Feuilletonisten

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; es sei denn, sie steht in der Zeitung. Im sogenannten Feuilleton, welches hier in der Honnefer Wochenzeitung außer in meinem bescheidenen Beitrag auch in der Literaturkolumne meiner geschätzten Kollegin Franziska Lachnit seinen Ausdruck findet, werden bekanntermaßen die Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten des Lebens in erbaulicher Weise dargestellt.

Natürlich kann man sich immer wieder fragen, ob Kultur essentiell für die Menschheit ist, wo so viele weitere Probleme in der Bundes-, Landes- und Lokalpolitik zu lösen sind. Etwas Erbauung braucht der Mensch, erfahrungsgemäß lebt er nicht vom Brot allein. Apropos Feuilleton, wahrscheinlich ist mein Herausgeber jetzt etwas überrascht, dass ich diesen Begriff für unsere kleine Lokalpostille präge, das war ihm bislang wohl selbst so nicht bewusst.

Damit reiht sich die HWZ ein in eine Reihe mit so berühmten Printprodukten wie Süddeutsche, Zeit oder FAZ, die gleich ganze Redaktionen hochbezahlter Feuilletonisten beschäftigen. Hört sich ja schon etwas pompös an, der Titel. Das Feuilleton ist manchem geradezu der Inbegriff der abgehobenen Hochkultur. Eigentlich wollte ich es ja auch nur mal erbaulich erwähnen. Ich glaube, ich bleibe lieber bei der Kolumne, Abgehobene gibt es rund um den Drachenfels (und oben drauf) schon genug. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

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