Insektenhotels für den Campus

Rund 40 Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Martinus enterten das Anno-Park-Gelände, Campus der IUBH Internationale Hochschule Bad Honnef, um wenige Tage nach der Auftaktveranstaltung für „Bad Honnef summt!“  auf Schloss Hagerhof weitere sinnvolle Taten folgen zu lassen. Selbstgebastelte Insekten-Hotels für Bienen und Ohrwürmer hatten sie mitgebracht. Studentinnen und Studenten der IUBH halfen den Kindern, die Insekten-Hotels im Park an Zäunen, Bäumen und Sträuchern mit Draht zu befestigen. Campus-Direktorin Margit Rüfner-Bahne begrüßte die kleinen Gäste und versicherte, dass sie sich darauf freue, dass bald ganz viele Insekten da sein werden.

Da passt es gut, dass es eine ökologische Wein-Anbaufläche auf dem Gelände gibt, die auch von den angelockten Insekten profitieren wird. Sie ist bio-zertifiziert von der Gesellschaft für Ressourcenschutz. Tatsächlich hatten die Studentinnen und Studenten, die für dieses Projekt von Professor Willy Legrand betreut werden, schon Traubensaft gewonnen und auch einen ersten Wein hergestellt.

Ohrwürmer-Hotels dürfen übrigens nicht zu nahe an Bienen-Hotels angebracht werden, weil Bienen-Larven ein Leibgericht von Ohrwürmern sind. Auf der anderen Seite vertilgen Ohrwürmer gerne auch Schädlinge wie beispielsweise Läuse. So erübrigt sich bei genügend großer Anzahl an Ohrwürmern der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Das alles wissen die Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Martinus bereits und die Grundlagen, wie Biodiversität gelingt, sind ihnen vertraut.

Die Hochschule spendierte den Kindern noch eine Erfrischung. An den Insektenhotels werden laminierte Erklärungen in deutscher und englischer Sprache für Studierende und Spaziergänger angebracht. Vielleicht findet sich auch der ein oder andere, um woanders eine ähnliche Aktion zu starten. Nachahmung ist ausdrücklich erwünscht.

„Bad Honnef summt!“ ist eine der Aktionen des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“, zu dem sich Internationale Hochschule, Bad Honnef AG, Stadt Bad Honnef und Abwasserwerk, Schulen und Kitas zusammengeschlossen haben. Zu „Bad Honnef summt!“ und mehr gibt es Informationen unterwww.tatenfuermorgen.de. cp

Trinken,Trinken,Trinken…

 HITZE: Ausnahmezustand für den Körper:

Nach einem wechselhaften Frühling, hat das Thermometer inzwischen mehrfach die 30 Grad Marke überschritten. Für unseren Körper bedeutet die Hitze vor allem eins: „Ausnahmezustand“. Die Gefäße der Haut erweitern sich, um die Wärme abzuleiten, und auch die „körpereigene Klimaanlage“ läuft auf Hochtouren und kurbelt zur Abkühlung die Schweißproduktion an.

Um die Hitze bestmöglich zu überstehen, hat das Kreisgesundheitsamt einige Tipps zusammengestellt:

 Die allerwichtigste Regel lautet: Trinken, Trinken, Trinken – auch, wenn man keinen Durst hat. Normalerweise braucht der menschliche Körper täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit. An sehr heißen Tagen kann sich dieser Bedarf (je nach körperlicher Belastung) aber durchaus auch verdreifachen. Wasser löscht am besten den Durst. Kaffee und Tee hingegen sollte man nur in Maßen zu sich nehmen. Vorsicht bei eisgekühlten Getränken – sie können in großen Mengen zu Magenbeschwerden führen!

Besonders ältere oder pflegebedürftige Menschen trinken häufig zu wenig. Daher können sich die hohen Temperaturen bei diesen Gruppen fatal auswirken. Hier besteht die Gefahr des Austrocknens und der Bluteindickung. Kreislaufschwäche und Verwirrtheitszustände können auftreten. Um dies zu verhindern, sollte man gefährdete Personen kontinuierlich zum Trinken auffordern. Einzige Ausnahme: Menschen mit Herz- oder Nierenschwäche. Hier kann nach Absprache mit dem Arzt eine Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr notwendig sein.

Einfache Tricks zur Trinkmotivation können stetig gefüllte Gläser in Reichweite und „Trinkpläne“ sein. Unbedingt notwendig sind Getränke zu jeder Mahlzeit.

 An sehr heißen Tagen sind auch kleine, leichte Mahlzeiten leichter verträglich – Gemüse, Salat und wasserreiches Obst sind ideal.

Warnung vor Hitzschlägen:

Säuglinge und Kleinkinder sowie andere besonders gefährdete Personen, aber auch Haustiere dürfen niemals in einem abgestellten, unbelüfteten Fahrzeug allein gelassen werden – hier droht die Gefahr eines Hitzschlags.

 Generell sollte jede und jeder seinen Tagesablauf der Hitze anpassen. Das bedeutet, Tätigkeiten im Freien und körperliche Belastungen nach Möglichkeit auf morgens oder in die späteren Abendstunden zu verschieben. ar

 Weitere Tipps gibt es auch unter www.rhein-sieg-kreis.de/hitzetipps.

Foto: Pixelio/Erwin Lorenzen

7 Mountains Music Night 2018

Die 9. – Business as usual? „Nein“, sagt Helge Kirscht, der Macher, „nie war die Mischung aus 21 Bands in 2 Städten, 16 Locations, 3 Shuttlebussen und auf der Aftershowparty so facettenreich wie diesmal“. Ein farbenfrohes Potpourri aus internationalen und regionalen Musikern hat die 7 Berge auch in diesem Jahr in eine einzige, vibrierende Partyzone verwandelt. Die längste Music-Nacht des Jahres startete pünktlich um 20 Uhr in Bad Honnef und Königswinter.

Die „musikalischen“ Shuttlebusse verbanden die Locations, und so konnten die Besucher für ein Eintrittsgeld von 7 Euro quasi 16 Konzerte besuchen. Inklusive Aftershowparty im Restaurant Rheingold am Jachthafen. Schirmherr Bürgermeister Otto Neuhoff: „Ich danke dem Veranstalter Helge Kirscht, der dieses Festival wieder einmal großartig organisiert und der auch sonst, etwa mit 7 Mountains Summer Jazz reichlich tolle Musik nach Bad Honnef und Umgebung holt“.

Auch Schirmherr Bürgermeister Peter Wirtz aus Königswinter war voll des Lobes: „Helge Kirscht versteht es, wie kein anderer, eine optimale Mischung zu erzielen. Es gelingt ihm jedes Jahr aufs Neue ein attraktives Programm zusammenzustellen und hierfür ausgezeichnete Interpreten zu gewinnen. Einmal mehr gebührt dem Veranstalter und seinem Team hierfür Dank und Anerkennung“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer: Der Wettergott hat phantastisch mitgespielt. bö

Das Konzert

Was war das? Gerechnet hatten die Veranstalter mit 240 Zuschauern, es wurden 400. Kurz vor Beginn des Konzertes mussten also noch Tische und Stühle herbei geschafft werden. Auch der Getränkevorrat wurde eiligst erhöht. An der Getränkeausgabe bildeten sich lange Schlangen. Für den Bürgermeister gab es keinen Sitzplatz mehr.

Chaos? Nein, a Jeföhl. Alle wollten dieses bisher einzigartige Konzert miterleben. Draußen 30 Grad, im Kurhaus gefühlte 50 Grad. Auf der Bühne 70 Musiker. Die Spielmänner des TV Eiche und die Burgbläser aus Rheinbreitbach. Auf den ersten Blick nicht so wirklich spektakulär. Auf den zweiten Blick allerdings eine unfassbare Sensation. Von Swing bis Walzer war alles dabei, inklusive Filmmusik und ein  Nena-Medley.

Das Publikum war begeistert. Alles richtig gemacht. Nach der Pause und dem klassischen Teil, wurde es im zweiten Durchgang rheinisch gemütlich: „Samba im Veedel“ war angesagt. Und weil Bad Honnef ja noch ein amtierendes Siebengebirgsdreigestirn hat, zog das natürlich auch mit auf. Aber nicht nur das. Zu den Spielmänner gehören felsenfest die Stadtsoldaten. Die marschierten zu den Klängen des Rote Funken-Marsches ein und präsentierten ihre Tänze. Umjubelt. Karneval geht halt immer.

Aber eben nicht nur. Die Musiker haben recht deutlich gezeigt, dass sie auch andere Töne beherrschen. Von Nena bis Queen. Klar ist, das wird nicht das letzte Konzert dieser Art gewesen sein. Und: Der Erlös wird guten Zwecken zugeführt. Eben alles richtig gemacht. Stabführer Benny Limbach nach dem Konzert: „Wir waren überwältigt. Das Zusammenspiel mit den Burgbläsern war fantastisch. Ein großes Dankeschön an unser Publikum und alle, die uns unterstützt haben“. bö

Der Schlemmerabend

„So sollte es immer aussehen, dann hätten alle ständig ein Lächeln im Gesicht“. Wie sah es denn aus, beim ersten Schlemmerabend 2018? Die Innenstadt von Zumsandes Goldschmiede bis hoch zum Restaurant „Altes Standesamt“ war voll von gut gelaunten Menschen. Rappelvoll. Jeder Platz in der Außengastronomie war besetzt.

An den 20 Verzehrbuden bildeten sich zudem hin und wieder Menschenschlangen. Sichtbar viele auswärtige Gäste, „Bad Honnef ist so schön, die Atmosphäre ist toll hier“. Jürgen Kutter, der „Marktmacher“ hat wieder ein Meisterstück abgeliefert. Mit der alles entscheidenden Zutat: Traumwetter.

Glück gehört eben dazu. Und das Rezept für die gelungene Veranstaltungsreihe ist denkbar einfach: Effektive Werbung in der gesamten Region, Verzehr-und Getränkestände, reichhaltige Gastronomie, Marktplatzatmosphäre. Fertig. Jetzt muss Jürgen Kutter nur noch ein Zaubermittel erfinden, um auch den Einzelhändlern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Das Rosenfest in zwei Wochen wird sicherlich schon einmal dazu beitragen.

Ich habe übrigens auch geschlemmt. Gemeinsam mit dem Parkraumbewirtschaftungsbürgermeister. Wir hatten Spiegelei auf Bratkartoffeln an Salat. Ein Traum. Und noch ein Traum: Der Schlemmerabend findet im Sommer jeden Freitag statt. Mit geöffneten Geschäften bis 22 Uhr. bö

„Bad Honnef summt“ – Auftaktveranstaltung des Netzwerks „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“

Auftaktveranstaltung des Netzwerks „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ auf Schloss Hagerhof zu den deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit

Das Bienensterben und der dramatische Rückgang der Insekten ist ein Thema, das auch in unserer Region viele Menschen beunruhigt. Aus diesem Grund lädt Schloss Hagerhof als Teil des Netzwerks „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“ zu einer Aktion ein, die deutlich macht, dass jeder mit wenig Aufwand im heimischen Umfeld kleine Verbesserungen für die Zukunft der Wildbienen und auch der übrigen Insekten verwirklichen kann.

Die Auftaktveranstaltung zu „Bad Honnef summt“ findet am Dienstag, 5. Juni 2018, 8.45 Uhr–14.00 Uhr im Foyer und auf dem Gelände von Schloss Hagerhof statt. Alle Interessierten – Kinder/Jugendliche, Erwachsene sowie Medienvertreter – sind dazu eingeladen, sich in einer Ausstellung, kleinen Vorträgen und verschiedenen Workshops über Hintergründe des Bienensterbens und Schutzmöglichkeiten für Insekten zu informieren und aktiv zu werden:

Neben einer Ausstellung zum Thema Wildbienen und ökologische Landwirtschaft, die von Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 gestaltet wurde und auch im Anschluss noch zu sehen sein wird, gibt es folgende Angebote:

  • Bastelstation zum Erstellen einfacher Wildbienennisthilfen
  • Gestaltung eines Mini-Booklets über das Leben der Honigbiene
  • Mal-Aktion mit der Bad Honnefer Künstlerin und Kunstpädagogin Anke Noreike zum Thema Biene
  • Quiz und Spiel zum Leben der Bienen
  • Rallye über das Schulgelände zum Thema Naturschutz, bei der auch das Wildbienenhaus „Schloss Hummelhof“ besichtigt wird
  • Spiel „Der Warenkorb: Wie würde eine Welt ohne Bienen aussehen?“
  • Bücherecke mit Fachliteratur zum Thema
  • Vortrag „Visionen einer ökologischen Landwirtschaft“ von Caspar Jung, Vogelbuch-Autor und Schüler auf Schloss Hagerhof, Klasse 10
  • Verkauf von Wildblumensamen in Zusammenarbeit mit der Drachenfelsschule.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), berufen von der Bundesregierung, unterstützt dieses Projekt: Über #tatenfuermorgen bzw. https://www.tatenfuermorgen.de/aktion/?aktionid=5026&aktionslug=bad-honnef-summt findet man die Aktion in einer zoombaren Karte.

Hintergrund dieser Auftaktveranstaltung, zu der sich bereits mehrere Grundschulklassen angemeldet haben: Von den etwa 450 Wildbienenarten in NRW sind über die Hälfte bereits auf der Roten Liste. Gründe für diese Besorgnis erregende Entwicklung sind einerseits die moderne Landwirtschaft mit ihrer ausgeräumten Feldflur, die wenig Strukturen und Lebensräume für wilde Pflanzen und Tiere übrig lässt, und zum anderen der rigorose Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Aber auch unsere heimischen Gärten und öffentliche Grünanlagen leiden an einer Verarmung einer ursprünglich vorhandenen Vielfalt an Nischen und Biotopen.

Hier setzt das Projekt „Bad Honnef summt“ an, das vom kürzlich ausgezeichneten Netzwerk „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“, in dem sich die Stadt Bad Honnef, ihre Energie- und Wasserversorger, die Hochschule IUBH und mehrere Schulen, darunter Schloss Hagerhof zusammengeschlossen haben, ins Leben gerufen wurde. Es soll dazu dienen, in Zusammenarbeit mit Bürgern, Geschäftsleuten und Institutionen überall in der Gemeinde blühende Anlagen und geeignete Strukturen für Insekten entstehen zu lassen. eb

Der Rathausbau in Bad Honnef

Foto: 1979 rollte der Verkehr noch durch die Hauptstraße (l.) und dort wo heute das Rathaus steht, befanden sich Schrebergärten.

DAMALS: Vor 35 Jahren zog die Verwaltung in den „Weißen Riesen“. „Das größte Bauprojekt der Stadt“

Der Entschluss fiel wahrlich nicht leicht und schon gar nicht einstimmig. Fünfeinhalb Jahre vergingen zwischen Beschluss und Umzug. Aber, das historische  Rathaus am Markt und die weiteren über die Stadt verteilten Standorte für die Verwaltung der Kur- und Badestadt waren einfach zu klein geworden.

Dr. Johannes Wahl, damals Stadtdirektor, warb in einer Bürgerversammlung 1975 im Kurhaus mit starken Argumenten für einen zentralen Neubau: Der Zustand mit den fünf Dependancen sei bürgerfeindlich, die Verwaltungsabläufe daher schwerfällig und für die städtischen Bediensteten sei die Zersplitterung eine Belastung. In der Haushaltsrede, vorgetragen im Rat am 4. November 1976, erklärte er, dass „… die Bauaufgabe Rathaus einerseits mit der Stadtentwicklung im Kernbereich andererseits im äußersten Maß gleichzusetzen ist.“

Damals war noch lange nicht jeder Schreibtisch der Verwaltung mit einem eigenen Telefon ausgestattet. Boten und Auszubildende holten sich morgens Handwagen mit Post und Vermerken ab, die von Schreibkräften an mechanischen und elektrischen Schreibmaschinen getippt worden waren. Die Schriftstücke wurden zu Fuß in die Verwaltungsbüros verteilt. Kein Argument für ein zentrales Rathaus ist aus heutiger Sicht übrigens die damals bereits in den ersten Anfängen praktizierte „Datenfernübertragung“.

Ausgeschrieben wurde ein Gutachterwettbewerb unter dem Stichwort „Innenstadt und Rathausneubau“. Im Ratsprotokoll von der Sitzung am 15.12.1977 heißt es: „Der Rat beschließt, den von Prof. Schürmann gefertigten Entwurf für den Rathausneubau und die Tiefgarage in der vorliegenden Form … ausführen zu lassen, …“ Mit 24 gegen 10 Stimmen wurde der Beschluss gefasst. Die Baukosten wurden in der folgenden Zeit immer wieder diskutiert, da Mehrkosten zum Beispiel bei den Ausschreibungsergebnissen der Rohbaugewerke anfielen und für die Fassade aufgebracht werden mussten.

Im März 1983 war es soweit Der Einzug wurde geplant, Kisten wurden gepackt und das Umzugsgut mit Etiketten, die noch heute an vielen Einrichtungsgegenständen im Rathaus zu finden sind, versehen. Fast alle Möbel wurden – sparen war Gebot –mitgenommen. Mit Transportern der Stadtverwaltung, privaten Pkws der Mitarbeiter und einem Pferdeanhänger, der allerdings von einem Jeep gezogen wurde, wurden 130 Schreibtische und 11.000 Aktenordner bewegt. Die Honnefer Volkszeitung vom 14.03.1983, dem Tag an dem die Verwaltung nach nur zwei Tagen wieder für die Bürgerschaft geöffnet hatte, schrieb: „Wer ein Chaos befürchtet hatte, der sah sich allerdings enttäuscht – alles klappte generalstabsmäßig.“

Offiziell eröffnet wurde das neue Rathaus am 6. Mai 1983 vormittags mit einer Einweihungsfeier für geladene Gäste und nachmittags mit dem „Tag der offenen Tür“ für die Bürgerschaft, an den sich viele Bad Honnefer noch erinnern werden. In der Urkunde über die Schlusssteinlegung, unterzeichnet von Bürgermeister Werner Osterbrink und Stadtdirektor Dr. Johannes Wahl, heißt es: „Das neue Rathaus ist Ausdruck des Bewusstseins um die Bedeutung und Tradition städtischer Selbstverwaltung, verbunden mit dem Streben nach einer zeitnahen und zweckmäßigen Verwaltungstätigkeit.“

Ein halbes Jahr danach zog die Stadtbücherei aus dem Gebäude Ecke Hauptstraße/Kirchstraße ins Erdgeschoss des Rathauses. 1984 wurde das Rathaus für seine Architektur als vorbildliches Bauwerk im Land Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die Plakette ist im Foyer zu finden. Am 1. Januar 1991 wurde Bad Honnef Mittlere kreisangehörige Stadt und übernahm die damit verbundenen zusätzlichen Aufgaben. 1997 wurden durch alle Büros EDV-Leitungen verlegt, um das Rathaus vollständig zu vernetzen. Das Bürgerbüro, entstanden aus dem Einwohnermeldeamt und anderen publikumsintensiven Bereichen, öffnete seine Pforten im Juli 2001 und am 1. Januar 2008 nahm das Jugendamt der Stadt seine Arbeit auf. 2011 erfolgte eine gründliche Sanierung des Dachgeschosses, um die Energiebilanz des Gebäudes den neuesten Anforderungen anzupassen.

Die Rathausbebauung wurde 2003 vervollständigt durch den Kunstraum unter dem Ratssaal, der auf Initiative aus der Bürgerschaft entstand und vom Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Bad Honnef e. V. getragen wird. Gestiftet von der Bürgerschaft wurde vor dem Durchgang zu Kirche und Innenstadt 2011 der Brunnen „Zeitenstrom“ errichtet.                                                                                                Christiane Pfalz

Erinnerungen

Blicken wir zurück: „Als die Entscheidung zwischen 1977 und 1979 fiel, ein neues Rathaus zu bauen, waren die städtischen Finanzen noch in Ordnung. Nur vor diesem Hintergrund konnten die entsprechenden Entschlüsse gefasst werden. Die rapide Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage mit ihren restriktiven Auswirkungen war zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar“, betonte der damalige Bürgermeister Werner Osterbrink, CDU. Für insgesamt 28 Millionen DM sei ein schönes Haus entstanden, das sich in das Gesamtgefüge der Stadt harmonisch einfügen werde. 6. Februar 1975: Der Rat beauftragt die Verwaltung, die Voraussetzungen zu prüfen, unter denen ein Rathaus entweder in der Innenstadt, oder in der Nähe des KSI errichtet werden kann. 8.Juli 1975: Der Rat beschließt die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für das Stadtzentrum Bad Honnef. 19. Januar 1976: Der Haupt und Finanzausschuss empfiehl den Rathausbau in der Innenstadt. Der Rat stimmt zu. 16. Dezember 1976: Die Verwaltung wird beauftragt, einen Architektenvertrag mit Joachim Schürmann abzuschließen. 8.Dezember 1977: Schürmann erläutert den Entwurf des Rathausneubaues und der Tiefgarage. Der Rat beschließt die Ausführung des Entwurfes. Ratsmitglied Siegfried Westhoven spricht von einem „Jahrhundert-Bauvorhaben“. Die damaligen Ratssitzungen finden im „Konzertsaal des Kurgarten“ statt.

CDU, SPD und Bürgerblock legen einstimmig die Kostenhöchstgrenze fest: 12,5 Millionen DM. Die FDP will das Rathaus auf einen reinen Verwaltungsbau beschränken.

Die HVZ schreibt: „Bad Honnef hat nun die große Chance, durch ein zukunftsweisendes Konzept seinen Stadtkern mit neuem Leben zu erfüllen. Fußgängerzone und Ladenstraße, das alte Rathaus als Stadtmuseum und Bücherei, das Gemeindezentrum und die neue Rathauszone als Bürgerzentrum seien dazu angetan, dem innerstädtischen Leben neue Impulse zu geben“.

Die SPD träumt von einem Bürgerzentrum im neuen Rathaus mit Kinovorführungen, Begegnungs-und Freizeiträumen für alle Vereine, Fitnessraum und Kegelbahn, Kinderbetreuung und Bewirtungsmöglichkeiten mit Speisen und Getränken zu angemessenen Preisen.

Der „Krimi“ beginnt

Im Juli 1979 rollen die Bagger. „Die Bauarbeiten an der Tiefgarage gehen zügig voran“, schreibt der GA. Im August gibt es Zoff im Rat. Für 35.000 DM Honorar soll zusätzlich ein „Fassadenberater“ engagiert werden, so der Wunsch von Architekt Schürmann, „sicherheitshalber“. Man spricht öffentlich von „Erpressung“. Schürmann solle den Experten aus eigener Tasche bezahlen. Er tut es nicht, „zähneknirschend“ übernimmt die Stadt die Zusatzkosten.

Im September der nächste Schock: „Die Kosten der Tiefgarage um 100 Prozent höher. Bad Honnef im Sog der allgemeinen Kostenexplosion im Tiefbau“, schreibt die HVZ. Im November stellt der Rat fest. „Es sind bereits 6 Millionen verausgabt“. Die SPD fragt: „Soll das Projekt aufgegeben werden“? Die Gemeinde werde in „Schulden und Armut“ gestürzt. Die FDP will das Projekt nicht mehr mittragen. Die Grünen rechnen mit 30 Millionen DM Gesamtkosten und schreiben im November „eine Glosse aus der Zukunft“. Sie ahnten schon damals, vor über 30 Jahren, wie es heute aussehen würde: „Die Laternen sind ausgegangen, die Straßen voller Schlaglöcher, zwischen denen Kinder spielen, wobei sie ihre verfallenen Kindergärten und Spielplätze als Räuberhöhlen benutzen.

Vor Autos müssen die Kinder keine Angst mehr haben, die machen einen weiten Bogen um die Stadt. In ungepflegten Klassenräumen lernen die Kinder Rechnen, das, was die Rathausbauer von damals längst verlernt hatten“. Stadtdirektor Johannes Wahl sagt 1980 in einem Interview: „ Neues Rathaus wird kein luxuriöser Bau, im Gegenteil, es handelt sich um eine zweckmäßige und wirtschaftliche Lösung“. Im Februar 1981 sitzt der Rat wieder zusammen, „betroffen, verwirrt, enttäuscht“.

Mehrkosten von 5,8 Millionen DM stehen zur Debatte. Der Architekt begründet das mit gestiegenen Kosten bei der Technik, bei Rohbauarbeiten und bei den Fassadenarbeiten. „Jetzt kracht der Haushalt endgültig aus allen Nähten“, diktiert die SPD der HVZ ins Blatt. Die CDU fordert einen Untersuchungsausschuss. Die Grünen wollen den Bau verkaufen. Der Verwaltung wird vorgeworfen, ihrer Überwachungspflicht nicht nachgekommen zu sein. Zwei Monate später titelt die HVZ: „Rathaus wird weiter gebaut.

Nach harter Diskussion stimmte die Ratsmehrheit für eine durchgehende Baufortführung. SPD und Grüne sind dagegen. Die Architekten werden in der Ratssitzung scharf kritisiert“. Im Februar 1982 schreibt der Kölner Stadtanzeiger: „Von Anfang an hat das neue Rathaus seinen Planern und Bauherren Kopfschmerzen gemacht. Je höher sich der Gesamtkostenberg auftürmte, desto emsiger wurde das Projekt beschnitten. Man dachte sogar öffentlich darüber nach, dass die Toiletten ja nicht unbedingt gekachelt sein müssen…“ Im Juli schickt die SPD eine Mitteilung an die HVZ, mit der „Bitte um Veröffentlichung“.

(Anmerkung der Redaktion: Der damalige Bürgermeister Franz Josef Kayser ist gleichzeitig Vorsitzender der CDU und Herausgeber der HVZ). Die SPD spricht von einem „Debakel um die Rathaus-Finanzen“ und wirft der Verwaltung vor, die Angelegenheit „sei völlig aus dem Ruder gelaufen“. Und: Die Bürger müssten auf wichtigere Baumaßnahmen verzichten. Während der gesamten Bauphase diktiert der Rathausneubau die Schlagzeilen der Lokalpresse. Der ständige Schlagabtausch zwischen Stadtdirektor Johannes Wahl und der SPD ist für die schreibende Zunft ein gefundenes Fressen.

Für Wahl ist das neue Rathaus eine sinnvolle Maßnahme, für die SPD ist es einen „Provokation in einer Zeit, in der alle Welt vom Sparen spricht“. Im Mai 1983 ist fast alles vergessen. Das „größte Bauprojekt der Stadt“ wird feierlich eröffnet. Fünfeinhalb Jahre nach dem Ratsbeschluss mit 24 gegen 10 Stimmen bei einer Enthaltung. Werner Osterbrink ist inzwischen Bürgermeister. Er sagt. „Bei aller kritischen Betrachtung, der wirkliche Hintergrund für den Rathausneubau ist einerseits der Wunsch des Rates und der Verwaltung endlich und nach langen Jahren des Wartens sowohl den Mitarbeitern in der Verwaltung als auch den Ratsmitgliedern angemessene Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.

Andererseits aber auch die vom Land konstatierte Bedeutung Bad Honnefs als Stadt mit zentralörtlichen Aufgaben“ Der Bau sei von kritischem Interesse einer breiten Öffentlichkeit begleitet worden. Osterbrink: „ In 27 Ratssitzungen haben wir unzählige Beschlüsse gefasst, insgesamt wurde in 80 Zeitungsartikeln über das Vorhaben berichtet. Nun hoffe ich, das dieses Rathaus von unseren Bürgern angenommen wird und dass es eine Stätte der Toleranz wird“. bö

Bleiben Sie auf dem Laufenden (9)

Foto: Das erste Business-Frühstück fand im „Herzblut“ statt        

Rathaus rüstet auf

Wie berichtet fanden sich am vorletzten Samstag im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – sämtlich unbefristet und Vollzeit. Dabei hatten wir eine weitere inserierte halbe Stelle übersehen, die allerdings auf drei Jahre befristet ist. Diese Woche schreibt die Stadt für denselben Fachdienst wiederum eine Teilzeitstelle aus, diesmal Zweidrittel und auf drei Jahre befristet.

Unabhängig von nicht beeinflussbaren Faktoren wie Schwangerschafts- bzw. Elternzeitvertretungen, Krankheits- oder Todesfällen sollte Planen und Bauen dann wieder leistungsfähig aufgestellt sein. Diese Aussicht bestand schon einmal, nachdem der Bereich in den ersten Jahren der neuen Stadtregierung gründlich aufgestockt worden war. Hoffentlich hat die „Ertüchtigung“ diesmal Bestand.

Parkraum – basteln oder sanieren

Die CDU lud zur Diskussion über die Parkraumbewirtschaftung ins Alte Rathaus. Während die Fraktion ihren Standpunkt begründete, das jetzige Konzept bis zu einer späteren Revision auf Basis eines „externen Gutachtens“ weiter zu verfolgen, sehen Bürgerinnen und Bürger sehr aktuellen Handlungsbedarf. Zu viele grundsätzliche Fehler und Konzeptdefizite nähren die Stimmung: „Zurück auf Los!“

Diese alternative Sicht bestimmt die Stadt. Während in der Verwaltung und bei einer Mehrheit des Rates am gewählten Ansatz festgehalten wird, erscheint der Ansatz bei der Einwohnerschaft als gründlich gescheitet. Konzeptionell sei falsch, den Druck bei der Parkplatzsuche von der City aus in konzentrischen Ringen in immer äußere Bezirke zu verlagern. Parkplatzlotterie für Lehrer und Krankenhauspersonal, kapitale Beschädigung der Interessen von Anwohnern und in der Innenstadt Beschäftigten, ausufernde gebührenpflichtige Zeiten wie in globalen Metropolen sind nur einige Themen, die eher als prinzipielle Konzeptfehler denn als Auswüchse eines „eigentlich“ akzeptablen Entwurfs zu werten seien. Absolute Zumutungen wie Parkautomaten vor dem Inselschwimmbad oder auf dem Schotterplatz an Flüchtlingsunterkünften erschüttern Vertrauen in eine Kommunalpolitik, die diese Maßnahmen ausdrücklich beschloss. In großer Einmut sehen sich Geschäfte nachdrücklich beschädigt, die City leere sich zusehends. Die Frage, ob das gesamte Parkraumbewirtschaftungskonzept statt Verkehrssteuerung vor allem ein Gebührenbeschaffungsprogramm darstelle, scheint in der Bürgermeinung beantwortet. Eine Meinungsbildung fand statt; deren Resultat ist verheerend.

Parkgebühren gibt es allerdings auch andernorts. Auch in Nachbarkommunen. Auf diversen großen Parkplätzen in Bad Honnef waren und sind sie längst akzeptiert. Wenn dann jedoch ein zu großer Wurf die Einwohner auch in den Wohngebieten zu sehr belastet, wenn zudem gleichzeitig logikfremd ein Ziepchensplatz unbelastet bleibt, dann verwundert nicht wirklich, wenn Wähler den Gewählten hier nicht mehr folgen.

Stadt will kommunizieren

Die Bad Honnefer Wirtschaftsförderung lud ein zum „Business-Frühstück“. Trotz der Terminierung um acht Uhr – meist unmittelbar vor Eröffnung des Ladens – kamen 30 Geschäftsleute. Zuzüglich Presse und Verwaltung war das ein ermutigender Auftakt. Auch im Vergleich zu anderen ähnlichen Treffen im Rhein-Sieg-Kreis – die übrigens in der Summe recht erfolgreich sind.

Bürgermeister Neuhoff und Johanna Högner als Leiterin der Wirtschaftsförderung führten ins Thema. Danach informierten Miriam Brackelsberg als Citymanagerin über das Stadtmarketing, Andrea Hauser über das Onlineportal, Lucie Leyendecker als Verantwortliche für Tourismusförderung. Souverän, klar, kompetent. Die Abteilung der Volkswirtin Johanna Högner erweist sich als leistungsfähiges und konsequent lösungsorientiertes Team.

Da die vier Frauen viel Innovatives bearbeiten und reichlich  Ungewohntes anbieten, begegnete ihnen und ihren Aktivitäten anfangs viel Skepsis. Mittlerweile lässt sich die „Geschäftswelt“ Bad Honnef zunehmend auf neues Denken und Handeln ein; das (Glücks-)Kleeblatt scheint nicht nur qualifiziert, sondern zudem durchsetzungsstark. Und bietet für eine Verwaltungseinheit ungewohnte Kreativität.

Das Business-Frühstück soll weiter vernetzen, Kooperationen und Synergien fördern. Drei Ziele, die Wirtschaft und Handel in der Stadt gut zu Gesicht stehen und nutzen können. Mag sein, dass einige Teilnehmer am Treffen die eine, konkrete Handlungsanweisung vermissten; doch die Ansage der Betriebswirtin Miriam Brackelsberg scheint überzeugend und langfristig erfolgversprechend: „Wir wollen eher Denkanstöße geben.“

Wobei sie darauf achtet, dass mit dem Honnefer Mittelstandsverein Centrum e.V. gut sowie ohne Missverständnisse zusammengearbeitet wird. Das ist angemessener Weitblick. Denn auch andernorts machen Kontakte, Gespräche und Austausch, das Wesen von Business-Frühstücken aus. Zumal das beworbene Treffen zum Onlineportal „Meine Stadt“ einen Tag später mit wiederum zwanzig Teilnehmern gut besucht war. Ein Prozess nimmt Fahrt auf.

Kulturkampf in Röhndorf?

Rhöndorf ist jener Stadtteil Bad Honnefs, der besonders geordnet scheint. Vielleicht besonders bieder. Aber auch besonders attraktiv. Insofern irritiert es heftig, dass ausgerechnet hier Grenzen überwunden und Rahmen gesprengt werden sollen. So rät es wenigstens ein „Rhöndorfmanifest“, dessen Verfasser Helge Kirscht kein Blatt vor den Mund nimmt.

Der Ort und vor allem dessen gesellschaftliches Leben seien sehr einseitig geprägt. Die Heimatstube stehe meistens leer und sei ansonsten das Zuhause eines Vereins, der sich viel zu wichtig nähme und im Vorgestern lebe. Kirmes und Weinfest, beides very old-fashioned. Das Manifest, inzwischen durch ein zweites ergänzt, beklagt, Rhöndorf und das Leben dort lägen fest in der Hand weniger selbst erklärter Oligarchen.

Das mag sogar ein wenig zutreffen. Keineswegs vergessen werden darf jedoch, dass dort alternative Aktivitäten Mangelware sind. Dass alternative Initiative selten auch nur sichtbar wird. Selbstverständlich gibt es auch in Rhöndorf einen Markt für solche Impulse, wie am zweiten Juniwochenende wieder das Festival „Gipfelstürmer 2018“ der Winzerinitiative Mittelrhein beweisen wird. Dort trafen sich in den letzten Jahren jeweils 7.000 Menschen, tafelten, tranken und realisierten ein Miteinander, welches mitnichten dem Geschmack von anno dunnemals verpflichtet ist. Also durchaus Respekt der mutigen Initiative von Helge K.. Ohne zu vergessen, dass Engagement für Althergebrachtes Wertschätzung verdient – solange es weniger konformem Engagement nicht die Luft zum Atmen nimmt.                                                                                                                                                    bh

Bad Honnef: Auf dem Laufenden…

Bleiben Sie auf dem Laufenden (8)

Stadtwappen / Stadt-Logo

Die Diskussion um das inzwischen gut bekannte Marketing-Logo Bad Honnefs blickt jetzt überwiegend nach vorn. Auf Facebook gibt es zwar noch ab und an eine zynische oder auch witzig gedachte kurze Glosse zum Slogan „Schön – oder?“, doch im Großen und Ganzen gewann Konstruktivität deutlich die Vorherrschaft. Das Wappen mit Herz liegt in diversen Geschäften aus. Manchmal blinkt es vom Revers der Kommunalpolitik oder eines Verwaltungsmenschen – Sticker im Rathaus erhältlich. Je mehr das Potenzial der Marketingmaßnahme erkannt wird, desto größer werden ihre Erfolgsaussichten und Wirkung.

Zur Durchsetzung des Gesamtkonzeptes braucht es allerdings noch einiger Klärungen. Dass es in dieser Stadt wirklich vorrangig um Lebensfreude geht, wird ihr sicher abgenommen. Dass die stark wachstumsorientierte Entwicklungsarbeit der Verwaltung auch der Qualität nutzt, ist jedoch noch nicht Jeder und Jedem verständlich.

Inzwischen gibt es „Wappenbeutel“. Die Stofftaschen, bedruckt mit dem beherzten Wappen, wurden im HIT-Markt bisher 350mal verkauft und bereits nachbestellt. Auch in anderen Geschäften liegen sie aus für 2,50 Euro das Stück. Oft kann man Logo-Karten mitnehmen. Jedenfalls gute Gelegenheiten zum Flagge-Zeigen für all Jene, die sich beteiligen wollen am Bemühen, der Stadt durch zielgerichtetes Marketing zu helfen.

Radfahren

Die Stadt gibt sich viel Mühe bei der Verbesserung der Bedingungen für Radverkehr. Das Thema ist in Straßenplanungen integriert, was nicht selten durchaus Aufwand erfordert. Bad Honnef nimmt an Fördermaßnahmen und Kampagnen regelmäßig teil. Kein Wunder, bewältigen doch Bürgermeister Neuhoff und Wirtschaftsförderin Högner jede verdächtige Strecke per Rad.

In dieser Woche war Abgabeschluss für Planskizzen zum Projektaufruf „Klimaschutz und Radverkehr“. Diesmal musste Bad Honnef wegen personeller Engpässe passen – was den das Thema Treibenden im Rathaus sicher nicht gefällt. Schade, jedoch bestimmt nicht das Ende der hiesigen Radverkehrsförderung. Am letzten Samstag fanden sich dann im Generalanzeiger gleich drei Stellenausschreibungen für den Verwaltungsbereich Planen und Bauen – unbefristet und Vollzeit. Wir wünschen Erfolg.

Bad Honnef auf der regionalen Wohnbaukonferenz

Ins Kölner Maternushaus waren Alle eingeladen, die irgendetwas mit Wohnungsbau in der Region zu tun haben in der Region. Also aus Köln, Bonn, Leverkusen und den umgebenden Kreisen. Auch Bad Honnef war gleich mehrfach vertreten.

Allerdings trugen andere vor. Zum Beispiel Wesseling, die aus einem riesigen Erdbeerfeld eine Siedlung machten. Warum denn nicht Bad Honnef? Mit weit gediehenem ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) wäre das doch wegweisend? Lapidare und glasklare Antwort: Wesseling hat 2 bis 3 Prozent Wachstumsziel, wenige sonst rufen derart hohe Werte auf. Andere sind durchaus ehrgeizig, legen sich aber – in Zeiten schrumpfender Einwohnerschaft in Deutschland – auf niedrigere Zahlen fest. 4 Prozent ruft Niemand auf, 5 oder 6 oder 7 Prozent schon gar nicht. Auch nicht noch mehr. Bad Honnef will 15 bis 18 Prozent wachsen; noch Fragen?! In der Tat entsprechen die beiden Honnefer Zielzahlen (3.000 und/oder 5.000) 14 bzw. 20 Prozent. Was offensichtlich nicht wirklich Vertrauen schafft, denn: Der Rhein-Sieg-Kreis umfasse 19 Gemeinden, und wo stehe wohl Bad Honnef in deren Ranking? Mit ca.106 Baugenehmigungen in 2017 voraussichtlich auf Platz 19. – Eine heftige Klatsche. Aber auch Anlass zur Reflexion.

Nochmals abgewatscht

Am letzten Samstag Beratung zur Regionale 2025 in Köln. Welche Art von Projekten ist gut für die Entwicklung einer Stadt? Was lässt sich lernen aus gemachten Erfahrungen. Nach zahlreichen Besichtigungen Fazit in einer Außengastronomie gegenüber von Rodenkirchen. Fast so schön wie auf Grafenwerth. Umso überraschender das Fazit aus Ur-Kölner Mund: Die Stadt habe sich in den letzten Jahrzehnten zu ihrem Nachteil entwickelt – wenn Gemeinwohl die Messlatte sei.

„Stetes Wachstum, ständige Verdichtung ist wie Schraubendrehen – nach ganz fest kommt ganz lose.“ Es sei ein Verlust von Lebensqualität. „Und den erleben nicht nur die Zuzügler, sondern vor allem jene Menschen, die hier leben.“ Bebauung wird verdichtet, Baugrund wird teurer. Die intensivierte Nutzung von Boden führt zur Hausse. So sei der Quadratmeterpreis am Friedhof in Köln-Poll – wahrlich nicht City – über die vergangenen viereinhalb Jahre von 480 auf 600 Euro gestiegen. „Da setzt eine Kettenreaktion ein: Der Druck auf die Bodenpreise wächst – zum nachhaltigen Schaden der Bürger.“ Wohnen werde zum immer teureren Luxusgut.

Online-Plattform, Online-Handel, Zukunft

Hier geht es voran. Letzten Donnerstag eine weitere Informationsveranstaltung für Bad Honnefer Gewerbetreibende, im Spätsommer beginnen die Schulungen zum Thema E-Commerce. Hatte sich bereits das Stadtmarketing im Verbund mit der Arbeit an der Onlineplattform entwickelt, so ergeben sich jetzt weitere Innovationen. Am Mittwoch lud die Verwaltung erstmalig zu einem lokalen Business-Frühstück ein. Offensichtlich wurden also gleich einige Steine ins Wasser geworfen. Was zu Vernetzung führen soll und nicht zur Aufgabe von Fokus und gemeinsamen Schwerpunkten. 

Spaghetti gestorben

Aus für den tollen Spaghettiteller mittwochs im Avendi. Wie Direktor Michael Holmer Gerdes am Rand des SPD-Maifestes verbindlich bestätigte, wird es dieses Angebot nicht mehr geben. Lecker waren sie, was leider zu wenig Kunden bemerkten. Wo findet man jetzt noch diese Nudeln mit Sugo – klasse, weit jenseits von Shrimps und allem Möglichen zum Einrollen? Ein Trauertag.

Bürgermeisters Geburtstag

Den Geburtstag des Stadtoberhauptes am Freitag vergaß der Herausgeber der HWZ. Asche streute er auf sein Haupt und gelobte Besserung.                                                                                                                                                               Burkhard Hoffmeister

Foto: Tim Reckmann/Pixelio

Das Rathaus wankt

Es war ein eher unschöner Termin, am Dienstag vor der Ratssitzung. Die Stadtverwaltung führte die Ratsmitglieder durch und um das Rathaus herum. Um einmal plastisch darzustellen, was es eigentlich bedeutet, das preisgekrönte Haus nun dringend sanieren zu müssen. Vor 33 Jahren wurde der Bau gefeiert. Der Architekt setzte sich mit seinen kühnen Vorstellungen weitestgehend durch. Die damalige Stadtverwaltung konnte nur marginale Änderungswünsche durchsetzen. Auf beiden Seiten wurden Fehler gemacht, die uns heute teuer zu stehen kommen. Das Schlimmste ist: die „Regierungen“vor Otto Neuhoff haben jahrelang tatenlos zugeschaut. Ob das Rathaus nun noch zu retten ist werden Gutachter und Statiker entscheiden müssen. Die Regenmassen die auf die riesigen Dächer prasseln werden durch viel zu dünne Abflussrohre nicht effektiv abgeführt, sie fliessen in die Tiefgarage, die mittlerweile abgestützt werden muss. Stützen stehen auch unter den Vorbauten. Feuchtigkeit überall. Ob der Prachtbau von Professor Schürmann noch zu retten ist, das steht momentan in den Sternen. Erkenntnis nach dem Rundgang: Es kommen stattliche Kosten auf die Stadt zu. bö