Bad Honnef tanzt

 
 Eilmeldung!

Die Vorstellungen von „Wohlfühlort“ um 17 Uhr und „Heimat B“ um 19 Uhr von „Bad Honnef tanzt“ Sommertanzfestival im Zirkuszelt am heutigen Donnerstag 22. Juni mussten wegen Unwetterwarnungen abgesagt werden. Sie werden am Sonntag 25. Juni um 10 Uhr („Wohlfühlort“) und 12 Uhr („Heimat B“) nachgeholt. Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Die Vorstellungen am morgigen Freitag 23. Juni und Samstag 24. Juni „Meine Heimat in mir“ (Fr. und Sa. 17Uhr), „Gebor(g)en“ (Fr. und Sa. 19 Uhr), „Wohlfühlort“ (Sa. 13 Uhr) und „Heimat B“ (Sa. 15 Uhr) finden wie geplant statt.

Im fünften Jahr in Folge verwandelt „Bad Honnef tanzt“ die Region für mehrere Tage, 22.bis 24 Juni, in eine Tanzhochburg.

Seit Anfang des Schuljahres 2016 arbeiten die 20 Klassen und Gruppen, wöchentlich mit professionellen TänzerInnen sowie Künstlern anderer Sparten. Dabei entwickeln sie unter Anleitung der Choreografen ganz eigene Tanztheatersequenzen zum Thema „Heimat“. Jetzt ist es soweit: Die große Festivalbühne steht auf der Insel Grafenwerth in einem eigens errichteten Zirkuszelt (Foto). Gebündelt in vier einstündigen Produktionen zeigen jeweils bis zu fünf Klassen gemeinsam ihre Interpretationen und collagenartigen Ideen zum Thema:

 Was bedeutet „daheim sein“, wo fühle ich mich geborgen und ist dieses Gefühl an einen Ort gebunden?

Neben den Grundschulklassen legt „Bad Honnef tanzt“ dieses Jahr mit 10 Gruppen im Alter von 14-17 Jahren einen Fokus auf die weiterführenden Schulen und die Arbeit mit Jugendlichen. Auch Erwachsene, Senioren und professionelle TänzerInnen sind in die Festivalzeit auf der Insel eingebunden.

Einige Darsteller leben erst seit kurzer Zeit in Bad Honnef und Umgebung und bringen mit ihren Erfahrungen aus ihrer Heimat und ihrem meist erzwungenen Weg in die neue Heimat ganz besondere Aspekte zum Thema ein.

Die Tanz- und Theaterstücke werden zeitweise von live-Gesang, sowie 3D-Projektionen auf den Zeltwänden begleitet, welche den Ort und die Zuschauer noch weiter in das Geschehen einbeziehen.

In „Wohlfühlort“ von Mara Dewenter erforschen GrundschülerInnen der Löwenburgschule, der St. Martinus Grundschule Selhof und der GGS Europaschule Rhöndorf am Donnerstag 22. Juni um 17 Uhr und Samstag 24. Juni um 13 Uhr ihre Lebensorte und das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit.

„Heimat B“ von Miguel Angel Zermenio erzählt eine Geschichte vom Werden, Vergehen, Verwandeln und Neubeginnen und handelt von alten Traditionen und Legenden im Rheinland, sowie dem modernen Leben in unserem globalisierten Zuhause. Die 100 TänzerInnen der GGS am Reichenberg Bad Honnef, aus Bonns Fünfte -einer Inklusiven Gesamtschule, der Mathias Claudius Schule in Bonn, der Jugendtanzkompanie DanzaMAZ, der Bonner Tanzgruppen der Lebenshilfe und dem CommDance-Endenich Ü40 tanzen ihr Stück am Donnerstag 22. Juni um 19 Uhr und Samstag 24. Juni um 15 Uhr.

Anna Lu Masch präsentiert zwei Werke. „Meine Heimat in mir“ erzählt die Geschichte eines Jungen und seiner Suche nach Halt und Sicherheit. Während er erwachsen wird, entdeckt er immer wieder Möglichkeiten aus der Gegenwart und Realität zu entfliegen. Getanzt wird das Stück von SchülerInnen der Gebrüder Grimm Grundschule Rheinbreitbach, der Konrad-Adenauer Hauptschule Bad Honnef, der Theodor-Weinz Schule Aegidienberg und dem Schloss Hagerhof am Freitag 23. Juni und Samstag 24. Juni jeweils 17 Uhr.

Ihre Choreografie „Gebor (g)en“ mit dem Gymnasium Nonnenwerth, der Hauptschule Neuenhof in Siegburg, dem Martinus-Gymnasium in Linz, der Kompanie BOYS und GIRLS aus Bad Honnef und der Erwachsenen-Tanzgruppe des TV Eiche spielt mit unterschiedlichsten Facetten der Heimatverbundenheit und der Trennung von Menschen durch Grenzen und Mauern. Zu sehen Freitag 23. Juni und Samstag 24. Juni jeweils 19 Uhr.

Besonderes Highlight ist auch die Einbindung der jungen Profi-Tanzkompanie „Ensample“ als Gäste aus Herne. Sie zeigen jeweils in den Pausen zwischen den Hauptstücken auf einer zusätzlichen Outdoor-Bühne Ausschnitte aus ihrer aktuellen Choreografie: Eine Komposition aus Tanz, Sprache und Musik. Die fünf junge Tänzerinnen und Tänzer bis 26 Jahre performen dabei frei nach Janne Tellers Roman „Nichts: Was im Leben wichtig ist“ und lassen so ein Tanztheater der besonderen Art entstehen. eb

Zum Wetter: Kurzes Sommerintermezzo

Auf und Ab: Sommertemperaturen, Gewitter und kühle Luft im Wechsel

 Wer Abwechslung mag, kommt im Juni voll auf seine Kosten. Denn auch das nächste Hitzeintermezzo am Donnerstag wird schnell von Gewittern und kühleren Temperaturen abgelöst. Das Wochenende hat bereits wieder höhere Werte im Gepäck.

Donnerstag: Heiß und Gewitter

Auf ein kaltes Getränk in der Sonne können sich Biergartenliebhaber am morgigen Mittwoch freuen. Fast landesweit lacht dann nämlich die Sonne vom Himmel und beschert uns Temperaturen von 21 Grad in Berlin und Hamburg bis zu 27 Grad in Köln und Karlsruhe. Der Feiertag Fronleichnam, der in einigen Bundesländern begangen wird, ist der heißeste und wohl auch schwitzigste Tag der Woche: „Bei 24 Grad im Norden bis über 30 Grad im Süden und Westen ist es am Donnerstag ordentlich heiß. Vor allem entlang des Rheins sind sogar Werte von über 30 Grad zu erwarten“, weiß Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline. „In schwüler Luft können sich jedoch gegen Nachmittag auch kräftige Gewitter entladen. Wer einen Ausflug an den Badesee plant, sollte dies beachten“, warnt der Wetterexperte Habel.

Am Freitag Temperatursturz, dann Besserung zum Wochenende

Blitz und Donner vertreiben schließlich auch die Sommerwärme der letzten Tage und bringen am Freitag rasch eine deutliche Abkühlung. „Bei Höchstwerten um die 20 Grad und frischem Wind ziehen am Freitag vor allem in der Nordhälfte Deutschlands vermehrt Schauer durch“, prognostiziert Meteorologe Matthias Habel. „Für ein warmes Wochenende gibt es jedoch schon Hoffnung, denn landesweit geht es mit den Temperaturen wieder bergauf.“ Einzelne Schauer sind zwar auch am Samstag und Sonntag zu erwarten, die blauen Lücken am Himmel werden aber zunehmend größer und der Regen nimmt ab. Bei Werten um die 25 Grad am Sonntag ist es bereits wieder sommerlich warm.

Was die kommende Woche bringt, bleibt vorerst abzuwarten, angenehmes Sommerwetter ist nach derzeitigem Stand aber nicht auszuschließen. Übrigens sind die häufigen Wetterwechsel im Juni keineswegs selten. Die Wetterlage stellt sich in dieser Zeit auf Sommer um und pendelt sich Anfang Juli zumeist in eine Richtung ein.

Wie lange sich das Wetter Auf und Ab noch fortsetzt und wo und wann es am Donnerstag blitzt, kann jeder Interessierte auf www.wetteronline.de nachverfolgen. Die Benachrichtigung per WhatsApp oder ein Blick auf die WetterOnline App verrät, ob für das Wochenende noch einmal der Badesee oder doch nur ein Spaziergang mit Regenschirm auf dem Programm steht.

Text/Foto: WetterOnline

 

 

Architektenwettbewerb für das Begegnungshaus entschieden

Foto: Die Jury, die über die Platzierung der Entwürfe für das Bad Honnefer Begegnungshaus entschieden hatte, hatte im Bad Honnefer Ratssaal getagt.

v.l. Dr. Beate Schaaf (Ehrenamt), Carolin Böhm (Fachdienstleiterin Umwelt und Stadtgrün), Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Dr. Johannes Suchy (IVPS Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung, Bonn), Bürgermeister Otto Neuhoff, Kerstin Salchow (Ehrenamtskoordinatorin), Sigurd Trommer – Vorsitzender des Auswahlgremiums (Bonner Stadtbaurat a. D., früherer Präsident der Bundesarchitektenkammer), Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern, Jörg Sudmann (Fachdienst Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef), Jens Trautmann (Architekt, Bonn), Paul Krist (Leiter Bau- und Betriebshof), Nadine Batzella (Fachdienstleiterin Soziales und Asyl),Christina Uhlig (Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bad Honnef).

Die Stadt Bad Honnef hatte einen städtebaulichen und architektonischen Wettbewerb zur Errichtung eines Begegnungshauses durchgeführt. Die Jury, die aus externen Fachleuten und Mitarbeitenden der Verwaltung sowie Vertreterinnen der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit bestand, hat jetzt entschieden: Der Siegerentwurf kommt von den Architektinnen Anja Hupperich (m.) und Adriane Niedner-Siebert (r.) (Architekten Hupperich NiednerSiebert) aus Bad Honnef.

Das Haus wird der Begegnung der angestammten Bad Honnefer Bevölkerung mit den hier lebenden Flüchtlingen dienen. Im Sinne der Förderung von Integration und interkulturellem Austausch wird dort ein räumliches und funktionales Angebot geschaffen werden, durch das Menschen verschiedenster Herkunft und Biographie in beiderseitigem Respekt ihre sozialen, kulturellen und praktischen Qualitäten zusammenbringen können.

In der Jurybewertung des ersten Platzes heißt es: „Der Entwurf schlägt mehrere Containereinheiten vor, die durch Anordnung und Stapelung einen vielseitigen Baukörper erzeugen. Die Räume ordnen sich um einen zentralen ‚Marktplatz‘ an, von dem aus die verschiedenen Einheiten erschlossen werden und verschiedene Veranstaltungen z. B. in Verbindung mit der Bühne durchgeführt werden können.

Der Entwurf überzeugt durch variable Raumangebote in eigenständigen Einheiten, so werden durch die funktionale und akustische Trennung verschiedene Angebote parallel ermöglicht. … Durch die Verschachtelung der einzelnen Volumen entstehen verschiedene Räume, Zugänge und Ansichten, die eine baulichräumliche Vielfalt erwarten lassen und zum Entdecken und Nutzen des Gebäudes einladen.“  Den Architektinnen ist wichtig, dass durch das Stapeln und Reihen der Container tolle Möglichkeiten geschaffen werden können, so dass Begegnung stattfinden kann. Die Außenfarbe Orange zeige Fröhlichkeit. Der Komplex werde durch seinen Turm gegenüber der Umgebung kenntlich gemacht.

Elf Büros hatten am Auftakt teilgenommen. Das Preisgericht hatte am 07.06.2017 über die zehn eingereichte Arbeiten beraten. In mehreren Rundgängen wurden die verschiedenen Entwürfe abgewogen. Die Konzepte hatten unterschiedliche Schwerpunkte und architektonische Zugänge und waren durch hohe funktionale und gestalterische Qualität geprägt.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die Stadt Bad Honnef hat sich bei diesem wichtigen Bauvorhaben des Werkzeugs eines Wettbewerbs bedient, um auswählen zu können und so die Qualität der Lösung zu erhöhen. Ich danke den teilnehmenden Büros. Den Mitgliedern im Auswahlgremium danke ich für die engagierte Diskussion. Mir gefällt der Siegerentwurf deshalb so gut, weil die Idee mit Seecontainern zu arbeiten, eine große Symbolik hat.“

Sigurd Trommer, früherer Bonner Stadtbaurat und ehemals Präsident der Bundesarchitektenkammer, war Vorsitzender der Jury. Er freute sich über die robuste und starke Lösung. Andocken, also Erweitern und Ändern ist möglich. Außerdem sei der Bau sehr progressiv, was gerade für hiesige Verhältnisse herausfordernd ist. Man habe sich in sieben Stunden Juryarbeit mit den zehn Entwürfen sehr intensiv beschäftigt.

Auch an der Jury hatten Jens Trautmann, Architekt aus Bonn, sowie für das Ehrenamt in Bad Honnef Kerstin Salchow und Dr. Beate Schaaf teilgenommen. Dr. Johannes Suchy (IVPS, Ingenieurbüro für Vermessung, Planung, Stadtentwicklung, Bonn) hatte das komplette Verfahren begleitet.

Von Seiten der Verwaltung waren in der Jury: Bürgermeister Otto Neuhoff, Erste Beigeordnete der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern, Fabiano Pinto (Geschäftsbereichsleiter Städtebau), Nadine Batzella (Fachdienstleiterin Soziales und Asyl), Carolin Böhm (Fachdienstleiterin Umwelt und Stadtgrün), Paul Krist (Leiter Bau- und Betriebshof), Jörg Sudmann (Fachdienst Gebäudemanagement der Stadt Bad Honnef) und Christina Uhlig (Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Bad Honnef).

Die Architektinnen Anja Hupperich und Adriane Niedner-Siebert, die den ersten Preis erhalten haben, bekommen den Auftrag und 3.000 Euro Preisgeld. Für den zweiten Platz gibt es 2.000 Euro und für den dritten 1.200 Euro.

Der Siegerentwurf ist dynamisch und flexibel, was die sich verändernde Situation der in Bad Honnef angekommenen Flüchtlinge spiegelt. Aufgrund dieser Veränderungen und der aktuellen Entwicklungen bevorzugt die Stadt Bad Honnef als Standort nicht mehr den Rederscheider Weg in Aegdienberg-Rottbitze mit der Nähe zu den derzeitigen Mobilheimen für Flüchtlinge. Beim Ministerium ist beantragt, das Begegnungshaus an der Theodor-Weinz-Grundschule zu errichten. Die Wettbewerbsbedingungen waren bereits so formuliert gewesen, dass die teilnehmenden Büros flexibel geplante Entwürfe vorlegen mussten.

Der Bau des Begegnungshauses wurde ermöglicht durch die erfolgreiche Teilnahme der Stadt Bad Honnef am Förderaufruf zum Sonderprogramm „Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ des Landes NRW (Anfang 2016). Gefördert werden 70 Prozent der Kosten für das Verfahren. Der Bau kostet insgesamt um die 455.000 Euro.

Die nächsten Schritte sind die Festlegung des Standorts, Ausarbeitung der Planung, Ausschreibung und der Bau. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist voraussichtlich im Jahr 2018.

 

BAD HONNEFER RESTAURANTBESUCH: Gilberts im Domkapitel Hof

Zu Tisch mit Helge Kirscht

Vor genau 10 Jahren übernahmen Angela und Rudi Gilbert das ehrwürdige Gemäuer aus dem Jahre 1601 und machten es zu einem der angesagtesten Restaurants in der Region. Genau: Region! Angela Gilbert sagt: „So schätzungsweise 80 Prozent unserer Gäste kommen aus Köln, Bonn, Linz, Mehlem, Bad Godesberg oder Königswinter“. Abends.

Mittags kommen viele Geschäftsleute aus den umliegenden Firmen und Institutionen, um die preiswerten aber leckeren Gerichte von der Tageskarte zu genießen. Bevorzugt in dem mediterranen Innenhof des Fachwerkhauses, der umgeben ist mit Feigen-, Oliven- und Kiwibäumen. An einer uralten, freigelegten Bruchsteinmauer rankt Wein in die Höhe, in der Mitte des Hofes plätschert ein Brunnen unermüdlich vor sich hin.

„Hier kann man ja ganz schön abhängen“, meint Musikprofessor Helge Kirscht, mit dem ich zum Mittagessen verabredet bin. Kirscht ist mitten drin in seinem Summer-Jazz-Festival, heute Heinbar, morgen Maritim Hotel in Königswinter, übermorgen Club Pseudonym. Läuft. Und in genau einem Monat findet seine achte 7 Mountains Music Night statt, „Und mein Adrenalin geht jetzt schon wieder heftig nach oben“. Kein Wunder. Eine Nacht (Samstag, 1.Juli ) mit 20 Konzerten in 16 Locations, in den Shuttle-Bussen, plus Rahmenprogramm am Freitag im Weingut Broel und Sonntag im Weinhaus Hoff.

In diesem Jahr sind zwei neue Veranstaltungsorte dabei, Konzeptstore Herzblut und das neue Restaurant Chamai. Angela Gilbert serviert Hähnchenbrust Milanese an Tomaten Penne Rigate, das Tagesgericht. Herr Kirscht bevorzugt Gambas zu einem leichten französischen Rosé-Wein. Angela Gilbert sagt: „Unsere Küche ist ein Resultat aus der klassischen französischen Küche gepaart mit saisonalen Lebensmitteln und nach Verfügbarkeit auch regionalen Spezialitäten.

Neben hochwertigen einfachen Gerichten bis hin zu exklusiven Menüs bieten wir immer verschiedene  Fisch-, Fleisch- und auch vegetarische Speisen an, um jedem Wunsch gerecht zu werden. Durch das geschickte Einsetzten von modernen Küchentechniken finden auch Elemente aus der Avantgarde  einen Platz in  unserer Küche“. In der Küche zaubert normaler Weise Rudi Gilbert, heute ist „De Tschieev“ allerdings unterwegs in seiner gleichnamigen Freizeitbadaußenstelle. „Wir sind Workaholics“ schmunzelt Frau Gilbert, „wir brauchen keinen Urlaub“.

Es scheint so. Im vergangenen Jahr haben die Gilberts bekanntlich die Freizeitbad-Gastronomie auf der Insel Grafenwerth kurzerhand mit übernommen. Aber nicht nur das: Gilbert ist zudem Dozent an der IUBH. Kochlehrer also. Seine Ausbildung hat er im Hamburger Plaza-Hotel absolviert. Ungefähr zur gleichen Zeit war seine Gattin im Berliner Grand Hotel Esplanade bereits „Chef de rang Service“. Neben den Fleisch-und Fischgerichten, Salat und Pasta, wird kanadischer Hummer aus dem Meerwasserbecken angeboten.

„Das gibt es wohl auch nicht an jeder Ecke“, runzelt Herr Kirscht völlig zu Recht seine Musikerstirn. Hier Hummer, US-Steaks, Dorade oder Gambas in vollendeter Form zubereitet und serviert. Und dort im Freizeitbad Fritten, Pizza und Curry-Wurst. Wie die Gilberts diesen Riesenslalom durch die Geschmackswelten schaffen, dazu mehr in der kommenden HWZ. Herr Kirscht? „Schreib noch, dass ich mich sehr darüber freue, dass meine Hauptsponsoren bei der 7 Mountains Musik Night wieder mitmachen. Nämlich die BHAG, Gaffel und Sion und gleich vier der im Rat der Stadt Bad Honnef vertretenen Parteien. Und ganz neu die Beefer“. bö

Bad Honnef und die „Post“

Das neue Gebäude auf dem Postareal wird ein architektonisches Highlight von Stararchitekt Wilfried Pilhatsch für die Innenstadt. Die Paketpost zieht in Teile der „Delu-Hallen“ ein (u.). 

STADTENTWICKLUNG: Jetzt geht es „nur noch“ um den Pachtzins

„Die „Post“ nutzt ihre vertraglich zugesicherte Option und verlängert den bestehenden Pachtvertrag um weitere fünf Jahre“, diese Meldung sorgte für einigen Wirbel in der vergangenen Woche. Dabei ist das ein völlig normaler Vorgang, auch bei laufenden Vertragsverhandlungen. Die „Post“ will und muss auf der sicheren Seite stehen. Immerhin arbeiten für den Zustellstützpunkt Bad Honnef 300 Menschen in den Bereichen Logistik, Sortierung, Schalterdienst und Schließfach.

Von Bad Honnef gehen knapp eine Millionen Briefe und fast 50.000 Pakete wöchentlich in zehn weitere Städte in der Umgebung bis weit hinein nach Rheinland Pfalz. Bekanntlich laufen die Verhandlungen zwischen der „Post“ und dem Investor, Rhein.vent, vertreten durch Lutz Kelle, dem das Postgebäude in Bad Honnef gehört, schon eine ganze Weile. Und im Prinzip sind sich Post und Investor mittlerweile auch einig. „Man ist gar nicht so weit voneinander entfernt“, meint Bürgermeister Otto Neuhoff, der sich jetzt im Endspurt als Vermittler einbringen will.

Ein neues Quartier für die Paketpost ist mit Teilen der „Delu-Hallen“ in Rheinbreitbach (Foto unten) gefunden worden. Die Planungen für das neue Postgebäude stehen fest (Foto oben). Im Herbst sollen die Bauarbeiten, hier wie dort, beginnen. Jetzt geht es „nur noch“ um die Höhe der Pachtzahlungen seitens der „Post“. Ursprünglich, so lautet die Vereinbarung, sollte die Höhe des Pachtzins gleich bleiben. Gleiche Größe, gleiche Pacht.

Durch gestiegene Ansprüche der „Post“ haben sich die Innen-und Außenflächen mit den geplanten Neubauten um rund 500 Quadratmeter erheblich vergrößert. Im Raum stehen 4.000 Euro monatlich an Mehrkosten. Und die will  der Investor natürlich umgelegt wissen. Die Post besteht andererseits auf der ursprünglichen Abmachung: Gleicher Pachtzins.

Sicherlich kein leichtes Spiel für Vermittler Otto Neuhoff, für den das Postareal nebst Saynscher Hof zum Herzstück des Stadtentwicklungskonzeptes gehört. Aber, er hat einen Trumpf im Ärmel: Er kennt seinen ehemaligen Arbeitgeber, eben die „Post“, quasi in- und auswendig, tief heraus aus der Managementebene. Zur Erinnerung: Mittelpunkt des neuen Geschäfts-und Wohnhauses auf dem heutigen Postareal soll ein Supermarkt sein. Laut Investor steht das Unternehmen Edeka-Kaiser’s, das zuletzt an der Ecke zur Fußgängerzone einen kleineren Laden hatte, als Betreiber in Warteposition.

Auch soll es wieder eine Ladenzeile im Haus geben. Um diese zusätzlich zu beleben, sollen die Post samt Schließfächern und die Postbank an die Bahnhofstraße verlegt werden. „Das belebt dort zusätzlich“, so die Planer. Darüber hinaus sind Büros und weiteres Gewerbe vorgesehen. Auf zwei Tiefgaragenebenen sollen an die 170 Parkplätze entstehen. Die Anfahrt soll im Wesentlichen über die Bahnhofstraße, die Ausfahrt über den Saynschen Hof erfolgen. bö

Der Sommertraum in Bad Honnef geht am Sonntag weiter

Traumhaftes Wetter, magische Feste. Samstag eröffnete Bürgermeister Otto Neuhoff das Bad Honnefer Rosenfest mit der Rosenkönigin und ihren Prinzessinnen. Zeitgleich erklommen die „Gipfelstürmer“ die Rhöndorfer Steilhänge, um dem Weinvolk ihre neuesten Kreationen vorzustellen. Rosenkönigin hier, verkaufsoffener Sonntag in der Bad Honnefer City, plus 60 Verkaufsstände und die Jungwinzer in den Steilhängen. Es lohnt sich einmal mehr, Bad Honnef aufzusuchen. Neben den Festen laden die Insel Grafenwerth und das Rheinufer zum Verweilen ein. bö

ADFC – Klimatestergebnisse für Bad Honnef vorgestellt

Foto: Im Bad Honnefer Rathaus wurde der ADFC-Klimatest besprochen, v.l.: Stephan Weber (Student und Auszubildender des ADFC), Helmut Biesenbach, Rolf Thienen (Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge), Johanna Högner (Büroleitung und Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef), Bürgermeister Otto Neuhoff, Dr. Peter Lorscheid (verkehrspolitischer Sprecher des ADFC für den rechtrheinischen Rhein-Sieg-Kreis).

Gemeinsam mit Bürgermeister Otto Neuhoff und Büroleiterin Johanna Högner stellte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (kurz: ADFC) die Ergebnisse des Fahrradklimatests 2016 vor. Dr. Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC, hatte auch gleich Anregungen für die Verbesserung des Fahrradverkehrs in Bad Honnef mitgebracht. Bürgermeister Otto Neuhoff, selbst leidenschaftlicher Fahrradfahrer, zeigte sich offen für Gespräche und Änderungswünsche.

Er bot den Mitgliedern des ADFC an, die Konzepte mitzugestalten, die die Verwaltung zur Verbesserung der Radverkehrs erarbeiten wird.Der ADFC-Fahrradklimatest wird alle zwei Jahre durchgeführt. Jede Stadt oder Gemeinde, aus der sich mehr als 50 Bürgerinnen oder Bürger beteiligen, wird erfasst. In Bad Honnef wurde mit 51 Teilnehmenden erstmals die Auswertungsgrenze erreicht. 27 Kriterien, die für das Fahrradfahren wichtig sind, werden auf einer Schulnotenskala von 1 bis 6 bewertet.

Die Ergebnisse sind aufgrund dieser Art der Erhebung zwar nicht repräsentativ, aber, so Dr. Peter Lorscheid, sie sagen doch einiges aus. Er sagte: „Mit einer Note von 4,13 kann Bad Honnef nicht zufrieden sein. Man würde sich sicher wünschen, dass das Ergebnis besser ist.“ Der Notendurchschnitt für Deutschland beträgt 3,71 und für den Rhein-Sieg-Kreis bei 3,92 und in der Größenklasse von Bad Honnef liegt er bei 3,7.

Im Test außerordentlich positiv beurteilt wurde, dass in Bad Honnef die Einbahnstraßen für die Fahrradfahrenden in Gegenrichtung geöffnet sind. Auch aufgrund des zügig möglichen Radfahrens und der Erreichbarkeit des Stadtzentrums erhielt Bad Honnef gute Noten. Verbesserungswürdig sind schwerpunktmäßig drei Punkte: der Ausbau des Rheinradweges, die Verbindung zwischen Berg- und Talbereich sowie der schlechte Straßen- und Radwegezustand.

 Rolf Thienen, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge, trug zwei Vorschläge vor: Zum einen sollten Straßen wie die Rommersdorfer Straße zur Fahrradstraße erklärt werden, damit die Hauptstraße entlastet ist und das Sicherheitsgefühl der Fahrradfahrenden gestärkt wird. Als zweiten Vorschlag erläuterte Rolf Thienen die Intensivierung der Werbung fürs Fahrradfahren. An den Ortseingängen fehlten beispielsweise Hinweise auf die Stadt sowie Hotellerie und Gaststätten, hier insbesondere die Jugendherberge. Eine Beschilderung mit Willkommensgruß wäre gut.

 Helmut Biesenbach machte auf den fehlenden Radweg nach Aegidienberg aufmerksam. Er fährt täglich mit dem Rad über das Mucherwiesen- und Schmelztal. Außerdem sind auch in Aegidienberg Straßen und Wege in schlechtem Zustand. Schlaglöcher, Wurzelhebungen und Aufbrüche machen das Radfahren schwer.

 Bürgermeister Otto Neuhoff wies auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept hin, das derzeit erarbeitet wird. Hierin werde das Radfahren Berücksichtigung finden. Nach der Sanierung des Haushalts können Straßen und Wege in Stand gesetzt werden, auch wenn in Bad Honnef die Schwierigkeit bleibt, dass manche durch die Stadt führenden Straßen zum Land gehören wie beispielsweise die Rhöndorfer und Linzer Straße. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Wir wollen die Situation insgesamt verbessern.

Nach dem Haushaltsausgleich ist es unser Ziel, mit einem Fachgutachter Lösungen für das gesamte Stadtgebiet zu erarbeiten, die den Fahrradverkehr fördern. Wichtig aber ist auch das Umdenken im Kopf: Der Verkehr muss entschärft und der Radverkehr gestärkt werden, zumal Bad Honnef sich im Rahmen des UNESCO-Projektes Bildung für nachhaltige Entwicklung engagiert.“ Er werde die guten Anregungen des ADFC aufgreifen und der Politik ein umfassendes Maßnahmenpaket vorstellen.

 

 

Helmut Brethauer ist tot

Foto: Helmut Brethauer vor knapp zwei Wochen beim „Profittlich-Fest“ in Rhöndorf

Mittwochvormittag erlag der Rhöndorfer Gastronom Helmut Brethauer einem Krebsleiden.

Der stets gut gelaunte Wirt mit einem riesengroßen Herz für die Probleme anderer Menschen, gehörte mit seiner unnachahmlichen Art wohl zu den beliebtesten Menschen dieser Stadt. Er war Mitglied in unendlich vielen Vereinen, er engagierte sich, wo es nur ging, und er war tatkräftiger Senator der KG Große Selhofer.

Mit vielen großen Festen in seinem Restaurant „Am Ziepchen“, ob bayerisch oder op kölsch, sorgte er für das, was er selber so sehr liebte: Spass an der Freud. Seine Karriere startete er mit seiner Frau Resi im Hause Helmut Frankenberg. Als Butler bei dem Mitinhaber von Penaten.

Nach dem tragischen Tod von Frankenberg bei einem Flugzeugabsturz in Afrika übernahmen Helmut und Resi Brethauer die legendäre Rhöndorfer Kneipe „Zum Fässchen“, bevor sie das Restaurant „Am Ziepchen“ mit prallem Leben erfüllten. Helmut Brethauer wird in unserer Erinnerung immer weiter leben.

Ein ausführlicher Nachruf folgt in der kommenden Ausgabe der HWZ.                                                                                                                                                               bö       

Domstürmer rocken das Kurhaus

„Eigentlich war es eine Schnapsidee“, schmunzelte Jörg Pütz bei der Begrüßung der Gäste. „Nach der Prunksitzung haben wir überlegt, ob wir denn auch mal im Sommer etwas zusammen machen könnten, beispielsweise ein Benefizkonzert für Honnefer Pänz veranstalten“.

Spontan sagten die Domstürmer den Halt Pölern zu, und am Mittwochabend wurde aus der Schnapsidee Realität. Die Domstürmer standen auf der Kurhausbühne vor proppenvoller Kulisse. Kölsche Tön gehen auch im Sommer. Pütz: “ Spass haben, mitsingen, tanzen, viel essen und trinken , denn jeder Cent den wir heute einnehmen kommt dem Stadtjugendring für die Feriennaherholung zugute“.

Die Domstürmer fühlten sich auf der Kurhausbühne gleich wie zuhause. Frontmann Micky Nauber vermisste nur eins: „Wo sind denn die Stufen zur Bühne“? Die gibt es im Sommer nicht, und trotzdem machte die Band „Ihr Ding“. Im Kurpark wurde derweil gegrillt, im Saal funktionierte der Bierausschank bestens.

Aus der Schnapsidee wird wohl jetzt Tradition. So wie es sich für die Halt Pöler gehört. Zur Freude der Honnefer Pänz. bö

Wachstum in Bad Honnef

Wachgeküsst – Flucht nach vorn oder planvolle Entwicklung

Wer nach vorn schaut und plant, glaubt an Zukunft. Für sich selbst, für Andere, für die Kinder. Die Augenblicke, wo alles so bleiben soll, sind selten: Hochzeitskuss, Meisterschaft, Kindstaufe, Sonnenuntergang. Meist geht es jedoch um Entwicklung, Veränderung, Wandel.

Bad Honnef ist wieder so weit, dass es Visionen hat. Vokabeln des Optimismus machen die Runde – Aufbruch, Ende des Stillstands, Zukunft eben. Die Stadt beschäftigt sich damit, was sie tun will, wie sie werden will, was dazu nötig oder sinnvoll ist. Dass Bad Honnef das wieder kann, ist gut. Es macht sogar Spaß. Zumindest solange miteinander gesprochen wird, konstruktiver Wille und Wertschätzung gelten.

Natürlich will jede Kommune eine bessere Zukunft. Das Besondere in Bad Honnef ist, dass dort in der Tat gründlich geplant wird. Nicht hier mal einen Acker betonieren oder dort ein Zelt aufbauen für Flüchtlinge. Es gibt fortgeschrittene konkrete Vorstellungen zu einem Stadtentwicklungskonzept, und dieses ISEK wird sehr bald geltende Richtschnur. Jedenfalls ist bereits festgelegt, wann und wie ISEKs Maßnahmen priorisiert werden. In einem Prozess, in dem wieder Bürgerbeteiligung stattfindet. Bei Stadtmarketing, Honnefer Dachmarke und Onlinevermarktung treffen sich die Beteiligten schon zum Probelauf, der einen tragfähigen kompletten Vorschlag präsentiert. Politik, Geschäftsleute, Wirtschaft und Verwaltung beraten gemeinsam im Rathaus ein großes reales Maßnahmenpaket – wahrlich neue Wirklichkeit, neue Übung.

Bei manchen Themen kann die Stadt noch von Nachbarn lernen. So weiß Jede und Jeder, dass andere Kommunen viel größere Gewerbegebiete haben. Wo will Bad Honnef da landen, was will es zulassen, wo will es um Ansiedlung welcher Wirtschaft werben? Selbstverständlich lohnt sich Weitblick immer, doch zunächst rufen Leerstände in bestehenden Gewerbegebieten und Großimmobilien (Heideweg, Rottbitze, Ex-KaSoZi, Uhlhof, TXL) nach neuen Nutzern. Der Rhöndorfer Businesspark gab kürzlich auf und beantragt nun eine sehr intensive Wohnbebauung, die in kaum einer Weise mehr zum Gesicht des Ortsteils passt. Zudem steht die City nach dem Aus für Kaiser‘s jetzt ohne jeglichen zentralen Lebensmittelversorger da. Man merkt es: Die Innenstadt ist deshalb leerer geworden, klappt früher die Bürgersteige hoch. Gleichzeitig wollen zwei Sortimenter bauen – davon einer wieder „außerhalb“ – von denen jeder weiß, dass Honnef so viel nicht braucht. Vorprogrammierte Kannibalisierung.

Wirtgen-Akademie, Confiserie Coppeneur im gut bestückten Gewerbegebiel Dachsberg, Gesamtschule Sankt Josef, Edeka Klein, VW Klinkenberg, Beefer und seit langem schon HIT-Markt zeigen, dass es anders geht. Gut geplant, kontinuierlich entwickelt. Erfolg über Qualität. Oft Klasse statt Masse. Das passt zu Bad Honnef. Denn hier wohnen und arbeiten vorrangig dienstleistende Menschen. Gern auch mit etwas Geld samt dementsprechender Ansprüche. Ansprüche, denen eine Stadt ohne entsprechende Schulangebote eben nicht reicht. Spezifische Bedürfnisse, Vorlieben wie z.B. das Leben in viel Natur mit hoher Qualität – und zum Beispiel zahlreichen Parks. Eines gilt ganz bestimmt nicht: Honnefs Menschen sind leicht zufrieden zu stellen. Mitnichten.

Woraus dann Vorschläge folgen wie eine „kleine Markthalle“ im ehemaligen Kaiser’s. Oder auch dezidierte Ablehnungen wie bei Tempo 30 in der Kardinal-Frings-Straße, beim Verlust von Hockey- und Bolzplatz in Selhof, bei einer Bebauung des Stadtgartens oder bei der irritierenden Retro-Planung einer flotten Fahrrinne im Floßweg. Abwegige Argumentationen werden schneller durchschaut: Selbstverständlich sind pollergeteilte Wohnstraßen auch in anderen Kommunen probates Mittel der Verkehrsberuhigung. Zu Recht, oft, erfolgreich . Und natürlich gehen Parkgebühren ohne ausgegorenes Konzept in die Ehrenrunde. Wer selbstbewusste Bürger will, muss mit genau diesen auch leben können.

Besonders schwierig wird das beim Plan, die Stadt zu starkem Wachstum zu animieren. Nicht in der Qualität – denn die ist ja gewollt – sondern über starken Zuzug. Ein Wille zu quantitativer Aufstockung, womöglich zur Füllung heute leerer City-Geschäfte mit Kunden? In einer Stadt, in der gerade 70 Prozent der Kaufkraft ihrer eigenen Bürger  ausgegeben werden? Die auswärtige Kunden noch nicht genügend anzieht und hiesige noch nicht wirklich zu binden vermag? Während Siegburg 140 bis 160 Prozent seiner Kaufkraft als konsumtiven Umsatz verbucht – ohne riesige Parkplätze, sondern über beste Anbindung per Öffentlichem Personennahverkehr. Was werden die heutigen Honnefer sagen, wenn sie ihre Stadt einst zugebaut wiederfänden? Wenn sie hohe Lebens- und Umweltqualität weg wäre. Vorhaben wie die „Verbindung von privatem und öffentlichem Grün“ sich als Phrasen erwiesen?

Abschließend kurz zum Rechnen: 27 Hektar möglichen Baulands gibt es noch innerhalb der heutigen Siedlungsgrenzen, weitere 27 außerhalb unter Hinzuziehung des heute noch grünen Honnefer Südens samt sämtlicher übrigen Ressourcen. Auf den Hektar lassen sich 20 Einfamilienhäuser kalkulieren, jedes mit durchschnittlich drei Bewohnern. Macht aufgerundet 55X20X3=3.300. Die auch bei teilweiser Geschossbauweise nie rechnerisch über 4.000 kommen. Das alles jedoch nur unter den irrealen Voraussetzungen der Nicht-Existenz von Scheidungen, ausziehenden erwachsenen Kindern, Trend zu mehr Quadratmetern für den Einzelnen etc.. Denn diese Faktoren verlangen zusätzlichen Wohnraum. Wer unter solchen Vorzeichen auch bei radikalem Ausquetschen der letzten Fläche „3.000plus“ als Zuzugsquote postuliert, ist mutig. Wer von 5.000 redet, sollte dies mit Realitäten abgleichen. Bad Honnef bietet viel für Wachstum – besonders in der Qualität. bh