Neue Erkenntnisse aus alten Zeiten

Müllkippe unter nördlichem Stadtgarten

Die Zeitzeugen leben noch. In den 50er Jahren spielten sie an und auf jenen Flächen, die heute „nördlicher Stadtgarten“ heißen. Für sie gehörte wie selbstverständlich dazu, dass die Müllwagen von der Hauptstraße in die „Am Spitzenbach“ abbogen, dort rheinwärts fuhren, die Alexander-von-Humboldt-Straße links liegen ließen und drei Gebäude später an den seit der Besatzungsverwaltung sogenannten „Engländerhäusern“  in einer ordentlichen Zufahrt verschwanden Richtung Norden. Da luden sie dann ihre Fuhren ab. Denn dort war die die Müllkippe der Stadt. Legal, über Jahre in Betrieb, ordentlicher Sammelraum.

Beide Katastergraphiken (siehe gedruckte HWZ) stammen aus dem Katasterarchiv des Rhein-Sieg-Kreises. Die eine zeigt, wie es heute aussieht – z.B. mit Hotel Seminaris und durchgehender Alexander-von Humboldtstraße. Die andere ist die originale aus 1956 – also ohne Seminaris und mit der Humboldtschen lediglich als Stichstraße samt anschließendem Trampelpfad. Kreuze in beiden Karten bezeichnen die verbürgten Deponieorte. Wie weit tatsächlich über die Jahre abgeladen und eingelagert wurde, weiß man heute nicht. Es ist beträchtlich, jedoch nicht kartographiert. Denn was im Kreisarchiv nicht liegt, wird auch auf Nachfrage in der Kommunalverwaltung oder bei der BHAG nicht zu finden sein.

Die Müllwagen kamen von der Bad Honnefer Aktiengesellschaft. Die war schon 1948 durch Zusammenschluss der „Stadtwerke“ und der „Städtischen Kurverwaltung“ gegründet worden. Müllabfuhr gehörte damals noch zu den Aufgaben der BHAG. Erst Anfang der 80er Jahre übernahmen Andere und letztendlich der Rhein-Sieg-Kreis mit seiner RSAG diesen Job – was neben der zeitnahen Schließung der beiden Kurkliniken „Siebengebirge“ und „Drachenfels“ den großen Firmenumbruch und damit die Neuausrichtung der BHAG ausmachte.

Die Kippe wurde einst geschlossen und versiegelt. Bereits bevor der neue Vorstandsvorsitzende Erich-Dieter Walkenhorst sein Amt in den Siebzigern antrat. Lange diente die Kippe als kommunale Deponie; wie viele Jahre exakt, das wird nur schwer zu ermitteln sein. Jedenfalls warfen hier nicht ein paar Egoisten ihren Abfall in den Wald – eine Stadt entsorgte so organisiert zumindest den Unrat ihres Talbereichs. Auch wenn Ausmaß und Grenzen der Kippe kaum präzise zu definieren sind, so bleiben doch zwei Umstände harter Fakt: Das zur Ablage genutzte Areal war nicht klein und es lag genau dort, wo heute beplant werden soll. Hinzu kommt, dass zur aktiven Zeit der Deponie Mülltrennung nicht existierte. Da liegt also absehbar fast alles, was zu befürchten ist. – Glücklicherweise gut versiegelt, bewachsen, direkt an Schnellstraße und Bahntrasse auf für den Zweck des Wohnens nicht wirklich geeignetem Grund.

Die finale Überlegung lohnt, jetzt mit Eile aus dem Projekt auszusteigen. Spätestens seit Veröffentlichung der Lärmkarten des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) in der letztwöchigen HWZ ist klar, dass Wohnen in akzeptablen Umständen hier nicht geht. Zumal bei genauer Betrachtung dieser mit dem Bundesadler autorisierten Karten klar wird, wie gut der nördliche Stadtgarten in heutiger Beschaffenheit seine Schutzfunktion allein schon betreffend Lärmimmission erfüllt. Voraussehbar sind die katastrophalen Ergebnisse der bereits vorbereiteten Messung von Feinstaub, Stick- und Kohlenstoffoxiden, sonstigen Schadstoffen. Wer will sich das noch antun, wer will weiter Kosten erzeugen?

Es muss erlaubt sein, Konsequenzen zu betrachten. Wie ließe sich ein solches Objekt vermarkten? Vorschlag von der Terrasse der Rhöndorfer Eisdiele: „Neues Wohnen auf alter Kippe“. Zynisch? Wer so kritisiert, der mag bedenken: Junge Familien mit Kindern (!) und ohne hohes Einkommen sollen gewonnen werden, sich neben Schnellstraße und Bahn anzusiedeln, exponiert mitten in diverse Schadstoffe hinein, jenseits aller Lärmverordnungen laut; im Bereich einer ehemaligen Mülldeponie aus der Zeit mangelnder Vorsicht, die durch Baumaßnahmen wieder großflächig geöffnet würde.

Angesichts des neu zusammengetragenen Wissens könnten Alle sagen, dass man diesen Umfang der Belastungen und Kontraindikationen ja nicht gewusst habe. So bietet sich eine neue Ausstiegsstrategie. Was zum Verzicht auf die Klärung mancher wichtigen Frage führen würde. Geht Quantität vor Qualität? Dürfen Sport- und Gemeinbedarfsflächen planiert werden? Braucht die Stadt die grüne Spange entlang des Flusses? Warum gehen die Uhren in Bad Honnef anders, während  ganz Deutschland nach der Hitzewelle berät, wie Grün in den Städten zu sichern und auszubauen ist? Oder hat Trump doch recht, dass gegen den Klimawandel nichts getan werden muss, weil es den Klimawandel ja gar nicht gibt? Schade, denn Verzicht auf und Ausblendung von solchen Debatten wäre auch im lokalen Rahmen bedauerlich.                                                                       Burkhard Hoffmeister/Grüne

„Wo die alten Rittersleut…“

Sanierung beginnt

Der altehrwürdige Löwenburger Hof im Siebengebirge auf Grund und Boden der Stadt Bad Honnef wurde Anfang der Woche eingerüstet. Inhaber Hans Hatterscheid lässt die denkmalgeschützte Fassade des Altbaus aufwändig sanieren. Der Löwenburger Hof gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen im Siebengebirge.

Das Haus war bis 1904 das „Forsthaus im Siebengebirge“, zuständig für das gesamte Honnefer Waldgebiet, allerdings „mit Einkehrmöglichkeit“. 1910 wurde es seiner jetzigen Bestimmung zugeführt. Dort wo heute der Gasthof steht, befand sich im 16. Jahrhundert der Bau-und Viehhof der Löwenburg. Eine Versorgungsstation für die damaligen Rittersleute. bö

Der Ball rollt wieder

HFV-Teams starten in die neue Saison

Kommendes Wochenende am Sonntag, den 26.08.2018 fällt der Startschuß in die neue Landesliga Saison 2018 / 2019. Am 1. Spieltag sind die Badestädter zu Gast bei der Zweitvertretung des SC Fortuna Köln. Anstoss auf dem Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage Köln-Süd (Jean-Löring-Sportpark) ist um 15:30 Uhr.

Eine unbequeme Aufgabe für den neuen HFV-Trainer Nana Amaniampong, der nach dem berufsbedingten Rücktritt von Carsten Klohe ab dieser Saison vom Co zum Cheftrainer „beordert“ wurde. Denn der Gegner ist gerade zu Beginn einer neuen Saison sehr schwer einzuschätzen. Auch wenn die Fortunen mit Nils Remagen oder Kai Burger einige Leistungssträger der letzten Saison verloren haben, so kann man dennoch davon ausgehen, das man auf eine talentierte, fußballerisch starke und engagierte Fortuna-Mannschaft treffen wird.

Der HFV indes ist froh mit Nana Amaniampong die Trainersuche intern gelöst zu haben. Der frühere ghanaische Junioren-Nationalspieler hat in den letzten Jahren als Co-Trainer sehr gute Arbeit geleistet und kennt die Mannschaft dadurch natürlich sehr gut. Als Co-Trainer wird er von Thorsten Hanisch unterstützt, der weiterhin aber auch als Spieler fungieren wird.

Auch der Großteil der Mannschaft benötigt keine lange Eingewöhnungszeit an den Trainer und das Umfeld, denn erfreulicherweise ist nahezu der gesamte Kader zusammengeblieben. Mit dem jungen Koreaner Jungmin Lee (von SF Ippendorf), Emre Altintas (vom 1. FC Niederkassel), sowie Gaetano Pettineo (vom 1.FC Spich) gibt es lediglich drei „externe“ Zugänge, wobei Gaetano Pettineo ja bereits auch auf mehrere Jahre HFV-Vergangenheit zurückblicken kann. Die weiteren Zugänge stossen auch mehr oder weniger aus den eigenen Reihen hinzu, was die Eingewöhnung und Integration in die Mannschaft vereinfacht. Saverio Colombo, Vahid Kolasinac, Ibo Memet und Timon Ünaler kommen aus der eigenen 2. Mannschaft. Max Dönhoff, Mikolaj Grabowski und Emre Molla stammen aus der Jugendabteilung des JFV Siebengebirge, womit auch der Weg des HFV, regelmäßig junge, talentierte Spieler zu fördern und an den höherklassigen Amateurfußball heranzuführen, weiter fortgesetzt wird.

Ebenso schwer einzuschätzen, wie der erste Gegner ist sicher auch der eigene Leistungsstand. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung, in der dem Trainerteam aufgrund von vielen verletzungs- und urlaubedingten Ausfällen, eigentlich nie der gesamte Kader zu Verfügung stand, wird sich der wahre Leistungsstand wahrscheinlich eher nach den ersten Saisonspielen einpendeln. Aber wie schwört das HFV-Urgestein und Zeugwart Uwe „Bum“ Krüger seine Spieler immer so schön ein: „ Saisonstart ist immer wie auf der Pferderennbahn in Weidenpesch. Alle stehen in den Boxen, scharren mit den Hufen und wenn die Glocke läutet, gibt es nur noch Vollgas!“. Spätestens mit dem Anpfiff am Sonntag im Kölner Süden ist die Vorbereitung makulatur und dann wird der HFV eine Mannschaft auf und neben dem Platz haben, die Vollgas gibt.

Auch für die 2. Mannschaft des HFV  wird es ab Sonntag ernst. Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Kreisliga A, geht es nun in der B-Klasse darum, sich wieder zu fangen und wieder Spass am Fussball zu finden. Zum Auftakt ist man zu Gast beim FC Kosova St. Augustin. fb

Ihre ersten Heimspiele bestreiten beide HFV-Seniorenteams dann am Sonntag, den 02.09.2018 auf dem Kunstrasenplatz an der Schmelztalstrasse. Den Auftakt macht die „Zwote“ um 12 Uhr gegen 1. FC Spich II. Anschliessend folgt um 15 Uhr die Landesliga-Partie des HFV gegen Aufsteiger SpVg. Köln-Flittard.

Bürgerbegehren: Endspurt für Unterschriftensammlung

Am 30. August 2018 endet die Unterschriftensammlung des Bürgerbegehrens zur Verhinderung einer Bebauung des nördlichen Stadtgartens in Bad Honnef. Seit dem 19. Juli 2018, also genau in der Zeit der Sommerferien, musste die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ mindestens 1.658 Unterschriften sammeln, damit der Aufstellungsbeschluss im Stadtrat noch einmal auf den Prüfstand kommt.

„Wir haben in den vergangenen fünf Ferienwochen alle Register gezogen, um unterschriftsberechtigte Bürger*innen zu erreichen, sie aufzuklären und um ihre Unterschrift zu bitten. Das war und ist eine harte Arbeit,“ so der Sprecher der Bürgerinitiative Heinz Jacobs. „Die Zahlen sind erfolgversprechend, wir sind auf einem guten Weg.“

Mit dem Einläuten zum Endspurt bittet die Bürgerinitiative alle Mitbürger*innen, die noch keine Unterschrift geleistet haben, um Unterstützung. Bis zum 29. August 2018 ist dies noch möglich.

„Bitte wägen Sie ab, ob Ihnen der Erhalt eines öffentlich zugänglichen Stück Stadtgrüns und seine Funktion als wichtiger Feinstaub- und Lärmfilter am Herzen liegen. Unsere Bürgerinitiative agiert weder gegen notwendigen bezahlbaren Wohnraum, noch gegen den Zuzug junger Familien mit Kindern. Wir setzen uns für den Erhalt von dringend notwendigen innerstädtischen Grünflächen ein, die das Wohl aller Bad Honnefer*innen und ihrer Gäste nachhaltig fördern. Den Plan, in unmittelbarer Nähe der B42 und der Bundesbahn eine Wohnsiedlung zu errichten, lehnen wir entschieden ab,“ so Jacobs. „Das Areal liegt in einem Überschwemmungsgebiet und die Lärmbelastung ist laut aktueller Karte des Eisenbahnbundesamtes nicht für Wohnzwecke geeignet. Es ist zynisch, dieses Gebiet als preiswerten Baugrund zu definieren und hier junge Familien mit Kindern ansiedeln zu wollen.“

Wird das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Quorum von 1.658 Unterschriften erreicht, muss sich der Stadtrat erneut mit der Thematik „Stadtgarten-Bebauung JA oder NEIN“ auseinandersetzen. Er muss darüber abstimmen, ob er dem Bürgerbegehren folgt und damit den Aufstellungsbeschluss kassiert oder sich über die Forderung vieler Bürger*innen hinwegsetzt und weiterhin eine Bebauungsplanung verfolgt.

Hinweise: Unterschriftenlisten liegen bis 29. August 2018 in vielen Bad Honnefer Geschäften,  Praxen und Lokalen aus. Zudem ist die Bürgerinitiative erneut mit Unterschriften-Ständen vertreten in der Fußgängerzone (Freitag/Samstag zwischen 10.00 – 13.00 Uhr) sowie an der Fußgängerbrücke zur Insel (Ebene der Stadtbahn Donnerstag/Freitag zwischen 17.00 und 20.00 Uhr).

Alle Unterstützer*innen, die Unterschriftenlisten verteilt haben oder über ausgefüllte Listen verfügen, werden gebeten, diese bis spätestens 29. August 2018 in der Alexander-von-Humboldt-Straße 29 bei Heinz Jacobs abzugeben (Briefkasten), so dass alle Listen rechtzeitig durch die Bürgerinitiative an die Stadtverwaltung übergeben werden können.

Kontakt:

Bürgerinitiative: „Rettet den Stadtgarten!“

c/o Stadtgarten Bad Honnef e.V.

Vorstands-Vorsitzender: Heinz Jacobs

Alexander-von-Humboldtstraße 29

Telefon: 02224/3306

E-Mail: info@bad-honnef-stadtgarten.org

Schokolade macht glücklich

Die Wahl der Miss Univers erfährt weltweite Beachtung. Die Vorentscheidung für die deutsche Miss Univers fällt in Windhagen. Ein Katzensprung von Bad Honnef und der Confiserie Coppeneur entfernt. Klar, dass es sich Inhaber Oliver Coppeneur nicht nehmen lässt, die jungen Damen zu einem Rundgang in sein Werk einzuladen. Neben der Besichtigung und einem Foto-Shooting konnten sich die Mädels ihre eigene überdimensionale Schokoladentafel herstellen. Danach wartete ein weiteres Foto-Shooting im Freibad auf der Insel Grafenwerth auf die Miss Univers- Kandidatinnen, bevor die Wahl statt fand. bö  (Foto: Coppeneur)

Neues vom Partnerschaftskomitee Bad Honnef – Wittichenau

 Aus Anlass der Gründung der Städtepartnerschaft zwischen Wittichenau und Bad Honnef wurde am 26. August 1990 im Stadtpark an der Alexander-von-Humboldt-Straße ein Baum gepflanzt – der „Baum der Einheit“.

Er ist prächtig gewachsen, leider ist aber das Schild, das an den Anlass der Pflanzung erinnerte, im Laufe der Jahre abhandengekommen.

Aus Anlass des Jubiläums „25 Jahre Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau“ hat der langjährige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Peter Endler (r.) sich nun um ein neues Schild gekümmert und dieses gemeinsam mit dem Gründungsvorsitzenden Werner Osterbrink angebracht. (s. Foto)

 Große Freude hat beim Partnerschaftskomitee ein Brief aus Düsseldorf ausgelöst. Mit dem Konzept der besonderen Jubiläumsveranstaltung, die unter dem Motto steht „Europa – durch Städtepartnerschaften vernetzt“ und den europäischen Gedanken aus Sicht unserer östlichen Nachbarn beleuchten wird, hat sich das Partnerschaftskomitee an dem landesweiten Wettbewerb „Europa bei uns zu Hause“ beteiligt – und ist prämiert worden. In dem Schreiben des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen heißt es:

 „Ihr geplantes Projekt setzt die zugrundeliegenden Ideen dieses Wettbewerbs in hervorragender Weise um, so dass ich mich freue, Ihr Projekt mit einer Prämie in Höhe von maximal 2.800 Euro zu unterstützen.“

 „Wir freuen uns über diese Auszeichnung sehr“, so die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Bad Honnef – Wittichenau, Cornelia Nasner. „Sie bestätigt uns, dass wir mit dem Gedanken, die Chancen zu nutzen, die unsere innerdeutsche Städtepartnerschaft als „Brücke“ in einem europäischen Städtepartnerschaftsnetz bietet, auf dem richtigen Weg sind.“

 Alle Interessierten sind zu der Veranstaltung am 24. August (Freitag) um 19.00 Uhr im Kunstraum Bad Honnef (Rathausplatz 3) herzlich eingeladen.

Im Mittelpunkt steht eine Diskussion mit Gästen aus Sachsen, Polen und Tschechien: Maria Michalk (langjährige Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Bautzen – Weißwasser bis 2017 und Vorsitzende des Christlich-Sozialen Bildungswerks Sachsen), Ryszard Galla (polnischer Sejm-Abgeordneter, Opole) und Dr. Jan Heinzl (Leiter der Internationalen Begegnungsstätte im Kloster Hejnice, Tschechien).

Um Anmeldungen wird gebeten: cornelia.nasner@t-online.de oder 02224/73234. cn

Schwierig

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Thema des Sommers 2018 heißt Stadtgarten. Die Prüfung einer Bebauung des nördlichen Teils des Stadtgartens an der B42 bewegt die Gemüter. Die Verwaltung hat das städtische Areal als mögliches Bauland ausgemacht. Denn: Neue Bürger braucht die Stadt, um die einheimische Wirtschaftskraft anzukurbeln. Zielgruppe: Junge Familien, die mit ihren Kindern Kindergärten und Schulen auslasten. Familien, die in der darbenden Innenstadt einkaufen gehen. Familien, die die Gastronomie fluten.

Alles schön und gut. Bundesweit, ja weltweit, werden Grünflächen in den Städten heutzutage wie Juwelen behandelt. Und in Bad Honnef nicht? 60 Prozent des Bad Honnefer Stadtgebietes ist grün. Davon macht der nördliche Teil des Stadtgartens mal gerade 0,03 Prozent aus. Das hört sich nicht wirklich lebensbedrohlich an. Aber die direkten Anwohner am Park, die sehen das natürlich völlig anders. Sie haben ein Bürgerbegehren gegen eine Bebauung auf den Weg gebracht. Überall im Stadtgebiet stehen Infostände an denen Unterschriften gesammelt werden. Gegen eine Bebauung.

Eine riesige Fleißaufgabe, aber mit Aussicht auf Erfolg. Zirka 1.700 Unterschriften gegen eine Bebauung müssen zusammen kommen, damit das Vorhaben zurück in den Rat befördert wird. Im Rat der Stadt Bad Honnef gibt es eine deutliche Mehrheit für den Plan einer Bebauung. CDU, Bürgerblock und FDP sind dafür, SPD und Grüne sind dagegen. Vergangene Woche hat ein Interview mit SPD-Chef Tobias Karsten im „Generalanzeiger“ für Aufruhr gesorgt. Die Reaktionen von CDU und FDP lesen Sie auf diebadhonnefer.de.

Und hier das schlagende Argument der Bürgerinitiative: „Ein breiter, durchgängiger, grüner Korridor verläuft im Westen unserer Stadt vom ehemaligen Kurhaus in der Hauptstraße über die Luisenstraße bis zur Alexander-von-Humboldtstraße. Ab dort beginnt der Stadtgarten, erstreckt sich zunächst bis zur B42 und wendet sich dann nach Norden bis zum Spitzenbach. Dabei fügt er sich organisch in den langgezogenen Grüngürtel entlang der B42 ein, der in der Austraße ansetzt und über das Gelände des Edelhoff Stifts in den Reitersdorfer Park einmündet.

Diese beiden grünen Achsen von Osten nach Westen und von Süden nach Norden stellen ein einzigartiges, durchgängiges Ensemble von Grünflächen dar, um das uns viele Städte beneiden. Kein Wunder, dass dieser Stadtgarten bei der Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 von den verantwortlichen Antragstellern als ein wichtiges Highlight gepriesen wurde“. Unser HWZ-Autor Burkhard Hoffmeister von den Grünen ist natürlich auch gegen eine eventuelle Bebauung des Grünstreifens an der B42. Und er findet immer wieder großartige Argumente gegen eine Bebauung.  Und ich, um einmal die Ernsthaftigkeit aus der Sache zu nehmen, sitze wieder zwischen allen Stühlen. Natürlich will ich in einer grünen Stadt leben, aber ich will gleichwohl auch Aufbruchstimmung, Lebendigkeit, Kinderlachen und eine proppenvolle Innenstadt. Eine schwierige Entscheidung.

Das schönste im ganzen Land

Radio Bonn hat seine Hörer befragt:

Welches Bad hat die schönste Liegewiese? Wo gibt es die besten Pommes? Was ist euer Lieblingsbad im RBRS-Land?

Die Entscheidung fiel ziemlich deutlich aus. Das Freibad auf der Insel Grafenwerth hat klar die meisten Stimmen bekommen, auf Platz zwei folgte das Freibad in Windeck-Rosbach und auf dem dritten Rang landete das Waldfreibad in Much.

Schön hier, oder?

Spendenaufruf zur Rettung des nördlichen Bad Honnefer Stadtgartens

„Das Bürgerbegehren zur Verhinderung einer Bebauung des nördlichen Stadtgartens ist kostenintensiv.“, so Heinz Jacobs, Vorstands-Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Stadtgarten Bad Honnef e.V. „Neben der Produktion von Flyern zur Aufklärung der Mitbürger*innen und dem Drucken der Unterschriftenlisten mussten wir einen größeren Betrag in die juristische Beratung investieren. In Summe sind bislang Kosten in Höhe eines größeren vierstelligen Betrages aufgelaufen. Die Kosten werden sich noch erhöhen. So schlagen die Produktion der Plakate und Banner sowie Porto- und weitere Beratungskosten zusätzlich zu Buche.“ 

Seit 16 Monaten sind die acht Gründungsmitglieder der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten!“ im Einsatz, um die Bebauung des Geländes zu verhindern. Bislang wurden viele Kosten von ihnen selbst getragen.

Um dem Engagement gegen die Bebauung einen festen Handlungsrahmen zu geben, wurde im Juni 2018 eigens der Verein „Stadtgarten Bad Honnef e.V.“ gegründet. Durch seine anerkannte Gemeinnützigkeit kann der Verein Spenden entgegen nehmen und Spendenquittungen ausstellen.

Wer den Verein mit einer Spende unterstützen möchte, kann diese auf folgendes Konto überweisen:

  • Empfänger: Stadtgarten Bad Honnef e.V.
    IBAN: DE75 5745 0120 0030 2846 73
  • Sparkasse Neuwied

Alternativ können Spenden auch über die Website der Bürgerinitiative https://bad-honnef-stadtgarten.org/ realisiert werden. „Für die bislang eingegangen Spenden dankt der Verein an dieser Stelle recht herzlich!“ so Jacobs.

Kontakt:

Stadtgarten Bad Honnef e.V.

(Bürgerinitiative: „Rettet den Stadtgarten!“)

Vorstands-Vorsitzender: Heinz Jacobs

Alexander-von-Humboldtstraße 29

Telefon: 02224/3306

E-Mail: info@bad-honnef-stadtgarten.org

„Mehr Gründergeist wagen“

CDU, Junge Union und Senioren Union feiern fulminanten Start der Wirtschaftstalk-Serie

Der Ort hätte nicht besser für die Premiere des Bad Honnefer Wirtschaftstalks von CDU, Junger Union und Senioren Union gewählt werden können: Denn die 2011 vom Bad Honnefer Frantz Konzen und seinen zwei Mitstreitern gegründete Beefer Grillgeräte GmbH ist nicht nur ein erfolgreiches und dynamisches Unternehmen aus der Region, sondern auch ein authentischer Ort, um über Startups und Gründerkultur zu diskutieren. Auf dem Gelände des Grillgeräteherstellers an der Linzer Straße wurde somit bei traumhaftem Wetter der Grundstein für die Serie „Wirtschaftstalk“ gelegt, mit der wirtschaftspolitische Themen und die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften in Bad Honnef in regelmäßigen Abständen thematisiert werden sollen.

Gleich eine ganze Reihe hochkarätiger Gäste und Experten aus der Gründerszene konnte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecher der Jungen Union NRW, Jonathan Grunwald, zu Beginn der Auftaktveranstaltung begrüßen. So ließen es sich der CDU-Europaabgeordnete Axel Voss und die rechts- und verbraucherpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Lisa Winkelmeier-Becker nicht nehmen, den Ehrengast und Auftaktredner der Veranstaltung, den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie Oliver Wittke, persönlich zu begrüßen. Eindrucksvoll skizzierte Wittke die Unterstützungspolitik der Bundesregierung für Unternehmen und Existenzgründer durch den Abbau bürokratischer Hürden sowie steuerliche Maßnahmen oder Anreize zur Mobilisierung von Wagniskapital.

Insbesondere ermutigte er gerade auch junge Menschen dazu, auch in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten mehr Gründergeist zu wagen. Einen Einblick in die Welt der Startups gaben dann Christoph Heyes und Cedric Teichmann vom Bundesverband Deutscher Startups, die eine „Kultur des Scheiterns“ als Beitrag für ein gesundes Gründerklima sehen. Ebenso schilderten sie, welche Hemmnisse derzeit für Gründer bestünden und was geschehen müsse, damit sich ein gründerfreundliches Klima einstelle.

In einer abschließenden Diskussionsrunde forderten dann die Vorsitzende der Jungen Union Bad Honnef, Mauricia Siegler von Eberswald, der Wirtschaftsdidaktiker Michael Weyland sowie der Student der Rechtswissenschaften Jerald Birenfeld eine stärkere ökonomische Bildung an Schulen und die Einführung eines Schulfachs „Wirtschaft“. Lobende Worte fanden alle Diskutanten für das durch die Hans-Trappen-Stiftung geförderte Projekt „Business@school“ am Siebengebirgsgymnasium, das bereits frühzeitig junge Menschen für ökonomische Themen und die Entwicklung eigener Geschäftsideen sensibilisiert. Den Schlusspunkt unter diesen fulminanten Start der Wirtschaftstalk-Serie setzte dann der Vorsitzende der Senioren Union, Prof. Rolf Cremer, der selber über 30 Jahre lang an führenden Universitäten und Business Schools gearbeitet hat. Unter dem Beifall der 70 Gäste überreichte er den Referenten Köstlichkeiten aus dem Rhöndorfer Tradtionscafé Profittlich.

Foto: Michael Weyland, Cedric Teichmann, Axel Voss MdEP, Lisa Winkelmeier-Becker MdB, Christoph Heyes, Mauricia Siegler von Ebersbald, Parl. Staatssekretär Oliver Wittke MdB, Frantz Konzen, Jerald Birenfeld, Jonathan Grunwald, Prof. Rolf Cremer (v.l.n.r.) jg