Ü80: Impfungen ab 8. Februar

Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises startet am 1. Februar – Landrat appelliert: „Lassen Sie sich impfen!“

Am Montag, 1. Februar 2021, geht es los: Das Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises in der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin nimmt seine Arbeit auf. Die Impfung dort ist kostenlos und freiwillig.

„Ich bitte Sie sehr herzlich, sich impfen zu lassen“, appelliert Landrat Sebastian Schuster an alle Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Sieg-Kreises. „Corona können wir nur gemeinsam und solidarisch überwinden. Ich selbst lasse mich impfen, wenn ich an der Reihe bin.“

Zuerst werden im Impfzentrum die Menschen geimpft, die älter als 80 Jahre alt sind und somit dem vorrangig berechtigten Personenkreis angehören. Sie bekommen in den nächsten Tagen Post vom Rhein-Sieg-Kreis. Ein Informationsschreiben des Landrates Sebastian Schuster und NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann beschreibt, wie man sich zur Impfung anmeldet und wie die Impfung vor Ort abläuft.

Anmelden können sich Bürgerinnen und Bürger über 80 Jahre ab Montag, 25. Januar 2021. Sie müssen dazu die Online-Anmeldung unterwww.116117.de oder die kostenlose Telefonnummer 0800 116 117 01 der kassenärztlichen Vereinigung nutzen. Die Telefonnummer steht ab dem nächsten Montag täglich von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr zur Verfügung, wegen der starken Nachfrage ist leider mit längeren Wartezeiten zu rechnen.

„Bringen Sie zur Impfung bitte Ihren Personalausweis, Ihre Terminbestätigung und – falls vorhanden – Ihren Impfpass mit“, so Landrat Schuster weiter. „Selbstverständlich müssen Sie auch eine Alltagsmaske oder eine FFP2-Maske tragen!“

Bei der Terminvergabe erhalten die Bürgerinnen und Bürger bereits einen weiteren Termin im Abstand von etwa drei Wochen für eine zweite Impfung. Auch diese findet im Impfzentrum in Sankt Augustin statt; die oben genannten Dokumente müssen dann wieder mitgebracht werden.

Bei Bedarf ist eine Begleitung durch eine Person (Angehörige, Freunde, etc.) möglich.

Foto: Tim Reckmann/ Pixelio

Stadtbücherei Bad Honnef-jetzt auch digital lesen

Digital Lesen in der Coronazeit – die Stadtbücherei führt das Schnupperabo ein

Die Bad Honnefer Stadtbücherei ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, die bislang noch nicht Kunde der Stadtbücherei sind, digitales Lesen. Ab sofort gibt es das Schnupperabo für die Rhein-Sieg-Onleihe für einen Monat gratis. 

Corona schränkt ein und das kulturelle Leben liegt brach, vieles ist ganz anders als vorher. Auch die Stadtbücherei im Rathaus ist geschlossen und kann nur ihren Abholservice anbieten. Das neue Schnupperabo für die Rhein-Sieg-Onleihe ist deshalb eine gute Möglichkeit, an neuen Lesestoff zu kommen.

Die Neuanmeldung läuft elektronisch über die Stadtbücherei. Eine Kundenkarte wird angelegt, mit der die Rhein-Sieg-Onleihe einen Monat lang gratis genutzt werden kann: Ausleihen wird rund um die Uhr möglich. Es lassen sich nicht nur Bücher entdecken, sondern auch aktuelle Zeitschriften, Zeitungen und Hörbücher.

Bei Interesse bitte eine Mail an stadtbuecherei@bad-honnef.de senden oder sich per Telefon unter 0 22 24/184-172 melden. Die Stadtbücherei schickt dann ein Anmeldeformular zu. Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger der Kommune Bad Honnef.

Das Abo läuft nach dem Gratismonat automatisch aus, kann aber dann über eine Jahresgebühr von 18,00 Euro oder eine Dreimonatskarte von 5,00 Euro verlängert werden.

Informationen zur Stadtbücherei: https://meinbadhonnef.de/soziales-familie/buecherei/

Christine Pfalz 

Bad Honnef investiert

Haushaltssicherung vermeiden

Welche Chancen bietet der städtische Haushalt im neuen Jahr, wo liegen die Risiken? Klar ist: Wie ein dicker, roter Faden ziehen sich die Corona-Pandemie und ihre finanziellen Folgen durch den Haushaltsentwurf, den Bürgermeister Otto Neuhoff in der zweiten Sitzung des neuen Stadtrates den Mitgliedern im Kurhaus vorstellte. „Die fetten Jahre sind vorbei“, schwor Neuhoff seine Zuhörer auf das Zahlenwerk ein, das in den kommenden Jahren den Griff in die 4,6 Millionen Euro schwere Rücklage erforderlich macht.

Auf diesem Wege wird der Rückschritt in die kommunale Haushaltssicherung für’s erste vermieden und der Kurs auch in der Krise gehalten. Das Polster, so Neuhoff, sei durch eine „solide und nachhaltige Haushaltspolitik“ zustande gekommen „und hat Bad Honnef wieder investitionsfähig gemacht.“  Die gute Nachricht also: Auch bei coronabedingtem Defizit soll es bei den Planungen für dringend umzusetzende Maßnahmen bleiben.

Wichtige Investitionen werden fortgeführt und, wann immer möglich, mithilfe von Förderprogrammen der Bundes- und Länderebene finanziert. Ein Beispiel: Für sicheres und besseres Radfahren erhält Bad Honnef 1,332 Millionen Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative aus dem Förderprogramm „Klimaschutz und Radverkehr.“ Der Löwenanteil fließt in die Verbreiterung und Sanierung des Rheinradweges. Darüber hinaus lässt sich jedoch nach aktuellem Stand nicht vermeiden, auch das Eigenkapital zu belasten und neue Kredite aufzunehmen.

„Mehr Investitionen als Abschreibungen“ sowie „Verzicht auf Steuererhöhungen“ lauten die konsequenten Marschrichtungen auch in der Krise. Wie geplant sollen bis 2024 demnach Investitionen in Höhe von 69,1 Millionen Euro erfolgen. Dazu gehört die Herrichtung der Konrad-Adenauer-Schule (KASch), der Sportanlage Menzenberger Straße sowie die Sanierung des Rathauses. Teilweise berücksichtigt bleiben die Feuerwache Mitte, die Sanierung des SIBI sowie der Waldumbau. Wichtige Themen bleiben zudem der Klimaschutz mit dem Waldumbau, der Radverkehr sowie preisgedämpfter Wohnungsbau. Tourismus und Digitalisierung sollen vorangetrieben, Ehrenamt und Familien gefördert werden – etwa durch neue, geringere Beiträge für die Kinderbetreuung.

Neben dem Haushalt 2021 bestimmten weitere Themen die Beratungen. Einstimmig beschlossen die Mitglieder den Nachtragshaushalt 2020, der einen umfangreicheren Kreditrahmen vorsieht und stimmten auch der Stellungnahme zum Entwurf des Kreishaushaltes 2021 zu. Einstimmig verabschiedete der Rat auch den Jahresabschluss des Abwasserwerks sowie des Eigenbetriebes Bad Honnefer Bäder. Konstant bleiben die Abwassergebühren im Wirtschaftsjahr 2021. Wenn der sanierte Kursaal im kommenden Jahr wieder den Vereinen zur Verfügung steht,  unterstützt die Stadt das – wie in der Vergangenheit – an 35 Veranstaltungstagen im Jahr. aha

Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio

Theaterleben in Bad Honnef

Seine letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod im Jahr 1880 verbrachte Ferdinand Röder in Honnef. In der Austraße hatte er für sich, seine Ehefrau Annette und die schöne Stieftochter Mila eine Villa gekauft, nachdem er zunächst auf den großen Bühnen der Weltstädte als gefeierter Schauspieler aufgetreten war und später als erfolgreicher Theatermäzen ein rühriges Leben für die Kunst und das Theater geführt hatte. Die Villa gibt es nicht mehr. An ihn und seine Stieftochter Mila erinnert das Mausoleum auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef. Die Büste der schönen Mila Röder, einst aus dem Mausoleum gerettet, ist im Bad Honnefer Rathaus ausgestellt.

Autorin Catrin Möderler hat wieder erstaunliche Recherche-Arbeit geleistet, um den Lebenslinien von Ferdinand Röder zu folgen. Im Buch „Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater“ werden die Stationen seines Lebens beschrieben. Leserin und Leser erhalten einen detailreichen Einblick in das 19. Jahrhundert und dessen Theaterwelt mit allen Facetten. Die Spekulationen der Autorin, wo sich eben keine Belege mehr finden lassen und ein Motiv nur erahnt werden kann, sind wohltuend bodenständig und plausibel. Ergänzt wird der stilvolle Text durch viele umfängliche und wörtliche Zitate aus Zeitungen und anderen Quellen in der Diktion des 19. Jahrhunderts, die ihren eigenen Charme entwickeln.

Die Autorin hat bereits ein ausführliches und erhellendes Buch über Mila Röder veröffentlicht und deren Geheimnisse gelüftet. In Bad Honnef ist Mila Röder wegen ihrer Schönheit und ihres tragischen Schicksals noch immer eine Legende.

Stiefvater Ferdinand Röder war auch Milas Mentor und Theateragent gewesen. Für viele Künstlerinnen und Künstler war seine Tätigkeit enorm wichtig, weil er solide und günstige Verträge aushandelte. Er sicherte Autorenrechte und entdeckte Talente. Wohltätig und einsatzfreudig setzte er sich für Kunst und Personen ein. Catrin Möderler schätzt Ferdinand Röder sehr, denn bis heute profitieren Künstlerinnen und Künstler von seinen grundlegenden Maßnahmen, um Künstlerrechte durchzusetzen. Sie erklärt: „Er wusste, was und zu welchem Moment nötig war. Er war nie arbeitslos und bezog absolute Spitzengagen.“

Eine Schattenseite gab es: Sein Leben lang begleiteten ihn Anfeindungen und Verleumdungen. „Das ganz große Drama. Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Biographie des Ferdinand Röder. Sein Erscheinen ist niemals leise. Sein Erscheinen ist ausnahmslos mit wahrnehmbaren Turbulenzen verbunden.“ (Zitat aus „Ferdinand Röder. Ein Leben dem Theater“, Seite 36/37).

Mit ihrem Buch über Mila Röder hatte Catrin Möderler am 11. September 2018 begonnen. Auslöser war eine Visitenkarte, die die Autorin zufällig erstanden hatte, was zu weiteren Entdeckungen führte. Das Buch über Ferdinand Röder hatte Catrin Möderler genau ein Jahr später am 11. September 2019 begonnen. Spannend wird auch ihr nächstes Buch, das von Karl Blasel, österreichischem Schauspieler und Theaterdirektor, handeln wird. Karl Blasel war übrigens 1872 Partner von Mila Röder in der Operette „Schneeball“ von Jacques Offenbach, die im Carltheater in Wien aufgeführt wurde. cp

Im Buchhandel und im Internet erhältlich:

Catrin Möderler, Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-347-04102-8,

265 Seiten, 25 Euro

Catrin Möderler, Mila Röder – Ein bühnenreifes Leben“, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-7482-9394-1,

236 Seiten, 25 Euro

Foto: Autorin Catrin Möderler im Innern des Mausoleums der Familie Röder  – auf der Stele das Bildnis von Ferdinand Röder

Jörg Pütz zu Gast in „Hirschhausens Sprechstunde“

Dr. Eckart von Hirschhausen bittet ab 4. Januar 2021 wieder prominente „Patient*innen“ in seine TV-Praxis: Das WDR Fernsehen zeigt montags von 20.15 bis 21 Uhr und jederzeit in der ARD-Mediathek sechs neue Folgen von „Hirschhausens Sprechstunde“.

In der ersten Sendung „Corona: zwischen Angst und Hoffnung“ kommt es zu einem ungewöhnlichen Wiedersehen: Eckart von Hirschhausen hatte für die WDR-Dokumentation „Hirschhausen auf Intensiv“ zu Beginn der Pandemie eine Woche lang im Universitätsklinikum Bonn gedreht. Dort erlebte er, wie einer der ersten Covid19-Patienten der Region über Wochen mit schwersten Lungenschäden beatmet werden musste. Dieser Mann, Jörg Pütz, ist am 4. Januar 2021 Gast in „Hirschhausens Sprechstunde“.

„Als ich Jörg Pütz das erste Mal sah, schwebte er zwischen Leben und Tod. Dass er sich so gut erholt hat und dass ich ihn so munter wiedersehen darf, ist mir eine große Freude. Ihm und seiner ganzen Familie ist es ein Herzensanliegen, über die Gefahren des Virus zu berichten“, so von Hirschhausen.

Seine weiteren Gäste in den neuen Folgen sind Reiner Calmund, Margot Käßmann, Wigald Boning, Torsten Sträter und Lisa Ortgies.

„Ein Jahr im Zeichen der Pandemie“

Ein persönlicher Jahresrückblick von Otto Neuhoff, Bürgermeister der Stadt Bad Honnef

Das Jahr 2020 gehört sicher nicht zu den Jahren an die ich mich besonders gerne zurückerinnern werde. Trotzdem ist es sicher ein Jahr, dass ich ganz sicher nicht vergessen werde: Das Covid-19-Virus hat unsere Gesellschaft und damit auch uns in Bad Honnef sowohl beruflich wie auch privat radikal verändert, zudem aber auch unsere positiven Fähigkeiten hervorgebracht.

Los ging es hier in Bad Honnef genau am 11. März 2020. Da wurde vom Kreisgesundheitsamt der erste Fall gemeldet. Keinen Monat später, kurz vor
den Osterferien, wurde der erste Lockdown ausgerufen. Kindergärten, Schulen, Geschäfte und Gastwirtschaften zu, Home Office als Regelform der Arbeit etabliert. Ein harter Einschnitt, der auch das Leben der Familien grundlegend neu sortiert hat. Auch im Rathaus hat der Lockdown seine Spuren hinterlassen: Termine nur noch auf Anfrage. Reduzierung der Sitzungstätigkeit auf das Notwendigste, Home Office für die Risikogruppen bis zur Kapazitätsgrenze unseres VPN-Tunnels. Begeistert hat mich die tolle Unterstützung für unser Ordnungsamt von Kollegen aus vielen Bereichen über zwei Schichten und 7 Tage in der Woche, die Sondermaßnahmen für die Unterstützung unseres Einzelhandels … und, und, und …

Fantastisch fand ich einmal mehr die ungeheure Hilfsbereitschaft vieler Menschen in der Not: „Bad Honnef hilft“ eben … Wenn ich jetzt anfangen würde aufzuzählen, wäre der Beitrag jetzt schon übervoll. Wir alle haben, glaube ich, viel über unsere Gesellschaft und ihre Prioritäten gelernt. Mit einem Schlag rückte ins Zentrum der Aufmerksamkeit, was wir über Jahre vernachlässigt haben: Der Zustand unserer Schulen, der Rückstand in der Digitalisierung, die Bedrohung der Innenstädte, die Vernachlässigung der Katastrophenvorsorge. Simple Dinge wie Atemschutzmasken waren nicht verfügbar.

Jetzt im zweiten Lockdown sind wir einerseits deutlich besser vorbereitet. Andererseits aber offensichtlich zurückhaltender im Ergreifen der notwendigen Maßnahmen. Inzwischen ist auch in Bad Honnef die Zahl der Infizierten höher als in der ersten Welle. Dramatisch sind die Folgen für viele Berufsgruppen. Trotz der vielen Hilfsmaßnahmen leiden besonders Selbstständige, z.B. Einzelhändler, Gastronomen, die Tourismusbranche und Künstler.

Jeder hat so seine eigene persönliche Perspektive auf die Pandemie. Mir persönlich fehlt einfach der Ausgleich zum Arbeitsalltag mit den wunderbaren Festen, die wir hier so gerne feiern oder das Musizieren mit meinen Bandkollegen. Das wird auch noch etliche Wochen so bleiben bis der Impfstoff, das Frühjahr und natürlich unser aller Disziplin für eine Verbesserung der Risikolage sorgen werden. Bei den Höhepunkten des Jahres hat es länger als sonst gedauert, mich zu erinnern. Das liegt wohl daran, dass die geplanten Feierlichkeiten z.B. zum Abschluss der erfolgreichen Kurhaus-Sanierung, zum Bezug des Neubaus der Gesamtschule St. Josef oder zur Fertigstellung des Inselspielplatzes ausfallen mussten.

Natürlich ist ein Höhepunkt, der für mich nicht fehlen darf, der Ausgang der Kommunalwahl hier in Bad Honnef, der für mich eine klare Bestätigung im Amt gebracht hat. Was mich besonders gefreut hat: Auch die mich unterstützenden Parteien CDU, Bürgerblock und FDP sind stabil geblieben. Die Grünen konnten am Meisten zulegen. Es wird sich zeigen, ob sie tatsächlich bereit sind, in der Rolle der zweitstärksten Partei auch Verantwortung zu übernehmen. Das Ergebnis ermutigt mich, die anstehenden Herausforderungen wie Klimawandel und Wohnungsnot weiter ambitioniert anzugehen, auch wenn die Corona-Krise unsere finanziellen Möglichkeiten zusätzlich beeinträchtigt. Gerade in der Krise heißt es „Kurs halten“ und auf das setzen, was uns stärkt: Zuversicht, Zusammenhalt und Disziplin.

Bildquelle: Tanja Ritter / pixelio.de

Weihnachten rund um den Globus

Geschwisterpaare aus Argentinien, Russland und Spanien berichten

Drei internationale Geschwisterpaare der Cologne International School – Internationale Friedensschule Köln berichten über besondere Traditionen in ihrem Heimatland.

Bald ist Weihnachten und in vielen Teilen der Welt duftet es dann nach Plätzchen, Tannenzweigen und Kerzen. Zwar schränken die Corona-Auflagen in diesem Jahr die Feierlichkeiten stark ein, doch eines bleibt: die Botschaft von Liebe, Einkehr, Familie und Frieden. Im Unterricht beleuchten die Schülerinnen und Schüler der Cologne International School – Internationale Friedensschule Köln das Weihnachtsfest aus der Perspektive des jüdischen, buddhistischen, christlichen und muslimischen Glaubens. Das Ziel: die unterschiedlichen Religionen und Kulturen kennenlernen.

Drei Geschwisterpaare der Kölner Schule berichten, wie die Menschen in ihren Heimatländern Argentinien, Russland und Spanien das Fest der Liebe feiern.

Adrian (9) und Valentina Rodriguez (6) aus Argentinien: „Das Beste am argentinischen Weihnachtsfest ist für uns Kinder der Obstsalat, den wir am 24. Dezember traditionell mit Eis zum Nachtisch essen. Den lieben wir einfach über alles. Das gegrillte Rindersteak gehört bei vielen argentinischen Familien auch zum Weihnachtsessen. Unser Weihnachtsmann heißt Papa Noel und bringt uns die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Wir sind dann vor Aufregung
immer schon sehr früh wach und können nicht schnell genug bei den Geschenken sein. Weil es in Argentinien im Dezember heiß ist, schwimmen wir an Weihnachten manchmal auch im Pool. Ich glaube, das ist für Deutsche eine ziemlich ungewohnte Vorstellung. Hier würden sich viele wünschen, dass es an Weihnachten schneit.“

Marie Louise (10) und Jan Felix Förster (14) aus Russland: „Geschenke am 24. Dezember? Das gibt es bei uns in Russland nicht. An den deutschen Weihnachtstagen wird bei uns normal gearbeitet. Bei uns starten die Feierlichkeiten so richtig erst am Jahresende. Unser Weihnachtsmann heißt Väterchen Frost und bringt uns die Geschenke am 31. Dezember. Mit der ganzen Familie feiern wir dann das neue Jahr beim Jolkafest – dem Fest
des Tannenbaums. Wir dürfen lange aufbleiben und gehen mitten in der Nacht noch raus. Wir lieben die großen Schneerutschen und Eisskulpturen,
die überall in der Stadt aufgebaut sind. Besonders viel Spaß haben wir, wenn Väterchen Frost zu uns in die Schule kommt und wir Hand in Hand mit ihm um den Tannenbaum tanzen. Die Geburt von Jesus feiern wir
erst am 6. Januar mit einer Messe mitten in der Nacht und einer Prozession um die Kirche. Fast alle Geschäfte und Firmen haben bei uns in der ersten Januarwoche geschlossen und alle haben frei.“

Nuria (9) und Antia Alonso Freire (8) aus Spanien: „Traditionell bringen bei uns in Spanien die Heiligen Drei Könige die Geschenke – und zwar am 6. Januar. Schon am Vortag veranstalten die Menschen überall große Paraden und die Heiligen Drei Könige ziehen symbolisch in die Stadt ein. Sie werfen ganz viele Sußigkeiten von den Wagen – das erinnert uns immer an Karneval in Köln. Am 24. und 25. Dezember feiern wir aber auch schon Weihnachten und kriegen somit zweimal Geschenke. Das finden wir natürlich besonders gut. Weihnachtsbäume sind in Spanien nicht so wichtig wie Krippen. Wir stellen sie überall auf: zu Hause, in Kirchen oder im Rathaus. Viele Menschen sind stolz auf ihre Krippen und investieren viel Zeit und Geld in den Aufbau. Spanische Kinder beteiligen sich auch gerne am Krippenspiel in der Kirche – das ist in Deutschland ja sehr ähnlich.“ |eb

Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

„Historische Tatsachen“

von Friedhelm Ost

Armin Laschet wurde 1961 geboren, ist also noch ein Mann im besten mittleren Alter. Seine Erinnerungen an die Zeiten des Zweiten Weltkrieges und insbesondere an die Jahre danach bis zur Währungsreform 1948 und zur Gründung unserer Bundesrepublik können deshalb nicht realistisch sein. Deshalb geht auch seine Bemerkung, dass Weihnachten 2020 wohl das härteste Fest sein wird, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben, an den echten historischen Tatsachen vorbei.

Harte Zeiten für die Älteren

Gewiss, für viele Menschen in unserem Land fällt diese Corona-Zeit sehr hart aus – vor allem für die Älteren in Heimen und Hospitälern. Viele von ihnen dürfen oft genug keinen direkten Kontakt zu ihren nächsten Angehörigen haben. Ehepartner, Kinder und Enkelkinder können sich von der Frau oder dem Mann, der Oma oder dem Opa auf dem Sterbebett nicht verabschieden. Selbst bei der Beerdigung sind nur wenige Angehörige zugelassen, um in tiefer Trauer Abschied von geliebten Menschen zu nehmen. Vieles hat sich mit dem Lockdown, der zur Bekämpfung des Coronavirus verordnet wurde, in unserem Land verändert. Die Infektionskette muss unterbrochen, die Zahl der Sterbefälle reduziert werden. So muss auf einiges verzichtet werden – auf Reisen, Ski-Urlaub, den Besuch von Restaurants und Kneipen, Konzerten und Theatervorstellungen, auf große Hochzeits- und andere Feiern.

Bitterste Folgen des Zweiten Weltkrieges

Dennoch waren die Nachkriegsjahre viel härter. Als 1945 der Zweite Weltkrieg endlich beendet wurde, gab es zwar wieder Frieden und ein leises Aufatmen in Deutschland. Doch nahezu in allen Familien herrschte große Trauer um Väter, Söhne und andere Verwandte, die in diesem schrecklichen Krieg umgekommen waren, die in ihrer Heimat unter den Trümmern in Bunkern und Kellern gestorben waren, die von blindwütigen Nazis erschossen oder gar in Gaskammern umgebracht worden waren. Es waren Millionen Menschen. Hinzu kamen viele, die aus den Ostgebieten in Richtung Westen flüchteten und häufig nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihr Leben verloren. In unzähligen Familien wurden Verwandte vermisst; niemand wusste, ob sie noch lebten, ob sie in Gefangenschaft geraten waren. Das Leid, das diese Kriegsgeneration zu ertragen hatte, war unermesslich. Und es ging auch auf die Nachkriegsgeneration, vor allen auf die Kinder über.

Viele werden sich heute noch an die Weihnachtsfeste in den Jahren 1945 bis 1948 erinnern. Die meisten können von den kalten Stuben in zum Teil zerstörten Häusern und Behelfsheimen berichten. Es fehlte an Brennmaterialien für den Ofen. Es gab kaum Lebensmittel. Die Zahl der Selbstmorde war niemals so hoch wie damals – Selbstmorde aus Angst vor dem Verhungern, aus totaler Verzweiflung und Zukunftslosigkeit sowie wegen größter Traumatisierung.

Schlange stehen für Maismehl

Aus eigener Erfahrung kann ich über diese Jahre direkt nach dem Kriegsende einiges berichten: Ungern erinnere ich mich daran, wie ich oft mit meiner Mutter Schlange stehen musste. Aus Amerika gab es Lieferungen von Maismehl; dafür warteten viele Menschen vor einem Laden in einem Dortmunder Vorort stundenlang, um immer wieder festzustellen, dass dieses fürchterliche Produkt ausgegangen war, wenn man sich ganz nach vorne in der Schlange vorgekämpft hatte. In den Sommermonaten begleitete ich meine Mutter beim Ährenlesen auf die Felder. In einer Kaffeemühle wurden die Roggen- oder Weizenkörner gemahlen; aus dem Mehl wurde Teig für Nudeln gemacht, die über der Glut des Ofens dann gehärtet wurden. Obwohl ich im Ruhrgebiet wohnte, hatten wir keine Kohlen für den Ofen, sondern mussten umgefallene Baumstämme und Reisig aus dem Wald holen. Der Qualm, der aufgrund der Holzfeuchtigkeit dem Herd entwich, wirkte beißend auf die Augen.

Unter dem mickrigen Tännchen lagen kaum Geschenke auf dem Weihnachtstisch. 1946 gab es einige Holzklötzchen, die meine Mutter aus einer Schreinerei besorgt und mit etwas Farbe bepinselt hatte. An Weihnachten 1947 konnte ich über die Festbescherung staunen, denn mit weiser Vorausschau auf meine Einschulung an Ostern 1948 waren wichtige Dinge besorgt worden: Eine riesige Schieferplatte von einem Dachdecker, die mein Vater mit einem Holzrahmen eingefasst hatte, dazu eine Aktentasche, die mit schmalen Lederriemen zu meinem Tornister umfunktioniert worden war.

Kaninchen für den Festbraten

Auf einem Weihnachtsteller lagen wenige selbstgebackene Plätzchen und zwei Äpfel; Süßigkeiten waren in dieser Zeit wie nahezu alles Mangelware. Für den Festbraten wurde ebenfalls gesorgt: In einem Kaninchenstall wurden zwei Hasen – ein kleiner und ein größerer – gehalten. Ich wurde das Jahr über mit der Suche von Löwenzahn beschäftigt, um die Tiere zu füttern. Dass dann kurz vor Weihnachten das größere Tier geschlachtet wurde, versetzte mich zunächst arg in Trauer. Diese war jedoch überwunden, wenn an den Festtagen ein echter Festbraten in kleinen Portionen auf den Tisch kam. Und das Kaninchenfell wurde einige Zeit später gegen etwas Kleingeld vom Lumpensammler mitgenommen.

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten die Kriegszeit in einem der schöneren Ortsteile Dortmunds überlebt. Doch ihr Fachwerkhaus war bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt worden. Nun wohnten sie – gut 10km von uns entfernt – in einem Behelfsheim, zusammengebaut aus Brettern und etwas Dachpappe. Sie mit meiner Mutter zu besuchen, das glich einem Abenteuer: Wir marschierten einen Teil des Weges hinweg durch eine Trümmerlandschaft; erfreulicherweise gab es dann doch noch auf wenigen Kilometern Schienen, auf denen eine Straßenbahn fuhr – mit der Endstation „Stadion Rote Erde“. Von dort ging es zu Fuß bis zum Ziel und des Abends wieder durch die völlige Dunkelheit zurück.

Mit dem Henkelmann zur Schule

Kurz nach Ostern 1948 kam ich in die Blücher-Volksschule, die zum größten Teil zerstört war. Die strenge Lehrerin brachte uns i-Männchen das Schreiben, Lesen und Rechnen bei: In der großen Pause gingen wir damals mit unserem Henkelmann zum Essenfassen; mit etwas Trockenobst und Kakao wurde der Genuss gesteigert. Am Nachmittag ging es zum Pöhlen, zum Fußballspielen in einer Ecke der Alten Zechenkolonie. Als Ball diente uns Jungen ein zusammengenähtes Stoffknäuel. Da jeder Pöhler nur ein einziges Paar Schuhe besaß, die oft genug durch und durch nass wurden, mussten sie am Abend – ausgestopft mit Zeitungspapier – im Backofen des Kohleofens getrocknet werden. Als ein Mitglied der Nachkriegsgenerationen freue ich mich auf das Weihnachtsfest 2020. Ja, es findet in einer ungewohnten und veränderten Zeit statt. Doch sollte jeder mit Superlativen vorsichtig bleiben: Es mag für viele hart sein, für den einen oder anderen auch härter, doch am härtesten wird es für die meisten nicht.             Friedhelm Ost

Bildquelle: Pixabay, Bild von Gerd Altmann, Pixabay License

In Bad Honnef soll niemand einsam sein

„Gemeinsam statt einsam“ – Ein Kooperationsprojekt der Seniorenvertretung, des Bündnisses für Familie und der Stadt Bad Honnef

Einsamkeit trifft Menschen aller Altersstufen; ältere Menschen können allerdings besonders davon betroffen sein. Einsamkeit ist ein Gefühl, das entsteht, wenn die sozialen Beziehungen beispielsweise zur Familie, Freundinnen und Freunden oder Nachbarinnen und Nachbarn nicht die subjektiven Bedürfnisse nach Geborgenheit und Zugehörigkeit befriedigen können.

Susanne Langguth, Mitglied der Seniorenvertretung, erklärt: „Die Corona-Pandemie kann einsam machen. Soziale Kontakte sind generell erschwert, die ältere Generation zählt zu einer der Corona-Risiko-Gruppen und scheut gerade deshalb erst recht, Kontakt mit anderen aufzunehmen. Die hohen Infektionszahlen in Verbindung mit den unwirtlichen Wintermonaten lassen erwarten, dass es auch in Bad Honnef mehr ältere Menschen als bisher geben wird, die sich einsam fühlen und sich gerade deswegen aber über einen Kontakt oder eine Ansprache freuen würden.“

Das ist für die Seniorenvertretung der Stadt Anlass, eine Initiative zu starten, der sich das Bündnis für Familie und die Stadtverwaltung anschließen. Vorbild ist die Aktivität der Stadt Recklinghausen. Das Ziel ist es, einsame ältere Menschen regelmäßig anzusprechen, deren Kontakte zu fördern und sie aktiv einzubinden. Die Initiative wird verschiedene, bereits laufende Aktivitäten in Bad Honnef mit ähnlicher Zielrichtung ergänzen. Das Angebot wird demnächst auch über die App „Volumap“ zu finden sein.

„Wir wollen zusammen ein Zeichen setzen, um deutlich zu machen, dass die Bekämpfung von Einsamkeit wichtig ist für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt“, so Jessika Voß, Mitarbeiterin im Fachdienst Soziales und Asyl der Stadt Bad Honnef.

Die Ansprache sollte langfristig, wenn möglich und gewünscht, in Form eines Besuchsdienstes erfolgen; wenn das zurzeit nicht möglich ist, dann über einen Telefondienst oder über digitale Alternativen. Um digitale Möglichkeiten zu nutzen, wird eine „IT-Sprechstunde“ für Seniorinnen und Senioren im Rathaus eingerichtet.

Katja Hurrelmann vom Bündnis für Familie erklärt, dass auch Altenheime und ambulante Pflegedienste eingebunden werden. „Im Zweifelsfall können wir auch vor Ort Nachhilfe geben und Probleme mit dem Tablet oder Laptop beheben. Natürlich müssen wir in der aktuellen Situation immer schauen, was geht. Wir möchten auf lange Sicht möglichst viele ältere Menschen aktiv einbinden und vielleicht auch einfach zusammenführen.“

Die drei Kooperationspartner Seniorenvertretung, Bündnis für Familie und Stadt Bad Honnef werden noch vor Weihnachten mit Flyern auf die Initiative aufmerksam machen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Wir hoffen auf Achtsamkeit unter den Bad Honneferinnen und Bad Honnefern: Gerade an diesem Weihnachten soll in unserer Stadt niemand einsam sein. Hierbei ist die Mithilfe von jedem Einzelnen gefragt. Es können sich die Seniorinnen und Senioren selber melden, aber natürlich auch Kinder, Enkelinnen und Enkel oder Nachbarinnen und Nachbarn, die bereit sind, aufeinander Acht zu geben.

Ansprechpartnerin bei der Stadt Bad Honnef ist Jessika Voß, Telefon 02224/184-198, E-Mail jessika.voss@bad-honnef.de und Ansprechpartner bei der Stadt Bad Honnef ist Felix Trimborn, Telefon 02224/184-185, E-Mail felix.trimborn@bad-honnef.de

„Das ist beispiellos“

Reifenschlitzer in Bad Honnef unterwegs
Mehr als 90 Fahrzeuge beschädigt, Ordnungsamt ersetzt Corona-Plakate 

„Das ist beispiellos und keinesfalls hinnehmbar.“ Mit deutlichen Worten reagiert Bad Honnefs Erster Beigeordneter Holger Heuser auf die Sachbeschädigungen im Stadtgebiet in der Nacht zu Samstag, „wir arbeiten eng mit den Ermittlern zusammen und hoffen, dass die Täter gefasst werden“, so der für Sicherheit und Ordnung zuständige Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef.

Schaden dürfte um 100.000 Euro liegen

Bislang Unbekannte hatten in der Nacht zu Samstag mehr als 90 Fahrzeuge beschädigt, in der Haupt-, Bismarck- und Luisenstraße, in der Weyermannallee sowie auf dem Sparkassen-Parkplatz und in weiteren Straßenzügen Reifen zerschlitzt und Scheiben eingeschlagen, der Schaden dürfte um 100.000 Euro liegen.


Bereits zum zweiten Mal machten sich Reifenschlitzer an Einsatzfahrzeugen des Ordnungsamtes und des Städtischen Försters zu schaffen. Betroffen waren zudem Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Pflegedienst. „Die Dimension ist mehr als deutlich“, so Heuser verärgert „die Rettungs- und Pflegekräfte verlassen sich im Notfall auf das eigene Fahrzeug. Anscheinend nehmen die Täter selbst Gefahren für Leib und Leben anderer in Kauf.“

Stadt Bad Honnef sammelt die Fakten


Neben den Fahrzeugen waren auch Corona-Plakate, die in der Rommersdorfer-, Bismarck- und an der Hauptstraße auf die bestehende Maskenpflicht hinweisen, abgerissen und zerstört worden. Bereits am Samstagmorgen hatten Ordnungsamtskräfte den Schaden beheben können und die zerstörten Plakate ersetzt. Die Stadt werde nun die Fakten sammeln und in enger Abstimmung mit den Ermittlern der Bonner Kriminalpolizei mögliche Maßnahmen entwickeln und umsetzen.

KK 35 hat die weitergehenden Ermittlungen aufgenommen


Das zuständige KK 35 hat die weitergehenden Ermittlungen zu dem Geschehen, in die auch die zuständigen Bezirksbeamten in Bad Honnef mit einbezogen werden, übernommen. Ordnungsamt und Polizei bitten Zeugen, die in der Nacht zum 5. Dezember Beobachtungen mit einem möglichen Bezug zu den erheblichen Sachbeschädigungen an den geparkten Fahrzeugen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 0228-150 mit der Kriminalwache in Verbindung zu setzen. (aha)