Bad Honnef kontrolliert

Corona: Erfolgreiche Kontrollen sowie Anpassung der Maskenpflicht im Bürgerservice und Rathaus

Die Stadt Bad Honnef vereinheitlicht ihre Regelungen für Termine im Rathaus und den Bürgerbüros hinsichtlich der geltenden Maskenpflicht: Bei persönlicher Vorsprache ist nun eine sogenannte „medizinische Maske“ im Sinne der Coronaschutzverordnung NRW zu tragen. „Medizinische Masken im Sinne dieser Verordnung sind sogenannte OP-Masken, Masken des Standards FFP2 oder diesen vergleichbare Masken wie KN95 oder N95“, erklärt Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef: „Seit Montag gilt eine Pflicht zum Tragen derartiger Masken unter anderem in Geschäften des Einzelhandels, in Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und im Öffentlichen Personennahverkehr. Medizinische Masken sollen nach neuen Erkenntnissen der Gesundheitsexperten sowohl die Mitmenschen als auch die Tragenden noch wirksamer als sogenannte Alltagsmasken vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen.“ Schon jetzt beobachtet die Stadt Bad Honnef, dass viele Menschen in ihrer Stadt mit entsprechenden Medizinischen Masken unterwegs sind, erklärt der Erste Beigeordnete: „Wir passen unsere Regelungen für unsere Orte mit Publikumsverkehr daher diesem neuen, einheitlichen Standard an.“

Der Trend der vergangenen Tage mit sinkenden nachgewiesenen Infektionsfällen zeige, das Infektionsgeschehen in der Stadt sei grundsätzlich auf einem guten Weg. Tatsächlich sei es für ein lange ersehntes Aufatmen noch zu früh, sagt Holger Heuser: „Die Entwicklungen des Pandemiegeschehens lassen sich nur schwer vorhersagen. Anders als im Frühjahr 2020 lassen sich Neuinfektionen und Infektionsketten weiterhin nicht immer lückenlos nachvollziehen, da das Virus buchstäblich in der Fläche angekommen ist. Und neue Mutationen, die sich noch schneller auf andere Mitmenschen übertragen lassen sollen, könnten die gerade gesunkenen Zahlen binnen kürzester Zeit wieder steigen lassen, wenn wir die gebotenen Schutzmaßnahmen jetzt vernachlässigen würden. Ich zolle den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, den Beschäftigten im Stadtgebiet und allen, die durch ihr Verhalten mitwirken, das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten, Dank und Anerkennung.“

Die Stadt Bad Honnef unterstützt diese Entwicklung und Mitwirkung mit der weiterhin gebotenen Kontrolle der Einhaltung der Coronaschutzverordnung NRW. Kontrollen, die den Schutz der Bevölkerung und insbesondere jener Mitmenschen sicherstellen, die sich vorbildlich an die Schutzmaßnahmen halten, betont Christoph Heck, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bad Honnef: „Auch in der dritten Januarwoche haben wir täglich Betriebe wie Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Kneipen in den Abendstunden überprüft. Insgesamt mehr als 20 Betriebe wurden durch die Außendienstmitarbeiter kontrolliert. Erfreulicherweise war lediglich in einer Rhöndorfer Gaststätte ein Verstoß festzustellen: Es wurden vier Personen angetroffen, die gemeinsam das Spiel der Fußball-Bundesliga verfolgten und dabei Getränke aus dem Ausschank zu sich nahmen. Gemeinsam mit der Polizei wurde die Schließverfügung der Gaststätte durchgesetzt und ein entsprechendes Bußgeldverfahren eingeleitet.“

Kontrolliert wurde auch die Pflicht der Verkaufsstellen von Tabak und Alkohol, die Vorgaben des Jugendschutzes einzuhalten. In drei von fünf Geschäften verlief der Einkauf einer beauftragten Testperson „ernüchternd“, da die Testperson unerlaubterweise hochprozentigen Wodka erwerben konnte. Eines der drei beanstandeten Geschäfte war bereits im Dezember 2020 beim Testkauf von Wodka durch eine jugendliche Testperson negativ aufgefallen. Gegen die jeweiligen Verkäufer beziehungsweise die Leitenden der betreffenden Geschäfte wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Thomas Heinemann 

Bad Honnef trauert um Karl-Heinz Stang

Die Stadt Bad Honnef trauert um den ehemaligen Ersten Beigeordneten Karl-Heinz Stang, der im Alter von 76 Jahren verstorben ist.

Karl-Heinz Stang prägte die Verwaltung maßgeblich. Sein Berufsleben lang (seit 1963 bis 2004) war er für die Stadt Bad Honnef tätig. Als Erster Beigeordneter war er seit 1988 Stellvertreter des Stadtdirektors und nach der Verwaltungsreform seit 1999 Stellvertreter des Bürgermeisters.

Seine Laufbahn begann er als Praktikant bei der Stadt Bad Honnef am 1. April 1963. Nach seiner Bundeswehrzeit von 1965 bis 1967 begann er die Beamtenlaufbahn als Stadtinspektor bei der Stadt Bad Honnef. 1975 bis 1978 studierte an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie in Koblenz. Das Diplom erhielt er mit der Note „gut“. Seine Karriere setzte sich mit den Ernennungen zum Stadtoberinspektor, Stadtamtmann, Stadtamtsrat und schließlich Stadtoberamtsrat fort. In der Hauptabteilung kümmerte er sich um die Sachgebiete Standesamt, Personalamt und zentrale Verwaltungsaufgaben. Die Ausbildung junger Menschen war ihm wichtig, so wurde er 1980 Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung. Der Bereich Datenschutz in der Verwaltung kam hinzu. Seit 1976 war er Standesbeamter.

Parallel erreichte er 1989 den Dienstgrad des Oberstleutnants der Reserve bei der Bundeswehr.

Schließlich bekleidete er von 1988 bis 1996 und in zweiter Amtszeit bis 2004 das Amt des Ersten Beigeordneten der Stadt Bad Honnef. 2003 konnte er auf 40 Jahre Dienstzeit zurückblicken und das Jubiläum feiern. 2004 nach Ablauf der zweiten Amtszeit als Erster Beigeordneter wechselte er in den Ruhestand.

Zu seiner Verabschiedung sagte der damalige Bürgermeister Peter Brassel: „Als Stellvertreter des Bürgermeisters im Amt war Karl-Heinz Stang mein engster Mitarbeiter. Viele Stunden haben wir über den Umbau der Verwaltung zu einem Dienstleistungsunternehmen für unsere Bürgerinnen und Bürger diskutiert, über die Leistungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wie diese zu fördern seien, die Verbesserung der Haushaltssituation, die Steigerung der Effizienz und vieles mehr.“ Heute fügt Peter Brassel aus traurigem Anlass hinzu: „Uns und unsere Frauen verbindet seit über 50 Jahren eine enge Freundschaft, die sich auch in schwierigen Zeiten und Lebenslagen bewährt hat. Unser gegenseitiges Vertrauen hat die gemeinsame Zeit im Rathaus besonders geprägt. In den letzten Jahren hat Karl-Heinz regelmäßig Geschichten und Episoden aus der Heimat in rheinischer Mundart in Seniorenheimen von Bad Honnef und Umgebung vorgetragen und unseren älteren Mitbürgern damit viel Freude bereitet.“

„Bad Honnef ist schön“ war der Wahlspruch von Karl-Heinz Stang, weil er seine Heimat liebte. Die Demokratie verteidigte er leidenschaftlich, stellte aber auch immer wieder klar, dass für deren Erhalt viel Einsatz notwendig ist. Karl-Heinz Stang ging mit gutem Beispiel, mit Arbeitseifer und Pflichterfüllung voran. Er war, was er auch selbst gerne zugab, ein preußischer Rheinländer. So standen in seinem Büro zwei Porträts des Alten Fritz. Sein Optimismus war ansteckend und half so, manche schwierige Hürde für sich und andere zu nehmen.

„Die Stadt Bad Honnef verdankt Karl-Heinz Stang außerordentlich viel“, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff. „Er war mit Energie und Einsatz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Honnef tätig. Das hohe Engagement für seine Stadt war ihm Berufung, die über das berufliche hinausging. Als Mitsenator der Großen Selhofer KG habe ich ihn und auch seinen Humor sehr geschätzt. Die Stadt Bad Honnef wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.“ Christine Pfalz

Stadtbücherei Bad Honnef-jetzt auch digital lesen

Digital Lesen in der Coronazeit – die Stadtbücherei führt das Schnupperabo ein

Die Bad Honnefer Stadtbücherei ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, die bislang noch nicht Kunde der Stadtbücherei sind, digitales Lesen. Ab sofort gibt es das Schnupperabo für die Rhein-Sieg-Onleihe für einen Monat gratis. 

Corona schränkt ein und das kulturelle Leben liegt brach, vieles ist ganz anders als vorher. Auch die Stadtbücherei im Rathaus ist geschlossen und kann nur ihren Abholservice anbieten. Das neue Schnupperabo für die Rhein-Sieg-Onleihe ist deshalb eine gute Möglichkeit, an neuen Lesestoff zu kommen.

Die Neuanmeldung läuft elektronisch über die Stadtbücherei. Eine Kundenkarte wird angelegt, mit der die Rhein-Sieg-Onleihe einen Monat lang gratis genutzt werden kann: Ausleihen wird rund um die Uhr möglich. Es lassen sich nicht nur Bücher entdecken, sondern auch aktuelle Zeitschriften, Zeitungen und Hörbücher.

Bei Interesse bitte eine Mail an stadtbuecherei@bad-honnef.de senden oder sich per Telefon unter 0 22 24/184-172 melden. Die Stadtbücherei schickt dann ein Anmeldeformular zu. Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger der Kommune Bad Honnef.

Das Abo läuft nach dem Gratismonat automatisch aus, kann aber dann über eine Jahresgebühr von 18,00 Euro oder eine Dreimonatskarte von 5,00 Euro verlängert werden.

Informationen zur Stadtbücherei: https://meinbadhonnef.de/soziales-familie/buecherei/

Christine Pfalz 

Bad Honnef investiert

Haushaltssicherung vermeiden

Welche Chancen bietet der städtische Haushalt im neuen Jahr, wo liegen die Risiken? Klar ist: Wie ein dicker, roter Faden ziehen sich die Corona-Pandemie und ihre finanziellen Folgen durch den Haushaltsentwurf, den Bürgermeister Otto Neuhoff in der zweiten Sitzung des neuen Stadtrates den Mitgliedern im Kurhaus vorstellte. „Die fetten Jahre sind vorbei“, schwor Neuhoff seine Zuhörer auf das Zahlenwerk ein, das in den kommenden Jahren den Griff in die 4,6 Millionen Euro schwere Rücklage erforderlich macht.

Auf diesem Wege wird der Rückschritt in die kommunale Haushaltssicherung für’s erste vermieden und der Kurs auch in der Krise gehalten. Das Polster, so Neuhoff, sei durch eine „solide und nachhaltige Haushaltspolitik“ zustande gekommen „und hat Bad Honnef wieder investitionsfähig gemacht.“  Die gute Nachricht also: Auch bei coronabedingtem Defizit soll es bei den Planungen für dringend umzusetzende Maßnahmen bleiben.

Wichtige Investitionen werden fortgeführt und, wann immer möglich, mithilfe von Förderprogrammen der Bundes- und Länderebene finanziert. Ein Beispiel: Für sicheres und besseres Radfahren erhält Bad Honnef 1,332 Millionen Euro im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative aus dem Förderprogramm „Klimaschutz und Radverkehr.“ Der Löwenanteil fließt in die Verbreiterung und Sanierung des Rheinradweges. Darüber hinaus lässt sich jedoch nach aktuellem Stand nicht vermeiden, auch das Eigenkapital zu belasten und neue Kredite aufzunehmen.

„Mehr Investitionen als Abschreibungen“ sowie „Verzicht auf Steuererhöhungen“ lauten die konsequenten Marschrichtungen auch in der Krise. Wie geplant sollen bis 2024 demnach Investitionen in Höhe von 69,1 Millionen Euro erfolgen. Dazu gehört die Herrichtung der Konrad-Adenauer-Schule (KASch), der Sportanlage Menzenberger Straße sowie die Sanierung des Rathauses. Teilweise berücksichtigt bleiben die Feuerwache Mitte, die Sanierung des SIBI sowie der Waldumbau. Wichtige Themen bleiben zudem der Klimaschutz mit dem Waldumbau, der Radverkehr sowie preisgedämpfter Wohnungsbau. Tourismus und Digitalisierung sollen vorangetrieben, Ehrenamt und Familien gefördert werden – etwa durch neue, geringere Beiträge für die Kinderbetreuung.

Neben dem Haushalt 2021 bestimmten weitere Themen die Beratungen. Einstimmig beschlossen die Mitglieder den Nachtragshaushalt 2020, der einen umfangreicheren Kreditrahmen vorsieht und stimmten auch der Stellungnahme zum Entwurf des Kreishaushaltes 2021 zu. Einstimmig verabschiedete der Rat auch den Jahresabschluss des Abwasserwerks sowie des Eigenbetriebes Bad Honnefer Bäder. Konstant bleiben die Abwassergebühren im Wirtschaftsjahr 2021. Wenn der sanierte Kursaal im kommenden Jahr wieder den Vereinen zur Verfügung steht,  unterstützt die Stadt das – wie in der Vergangenheit – an 35 Veranstaltungstagen im Jahr. aha

Foto: Andreas Hermsdorf/pixelio

Theaterleben in Bad Honnef

Seine letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod im Jahr 1880 verbrachte Ferdinand Röder in Honnef. In der Austraße hatte er für sich, seine Ehefrau Annette und die schöne Stieftochter Mila eine Villa gekauft, nachdem er zunächst auf den großen Bühnen der Weltstädte als gefeierter Schauspieler aufgetreten war und später als erfolgreicher Theatermäzen ein rühriges Leben für die Kunst und das Theater geführt hatte. Die Villa gibt es nicht mehr. An ihn und seine Stieftochter Mila erinnert das Mausoleum auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef. Die Büste der schönen Mila Röder, einst aus dem Mausoleum gerettet, ist im Bad Honnefer Rathaus ausgestellt.

Autorin Catrin Möderler hat wieder erstaunliche Recherche-Arbeit geleistet, um den Lebenslinien von Ferdinand Röder zu folgen. Im Buch „Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater“ werden die Stationen seines Lebens beschrieben. Leserin und Leser erhalten einen detailreichen Einblick in das 19. Jahrhundert und dessen Theaterwelt mit allen Facetten. Die Spekulationen der Autorin, wo sich eben keine Belege mehr finden lassen und ein Motiv nur erahnt werden kann, sind wohltuend bodenständig und plausibel. Ergänzt wird der stilvolle Text durch viele umfängliche und wörtliche Zitate aus Zeitungen und anderen Quellen in der Diktion des 19. Jahrhunderts, die ihren eigenen Charme entwickeln.

Die Autorin hat bereits ein ausführliches und erhellendes Buch über Mila Röder veröffentlicht und deren Geheimnisse gelüftet. In Bad Honnef ist Mila Röder wegen ihrer Schönheit und ihres tragischen Schicksals noch immer eine Legende.

Stiefvater Ferdinand Röder war auch Milas Mentor und Theateragent gewesen. Für viele Künstlerinnen und Künstler war seine Tätigkeit enorm wichtig, weil er solide und günstige Verträge aushandelte. Er sicherte Autorenrechte und entdeckte Talente. Wohltätig und einsatzfreudig setzte er sich für Kunst und Personen ein. Catrin Möderler schätzt Ferdinand Röder sehr, denn bis heute profitieren Künstlerinnen und Künstler von seinen grundlegenden Maßnahmen, um Künstlerrechte durchzusetzen. Sie erklärt: „Er wusste, was und zu welchem Moment nötig war. Er war nie arbeitslos und bezog absolute Spitzengagen.“

Eine Schattenseite gab es: Sein Leben lang begleiteten ihn Anfeindungen und Verleumdungen. „Das ganz große Drama. Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Biographie des Ferdinand Röder. Sein Erscheinen ist niemals leise. Sein Erscheinen ist ausnahmslos mit wahrnehmbaren Turbulenzen verbunden.“ (Zitat aus „Ferdinand Röder. Ein Leben dem Theater“, Seite 36/37).

Mit ihrem Buch über Mila Röder hatte Catrin Möderler am 11. September 2018 begonnen. Auslöser war eine Visitenkarte, die die Autorin zufällig erstanden hatte, was zu weiteren Entdeckungen führte. Das Buch über Ferdinand Röder hatte Catrin Möderler genau ein Jahr später am 11. September 2019 begonnen. Spannend wird auch ihr nächstes Buch, das von Karl Blasel, österreichischem Schauspieler und Theaterdirektor, handeln wird. Karl Blasel war übrigens 1872 Partner von Mila Röder in der Operette „Schneeball“ von Jacques Offenbach, die im Carltheater in Wien aufgeführt wurde. cp

Im Buchhandel und im Internet erhältlich:

Catrin Möderler, Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-347-04102-8,

265 Seiten, 25 Euro

Catrin Möderler, Mila Röder – Ein bühnenreifes Leben“, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-7482-9394-1,

236 Seiten, 25 Euro

Foto: Autorin Catrin Möderler im Innern des Mausoleums der Familie Röder  – auf der Stele das Bildnis von Ferdinand Röder

Geschenkaktion für das Bad Honnefer Krankenhaus

Mit zahlreichen Geschenken bedanken sich die Bad Honneferinnen und Bad Honnefer bei den Pflegekräften, Schwester, Ärztinnen und Ärzten des Bad Honnefer Cura-Krankenhauses. Gemeinsam mit dem hiesigen Einzelhandel hatten sie dafür gesorgt, dass die Bediensteten ein Dankeschön für ihre unermüdliche Arbeit in diesem besonderen Jahr erhalten. Es soll vor allem Anerkennung sein, die die Pflegekräfte nach Meinung der Initiatoren verdient haben. Birgit Eschbach zählt zum Kreis der Ideengeberinnen: „Wenn wir ehrlich sind, brauchen die Pflegekräfte statt warmer Gedanken warme Taten. Hier setzt die Aktion an. Außerdem wird natürlich der heimische Handel gefördert, denn auch hier gibt es gerade sehr schwere Zeiten zu verkraften.“ Die Geschenke wurden in den vergangenen Wochen im Kiezladen an der Kirchstraße gesammelt und nun zum Krankenhaus gebracht. Mit Schwung fuhr Kurierfahrer Alexander Wache zu Daniela Kreuzberg, der kaufmännischen Direktorin des Cura- Krankenhauses und lud die liebevoll verpackten Präsente ab. Sie werden nun im Rahmen einer Tombola an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Bürgermeister Otto Neuhoff freute sich angesichts der Resonanz: „Wir können im Moment nicht oft genug betonen, dass wir uns hier in Bad Honnef sehr glücklich schätzen können, ein Krankenhaus wie dieses zu haben. Direkt vor Ort, sehr kompetent und ein zuverlässiger Partner der Stadt. Ich schließe mich deshalb dem großen Dank an und wünsche allen Bediensteten für die kommenden Festtage viel Kraft und Durchhaltevermögen.“|aha

„Ein Jahr im Zeichen der Pandemie“

Ein persönlicher Jahresrückblick von Otto Neuhoff, Bürgermeister der Stadt Bad Honnef

Das Jahr 2020 gehört sicher nicht zu den Jahren an die ich mich besonders gerne zurückerinnern werde. Trotzdem ist es sicher ein Jahr, dass ich ganz sicher nicht vergessen werde: Das Covid-19-Virus hat unsere Gesellschaft und damit auch uns in Bad Honnef sowohl beruflich wie auch privat radikal verändert, zudem aber auch unsere positiven Fähigkeiten hervorgebracht.

Los ging es hier in Bad Honnef genau am 11. März 2020. Da wurde vom Kreisgesundheitsamt der erste Fall gemeldet. Keinen Monat später, kurz vor
den Osterferien, wurde der erste Lockdown ausgerufen. Kindergärten, Schulen, Geschäfte und Gastwirtschaften zu, Home Office als Regelform der Arbeit etabliert. Ein harter Einschnitt, der auch das Leben der Familien grundlegend neu sortiert hat. Auch im Rathaus hat der Lockdown seine Spuren hinterlassen: Termine nur noch auf Anfrage. Reduzierung der Sitzungstätigkeit auf das Notwendigste, Home Office für die Risikogruppen bis zur Kapazitätsgrenze unseres VPN-Tunnels. Begeistert hat mich die tolle Unterstützung für unser Ordnungsamt von Kollegen aus vielen Bereichen über zwei Schichten und 7 Tage in der Woche, die Sondermaßnahmen für die Unterstützung unseres Einzelhandels … und, und, und …

Fantastisch fand ich einmal mehr die ungeheure Hilfsbereitschaft vieler Menschen in der Not: „Bad Honnef hilft“ eben … Wenn ich jetzt anfangen würde aufzuzählen, wäre der Beitrag jetzt schon übervoll. Wir alle haben, glaube ich, viel über unsere Gesellschaft und ihre Prioritäten gelernt. Mit einem Schlag rückte ins Zentrum der Aufmerksamkeit, was wir über Jahre vernachlässigt haben: Der Zustand unserer Schulen, der Rückstand in der Digitalisierung, die Bedrohung der Innenstädte, die Vernachlässigung der Katastrophenvorsorge. Simple Dinge wie Atemschutzmasken waren nicht verfügbar.

Jetzt im zweiten Lockdown sind wir einerseits deutlich besser vorbereitet. Andererseits aber offensichtlich zurückhaltender im Ergreifen der notwendigen Maßnahmen. Inzwischen ist auch in Bad Honnef die Zahl der Infizierten höher als in der ersten Welle. Dramatisch sind die Folgen für viele Berufsgruppen. Trotz der vielen Hilfsmaßnahmen leiden besonders Selbstständige, z.B. Einzelhändler, Gastronomen, die Tourismusbranche und Künstler.

Jeder hat so seine eigene persönliche Perspektive auf die Pandemie. Mir persönlich fehlt einfach der Ausgleich zum Arbeitsalltag mit den wunderbaren Festen, die wir hier so gerne feiern oder das Musizieren mit meinen Bandkollegen. Das wird auch noch etliche Wochen so bleiben bis der Impfstoff, das Frühjahr und natürlich unser aller Disziplin für eine Verbesserung der Risikolage sorgen werden. Bei den Höhepunkten des Jahres hat es länger als sonst gedauert, mich zu erinnern. Das liegt wohl daran, dass die geplanten Feierlichkeiten z.B. zum Abschluss der erfolgreichen Kurhaus-Sanierung, zum Bezug des Neubaus der Gesamtschule St. Josef oder zur Fertigstellung des Inselspielplatzes ausfallen mussten.

Natürlich ist ein Höhepunkt, der für mich nicht fehlen darf, der Ausgang der Kommunalwahl hier in Bad Honnef, der für mich eine klare Bestätigung im Amt gebracht hat. Was mich besonders gefreut hat: Auch die mich unterstützenden Parteien CDU, Bürgerblock und FDP sind stabil geblieben. Die Grünen konnten am Meisten zulegen. Es wird sich zeigen, ob sie tatsächlich bereit sind, in der Rolle der zweitstärksten Partei auch Verantwortung zu übernehmen. Das Ergebnis ermutigt mich, die anstehenden Herausforderungen wie Klimawandel und Wohnungsnot weiter ambitioniert anzugehen, auch wenn die Corona-Krise unsere finanziellen Möglichkeiten zusätzlich beeinträchtigt. Gerade in der Krise heißt es „Kurs halten“ und auf das setzen, was uns stärkt: Zuversicht, Zusammenhalt und Disziplin.

Bildquelle: Tanja Ritter / pixelio.de

Unterstützung der Honnefer Gastronomie

In diesem Jahr sollte eigentlich eine zünftige Weihnachtsfeier aller Mitarbeiter der Parkresidenz in Bad Honnef stattfinden. Doch die Entwicklung der Corona Pandemie lässt eine Feier aller Mitarbeiter, auch in kleineren Abteilungen, einfach nicht zu. Daher entschlossen sich die Verantwortlichen in der Parkresidenz Bad Honnef dazu, das Geld für eine Feier in Geschenke für die Mitarbeiter zu investieren. Und wenn in diesen Zeiten eine Investition in Geschenke Sinn macht, denkt man automatisch an die Honnefer Gastronomie, die momentan fast keine Einnahmen generieren kann.

Da natürlich nicht alle Restaurants berücksichtigt werden konnten, wurden kurzum die verschiedenen Geschmäcker der Mitarbeiter ermittelt. Kurzum kaufte Herr Bierbaum (2.v.r.), Geschäftsführer der Parkresidenz, über 100 Gutscheine bei verschiedenen Restaurants, u.a. bei Eheleute Schwalb vom „Alten Standesamt“ am Marktplatz, Robert Wohlhage vom „Bistro Ludwig“ an der Hauptstraße und Veli Tazegül vom „La Vigna“, das nur wenige Schritte von der Parkresidenz entfernt ist. Eine Aktion, die gewiss Nachahmer sucht, Mitarbeitern das Fest zu versüßen und dabei zu mindest einen Teil der Honnefer Gastronomie zu unterstützen. |eb

Bad Honnef: Lebensfreude „geschenkt“

Nachhaltige Kollektion mit Stadtmarke

„Häppchen to go“, die kleine, augenzwinkernde Botschaft ziert den hölzernen Deckel der Lunchbox, „Schlückchen to go“ hält eine leicht bauchige Wasserflasche für unterwegs kess dagegen, elegant streift die Silhouette der Johannes-Kirche und des Siebengebirges Bad Honnefs über die weiße Weihnachtsbaumkugel: Pünktlich zur Weihnachtszeit stellt die Stadt Bad Honnef diese und weitere, kleine wie pfiffige Mitbringsel und Geschenkideen vor, allesamt natürlich – ob Krawattennadel, Manschettenknöpfe, Kochlöffel oder Baumwollbeutel – mit dem Bad Honnefer Stadtlogo. 

Oft hatten Besucher und Gäste in der Stadtinformation sowie im Kiezkauflädchen in der Kirchstraße Mitbringsel als Erinnerung an eine schöne Zeit in Bad Honnef nachgefragt und so Bedarf signalisiert. Bei den jetzt verfügbaren Produkten zeigt sich, dass Heimatliebe und Verbundenheit als nachhaltige Geschenkidee ein Renner sind.

Erst seit wenigen Tagen liegen die Neuzugänge im Schaufenster aus, und täglich schauen sich Passanten die Produkte an, die ab sofort zum Verkauf stehen. Über die Einkaufsplattform Kiezkaufhaus Bad Honnef (KiezKollektion) und im Lädchen an der Kirchstraße können die neuen Artikel erworben werden. Die Preise liegen je nach Artikel zwischen 2,50 und 15 Euro. 59 Euro kostet das geschnürte Paket mit zusätzlich einer Lunchbox (Häppchen to go) und einer Glasflasche, Modell „Schlückchen to go“.

Ebenso neu ist die Bad Honnefer Geschenketasche mit Produkten aus Bad Honnefer Geschäften, die ebenfalls im Kiezkaufhaus zu haben ist. Eine Tasche mit Wein (Weingut Bröl), Pralinen (Coppeneur), Kaffee (Kaffee Siebengebirge), Plätzchen (Welsch) und Stollen (Bäckerei Profittlich) sowie der Bad Honnefer Weihnachtsbaumkugel und einem Kochlöffel ist für 39 Euro zu haben. www.kiezkaufhaus@badhonnef.de (aha)

Andrea Hauser 

„Historische Tatsachen“

von Friedhelm Ost

Armin Laschet wurde 1961 geboren, ist also noch ein Mann im besten mittleren Alter. Seine Erinnerungen an die Zeiten des Zweiten Weltkrieges und insbesondere an die Jahre danach bis zur Währungsreform 1948 und zur Gründung unserer Bundesrepublik können deshalb nicht realistisch sein. Deshalb geht auch seine Bemerkung, dass Weihnachten 2020 wohl das härteste Fest sein wird, das die Nachkriegsgenerationen je erlebt haben, an den echten historischen Tatsachen vorbei.

Harte Zeiten für die Älteren

Gewiss, für viele Menschen in unserem Land fällt diese Corona-Zeit sehr hart aus – vor allem für die Älteren in Heimen und Hospitälern. Viele von ihnen dürfen oft genug keinen direkten Kontakt zu ihren nächsten Angehörigen haben. Ehepartner, Kinder und Enkelkinder können sich von der Frau oder dem Mann, der Oma oder dem Opa auf dem Sterbebett nicht verabschieden. Selbst bei der Beerdigung sind nur wenige Angehörige zugelassen, um in tiefer Trauer Abschied von geliebten Menschen zu nehmen. Vieles hat sich mit dem Lockdown, der zur Bekämpfung des Coronavirus verordnet wurde, in unserem Land verändert. Die Infektionskette muss unterbrochen, die Zahl der Sterbefälle reduziert werden. So muss auf einiges verzichtet werden – auf Reisen, Ski-Urlaub, den Besuch von Restaurants und Kneipen, Konzerten und Theatervorstellungen, auf große Hochzeits- und andere Feiern.

Bitterste Folgen des Zweiten Weltkrieges

Dennoch waren die Nachkriegsjahre viel härter. Als 1945 der Zweite Weltkrieg endlich beendet wurde, gab es zwar wieder Frieden und ein leises Aufatmen in Deutschland. Doch nahezu in allen Familien herrschte große Trauer um Väter, Söhne und andere Verwandte, die in diesem schrecklichen Krieg umgekommen waren, die in ihrer Heimat unter den Trümmern in Bunkern und Kellern gestorben waren, die von blindwütigen Nazis erschossen oder gar in Gaskammern umgebracht worden waren. Es waren Millionen Menschen. Hinzu kamen viele, die aus den Ostgebieten in Richtung Westen flüchteten und häufig nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihr Leben verloren. In unzähligen Familien wurden Verwandte vermisst; niemand wusste, ob sie noch lebten, ob sie in Gefangenschaft geraten waren. Das Leid, das diese Kriegsgeneration zu ertragen hatte, war unermesslich. Und es ging auch auf die Nachkriegsgeneration, vor allen auf die Kinder über.

Viele werden sich heute noch an die Weihnachtsfeste in den Jahren 1945 bis 1948 erinnern. Die meisten können von den kalten Stuben in zum Teil zerstörten Häusern und Behelfsheimen berichten. Es fehlte an Brennmaterialien für den Ofen. Es gab kaum Lebensmittel. Die Zahl der Selbstmorde war niemals so hoch wie damals – Selbstmorde aus Angst vor dem Verhungern, aus totaler Verzweiflung und Zukunftslosigkeit sowie wegen größter Traumatisierung.

Schlange stehen für Maismehl

Aus eigener Erfahrung kann ich über diese Jahre direkt nach dem Kriegsende einiges berichten: Ungern erinnere ich mich daran, wie ich oft mit meiner Mutter Schlange stehen musste. Aus Amerika gab es Lieferungen von Maismehl; dafür warteten viele Menschen vor einem Laden in einem Dortmunder Vorort stundenlang, um immer wieder festzustellen, dass dieses fürchterliche Produkt ausgegangen war, wenn man sich ganz nach vorne in der Schlange vorgekämpft hatte. In den Sommermonaten begleitete ich meine Mutter beim Ährenlesen auf die Felder. In einer Kaffeemühle wurden die Roggen- oder Weizenkörner gemahlen; aus dem Mehl wurde Teig für Nudeln gemacht, die über der Glut des Ofens dann gehärtet wurden. Obwohl ich im Ruhrgebiet wohnte, hatten wir keine Kohlen für den Ofen, sondern mussten umgefallene Baumstämme und Reisig aus dem Wald holen. Der Qualm, der aufgrund der Holzfeuchtigkeit dem Herd entwich, wirkte beißend auf die Augen.

Unter dem mickrigen Tännchen lagen kaum Geschenke auf dem Weihnachtstisch. 1946 gab es einige Holzklötzchen, die meine Mutter aus einer Schreinerei besorgt und mit etwas Farbe bepinselt hatte. An Weihnachten 1947 konnte ich über die Festbescherung staunen, denn mit weiser Vorausschau auf meine Einschulung an Ostern 1948 waren wichtige Dinge besorgt worden: Eine riesige Schieferplatte von einem Dachdecker, die mein Vater mit einem Holzrahmen eingefasst hatte, dazu eine Aktentasche, die mit schmalen Lederriemen zu meinem Tornister umfunktioniert worden war.

Kaninchen für den Festbraten

Auf einem Weihnachtsteller lagen wenige selbstgebackene Plätzchen und zwei Äpfel; Süßigkeiten waren in dieser Zeit wie nahezu alles Mangelware. Für den Festbraten wurde ebenfalls gesorgt: In einem Kaninchenstall wurden zwei Hasen – ein kleiner und ein größerer – gehalten. Ich wurde das Jahr über mit der Suche von Löwenzahn beschäftigt, um die Tiere zu füttern. Dass dann kurz vor Weihnachten das größere Tier geschlachtet wurde, versetzte mich zunächst arg in Trauer. Diese war jedoch überwunden, wenn an den Festtagen ein echter Festbraten in kleinen Portionen auf den Tisch kam. Und das Kaninchenfell wurde einige Zeit später gegen etwas Kleingeld vom Lumpensammler mitgenommen.

Meine Großeltern mütterlicherseits hatten die Kriegszeit in einem der schöneren Ortsteile Dortmunds überlebt. Doch ihr Fachwerkhaus war bei einem Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt worden. Nun wohnten sie – gut 10km von uns entfernt – in einem Behelfsheim, zusammengebaut aus Brettern und etwas Dachpappe. Sie mit meiner Mutter zu besuchen, das glich einem Abenteuer: Wir marschierten einen Teil des Weges hinweg durch eine Trümmerlandschaft; erfreulicherweise gab es dann doch noch auf wenigen Kilometern Schienen, auf denen eine Straßenbahn fuhr – mit der Endstation „Stadion Rote Erde“. Von dort ging es zu Fuß bis zum Ziel und des Abends wieder durch die völlige Dunkelheit zurück.

Mit dem Henkelmann zur Schule

Kurz nach Ostern 1948 kam ich in die Blücher-Volksschule, die zum größten Teil zerstört war. Die strenge Lehrerin brachte uns i-Männchen das Schreiben, Lesen und Rechnen bei: In der großen Pause gingen wir damals mit unserem Henkelmann zum Essenfassen; mit etwas Trockenobst und Kakao wurde der Genuss gesteigert. Am Nachmittag ging es zum Pöhlen, zum Fußballspielen in einer Ecke der Alten Zechenkolonie. Als Ball diente uns Jungen ein zusammengenähtes Stoffknäuel. Da jeder Pöhler nur ein einziges Paar Schuhe besaß, die oft genug durch und durch nass wurden, mussten sie am Abend – ausgestopft mit Zeitungspapier – im Backofen des Kohleofens getrocknet werden. Als ein Mitglied der Nachkriegsgenerationen freue ich mich auf das Weihnachtsfest 2020. Ja, es findet in einer ungewohnten und veränderten Zeit statt. Doch sollte jeder mit Superlativen vorsichtig bleiben: Es mag für viele hart sein, für den einen oder anderen auch härter, doch am härtesten wird es für die meisten nicht.             Friedhelm Ost

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