Freikarten

Kultur, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kultur ist entbehrlich; vielleicht nicht immer, aber spätestens, wenn sie Geld kostet. Ich weiß nicht, ob es das schlechte Beispiel der Öffentlichen Haushalte ist, welches ich ja nun schon oft genug gegeißelt habe.

Aber in der letzten Zeit ist mir doch immer mehr aufgefallen, dass auch private Musikkonsumenten grad ihr Portemonnaie vergessen haben, wenn es irgendwo darum geht, einem musikalischen Dienstleister eine finanzielle Anerkennung zu geben. Dass sich in den Wochen vor der 7MMN immer wieder Leute finden, die mich grad 1-2 jährlich im Vorbeigehen grüßen, und die dann äußerst freundlich um Freikarten bitten, das bin ich schon gewohnt.

Auch Zaungäste bei Open Air Konzerten finden sich immer wieder gerne. Bitteschön. Auf dem sowieso schon freien Straßenmusikfestival in Königswinter lichten sich blitzartig die vorher geschlossenen Reihen, sobald auch nur ansatzweise der berühmte Hut kursiert. Daher auch die eingangs erwähnten, massenweise vergessenen Portemonnaies.

Den Vogel abgeschossen hat letzten Sonntag allerdings der Spruch: „Arbeite was Vernünftiges, dann brauchst du hier nicht betteln zu gehen.“ Peter Tauber lässt grüßen. Wir entwickeln uns wohl so langsam zu einer Nation der Freikulturkultur. Schade eigentlich. Bis nächste Woche also, hören Sie wohl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert