300 Liter Wasser für einen Schokoriegel ?

Zweite nachhaltige Schülerakademie des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef

Dieser und weiterer spannender Fragen gehen die Kinder der Theodor-Weinz-Grundschule-Aegidienberg am Dienstag den 27. März 2018 auf Einladung des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef nach.  Einen ganzen Vormittag lang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Experten mit dem Thema Wasserverbrauch und hinterfragen moderne Wachstums-, Arbeits- und Konsuminteressen. Dabei lernen sie die Begriffe blaues, grünes und graues Wasser kennen und erleben die schulische Frühstückspause aus einer ganz neuen Perspektive. Das Angebot an Getränken und Speisen wird an diesem Tag nämlich nicht in Geldwährung, sondern in der Anzahl verbrauchter Wassermengen gerechnet. Am Ende des Frühstücks legt jede Schülergruppe ihre Tischrechnung in der Einheit Liter verbrauchten Wassers offen und tritt in die Diskussion über die Notwendigkeit von Wasserverbräuchen.

Die Schülerinnen und Schüler nehmen anschließend Einblick in die Bedeutung der gemeinwohlorientierten Arbeit  des Abwasserwerkes der Stadt Bad Honnef und erarbeiten schulspezifische Lösungen zur aktiven Beteiligung an Umwelt- und Gewässerschutzmaßnahmen.

Ihr neu erworbenes Wissen tragen die Kinder im Nachgang zu dieser Bildungsaktion als Abwasser-Botschafter in die Schulgemeinschaft und ihr direktes Lebensumfeld. Alle jungen Botschafter werden vom Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef mit spannenden Experimenten, einem Abwasser-Quiz, dem Virtuellen-Wasser-Frühstück und Hinweisschildern für ihre Schule unterstützt.

Das Bildung für nachhaltige Entwicklung dazu auch noch Spaß macht, das bringt Mattea auf den Punkt. Sie hat bereits im vergangenen Jahr an der Schülerakademie teilgenommen und nimmt ihre Aufgabe als Botschafterin gewissenhaft wahr. In ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis klärt sie die Menschen unter anderem darüber auf, dass man durch Verzicht auf Duschprodukte mit Mikroplastik und auf scharfe Putzmittel einen signifikanten Beitrag zum Gewässerschutz leisten kann. Damit setzt sie sich schon als Kind aktiv für die Verringerung von Wasserverschmutzung ein. Mit ihrem persönlichen Engagement in Bad Honnef ist sie als junge Weltbürgerin Teil einer großen Nachhaltigkeitsbewegung. Denn die Verfügbarkeit und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser ist eines der 17 weltweiten Ziele der UN-Agenda 2030  für nachhaltige Entwicklung.

Das Abwasserwerk des Stadt Bad Honnef  ist aktiver Partner des Netzwerkes „Bad Honnef lernt Nachhaltigkeit“. Den internationalen Themenrahmen der Bad Honnefer Schülerakademie  liefert der UNESCO Weltwassertag, der in diesem Jahr unter dem Thema „Nature for Water“ den Blick der Menschen auf die Notwendigkeit von Gewässerschutz lenkt. eb

FDP jetzt mit Doppelspitze

Martina Ihrig und Rainer Quink (l.) heißt die neue Doppelspitze der FDP. Da sich der bisherige Fraktionsvorsitzende Quink nach einer langen Krankheit nun in Reha befindet, war es zu dieser Entscheidung gekommen, die sie gemeinsam mit FDP-Ratsmitglied Hartmut Schneider (r.) der Presse mitteilten.  Diese Lösung soll bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode gelten. Die FDP will sich nun verstärkt dafür einsetzten, dass der „City-Ring“ in der Innenstadt endlich realisiert wird. Außerdem werden sich die Liberalen für eine bessere Anbindung zwischen dem „Berg-und Talbereich“ einsetzen. Außerdem stellten sie auf der letzten Ratssitzung den Antrag auf eine „Vertretung für Menschen mit Behinderung“. bö

Malteser- Bilanz

Erste Hilfe, Sanitätsdienst und Integrationsarbeit

Honnefer Malteser stellen bei der Stadtversammlung Jahresbilanz vor

 Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue aktive Helfer ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 20.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 200 Honnefer Aktiven.

 Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, der stellvertretende Zugführer Christian Büsch, Geschäftsführerin Katharina Beschoner und Jugendsprecher Gregor Biesenbach einen Tätigkeitsbericht ab. Sie konnten mit eindrucksvollen Zahlen belegen, wie aktiv die Bad Honnefer Malteser auch 2017 wieder waren: Insgesamt wurden rund 20.000 ehrenamtliche Stunden in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.

 Erste-Hilfe-Ausbildung gefragt

 Groß war die Nachfrage auch 2017 wieder nach den Erste-Hilfe-Kursen der Malteser. In 119 Kursen bildeten sie 1.729 Menschen aus – knapp mehr als 2016 und damit erneut ein Allzeit-Rekord. Auch der Sanitätsdienst wurde noch öfter als im Vorjahr in Anspruch genommen. Bei 77 Sanitätseinsätzen leisteten die Sanitäter rund 2.600 ehrenamtliche Dienststunden und 101 Mal Erste Hilfe. Dabei waren die Malteser nicht nur in Bad Honnef und dem Siebengebirge unterwegs, sondern auch in Köln und Bonn. Ein Einsatzschwerpunkt ist dabei seit Jahren der Karneval, der rund ein Viertel der insgesamt abgeleisteten Stunden ausmacht. Erfolgreich nahmen die Honnefer wieder an der Kevelaer-Wallfahrt der Malteser teil und stellten dabei mit 150 Pilgern und Helfern das größte Kontingent der Erzdiözese.

 Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin der Bereich Notfallvorsorge mit seiner Einsatzeinheit, die 2017 einen Schwerpunkt auf die Ausbildung ihrer Führungskräfte gelegt hat, vor allem, um im Einsatz die Kommunikation untereinander zu verbessern. Insgesamt 500 Ausbildungsstunden wurden in einem Führungskräftetraining absolviert und auch neue Zug- und Gruppenführer ausgebildet, wie der stellvertretende Zugführer Christian Büsch berichtete.

Zugleich bedankte er sich bei Tamara Raschka, die es übernommen hat, die Helferakten auf den neuesten Stand zu bringen und die Aus- und Fortbildungsangebote der Malteser zu organisieren. Beachtliche rund 3.500 Fortbildungsstunden absolvierten die Helfer der Einsatzeinheit 2017, um sich auf Notfälle vorzubereiten. Im aktuellen Jahr wird die Einsatzeinheit ihre Leistungsfähigkeit erneut im Rahmen einer Großübung auf die Probe stellen.

 Weiter aktiv in Sachen Integration

 Mit großer Freude ernannte Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut drei neue aktive Helfer: Tamino Laubenthal, Ali Alilewi und Abdulrahman Muklef hatten kürzlich erfolgreich die Helfergrundausbildung absolviert. Nun erhielten sie von Christian Büsch die blauen Schulterklappen angeheftet, die sie als fertig ausgebildete Helfer kennzeichnen. Das Besondere dabei: Alilewi und Muklef stammen aus dem Irak und kam als Flüchtlinge ins Rheinland. Seit gut einem Jahr sind sie bei den Maltesern aktiv, lernen Erste Hilfe und – so ganz nebenbei – im Kontakt mit ihren deutschen Kameraden auch immer besser Deutsch.

 Dr. Archut berichtete außerdem vom erfolgreich angelaufenen Integrationslotsen-Projekt. Koordinatorin Christiana Hann, die sich die Honnefer mit den Bornheimer Maltesern „teilen“, konnte 2017 erste Integrationslotsen gewinnen und schulen, die nun Geflüchteten dabei helfen, mit dem Alltag in Deutschland besser klarzukommen. Archut betonte: „Dabei ist es uns Maltesern wichtig, nicht bestehende Aktivitäten zu duplizieren, sondern da anzusetzen, wo unsere Hilfe gebraucht wird.“ Kürzlich konnte dazu im Honnefer Süden ein Offener Treffpunkt für die Bewohner einer städtischen Wohnanlage für Flüchtlinge eröffnet werden.

 Turnusgemäß fanden Wahlen statt. Hanna Groß und Tamara Raschka wurden von der Versammlung zu Helfervertreterinnen im Stadtführungskreis bestimmt, Cornelius Dirk und Phillip-Johannes Sauermann erhielten das Mandat, in den kommenden zwei Jahren die Kasse der Malteser zu prüfen. In der am selben Tag abgehaltenen Stadtjugendversammlung wurden Gregor Biesenbach als Stadtjugendsprecher bestätigt und Zeynep Özdemir und Sebastian Falkenberg zu seinen Stellvertretern bestellt.

 Einige Aktive wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Günther Raths und Maximilian Fuhr für 10-jährige Mitgliedschaft, Hildegard Schramm für 25-jährige Mitgliedschaft und Reinhold Beschoner sogar für 50-jährige aktive Mitgliedschaft. Phillip-Johannes Sauermann erhielt die Dankmedaille des Malteser-Ordens für seine Verdienste in der Flüchtlingshilfe. Aa (Foto: Ralf Klodt)

Herr Gerdes

Foto: Kurhauschef Michael Holmer Gerdes (l. neben Jens Wilke) 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Nachwirkungen halten an. Gestern habe ich mir eine TV-Reportage über die Tulpenzucht in Holland angeschaut. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, um umzuschalten. Auch mein Lieblingshoteldirektor, der Michael Holmer Gerdes, war nach der Session ziemlich platt. Der ruht sich jetzt mal ganz schön in seinem Häuschen an der Ostsee aus. Der Herr Gerdes. Ein wenig traurig ist er schon. Jede Karnevalsveranstaltung im Kurhaus war auch gleich eine Abschiedsveranstaltung für ihn. Ab dem kommenden Herbst ist er nicht mehr für das Kurhaus zuständig.

Die letzte Veranstaltung die er organisiert und begleitet ist das Aalkönigsfest Ende September dieses Jahres. Damit geht eine erfolgreiche Ära zu Ende. Eine Kurhausveranstaltung ohne Gerdes und Sabine Schnell kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen. Will ich mir auch nicht vorstellen. Gerdes und ich sind hier in Bad Honnef ungefähr zur gleichen Zeit an den Start gegangen. Vor knapp 20 Jahren. Und jetzt der Spruch, den alle so gerne lesen: Kinder, wie schnell doch die Zeit vergeht.

Jawohl. Vor 20 Jahren wurde die Internationale Fachhochschule gegründet, das Hotel Avendi eröffnete, der HFV spielte in der Oberliga, Birkenstock verabschiedete sich aus der Stadt. Das war eine völlig andere Welt. Aber es gibt immer wieder Parallelen durch die verschiedenen Gezeiten. Der Verlust von Birkenstock war damals eine Katastrophe für die Stadt. Wie der Abschied von Penaten oder Geutebrück, oder dem Kurbetrieb. Aber: Immer wieder hat die Stadt die Kurve gekriegt. Weil: Und immer, immer wieder geht die Sonne auf… Heute gehen (gingen) KSI, Uhlhof, Commundo, Kaisers, TX-Logistik, Kurhaus und Avendi. Ganz schön heftig, so auf einen Schlag. Die Stadt steht „traditionell“ wieder vor einem Neustart. Eine vertraute Situation, wahrlich keine ungewohnte Situation.

Neu: In der Stadtverwaltung liegt ein vom Stadtrat abgesegnetes zukunftsorientiertes Stadtentwicklungskonzept auf dem Tisch. So etwas gab es bisher noch nie. Jedoch: Kein, auch noch so professionelles Zukunftskonzept, hilft uns hier und heute weiter. Durch die oben aufgeführten „Abgänge“ von etlichen Institutionen fehlen von heute auf morgen, über den Daumen gerechnet, rund 8.000 Menschen in der Stadt, die in Handel und Gastronomie in schöner Regelmäßigkeit ihr Geld ausgeben.

Eine Katastrophe, die es in dieser Form so noch nie gab. Ich habe eben noch mit unserem Einzelhandelsguru, Goldschmied Georg Zumsande, gesprochen. Es geht ihm gut. Unikatschmuck geht halt immer in dieser Stadt und in der gesamten Region. Trotzdem sind die Probleme in der Innenstadt allen wohlbekannt. Es wird leer und leerer. Frage: „Hast du in den letzten Monaten mal einen Stadtpolitiker in der Innstadt gesehen, der sich kümmern will?“ Antwort: „Nein.“ Volksvertreter waren auch schon mal volksnäher.   

BAD HONNEF: Das bewegt sich

Parkraumbewirtschaftung

Der Meinungsbildungsprozess hat stattgefunden. Er fand ein deutliches Ergebnis: Das Parkraumbewirtschaftungskonzept ist nicht gut. Die Honnefer Menschen schimpfen über „die Verwaltung“. Dabei war es der Stadtrat, der genau dieses Paket gegen die Stimmen der Grünen und der SPD beschloss.

Aktuelle Lesart: „Wir“ versuchen es ein Jahr, finden die Fehler heraus, lassen uns dann extern beraten und installieren den großen Wurf. Keine wirklichen Bedenken, die Bürgerinnen und Bürger zu Versuchskaninchen zu machen. Vorerst keine Korrekturen, also weiter Gebührenpflicht in zeitlicher Ausdehnung wie in Paris, London und Tokyo. Keine ernsthafte Steuerungsfunktion für den Verkehr, sondern Absicherung einer neuen Einnahmequelle.

Um die Bernhard-Klein-Straße herum regt sich die Absicht, etwas Effizientes gegen diesen Plan zu initiieren. Dass man das müsste, wird auch anderswo laut gedacht. Gefahr ist in Verzug. Jede weitere Online-Petition gefährdet den „Dialog Bad Honnef“ als Miteinander von Bevölkerung und kommunaler Regierung. Ein Bürgerbegehren – auch in Erwägung – würde womöglich sogar verbleibenden Burgfrieden zerstören. Spiel mit dem Feuer.

Auf Penaten

Es ist Klarheit geschaffen. Die Gesellschaft SWIFT als Bauherrin in spe hat Anträge eingereicht, die kaum abzulehnen sind. Ernüchterndes Ergebnis der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Bauen: Eine frühere Stadtverwaltung und eine frühere Ratsmehrheit haben jenes Recht verbockt, das heute auf der Seite von SWIFT ist.

In die bei einem solch komplexen Vorhaben sich bietenden Lücken und Breschen – vor allem rechtlicher Natur – zielen Versuche, das Schlimmste zu verhindern. Anwohner haben geklagt. Sie erfahren nicht nur die Unterstützung der Interessensgemeinschaft Auf Penaten. Sie tragen auch die Hoffnungen der Kommunalpolitik, die mit Ausnahme einer Partei im Ausschuss an einem Strick zog. Neuer Aspekt: Auch die Verwaltung erklärte ihre Kritik an der extrem verdichtenden Planung und sagte zu, sich um Besserung zu bemühen. Allerdings kann es dabei wahrscheinlich nur zu einer Art Schadensbegrenzung kommen. Es sei denn, es ließen sich juristische Handhaben finden.

ex-Kaiser’s – Markthalle?

Der Versuch einer solchen Lösung wird mit Nachdruck betrieben. In der HWZ veröffentlicht, fand das Projekt einhellige Unterstützung. Auch die Vereinigung der City-Geschäftsleute Centrum e.V. besprach die Vision einer Markthalle und berief eine Arbeitsgruppe mit genau dieser Zielrichtung ein. Wieder einmal unterstützt die Wirtschaftsförderung des Kreises; sie übernimmt eine aktive Rolle bei der Identifizierung von Fördermitteln. Dass eine solche Förderung mit einer im Projekt tatsächlich engagierten Kommune überzeugender zu bewerkstelligen ist als über rein private Antragsteller, das hat auch die Stadtverwaltung erkannt und steht bereit für eine machbare Lösung.

Es geht um den „besonders innovativen“ Charakter des Projekts mit mindestens zwei Faktoren: Markthallenkonzepte als überzeugender Faktor der Innenstadtbelebung gibt es in Deutschland bisher kaum, und die Ansiedlung eines emissionslosen Lieferservices per Rad im Objekt wäre ein aktuell hoch geschätztes zusätzliches Argument.

Das Management der Immobilie läuft über Jones Lang LaSalle. JLL ist einer der größten Firmen weltweit in diesem Markt – in Deutschland auf dem Sprung zur Nummer Eins. Für den ehemaligen Kaiser’s liegen dort einige Anfragen vor. Überwiegend stammen sie aus dem lokalen Raum. Die Idee der Markthalle muss sich gleichermaßen beeilen wie ihre Hausaufgaben sorgfältig erledigen. Am laufenden Wochenende ist Ortstermin, am Samstag Formulierung eines bereits konkreten Konzeptvorschlags samt Förderoptionen. Nächste Woche werden Bürgermeister und Wirtschaftsförderung in Bad Honnef sowie im Rhein-Sieg-Kreis informiert, damit man sich kompetent zusammensetzen kann. Centrum e.V. bleibt stets in Kenntnis gesetzt; es ist Zeit, zur vereinbarten Arbeitsgruppe einzuladen.

ISEK an Saynschem Hof und Kirchstraße

Am Dienstag tagt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Er soll die Sondierung für eine erste Interessensbekundung zu einem großen Gelände an der bisher vernachlässigten dritten Achse der Innenstadt (neben Haupt- und Bahnhofsstraße) beschließen. Es geht um das Karree hinter Optik Beth, vor Textil Bähr und um Mister Baker. Wenn dieser Kernbereich startet, dann entscheidet sich Grundlegendes für das Viertel des Postgebäudes.

Der Interessent ist bereit zum Bau einer Tiefgarage. Ansonsten will er Gewerbe- und Wohnflächen errichten, den umgebenden öffentlichen Raum in die Planung integrieren. Eine Entwurfsstudie mit drei alternativen Varianten liegt vor. ISEK wird also konkret, es geht um Maßnahmen und deren Realisierung. bh

Exil

„Nächstes Jahr bleibe ich an Karneval zu Hause!“ – dachte ich am Veilchendienstag, nachdem ich gerade mit Panik im Bauch und Schiss in der Hose eine Levada auf Madeira entlang gekrochen war. Rechts die Levada, links der steile Abhang in 50m Tiefe. Ich wusste, dass ich nicht schwindelfrei bin. Aber ich wusste nicht, dass mich dieser Weg an diesen Abhang führen würde.

Ein sonniger, frühlingshafter Vormittag hatte uns mit etwas Übermut, diesen unbekannten Wanderweg einschlagen lassen: durch einen tropisch anmutenden Wald mit plätschernden Wasserfällen, Riesenfarnen und duftendem Eukalyptus. Doch der Himmel vernebelte sich und schließlich liefen wir stundenlang durch Nieselregen. Der Pfad wurde zudem immer unwirtlicher: schmale, glitschige Passagen, enge Tunnel, ein Wasserfall unter dem wir hindurch huschen mussten und diese erschreckend steilen Abhänge.

So sieht also die Flucht vor Karneval aus! – Völlig durchnässt und ängstlich vor einer weiteren Herausforderung meiner (nicht vorhandenen) Schwindelfreiheit begann ich Karnevalslieder zu pfeifen … „Wenn ich im Zoch mitgehe, weiß ich immerhin, wo er endet und wie ich nach Hause komme!“ – dachte ich. „Wenn mir im Trubel der tollen Tage schwindelig wird, allenfalls vom letzten Bier, das wohl schlecht war.

Kein Grund zur Panik also! Und wenn ich klätschnass – vom Schneeregen oder Schunkeln – heimkehre, hänge ich die Klamotten über die Heizung und nehme ein heißes Bad. Aber endlich angekommen in der Hütte unseres Exils nach all den Strapazen, erwartet uns eine lauwarme Heizung, kaltes Wasser und feuchtes Kaminholz.

Ich hänge meine nasse Jeans über den Stuhl. Verzichte gleichmütig auf ein heißes Bad und widme mich ganz und gar der Herausforderung, mit feuchtem Holz ein Feuer zu entfachen. Mit Geduld, einem Haufen trockener Zweige, einigen Rindenschalen und vielen Grillanzündern lodert schließlich ein wärmendes und die Seele beruhigendes Feuer im Kamin. Jetzt noch ein kühles Bier! – Und nächstes Jahr bleibe ich an Karneval zu Hause! Franziska Lachnit (2018)

Stadtinformation zieht um

Foto: Die ehrenamtlich Tätigen der Stadtbücherei und Stadtinfo haben sich bereits kennengelernt und mit Bürgermeister Otto Neuhoff und Mitarbeitenden der Stadtverwaltung über den Neuanfang im Rathaus im März gesprochen.

Die Stadtinformation zieht in das Bad Honnefer Rathaus in die Räumlichkeiten der Stadtbücherei um. Um den praktischen Teil des Umzugs gut bewältigen zu können, ist die Stadtinfo drei Tage von Donnerstag, 01.03.2018, bis Samstag, 03.03.2018, geschlossen. Die Stadtbücherei ist am Donnerstag, 01.03.2018, geschlossen und bietet am Freitag ohnehin keine Öffnungszeiten an. Die Stadtbücherei öffnet wieder am Samstag, 03.03.2018, um 10:00 Uhr. Die Stadtinfo ist ab Montag, 05.03.2018, wieder geöffnet.

Beide Institutionen sind ab dann unter der postalischen Adresse Rathausplatz 1 erreichbar. Dort werden Einheimische und Gäste jeweils eine Theke für die Stadtinfo und eine für die Stadtbücherei vorfinden. Der Eingang ist ebenerdig und auch für behinderte Menschen geeignet.

Die Arbeit von Stadtinfo und Stadtbücherei wird wie bisher fortgesetzt. Die Teams aus zahlreichen Ehrenamtlichen haben sich schon kennengelernt und werden fortan unter der Leitung von Stephanie Eichhorn zusammenarbeiten. Wirtschaftsförderin Johanna Högner sagt: „ Wir haben wegen des Umzugs gute Gespräche mit den ehrenamtlich Tätigen geführt. Sie bringen viel Elan für ihre freiwillige und unentgeltlich geleistete Arbeit mit. Ich danke dem Team der Stadtbücherei und der Stadtinfo ganz herzlich für die großartige Kooperationsbereitschaft.“

Die Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Stadtinfo werden sich nicht ändern: Telefon 02224/9882746, E-Mail info@stadtinfo-badhonnef.de. Die Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Stadtbücherei bleiben selbstverständlich auch gleich: Telefon 02224/184-171, E-Mail stadtbuecherei@bad-honnef.de .

Die Öffnungszeiten bleiben wie bisher bestehen:

Öffnungszeiten der Stadtinfo: montags-freitags 10:00 bis 18:00 Uhr, samstags 10:00 bis 13:00 Uhr, November bis April: Mittagspause von 13:00 bis 15:00 Uhr; Öffnungszeiten der Stadtbücherei: dienstags, mittwochs und donnerstags 10:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr, samstags 10:00 bis 13:00 Uhr, montags und freitags geschlossen. cp

 

 

 

„lauflänge“ im Kunstraum

Einladung zu der nächsten Ausstellungseröffnung im Kunstraum

Katherine Tinteren-Klitzke: „lauflänge“ – Objekte und Collage

Zu der Eröffnung der nächsten Ausstellung im neuen Jahr im Kunstraum lädt der Verein zur Förderung von Kunst & Kultur in Bad Honnef sehr herzlich ein:

25. Februar 2018 (Sonntag), 11.00 Uhr

Kunstraum Bad Honnef (Rathausplatz 3)

Zur Einführung spricht Dr. Heidrun Wirth.

Der Titel „lauflänge“, mit dem in der Textilindustrie der Quotient aus Länge und Masse eines Garnes bezeichnet wird, spielt darauf an, dass Katherine Tinteren-Klitzke etwa 20 Jahre als Textildesignerin gearbeitet hat. Für ihre freie künstlerische Arbeit, in der Textiles ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt, ist ihr – im Zeitalter schier unerschöpflicher materieller Ressourcen und technischer Hilfsmittel – die Reduzierung auf einfache Gestaltungsmitteln Herausforderung und Antrieb zugleich. Sie verzichtet weitgehend auf Klebstoff, Nägel oder Heftklammern: Ihr Material für Collagen, Objekte und Installationen wird gefärbt, gerissen, gefaltet, gedreht, genäht, geknüpft, geflochten und mit Garn umwickelt.

Mit einem über Jahre zusammengetragenen Fundus aus Erb- und Fundstücken sowie Stücken aus der eigenen, ehemaligen Textilwerkstatt greift sie auf Personen, Orte und Geschichten zurück. Über persönliche Kontexte hinaus symbolisiert der Faden in vielen Kulturen das Schicksal. Die gezeigten Arbeiten sind das Ergebnis spielerischer Übertragung materieller Eigenschaften von einem Medium ins andere. Der alte Kontext wird dabei nicht aufgelöst, sondern bleibt durch die neu hervorgerufenen Assoziationen hindurch sichtbar.

Alle Kunstinteressierten sind herzlich zu der Vernissage eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Dauer der Ausstellung: 25. Februar bis 18. März – Öffnungszeiten des Kunstraums: Donnerstag und Freitag 16.00 h – 19.00 h sowie Samstag und Sonntag 10.00 h–13.00 h.

Während der Ausstellung bietet Katherine Tinteren-Klitzke eine Künstlerführung an: 4. März, 11.30 h – 12.30 h. Auch dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

www.kunstraum-badhonnef.de

Jugendliche wollen Grünflächen

Stellungnahme zum ersten Kinder- und Jugendforum in Bad Honnef

„Stadtgarten nicht bebauen! Mehr Grün in der Fußgängerzone! Keine weiteren Grünflächen/Parks bebauen!“ So lauten drei von vielen weiteren Statements Bad Honnefer Kinder und Jugendlicher, die sie anlässlich ihres ersten Kinder- und Jugendforums am 29. Januar 2018 zu Papier und Gehör brachten.

Die Wünsche unserer jungen Mitmenschen dürften einer ureigenen emotionalen Verbundenheit mit dem Grün ihrer Stadt entspringen, weil sie die Grünflächen von eigenen Spiel- und Sportaktivitäten (z.B. Hockeyplatz), durch Erlebnis-touren (z. B. im nördlichen Stadtgarten) oder aus Krokuspflanzaktionen (z.B. im mittleren Stadtgarten) gut kennen. Sie nutzen diese Flächen aktiv und wissen deshalb deren Vorzüge außerordentlich zu schätzen.

Und sie wissen, um was es hier geht, und stellen sich – im Rahmen des Forums ausdrücklich aufgefordert, ihre Anliegen und Wunschvorstellungen zu äußern – gegen einen drohenden Verlust.

Mit ihren Wünschen und Forderungen wenden sich die Mädchen und Jungen dedizidiert gegen die offizielle Masterplan-Politik der Stadtverwaltung. Mit dem Masterplan und vor allem mit den Folgen der Entscheidungen unserer derzeitigen kommunalen Verantwortlichen müssen sie später leben. Deshalb sollte dieses Signal, das von dem Jugend- und Kinderforum ausgeht, die Verantwortlichen in Verwaltung und Rat der Stadt dazu anspornen, ihre Bebauungspläne zu überdenken: Grünflächen im Zentrum der Stadt sollten nicht abgeholzt oder zur Bebauuung frei gegeben, Böden nicht weiter versiegelt, Erholungs- und Spielmöglichkeiten nicht weiter beschnitten werden.

Als Bürgerinitiative, die sich für die Erhaltung und grundsätzlich gegen eine Bebauung des Bad Honnefer Stadtgartens einsetzt, stellen wir uns entschieden hinter die Wünsche und Forderungen der jungen Honneferinnen und Honnefer: Die Vernichtung von Grünflächen im Stadtkern beeinträchtigt erheblich Gesundheit und Lebensqualität! Heinz Jacobs

EXKLUSIV: Zwei Putzfrauen klären auf

Die „Wahrheit“ über die Verwaltung

Sie sind sicherlich die Shooting- Stars der Bad Honnefer Karnevalssession 2018. Nadine Batzella (N) und Silke Olbermann (S). Beide sind Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung. Ihren ersten Auftritt absolvierten sie Weiberfastnacht bei der Sitzung im Rathaus als „Die Putzfrauen vom Rathaus“. Und Putzfrauen wissen Bescheid. Über alles. Ihre „Büttenrede“ über die Hintergründe in der Stadtverwaltung lesen Sie exklusiv in der HWZ. Soviel vorab: Bürgermeister Otto Neuhoff hat sich sehr darüber amüsiert.    

S Alaaf zesamme!

N Ihr fragt Euch sicherlich, warum mir zwei Hübschen hier
stehen ?

S Darf ich Euch vorstellen: Gisela……..

N Und dat is et Hedwig………….

S Mir beide putzen das Rathaus.

N …..und mir wissen über alles Bescheid, wat bei Euch
hier so los ist…

S Oooh jaaaa…. Da könnt ihr gucken….

N Sagt mal, was denkt ihr denn eigentlich so über

Euren Chef?

S Jenau, wie is der denn so? 

N Na?…jetzt sagt wieder keiner was.
Kommt, heute dürft ihr…. Raus damit!!

S Nun ja, der Otto wird sich vielleicht manchmal fragen, was so der ein oder andere so über ihn denkt.

N Aber dann fällt ihm ja ein, dass die meisten von Euch ja
gar nicht denken können und dann ist er wieder beruhigt..

S Wenn hier bei der Verwaltung einer neu anfängt, dann fällt am 1. Arbeitstag standardmäßig immer ein Satz

N Und welcher?

S Unser Chef wird ihnen gefallen. Das ist bei uns so
Vorschrift.

N Da hat doch letztens einer mal angefragt, was man so verdienen würde, wenn er bei der Stadt anfangen würde.

S Und, wat haben sie dem gesagt?

N 1000 Euro im Monat sagt Frau Herfurt, das wird aber später mehr.

S Und, hat der angefangen?

N Neee…..
Der sagt nur: Okay, dann komme ich eben später wieder!

S Frau Herfurt hat mir erzählt, dass jetzt wieder eine neue Stelle besetzt wird. Und dat sie jemanden suchen, der sich vor keiner Arbeit drückt und niemals krank wird.

N (lacht) niemals krank…. is klar!

S Ich habe ihr gesagt: OK, stellen Sie mich ein, ich helfe Ihnen suchen.

N Und? Haben sie Dich genommen?

S Ne, die hat mich gefragt, was ich denn kann?

N Und, was hast Du gesagt ?

S Nichts!

Jaaa, sagt die, dat tut mir leid, aber die hochbezahlten Positionen sind schon alle besetzt!

N Unser Bürgermeister hat das Gefühl, dass ihn seine Mitarbeiter nicht genügend respektieren.

S Genau, und deswegen hing eine Zeit lang ein Schild an seiner Bürotüre.

N Und wat stand da drauf?

S „Ich bin der Chef“

N Und warum war das auf einmal wieder weg?

S Weil seine Frau angerufen hat, dass sie ihr Schild wieder zurück haben möchte.

N Der Otto sagt ja immer, dass er ja nichts dagegen hat, wenn es andere Meinungen gibt, solange seine Meinung geteilt wird.

S Ja, genau. Aber er ist offen für einen  Meinungsaustausch.

N Und was versteht er darunter?

S Ganz einfach, wenn Du mit Deiner Meinung zum Chef ins Büro gehst und mit seiner wieder raus kommst.

N Aber grundsätzlich ist er nicht gar nicht so stur, er ist halt meinungsstabil.

S Tja, wenn Du bei der Stadt Bad Honnef arbeitest, hast Du das Gefühl, Du wärst in einem Elektrizitätswerk

N Du stehst mit Hochspannung auf

S gehst mit Widerstand zur Arbeit

N schwimmst den ganzen Tag gegen den Strom

S und kommst abends geladen nach Hause

N Ob dat an dem Führungsstil liegt?

S Ja, dat kann sein! Davon haben die hier ja drei

N Richtig, da gibt es die Methode Nilpferd:
Kurz auftauchen, Maul aufreißen und wieder untertauchen.

S Und die Methode Hubschrauber:
In höheren Regionen schweben, kurz absinken, alles aufwirbeln, wieder abheben

N Und zu guter letzt die Methode Champion:
Heranwachsen lassen, Köpfe abreissen,
und neue nachwachsen lassen.

S Sag mal, wieviel Menschen arbeiten eigentlich hier bei der Stadtverwaltung?

N Hmmm, ich schätze so etwa die Hälfte

S Ja, so kann man dat auch sagen…

N Da gibt es doch einen Kollegen, der kütt fast jeden Tag
zu spät

S Der musste doch beim Chef antanzen. Da sagt der: Hören sie mal! Sie kommen jetzt den 4. Tag zu spät.
Was sagen sie denn dazu?

N Da sagt der: ….

(mit der Hand zählen.. leise.. Montag, Dienstag, Mittwoch..)

Heut ist Donnerstag !…

S Aber die han dat doch wieder in de Griff bekommen,
dat der wieder pünktlich ist

N Und wie?

S Ganz einfach! Die Tiefgarage hatte doch wegen Renovierung nur noch 20 Parkplätze frei……
und um 8 Uhr sind da alle Plätze besetzt

N Un dann gab es doch noch den Kollegen aus dem 2. Stock. Den han mir zwei ne janze Zick lang nachmittags in der Stadt getroffen.

S Stimmt, ich han den ja angesprochen und jefragt: Sag ens, häst Du Urlaub?

N Und, wat hät der gesagt

S Nee, sagt der…. Ich nicht, ävver minge Chef

N Hier ist was los…

Manchmal is dat so, wie als wenn de in ein Wespennest stichst….

S Deshalb hat der Otto auch irgendwann mal beschlossen, dass er Unterstützung braucht.

N Genau…. Und dann han se die Stelle des Ersten Beigeordneten wieder besetzt….mit Frau Bern.

S Genau, von dem Zeitpunkt an, hat Sie einen Teil der Verantwortung übernommen.

Sie ist zukünftig für alles verantwortlich, was schiefläuft.

N Ja…. die Frau Bern…. Zickdämm Bern…… mein lieber Herr Gesangsverein, das ist ja ein Sahneschnittchen

S Oh ja, das ist sie.

Tja, Männer können halt nicht gleichzeitig schön und intelligent sein.

N Aber mittlerweile haben Sie sich doch gut aufeinander eingespielt, oder?

S Na klar, wenn der Otto außer Haus ist, entscheidet die Zick…. ähm dat Zickdämm.

N Und wenn die auch nicht erreichbar ist, tritt der gesunde Menschenverstand von Frau Hofmans in Kraft…

S Frau Bern ist wirklich eine schöne Frau.

Das stand ja im letzten Jahr ganz groß auf der gelben Verhüllung an der Rhöndorfer Kapelle:

„Zu schön für uns, oder?“

N So ein Quatsch! Damit war doch die Kapelle und auch die gesamte Stadt Bad Honnef gemeint!

S Habt ihr das gesehen? Wat soll dat denn?

Und ich han noch gedacht, dat der Christo sich auch mal in Bad Honnef verewigen wollte.

N Ja klar… der Christo, lebt der überhaupt noch?

Also, das mit den gelben großen Plakattafeln war doch dafür gedacht, auf unsere tolle Stadt aufmerksam zu machen.

S ….und um ein Zeichen zu setzen für die Zukunft unserer Stadt!

N Es wurde eine Dachmarke eingeführt. Eine Dachmarke…

ich hab meinen Mann zu Hause gefragt, was das überhaupt ist.
Da sagt der: Dachmarken? Ja…. Mmmmh…   da gibt es Walmdächer, Satteldächer, Rietdächer, Flachdächer

S (unterbricht und lacht)
Der hat jenauso wenig Ahnung wie mir ! Eine Dachmarke ist eine übergeordnete Marke in einem Markensystem und ein fester Begriff im Marketing.

N Und so was Komisches brauchen wir in Bad Honnef?

S Ja, das habe ich mich auch gefragt.

N Es haben sich ja einige darüber lustig gemacht, sogar eine Bürgerinitiative wurde gegründet.

Aber dat Ganze ist ja dann doch so umgesetzt worden.

S Eine Stadt hat sich entschlossen, oder? Dat wird aber alles in Frage gestellt?

N Genau: Schön hier, oder? Schön, dass sie hier sind, oder?

S Ja, anscheinend sin die sich doch nit so janz sicher!

N Und hast Du schon das neue Stadtwappen gesehen?

S Ja sicher dat! ….. mit dem Herzchen unten links und oben drüber steht: Lebensfreude verbürgt

N Genau! Ein Herz für Bad Honnef – 

S Ich kenn nur: Ein Herz für Kinder. Da habe ich schon mal
gespendet.

N Quatsch, es geht doch um das Herz der Stadt…
Obwohl….. eine Spende würde der Stadt auch gut tun

S Als ich die Mitarbeiter hier gefragt habe, hat da keiner was von gewusst. Da war die Lebensfreude fott.

N Ich weiß nur, das die Geheimniskrämerei hier für viel
Explosionsstoff gesorgt hat.

S Für dat ganze Gedöhns hier, sind doch die drei neuen Damen im Büro ….. zuständig.

N Ach Du meinst die 3 Engel für Otto

S Et Lucy Leyendecker, die den Tourismus ankurbeln soll

N Dat Andrea Hauser, die alle Neuigkeiten über unsere Stadt in Fatzebook  setzt

S Und et Miriam Brackelsberg, unser Haus- und Hofsängerin, nebenbei noch City-Managerin

N Aber nit nur dat Miriam kann singen…. Zu unserem neuen Herz im Wappen.. .Alexa…. Musik aan!

Dat Hätz op dem Wappen von Bad Honnef

Dat Hätz is doch jar nit esu schlimm

is och die Stimmung etwas mau

doch mir wissen janz jenau,

für Bad Honnef ist dat echt ne Hauptgewinn…

S Und dann gibt es ja noch das Märchen von der Stadt, die sich entschließt..

N Genau. Da geht es drum, dass  alle in der Stadt zusammenhalten und gemeinsam die Probleme angehen…

S Und wie endet dieses Märchen….

N Das weiß noch keiner..

S Gibt es denn auch einen Prinzen in dem Märchen?

N Nein, aber hier in der Verwaltung gibt es ganz viele Prinzen.

S Wieso das denn?

N Hast Du das noch nicht mitbekommen? Hier is doch dat ganze Jahr Karneval

S Das verstehe ich jetzt nicht

N Hier gibt es sogar eine ganze Prinzengarde. Einige haben hier den PRINCE 2.

S Und wo is de Prince 1, der Bauer und die Jungfrau?

N Bauern gibt es hier im Rathaus genug, aber Jungfrauen…..?

S Neee, jetzt mal im Ernst…… In dem Büro von der Cinzano……….. neee,

von der Martini sind die ganzen Wände vollgepflastert mit irgendwelchen Plänen.

N Ja, und wat soll dat?

S Dat ist dieser ganze neumodische Kram, mit Management und so.

Dat nennt sich Verwaltung 4.0

N Verwaltung 4.0 ? Wat is dat denn?

S Also ich versteh dat so: 4 Mitarbeiter und Null Ahnung

N So ein Quatsch, dat haben die früher hier auch nicht gehabt. Das ging doch auch so…

S Und dann hörst Du das ganze Jahr nur Haushalt, Haushalt, Haushalt

N Genau, und dann regen sich alle auf, als ginge es um ihr Leben. Ich habe auch zu Hause einen Haushalt zu führen…

S … und mir regen uns auch nicht dauernd auf. Der Haushalt muss halt gemacht werden.

N Und dafür sitzen die jeden Dienstag zusammen und gehen sich an den Kopf?

S Da geht es doch um das Geld…

N … wat die sowieso nicht haben…

S Ävver…

Alexa………Musik aan

Wenn dat Konto widder stimp,

sin mir alle widder froh,

dann jit et mehr Jehalt,

und och Urlaub sowieso

Wenn dat Konto stimp,

dann jeht et allen widder jood … sooo jood

N Ach hör doch auf….. Es wird überall gespart….

und dann noch am Rosenmontag!

Da müssen die Kollegen arbeiten gehen oder Urlaub einreichen.

S Dann machen wir beide frei. Dann könnte der Chef mal selbst sein Büro sauber machen und aufräumen.

N Ja, und dat Zickdäm könnte staubsaugen.
Die High Heels kann dat auch später anziehen.

S Wenn die alle mal hier mit anpacken würden, hätten wir es auch  etwas leichter.

N Also, da wäre ich dafür!!

S Sag mal, wie heißt eigentlich noch mal der exotische Leckerbissen?

N Ach, Du meinst den Punto. Ich hatte mal einen Fiat, der hieß auch so

S Quatsch! Pinto heißt der. Der lässt übrigens immer seine Bananenschalen rumliegen. Ich frag mich nur, warum der eigentlich so viele Bananen isst….

N Die haben hier doch so ein neues Gesundheitsmanagement eingeführt.

Und es gibt jetzt Vitamine für die Mitarbeiter.

S Ach sooo, ja ich hab dat schon in der Küche gesehen. Da stehen Kisten mit Äpfeln, Mandarinen und Bananen.

N Ich würde Brausetabletten holen. Die sin erstens günstiger und mir haben hier weniger Müll…

S Und stell Dir ens vor, ich han gehört, dass einmal im Jahr ein Gesundheitstag stattfindet.

N Richtig… ich hab da doch schon teilgenommen.
Da bekommst Du auch den BMI gemessen.

S Der BMI? Wat heißt dat eigentlich noch?

N Body muss in Inventur

S So ein Quatsch, jetzt fällt et mir wieder ein,

das heißt Body Mass Index.

N Mittlerweile ist der BMI schon wichtiger als der IQ.

S Am IQ kannst Du aber nichts machen,

wenn Du blöd bist, bist Du halt  blöd

N Hast Du den BMI  bei Dir schon ens ausgerechnet?
Ich könnt wetten, dass die Zahl die da rauskommt genau so hoch ist wie Dein IQ.

S Na vielen Dank! Ich trage halt ein paar Speckröllchen. Das ist mein externer Speicherplatz für mehr Bauchgefühl

N Und mir haben auch einen Schrittzähler geschenkt bekommen.

S Also, ich fange erst mal langsam an. Ich hab jetzt einen Bewegungsmelder.

N Und es wurden Kurse angeboten wie Yoga, Gymnastik und Feldenkrais.

S Wat is denn ne Feldenkrais?

N Körperbeherrschung mit Otto Neuhoff

S Wouw! Und Yoga, dat wär doch mal was für unsere Pausen.

N Gute Idee! Und als Lehrer et Gabi Herfurt.

S Wir legen dann im ganzen Ratssaal die roten Kissen vom Wappenfest aus, die werden doch eh nicht mehr gebraucht!

N Genau, die 3 Engelchen haben bestimmt nichts dagegen!

S Und wie war dat mit den komischen Getränken?

N Ach Du meinst die Smoothies.  Banane mit Spinat… mmmmmhhh, die waren lecker…

S Banane mit Spinat?

Da sieht man mal, wie sich die Zeiten ändern.

Hätten mir dat früher ineinandergemengt, hätte ich
von meiner Mutter gehört:
Hör auf mit dem Essen zu spielen.

N Also, es gibt ja auch einige hier, die halten während der Arbeitszeit eine Medition im Büro, dat habe ich schon gesehen.

S Dat ist doch nicht schlecht.

Besser als stundenlang rum zu sitzen und nichts zu tun.

N Also, unser Herr Bürgermeister wird ja oft gefoppt wegen seiner Körpergröße. Also ich finde ihn nicht klein, sondern einfach nur platzsparend.

S Das ist gut…
wo das Rathaus doch aus allen Nähten platzt.

N Das Bürgerbüro haben sie ja schon outgesourct.

S Outgesourct? Wat heißt dat denn?
Dat hört sich an wie aussortiert.

N Die ziehen doch hier um wie die Nomaden.

S Aber doch nicht nur wegen dem Platz……
Da gibt es doch noch einen anderen Grund

N Stimmt….  Hier ein paar Sporen, da ein bisschen Schimmel, da ein paar Auffälligkeiten..

S Und die nehmen noch nicht mal beim Umzug ihre Haustiere mit….

N Was denn für Haustiere?

S Na die Silberfische, oder was glaubst Du, wo die schwarzen Flecken an der Wand herkommen.

N Sind die eigentlich gesundheitsschädlich?

S Psssst! Nicht so laut !! Darüber spricht man nicht!!!

Sonst sind mir nachher die Parasiten, die hier et Maul aufreissen.

N Okay! Aber weißt Du worüber wir auch nicht sprechen dürfen?

S Die Geschichte, die uns unsere Polizisten Jo und Reinhard erzählt haben?

N Genau! Aber psssst…. ihr wisst von nichts.

Letztens fuhr der Otto mit dem Auto nach Hause und wurde von unserem Jo angehalten.

S Der kurbelt das Fenster runter und sagt:

Du Jo, ich habe nach der Ratssitzung beim Eschi noch was getrunken. Kannst Du nicht mal ein Auge zudrücken.

N Da sagte der Jo: Okay Otto, Fahr !! Ich hab Dich nicht gesehen.

S Auf einmal stoppt wieder ein Auto und das Fenster geht runter. Et ist wieder der Otto. Er  guckt raus und sagt:  Ach, hallo Jo! Du, ich habe eben noch was getrunken, kannst Du bitte mal ein Auge zudrücken?

N Der Jo wundert sich zwar, aber ruft noch ens:

Jetzt fahr !!! Ich hab Dich nicht gesehen

S Da kütt der ad widder an dem vorbei und sät:

Du, ich habe eben noch was getrunken…….

N Der Jo schreit ihn an: Mein Gott fahr doch endlich!!!!

Aber fahr doch endlich mal aus dem Kreisverkehr raus

S Meistens fährt dä Otto ävver mit dem Fahrrad.

So wie die Frau Högner

N Die ist doch auch schon mal vom Reinhard angehalten

worden

S Sie hatte da Licht am Rad nicht an.

Da sagt der Reinhard: Frau Högner, wenn ihr Licht nicht
funktioniert, dann müssen sie absteigen.

N Da sagt die: Habe ich schon probiert, aber es brennt trotzdem nicht.

S Mich hat der Jo ja auch schon mal angehalten und mich nach Restalkohol gefragt

N Also, die Bettelei von denen nimmt schon langsam entwürdigende Züge an….

S Mir könnten noch vill mehr Geschichten erzählen

N Aber dafür werden mir nit bezahlt

S Un mir han noch ne Menge hier zu tun

N Aber im Grunde genommen läuft hier doch alles…

S Ja, zwar bergab, aber es läuft

N Hier fehlt nur noch das Zelt, dann ist der Zirkus perfekt

S Äver… so ist dat überall….. Jeder Jeck ist anders.

Auch im Rathaus. Die können ja och nix dafür.

N In diesem Sinne verabschieden wir uns mit einem
Abschlussliedchen.

S Alexa …… Musik

Dat sin die Lück,

die künne nix dofür,

doch steckt nit och — e janz klei Stück

davon in dir un mir

Mutzepuckel, Affjebröhte, Schlofmötz un Filou,

Schluffe, Streuer, Klatschtant, Kötter,

Lück wie ich un du.