DRAGONS: Arbeitssieg in Bayern

In einem intensiven Spiel, das wahrlich nicht als Basketball-Leckerbissen in die Geschichtsbücher eingehen wird, können die Dragons Rhöndorf am Ende einen 68:79-Auswärtssieg bei der Zweitvertretung des FC Bayern Basketball verbuchen und bleiben damit voll auf Kurs in Richtung Heimvorteil für die erste Playoff-Runde.

350 Zuschauer im beeindruckenden Audi Dome zu München erlebten einen zerfahrenen Start in die Partie, denn sowohl den Gastgebern, als auch den Drachen vom Menzenberg wollte im ersten Viertel nicht viel Zählbares gelingen. Mehr als vier Minuten prangte auf den Anzeigetafeln ein mageres 2:2 nach Körben durch Kameron Taylor und Karim Jallow, ehe Sebastian Rauch und Marvin Ogunsipe weiter Punkte folgen ließen (5:2).

Beide Mannschaften hatten besonders im ersten Spielabschnitt mit vielen individuellen Fehlern zu kämpfen, was bei den Dragons bereits im ersten Viertel zu 6 Ballverlusten führte. Da die Gastgeber die Fehler jedoch nicht zu nutzen wussten, konnten die Basketballer vom Fuße des Drachenfels trotzdem einen knappen 13:14-Vorsprung mit ins zweite Viertel nehmen. Pünktlich mit dem Start der nächsten 10 Minuten legten die Drachen eine Schippe drauf und wussten sowohl in der Offense, als auch in der Defense die besseren Akzente zu setzen, was Bayern-Trainer Oliver Kostic beim Stand von 16:19 keine andere Wahl ließ, als seine junge Mannschaft via Timeout auf die Bank zu beordern.

Doch auch die Auszeit sollte in dieser Phase des Spiels keine nachhaltige Wirkung entfalten, denn die Mannen vom Menzenberg schafften es immer wieder den Ball unter den bajuwarischen Korb zu bringen und dort abzuschließen, was besonders Center Alexander Möller an diesem Abend mit insgesamt 14 Punkten zu nutzen wusste. Der Basketball-Nachwuchs des Basketball-Schwergewichts aus der Bayerischen Landeshauptstadt suchte auf der Gegenseite sein Glück aus der Distanz, konnte aber keinen seiner 14 Versuche von Downtown in der ersten Halbzeit im Korb der Dragons unterbringen. Entsprechend ging es mit einem verdienten 26:35 für die Dragons zum Pausentee in die Kabine.

Nach einer Halbzeit-Ansprache die es in sich gehabt haben könnte, kamen die jungen Münchner Korbjäger hoch motiviert zurück aufs Feld und zeigten den Dragons, dass sie keinesfalls gewillt waren, das so wichtige Spiel um eine mögliche Playoff-Qualifikation schon herzuschenken. Vor allem das dynamische Duo Karim Jallow und Marvin Ogunsipe übernahm nun Verantwortung für die Hausherren, während die Dragons mit einer Vielzahl an vergebenen Chancen haderten. Sichere Freiwürfe durch Thomas Michel und wichtige Einzelaktionen von Viktor Frankl-Maus und Kameron Taylor sorgten jedoch dafür, dass die Drachen eine knappe 49:52-Führung mit ins finale Viertel des Abends nehmen konnten. Jetzt galt es die eigenen Nerven im Griff zu haben und mit kühlem Kopf die richtigen Aktionen zu setzen und diese Vorgabe erledigten die Drachen gekonnter als die Zweitvertretung des FC Bayern Basketball.

Unter dem eigenen Brett wurde beherzt zugegriffen und in der Offense war es Center Alexander Möller, der mit 4 Punkten in Folge den Vorsprung der Dragons wieder ausbauen konnte (54:60). Zwar konterte Amar Gegic postwendend, doch Thomas Michel und Viktor Frankl-Maus sorgten mit ihren Zählern dafür, dass die Dragons zweistellig davonziehen konnten und sich mit 56:66 letztlich schon vorentscheidend absetzen und am Ende einen verdienten 68:79-Erfolg einfahren konnten.

Wichtiger Garant für den Erfolg war an diesem Abend die gute Freiwurfquote der Drachen, die 81% ihrer Versuche im Korb unterbringen konnten, während die Gastgeber lediglich 59% Treffer für sich verbuchen konnten. Auch von Downtown hatten die Dragons an diesem Abend mit 36% gegenüber 14% die Nase deutlich vorn. ds

Jazz im Weinhaus Hoff

Am Sonntag, 21. Januar, findet ab 11 Uhr ein Benefizkonzert zum Auftakt des 7 Mountains Summer Jazz Festivals 2018 statt. Das Meinhard Siegel Trio aus Essen serviert augenzwinkernd schwungvolle Eigeninterpretationen bekannter Jazz- und Swingtitel aus verschiedenen Jahrzehnten im Weinhaus Hoff in Bad Honnef Rhöndorf, Löwenburgstr. 16 am Ziepchensplatz. Der Eintritt beträgt 5,- Euro, der komplette Erlös kommt der Aktion Deutschland hilft – Nothilfe Jemen zu Gute. hk

Einbruch im letzten Viertel

Dragons unterliegen in Leverkusen

Bayer Giants Leverkusen vs. Dragons Rhöndorf 88:75 (17:22/18:22/19:18/34:13)

Lange Zeit sahen die Dragons Rhöndorf vor 770 Zuschauern in der altehrwürdigen Ostermann-Arena zu Leverkusen wie der sichere Sieger aus. Doch ein fataler Einbruch im letzten Viertel brachte die Mannen vom Menzenberg um den anvisierten Lohn im ewigen Rheinderby.

„Das war eine absolut ärgerliche Niederlage, vor allem wenn man über knapp 30 Minuten das Spiel kontrolliert“, fasste Headcoach Thomas Adelt seine Gefühlswelt nach Abpfiff der Partie kurz zusammen. Zuvor hatte seine Mannschaft über drei Viertel eine solide Leistung aufs Parkett gebracht und war in der Pole-Position für den Sieg an diesem kalten Winter-Sonntag.

Vom Sprungball weg kamen die Dragons fokussiert ins Spiel und konnten den Ball immer wieder in aussichtsreiche Positionen unter den Leverkusener Korb bringen und durch Alexander Möller und Thomas Michel die ersten Punkte der Partie für sich verbuchen (0:7). Zwar kamen nun auch die Hausherren langsam auf Betriebstemperatur, doch auf jeden Call der Gastgeber hatten die Drachen zunächst die passende Antwort parat und gingen nach einem sicheren 3er des stark aufspielenden Anton Geretzki mit einem 17:22 ins zweite Viertel. Auch dort war es am Dragons-Youngster mit der Nummer 10 die ersten Drachen-Zähler aufs Tableau zu bekommen, ehe auf der Gegenseite Alexander Blessig ebenfalls von Downtown die erneute Führung für die Giganten markieren konnte (26:25). Doch auch der knappe Rückstand war zu diesem Zeitpunkt kein Hinderniss für die Mannen vom Menzenberg, denn nach einem zwischenzeitlichen 10:0-Lauf hatten die Drachen wieder eine scheinbar komfortable 28:39-Führung auf der Habenseite und traten mit beim Stand von 35:44 den verdienten Gang zum Pausentee an.

Sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans starten die Drachen brandheiß in die zweite Halbzeit und konnten sich früh im dritten Viertel eine 37:52-Führung erarbeiten, was Trainer-Routinier Achim Kuczmann zur ersten Auszeit des dritten Viertels zwang. Mit defensiven Anpassungen gelang es den Riesen vom Rhein nun vermehrt den offensiven Rhythmus der Drachen zu stören und sich Stück für Stück wieder in Schlagdistanz zu bringen. Als Ex-Drache Tim Schönborn trotz Foul seinen 3er im Drachen-Korb unterbringen konnte und auch den anschließenden Freiwurf sicher verwandelte ahnte das Drachen-Lager bereits, dass es noch ein schwieriger Weg zum anvisierten Auswärtssieg werden würde, was auch der finale Korb des Viertels durch Calvin Oldham unterstrich (54:62). Eben jener Sprössling des ehemaligen Giants-Coach Cavlin Oldham Senior markierte auch die ersten Zähler des finalen Spielabschnitts, ehe Yannick Kneesch von Downtown kontern konnte (56:65). Doch das Momentum war nun merklich auf die Seite des Rekordmeisters aus der Farbenstadt gekippt, denn gegen die geschickt agierende Box-And-One-Verteidigung fanden die Drachen zu selten die passende Antwort. Auch in der Verteidigung entglitten die Giganten in den entscheidenden Phasen der Dragons-Defense und glichen durch den ebenfalls stark aufspielenden Ron Mvouika zum 72:72 aus, bei noch knapp 5 Minuten verbleibender Spielzeit. Mit einem folgenden 9:0-Lauf zogen die Mannen aus der Farbenstadt den Drachen letztlich den Zahn und brachten den am Ende hochverdienten 88:75-Sieg sicher über die Ziellinie.

Trotz der Niederlage im Rheinderby verbleiben die Dragons Rhöndorf auf dem wichtigen zweiten Tabellenplatz und haben nun im kommenden Heimspiel gegen die Dresden Titans die Chance, vor heimischem Publikum wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Thomas Adelt (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir haben es im letzten Viertel nicht mehr geschafft unser Können aufs Feld zu bringen. Zudem wurde Kameron Taylor von den Giants gut aus dem Spiel genommen, was es uns zusätzlich erschwert hat und zu mannschaftlich schlechten Entscheidungen in der Offense geführt hat. Leverkusen hatte dann auch in der Offense die glücklicheren Aktionen und ist somit auch verdient als Sieger vom Feld gegangen. Wir müssen nun daran arbeiten, dass wir es schaffen über 40 Minuten unseren guten Team-Basketball abzurufen, zu dem wir ja nachweislich in der Lage sind. Gerade als junge Mannschaft fehlt uns in den entscheidenden Situationen auch noch die nötige Routine, um eben auch mal knappe Vorsprünge mit den richtigen Aktionen über die Ziellinie zu bekommen. Aber besonders an solchen Spielen wächst eine Mannschaft weiter und wir werden die Fehler aufarbeiten und dann in die gezielte Vorbereitung auf Dresden starten. Mein Dank gilt auch heute wieder den vielen mitgereisten Fans, die uns wie immer sehr gut unterstützt haben.“ ds

Rhöndorf: Frankl-Maus (9, 5 Assists), Taylor (21/1-3er), Dia (DNP), Blass (6/1), Vermum (DNP), Kneesch (3/1), Möller (7), Koschade (0), Michel (12/1), Watkins (2, 7 Rebounds), Reusch (0), Geretzki (15/3)

Leverkusen: Oldham (6, 6 Assists, 9 Rebounds), Blessig (20/3-3er), Nick (3), Twiehoff (2), Legankovas (0), Schönborn (15/2), Mvouika (18/2, 7 Assists), Beckford (8), Kuczmann (0), Merkens (0), Heckel (8/2), Jack (8),

Adventsmarkt in Rhöndorf

Zwei Tage lang drehte sich im malerischen Weinort Rhöndorf wieder alles um die Weihnachtszeit. Im Café Profittlich, auf der Drachenfelsstraße und auf der großen Hoffläche vor dem Haus im Turm boten Künstler und Kunsthandwerker ein breites Angebot an Weihnachtsschmuck und weihnachtliche Accessoires an, dazu gab es – genau richtig zum kühlen Wetter – heißen Glühwein, Eierpunsch und dazu den hellen Profittlich-Punsch, eine Mischung aus Weißwein, Orangensaft, Hochprozentigem und einer geheimen Gewürzmischung.

Und da Essen bekanntlich Leib und Seele zusammen hält, konnten sich die Besucher mit den verschiedensten süßen und herzhaften Leckereien verwöhnen lassen, dazu die weit über die Grenzen der Region bekannten Erzeugnisse aus Peter Profittlich´s Backstube mit nach Hause nehmen: den legendären Christstollen, mit dem der Rhöndorfer Bäckermeister bereits an der Weltmeisterschaft der Stollenvielfalt teilgenommen hatte und Weltmeister wurde, die mit feinsten Zutaten gebackenen Plätzchen, neue Lebkuchen-Kreationen und Makronen, die meist noch ofenheiß vernascht wurden, dazu eine Vielzahl von anderen Köstlichkeiten.

Ob im Café oder rund um die flackernden Feuerkörbe am Haus im Turm, der Rhöndorfer Adventsmarkt ist an Gemütlichkeit, jenseits aller Hektik, kaum zu überbieten. bö

1. Rhöndorfer Wiesn-Fest

Die Idee von Nico Hoffmann, Chef im Rhöndorfer Haus im Turm: „Wir veranstalten ein stimmungsvolles Oktoberfest auf hohem Niveau in bester Lage auf der schönsten Wiese in der Region. Es wird nach bayerischem Vorbild in einem zünftig geschmückten Festzelt gefeiert und bei typischen Oktoberfest- Klängen bestes Oktoberfestbier und bayerische Schmankerl serviert“.

Um diese Idee zu realisieren, hatte der Jungunternehmer gerade mal vier Wochen Zeit. Nicht üppig, aber wer nichts wagt, der kann auch nichts gewinnen. Nico Hoffmann hat gewonnen. Vergangenen Samstag begann das viertägige Wiesn -Fest so zünftig wie in München. Bürgermeister Otto Neuhoff schlug pünktlich um 18 Uhr das Fass an und rief in das proppenvolle Zelt: „O´zapft is“. Jubel.

Unter den Besuchern nicht nur die feierfreudigen Rhöndorfer, sondern auch einige Gruppen aus der Bad Honnefer City sowie Studenten der IUBH. Eine einzigartige Mischung mit Spassgarantie. Vize-Bürgermeister Peter Profittlich, der gerade von einem Kurzurlaub aus Bayern zurück kam, lobte: „Super Stimmung, kein Unterschied zum Original“. Dazu trug natürlich das äußere Erscheinungsbild bei: Alle Gäste kamen in typischer Tracht zu den Rhöndorfer Wiesn. Für fetzige Unterhaltung sorgte die Band „Tropicals“ mit Musik aus den 70ern bis heute und mit Oktoberfest-Klassikern zum fröhlichen schunkeln. bö

2017: Der Wein wird gut

Am Drachenfels sind sie gerade mitten in der Lese. Seit letzter Woche wird Riesling geerntet – und die Winzer sind sehr zufrieden. Karl-Heinz Broel vom Rhöndorfer Gut Domley hatte es schon im August angekündigt, die gute Qualität bestätigt sich jetzt.

„Eigentlich kann ich es nicht wirklich logisch erklären“, sagt Felix Pieper, der andere Winzer am Fels. Auch wenn das Wetter gefühlt nicht pralle Sonne ins Glas brachte, der Wein erfüllt alle Parameter für eine ordentliche Zukunft. Zuckergehalt und Säure sind gut, die physiologische Reife der Trauben ist es auch. Letzteres meint die Ausreifung der Früchte in Fleisch, Schale und Kernen; sie schmecken bereits jetzt lecker.

Von der Menge her ist es differenzierter. Der Gewürztraminer verlor gegenüber dem Vorjahr gleich 85 Prozent, der Müller-Thurgau 45 Prozent. Riesling als Hauptrebe blieb konstant auf dem hohen Ertragsniveau, die anderen Sorten auch. In diesem Jahr fährt Pieper zu ersten Mal Veltliner in den Keller – stolze 350 Liter von den jungen Stöcken, die er 2015 mit hohen Erwartungen auf  0,4 Hektar experimentierfreudig pflanzte. Und die einmal 1100 bis 1200 Liter bringen sollen. Heuer mit 95 Grad Oechsle, also im Bereich einer sehr guten Spätlese an der Grenze zur Auslese.

Das Jahr 2017 verspricht, ein „guter Herbst“ zu werden. Wenn Winzer das sagen, meinen sie eine reiche Ernte. Doch natürlich hängen noch Trauben im Wingert, um die letzten Sonnentage noch mitzunehmen. „Wir müssen noch ein bisschen zocken“, meint Felix Pieper. Aber die Aussichten zur Gesamternte und für ein entsprechendes Resultat stimmen in Rhöndorf. bh

Am Ziepchen: Weiter warten

KLJB nimmt Klärung der Gaststättenfrage selbst in die Hand

Bisher eingereichte Konzepte für die Gaststätte „Am Ziepchen“ nicht tragfähig

Der Bundesausschuss der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands e.V., der vom 16. bis zum 18. Juni 2017 in Würzburg tagte, hat sich in seiner Sitzung ausführlich mit der Zukunft der Gaststätte „Am Ziepchen“ in Rhöndorf auseinandergesetzt. Hintergrund ist, dass das bisherige Pächterehepaar im Oktober 2016 in Ruhestand gegangen ist und die Gaststätte seitdem leer steht. Die Gaststätte gehört zu den Räumlichkeiten der KLJB-Bundesstelle in Rhöndorf.

Im Sommer 2016 wurde von der eigens dafür gegründeten Bürgerinitiative „Pro Ziepchen“ der Wunsch an die KLJB herangetragen, dass auch nach Ausscheiden der bisherigen Pächter eine Gaststätte am Ziepchensplatz in Rhöndorf ihren Platz haben solle. Der nur zweimal im Jahr tagende Bundesausschuss der KLJB hat sich danach im Oktober 2016 erneut mit der zukünftigen Nutzung der Gaststätte befasst und sich dafür ausgesprochen, dass es unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin eine Gaststätte in den bisherigen Räumlichkeiten geben könne.

Als Bedingungen wurde formuliert, dass das inhaltliche Konzept zur KLJB passt und dass keine finanziellen und personellen Mittel des Verbands herangezogen werden müssen. Dies ist insofern wichtig, da die KLJB als gemeinnütziger Verband immer darauf achten muss, ihrem Vereinszweck zu entsprechen. Als dritte Voraussetzung sollte ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorgelegt werden.

Auch der Zeitplan für das weitere Vorgehen wurde im Herbst 2016 beschlossen und an die Beteiligten kommuniziert: Bis zum 31. März 2017 sollten von Interessenten Konzepte für die Gaststätte erstellt und eingereicht werden. Bis zum Stichtag lag dem Verband ein Konzept vor. Die im Verband zuständige Haushalts- und Finanzkommission hat dann – dem zeitlichen Fahrplan entsprechend – dieses Konzept in ihrer Sitzung im April 2017 geprüft und dem Bundesausschuss das Ergebnis der Prüfung vorgelegt. In ihrer Sitzung im Juni haben sich die Delegierten des Bundesausschusses letztlich nach eingehender Prüfung einstimmig dagegen entschieden, das vorgelegte Konzept zu realisieren.

Wichtigster Grund hierfür war das nicht stichhaltige Finanzierungskonzept: Die darin genannten geschätzten 35.000 Euro Sanierungskosten standen einer ordentlichen Kostenschätzung eines Architekturbüros gegenüber, das von mindestens 85.000 Euro ausging. Auch die Mietvorstellungen im Konzept entsprachen nicht den Erwartungen des Verbands als Eigentümer, der bei der Miethöhe mindestens vom Erlös der bisherigen Mieteinnahmen ausgegangen ist. Weiterhin schlug negativ zu Buche, dass das gesamte Finanzierungsrisiko laut Konzept bei der KLJB liegen sollte, was bei einem gemeinnützigen Verein bei einem Scheitern leicht zum Verlust der Gemeinnützigkeit führen kann.

Kommunikation an die Bürgerinitiative

Die KLJB als Eigentümerin der Räumlichkeiten hat in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative „Pro Ziepchen“ ihre Beweggründe geschildert und transparent gemacht, welche Punkte letztlich dazu geführt haben, dass der Bundesausschuss das vorliegende Konzept abschlägig beschieden hat. Gleichzeitig wurde betont, dass der Bundesausschuss weiterhin begrüßen würde, wenn nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen im Gebäude der KLJB-Bundesstelle wieder eine Gaststätte in Rhöndorf eröffnen würde. Die Absage an das einzige bisher vorgelegte Konzept bedeutet somit nicht, dass es in den bisherigen Räumlichkeiten sicher keine Gaststätte mehr geben soll.

Das Gegenteil ist der Fall: Die Haushalts- und Finanzkommission wird sich des Themas nun direkt annehmen und alle Möglichkeiten für die zukünftige Nutzung der Räumlichkeiten ergebnisoffen prüfen. Als erster Schritt ist geplant, mit interessierten GastronomInnen in Kontakt zu treten. Erste Gespräche haben diesbezüglich bereits stattgefunden. Wichtig ist es dem Verband, die Frage über die zukünftige Nutzung der Gaststätte nun selbst in die Hand zu nehmen und nicht über Dritte zu verhandeln. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten klar sind und tragfähige Ideen erarbeitet werden können.
Die KLJB (Katholische Landjugendbewegung Deutschlands) ist ein Jugendverband mit bundesweit 70.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen Jugendlicher in ländlichen Räumen und engagiert sich für eine aktive und lebendige Kirche. Als engagierte Christinnen und Christen gestalten Jugendliche in der KLJB mit an der Zukunft der Gesellschaft und setzen sich für eine gerechte und zukunftsfähige Welt ein. Im Rahmen der MIJARC (Mouvement International de la Jeunesse Agricole et Rurale Catholique) setzt sich die KLJB auch weltweit für Solidarität und eine nachhaltige ländliche Entwicklung ein.

Umbau des Bahnhofs Bad Honnef-Rhöndorf

Die Planungen zum Umbau des Bahnhofs Rhöndorf nehmen Gestalt an. Bei einem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Bahn haben Bürgermeister Otto Neuhoff und seine Kolleginnen und Kollegen die Grundzüge des Vorhabens erörtert. Hinzu kamen seitens der Stadt die Ideen, die derzeit im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) erarbeitet und rund um den modernisierten Haltepunkt realisiert werden sollen.

Bürgermeister Otto Neuhoff: „Mein Eindruck ist, dass wir zusammen mit der Deutschen Bahn und dem Nahverkehrsverbund Rheinland (NVR) auf einem sehr guten Weg sind. Der Zeitpunkt passt perfekt, so dass wir unsere Planungen aufeinander abstimmen konnten. Wir haben vor, im Zuge dieser Maßnahme auch die Bahnhofsumgebung aufzuwerten und den Park+Ride-Parkplatz erheblich zu erweitern.“

Die Zeitschiene für den Bahnhofsumbau sieht vor, dass in diesem Jahr die Planungsphasen 1 und 2 abgeschlossen werden. Zum Jahreswechsel ist dann ein erneuter Abgleich zwischen den Vorhaben auf Seiten der Stadt, insbesondere der Errichtung des zweiten Teils des Park+Ride-Parkplatzes mit Fahrradabstellmöglichkeiten, und den baulichen Entwürfen der Deutschen Bahn vorgesehen. So können die Planungsphasen 3 und 4 dann in 2018 abgeschlossen und zur Genehmigung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) vorgelegt werden.

Andreas Waldorf, Leiter des Bau- und Anlagenmanagement der DB Station & Service AG: „Zunächst bestand die Befürchtung, dass die Bahnsteighöhen nur auf 55 cm angehoben und damit dann eine Ausnahme von der sonst für NRW angestrebten einheitlichen Bahnsteighöhe die Folge gewesen wäre. Nun zielen wir jedoch darauf ab, eine echte Barrierefreiheit mit einer Bahnsteighöhe von 76 cm herzustellen. Das bedeutet für uns natürlich, dass sich der Bahnhof mit dem Umbau für unsere Kunden noch attraktiver gestalten lässt.“

Neben verschiedenen Aspekten der Stadtplanung, die in Zukunft am Infrastrukturknoten Rhöndorf verbessert werden sollten, wurde auch klar das Ziel formuliert, die Gestaltung der Unterführung unterhalb der bestehenden Bundesstraßen- und Eisenbahnbrücken zu verbessern.

Kai Rossmann, Leiter des Bahnhofsmanagements Köln und Betreiber des Bahnhofs: „Unser Bestreben ist, nicht an der Kante des Bahnhofs aufzuhören, sondern die Kollegen der DB Netz AG, die für die Brückenunterhaltung zuständig sind, mit einzubeziehen. Andere Projekte zeigen, dass man mit Licht und hellem Anstrich aus dunklen Ecken angenehmere Durchgänge machen kann.“

In Folge der Absprachen wird die Stadt nun versuchen, zunächst den Beschluss für die Errichtung der Park+Ride- sowie Bike+Ride-Plätze zu bekommen. Dies könnte Ende Juni durch den NVR entschieden werden. Außerdem wird das Gespräch zu den anliegenden Beteiligten Straßen.NRW und der DB Netz AG gesucht.

Bad Honnef hat sich im Rahmen des Prozesses zur Integrierten Stadtentwicklung (ISek) dazu entschlossen, sowohl für die Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger als auch Besucherinnen und Besucher ein attraktiver Ort zu sein. Die Lage im Süden der Metropolregion Köln-Bonn und der Standort als Naherholungsgebiet zwischen Rhein und Siebengebirge bieten dafür zahlreiche Möglichkeiten.

Mit dem Umbau des Bahnhofs Rhöndorf als Teil des Entwicklungskonzeptes werden der Öffentliche Personennahverkehres (ÖPNV) und die Nahmobilität vorangetrieben und die Stärken der Stadt ausgebaut. Im Nachgang zur Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 hatte die Stadt gemeinsam mit dem Region Köln/Bonn e. V. und dem Landrat des Rhein-Sieg-Kreises in mehreren Gesprächen mit dem NVR und der Deutschen Bahn das Ziel verfolgt, den Bahnhofsumbau zu erwirken. Die hierfür nötigen Beschlüsse waren in Folge dessen bis zum Frühjahr 2017 gefasst worden.cp

Boris Kaminski verlässt die Dragons

Manchmal eröffnen sich neue Wege und Chancen, ohne dass man damit rechnet. So auch für Dragons-Geschäftsführer Boris Kaminski, der sich dazu entschlossen hat, eine in einem Gespräch angebotene neue berufliche Herausforderung bei einem Sponsor der Dragons Rhöndorf anzunehmen.

Mit der neuen Herausforderung geht einher, dass Boris Kaminski zum 31. Juli 2017 sein Amt als Geschäftsführer der Dragons Rhöndorf Marketing GmbH niederlegen wird. Ausschlaggebend für die Entscheidung die Dragons Rhöndorf zu verlassen war vor allem die Aussicht, das berufliche und private Leben besser in Einklang bringen zu können und mehr Zeit für die Familie zu haben.

Von 2012 bis 2016 zeichnete sich Boris Kaminski als Headcaoch für die sportlichen Geschicke der Dragons Rhöndorf verantwortlich und führte die Drachen vom Menzenberg drei mal in Folge in die Playoffs der ProB. Nach seinem Rücktritt als Trainer im Januar 2016 kehrte der ehemalige Trainer der Hertener Löwen als Geschäftsführer zu den Dragons zurück und lenkte seitdem die Geschicke der Dragons Rhöndorf Marketing GmbH.

„Es ist für mich unglaublich schwer die Dragons zu verlassen, aber die berufliche Chance, die sich mir bietet ist enorm und stellt eine Herausforderung dar, die ich gerne annehmen möchte. Zudem ist es für mich damit möglich, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und besonders an den Wochenenden bei meiner Frau und unseren beiden Kindern zu sein.

Die Chance zur beruflichen Umorientierung hat sich spontan ergeben und war keinesfalls geplant, da ich mich bei den Dragons zu jeder Zeit unglaublich wohl gefühlt habe und ich freue mich darüber, dass ich auch in meiner neuen Position die Möglichkeit habe, den Kontakt zu den Dragons zu halten.“, gibt der scheidende Geschäftsführer der Dragons Rhöndorf einen Einblick in die Hintergründe seiner Entscheidung und führt weiter aus:

„Ich werde den Übergang zur neuen Saison bestmöglich begleiten und mit der Möglichkeit neue Strukturen zu etablieren ist für die Dragons auch die Chance verbunden, sich weiter zu entwickeln und für die zukünftigen Aufgaben aufzustellen. Mein herzlicher Dank gilt allen Wegbegleitern in den vergangenen Jahren, egal ob auf dem Feld, an der Seitenlinie oder im Umfeld der Dragons. Die Dragons Rhöndorf und die Dragons-Familie werden immer ein wichtiger Teil meines Lebens sein.“

Der in dieser Form zunächst nicht eingeplante personelle Wechsel bot den Dragons die Chance, die Aufgabenverteilungen und Strukturen in der Geschäftsstelle der Drachen zu analysieren und zu bewerten. Mit der anvisierten Aufstockung der hauptamtlichen Kräfte zur neuen Saison ist geplant, die Aufgaben und Zuständigkeiten innerhalb des Dragons-Office neu und auf mehrere Schultern zu verteilen, was eine weitere Professionalisierung bei der Hintergrundarbeit der Drachen vom Menzenberg verspricht. Über die genauen Details der personellen Neubesetzungen werden die Dragons Rhöndorf im Laufe der kommenden Wochen informieren.

„Die Dragons Rhöndorf und die gesamte Dragons-Familie bedanken sich bei Boris Kaminski für seine Arbeit und seinen enormen Einsatz für die Dragons Rhöndorf. Ich wünsche ihm nur das Beste für seinen beruflichen und privaten Werdegang. Die Zusammenarbeit mit ihm war persönlich und fachlich immer sehr angenehm und hoch professionell. Daher bedauere ich seine Entscheidung, respektiere sie aber selbstverständlich.“, erklärt Christian Mäßen, 1. Vorsitzender des Rhöndorfer TV, zum Ausscheiden von Boris Kaminski aus dem Dienst im Dragons-Office.

Das gesamte Umfeld der Drachen hofft und freut sich darauf, Boris Kaminski so häufig wie möglich als Gast im DragonDome am Menzenberg begrüßen zu dürfen. eb

CAFÈ PROFITTLICH: Ein Haus erzählt

Foto: Peter Profittlich (r.) mit seinem Nachfolger Jens Müller (l.)

Das 286 Jahre alte Fotomodell in Rhöndorf

Ich bin ein Frühaufsteher. Lange vor dem ersten Hahnenschrei werde ich täglich geweckt. Seit 125 Jahren gehen bei mir mitten in der Nacht die Lichter an und es beginnt eine Geschäftigkeit, die nicht vor dem Abend endet. So ist das eben, wenn man Bäckerei und Café beherbergt. Zugegeben, ich bin mächtig stolz auf mein Aussehen. Meine schicke Fassade ist die Zierde des Ziepchensplatzes. Ich werde häufig bewundert und bin ein attraktives Fotomodell – oft zusammen mit dem mir gegenüberliegenden Ziepchensbrunnen.

Natürlich, der Drachenfels, zu dessen Füßen ich liege, läuft mir vielleicht etwas den Rang ab. Andererseits – bei mir können sich Wanderer vor oder nach dem Aufstieg zur alten Burgruine aus dem 12. Jahrhundert mit den Köstlichkeiten aus meiner Backstube und Küche stärken. Und: Patina habe ich auch zu bieten. Ich gehöre zu den ältesten Häusern Rhöndorfs. Als 1689 Truppen des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. während des Pfälzischen Erbfolgekrieges unseren Ort brandschatzten, blieb nur das Haus im Turm verschont. In den Jahren danach machten sich die Rhöndorfer ans Werk und bauten ihr Dorf wieder auf. Mein Geburtsjahr ist 1731.

Ich bitte um Nachsicht, dass ich nicht mehr sagen kann, wer mich errichtet hat und wem ich anfangs ein Dach über dem Kopf gab. Aber: Ich entstand in der traditionellen rheinischen Bauweise mit behauenen Balken und Lehmmauerung. Meine Markenzeichen sind der spitze Giebel und das mit wertvoller Schnitzerei verzierte Fachwerk. Frevel am Bau war übrigens auch schon früher zu beobachten. Im Alter von 150 Jahren wurde meine Hülle verputzt, 1949 jedoch bei einer kompletten Renovierung glücklicherweise meine Fassade wieder freigelegt. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich längst in den fürsorglichen Händen der Familie Profittlich, die 1978 erneut mein altes rheinisches Fachwerk aufpolierte.

Ich erinnere mich allerdings auch an saure Zeiten. Um 1870 beherbergte ich eine Essigfabrik. Es schüttelt mich jetzt noch bei dem Gedanken an den intensiven Geruch. Dann wieder dominierten während meines Lebens Leder und Fett, denn auch dem Schuhmachermeister Johann Jungheim diente ich als Domizil. Die Familien Eimermacher und von Rexfeld lebten hier. 1884 kaufte mich Holzhändler Wilhelm Blessing. Bereits zwei Jahre später ging ich in den Besitz von Bäckermeister Horst über, der bald darauf auch noch eine Hauderei, einen Fuhrpark, etablierte. Damals weilten viele Feriengäste in der Sommerfrische in Rhöndorf, die Kutschen benötigten.

Seit 1892 aber duftet es in meinem Gemäuer nur noch nach feinem Backwerk. Bäckermeister Stephan Profittlich aus Birresdorf im Landkreis Ahrweiler erwarb mich damals und heiratete auch noch Bäckertochter Elisabeth Horst. Damit begann meine beste Zeit. Jede Generation der Familie Profittlich hinterließ ihre Spuren an meinem Outfit. Der Begründer des Unternehmens, ich glaube, man darf Dynastie Profittlich sagen, ließ mich zunächst von Grund auf renovieren, bevor er hier herzhaftes Brot und knusprige Brötchen herstellte.

Pfingsten 1906 hatte ich ein schauriges Erlebnis, was sich 55 Jahre später, abermals im Juni, wiederholte. Nach Wolkenbrüchen rauschte jeweils eine Sturzflut durch mich hindurch. 1906 türmte sich danach der Schutt mannshoch in mir auf. 1961 war das Unwetter so schlimm, dass 22 Stunden lang ununterbrochen bis zu einem halben Meter hoch das Wasser in mir stand. Zur Tür vorn kam es herein, über die Terrasse floss es zurück auf die Löwenburgstraße. Damals befand ich mich als erstes quer zum Tal stehendes Gebäude in Lebensgefahr. Besonders die Rhöndorfer Feuerwehrkameraden taten alles zu meiner Rettung. Auch ein Brand im Nachbarhaus – bei den Webers – und im eigenen Café 1963 waren die Hölle für meine Knochen, pardon: Balken. Natürlich auch der Beschuss in den letzten Kriegstagen im März 1945!

Aber immer wieder gab es wunderbare Ereignisse für solch einen alten Kasten wie mich. 1924 etwa: Ich wurde richtig schmuck, denn seither diene ich auch als Café. Drei Jahre zuvor hatte Peter Profittlich mit seiner Ehefrau Johanna, die ihm eine große Stütze war, das Haus von seinen Eltern übernommen. Bald darauf wurde in mir eine neue Backstube und eine spezielle Konditorei errichtet sowie das Ladenlokal den gesteigerten Anforderungen entsprechend aufgerüstet. Ach ja, unsere antike Registrierkasse mit Drehkurbel ist ein ganz altes Schätzchen – zwar museumsreif, aber immer noch voll im Einsatz. Das satte, typische Klingeln, wenn die Kurbel gedreht wird, die vielen Knöpfchen, die „springenden“ Ziffern: Sogar ein Fernsehteam reiste schon an, um das aufzunehmen und abends in den Nachrichten mithilfe unserer Kasse die finanzielle Lage der Nation widerzuspiegeln.

Auch Karl-Heinz Profittlich, der in dritter Generation ab 1960 mit seiner Frau Maria Wierich den Betrieb führte, modernisierte und baute ein Kühlhaus und Lagerräume sowie Gesellenzimmer. Der gemauerte Backofen wurde gegen einen modernen Umwälzofen mit Ölbefeuerung ersetzt. Auch der ist mittlerweile Vergangenheit. Sohn Peter Profittlich, in vierter Generation am Werk und unterstützt von seiner Schwester Karla, hat vor erst im vergangenen Jahr einen modernen Backofen mit elektrischer Steuerung installieren lassen. Apropos, Backofen. Nachdem Familie Profittlich 1985 das Nachbarhaus Eichas erwarb, entdeckte sie in dem alten Winzer- und Bauernhof einen original Königswinterer Steinbackofen, den sie liebevoll restaurierte.

Ich habe mich mit meinem Nachbarn immer gut verstanden und bin froh, dass er mich räumlich etwas entlastet. Denn es gibt in mir keinen Quadratmeter, der nicht genutzt wird. Vorn im Lädchen stehen die Produkte aus meiner Backstube parat zum Aussuchen und Kaufen. Im Café, aber auch in der Bauernstube im Obergeschoss sowie auf meiner Terrasse können sich die Gäste mit Blick auf den Ziepchensplatz ihre Torten gut schmecken lassen. Mittlerweile bin ich sogar schon an den Sonntagmorgen belagert. Denn Peter Profittlich hält nicht nur die Tradition in Ehren, sondern stellt sich auch auf andere Gewohnheiten in der heutigen Gesellschaft ein. So bietet der Meister sonntags immer ein feines Frühstücksbuffet ab 9 Uhr an – mit allem, was dazu gehört, von Lachs bis Rührei und natürlich frischen Brötchen. Denn längst wird auch sonntags gebacken. Der Laden brummt. Im Oktober duftet es bei den Oktoberfesten nach Weißwürsten. Vor Weihnachten findet in meinen Räumen ein Adventsmarkt statt. Ist das immer gemütlich! Den Rhöndorfer Sankt Hubertus-Schützen, die 2020 ihr 100-jähriges Jubiläum feiern, diene ich seit rund 90 Jahren als Vereinslokal. Kein Wunder, alle meine Chefs haben der Schützen-Gesellschaft seit deren Gründung als Präsidenten gedient.

Und: Ich beherberge Gäste. Drei Doppelzimmer, ein Appartement und eine Ferienwohnung stehen mittlerweile Touristen zur Verfügung, die mein schönes Rhöndorf richtig kennenlernen möchten. Das war ein Hämmern und Sägen, als ich dafür präpariert wurde. Aber die Kopfschmerzen habe ich gern in Kauf genommen.

Auch technisch bin ich up to date. Ich präsentiere mich modern im weltweiten digitalen Netz auf einer neuen Homepage. Und wer unsere Spezialitäten bestellen möchte, kann das demnächst überall auf diesem Globus mit einigen Klicks erledigen. Ein Online-Shop sei in Arbeit, habe ich gehört. Prima! Aber am schönsten ist für mich der persönliche Kontakt; da bin ich wohl doch von altem Schrot und Korn.

Ich gebe zu, ich belausche manchmal unsere Gäste und mit jeder Faser meines Holzes freue ich mich über Lob für die süßen Köstlichkeiten, aber auch für mich altes Haus, das nun bereits 286 Jahre auf dem Buckel und viele Stürme überstanden hat. Mit Stolz erfüllt es mich, dass schon seit 125 Jahren unter meinem Dach die Bevölkerung und Besucher Rhöndorfs durch Familie Profittlich mit Brot, Brötchen, Kuchen und Torten versorgt werden. th/oro