Generalprobe total verpatzt

Aesthetic Racing aus Bad Honnef zurück am Ring

Am kommenden Wochenende startet die VLN-Langstreckenmeisterschaft – die weltweit größte Breitensportserie – mit der 63. ADAC Westfalenfahrt in ihre 41. Saison auf dem Nürburgring. Eine mehr als deutliche Steigerung auf insgesamt 187 Nennungen deutet darauf hin, dass den Fans auch diese Saison wieder packender Motorsport vom Feinsten geboten werden wird.

Und wie eh und je ist das Feld der Starter bunt gemischt: Fünf Cup-Klassen, die PS-starken GT3 Boliden, die TCR-Rennwagen, die erstmals in einer eigenen Klasse gewertet werden, und ein breites Feld seriennaher Produktionswagen garantieren den Fans entlang der legendären Nordschleife des Nürburgrings Rennaction vom Feinsten in allen Klassen! Allen, die das Rennen – leider – nicht vor Ort miterleben können, bietet sich die Möglichkeit, das Training (ab 08:30 Uhr) und das über die Distanz von vier Stunden gehende Rennen, das um 12:00 Uhr startet, im erweiterten Live-Stream auf vln.de ebenso wie auf Facebook zu verfolgen.

Mit am Start sein wird dann auch wieder das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten, das am vergangenen Samstag bei regnerisch kaltem Wetter die Probe- und Einstellfahrten zu einem Testlauf nutzte. „Wenn die alte Regel stimmt, dass auf eine verpatzte Generalprobe eine gelungene Premiere folgt, dann müssten wir schon fast in der Favoritenrolle sein“, so Tveten ironisch nach einem problembehafteten Testtag! „Aber Spaß beiseite: Wir haben den neuen Motor für unseren Porsche 991 leider erst wenige Tage vor dem Test erhalten.

Die Zeit für den Aufbau des Wagens war so viel, viel zu kurz.“ Vor dem Team liegt bis zum kommenden Wochenende auf alle Fälle noch eine Menge Arbeit, um die technischen Probleme im Umfeld des Motors und des Getriebes abzustellen. „Wenn man dem heutigen Tag etwas Positives abgewinnen möchte, dann sicher die Tatsache, dass wir nun wissen, welche Hausaufgaben wir noch zu erledigen haben“, so der technische Leiter Sven Fischer.

Und ob die Probleme mit dem in Eigenregie eingesetzten Porsche nicht schon genug gewesen wären, musste das Team um Tveten kurz vor Ende der Testfahrten dann auch noch erfahren, dass der vermietete BMW im Streckenabschnitt Klostertal auf nasser Strecke verunfallt war, der Fahrer aber unverletzt blieb.

Positives gab es dafür von den Neulingen im Team aesthetic racing zu berichten. Natalie Weber und Kyle Schut, die gemeinsam auf einem weiteren BMW 325i E90 in der Rundstrecken-Challenge an den Start gehen werden, bestanden samstags ihren Lizenzkurs in Mendig. Am Sonntag dann stand im Rahmen der Touristenfahrten ein kleiner Test auf der Nordschleife an. Dem Verfasser dieser Zeilen wurde dabei die Ehre zuteil, Natalie Weber als Beifahrer bei ihren allerersten Kilometern auf der Nordschleife mit allerlei Ratschlägen zur Ideallinie unterstützen zu dürfen.

„Wenn Du auf feuchter und kalter Strecke deine ersten Erfahrungen mit der Nordschleife machst, dann verstehst Du recht schnell, warum sie „Grüne Hölle“ genannt wird. Für mich geht es bis zum Start in zwei Wochen vorrangig darum, meine Streckenkenntnisse deutlich zu steigern“, so Natalie Weber.

Noch eine Anekdote zum Schluss: Haben Sie auch schon Erfahrungen gemacht mit Frauen, die weiße Stiefel kaufen wollten, nur um dann nach Stunden mit blauen Pumps das Geschäft zu verlassen? Nach den Testfahrten musste Weber ja auch noch ein komplettes Rennfahreroutfit kaufen. Der Overall sollte in Farbe crème oder blau sein, nur auf keinen Fall rot! Nun darf der geneigte Leser gerne einmal raten, welche Farbe er schlussendlich hatte …                                                                                                     H.J.Kniebes

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