SFA: 1. Vorsitzender gesucht

 

Tim Döring (l.) freut sich über die vom Vorsitzenden der Sportfreunde Aegidienberg, seinem Großvater Claus Elbert, überreichte Urkunde zur Verleihung der Silbernen Ehrennadel.

 Wann kommt der „Erste Spatenstich“ für die neue Sporthalle in Aegidienberg? Mit dieser Frage an die Stadt Bad Honnef beauftragten die Mitglieder der Sportfreunde Aegidienberg (SFA) ihren Vorsitzenden Claus Elbert bei ihrer Jahreshauptversammlung. Zur Aegidienberger Kirmes hatte Bürgermeister Otto Neuhoff seine Unterschrift unter den Bauantragt bestätigt, im Oktober sollte Baubeginn sein, damit die Halle fristgerecht bis Ende 2017 fertig ist und die 500.000 Euro-Spende des inzwischen verstorbenen Mäzens Joseph Bellinghausen nicht verfällt. Geschehen ist auf dem vorgesehenen Bauplatz bisher nichts.

Die Sportstättennutzungsgebühr, die ab 2016 von den Vereinen an die Stadt zu entrichten ist, kostet die SFA 9.000 Euro im Jahr für die Nutzung der Turn- und Schwimmhalle, so Claus Elbert. Dazu kommen 2.100 Euro für das Bürgerhaus. Die Schulschwimmhalle, deren Hubboden kürzlich für knapp 300.000 Euro repariert wurde, sei sanierungsbedürftig – oder müsse durch eine neue Schwimmhalle, eventuell im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Sporthalle, ersetzt werden. Eine Gesamtsanierung würde 1,5 – 1,7 Millionen Euro kosten, so der Stellvertretende SFA-Vorsitzende und Stadtratsmitglied Klaus Katzenberger. Die Nutzungsgebühr für das Schwimmbad hat der Bad Honnefer Stadtrat trotz Einsprüchen der Vereine und des Stadtsportbunds auf 22,50 Euro pro Stunde für 2016 und auf 32,00 Euro pro Stunde ab 2017 erhöht. Besonders gebeutelt von dieser Kostensteigerung sind die 70 Mitglieder der Triathlon-Abteilung, deren umfangreiches Schwimmtraining mit 6.000 Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Die Kosten müssten von den Nutzern getragen werden, der Gesamtverein unterstützt mit 5,00 Euro pro Stunde.

Als erfreuliche Ergebnisse in diesem Jahr verbuchte der SFA-Vorsitzende den derzeitigen 2. Platz der 1. Fußball-Herren-Mannschaft auf dem Weg zum hoffentlichen Wiederaufstieg, drei Kreismeister-Titel der Leichtathletik-Jugendlichen und die erfolgreiche Wiederbelebung der Tanzgruppe „Mikados“. Auch die Teilnahme einiger junger Asylbewerber beim Fußball und in der Tanzgruppe sei problemlos.

Dass sich mit Heike Pudrowski nach dem Wegzug von Alexandra Schmidt schnell eine Nachfolgerin als Sozialwartin zur Verfügung stellte, wurde von der Mitgliederversammlung begrüßt und durch eine nachgeholte Wahl einstimmig bestätigt. Heike Pudrowski musste nicht nur bereits viermal bei Verletzungsfällen im Fußball aktiv werden, sie hat auch schon die Lizenz zur Sportabzeichen-Abnahme erworben.

Ohne Fehl und Tadel ging wieder der Finanzbericht von Norbert Hoss über die Bühne. Aus der ordentlich geführten Kasse mit einem Haushalt von gut 125.000 Euro konnten die Mitglieder der Bildung überwiegend zweckgebundener Rücklagen von knapp 115.500 Euro bei einem Überschuss von ca. 900 Euro zustimmen.

Zu einem grundsätzlichen Nachdenken über das Ausrichten der Aegidienberger Kirmes regte der Bericht des Organisationswarts Rolf Limbach an. Bei insgesamt 950 Arbeitsstunden der Mitglieder aus den einzelnen SFA-Abteilungen, davon allein etwa 15% vom Vorstand, und aufreibenden monatelangen Vorarbeiten des Organisationswarts sei der finanzielle Ertrag enttäuschend. Die Frage, ob die Ortsvereine diese Mammutaufgabe weiterhin auf sich nehmen können und wollen, stand wieder einmal im Raum.

Geehrt wurden Hans-Jürgen Rittermeier für 25-jährige und Rita Kanal für 40-jährige Mitgliedschaft bei den Sportfreunden Aegidienberg, die aber beide der Einladung zur Entgegennahme der Ehrenzeichen nicht gefolgt waren. Dafür konnte sich Tim Döring, der Enkel des SFA-Vorsitzenden Claus Elbert, bereits die Silberne Verdienstmedaille anstecken lassen. Er spielt seit seinem 15. Lebensjahr schon 15 Jahre lang ununterbrochen in der 1. und 2. Mannschaft Fußball, hat für den Ausbau des neuen Sportplatzes gearbeitet, mehr als 180.000 Euro dafür gesammelt, indem er das diesbezügliche Computerprogramm geschrieben und gepflegt hat, jahrelang die Homepage der SFA betreut und hilft weiterhin, wenn es jetzt wieder darum geht, Geld für die Ausstattung der neuen Sporthalle in Aegidienberg zu sammeln.

Bittere Pille zum Schluss: Ein Nachfolger für Claus Elbert als 1. Vorsitzenden, der sein Amt nur noch „kommissarisch“ ausübt und nächstes Jahr endgültig aufhören will – was ihm nach dem jahrzehntelangen unermesslichen Einsatz für den Verein zu wünschen und zu gönnen wäre – ist noch nicht gefunden worden.                                                         urf

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