen Entwicklung ihrer Stadt. Anwohner, die dagegen halten, folgen zunächst einmal ihren Interessen. Ihren eigenen Interessen. Der Abgleich beider Perspektiven ist die Kunst, Gemeinwohl zu schaffen oder diesem zu dienen.

Bei der Anmeldung eines Bürgerbegehrens gilt es, diverse Rechtsvorschriften zu beachten. Insbesondere ist die Stadtverwaltung als Beraterin zu betrachten, was in solcher Konfliktlage nicht immer leicht fällt. Die Bürgerinitiative stellte jene Fragen, die zur gesetzeskonformen Einreichung des Begehrens notwendig sind. Wieviele Unterschriften müssen tatsächlich gesammelt werden, um das notwendige Quorum von 8 Prozent der Wahlberechtigten zu erfüllen? Wie sind die Fristen, die es zu beachten gilt? Welche Folgekosten verursacht das Bürgerbegehren? Welche Bestimmungen des Datenschutzes sind anzuwenden, welche Daten bei der Einreichung der Unterschriften zu deren Kontrolle unverzichtbar? Ohne vorzugreifen lässt sich absehen, dass zwischen 1.700 und 1.800 Namen auf den Listen nötig sind.

Ehemals geleistete Unterschriften auf welchen Papieren auch immer, Unterstützereinträge zur Online-Petition (2.797 Zeichnende) aus der Vergangenheit zählen definitiv nicht mehr. Die Frist wird wohl auf 3 Monate fixiert – zuzüglich jener Zeit, die die Verwaltung zur Erstellung einer Kostenschätzung für die Folgeaufwendungen  des Begehrens braucht. Einer Schätzung, die zwar nicht überragend schwierig erscheint im konkreten Fall des Verzichts auf Planung und Maßnahmen, die in den bisherigen gut zwei Wochen jedoch nicht erstellt und mitgeteilt wurde.

Am 4. Mai wurde die Anmeldung offiziell mit Einreichung der präzisen Fragestellung sowie der auf den Formularen anzugebenden Begründung des Begehrens. Dabei darf die Frage nur eine einfache, also unmissverständliche sein, welche allein Antworten mit Ja oder Nein zulässt. Sollte nach Einreichung der Unterschriften der Rat dem Bürgerbegehren zustimmen, so wäre dieses erfolgreich. Im anderen Fall käme es zum Bürgerentscheid. Der braucht dann eine Mehrheit von 20 Prozent Unterstützer unter den Wahlberechtigten. Befragt würde in der ganzen Stadt – also auch in Aegidienberg weit weg vom Stadtgarten, was den Entscheid zu einer doch ehrgeizigen Herausforderung macht.

Zunächst ist das Bürgerbegehren also ein genau geregelter Akt der Demokratie. Schwierig zum Erfolg zu führen, hohe Ansprüche stellend. Was nachvollziehbar ist, geht es doch um die Rückholung von in gewählten Gremien gefassten Beschlüssen. Ein Bürgerbegehren ist jedoch auch Ausdruck gescheiterten Dialogs. Beim Stadtgarten ist erkennbar, dass es durchaus um einen Richtungsentscheid geht. Danach werden wir mehr als vage wissen, was die Bevölkerung will. Das größere Bad Honnef oder Lebensqualität als Primat. Eine Machtprobe wäre dies allerdings nicht. Nur eine klare Willensbekundung – klar an der Sache orientiert.                                                                         Burkhard Hoffmeister

Bad Honnef: Auf dem Laufenden…

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Stadtwappen / Stadt-Logo

Die Diskussion um das inzwischen gut bekannte Marketing-Logo Bad Honnefs blickt jetzt überwiegend nach vorn. Auf Facebook gibt es zwar noch ab und an eine zynische oder auch witzig gedachte kurze Glosse zum Slogan „Schön – oder?“, doch im Großen und Ganzen gewann Konstruktivität deutlich die Vorherrschaft. Das Wappen mit Herz liegt in diversen Geschäften aus. Manchmal blinkt es vom Revers der Kommunalpolitik oder eines Verwaltungsmenschen – Sticker im Rathaus erhältlich. Je mehr das Potenzial der Marketingmaßnahme erkannt wird, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten und Wirkung.

Zur Durchsetzung des Gesamtkonzeptes braucht es allerdings noch einiger Klärungen. Dass es in dieser Stadt wirklich vorrangig um Lebensfreude geht, wird ihr sicher abgenommen. Dass die stark wachstumsorientierte Entwicklungsarbeit der Verwaltung auch der Qualität nutzt, ist jedoch noch nicht Jeder und Jedem verständlich.

Inzwischen gibt es „Wappenbeutel“. Die Stofftaschen, bedruckt mit dem beherzten Wappen, wurden im HIT-Markt bisher 350mal verkauft und bereits nachbestellt. Auch in anderen Geschäften liegen sie aus für 2,50 Euro das Stück. Oft kann man Logo-Karten mitnehmen. Jedenfalls gute Gelegenheiten zum Flagge-Zeigen für all Jene, die sich beteiligen wollen am Bemühen, der Stadt durch zielgerichtetes Marketing zu helfen.

Radfahren

Die Stadt gibt sich viel Mühe bei der Verbesserung der Bedingungen für Radverkehr. Das Thema ist in Straßenplanungen integriert, was nicht selten durchaus Aufwand erfordert. Bad Honnef nimmt an Fördermaßnahmen und Kampagnen regelmäßig teil. Kein Wunder, bewältigen doch Bürgermeister Neuhoff und Wirtschaftsförderin Högner jede verdächtige Strecke per Rad.

In dieser Woche war Abgabeschluss für Planskizzen zum Projektaufruf „Klimaschutz und Radverkehr“. Diesmal musste Bad Honnef wegen personeller Engpässe passen – was den das Thema Treibenden im Rathaus sicher nicht gefällt. Schade, jedoch bestimmt nicht das Ende der hiesigen Radverkehrsförderung. Am letzten Samstag fanden sich dann im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – unbefristet und Vollzeit. Wir wünschen Erfolg.

Bad Honnef auf der regionalen Wohnbaukonferenz

Ins Kölner Maternushaus waren Alle eingeladen, die irgendetwas mit Wohnungsbau in der Region zu tun haben in der Region. Also aus Köln, Bonn, Leverkusen und den umgebenden Kreisen. Auch Bad Honnef war gleich mehrfach vertreten.

Allerdings trugen andere vor. Zum Beispiel Wesseling, die aus einem riesigen Erdbeerfeld eine Siedlung machten. Warum denn nicht Bad Honnef? Mit weit gediehenem ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) wäre das doch wegweisend? Lapidare und glasklare Antwort: Wesseling hat 2 bis 3 Prozent Wachstumsziel, wenige sonst rufen derart hohe Werte auf. Andere sind durchaus ehrgeizig, legen sich aber – in Zeiten schrumpfender Einwohnerschaft in Deutschland – auf niedrigere Zahlen fest. 4 Prozent ruft Niemand auf, 5 oder 6 oder 7 Prozent schon gar nicht. Auch nicht noch mehr. Bad Honnef will 15 bis 18 Prozent wachsen; noch Fragen?! In der Tat entsprechen die beiden Honnefer Zielzahlen (3.000 und/oder 5.000) 14 bzw. 20 Prozent. Was offensichtlich nicht wirklich Vertrauen schafft, denn: Der Rhein-Sieg-Kreis umfasse 19 Gemeinden, und wo stehe wohl Bad Honnef in deren Ranking? Mit ca.106 Baugenehmigungen in 2017 voraussichtlich auf Platz 19. – Eine heftige Klatsche. Aber auch Anlass zur Reflexion.

Nochmals abgewatscht

Am letzten Samstag Beratung zur Regionale 2025 in Köln. Welche Art von Projekten ist gut für die Entwicklung einer Stadt? Was lässt sich lernen aus gemachten Erfahrungen. Nach zahlreichen Besichtigungen Fazit in einer Außengastronomie gegenüber von Rodenkirchen. Fast so schön wie auf Grafenwerth. Umso überraschender das Fazit aus Ur-Kölner Mund: Die Stadt habe sich in den letzten Jahrzehnten zu ihrem Nachteil entwickelt – wenn Gemeinwohl die Messlatte sei.

„Stetes Wachstum, ständige Verdichtung ist wie Schraubendrehen – nach ganz fest kommt ganz lose.“ Es sei ein Verlust von Lebensqualität. „Und den erleben nicht nur die Zuzügler, sondern vor allem jene Menschen, die hier leben.“ Bebauung wird verdichtet, Baugrund wird teurer. Die intensivierte Nutzung von Boden führt zur Hausse. So sei der Quadratmeterpreis am Friedhof in Köln-Poll – wahrlich nicht City – über die vergangenen viereinhalb Jahre von 480 auf 600 Euro gestiegen. „Da setzt eine Kettenreaktion ein: Der Druck auf die Bodenpreise wächst – zum nachhaltigen Schaden der Bürger.“ Wohnen werde zum immer teureren Luxusgut.

Online-Plattform, Online-Handel, Zukunft

Hier geht es voran. Letzten Donnerstag eine weitere Informationsveranstaltung für Bad Honnefer Gewerbetreibende, im Spätsommer beginnen die Schulungen zum Thema E-Commerce. Hatte sich bereits das Stadtmarketing im Verbund mit der Arbeit an der Onlineplattform entwickelt, so ergeben sich jetzt weitere Innovationen. Am Mittwoch lud die Verwaltung erstmalig zu einem lokalen Business-Frühstück ein. Offensichtlich wurden also gleich einige Steine ins Wasser geworfen. Was zu Vernetzung führen soll und nicht zur Aufgabe von Fokus und gemeinsamen Schwerpunkten. 

Spaghetti gestorben

Aus für den tollen Spaghettiteller mittwochs im Avendi. Wie Direktor Michael Holmer Gerdes am Rand des SPD-Maifestes verbindlich bestätigte, wird es dieses Angebot nicht mehr geben. Lecker waren sie, was leider zu wenig Kunden bemerkten. Wo findet man jetzt noch diese Nudeln mit Sugo – klasse, weit jenseits von Shrimps und allem Möglichen zum Einrollen? Ein Trauertag.

Bürgermeisters Geburtstag

Den Geburtstag des Stadtoberhauptes am Freitag vergaß der Herausgeber der HWZ. Asche streute er auf sein Haupt und gelobte Besserung.                                                                                                                                                               Burkhard Hoffmeister

Foto: Tim Reckmann/Pixelio

Julia aus Bad Honnef

TheaterTotal

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang…“ säuselt Julia dem zögerlichen Geliebten zu, um ihn zum Bleiben zu überreden. Shakespeare, Verona, grenzenlose Liebe, Feindschaft bis aufs Blut und tragischer Tod, Romeo und Julia; Shakespeare; und somit ganz großes Welttheater kommt am 11. Juni fast ganz bis nach Bad Honnef.

Und eine junge, ehrgeizige Honneferin hat mit voller Kraft dazu beigetragen. Marie Bretschneider, 1998 geboren und aufgewachsen in Bad Honnef stand schon im zarten Alter von acht Jahren mit Kindermusicals auf der heimischen Bühne. Die Theatergruppe Bad Honnef hatte es ihr früh angetan. In die Schauspielerei schnupperte sie dann beim Jungen Theater Bonn hinein.

Aber nicht nur auf der Theaterbühne hat sie in den letzten Jahren Erfahrungen gemacht; auch im Film und im Fernsehen gab sie erste Debüts. Mit „TheaterTotal“ hat sie als eine von 30 Interessierten jetzt ein Startbrett erklommen, von dem sie – mit etwas Glück – in eine erfolgreiche Schauspielkarriere abspringen kann.

Hier wird sie in Zusammenarbeit mit international bekannten, professionellen Künstlern ausgebildet. Hier lernen theateraffine junge Menschen alle Berufsbilder dieser schillernden Welt kennen. Angefangen beim Schauspiel, Tanz, Gesang und Kostümschneiderei über Bühnenbild/Grafik, Ton und Technik, Regieassistenz bis hin zum Management dem Fundraising, sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit lernt man alles, was für ein erfolgreiches Theater wichtig und notwendig ist.

Hier erfährt Marie Bretschneider das Theater total und hautnah in all seinen Facetten. Aus dem gemeinsamen Engagement entstand in diesem Jahr „Romeo und Julia“ als selbst erarbeitetes Theaterstück, mit Marie Bretschneider als Julia. Mit dem Stück ist TheaterTotal mit einer selbstorganisierten Tournee in ganz Deutschland und der Schweiz unterwegs. Ziel von TheaterTotal ist es, mit aller Kraft und Überzeugung zu begeistern und begeistern lassen kann man sich am 11.Juni um 19.30 Uhr in der Freien Waldorfschule Bonn e.V., Stettiner Str. 21, 53119 Bonn.

Der Vorerkauf hat begonnen. Karten gibt es im Internet unter http://www.theatertotal.de/karten/

Weitere Infos unter http://www.theatertotal.de/

Foto: Bildmitte Marie Bretschneider Foto: TheaterTotal

Ministerpräsident eröffnete Bad Honnefer Europa-Ausstellung

 „Das Friedensprojekt Europa ist zu wichtig, um Gedankenlosigkeit und Egoismus der Europagegner zu ignorieren. Diese Erkenntnis brachte mich spontan dazu, mit Plakaten Werbung für Europa zu machen. Manchmal muss man etwas sagen!“ Mit diesen Worten eröffnete der Bad Honnefer Künstler Dr. Ulrich Cremer vor einem Jahr seine Europa-Ausstellung im Kunstraum in Bad Honnef.

Wie bereits berichtet, konnte die Ausstellung durch Vermittlung des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau und des Wittichenauer Partnerschaftsvereins unter Leitung von Peter Popella im März in der christlichen Schule in Hoyerswerda präsentiert werden. Und pünktlich zum EU-Projekttag wurde sie nun in der Oberschule unserer Partnerstadt Wittichenau eröffnet – und zwar durch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer.

„Als der Ministerpräsident erfahren hat, dass in Wittichenau eine Ausstellung zum Thema Europa gezeigt wird, hat er spontan entschieden, an der Eröffnung teilzunehmen“, berichtet die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau Cornelia Nasner: „Darüber haben wir uns natürlich besonders gefreut.“

Intensiv wurden die Schüler im Vorfeld auf das Thema Europa vorbereitet. Die Ausstellungseröffnung begann mit einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Wie weiter mit Europa?“, an der neben Ministerpräsident Kretschmer der Wittichenauer Bürgermeister Markus Posch, ein Vertreter des sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung sowie Cornelia Nasner als Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau teilnahmen.

Anschließend eröffnete Cornelia Nasner die Ausstellung, indem sie die Einführungsrede des Künstlers Dr. Ulrich Cremer verlas, der an der Veranstaltung leider nicht selbst teilnehmen konnte.

„Unser herzlicher Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, dass die Europa-Ausstellung in Wittichenau gezeigt wird. Die eindrucksvollen Plakate von Ulrich Cremer können sicher einen Beitrag dazu leisten, den Schülerinnen und Schülern der Oberschule Wittichenau die Bedeutung Europas gerade auch für Deutschland näherzubringen“, so Cornelia Nasner. cn