Das Familienfest

Anna Kirmes-Teil 2 der Festtage

In diesem Jahr legen die Rommersdorf Bondofer Festtage eine dritte Runde ein. Nach dem Schützenfest und der Anna Kirmes mit den frisch gekürten Majestäten Königspaar, Jürgen und Beate Behr sowie Prinzenpaar Bastian Siebertz und Jenny Steinbach als Nachfolger von Michael Schwarz und Petra Brethauer sowie Alex Peterse und Meij Vos, feiert Pfarrer Herbert Breuer am kommenden Sonntag sein goldenes Priesterjubiläum.

Quasi die Verlängerung der Anna Kirmes, die vergangenen Samstag mit dem Fassanstich durch Vizebürgermeister Peter Profittlich begann, und mit der Krönung der neuen Majestäten durch Breuer am Sonntag ihren Höhepunkt fand.

Und der Kirmeskerl der über allem wacht, der erinnert ganz stark an den Pfarrer. So fügt sich alles bestens zusammen, denn wenn es ums feiern geht, gehört die Rommersdorf Bondorfer Familie mit ihren Spielmännern zur Spitzenklasse. Dafür ist die Anna Kirmes Jahr für Jahr der beste Beweis. bö 

Fotos: Christian Adams 

Die Hochzeit

Er steht in seinem Inselcafé und sagt: „Hier hat alles angefangen“, während die Hochzeitsgäste auf der Terrasse eintreffen. Vor 31 Jahren übernimmt Hermann Joseph Nolden, quasi direkt nach seinem Studium, das damals vor sich hin siechende Inselcafé und macht es zum touristischen Highlight am Rhein.

Die Geschichte ist bekannt. Eine Liebe die ihn nie losgelassen hat. Und jetzt, 31 Jahre später, kommt eine Liebesgeschichte genau an diesem Ort dazu. Unfassbar, oder eben: Typisch Nolden. Erst kürzlich wurde das Inselcafé als neue Nebenstelle des Standesamtes ausgewiesen. Und der Chef persönlich ist der erste, der an diesem Ort heiratet.

Der Standesbeamte ist kein geringerer als Bürgermeister Otto Neuhoff. Ein Schulfreund von Nolden. Eigentlich genug Stoff für eine Soap bei RTL. Aber die Geschichte geht weiter. Mit knapp 60 Jahren lernt Nolden die zweite ganz große Liebe seines Lebens, nach dem Inselcafé, kennen. Neuhoff, der Standesbeamte, sagt: „Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Sie sind wie füreinander geschaffen, das habe ich in einem persönlichen Gespräch ganz deutlich gespürt“. Die Hochzeitsgäste nehmen im Standesamt auf der Insel Platz, und lernen sie kennen: Christiane Klimt, die wenige Minuten später Klimt-Nolden heißen wird.

Christiane Klimt absolviert ihr Abitur an der Marienschule in Limburg, wo sie Solorollen in der Musical-AG unter der Leitung von Pia Koch übernimmt. Bereits als Schülerin hilft sie im elterlichen Betrieb, einer Metzgerei, mit.

Sie absolviert eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin an der Stage & Musical School Frankfurt. Schon während dieser Zeit erhält sie kleine Engagements am Theater. Danach studiert sie GesangTanz und Schauspiel im Studiengang Musical/Show an der Universität der Künste Berlin. Sie spielt  Theater in LimburgFrankfurt am Main und Berlin. Ab September 2006 spielt sie die Rolle der Jennifer Steinkamp in der Daily-Soap „Alles was zählt„. 2008 steigt sie aus der Serie aus. 2009 beginnt sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Humanmedizin zu studieren. Mit Abschluss ihres Studiums der Humanmedizin ist sie seit Oktober 2015 approbierte Ärztin.

Nach der Trauung wird die Hochzeitsgesellschaft mit Shuttle-Bussen auf den Drachenfels chauffiert. Zu einem Empfang vor dem Glaskubus mit gleich zwei Bürgermeistern. Neben Otto Neuhoff zählt auch der Königswinterer Bürgermeister Peter Wirtz zur Gästeschar auf dem Berg. Im Kubus zelebrierte Sterne-Koch Martin Tetzner dann ein 3-Gänge-Menü, das hervorragend zu dem herrlichen Sonnenschein und dem weltberühmten Ausblick passte. bö

Bürgerinitiative 3: Flossweg

WOHNSTRASSE: Längst überfällig zur endgültigen Beantwortung

Manchmal sind Bürgerinitiativen Instrumente politischer Hygiene. Dann helfen sie, Entscheidungen zu korrigieren, die nicht richtig waren. Oder bringen Beschlüsse auf den Weg, die überfällig oder wichtig sind. Das ist verdienstvoll, hier nehmen BI´s eine – manchmal unangenehme – Aufgabe wahr, die eine Funktion im demokratischen Leben effizient erfüllt. Dafür ist den Bürgerinitiativen zu danken.

Im Fall des Floßwegs gestaltet sich dies schwierig. Das Problem ist nicht die Sachebene, denn die ist inzwischen überwiegend aufgearbeitet und erkannt. Auch bei Fraktionen, die zunächst im Ausschuss für den Vorschlag der kommunalen Planer stimmten, dann aber nach Ortsterminen die tatsächlichen Umstände erkannten. Wie aber kriegt „man“ jetzt die Kurve? Wie schafft „man“ es, ohne verletzte Ehrgefühle oder gar Nachtreten mit der Sache abzuschließen? Der geneigte Leser erinnert sich, dass an der Kardinal-Frings-Straße (HWZ, BI Folge Eins) Bürgermeister Neuhoff früh eine deutliche Entscheidung im Sinne der Anwohner traf. Solche Lösung gab es beim Floßweg jedoch nicht. Das macht es kompliziert.

Zur Erinnerung nochmals die Fakten: Der Floßweg ist eine Wohnstraße. Ihn teilt eine Absperrung, wie es nicht nur in Bad Honnef oft und wirkungsvoll gängige Praxis ist. Im Floßweg bewegen sich Autos, Fahrräder, etliche Schulkinder und andere Menschen zu Fuß oder spielend friedlich nebeneinander. Sie tun dies auf ein und derselben Fläche. Seit zig Jahren. Ohne Probleme. Gut 30 Jahre haben sie das gelernt, und in dieser Zeit ist etwas sehr Vorzeigbares entstanden: eine funktionierende Wohnstraße.

Glück hatte der Floßweg deshalb, weil seine Erbauer sorgfältig arbeiteten; die Asphaltdecke erwies sich als außerordentlich langlebig. (Zumal dort niemand wirklich schnell fährt.) Dennoch könnte sie hübscher und zeitgemäßer gestaltet sein. In der neuen Planung erschien dann eine Fahrrinne mit Bordsteinen – unter anderem mehrere hundert Meter geradeaus. Auf der einen Seite der Fahrrinne ist kein (!) Bürgersteig vorgesehen, auf der anderen so etwas wie ein Surrogat – eine als Bürgersteig ausgewiesene Fläche, die durch zahlreiche Einmündungen regulärer Straßen unterbrochen und durch zahllose, permanente Einmündungen von privaten Einfahrten gestört wird. Absehbar ist ein ständiges Auf und Ab des „Gehwegs“ auf jenen Abschnitten, wo ihn nicht eh querende und mündende Straßen unterbrechen.

Den Kohl macht fett, dass die Teilung aufgehoben werden soll, dass das für solche Planung notwendige Gelände mehr als 40 privaten Parteien gehört, dass teilweise gar die gesamte Fahrbahnbreite in Privatbesitz ist, dass die Anwohner tatsächlich 80 bis 90 Prozent dieser Maßnahme zahlen sollen. Obwohl sie über behördliche Bestätigungen verfügen, dass sie ihre Leistungen diesbezüglich erbracht haben und nicht erneut zur Kasse gebeten werden. Gestempelt in denselben Amtsstuben des Honnefer Rathauses, die das heute gern anders sähen. Kein Wunder, dass die Anwohner für eine weiter gemeinsame Nutzung der Verkehrsfläche votierten. Sie taten das auf einer Anwohnerversammlung im Ratssaal per Abstimmung mit 222 zu 2 Stimmen. Das ist deutlich. bh

Die HWZ traf die zwei Floßwegler Detlef Alwes und Wolfgang Walkembach.

Frage: Worum geht es Ihnen?

Antwort: Wir wollen die Durchgangsstraße mit erhöhtem Tempo verhindern. Wir wollen die verkehrsberuhigende Teilung durch Absperrung beibehalten. Wenn Ausbau, dann auf geringerem Niveau. Eine Entlastung der Linzer Straße auf solchem Weg wird der realen Situation nicht gerecht. Wir möchten die Anlieger- und Wohnstraße beibehalten, denken auch an die Kinder, wünschen keinen Wandel.

Frage: Was sind Ihre Ziele?

Antwort: Verkehrssicherheit. Ein Quartier, unser Veedel. Als wegen einer Umleitung die Trennung einmal aufgehoben wurde, fuhren viele zu schnell; bei mehr als einem Drittel ergab die Messung z.T. deutlich über 30 km/h. Unser Ziel ist genau jenes Miteinander, das über 30 Jahre gewachsen ist. Und wieder denken wir an die Kinder.

Frage: Was wollen Sie nicht?

Antwort: Zuallererst diese Art von Wandel. Der nutzt uns nicht, er schadet. Selbstverständlich wollen wir für so etwas kein Geld abliefern, kein Gelände abgeben.

Frage: Was sind die nächsten Schritte?

Antwort: Als Reaktion auf die vielen Unterschriften, die wir im Rathaus ablieferten, lud uns Bürgermeister Otto Neuhoff zu einem Gespräch im August ein. Wir treffen dort ihn mit seinem Planungschef Fabiano Pinto und seiner Tief- und Straßenbauleiterin Jutta Schmid. Auf dieses Treffen setzen wir große Hoffnung.

Frage: Was ist Ihre Prognose?

Wir sind auf einem guten Weg. Sicher sein kann man sich zwar nicht, natürlich sind wir immer noch skeptisch, passen auf. Gern lassen wir uns über einen positiven Ausgang der Sache überraschen. Aktuell freuen wir uns darüber, dass wir nach den Grünen dann doch auch CDU und SPD überzeugen konnten. Denn das erhöht unsere Chancen.

Bürgerinitiative 2: Wichfriedweg

AEGIDIENBERG:Wir sind hierhin gezogen, weil der Blick so weit ging“

Bürgerinitiativen können auch scheitern. Anders als in der kurzen, aber fulminanten Erfolgsstory aus der letzten HWZ zur Kardinal-Frings-Straße droht das gerade in Aegidienberg. Die acht Anwohnerhäuser des Wichfriedweg neben der geplanten Siedlung der GWG (gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) des Rhein-Sieg-Kreises hatten sich zusammengeschlossen. Sie wollten ihren freien Blick über Westerwald einerseits und Siebengebirge andererseits verteidigen. Der ist allerdings auch beeindruckend. Man kann verstehen, wenn Frau Dr. Iris Meißner als Sprecherin der BI sagt: „Wir sind hierhin gezogen, weil der Blick so weit ging.“

Die Kuppe am Ortseingang Aegigienberg heißt seit jeher „Auf dem Kalt“. Oder „Op de Kalt“, „Zum Kalt“ oder schlicht „de Kalt“. Jedenfalls manifestiert sich im Namen, dass es um eine Frischluftschneise des sowieso schon recht frischen Aegidienberg geht. Hier ziehen kühle Winde in den Ort, hier ist es immer einige Grad kälter als am Platz vor der Kirche. Nicht abzusehen, wie sich diese Klimafunktion entwickelt, wenn dort erstmal 42 Wohneinheiten in sechs Gebäuden stehen. Die genau hier verbriefte Anfälligkeit der oberen Ackerschicht gegenüber Oberflächenwasser bei Starkregen allerdings erfährt durch die quer zur Fließrichtungen platzierten Gebäude eher eine Eindämmung bzw. Befestigung.

Das alles erfuhren die Anwohner erst durch eigene Recherche. Auch heute noch kennen sie weder das Wassergutachten noch sonst substantielle Erkenntnisse. Selbst vom Bauvorhaben an sich ahnten sie nur deshalb etwas, weil Vermesser samt anderer geschäftiger Gestalten auftauchten und markierten. Ganz zu schweigen von Fragen, ob die lokale Kanalisation leistungsfähig genug ist, wer dort hinziehen soll, wie die Zeitplanung aussieht. Das alles wurde erst vor zwei Wochen erstmals auf einer Sitzung des Bezirksausschusses erläutert, wobei einige Bereiche noch immer ungeklärt blieben.

Tatsächlich entstehen dort 42 Zwei- und Dreiraumwohnungen. Öffentlich gefördert werden sie nachhaltig für bezahlbaren Wohnraum sorgen und zunächst auch Flüchtlingen offenstehen. Adressiert sind sie wegen ihrer relativ geringen Größe an Paare und kleine Familien – prinzipiell gut geeignet z.B. für Pendler sowie für den Integrationsprozess von Neubürgern. Die Bebauung ist „locker“ – durchaus nicht stärker verdichtet oder höher als bei anderen Objekten in unmittelbarer Nachbarschaft.

Die sechs Häuser entstehen in drei Zweierreihen parallel zur Aegidienberger Straße. Ihre Zuwegung erfolgt zwischen den beiden Häusern der Reihen, also mittig, abgeschirmt und weit weg von sonstigen Anwohnern. Hier sind auch die Parkplätze untergebracht, ohne Andere zu stören. Der Abstand zur Grundstücksgrenze ist mit stets mehr als sieben Metern gut doppelt so groß wie vom Gesetz gefordert. Erdwärme kommt zum Einsatz.

Man könnte meinen: Die BI jammert auf hohem Niveau. Tatsächlich jedoch sind die Anwohner Opfer einer verfehlten und eigentlich nicht stattfindenden Informationspolitik. Bei allen positiven und „schonenden“ Aspekten der Planung bleibt anzumerken: Dieses Vorhaben ist aufgrund seiner Größe – selbstverständlich – von zentraler Bedeutung für Aegidienberg. Durchaus ein strategischer Schritt der Entwicklung dieses Ortsteils. Da ist Information zwingend.

Es nutzt den Betroffenen wenig, wenn der kommunale Planungschef und der Bauausschussvorsitzende der GWG im Bezirksausschuss erklären, dass sie dieses Defizit bedauern – sie sind und bleiben von Planung und Fortgang des Projektes ausgeschlossen. Aus Mangel an Kenntnis. Und es geht um eine Bringschuld, die nicht erbracht wurde. Was offensichtlich zahlreiche andere Aegidienberger ebenso sehen, wenn sie das Gespräch mit den Anwohnern suchen

Da ansonsten der Gesetzesrahmen – wie bei der GWG üblich – eingehalten wurde und schon ausgeschachtet wird, sind Chancen der BI auf Verhinderung des Projektes kaum absehbar. Es sei denn, die Initiative findet doch noch einen unerwarteten Hebel. Auf jeden Fall sollte der „Vorgang“ mahnen, es in Zukunft besser zu machen. Die Bürger sind der Souverän, und sie haben ein Recht auf adäquate Kommunikation. Frau Meißner und ihre Mitstreiter sind irritiert. Sie hätten gern mitgeredet, denn: „Hier geht ein Stück unseres Lebenstraums den Bach runter.“ bh

Der Schaukelsommer geht weiter

Der Sommer ist zurück, wenn auch nur kurzzeitig: Am Mittwoch ist landesweites Schwitzen angesagt. Ab Donnerstag vertreiben im Westen bereits erste Gewitter wieder die Hitze.

Schaukelsommer in voller Fahrt

Pulli raus, Pulli rein, Sonnenbrille an und wieder aus: Der Schaukelsommer macht in diesem Monat seinem Namen alle Ehre. „So ein Zickzack-Wetter ist nicht jedermanns Sache, für einen durchschnittlichen Sommer in Deutschland jedoch völlig normal. Wir Meteorologen bezeichnen diese Wetterlage als Schaukelsommer“, erklärt Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline. „Solch ein Wetter entsteht, wenn Hoch- und Tiefdruckgebiete immer wieder ihre Plätze tauschen. So kann sich Hitze aus Südeuropa mit feucht-kühlen Luftmassen vom Nordatlantik bei uns abwechseln.“

Für die Hitze, die uns zur Wochenmitte erwartet, sorgt dieses Mal aufziehende heiße Luft aus dem Mittelmeerraum. Temperaturen um oder sogar über 30 Grad sind dabei in weiten Landesteilen wahrscheinlich.

Neue Kaltfront bringt ab Donnerstag Gewitter

Allerdings bleibt das Sommer-Hoch nicht landesweit bestehen. Ab Donnerstag verdrängt bereits eine neue Kaltfront mit Gewittern und starken Regenfällen die Hitze aus dem Westen. Dort hat das das Wetter ab Freitag Zeit, sich zu beruhigen, während es im Süden bei schwül-warmer Luft weiterhin krachen kann. „Am Wochenende nehmen Schwüle und Gewittergefahr wieder zu“, prognostiziert Wetterexperte Matthias Habel. „Bei Temperaturen um die 25 Grad wird es dabei jedoch nicht mehr ganz so heiß wie zuvor. Regional kann es mit etwas Glück sogar auch einmal länger freundlich bleiben.“

Juli endet kühl

Nach derzeitigem Stand deutet sich für die letzte Juliwoche weiterhin wechselhafteres und deutlich kühleres Wetter an. Grund dafür ist ein kräftiges Tief, das vom Atlantik nach Mitteleuropa zieht und kühlere Polarluft mit sich bringt. Höchstwerte von nur noch 20 Grad oder weniger wären dann wahrscheinlich. Wenn der Sommer sich jedoch so weiterentwickelt wie bisher, dürfte die neue Kalt-Wetterphase nicht allzu lange andauern.

Wie lange der Sommer noch hin und her schaukelt und welche Höchsttemperaturen am Mittwoch erreicht werden, können Wetterinteressierte auf www.wetteronline.de nachverfolgen. Auch per WhatsApp Benachrichtigung oder über die WetterOnline App bleiben sie immer bestens informiert, bis wann die Sonne noch scheint oder ob das nächste Gewitter bereits im Anmarsch ist.

Foto/Text: WetterOnline

 

„Rettet den Stadtgarten“

Presseerklärung der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ zum Bürgerdialog (10. Juli 2017 im Rathaus)

Die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ wertet den Bürgerdialog vom 10. Juli im Rathaus als vollen Erfolg. Mit grünen Karten sollten die Bürgerinnen und Bürger auf vorstrukturierten Pinnwänden ihre Zustimmung zu den geplanten Projekten signalisieren, mit roten ihre Ablehnung. Im Gegensatz zu allen anderen Projekten fand sich das Projekt „Teilbereich Stadtgarten“ von zahlreichen roten Karten geradezu überhäuft.

Ein riesiger roter Flickenteppich signalisierte eine fast einhellige und strikte Ablehnung mit sehr gewichtigen Gründen, wie z.B. Schutz eines wertvollen Biotops, eines alten Baumbestandes, artenreicher Grünflächen und Hochwasserschutzgebiet. Eine erhebliche Brisanz erhält der Hinweis auf die Schadstoff-Filter-Funktion dieser Grünen Lunge entlang der B42 durch neue Informationen aus Leverkusen und Dortmund, wonach dort empirisch nachgewiesen wurde, dass in der Nähe von ungeschützten Schnellstraßen Atemwegserkrankungen und Krebsrisiken signifikant dramatisch angestiegen sind. (Erstere um etwa das Hundertfache!)

Aber es blieb nicht bei reiner Ablehnung. Auf gelben Karten wurden u.a. folgende zwei diskussionswerte Alternativen skizziert. Lohnenswert erscheint die Anregung, in der Nähe von etlichen Kindertagesstätten und Grundschulen didaktisch und methodisch aufbereitete Lernpfade für die Kinder dieser Einrichtungen anzulegen und ihnen Parzellen zur Verfügung zu stellen, auf denen sie Natur im Wechsel der Jahreszeiten erleben und vielleicht sogar selbst gestalten können.

Auch Bienenhotels könnten von ihnen im Rahmen des Werkunterrichts gebaut werden. Visionär erscheint der Vorschlag, die B42 und die Bahnstrecke in Höhe der Stadt zu übertunneln. Mit dieser Idee verbinden sich völlig neue Perspektiven: Schadstoffe würden kanalisiert, Lärm gemindert, die Stadt gewönne zusätzliche Flächen für Spiel, Sport, Gastronomie, Rad- und Spazierwege. Der gesamte Stadtgarten würde deutlich aufgewertet, der Zugang zum Rhein auf breiter Fläche ermöglicht und die touristische Attraktivität der Stadt erheblich gesteigert.

Aus dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung ziehen wir die zwingende Konsequenz, dass die Stadtverwaltung etliche Projekte, die viele grüne Karten erhielten, weiterverfolgen sollte, das Projekt Nr. 8 aber, Bebauung eines Teilbereichs Stadtgarten“, aus dem Planungsverfahren zurückziehen muss, um ihr Versprechen einzulösen, dass das Votum der Bürgerinnen und Bürger im Planungsverfahren tatsächlich berücksichtigt wird. Anderenfalls könnte der Bürgerdialog leicht als Alibiveranstaltung entlarvt werden.

Heinz Jacobs, Sprecher der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“

R(h)einspaziert sprengt alle Ketten

Foto: Zum Finale ließ Cat Ballou Konfettis über das begeisterte Publikum herabregnen. 

Was für ein Jubiläum! Nach dem Kassensturz steht fest: Bad Honnef hat am Samstagabend das erfolgreichste R(h)einspaziert-Festival aller Zeiten erlebt. Wie der Kassierer des Stadtjugendrings, Marcelo Peerenboom, mitteilt, war der Umsatz exakt doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr und so hoch wie noch niemals zuvor in der Geschichte der Veranstaltung. „Das übertrifft unsere kühnsten Erwartungen“, kommentiert der neue Veranstaltungsleiter des Festivals, Marius Nisslmüller, den Erfolg. Er trug erstmals die Verantwortung für die Veranstaltung, die seit nunmehr genau 25 Jahren jedes Jahr Tausende Musikfans auf die Insel lockt.

 Schon am Nachmittag war die Insel so gut besucht wie noch nie in der Geschichte von R(h)einspaziert. Alle Bands konnten vor einem großen Publikum spielen – auch die Formation „The Backfire“, die eigens aus der französischen Partnerstadt Berck-sur-Mer angereist war und noch in der Nacht wieder nach Frankreich fuhr. Die Band meldete sich nach der Ankunft daheim beim Festivalteam und bedankte sich per SMS für die Gastfreundschaft und das tolle Konzert: „We really enjoyed the festival“, schrieb Sänger Matthis Capron Moreno.

 Vom Umsatz her war bisher das Festival im Jahr 2015 mit dem Topact Völkerball der Spitzenreiter, gefolgt vom Jahr 2016 mit den Dirty Deeds. Nun hat sich das Jahr 2017 mit Cat Ballou an die Spitze gesetzt. Für den Vorsitzenden des Stadtjugendrings, Andreas Roschlau, der in wenigen Wochen sein Amt abgeben wird, ein wirklich tolles Finale seiner Amtszeit.                                                                                       Marcelo Peerenboom

CDU Bad Honnef: Bewerbung für LaGa 2023 prüfen

„Wir möchten nach den Sommerferien in den städtischen Gremien eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2023 prüfen. Gerade im Rahmen der Diskussionen um das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) könnte uns diese Bewerbung zusätzlichen Schwung bringen. Nachdem wir uns beim letzten Mal mit einem guten Konzept nicht durchsetzen konnten, haben wir nun gute Voraussetzungen erfolgreich zu sein“, erklärten CDU- Vorsitzender Bernhard Spies und CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff.

„Die letzte LaGa Bewerbung hat einen tollen Prozess mit vielen guten Ideen in Gang gesetzt. Hieran sollten wir nun anknüpfen. Gerne werde ich hierfür auch wieder im Kreis und in der gesamten Region um Unterstützung werben“, ergänzt der Kreistagsabgeordnete Klaus Döhl, der 2014 die erste Bewerbung für die LaGa ins Spiel gebracht hatte.

Der Honnefer Union ist dabei bewusst, dass eine Bewerbung, die nach jetzigem Stand bis zum 1. März 2018 vorliegen muss, ambitioniert ist.
„Wir können im Unterschied zum letzten Mal auf der guten Vorarbeit zur ersten Bewerbung aufbauen. Zudem haben wir mit dem Rahmenkonzept zum ISEK nun vieles gebündelt, was in eine Bewerbung einfließen könnte. Wir müssen mit der Stadtverwaltung klären, was hier umsetzbar ist“, erläutert Hansjörg Tamoj, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung.

Sebastian Wolff ergänzt: „Wenn wir mit einer LaGa Bewerbung erfolgreich sein sollten, würde dies wesentlich mehr Mittel aus den Fördertöpfen des Landes bedeuten und die Stadtentwicklung erheblich positiv beschleunigen.“ sw

Bürgerinitiative/n

Wichtiger Part im Dialog Bad Honnef

Es gibt wieder Bürgerinitiativen in Bad Honnef. Gruppen, die ganz genau sagen, was sie wollen und was nicht. Gern diffamiert als Nein-Sager, meist aber eher Gegenpol zu tatsächlich großen Zumutungen. Wir werden sie in dieser Ausgabe betrachten und feststellen, dass sie überwiegend sachlich korrigieren möchten, was sehr wohl genaue Beratung lohnt. Am Stadtgarten, an Kardinal-Frings-Straße und Floßweg, in Aegidienberg am Wichfriedweg. Wobei die Liste noch nicht vollständig ist, denn mindestens die Anwohner der Königin-Sophie-Straße und die des Selhofer Hockeyplatzes haben sich ebenfalls bereits formiert.

Das klingt nach Gegenwind für die kommunale Regierung. Ist es auch. Allerdings gibt es die Bürgerinitiativen nur, weil die Planer große Schritte machen. Weil sie Vorhaben anpacken und damit überhaupt erst jene Themen definieren, zu denen sich Bürgerinitiativen gründen. Eine allemal neue Situation.

In Bad Honnef passiert etwas. Gleichzeitig geht es um Stadtentwicklung und Haushaltssanierung – also um zwei Prozesse, die nur schwer zusammengehen. Um Verwaltungsumbau und ernsthaften Einstieg in Wirtschaftsförderung samt Ansiedlung –was sehr gut zusammenpasst. Darüber hinaus werden entschlossen strukturell vernachlässigte Probleme behoben wie kaputte Schulfenster, lecke Kanalisation und Reparaturplanung für marode Straßen. Sich die Aktionen parallel zur Brust zu nehmen, verdient Respekt. Zumal diese Leistung erfolgt, während „nebenbei“ die Aufnahme von Flüchtlingen deutlich überzeugender bewältigt wird als anderswo.

Mittlerweile ist es angesagter Trend, das Potenzial Bad Honnefs zu betonen. Der Aufbruch ist Gefühl UND Wirklichkeit. Auch hier zeigen Bürger Initiative. Die Geschäftsleute von Centrum e.V. lassen nicht locker; ohne ihre Veranstaltungen sähe die Innenstadt ganz anders und sehr viel öder aus, und auch Dachmarke oder Online-Marketing entspringen ihrer Bereitschaft zur Innovation.  Aus der Willkommenskultur für Flüchtlinge resultiert heute etwas ganz Konkretes: Das neue Haus der Begegnung wird für die Aegidienberger über viele Jahre viel praktischen Nutzen bringen. Kultur in der Stadt wird fast nur privat und über zahlreiche Initiativen initiiert. Karneval sowieso, Sport oft. Was Christian Birkenstock im Lohfeld an Erlebniswelt zusammenbraut, schillert bunt und macht neugierig. Ohne Herrn Bellinghaus gäbe es keinen Sporthallenneubau in Aegidienberg. Die LaGa-Bewerbung war Idee bekannter Honnefer – und befeuert heute mehr denn je ISEK und Planer. Und ob tatsächlich ein langer attraktiver Holzsteg entlang des Rheins die Uferpromenade bilden wird, bräuchte ohne dessen Initiatoren nicht gefragt zu werden.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Nur dort! Die Rückkehr der klassischen Bürgerinitiativen in Bad Honnef rührt aus diesem Spannungsfeld. Sie sind organischer Bestandteil dieses Prozesses. Sinnvoll, korrigierend und vor allem eines: Notwendig! Ohne sie wären Bürgerbeteiligung oder „Dialog Bad Honnef“ nur leere Worte. Zur Ausschmückung behördlicher Direktiven ohne Kontrolle durch den Souverän (die Bürger). Es ist generell wichtig, dass Verwaltungen frühzeitig informieren. Die Berichte dieser Ausgabe zeigen, dass das vor Ort noch keineswegs gut (genug) funktioniert. Die Leute wollen nicht fertige Planungen zur Beurteilung vorgelegt bekommen – sie wollen in die Planung miteinbezogen werden. Von Anfang an. Offen. Bürger haben Interessen, die sie keinesfalls per Kreuz auf dem Wahlzettel zur freien Verfügung aufgaben. Interessen, die sie gewahrt wissen wollen, gleich wer das gern anders sähe Denn selbstverständlich wissen die Bewohner der Wohnstraße selbst am besten, was ihre Wohnstraße zum Wohnen und Leben braucht. In der Kardinal-Frings-Straße, am Floßweg und anderswo.

Wenn Fehler gemacht werden, weil etwas gemacht und gestaltet wird, sind die Akteure prinzipiell auf gutem Weg. Wer wiederholt zu Bürgerversammlungen einlädt, sieht Kritik nicht als Majestätsbeleidigung. Er will es hören, ist sich des Wertes von mündigen Bürgern bewusst. Was nicht heißt, dass auch der Umgang mit Feedback und Kritik optimiert werden könnte. Wenn heute die Gesamtheit der Vorhaben in ein ISEK und ein Integriertes Handlungskonzept überführt wird, ist die leitende Idee erkennbar: Hier soll sehr gründlich beraten werden. Wozu die aktuellen Vorschläge von Dachmarke und Online-Marketing gut passen: Mutig, mit klaren Zielen, neu. Zu dieser Initiative haben sich längst Alle bekannt. Es liegt in der Natur der gemeinsamen Aufgabe, dass an solch ungewohnter Zusammenarbeit noch geübt werden darf. bh

Beispiel 1: Kardinal-Frings-Straße

Die Kardinal-Frings-Straße ist zum Wohnen und Spielen da. So sagen es auch die deutlichen Schilder. Damit ist Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Messungen allerdings ergaben, dass 70 Prozent der passierenden Autos schneller fuhren. Was kaum verwundert, denn Schrittgeschwindigkeit ist wirklich langsam.

Die Stadtverwaltung schlug die Umwandlung der Straße in eine Tempo-30-Zone vor. Das nennt sich „Verkehrsberuhigung“, stellte aber für das Problem der Anwohner keine Lösung dar. Der Plan wäre vielmehr „völlig aus der Luft gegriffen“, so Björn Haupt als Sprecher der Anwohner-Initiative. Sie hätten solches Vorhaben „überhaupt nicht nachvollziehen“ können oder wollen. Wobei noch festzuhalten sei, dass sich die Anwohnerschaft bei den Messungen mehrheitlich an die geforderte Schrittgeschwindigkeit hielt.

Schnell waren 180 Unterschriften gesammelt. Der Verkehrsausschuss wurde besucht mit der Forderung, einen Ortstermin abzuhalten. Tatsächlich lud der Ausschuss dazu ein und fand genügend Gründe, Plan und Sache schnell und abschließend fallen zu lassen.

Björn Haupt: „Also haben wir unser Ziel sehr schnell mit sehr wenig Aufwand erreicht.“ Er sei auch „froh, wie das von der Stadt gehandhabt wurde.“ Was sicher mit der offensichtlich gar nicht vorhandenen Eignung von Tempo 30 zur Problemlösung zusammenhing. Sowie mit dem Umstand, dass Björn Haupt als Sprecher der BI über erhebliche Kommunikationskompetenz verfügt, die er sonst als Pressesprecher der hiesigen Feuerwehr anwendet.

Fazit: Ein untauglicher Pan wurde revidiert, damit die Lebensqualität der anwohnenden Familien erhalten, zugleich Schaden von der Stadtregierung abgewendet. Das jedenfalls unterscheidet die Causa Frings-Straße vom Floßweg, wo sich die Planer verrannt haben und die Durchsetzung eigener (ungeeigneter) Vorstellungen irgendwie als eine Frage der Ehre empfinden.

Fortsetzung folgt

Bad Honnef organisiert Einkaufsfahrten

Serviceangebot: Einkaufsfahrten für Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderung

Aufgrund der vorübergehenden Schließung der Netto-Lebensmitteldiscounters in der Bad Honnefer Bahnhofstraße wegen Umbauarbeiten und der damit einhergehenden Erschwernis des Einkaufs für den täglichen Bedarf haben sich die Stadt Bad Honnef und der HIT-Markt Pütz und Kloss entschlossen, ab Montag, den 17. Juli 2017 bis zur Wiedereröffnung des Netto-Marktes Einkaufsbusse zu organisieren und die Kosten zu übernehmen.

Dazu werden Kleinbusse eingesetzt die montags, dienstags, donnerstags und freitags zum Einkaufszentrum Bad Honnef-Süd fahren. Die Busfahrten können von schwerbehinderten Menschen, Inhaberinnen und Inhabern des Tafelausweises sowie Seniorinnen und Senioren, die ohne Fahrmöglichkeit sind, kostenfrei genutzt werden. Die Rückfahrt ist jeweils eine Stunde später.

Der Fahrplan der Einkaufsbusse von Stadt Bad Honnef und HIT-Markt im Überblick:

montags 14:00 Uhr – ab Post,

dienstags 10:00 Uhr – ab Bahnhofstraße 26 a (Netto-Markt),

mittwochs ist Pause,

donnerstags 10:00 Uhr – ab Post,

freitags 14:00 Uhr – ab Bahnhofstraße 26 a (Netto-Markt).

Jeweils eine Stunde später ist Rückfahrt.

Durch die Schließung der beiden Vollsortimenter sind Personen ohne Auto oder Fahrrad zunehmend auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen. So fährt die Buslinie 565 von der Endhaltestelle Stadtbahn aus über die Innenstadt (Post) ca. stündlich zum Gewerbegebiet Süd; von Süden kommend fährt der Bus direkt zur Stadtbahn. Des Weiteren fährt die Linie 566, der sogenannte Stadtbus, vom Bahnhof Rhöndorf über die Innenstadt (Haltestelle Post) und Selhof werktags stündlich sowie morgens und abends für den Berufsverkehr in 20-minütigen Abständen zum Einkaufszentrum-Süd und wieder zurück.

Frische Lebensmittel können auch bei einem Besuch des Wochenmarktes auf dem Kirchplatz freitags vormittags von 7:00 bis 13:00 Uhr eingekauft werden. Eine weitere Alternative sind die Lieferservice des „Ihr frischmarkt Adams“ in Selhof und „Ihr Frischemarkt“ in Königswinter(jeweils gegen Gebühr) sowie der individuelle Einkaufsservice des ETAXI Bad Honnef für Produkte des HIT-Marktes (gegen Gebühr). Das ETAXI Bad Honnef bietet auch verbilligte Taxi-Fahrten zum HIT-Markt an gegen Vorlage des Einkaufszettels.

Außerdem lohnt es sich, einen Blick in verschiedene kleinere Geschäfte in der Innenstadt zu werfen, da diese zwischenzeitlich auf den veränderten Bedarf ihrer Kunden reagiert und ihre Sortimente erweitert haben. cp