„Jetzt wird’s brenzlig“!

Feuerwehren warnen

Durch die lange Trockenperiode besteht zurzeit die große Gefahr von Waldbränden. Der Wald ist ein unermesslich kostbarer Lebensraum und wohl unser beliebtestes Erholungsziel. Doch wie schnell kann sich dieses Idyll in einen lodernden Waldbrand verwandeln. Wir müssen stets bedenken, dass dabei nicht nur große Sachwerte zerstört werden:

Ein Waldbrand bringt auch große Gefahren für den Menschen, für Wanderer ebenso wie für Anlieger und Löschmannschaften. Daneben dauert es Jahre, bis sich die Natur wieder erholt hat. Daher ist unbedingt auf folgendes zu achten:

• Grundsätzlich kein offenes Feuer im Wald !

• Der Genuss von Tabakwaren hat im Wald nichts zu suchen.

• Lagerfeuerromantik endet schnell in der Katastrophe. Machen Sie

auch Ihre Kinder auf die Gefahren aufmerksam: Feuer im Wald oder

am Waldrand ist kein Kinderspiel.

• Nicht nur in der wärmeren Jahreszeit, auch im Winter während

längerer Trockenperioden, brennen verdorrtes Gras und trockenes

Unterholz wie Zunder.

• Keine Flaschen oder andere Gegenstände im Wald wegwerfen, sie

können Eigenschaften wie die eines Brennglases entwickeln.

• Haben Sie ruhig Mut, Bekannte oder Passanten auf diese wichtige

Regeln hinzuweisen.

Und sollte es trotzdem einmal brennen – Notruf 112

Foto: Hermann Schönhofer/Pixelio

Trinken! Trinken! Trinken!

HITZE: Ausnahmezustand für den Körper:

Für unseren Körper bedeutet die Hitze vor allem eins: „Ausnahmezustand“. Die Gefäße der Haut erweitern sich, um die Wärme abzuleiten, und auch die „körpereigene Klimaanlage“ läuft auf Hochtouren und kurbelt zur Abkühlung die Schweißproduktion an.

Um die Hitze bestmöglich zu überstehen, hat das Kreisgesundheitsamt einige Tipps zusammengestellt:

Die allerwichtigste Regel lautet: Trinken, Trinken, Trinken – auch, wenn man keinen Durst hat. Normalerweise braucht der menschliche Körper täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit. An sehr heißen Tagen kann sich dieser Bedarf (je nach körperlicher Belastung) aber durchaus auch verdreifachen. Wasser löscht am besten den Durst. Kaffee und Tee hingegen sollte man nur in Maßen zu sich nehmen. Vorsicht bei eisgekühlten Getränken – sie können in großen Mengen zu Magenbeschwerden führen!

Besonders ältere oder pflegebedürftige Menschen trinken häufig zu wenig. Daher können sich die hohen Temperaturen bei diesen Gruppen fatal auswirken. Hier besteht die Gefahr des Austrocknens und der Bluteindickung. Kreislaufschwäche und Verwirrtheitszustände können auftreten. Um dies zu verhindern, sollte man gefährdete Personen kontinuierlich zum Trinken auffordern. Einzige Ausnahme: Menschen mit Herz- oder Nierenschwäche. Hier kann nach Absprache mit dem Arzt eine Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr notwendig sein.

Einfache Tricks zur Trinkmotivation können stetig gefüllte Gläser in Reichweite und „Trinkpläne“ sein. Unbedingt notwendig sind Getränke zu jeder Mahlzeit.

 An sehr heißen Tagen sind auch kleine, leichte Mahlzeiten leichter verträglich – Gemüse, Salat und wasserreiches Obst sind ideal.

Warnung vor Hitzschlägen:

Säuglinge und Kleinkinder sowie andere besonders gefährdete Personen, aber auch Haustiere dürfen niemals in einem abgestellten, unbelüfteten Fahrzeug allein gelassen werden – hier droht die Gefahr eines Hitzschlags.

 Generell sollte jede und jeder seinen Tagesablauf der Hitze anpassen. Das bedeutet, Tätigkeiten im Freien und körperliche Belastungen nach Möglichkeit auf morgens oder in die späteren Abendstunden zu verschieben. ar

Weitere Tipps gibt es auch unter www.rhein-sieg-kreis.de/hitzetipps.

Foto: Pixelio/Erwin Lorenzen

STADTGARTEN: Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren von CDU, Bürgerblock und FDP,

bezugnehmend auf Ihre „Gemeinsame Presseerklärung von CDU, Bürgerblock und der FDP: Bauleitverfahren „Neues Wohnen“ ist ein erster Schritt zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bad Honnef“ vom 25. Juli 2018 und deren Veröffentlichung in der regionalen Presse stellen wir Ihnen folgende Fragen:

Kennen Sie den aktuellen Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalens (LANUV), siehe https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuvpubl/3_fachberichte/Fachbericht_86_gesichert.pdf)? Wir empfehlen Ihnen dringend ein Studium des Berichtes! Dieser bescheinigt unserer Heimatstadt Bad Honnef eine ungünstige bis SEHR ungünstige thermische Situation und empfiehlt u.a. „… Nachverdichtung sollte nur auf bereits versiegelten… Flächen ohne klimarelevante Funktionen oder durch Nutzungsintensivierung auf bereits bebauter Fläche erfolgen…“; „… Erhalt des unversiegelten Freiraums… Erhöhung des Vegetationsanteils… sind vorrangig anzustreben…“; „…durch die kommunale Bauleitplanung (sollte) der Grünanteil im belasteten Siedlungsgebiet erhöht werden“.

Dieser Bericht ist alles andere als subjektiv und entkräftet Ihren Vorwurf, die Bürgerinitiative würde aus „rein subjektiven Erwägungen heraus“ städtebauliches Vorhaben verhindern. Wir betonen erneut, dass wir uns NICHT gegen ein städtebauliches Wachstum positionieren. Jedoch sollte das Eruieren von Flächen für ein Wachstum mit Klugheit, Weitsicht und in ökologischer Verantwortung für Folgegenerationen geschehen.

Wussten Sie, dass es in Bad Honnef unter Beteiligung der Stadtverwaltung bereits 2016 eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Nachhaltigkeit lernen“ mit dem Klimatologen Dr. Karsten Brandt gab? Es wurde klar herausgearbeitet, dass es in Bad Honnef jährlich einen durchschnittlichen Niederschlag von 800 Litern/qm gibt und die sich nachziehenden Probleme bei Starkregen u.a. darauf zurückzuführen sind, dass freie Flächen urbanisiert werden. Die Erkenntnis von Dr. Brandt: „… Ökologisch genau richtig ist der ungepflegte Garten, je wilder, umso besser,  der Regen versickert….“. Ein hierzu veröffentlichter Bericht im General-Anzeiger ist nachzulesen unter http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/siebengebirge/bad-honnef/%E2%80%9EDie-Probleme-sind-hausgemacht%E2%80%9C-article3274047.html.

Mit dem Stadtgarten, insbesondere dem nördlichen Teil, haben wir ein Juwel, das  dieser Definition voll entspricht!

Was muss passieren, damit Sie erkennen, dass die geplante Bebauung von Sportplätzen, Grün- und Gemeinbedarfsflächen die Attraktivität Bad Honnefs schmälert und dem Allgemeinwohl unserer Stadt schadet? Mit Ihrem Votum, Flächen wie z.B. den nördlichen Stadtgarten einer Bebauung zuzuführen, wirken sie diametral freiwilligen Verpflichtungen entgegen, die die Stadt werbewirksam übernommen hat, um die Wohn- und Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger zu erhalten und zu steigern. Beispiele:

  • Unsere Kommune ist Mitglied in der Hochwassernotgemeinschaft Rhein e,V., die sich an den Hochwasserrisikomanagementrichtlinien der EU (HWRM-RL) und  deren Umsetzung in nationales Recht (WHG, LWG) orientiert. Diese sieht ein absolutes Verbot der Baulandausweisung in Überschwemmungsgebieten vor. Der Stadtgarten liegt laut Hochwassergefahrenkarte Rhein in einem solchen Bereich.
  • Bad Honnef ist Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt “. Unter diesem Bündnis ist auch das Projekt „Stadtgrün – Artenreich und Vielfalt“ angesiedelt, welches Städte grüner machen und naturnahe Flächen in Kommunen schaffen und ERHALTEN möchte.
  • Am 11. April 2016 unterzeichnete die Stadt Bad Honnef eine Absichtserklärung, um eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms zu fördern. Die CDU-Fraktion in Bad Honnef selbst hat erst kürzlich in Medienberichten die Umnutzung geeigneter städtischer Flächen in sogenannte „Vegetationsinseln/Bienenweiden“ mit einem insektenfreundlichen Pflanzenbestand gefordert. Hier im nördlichen Stadtgarten finden schon jetzt alle Insekten, vor allem Bienen, paradiesische Verhältnisse vor.

Warum negieren Sie die vor 12 Monaten gesammelten 2.797 Unterschriften von Personen aus allen Gebieten Bad Honnefs und von zahlreichen Gästen? Eine einfache gedankliche Schlussfolgerung müsste zwangsläufig zu dem Ergebnis führen, dass es sich angesichts der hohen Zahl der Unterzeichner*innen nicht nur um „…den Widerstand unmittelbarer Anwohner…“ handelt. Herr Tamoj hat in der Ausschusssitzung vom 24. April 2018 ausdrücklich unterstrichen, dass für ihn der Bürgerwille entscheidend sei. Dieser, der sich doch eindeutig im Ergebnis der damaligen Unterschriftenaktion manifestierte, wurde mit dem Beschluss zur Einleitung des Bauleitplanverfahrens völlig negiert. Das heißt für uns: Sie als gewählte Bürgervertreterinnen und Bürgervertreter handelten in der Sitzung des Bauausschusses mit Ihrem Aufstellungsbeschluss am Bürgerwillen vorbei!

Warum verschweigen Sie den Bürgerinnen und Bürgern die genaue Rechtslage? Sie behaupten, dass Sie im Rahmen der Bauleitplanung erst am Ende eines Prüfverfahrens entscheiden möchten, ob, wann und wie gebaut wird. Dabei verschweigen Sie aber, dass die Bürger*innen nur in der Phase der EINLEITUNG eines Bauleitplanverfahrens die Möglichkeit haben, ein Bauvorhaben mittels Bürgerbegehren zu verhindern. So bestimmt es §25 (5) Nr.5 der Gemeindeordnung NRW: „Ein Bürgerbegehren ist unzulässig über die Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bauleitplänen mit Ausnahme der Entscheidung über die Einleitung des Bauleitplanverfahrens“. Seit April 2017 hatten Sie zahlreiche Möglichkeiten, im Dialog mit uns Bürgern*innen  alle möglichen baurelevanten Aspekte und Einwände im nördlichen Stadtgarten zu prüfen. Sie haben sie nicht genutzt!

Wo bleiben Ihre kommunalen  Erkenntnisse und Umsetzungen? Überdenken und korrigieren Sie Ihre Position! Helfen Sie mit, dass ein wertvolles grünes Areal im Zentrum unserer Stadt erhalten bleibt, sinnvoll gepflegt und Bad Honnef um eine Perle reicher wird!

Stellvertretend für die Bürgerinitiative unterzeichnen die sich derzeit nicht in Urlaub befindlichen Mitglieder: Martina Dorau-Vollmar, Christian Holtkamp, Ulrike Holtkamp, Heinz Jacobs, Detlef Sattler, Elke Schiffers.

Bad Honnefer Bürgerbegehren: „Heiße“ Unterschriftensammlung – jede Stimme ist wichtig!

In ihrer heutigen Pressemeldung kritisiert der Landesverband NRW von „Mehr Demokratie e.V.“, dass während in NRW Sommerferien Politiker meist im Urlaub weilen, dagegen Bürgerbegehren in verschiedenen Städten auch in der heißesten Zeit des Jahres mit Hürden zu kämpfen haben. So findet in Bonn ein Bürgerentscheid über ein geplantes Hallenbad ebenso ausschließlich in den Sommerferien statt wie ein Bürgerbegehren zum Stadtgarten in Bad Honnef.


„Dass Initiativen wie das Begehren in Bad Honnef nur sechs Wochen Zeit zur Sammlung der notwendigen Unterschriften haben, ist ein Unding. Der Bad Honnefer Rat kann den Bebauungsplan, um den es geht, jederzeit wieder aufheben, solange noch keine unwiderruflichen Fakten geschaffen wurden. Das sollten die Bürger, die den gewählten Politikern erst ihr Mandat gegeben haben, genauso können“, fordert Alexander Trennheuser, Landesgeschäftsführer der Initiative „Mehr Demokratie“.

Die Bürgerinitiative erfährt große Solidarität durch die Unterstützer*innen des Bürgerbegehrens aus allen Bad Honnefer Ortsteilen und sogar Nachbargemeinden. Trotz Sommerloch und heißer Temperaturen sind diese mit viel Engagement unterwegs, um Unterschriften gegen die Bebauung des nördlichen Stadtgartens zu sammeln. Auch in viele Bad Honnefer Geschäften Praxen und Lokalen liegen Unterschriftslisten aus.

Jeden Freitag und Samstag wird die Bürgerinitiative von 10.00 bis 13.00 Uhr in der Fußgängerzone mit einem Stand vertreten sein, wo Bebauungsgegner*innen sich in die Liste eintragen können. Zudem finden immer donnerstags und freitags zwischen 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr Unterschriftensammlungen am Fuß der Brücke zur Insel (Ebene Stadtbahn) statt.

Die Unterschriftensammlung endet am 30. August 2018. Bis dahin müssen mindestens 1.658 gültige Unterschriften gesammelt werden. Voraussetzung für die Gültigkeit sind ein Mindestalter von 16 Jahren, ein Erstwohnsitz in Bad Honnef und dass die Unterzeichner*innen EU-Bürger sind. Nach Abgabe der Listen im Rathaus werden diese dort auf ihre Gültigkeit geprüft. Bei Erreichen der vorgegebenen Unterschriftenzahl muss sich der Rat mit der Thematik auseinander setzen und entscheiden, ob er mehrheitlich dem Bürgerbegehren beitritt – dann wäre der Beschluss zur Einleitung des Bauleitplanverfahrens vom Tisch. Votiert der Rat mehrheitlich gegen das Bürgerbegehen, kommt es zu einem Bürgerentscheid,

Um diesen – und eine Bebauung – zu verhindern, appelliert die Bürgerinitiative insbesondere an die Fraktionen von CDU, Bürgerblock und FDP, die den Beschluss zur Einleitung des Bauleitplanverfahrens herbeiführten, ihre Position zu überdenken und zu korrigieren. Ein notwendiges Wachstum unserer Heimatstadt im Hinblick auf die Einwohnerzahl muss mit Klugheit und Weitsicht, gepaart mit der ökologischen Verantwortung für Folgegenerationen, geplant werden.

Kontakt:

Bürgerinitiative: „Rettet den Stadtgarten“

Ansprechpartner: Heinz Jacobs

Alexander-von-Humboldtstraße 29

Telefon: 02224/3306

E-Mail: info@bad-honnef-stadtgarten.org

www: https://bad-honnef-stadtgarten.org/

Stadtgarten-Pro und Contra

Gemeinsame Presseerklärung von CDU, Bürgerblock und der FDP: Bauleitverfahren „Neues Wohnen“ ist ein erster Schritt zur 
Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bad Honnef

CDU, Bürgerblock und FDP treten dafür ein, die Chancen auf ein umweltgerechtes und verträgliches Wachstum der Stadt Bad Honnef zu nutzen. Möglichkeiten dazu sind nicht zahlreich, aber vorhanden. Die Infrastruktur im Tal ist ausgerichtet auf 27.000 Einwohner, 18.000 gibt es derzeit. Auch bei weiterem Wachstum bleibt Bad Honnef grün. 60 Prozent des Stadtgebiets besteht aus Wald. Im Rhein-Sieg-Kreis liegt dieser Anteil bei 29 Prozent.

Die Stadtratsfraktionen von CDU, Bürgerblock und FDP haben daher in der Sitzung des Planungsausschusses vom 24. April 2018 die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 1-144 „Neues Wohnen Alexander-von-Humboldt-Straße / Am Spitzenbach / B 42“ beschlossen. Dieser Schritt erfolgte in Verantwortung für eine weiterhin positive und demografisch ausgewogene Entwicklung der Stadt Bad Honnef. Ziel ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, insbesondere auch für junge Familien mit Kindern.

Das Bauleitverfahren soll in einem ersten Schritt die Frage prüfen, ob und wie eine seit vielen Jahren brach liegende Fläche zwischen der bestehenden Bebauung entlang der Alexander-von-Humboldt-Straße und der B 42 zur Schaffung von Wohnraum geeignet ist. Umweltaspekte und mögliche klimatische Auswirkungen werden dabei berücksichtigt. Darüber hinaus sind Fragen des Hochwasserschutzes, der Feinstaubbelastung und der Lärmbelastung zu klären. Betroffene Bürger werden sowohl im Rahmen der vorgezogenen Bürgerbeteiligung als auch im Rahmen der Offenlage in die Planung einbezogen.

„Wir wollen ein mögliches Bauvorhaben dort nur dann realisieren, wenn sich in dem Prüfverfahren keine grundsätzlichen Bedenken ergeben, die einem Bauvorhaben in diesem Gebiet entgegenstehen“, betont Hansjörg Tamoj. Der baupolitische Sprecher der CDU-Fraktion fügt hinzu: „Für uns bedeutet die Aufstellung des Bauleitverfahrens nicht zugleich, dass wir zu einen Satzungsbeschluss kommen. Selbst wenn sich keine Bedenken ergeben, wird die Frage zu klären sein, in welchem Umfang eine Bebauung denkbar wäre und wie diese anzusiedeln ist.“

Die Ratsfraktionen von CDU, Bürgerblock und FDP lehnen daher die Zielsetzung des Bürgerbegehrens ab, eine bauliche Nutzung der seit Jahrzehnten verwahrlosten Brachfläche nördlich des Stadtgartens generell zu verhindern. „Wenn wir unsere Infrastruktur erhalten und eine soziale Balance der Bevölkerung in unserer Stadt sicherstellen wollen, müssen wir auch alle Chancen nutzen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, sagt Martina Ihrig, Fraktionsvorsitzende der FDP. Sie betont weiter: „Es ist gerade Aufgabe der Politik, solche Entwicklungen zu erkennen und im Sinn aller Bürger der Stadt angemessen hierauf zu reagieren, auch wenn dies nicht im Interesse der unmittelbaren Anlieger liegt.“

Die Ratsfraktionen von CDU, Bürgerblock und FDP begründen ihr Festhalten am Bauleitverfahren „Neues Wohnen“ auch mit der Entwicklung des städtischen Immobilienmarkts. Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins „Capital“ (Ausgabe 5/2018) sind die Preise von Immobilien in Bad Honnef seit 2013 um 27 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Preisanstieg in ganz Nordrhein-Westfalen.

Diese Preisentwicklung erschwert nicht nur, dass junge Familien und insbesondere solche mit Kindern, ihren Wohnsitz in Bad Honnef nehmen. Er verhindert auch, dass preisgünstiger Wohnungsbau auf Flächen stattfinden kann, die auf dem freien Wohnungsmarkt gehandelt werden. Schließlich biete das Bauplanungsrecht, über das die Stadt Einfluss auf Bauvorhaben nehmen kann, keine Möglichkeit, die Preisgestaltung zu beeinflussen. „In dieser Situation ist es wichtig, die im städtischen Eigentum stehenden Flächen in den Fokus zu nehmen, weil diese auch mit entsprechenden eigenen Zielvorstellungen entwickelt, bebaut und vermarktet werden können“, betont Katja Kramer Dissmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende des Bürgerblock. Entsprechende Flächen, von denen es in der Tallage nur wenige gibt, sollen dabei im städtischen Eigentum verbleiben.

Der Zuzug junger Familien nach Bad Honnef ist unverzichtbar für eine demografisch ausgewogene Bevölkerungsentwicklung und Voraussetzung einer erfolgreichen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung. Sowohl der städtische Anteil an der Einkommensteuer als auch an der Umsatzsteuer hängt maßgeblich von der Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigten ab. Welche Folgen eine unausgewogene demografische Entwicklung haben kann, zeigte zu Jahresbeginn die Debatte um die Schließung der Rhöndorfer Grundschule.

Zusammenfassend halten die drei Ratsfraktionen daher fest:

1. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist für die demografische und wirtschaftliche Entwicklung Bad Honnefs von zentraler Bedeutung.

2. Preiswerter Wohnungsbau kann aufgrund der Preisexplosion auf dem freien Immobilienmarkt nur auf Flächen realisiert werden, die im Besitz der Stadt Bad Honnef sind.

3. Die Aufstellung des Bauleitverfahrens „Neues Wohnen“ ist ergebnisoffen und stellt keine Vorentscheidung über Art und Umfang einer tatsächlichen Bebauung dar.

CDU, Bürgerblock und FDP betonen daher gemeinsam:

Ein Stopp des Bauleitverfahrens, wie ihn die Initiatoren des Bürgerbegehrens ins Gespräch bringen, würde die ernsthafte Prüfung eines objektiv wichtigen städtebaulichen Vorhabens aus rein subjektiven Erwägungen heraus verhindern. Im Gegensatz dazu halten die drei Ratsfraktionen im Sinne einer qualitativ guten Stadtentwicklung und eines verträglichen Wachstums an der Aufstellung des Bauleitverfahrens „Neues Wohnen“ auch gegen den Widerstand unmittelbarer Anwohner fest. Die letztlich zu treffende Entscheidung wird das Ergebnis einer Abwägung sein müssen, in die alle Argumente – die der Anlieger, Bedenken und Anregungen seitens der Fachbeiträge, und die Gesamtinteressen der Stadt und ihrer Bürger – einfließen und abgewogen werden müssen.    

PRO: Bürgerbegehren- fair, sorgfältig, sachgerecht

Es klingt unüberlegt: Vom 19. Juli bis zum 30. August sammelt die Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ Unterschriften. Also genau in den sechs Ferienwochen. Hindernislauf unter erschwerten Bedingungen. Denn wenn Irgendwer verreist, dann sind es die Leute aus Bad Honnef. Lust haben sie, Geld haben sie – und in den Schulferien auch die Zeit.

Eine nicht wirklich freundliche Stadtverwaltung hat diese Terminierung verordnet. Wenn Sie das andernorts Ihren Bekannten erzählen, dann sind diese baff; reagieren immer mit der gleichen Einschätzung: Da mag ein Rathaus seine Einwohnerschaft aber nicht. Schwere Zeiten für Dialog und Demokratie am Ort. Angemessen jedenfalls ist anders.

Die Verwaltung stellte der Bürgerinitiative „Rettet den Stadtgarten“ erst kürzlich ihre Kostenschätzung zu; diese gehört rechtlich zwingend auf den Unterschriftenbogen und ist Sache der Stadt. Die handelt zutreffend in gerade einem Satz ab, dass Kosten als Folgen des Bürgerbegehrens nicht abzusehen sind. Ausführlich allerdings folgen Darstellung und Erklärung von ISEK als Planungskonzept. Gehört das zu einer kurzen Kostenschätzung betreffend Stadtwald?

Jedenfalls wird so der Unterschriftenbogen gefüllt mit Text – auch solchem ohne Sachbezug – und die zu entscheidende Frage sowie deren Begründung rücken ein weiteres Stück aus dem Fokus. Vergessen gemacht wird die Antwort darauf, warum unsere Stadt jetzt nicht mehr nur Sportplätze durch Bebauung abschaffen will, sondern in immer erheblicherem Maße Grün- und Gemeinbedarfsflächen. Als wenn es nicht genügend Planungsgebiete für Wohnungsbau gäbe: die ehemalige Wäscherei Mesenholl am Eingang des Schmelztals mit 30 bis 40 Wohneinheiten, bis zu 80 am Floßweg, mehrere hundert am wieder zur Beplanung vorgesehenen Selhofer Süden, knapp 30 an der Villa Schaaffhausen, Riesenlücken um den Uhlhof und diverse kleinere am Aegidiusbrunnen. In den höher gelegenen Ortsteilen gleich diverse – an der Spitze der Rederscheider Weg mit 130 bis 160 Wohneinheiten und das Klostergelände im Zentrum. Zusätzlich Umnutzungen wie das verwaiste KSI. Wirklich viele Gründe, sich planerisch auszutoben jenseits der Zerstörung von Hockey- und Bolzplätzen, von Schulpausenhöfen und der grünen Spange am Rhein.

Man ist gehalten salopp zu raten: Liefert erst mal, und wenn Ihr das geschafft habt, dann meldet Euch mit dem Ansinnen, Wertvolles und Gewachsenes kaputt zu machen. Das trifft den großen Zusammenhang aber nicht: Bad Honnef soll auch zukünftig den Honneferinnen und Honnefern Gutes bieten. Denn deshalb leben hier fast 26.000 Menschen. Qualität statt Quantität. – Ganz abgesehen  von den Kosten der für erträumte Neubürgerlegionen benötigten neuen Schulen, Kitas und Kindergärten, Straßen und Infrastruktur. Zudem es einen nachhaltigeren Ansatz der hiesigen Stadtentwicklung gibt: Die NRW-Finanzakademie im leeren Commundo oder der vereinbarte Neubau einer Wirtgen-Akademie zeigen, wie groß die Chancen sind. Chancen für ein gesundes wirtschaftliches Fundament einer Stadt, welche dann tatsächlich solche Menschen anzieht, die hier mehr wollen als nur schlafen und/oder pendeln.

Die brauchen dann den nördlichen Stadtgarten. Als Schutz vor Feinstaub, sonstigen Schadstoffen und Lärm der Schnellstraße. Als Teil der von früheren Bürgergenerationen klug und sorgfältig errichteten zentralen grünen Spange. Als natürlichen Raum für Hochwasser und Starkregen. Als Lebensraum für Alle zwischen Alter und Kindheit. Natur erleben und lernen. Natur schützen – Tiere, Pflanzen, Luft. Als Elemente dessen, was das Leben in Bad Honnef so erstrebenswert macht. Eben attraktiver als anderswo.

Kurzsichtig sollen wir glauben, am Wachstum der Köpfe genese die Stadt. Vergessen, was wir schätzen. Ausgetrickst werden mit – sagen wir es klar und deutlich – äußerst fragwürdigen taktischen Manövern, in nicht gerade würdigem Umgang mit demokratischen Gepflogenheiten. Die Bürgerinitiativen Bad Honnefs zu Floßweg, Kardinal-Frings-Straße, St. Josef, Bürgerstiftung und auch Stadtgarten übernehmen Verantwortung; sie sind ebenso wertzuschätzen wie ihre Vorgängerinnen etwa zu Reitersdorfer Park, Weinbergschutzzaun, Erhalt der Bäder. Keineswegs sind sie rückwärtsgewandt, sondern erweisen sich als Treiber für Engagement, Zukunftsfähigkeit, Bürgernutzen. Sie stören nicht; mindestens korrigieren sie, oft wirken sie durchaus segensreich.

Die Bürgerschaft tut gut daran, sich eben nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Und das heißt konkret: Unterschreiben beim Bürgerbegehren zum nördlichen Stadtgarten. An allen Freitags- und Samstagsvormittagen in der City. Bei Hausbesuchen der Initiative von Tür zu Tür oder in Geschäften, Cafés, Praxen. Auf dem Ausdruck am eigenen PC unter www.bad-honnef-stadtgarten.org, eingeworfen in der Alexander-von-Humboldtstraße 29 bei Jacobs.

Nur viele Unterschriften werden beeindrucken. Nur dann besteht Aussicht auf Einsicht, sodass sich eine Ratsmehrheit dem Bürgerbegehren anschließt, der Stadt den Bürgerentscheid an der Urne erspart. Und die Planer können wieder planen, wo es Sinn macht.                                                                                       Burkhard Hoffmeister

St. Sebastianer feiern Schützen-und Bürgerfest

Foto: Nachfolger für Schützenkönig Daniel Behr (m.) gesucht

Schützen-, Bezirksschützen- und Bürgerfest der St. Sebastianus Schützenbrüderschaft am 4.- und 5. August 2018

Am Samstag, 4.8. öffnet das Schützenfest um 16:00 Uhr und ab 16:30 Uhr findet das traditionelle Königsschießen statt.

Ab 18:30 Uhr können Vereine, Firmen und Vereinigungen am Wettkampf um den Bürgerkönig teilnehmen.

Unter den Mannschaften wird der Gewinner des „Eschi“ (Vierkotten)- Wanderpokals ermittelt. In der Einzelwertung wird der beste Teilnehmer als „Kogel-König 2018“ geehrt.

Um 11:30 Uhr am Sonntag, 5.8. wird das Hochamt für die neuen Majestäten in der Pfarrkirche St. Martin, Selhof gehalten und danach geht der Festzug  um ca. 12:45 Uhr von der Kirche zum Schützenplatz an der Schmelztalstraße.

Ab 14:00 Uhr beginnen die Schießwettbewerbe in den Kategorien Bezirkskönigschießen, Bezirkspokalschießen, Ehrenkette der ehemaligen Bezirkskönige sowie der Wettkampf um den Siebengebirgsmeister.

Die Burgbläser Rheinbreitbach runden das Programm am Sonntag ab.

Essen und Trinken gibt es an beiden Tagen zu zivilen Preisen. ck

Bronze bei der deutschen Meisterschaft

Honnefer Wassersportler sichern sich drei Medaillenränge

Den WSVH-Ruderern Marc und Tim Danne gelang bei den diesjährigen deutschen Großbootmeisterschaften der Sprung auf das Siegerpodest. In einem spannenden Rennen erkämpften sich die beiden Ruderer einen hervorragenden dritten Platz.

Der böige Wind und die Wellen auf der Regattastrecke am Beetzsee in Brandenburg forderten allen Finalteilnehmern hohe technische Fähigkeiten ab. Doch der Honnefer Zweier, der bereits starken Wellengang auf dem Rhein gewöhnt war, kam von Anfang an gut mit den Bedingungen zurecht. Erst im Endspurt musste sich der Zweier aufgrund seiner offensiven Renntaktik gegenüber Hannover und Berlin geschlagen geben. Erst mit deutlichem Abstand konnten die weiteren Finalteilnehmer die Ziellinie passieren.

Auch Christoph Rademacher gelang gleich zwei Mal der Sprung auf das Siegerpodest bei den deutschen Masters Meisterschaften, die zeitgleich am Beetzsee stattfanden. In der Alterslasse E konnte er die Konkurrenz aus Ludwigshafen und Hennigsdorf hinter sich lassen. Nur im zweiten Rennen musste er sich in der Altersklasse F gegen Berlin und Magdeburg geschlagen geben.

Mit diesen Ergebnissen zeigte der Wassersportverein Honnef erneut, dass man mit intensivem Training sowie einer guten Ausbildung auch auf großen Regatten erfolgreich sein kann und sich nicht hinter den großen Verein verstecken muss.

Foto: (v.h.n.v.): Marc und Tim Danne im Zweier

1.300 Radler auf der Insel

Samstagnachmittag legten rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der NRW- Radtour 2018 in Bad Honnef auf der Insel Grafenwerth ein Päuschen ein. Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte die Gäste, die morgens in Bonn starteten und nach einem Stop in Meckenheim mit der Fähre zu einer wohlverdienten Pause auf der Insel Grafenwerth eintrafen. Nach einer Stärkung für die letzten Kilometer des Tages verabschiedete sich der Tross über die Inselbrücke zurück nach Bonn.

Evakuierung nach Bombenfund

 In Troisdorf: Honnefer Malteser im Einsatz

Die Bad Honnefer Malteser waren am Freitagabend mit 15 Helfern und fünf Fahrzeugen in Troisdorf im Einsatz. Grund war eine großangelegte Evakuierung von über 1.500 Anwohnern, die wegen der Entschärfung zweier Weltkriegsbomben notwendig geworden war. Die Honnefer unterstützten mit 15 ehrenamtlichen Sanitätern ihre Malteser-Kollegen aus Bornheim, Lohmar und Siegburg.

Die Funkmeldeempfänger und Handys der Ehrenamtlichen klingelten am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr mit dem Einsatzstichwort „Eileinsatz für die Notfallkrankenwagen“; der Vollalarm für alle Helfer folgte wenige Minuten später. Bereits zehn Minuten nach Alarmierung rollte das erste Fahrzeug einsatzbereit vom Hof des Malteser Quartiers an der Quellenstraße in Bad Honnef.

Unter anderem wurden die beiden Notfallkrankenwagen der Bad Honnefer Einsatzeinheit angefordert. Sie halfen, Bewohner einer von der Evakuierung betroffenen Pflegeeinrichtung zu transportieren. Weitere Honnefer Malteser unterstützten die der Betreuung der Evakuierten. Sie stellten die technische Unterstützung und die sanitätsdienstliche Versorgung der Behelfsunterkunft sicher. Nach der Bombenentschärfung gab der Kampfmittelräumdienst rasch Entwarnung, und die Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Für die Besatzung des letzten Honnefer Fahrzeugs war um 21:15 Uhr Einsatzende.

Das Honnefer Helferkontingent wurde von Gruppenführer Max Kornfeld geleitet, der dabei von den Zugtruppführern Christian Büsch und Cornelius Dirk unterstützt wurde. Den Einsatz der verschiedenen Ortsgliederungen aus dem Rhein-Sieg-Kreis koordinierte die Leitung Einsatzdienste.

Ehrenamtlich bereit für Not- und Katastrophenfälle

Die Malteser unterhalten zwei Einsatzeinheiten im Rhein-Sieg-Kreis. Jede Einsatzeinheit umfasst rund 30 Einsatzkräfte, einen Arzt und einen Zugführer, die alle ehrenamtlich tätig sind. Neben Sanitätern gehören der Einheit auch Betreuungshelfer an. Sie verfügen über Geräte und Material, um eine große Zahl von Menschen zu verpflegen und ihre vorübergehende Unterbringung sicherzustellen. Zu den Aufgaben des Betreuungsdienstes gehören auch die Mitwirkung bei der Registrierung von Betroffenen und die Versorgung der Einsatzkräfte. Verstärkung durch weitere Ehrenamtliche ist immer herzlich willkommen. Auskunft geben die örtlichen Malteser-Dienststellen.

Foto: Ralf Klodt

Bleiben Sie auf dem Laufenden (14)

Commundo-Nachfolge ist absolute Großtat

Der Gewinn der Fortbildungsakademie der Finanzverwaltung NRW sichert Bad Honnef als Bildungsstandort weiter ab. Es ist außergewöhnlich und besonders, wenn eine Stadt dieser Größe über sämtliche Schulformen, eine Hochschule, das Nell-Breuning-Berufskolleg im Haus Rheinfrieden, die Wirtgen-Akademie sowie wirklich bedeutende weitere Bildungsstätten verfügen wird. Gute Perspektive, hohe Qualität.

Vielleich ist dies Trendwende. Weg vom Verzehr der eigenen Substanz, überzeugender oder auch endgültiger Einstieg in eine nachhaltige Entwicklung. 

Josefs-Gesellschaft und Kirchenvorstand steigen aus

Irgendwie war es abzusehen. Wenn sich  Jemand gar nicht bewegt, dann führt das in die Sackgasse einer kompromisslosen Fragestellung: Ja oder Nein?

Das neue Pfarrheim zwischen Honnefer Hauptkirche und Rathaus wird als Projekt nicht weiter verfolgt. Beide Treiber des Vorhabens, Josefs-Gesellschaft und Kirchenvorstand, steigen aus. Man hätte das Gebäude nur genauso bauen können, wie es vorgestellt worden war. Das habe man gesagt, und so sei es. Einwände waren nicht vorgesehen, das sei von Anfang an erklärt worden.

Die Rückfrage der HWZ bei der Josefs-Gesellschaft fand nur die guten Seiten des Vorhabens als Thema: Sieben Jahre Vorarbeit, Inklusion und betreutes Wohnen für behinderte Menschen, klare Kommunikation. Ja, so war der Plan. Die Josefs-Gesellschaft ist mit sich vollkommen im Reinen. Gerade in Bad Honnef hat sie auch erhebliche Verdienste, auf die sie verweisen kann; ihre Rhöndorfer Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sind eine gute Referenz.

Doch die Zeiten der durch die Kirche verordneten Umstände und des alternativlosen Ex-Cathedra sind vorbei. Was nicht nur ein Pfarrer kurz vor dem Ruhestand nicht verstand im Umgang mit seiner Herde, die in fast all ihren Teilorganisationen rebellierte. Auch die Josefs-Gesellschaft wollte kategorisch Themen negieren.

Nicht über den Fakt reden, dass sie eben nicht nur barrierefreie Wohnungen bauen wollte, sondern auch einen elf Meter hohen Gemeindesaal – mit komfortablem Platz für mehr als zweihundert Leute, aber ohne genügende Parkplätze. Sie traten selbstbewusst auf als Investor, fanden jedoch dann nicht in die Notwendigkeiten dieser Rolle, wenn die Nachbarn das Gespräch suchten zum Abgleich: Was passt hierhin in das Umfeld einer tatsächlich über Jahrhunderte gewachsenen Innenstadt? bh

               

Der Traum von der „Rheinmeile“

DAS SOMMERGESPRÄCH: Heute mit Hans Hatterscheid

Hans Hatterscheid vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Dennoch: Es gibt ja viele „Neuzugezogene“, die sich noch nicht so wirklich auskennen, hier in der Stadt. Hatterscheid ist seit 50 Jahren in 4.Generation in der Gastronomie tätig. Vor einigen Jahren hat er sich eine Auszeit in Portugal gegönnt. Dort hat er schnell festgestellt: „Ohne Arbeit geht es nicht“. So kommt er zurück in seinen Heimatort und übernimmt kurz hinter der Landesgrenze in Rheinbreitbach einen heruntergekommenen Biergarten und macht ihn zu einem der beliebtesten Biergärten zwischen Koblenz und Bonn.

Einige Jahre später übernimmt er die abgetakelte „Fährschänke“ und macht sie zu einem angesagten Szene-Treff mit portugiesischer Küche. Aus der „Fährschänke“ wurde der „Anleger 640“. „Aus schäbig mach schön“, das scheint seine Berufung zu sein. Bewiesen hat er das vor vielen Jahren bereits im „Milchhäuschen“ und im „Löwenburger Hof“. Lange Vorrede, kurzer Sinn, Hatterscheid hat auch im „hohen Alter“ noch Pläne und Träume. Darüber reden wir mit ihm am „Anleger 640“, wo er wohl eher zufällig vor seinem Logo Platz nimmt. „Ich würde gerne die „Rheinmeile“ zwischen meinem Biergarten „RheinAir“ und dem Inselcafé auf der Insel Grafenwerth touristisch aufwerten.

Dafür sollte der Leinpfad zwischen Rheinbreitbach und Bad Honnef entlang des Rheinufers wieder geöffnet werden. Auf der Rheinbreitbacher Seite ist der Weg bereits frei geschnitten worden, auf Bad Honnefer Seite leider noch nicht. Um am Rhein entlang wieder flanieren zu können, wäre ein Holzsteg über die Südkribben bis zur Insel genial“. Die „Hotspots“ entlang der „Rheinmeile“ seien dann das Inselcafé, das Freibad, die „Blaue Sau“, der „Anleger 640“ und „RheinAir“.                  

„An der Nordseite der Strecke kämen als weitere Highlights dann noch der Jachthafen, die Restaurants „Rheingold“ und „Rheingarten“ und das „Eisatelier“ hinzu. Eine attraktivere Wohlfühlstrecke für Radfahrer oder Fußgänger gibt es dann sicherlich kaum entlang des Rheins“, schwärmt Hatterscheid, der ob dieser wunderbaren Visionen nun auch an dem Inselcafé interessiert ist, für das die Stadt bekanntlich einen neuen Pächter sucht. „Natürlich wäre das eine Herausforderung für mich, diese einzigartige Location wieder zur alten Blüte zurück zu führen.

Im Zusammenhang mit der geplanten Aufwertung der Nordspitze der Insel ist das Rheincafé ein Juwel. Im Moment bin ich in Verhandlungen mit möglichen Investoren. Mit einem Investor im Rücken würde ich mich bei der Stadt bewerben“. Themenwechsel. Auch ein Gastronom ist ja nur ein Mensch, auch wenn es manchmal schwer fällt, das zu glauben.

Private Einblicke: „Was gehört für dich zu einem perfekten Tagesablauf dazu“? „Morgens am Rhein entlang joggen, ein gemütliches Frühstück,Tageszeitung lesen. Dann kann es losgehen“. „Was macht dich wütend“? „Unehrlichkeit“. „Dein Lieblingsgericht“? „Sardinen vom Grill mit Salzkartoffeln“. „Wo gehst du hin, wenn du mal raus willst“? „Auf ein gepflegtes Bier zum Vierkotten, oder zum La Bruschetta. Die Fischsuppe bei Franco ist göttlich. Im Winter bin ich gerne im Weinhaus Steinbach“. Das nächste „Sommergespräch“ führen wir mit Bürgermeister Otto Neuhoff.                                                                                                                                                            bö