Sonniger Sonntag

Ein herrlicher Wintertag. Endlich. Denn endlos erschienen die Tage, die sich in einheitliches Grau hüllten und immer schon morgens zum Abend wurden. Licht gab’s nur elektrisch oder für den Romantiker bei Kerzenschein. Heute aber begrüßt uns die Sonne mit einem schmunzelnden „Hallo! Ich bin noch da!“ und erleuchtet diesen Sonntag.

Das weckt die Geister, die sich längst dem Winterschlaf hingegeben hatten. Raus aus dem Bett! Kaffee und gebutterte Brötchen mit Himbeermarmelade. Dann warm anziehen – das Thermometer widersetzt sich dem äußeren Anschein: Auch wenn die Sonne strahlt, ist es klirrend kalt. In die Winterrüstung gehüllt trete ich vor die Tür. Ziehe diese kräftig zu, atme tief durch und fühle mich wie ein Häftling, der endlich sein Gefängnis verlassen kann. Freiheit! –Doch ich begehe einen Fehler und spaziere nach Rhöndorf.

Der Weg erfreut noch meine Sinne: Kahle Baumkronen zeichnen mit ihrem Geäst Bilder an den blauen Himmel. Traumhafte Häuser säumen die Straße. Aus manchen weht bereits der Duft von Bratensoße und anderen Köstlichkeiten des Sonntagsmahls. Kirchenglocken bimmeln. „Schön ist es in unserem Städtchen!“ Aber als ich durch das friedliche Gässchen – rechts die gackernden Hühner von Frau Koch sowie die freundlich kläffenden Hunde von Herrn Koch – auf die Löwenburgstraße gelange, erkenne ich meinen Fehltritt.

Hier ist die Hölle los! Menschenströme von rechts nach links und umgekehrt. Irrfahrende Autos auf der Suche nach dem perfekten Parkplatz – möglichst direkt vor Herrn Adenauers Grab. Vom Blitz der Erkenntnis getroffen bleibe ich stehen. Und jetzt? Soll ich mich durch die Besucher kämpfen, um bei Peter ein Stück herrlicher Torte zu ergattern? Oder ergreife ich die Flucht durch den Wald? Schließlich ziehe ich meinen Kopf tief zwischen die Schultern und beeile mich, den Rhein zu erreichen, um in ruhigere Gefilde und wieder nach Hause zu gelangen. Franziska Lachnit (2019)

Zukunft

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es tut sich etwas. In den ehemaligen Märkten am Haupteingang zur Einkaufsmeile, Kaiser´s (Foto) und DroNova, wird gewerkelt. Die Ladenflächen werden entkernt. Noch ist allerdings nicht klar, wie es dort weiter gehen soll. Es wird von Interessenten gemunkelt. Immerhin. Die viel gerühmte Einkaufskultur in der Stadt hat arg gelitten. Trotz der individuellen Geschäfte und aktuell einigen Neueröffnungen.

Eine Frage steht steht im Raum: „Habe ich als Geschäftsmann noch eine Zukunft in Bad Honnef“? Die kann vielleicht nur ein Hellseher beantworten. Oder die Wirtschaftsförderung? Nein, diese Frage müssen alle beantworten: Geschäftsleute, Verpächter, Politik und Verwaltung. Denn: Wenn Bewegung erwünscht ist, dann müssen Attraktionen geschaffen werden. Eben eine faszinierende Einkaufs-und Erlebniswelt vor und in den Geschäften, die amazon einfach nicht bieten kann. Aber: Noch gibt es in der Stadt keine einheitlichen Öffnungszeiten, noch ist die Innenstadt an den Wochenenden verwaist.

Was sollten Gäste hier erleben? Dazu fällt mir ein Zitat ein: „Die Menschen werden vergessen, was du gesagt hast. Die Menschen werden vergessen, was du getan hast. Aber das Gefühl, das du ihnen vermittelt hast, das werden sie nie vergessen“. Gefühle vermitteln die Stadtfeste und Schlemmerabende. Schöne Gefühle! Und sonst? Alles bei uns Menschen läuft über die emotionale Schiene ab.

Wenn ich mich wohl fühle, dann kaufe ich immer wieder ein, oder ich komme immer wieder zurück in die Stadt meines Vertrauens. Darum bin ich so gerne in Köln. Gut, durch Köln strömen täglich eine Million Menschen. Wenn es bei uns wenigstens Hundert wären. Zweihundert wäre noch besser. Die Insel Grafenwerth wird für viel Geld aufgewertet. Da ist im Sommer eh immer die Hölle los. Die Innenstadt bekommt davon allerdings nichts ab. Was tun? Zum Glück liegt ein Stadtentwicklungskonzept vor. Wenn ich daran noch einmal erinnern darf:

„Der Rat der Stadt Bad Honnef hat die Verwaltung im April 2014 beauftragt, ein integriertes Handlungskonzept für die Stadtentwicklung – kurz: „ISek“ – zu erstellen, welches als Grundlage und Steuerinstrument einer nachhaltigen Stadtentwicklung dienen soll.Im Kern hat die Entwicklung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes zwei Ziele und Arbeitsschritte. Zuerst ist es notwendig, eine aktuelle Vorstellung von den Stärken, den Schwächen sowie den möglichen Perspektiven für die Entwicklung Bad Honnefs zu bündeln. Im eigentlichen konzeptionellen Teil gilt es dann, für die dabei auffallenden Quartiere, Handlungsfelder oder Planungsthemen eine konkrete inhaltliche Strategie und eine Prioritätensetzung für die Umsetzung zu entwickeln. Das ISek wird damit der Orientierungsrahmen für städtebauliche Projekte und Aktivitäten in den nächsten 10 bis 15 Jahren und bildet so eine wichtige Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung der Stadt“. Das dauert. Also müssen kurzfristige Lösungen her. Und die sollten schon im kommenden Sommer greifen. bö

„Frischer Dampf“ in Bad Honnef

Calito e Smoke eröffnet neu

Genau vor vier Jahren eröffneten Patrick und Anja Marquard (Foto) ihr erstes Geschäft für E-Zigaretten in Bad Honnef. Sie folgen damit einem Trend, der aus den USA nach Europa schwappte. „Dampfen“ statt rauchen hieß und heißt die Devise, denn: „ Die Datenlage zeigt, dass Raucher, die zur E-Zigarette wechseln, auf ein deutlich harmloseres Produkt umsteigen und viele Risiken des Rauchens dadurch vermeiden“, sagt beispielsweise Prof. Peter Hajek von der Queen Mary University, London.

Erste Studien zeigen außerdem, dass die E-Zigarette möglicherweise ein guter erster Schritt sein könnte, um mit dem Rauchen aufzuhören. Unabhängig davon: „Dampfen“ ist Kult geworden. Mittlerweile beitreiben die Marquard´s Geschäfte in Bonn, Siegburg und Altenkirchen. In Bad Honnef eröffnen sie am Samstag (2. Februar) ihr neues Ladenlokal in der Hauptstraße 88 / Ecke Linzer Straße.

Anja Marquard: „ Mit unserer umfangreichen Produktpalette sprechen wir alle an, die bereits „Dampfer“ sind, und all diejenigen, die es gerne werden möchten. Der Umstieg vom Rauchen auf das Dampfen lohnt sich in jeder Hinsicht“. Bei „Calito e Smoke“ stehen alle E-Zigaretten und Liquids zum kostenlosen Test bereit. Außerdem gibt es neben der Verkaufsfläche einen „Lounge-Bereich“ zum entspannten fachsimpeln und ausprobieren. bö

„Sing doch ene mit“ – Auftakt in Aegidienberg

Das Festkomitee Bad Honnefer Karnevals hatte eingeladen – und es wurde ein ganz besonderer Mitsingabend. Als am Montagabend das Aegidienberger Prinzenpaar Mirko I. mit seiner Aegidia Bettina I. das Wirtshaus Himberg besuchten, herrschte drinnen schon tolle Stimmung. Bunt kostümiert sangen und schunkelten die Aegidienberger Jecken zu einem bestens aufgelegten Peter-Josef Euskirchen, der mit der Quetsch neue und traditionelle Karnevalslieder spielte.

Unter den Gästen war auch die Akapella Band „Die Kellner“, die begeistert von der Stimmung spontan die Bühne betraten und für einen zusätzlichen musikalischen Genuss sorgten. Kay Scharfenstein, Literat der KG Klääv Botz, bedankte sich bei dem Festkomitee für die jährliche Organisation dieser Mitsingabende. Diese Veranstaltungen finden in drei Ortsteilen statt, am 07.02. in Rhöndorf  im Böllchen, sowie am 14.2. in der Innenstadt im Gasthaus Vierkotten. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr – bei freiem Eintritt. jw 

Ab Freitag ein neues Zuhause: Rosa Valenz 

„Originalität und Stil“

Rosa Valenz bietet in ihrem neuen Geschäft in der Bad Honnefer Hauptstraße 73 (Fußgängerzone) die gewohnt exklusive Auswahl an Accessoires, Taschen und Schuhen. Hauchzarte Tücher, kuschelige Wollschals, fein gearbeitete Stolen, Lederhandschuhe und einzigartige Gürtel (auch für Männer) setzen außergewöhnliche Akzente und lassen kaum einen Wunsch offen. Rosa Valenz steht für Individualität und Persönlichkeit. Taschen für jeden Tag oder für den besonderen Anlass. Für Ihren Ausdruck und unverwechselbaren Stil. Bei Rosa Valenz erhalten Sie einen Einblick in die neusten Trends.

Die italienische Manufaktur La Borsa, Roma fertigt Ihr ganz persönliches Modell von Hand – auch passend zu La Borsa, Roma Schuhen. Kreieren Sie selbst Ihr ganz besonderes Unikat. Schuhe in einzigartiger Qualität: Entdecken Sie Ihr Lieblingsmodell. Von der sommerlichen Sandale bis zur winterlichen Stiefelette. Der Klassiker: Die italienischen Ballerinas in vielen Farb- und Materialkombinationen (Größe 34 – 43, auch halbe Größen). Und natürlich handangefertigte Schuhe – ganz nach Ihren individuellen Wünschen.

Inhaberin Anke Zimmermann hat ihr neues Geschäft mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und freut sich nun darauf,  „in der Fußgängerzone etwas näher am Geschehen zu sein“.  Freitag (1. Februar) und Samstag (2. Februar) wird die Neueröffnung jeweils von 10 bis 18 Uhr gefeiert. Mit tollen Angeboten und Prosecco. 

Felix Keune aus Bad Honnef

Erneut an der Spitze der Jungen Liberalen Rhein-Sieg

Felix Keune aus Bad Honnef ist erneut zum Kreisvorsitzenden der Jungen Liberalen Rhein-Sieg gewählt worden. Auf dem Kreiskongress der FDP-Jugendorganisation wählten die Mitglieder den 18-jährigen angehenden Jura-Studenten einstimmig an ihre Spitze. 

In seinem Rechenschaftsbericht erläuterte Felix Keune die Arbeit des vergangenen Jahres, insbesondere den erfolgreichen Antrag der JuLis Rhein-Sieg auf dem NRW-Landeskongress zur Rheinquerung im unteren Mittelrheintal zwischen Bonn und Neuwied.

„Europa muss erhalten bleiben“, meinte Keune mit Blick auf die Europawahl. Es reiche aber nicht, lediglich das Argument des Friedens in Europa zu erwähnen. Vielmehr müsse den Menschen bewusst gemacht werden, wo aus Sicht der Freien Demokraten mehr Europa erforderlich sei und wo die EU weniger Einfluss nehmen solle.

Insbesondere die finanzpolitische Eigenverantwortung der einzelnen Länder dürfe hierbei nicht zur Disposition stehen. Die FDP sei die einzige proeuropäische, marktwirtschaftliche Kraft der Mitte, so Keune. Er forderte die Mitglieder der Jugendorganisation zu einem dynamischen, zukunftsorientierten Wahlkampf an der Seite der Freien Demokraten auf.

Mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 strebt Keune eine engere Vernetzung der Jungen Liberalen mit den FDP Ortsverbänden an und motivierte die Mitglieder, Positionen der jungen Generation für die Kommunalwahlprogramme zu formulieren. „ Denn nur, wenn die Lebensrealität und Bedürfnisse der jungen Generation in der Politik berücksichtigt werden, können wir junge Wähler erreichen.“ , so Keune. Die Räte der einzelnen Kommunen seien schließlich keine „Ältestenräte“ , deshalb sollten möglichst viele JuLis zur Kommunalwahl antreten. 

Als Ehrengäste konnte Keune die FDP-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Nicole Westig begrüßen sowie Léon Beck vom JuLi-Landesvorstand NRW, der die Versammlung leitete.

Im Anschluss an die Vorstandswahlen diskutierten die Julis einen Antrag zum ÖPNV im Rhein-Sieg-Kreis. Die Jungen Liberalen fordern den Ausbau des Verkehrsnetzes innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises, eine Verbesserung der Taktzeiten des ÖPNV auch außerhalb der Kernzeiten, insbesondere eine höhere Taktung am Abend und in der Nacht. Die Jungen Liberalen unterstützen die FDP dahingehend, dass ÖPNV nicht grundsätzlich kostenfrei sein soll, fordern jedoch Vergünstigungen für die Schüler, Azubis und Studenten, die nicht auf ein Schüler- oder Studententicket zurückgreifen können. fk

BAD HONNEF: Die guten Seiten

Ein Rundblick

Auch wenn es derzeit eher angesagt ist, über die Stadt zu meckern, als sich darüber zu freuen, sollten wir einige positiven Seiten nicht vergessen. Die SPD spricht sich für mehr Offenheit und Transparenz für die Bürger aus. Die CDU betont, Bürger mehr in politische Entscheidungen einzubinden. Das klingt gut. Immerhin stehen wichtige Wahlen vor der Tür. Aber das ist sicherlich ein ganz anderes Thema. „Wir leben doch schön hier“, das ist wohl der häufigste Satz den ich in der Stadt höre, vor allem von Neubürgern. Parkplatzprobleme hin oder her. Erfreuliche Nachrichten, auf die wir lange gewartet haben, gibt es auch: Ex-Kaisers, Uhlhof und KSI sind verkauft worden und werden neuen Nutzungen zugeführt. Heißt: Allein dadurch wird die Stadt wieder lebendiger. Coppeneur, die Blaue Sau, Herzblut und Flames n Apes werden in diesem Jahr weiterhin verstärkt auf Veranstaltungen setzen. Der Centrum e.V. konnte zu Beginn des Jahres neue Mitglieder gewinnen. Chef Georg Zumsande sagt: „Die Geschäfte in der Innenstadt laufen zwar schlecht, aber wir sind optimistisch und freuen uns auf den Beginn unserer Veranstaltungen im Frühjahr“. So soll es sein. Diner en Blanc wird wieder im Reitersdorfer Park statt finden. An einer Nachfolgeveranstaltung für die Kirmes in der Innenstadt wird gearbeitet. Und nicht zu vergessen: Auch Altmeister Helge Kirscht wird im Sommer wieder einige Open-Air Konzerte aus dem Hut zaubern. All das gibt es nur in Bad Honnef. Der Kölner sagt: „Ich liebe meine Stadt“. Wir sollten das auch tun. bö    

Die Doppelgängerin

Wie konnte sie ihrem Stil dermaßen untreu werden? Verlottert, ungeschminkt, mit abgetragenen Klamotten und zerzauster Frisur erscheint sie am Flughafen, um nach Deutschland zu fliegen. Ihre Haare sind leicht rötlich statt tief schwarz, ebenso gelockt – aber nicht mit Gel gestylt. Ihre Augen sind blass – beinahe wässrig, nicht von dunkler Intensität. Doch der Blick ist wie eh und je arrogant und vor allem distanziert. Die Haut wirkt fahl und trocken. Hatte sie nicht immer eine hitzige Röte im Gesicht? Und ein paar Schweißperlen auf Stirn und Hals?

Ihre Nase stippt unpassend zierlich und keck aus dem sonst konturlosen Gesicht. Darunter ziehen die dünnen Lippen eine gerade, strenge Linie. Nur, wenn ihr etwas missfällt, verändert sich diese Linie: Entweder bringt sie ein bedauernswertes Halblächeln hervor oder sie zieht verächtlich, aber kaum sichtbar die Mundwinkel nach unten. Doch zu farblos sind nun diese Lippen. Im Gegensatz dazu erscheint ihre Kleidung zu bunt. Und zu billig. Sie trägt eigentlich immer Schwarz-Weiß und Stoffe bester Qualität, oft maßgeschneidert. Jetzt hat sie sich in einen Farbtopf der Willkür geworfen – offenbar bei Woolworth.

Pastellig-melierter Mantel aus Kunstfaser. Flauschiger, mit bunten Glitzerfäden durchwobener Pullover. Eine herkömmliche Jeans, die unvorteilhaft die Oberschenkel umspannt. Und ihr Accessoire erübrigt jede Frage zum guten Geschmack. Ist sie noch sie selbst? Sie greift den Plastikbecher mit Cola in derselben Haltung wie ein Glas edlen Scotchs. Sie kaut mit derselben Missachtung den staubigen Apple-Cake wie sonst rohes Gemüse. Sie knabbert mit der ihr eigenen Fingerhaltung an den Nägeln. Sie muss es sein! Wenn auch so verändert. Oder ist es eine Schwester? Vielleicht sogar eine geheime Zwillingsschwester? Oder ist es doch nur der Doppelgänger, den jeder irgendwo auf der Welt hat? Franziska Lachnit (2019)

BAD HONNEF: Jugendforum bringt neue Ideen

Zweites Kinder- und Jugendforum der Stadt Bad Honnef bringt viele und neue Anregungen

Die Kinder und Jugendlichen beteiligten sich lebhaft und nahmen die Chance wahr, ihre Gedanken und Wünsche zu äußern. Beim zweiten Kinder- und Jugendforum, das die Stadt Bad Honnef unter Federführung des Jugendamtes veranstaltete, gab es vielfältige und erstaunliche Anregungen zum Themenschwerpunkt „Bad Honnef 2022 – Zukunft gemeinsam gestalten“.

Ziel war es, die Meinung der Kinder und Jugendlichen zu den aktuellen Planungsprozessen in der Stadt Bad Honnef zu erfahren, damit deren Anregungen berücksichtigt werden können. Auf der anderen Seite erhielten die Kinder und Jugendlichen einen Einblick in die städtischen Planungsprozesse. Sie lernten, sich zu beteiligen, übten Mitwirkung und sammelten erste Erfahrungen zu gesellschaftlichem Engagement. Das Kinder- und Jugendforum wurde dieses Mal im Ratssaal veranstaltet. Eingeladen waren die Klassensprecher*innen der dritten, vierten, siebten und achten Klassen der Bad Honnefer Grundschulen, der Erzbischöflichen Schule St. Josef und der Schule Schloss Hagerhof. Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung aus den Fachdiensten Stadtplanung, Umwelt und Stadtgrün sowie des Jugendamtes nahmen teil.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse des ersten Kinder- und Jugendforums im letzten Jahr. Auch wenn nicht alles umgesetzt werden konnte und manches noch Zeit braucht, sind doch alle Anregungen ernst genommen worden und stehen auf der Agenda der Aufgaben, die erledigt werden müssen. Vieles hat sich allerdings auch schon verbessert: Das Sportangebot hat sich mit der neuen Sporthalle in Aegidienberg erweitert. Durch die Neugestaltung des Menzenberger Stadions wird es gute Sportmöglichkeiten geben. Bessere Ausstattung und Digitalisierung der Schulen ist in Angriff genommen. Ein Müllkonzept wird von der Verwaltung erarbeitet, weil der Unrat, achtlos weggeworfen und entsorgt in Stadt und Natur, auch Kinder- und Jugendliche stört.

Dieses Mal waren es die Orte und Plätze in der Stadt sowie die Innenstadt und Insel Grafenwerth, die von den Kindern und Jugendlichen beurteilt werden sollten. Außerdem ging es um die Schulwege. Schlaglöcher, Fahrradklau und fehlende Sicherheit wurden von den Schüler*innen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, als Mängel aufgelistet. Geschäftsbereichsleiter Städtebau Fabian Pinto versprach: „ Wir wollen mehr für die Fahrradfahrenden tun.“

Eine erste Verbesserung gibt es schon, denn am Freizeitbad Grafenwerth sind Kameras installiert, so dass seitdem dort keine Fahrräder mehr gestohlen wurden. Umlagert war der große Tisch, an dem gebastelt und gemalt werden durfte. Hier entstanden aus Pappe und Papier hervorragende Spielgeräte für Spielplätze. Eindeutig waren Kletterwand und –gerüst die Favoriten, um sie auf der Insel Grafenwerth aufzustellen.

Informationen, die bei der Gestaltung der Insel Grafenwerth im Rahmen des Projektes „Grünes Juwel mit neuem Glanz“ berücksichtigt werden. Was lässt sich in der Innenstadt verbessern, wurde gefragt. Für den Spielplatz am Franz-Xaver-Trips-Platz gab es viele Anregungen. Jedenfalls lieferten die Kinder und Jugendlichen genug Stoff, um Politik und Verwaltung mit neuen Ideen zu versorgen. Sie wiesen aber auch auf die dringenden Angelegenheiten hin, die in Angriff zu nehmen sind. Dass das Lehrschwimmbecken in Aegidienberg wieder eingerichtet wird, gehört zu letzterem.

Für Dr. Gabriele Clooth-Hoffmeister, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, ist es selbstverständlich, dass die Ideen von Kindern- und Jugendlichen in die Stadtplanung einfließen, denn sie seien es, die städtische Infrastruktur am meisten nutzen werden.

Die Kinder- und Jugendlichen applaudierten, weil das Forum von Verwaltung und Jugendamt gut organisiert worden war und es ihnen gefallen hat. Zum Abschluss sagte Bürgermeister Otto Neuhoff: „Vielen Dank für die Vorschläge, so dass wir die Stadt verbessern können, was wir im nächsten Jahr berichten werden. Bleibt engagiert für die Stadt! Dann profitieren wir alle.“

Foto: Jugendpfleger der Stadt Bad Honnef Frank Brehm (links) und Bürgermeister Otto Neuhoff bedankten sich bei den Kindern und Jugendlichen für die tolle Mitwirkung und Ideenbeiträge für das Kinder- und Jugendforum der Stadt Bad Honnef.

BAD HONNEF: „Diner en blanc“

In diesem Jahr bereits zum sechsten Mal wollen die Freunde des Park Reitersdorf ihre Gäste mit ihrem schon legendären „Dîner en blanc“, zu Deutsch: „Picknick in Weiß“ verzaubern. Jeder kann teilnehmen, vorausgesetzt man ist komplett weiß gekleidet. Vom weißen T-Shirt oder Hemd mit einer weißen Jeans über das weiße Hochzeitskleid, das so noch mal zur Ehre kommt bis zur weißen Arztkluft – alles ist möglich. Weiße Hüte sind natürlich sehr erwünscht.

Die Teilnahme ist kostenlos. Dennoch ist es für die Planung unbedingt notwendig, dass man sich unter Nennung der Teilnehmerzahl anmeldet, damit die Parkfreunde ausreichend Sitzplätze bereitstellen können. Um sich anzumelden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entweder per E-Mail unter diner@reitersdorf.de oder telefonisch unter 02224/931533 jeweils mit Angabe der Personenzahl.

Wie beim Picknick üblich, müssen die Teilnehmer für Ihr Essen selbst sorgen.
Vorschlag: ein kaltes Mehrgänge-Menü. Grillen ist aus organisatorischen Gründen tabu. Außer einem Menü sollte man noch eine weiße Stofftischdecke, weiße Porzellanteller, Bestecke und Gläser, Kerzenleuchter mit weißen Kerzen, weiße Stoffservietten sowie Wunderkerzen mitbringen.

Die Parkfreunde arbeiten ehrenamtlich, doch für die Vorbereitung und Durchführung
entstehen einige Kosten für Musik und GEMA, die festliche Ausstattung und eine
stimmungsvolle Illumination. Es werden Biertischgarnituren für mehr als 1.000 Gäste
kostenlos bereitgestellt und fürs stille Örtchen wird ebenfalls gesorgt.

Daher die große Bitte der Parkfreunde, keine eigenen Getränke mitzubringen, sondern alles vor Ort vom Freundeskreis zu kaufen. Ein großer Kühlwagen, randvoll mit guten Weinen, Sekt, Hugo, Aperol Spritz, verschiedenen Biersorten, – auch alkoholfrei – Radler, diversen Softdrinks sowie Wasser mit und ohne Gas und alles eisgekühlt kann man flaschenweise erwerben. Ein finanzieller Überschuss wird auch in diesem Jahr für die weitere Restaurierung der Burgruine verwendet.

Man sollte mit der Anmeldung nicht zu lange warten, denn das Dîner wächst von Jahr zu Jahr. Es begann 2013 mit 400 Gästen. Im letzten Jahr konnten die Parkfreunde schon mehr als 1.000 weiße Besucher begrüßen. Ein Drittel kam aus der näheren und weiteren Region bis Köln. Die Organisatoren haben fast alles im Griff, aber hinsichtlich des Wetters sind sie machtlos. Wenn sie einige Tage vorher absehen können, dass es kalt und regnerisch wird, müssen sie das Fest leider absagen.                                                      Peter Hurrelmann