Impuls für Bad Honnef

Ex-Kaiser’s kaufen?

Leer ist sie, die City. Viel zu leer und viel zu oft. Es tut dem wirtschaftlichen wie sozialen Zentrum nicht gut, wenn Apotheke, Bäcker, Optiker, Textil- und Bekleidungsgeschäfte kämpfen müssen. Es tut Bad Honnefs viel beschworenem Flair nicht gut, wenn mittags die Gastronomien zu bleiben wegen mangelnder Aussicht auf tragenden Umsatz. Und wenn ein solcher Kreislauf erst mal rotiert, dann wird es noch leerer.

Die eigene Stadt in solchem Prozess zu sehen, das erschreckt. Es macht auch keinen Spaß, darüber zu berichten; denn selbst dies schreibt die Misere fort und erzeugt allein keinen Nutzen. Verdient hat es die Geschäftswelt keinesfalls, denn sie ist vielfältig und kompetent. Jedenfalls findet sich im Norden erst mit Bonn- Beuel ein Ähnliches bietender Ort, südwärts kommt vor Neuwied höchstens Linz in Frage. Diese Qualität Bad Honnefs ist den Bewohnern seit jeher wichtig, für potentielle Zuzügler ist sie dominanter Entscheidungsgrund neben Natur und Umwelt sowie Schul-, Sport- und Kulturangebot.

Die Vergangenheit der Honnefer City war großartig. Vielleicht werden auch viele Neubürger in etlichen Jahren eine Chance auf Erholung bieten. Aber die aktuelle Wirklichkeit macht zu schaffen. Das JETZT ist das Problem. Wer das nicht erkennt oder nicht erkennen will, der hat schon verloren. Wer dagegen arbeitet wie Centrum e.V. mit seinen Stadtfesten, dem gebührt starke Unterstützung. Das Bemühen um Dachmarke und Onlineportal jedenfalls geht in die richtige Richtung. Heimliche Gedanken an eine Auslese der Besten durch Krise und Überlebenskampf sind zynisch.

Viele legen den Finger darauf und sagen: Es sind die Nachwehen der Kunden vertreibenden, aber notwendigen Kanalbauarbeiten und der Verlust des Nahversorgers Kaiser’s als Frequenzbringer, die den jetzigen Zustand begründen. Das mag sein. Die konkurrierende Existenz einer Ladenstadt auf der nahen grünen Wiese im Süden, welche in der Tat die ganz überwiegende Mehrheit alltäglicher Bedürfnisse abdeckt, macht die Sanierung der Innenstadt nicht leichter. Einiges lief aus dem Ruder. Ganz bestimmt reicht kein noch so ambitioniertes Bauprogramm für Wohnungen, um den genügend starken Gegen-Impuls zu setzen. Es braucht ein Signal. Stark und entscheidend genug, um umzusteuern. Ein Signal in der Stadt, das Dynamik in Gang setzt. Am besten ein Signal, das die Stadt selbst setzt, das sie selbst lenkt und gestaltet.

Für einen solchen Ansatz kann das aufgegebene Kaiser’s Geschäft geeignet sein. Warum nicht diese Immobilie als Kommune erwerben, um sie selbständigen – auch kleinen – Händlern und Produzenten zum Vertrieb ihrer Waren zur Verfügung zu stellen? Als schöner Markt unter einem Dach. Gern mit besonderen Delikatessen, vor allem aber mit lokalen Erzeugnissen in frischer Marktqualität. Mit einem Sortimenter als Nahversorger, sodass Besuche der City wieder fast alle Zwecke einer Einkaufstour erfüllen. Mit Kaffeestore samt kleiner Karte. Selbstverständlich beschickt von Honnefer bzw. regionalen Erzeugern oder Händlern, wenn es um Brot, Wein, Eier, Fleisch oder Ähnliches geht. Alles zu reellen Preisen mit der Möglichkeit, beim Espresso oder einem Mittagsgericht ins Gespräch zu kommen.

Wolkenkuckucksheim? Jedenfalls eröffnete letzten Freitag in Köln auf der Maastrichter Straße genau so ein Ensemble unter dem Namen „Belgisches Viertel“. –  Wer immer sich jetzt gegen einen Vergleich von Bad Honnef mit Köln verwahren will als unrealistischer Griff nach den Sternen, der mag bedenken: Gilt solcher Vorbehalt wirklich auch für ein solches Konzept? Zumal der ehemalige Kaiser’s Markt über die anderthalbfache Fläche der gerade mal 400 Kölner Quadratmeter verfügt, zumal er sich auf nur einer statt zwei Etagen erstreckt. Ebenerdig und barrierefrei. Also auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die in Bad Honnef zahlreich sind und zuletzt der Innenstadt den Rücken kehren mussten, weil sie dort nicht mehr umfassend versorgt wurden. Es könnte in der Tat gut passen.

Selbstverständlich böte ein solches Projekt Erfolg versprechende Ansätze zu öffentlicher Förderung. Es ist geeignet zur Überwindung jener Barrieren, die Ex-Kaiser’s für Bürgermeister und Wirtschaftsförderung als zu dickes Brett oder außerhalb ihrer Möglichkeiten erscheinen ließen. Im Gegenteil ginge es um ein Projekt, dass kaum Jemandem eher zuzutrauen wäre als dem erfahrenen Manager Otto Neuhoff. Und im dreistöckigen Wohnbereich könnten nicht nur Mieter zuhause sein, sondern auch die Logistik des Onlineportals mit seinem Lieferservice per Fahrrad. Ausgiebige Lager- und genügend Parkflächen hierfür existieren jedenfalls.

Sollte der Antrag auf Umsetzung eines solchen Vorhabens demnächst im Rat gestellt werden, wird es den Initiatoren um die dynamische Maßnahme selbst gehen. Sie kennen zwar einen regionalen Sortimenter als Ankermieter sowie einen bekannten Hofladen, einen Winzer und einen Wildlieferanten als Beschicker – sie hängen dem Vernehmen nach jedoch nicht an einzelnen Aspekten. Ziel wäre die politische Entscheidung für eine neue Dynamik. Ziel wäre die aktive, steuernde Handlung durch die Stadt – durchaus unter Absicherung eigener Gestaltungsfähigkeit durch eine gewisse Kontrolle. bh

100 Jahre und Pufpaff

100 Jahre SIBI – Geburtstagsveranstaltungen in Hülle und Fülle

Das Städtische Siebengebirgsgymnasium wird 100 Jahre alt und das gesamte Jubiläumsjahrs 2018 ist mit Veranstaltungen gespickt, mit denen das SIBI gefeiert wird und die von die vielen Akteuren gestaltet werden. Gebildet wurden ein Organisationsteam für die Koordination, ein Team für die Erstellung der Festschrift und ein Ehemaligenteam für die Organisation des Ehemaligenfestes. Alle Mitglieder legen sich ins Zeug, um ein rundes und buntes Jubiläumsjahr auf die Beine zu stellen.

Sonderveranstaltungen stehen im ansprechend gestalteten SIBI-Kalender 2018, der im Sekretariat des SIBIs und in vielen Geschäften zu haben ist. Aufgelistet sind Konzerte gemeinsam mit dem Collegium Musicum Bad Honnef, dem Gospelchor ‘n Joy und der Musikschule der Stadt Bad Honnef, eine Veranstaltung der Hans-Trappen-Stiftung, ein Kabarettabend mit Sebastian Pufpaff und Gregor Pallast, ein Musical zur Schulgeschichte sowie Schülertheater und –kabarett.

Gestartet wird bereits im Januar mit dem Wanderausstellung  „Mathematik zum Anfassen“ des Mathematikums Gießen. Mathematik kann hier spielerisch erlebt werden. Die Ausstellung wird vom 15.01. bis 26.01.2018 in der Aula des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums, Rommersdorfer Straße 78-82, präsentiert (Mo.-Fr. 8:00 bis 16:30 Uhr, Sa-So 10:00 bis 16:00 Uhr, Eintritt 2 Euro für Kinder und 3 Euro für Erwachsene; Schülergruppen sollten sich anmelden. Informationen unter www.mathematik-unterwegs.de ). Sören Künzel wird am Samstag, 13.01.2018, 16:00 Uhr, eröffnen. Er hat sein Abitur 2010 am SIBI bestanden und ist Graduate Student in Berkeley.

Eine große Fußtruppe wird im Februar im Bad Honnefer Karnevalsumzug mitgehen und es wird heißen: „100 Jahr SIBI-Alaaf“. Im Unterricht wird über die Geschichte der Schule gesprochen werden. „Das Puppentheater am Drachenfels“ von Sabine Claßen und Dorothée Vreden wird aufführen. Die alljährlichen Veranstaltungen werden nicht fehlen und stehen unter dem Jubiläumsmotto: die „SIBI-Sommernacht“ mit Band-Festival (06.07.2018), „SIBI schlägt Wellen“ im Freizeitbad Grafenwerth (04.07.2018),  Schulaustausch-Programme und eine Projektwoche.

Das Schulradio „Antenne SIBI“ wird berichten und eine Jubiläumssendung vorbereiten.  Außerdem wird eine Festschrift erscheinen, gegliedert in die Kapitel Einblicke, Augenblicke, Weitblicke, Rückblicke und Ausblicke. Einen SIBI-Film werden Marvin und Jaco Beydemüller drehen. Auch sie sind ehemalige Schüler des SIBIS. Eltern hatten angeregt, eine Partnerschaft mit der Ecole de la Médaille Miraculeuse und einem angeschlossenen Waisenhaus in Haiti aufzubauen, so dass ein internationales soziales Projekt das SIBI-Jubiläumsjahr vervollständigt.

Höhepunkte werden das Ehemaligenfest am 01.09.2018 und der Festakt „100 Jahre SIBI“ am 06.10.2018 im Kursaal mit Festredner Marcel Fratzscher (Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung) sein.

Gerne können sich regionale Unternehmen und Institutionen für das Jubiläum einsetzen und als Sponsoren zum Gelingen des Jubiläumsjahr beitragen.

Wer nicht den Jahreskalender erstehen möchte, wird demnächst die einzelnen Termine auf der SIBI-Homepage finden: www.sibi-honnef.de.

Das SIBI war und ist ein zentraler Teil der Schullandschaft und des städtischen Lebens in Bad Honnef. Im Jahr 1918 wurde erreicht, dass die „Höhere Knabenschule“ an der Bergstraße zum „Progymnasium“ erklärt wurde. Ab 1926 konnte die Reifeprüfung in Bad Honnef abgelegt werden. Der Umzug in das Gebäude an der Rommersdorfer Straße erfolgte im Jahr 1959. Träger der Schule ist heute die Stadt Bad Honnef.

BAD HONNEF: Hochwasser-Situation

Parkplatzsperrung an der Endhaltestelle

Der Pegel des Rheins steigt – nach den Meldungen voraussichtlich – bis zum Sonntag, 07.01.2018 weiter an. In Bad Honnef mussten die folgenden Straßen gesperrt werden:

Nördliche Rhöndorfer Straße:
– Unterführung Zum Steinchen
– Abfahrt der B 42/Rhöndorf (von Bonn in Fahrtrichtung Rheinland-Pfalz)

Zur Insel Grafenwerth ist kein Zugang mehr möglich, beide Brücken sind gesperrt.

Die Rheinpromenade von Bad Honnef bis Königwinter und der Leinpfad sind bereits seit längerem gesperrt.

Achtung: Ab 22:00 Uhr wird der Parkplatz an der Insel Grafenwerth (Rheinpromenade/Endhaltestelle der Straßenbahn Linie 66) gesperrt!  Alle Autos müssen entfernt werden.

Sperr- und Warnschilder sind unbedingt zu beachten.

Traumstart

Prinz Michael II, Bauer Johannes und Jungfrau Winni geben Gas. „Ihre“ Session begann quasi mit einem Kostümball zum Jahreswechsel im Weinhaus Steinbach. Vergangenen Dienstag zogen sie in ihre Hofburg im Hotel Avendi ein. Vom Hontes aus zogen die Tollitäten mit ihren Halt Pölern, dem Spielmannszug TV Eiche und befreundeten Vereinen dort ein. Und Mittwoch wurden sie feierlich im Kurhaus proklamiert.Ralf Rother, Präsident des Festausschusses Siebengebirge, übergab im Beisein von  Bürgermeister Otto Neuhoff die Insignien der Macht. Und damit begann ihr lang ersehnter Traum. 44 Tage lang werden sie nun das Jeckenvolk im Siebengebirge regieren. 

BAD HONNEF: Die Geschäftswelt vor einem Wandel

Gegenwart und Zukunftsplanung

Alles schön hier? Wenn es nach den Stadtplanern geht, dann sieht zumindest die Zukunft richtig schön rosig aus. Das Stadtentwicklungskonzept soll’s  richten. Die Insel Grafenwerth wird aufgemotzt. Damit wird der Tagestourismus angekurbelt. Touristen bringen Geld in die Stadt. Das ist bitter nötig. Von den mehrmonatigen Kanalbaumaßnahmen hat sich die Innenstadt-Geschäftswelt noch nicht wirklich erholt.

Das ist zwei Jahre her. Drei Innenstadtgeschäfte werden Anfang diesen Jahres ihre Tore schließen. Einige inhabergeführte Geschäfte suchen Nachfolger. „Wenn wir die Stadtfeste, die Geld in unsere Kassen spülen, nicht hätten,“ sagt Unternehmerin Philomena Archut, „dann gäbe es einige Geschäfte längst nicht mehr. Unsere Rettung sind die vielen treuen Stammkunden aus der gesamten Region, wie bei vielen meiner Kollegen auch.“

Herrenausstatter Reinhold Bähr sieht das genau so, „von der Laufkundschaft kann hier niemand mehr leben.“ Die sei spätestens seit dem Auszug von „Kaisers“ ohnehin fast nicht mehr existent. Ein weiteres Problem sei der fehlende Parkraum rund um die Einkaufsmeile. „Wenn das Parkraumbewirtschaftungskonzept greift“, so Archut, „ist das der Dolchstoss für weitere Geschäfte in der Innenstadt“. Das Parkraum und Umsatz unmittelbar miteinander zusammen hängen, zeigt die Situation in der Hauptstraße zwischen Sparkasse und Drogerie-Markt. Seitdem dort die Blumengitter installiert wurden, ist der Umsatz in allen anliegenden Geschäften zurück gegangen. Handel ist Wandel, heißt es schon immer. Besonders in der heutigen digitalen Welt.

Daher ist das geplante Online-Portal für alle Bad Honnefer Unternehmer richtig und wichtig. Eben zeitgemäß. Aber es muss auch frischer Schwung in die Innenstadt gebracht werden. Der Centrum e.V. tüftelt an einem neuen Veranstaltungsformat für 2018. Neben den vier genehmigten Großveranstaltungen, den Schlemmerabenden und den Trödelmärkten. Sicher ist bereits, dass es in diesem Jahr einen groß angelegten Weihnachtsmarkt geben wird, in Zusammenarbeit mit der IUBH. Wechsel zur Stadtverwaltung: „Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef stellt in den Mittelpunkt, dass wir als integraler Bestandteil der Region unser Potential besser ausschöpfen und die konkret anstehenden Projekte gemeinsam umsetzen.

Dazu zählten im Jahr 2017 vor allem die Entwicklung einer Dachmarke, die regionale Vernetzung und eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Form von qualitativem Wachstum. Tagtäglich steht daher der Dialog, die Vermittlung von Kontakten und Bestandspflege sowie die Unterstützung bei Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen im Mittelpunkt unserer Arbeit,“ heißt es aus dem Rathaus.

Dazu gehört die Erweiterung der Firma Wirtgen am Dachsberg und die Suche nach Folgeorganisationen /Institutionen für die Tagungshäuser Katholisch-Soziales-Institut (KSI), Commundo und Uhlhof (GIZ). „Darüber hinaus suchen wir den direkten Kontakt zu Investoren und Eigentümern, um an zentralen Stellen unsere Einflussmöglichkeiten auf neue Projekte (Bebauung des Saynschen Hof, Nachfolgenutzung „Kaiser`s“, Schaffung Gewerbeflächen u.v.m.) so gut es geht zu nutzen.“  

Der Antrag auf Fördermittel zum Aufruf „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“ ist erfolgreich bescheiden worden und wird seit September 2017 umgesetzt.
In Vorbereitung des Antrages haben die Bad Honnefer Einzelhändlerinnen und Einzelhändler gemeinsam mit der Stadt die folgenden Ziele formuliert:
• Regionales Einkaufsportal schaffen
• Marke Bad Honnef herausbilden und vermarkten
• Stärkung des stationären Handels
• Stärkung der Stadtteile
• Stärkung Bad Honnefs als Mittelzentrum
• Tourismus und Naherholung
• Erneuerung und nachhaltige Entwicklung und Zusammenarbeit

Zu den bereits abgeschlossenen Arbeiten teilt die Verwaltung mit: „Der Breitbandausbau der Deutschen Telekom AG ist abgeschlossen.Der Ausbau der Nahbereiche (im Umkreis von 550 m um die Vermittlungsstellen) wird voraussichtlich Ende 2018/Anfang 2019 erfolgen. In der Innenstadt besteht ein Freifunk-Netzwerk, das aber weiter Stück für Stück wachsen soll. In Cafés und Gastronomiebetrieben können Sie als Besucherinnen und Besucher kostenlos und ohne Risiko das WLAN-Netzwerk nutzen. Wenn Sie als Geschäft oder Gastronomiebetrieb Interesse an einem Freifunk-Anschluss haben, stehen wir Ihnen bei der Einrichtung gerne zur Seite.

Außerdem haben wir das Angebot des Rhein-Sieg-Kreises, eine Gewerbeflächenbörse in die städtische Homepage einzubauen, genutzt. Sofern Sie Interesse haben, diesen zusätzlichen Vertriebsweg auch für Ihre Immobilie zu nutzen, kontaktieren Sie uns gerne“. Bürgermeister Otto Neuhoff und Centrum-Chef Georg Zumsande, die auf ganz unterschiedliche Weise für die Zukunft der Stadt arbeiten, sind sich darin einig: „Das Gesicht der Innenstadt wird sich in den nächsten Jahren spürbar verändern. Nichts bleibt so wie es war“. Der Wandel im Handel geht voran. bö

Siebengebirgsdreigestirn proklamiert

Siebengebirgsdreigestirn 2018

im Jubiläumsjahr der KG Halt Pol 1874 Bad Honnef e.V.  (100 Jahre + 4 x 11)

Motto: „Jetzt geht´s los“

Prinzenführer: Dirk Schneider

Prinz Michael II 

Micheal Braun, im Jahre 1962 geboren, ist mit fast 2 Metern der „längste“ Elferrat der KG Halt Pol. Der ehemalige Basketballspieler aus Rhöndorf ist seit über 20 Jahren im Elferrat aktiv. Der selbstständige Malermeister hat in den letzten Jahren viel Zeit mit der Renovierung des „Hontes“, dem Vereinshaus der KG, verbracht. Auch beim Wagenbau ist Michael mit seiner fachlichen und großzügigen Unterstützung eine wichtige Säule im Verein.

Adjutant des Prinzen: Udo Bünger

Bauer Johannes

Johannes Hüppeler, im Jahre 1961 geboren, hat karnevalistisches Blut in seinen Adern. Sein Vater war in der Session 1950/51 bereits Prinz im Siebengebirge. Für Johannes geht jetzt ein großer Wunsch in Erfüllung: In seiner Heimatstadt der Bauer im Dreigestirn zu sein – davon hat er schon als Kind geträumt. Als langjähriges Elferratsmitglied zeigt er sich verantwortlich für den Bühnenbau und für die Unterhaltung des Fuhrparks der KG. Seine Handschrift trägt auch die Gulaschkanone, die er liebevoll restauriert hat und aus der er jedes Jahr im Zug heiße Suppe verteilt.

Adjutant des Bauern: Sein Sohn Daniel Hüppeler

Jungfrau Winni

Winfried Kickartz, genau wie der Prinz im Jahre 1962 geboren, stammt aus einer jecken Selhofer Familie.  Seit vielen Jahren nimmt  das Elferratsmitglied immer „fahrend“ am Zug teil und hat dabei ganz besonders wertvolle Fracht an Bord: Mit seinem wunderschön restaurierten LKW zieht er nämlich den Elferratswagen der KG. Winfried ist durch und durch Karnevalist. Mit seiner zupackenden  Art ist er beim Wagenbau und  der Pflege des Fuhrparks eine weitere wichtige Säule der KG.

Adjutant der Jungfrau: Kersten Schneider

Bad Honnef 2017

Ein Jahresrückblick

Alles im Fluss

Spätestens 2017 ist das alte, träge Bad Honnef ins Vergessen geraten. Aegidienberger Sporthalle eröffnet, Dachmarke nach wogender Diskussion ausgerufen, Fördergelder für Online-Marketingportal und Aufbereitung der Insel gewonnen, Gesamtschule unmittelbar vor Baubeginn, Radverkehr plötzlich prioritärer Planungsbereich, mittendrin in der Stadtentwicklung mit den Abkürzungsmonstern ISEK und InHK. Vor allem aber ist die Stimmung anders: Viel wird besprochen, gestritten und beschworen, was werden soll und wie es werden soll und was überhaupt nicht sein soll. Gleichgültigkeit geht anders.

Das bringt natürlich große Debatten mit sich. Zum einen Verteidigungskämpfe bei Stadtgarten, Floßweg, Kardinal-Frings-Straße oder innerstädtischen Flächen für den Sport und die Allgemeinheit. Zum anderen die Erkenntnis sehr unterschiedlicher Konzepte in grundlegenden Entwicklungsfragen. Bau-Boom oder Stadt im Grünen, Lebensqualität oder rein quantitative Wachstumsziele, viel mehr oder noch besser.

Hier fehlt der Stadt ein wenig Übung. Zum Beispiel ließe sich manches kompromisslose „Oder“ gewinnbringend ersetzen durch ein souveränes „Und“. Das trüge zu erhöhter Akzeptanz von Planung bei, zum Gewinn von Bürgerinnen und Bürgern auch jenseits der Mitgliederlisten von Ratsparteien, zum Miteinander. Das Bauvorhaben hinter der katholischen Kirche fordert zum konstruktiven Dialog geradezu auf: Wer einen Versammlungssaal mit 200 Quadratmetern und elf Metern Höhe baut, mit gut zwanzig Wohnungen garniert und so die Innenstadt ganz erheblich verdichtet, der darf aus Kostengründen nicht auf eine Tiefgarage verzichten. Erst recht nicht angesichts der Forderungen der City-Geschäfte nach Parkraum. Und wenn die Kirche ihr Pfarrheim „erneuert“, so wäre eine Streichung der Jugendräume angesichts des eigenen Anspruchs im wahren Sinn unverständlich.

Manches „Oder“ ist getrost verzichtbar; ein Rathausneubau auf der grünen Wiese ist keine schlaue Option, hat etwas von einer Stammtischidee; die Sanierung des bestehenden Schürmannbaus beließe diesen zentralen Anlaufpunkt in der sowieso um Besucherfrequenz ringenden Stadtmitte. Was so nötig ist wie endlich ein Durchbruch bei der Planung des Postgebäudes oder der Nachnutzung von Kaiser’s. Eben nicht Alles konnte 2017 aufs Gleis geschoben oder gar erledigt werden – auch wenn der Aufbruch Bad Honnefs jede Erwartungshaltung an Tempo überbietet.

Bisweilen steckt Dynamik aber auch an. Wieder war es der Centrum e.V. als Vereinigung der Geschäftsleute, der mit der Schlemmermeile als weiterem Event neue Signale setzte. Und wer die virulente Stadtplanerei schon mal mit dem Blaumilchkanal des Satirikers Ephraim Kishon vergleicht, hat zwar die Lacher auf seiner Seite, sollte aber das Konzept einer systematischen Stärkung der Zukunftsbereiche in der Stadtverwaltung nicht übersehen: Auch die Wirtschaftsförderung ist inzwischen eine wirkliche Abteilung von vier Frauen, die in ihrer Schlagkraft die entsprechende Halbtagsstelle (!) vergangener Jahre in deren ineffektiven Peinlichkeit vergessen macht.

Schade, dass nicht immer alle mitspielen. Wenn im Rathaus „Sicherheitsbedenken“ gegen die Geranienkübel der „Initiative für Wirtschaft“ an städtischen Laternen verlautbart wurden, wenn deren lokales Verbot den Vorzug erhielt gegenüber einvernehmlicher Lösung, dann hat Till Eulenspiegel dort eben doch ein Zimmer und der Porzellanladen den sprichwörtlichen Elefanten. Wesentlicher jedoch das drohende Aus für die eigene Stadtsparkasse. Deren besonders auf privaten Sparern und Anlegern basiertes Geschäftsmodell der „Zinsspreizung“ – woanders mehr Zinsen erhalten als an die eigenen Kunden weitergeben – bietet keine tragende Perspektive mehr. Das Institut wird, auch unter Regulierungsdruck, fusionieren müssen und sich in der Kreissparkasse wiederfinden. Hoffentlich noch unter einem mit Königswinter gemeinsamen Logo „Siebengebirge“, damit so wenigstens der regionale Bezug Stärkung erfährt.

Ein Rucksack voller Sorgen begleitet den Aufbruch. Leerstände in der City, deren spürbare Entvölkerung, die Insolvenz des größten Autohauses, die drohende Aufgabe des Avendi-Hotels. Tatsächlich fühlt sich solches Szenario nicht nur an wie ein Verlust von Wirtschaftskraft .Rezept dagegen ist die Einwerbung von Neubürgern. Familien sollen gewonnen werden. Ein realistisches Ziel, denn nachweislich wollen Viele nach Bad Honnef. Da ist nicht gerade förderlich, dass das Leben in Bad Honnef „unheimlich teuer gemacht“ wurde. Erfreulich die Äußerung des Bürgermeisters letzte Woche zum neuen Haushalt: „Die Grundsteuer B ist ausgereizt.“ Erfreulich auch, dass die GWG des Rhein-Sieg-Kreises mit 42 öffentlich geförderten Wohnungen in ihrem Aegidienberger Projekt ein klares Statement für bezahlbare Mieten abgibt. Zahlreiche andere Bauprojekte jedoch rufen Quadratmeterpreise auf, die definitiv außer Reichweite der beschworenen „jungen Familien“ rangieren. Nüchtern analysiert droht ohne Korrektur die faktische Rückkehr zum Konzept der Wohn- oder eher noch Schafstadt für Bessergestellte. Was keiner mehr will.

Da sind gute Zeichen wichtig. Etwa der Gewinn der Wirtgen-Akademie für das Dachsberg-Areal. Nach Ansiedlung der Beefer-Grillproduktion auf der Linzer Straße und der Filiale eines chinesischen Unternehmens bereits der dritte Erfolg der kommunalen Wirtschaftspolitik. Nicht mitgerechnet die erheblichen Aktivitäten um Birkenstock und „Blaue Sau“ im Lohfeld – die sich zu erkunden und zu verstehen lohnen. Dass direkt benachbart die Insel Grafenwerth umfangreiche Aufwertung erfährt, wird den sowieso größten Anziehungsbereich der Stadt weiter stärken – und passt genau in den Entwicklungsmasterplan ISEK. Weil das so überzeugend ist, gibt es dafür Fördergelder in Millionenhöhe. Am anderen Ende der Stadt wird das Begegnungshaus neben der Theodor-Weinz-Schule das soziale Leben Aegidienbergs beleben. Der Gewinnerinnenentwurf des Architektenwettbewerbs ist formal und ästhetisch überzeugend. Ein Hingucker – auch hier gefördert.

Vielleicht schafft es die Stadt auch noch, einen weiteren vermeintlichen Widerspruch konstruktiv aufzulösen. Denn junge Familien und Senioren stehen keineswegs in Konkurrenz. Mehr und mehr zeichnet sich ab: Die hohe Qualität Bad Honnefs als Wohnort für Seniorinnen und Senioren wird neue Residenzen befördern; im Gespräch sind mindestens das ehemalige Katholisch-Soziale-Institut in Selhof und das heutige Avendi am Kursaal. Doch auch das ausgemusterte Commundo-Hotel im Süden und der Komplex um den Uhlhof werden auf solche Nutzung früher oder später abgeklopft werden. In Bad Honnef können alte Menschen eben nicht nur kompetent versorgt werden – hier können sie leben und selbstbestimmt aktiv bleiben. Dass sie keine Steuern zahlen würden, ist mittlerweile überholter kapitaler Unfug.

Außerdem bringen sie erhebliche Kaufkraft mit, sind eine starke Konsumentengruppe und unverzichtbarer Faktor lokaler Wirtschaftsförderung. Die jüngeren Menschen in der Stadt wohnen gern zusammen mit ihren älteren Mitbürgern. Vorbehalte gibt es nicht, wohl aber routiniertes Miteinander; man profitiert wechselseitig. Insofern tat der Rat gut daran, eine starke Seniorenvertretung zu beschließen, die ohne komplizierte oder einschränkende Strukturen Interessen direkt formulieren und wahrnehmen kann.

Zuguterletzt noch ein unerwartetes Highlight: Der Rhöndorfer Bahnhof wird grundsaniert werden. Aufwändig und behindertengerecht. Kaum ein Widerstand war härter als der der Bahn gegen dieses Projekt, kaum ein Erfolg unerwarteter. Der Bürgermeister, Kommunalpolitik und Andere blieben resolut am Ball; nur deshalb klappte es, wird Vision zur Realität. Das passt zu einer Stadt, in der jahrzehntelang ganz überdurchschnittlich viel über das Ehrenamt erreicht und geleistet wurde – nnicht nur im Park Reitersdorf. Es passt auch zu einer Bürgerschaft, die immer noch rege Einwohnerversammlungen besucht, Dialog praktiziert, sich entwickelt und qualifiziert mit einer Veranstaltungsreihe „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“.    

Bei allen Problemen findet dann auch der Streifzug durch 2017 ein klares Fazit: Es war das Jahr der durchgesetzten Neu-Orientierung. Die Stadt hat sich sehr gründlich aufgemacht und schaut nach vorn. Ideenlosigkeit und Lethargie existieren nur noch im gefühlten Plusquamperfekt. Ja, der Haushaltsausgleich kam die Honnefer Menschen teuer zu stehen. Ja, das nicht wirklich perfekte Konzept einer Parkraumbewirtschaftung fordert Korrekturen. Und ein Online-Portal will erst noch gelernt sowie auf die tatsächlichen, sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Innenstadt-Geschäfte ausgerichtet werden. Doch Bad Honnef hat sich seine aktuellen Chancen selbst verdient. Auch die Dachmarke mit Herz im Wappen und formuliertem Anspruch: „Lebensfreude verbürgt.“

Auch wenn dieser Rückblick bisher ohne Namen auskommt sei ein Bürger herausgehoben: Joseph Bellinghausen. Die Sporthalle, die er mit seiner Spende erst möglich machte, steht jetzt. Seine Idee hatte letztendlich die Kraft, Wirklichkeit zu werden. Ein Blick nach vorn – oder? bh

Umsetzung des Parkraumkonzeptes

 Anfang Januar 2018 wird das Parkraumkonzept, das vom Rat beschlossen wurde, umgesetzt. Bei diesem Konzept wurde der Innenstadtbereich in zwei Zonen untergliedert.

 In der Zone A (direkter Innenstadtbereich) besteht eine reine Gebührenpflicht. Folgende Straßen befinden sich innerhalb der Zone A:

– Lohmarstraße,

– Linzer Straße zwischen Hauptstraße und Mülheimer Straße,

– Mülheimer Straße zwischen Linzer Straße und Bahnhofstraße,

– Am Saynschen Hof,

– Kirchstraße zwischen Kirchplatz und Mülheimer Straße,

– Bahnhofstraße zwischen Luisenstraße und Hauptstraße,

– Luisenstraßen zwischen Bahnhofstraße und Weyermannallee,

– Bernhard-Klein-Straße,

– Schülgenstraße,

– Clemens-Adams-Straße,

– Rommersdorfer Straße zwischen Bernhard-Klein-Straße und Bergstraße,

– Rheingoldweg zwischen Rommersdorfer Straße und Gartenstraße,

– Bergstraße zwischen Rommersdorfer Straße und Lehrerparkplatz Bergstraße,

– Kreuzweidenstraße zwischen Bergstraße und Lohmarstraße,

– Markt und

– Hauptstraße zwischen Weyermannallee und Linzer Straße.

 Die Anwohnerinnen und Anwohner dieser Straßenzüge, welche bereits einen Bewohnerparkausweis besitzen, werden ein separates Informationsschreiben erhalten, damit ein neuer Bewohnerparkausweis ausgestellt werden kann. In der Zone B ist das Parken mit einem Bewohnerparkausweis beziehungsweise das Parken mit einer Parkscheibe oder einem Parkschein erlaubt. Die Straßen Am Spitzenbach, Alexander-von-Humboldt-Straße, Giradetallee und Austraße sind mit in die Zone B integriert worden. Hier wird das Mischparken (Parken mit Parkschein und Bewohnerinnen und Bewohner mit Parkausweis frei) eingeführt. Die Anwohnerinnen und Anwohner in diesen Straßen, welche keinen Stellplatz zur Verfügung haben, haben die Möglichkeit einen Bewohnerparkausweis bei der Stadt Bad Honnef, Fachdienst Ordnung, zu beantragen. Die Haushalte werden eine Information über die neue Regelung erhalten.

 Zu der Zone B gehört ebenso die Von-Stauffenberg-Straße. In dieser Straße wird das Parken mit Parkscheibe und Bewohnerinnen und Bewohner mit Parkausweis frei eingerichtet. Auch hier besteht für die Anwohnerinnen und Anwohner, die keinen Stellplatz zur Verfügung haben, die Möglichkeit einen Bewohnerparkausweis zu beantragen. Die Haushalte werden ebenso eine Information über die neue Regelung erhalten.

 Die bisherigen Bewohnerparkzonen werden sich teilweise von der Bezeichnung her ändern. Änderungen ergeben sich in folgenden Straßen:

·         – Kirchstraße zwischen Mülheimer Straße und Am Wolfshof,

·         – Am Wolfshof,

·         – Bahnhofstraße,

·         – Luisenstraße zwischen Weyermannallee und Hauptstraße,

·         – Hauptstraße zwischen Luisenstraße und Weyermannallee,

·         – Bismarckstraße zwischen Hauptstraße und Königin-Sophie-Straße und

·         – Königin-Sophie-Straße zwischen Bismarckstraße und Hauptstraße.

Alle Anwohnerinnen und Anwohner erhalten eine Mitteilung per Post, damit ein neuer gültiger Ausweis ausgestellt werden kann. Einen detaillierten Plan mit den neuen Parkraumzonen kann auf der Internetseite der Stadt Bad Honnef eingesehen werden. cp