Zur Freude der Verwaltung…

Unsere Autorin Franziska Lachnit hat uns in den vergangenen Jahren an ihren spannenden, oft abenteuerlichen Weltreisen teilhaben lassen. Kleine Pause: Nun erkundet sie ihre Heimatstadt, gibt uns Tipps, stellt Locations vor und testet Restaurants, Biergärten oder Bistros. Aber nicht nur das, sie „wagt“ sich heute sogar in unser Rathaus hinein. Ihre neue Serie heißt: „Ich war hier…“Alle Folgen lesen Sie in der gedruckten HWZ, bei Facebook und zeitversetzt auf unserer Homepage. Viel Vergnügen dabei.

Ich war hier … im BÜRGERBÜRO. Zugegeben, ich hatte zunächst ein bisschen Muffensausen. Hatte ich doch so Schlimmes gehört: Man erreicht niemanden. Man kann nur auf den Anrufbeantworter sprechen. Aber wann rufen die denn zurück? Ich kann doch nicht den ganzen Tag am Telefon hocken! (Sorry, aber hast Du kein Handy? Anm. d. Autorin) Alles easy! Kann ich nur sagen: Montags rief ich am späteren Vormittag an, um einen Termin zu erfragen. Kaum eine Stunde später erreichte mich der Rückruf. Freundlich fragte man: „Können Sie vielleicht am Donnerstag um 8.15 Uhr?“ – „Oh 8.15 Uhr! So früh!“ DAS hätte ich normalerweise gedacht. – Diesmal war ich einfach happy, dass man mir so unkompliziert einen Termin anbietet. Beim Frisör oder Zahnarzt oder Handwerker ist es schwieriger, ein Date zu bekommen! Also pelle ich mich am Donnerstag rechtzeitig aus den Laken. (Ich verrate nicht, wann das genau war. Es war rechtzeitig!) Ich begebe mich bei herrlichstem Sommersonnenschein mit frischer Morgenbrise auf den Weg in die City. Dort ist leider zu dieser Stunde noch gar nichts los. Egal, denn ich habe ja in erster Linie nur einen Auftrag. Auf den Rathausplatz schlendernd, stülpe ich die FFP2-Maske über Nase und Mund. Ich drücke auf den Klingelknopf am BÜRGERBÜRO. Die Tür wird geöffnet. Ich fühle mich ein bisschen wie Ali Baba … Sorry, die Phantasie geht mit mir durch … Die Realität lässt mich eintreten, bittet aber, dass ich draußen warte, bis man mich hereinholt. Gut so, denn draußen scheint die Sonne! Ich warte keine fünf Minuten. Dann erscheint eine freundliche BÜRGERBÜRO-Mitarbeiterin und nimmt mich mit. Ruck-zuck; Zack-zack und mein Anliegen ist erledigt. Prima! Und jetzt? Es ist so früh, dass immer noch alle Geschäfte geschlossen sind. Schade. Also hole ich lediglich Brötchen bei Herrn Welsch und die Zeitung bei Herrn Eimermacher. Und begebe mich damit frohgemut nach Hause zum Frühstück. Franziska Lachnit 

Tiefbaukolonne der Stadt Bad Honnef hilft in Rheinbach

Mitarbeiter des Tiefbaus der Stadt Bad Honnef werden eine Woche lang in Rheinbach helfen, um Hochwasserschäden zu beseitigen. Sie werden einen Friedhof herrichten und Wege sanieren. Die Maschinen wie Lkw mit Anhänger, Bagger, Rüttelplatte und Werkzeuge bringen sie aus Bad Honnef mit. Die Stadt Rheinbach hatte beim Rhein-Sieg-Kreis, verteilt auf mehrere Aufgabenfelder, um Unterstützung gebeten. Im Bereich Tiefbau kann die Stadt Bad Honnef der Bitte entsprechen.

Die Stadt Bad Honnef hatte außerdem Sonderurlaub gewährt für die Mitarbeitenden von anerkannten Hilfsorganisationen wie DRK, Malteser oder Feuerwehr, die sich vor allem in der ersten Zeit im Katastrophengebiet eingesetzt haben. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Honnef hatte in der Zeit vom 15.07. bis 20.07.2021 Unterstützungsleistungen in Swisttal, Rheinbach und Bornheim erbracht und die Einsatzleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises personell verstärkt.

Die Stadt Bad Honnef wünscht ihren Mitarbeitern der Tiefbaukolonne, dass sie gesund und unfallfrei bleiben, sowie viel Erfolg.

Foto: Mitarbeiter der Tiefbaukolonne der Stadt Bad Honnef bereiten ihren Einsatz im Hochwasser geschädigten Rheinbach vor – v. l. Carsten Wuschek, Vasilij Sidlitschenko, Bastian Sucker und Fabian Bellinghausen.

Christine Pfalz 

Achtung Schulanfänger

Schule beginnt: Erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr

Stadt Bad Honnef, Ordnungsamt und Polizei machen gemeinsam auf die kleinen Menschen aufmerksam, die jetzt eingeschult werden, denn sie sind im Straßenverkehr besonders in Gefahr. Vor den Bad Honnefer Grundschulen werden Plakate mit dem Hinweis „Achtung Schulanfänger“ platziert. Für rund 240 Schulanfängerinnen und Schulanfänger beginnt in Bad Honnef nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt.

Bürgermeister Otto Neuhoff: sagte: „Das wichtigste Gut – gerade am Schulanfang – ist die Zeit. Genug Zeit für die Eltern, ihre Kinder auf die neue Situation vorzubereiten, und für die gegenseitige Rücksichtnahme aller. Damit gerade am Schulanfang nichts passiert.“

Jörg Haase von der Verkehrswacht Rhein-Sieg-Kreis ergänzte, dass rechtzeitiges Aufstehen Hetze und Eile überflüssig macht. Er ist jeden Morgen unterwegs, um vor einer der Schulen als Verkehrshelfer tätig zu sein. Er gab den wichtigen Hinweis, dass dringend weitere „Schülerlotsen“, wie es früher hieß, gesucht werden und er ruft dazu auf, sich dafür zu melden. Wer als Verkehrshelferin oder Verkehrshelfer mitmachen möchte, kann gerne bei Jörg Haase anrufen und erfährt alles Weitere (Telefon 02224/940466).

Konrektorin von der Löwenburggrundschule Carmen Probst machte darauf aufmerksam, dass es viel besser ist, wenn die Kinder zu Fuß in die Schule kommen, um den Stau durch die „Elterntaxis“ vor den Schulen zu vermeiden. Die Kinder haben Bewegung an der frischen Luft, der gemeinsam begangene Schulweg mit anderen Kindern fördert das Sozialverhalten. Letztlich ist der Schulweg zu Fuß auch umweltfreundlicher. Wer dennoch seine Kinder ausnahmsweise mit dem Auto zur Schule bringen muss, muss sich umsichtig verhalten und alle Sicherheitsvorkehrungen beachten.

Hauptkommissar Peter Klein vom Bezirksdienst Bad Honnef erklärte, dass auch die vor Schulen erlaubte Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde der Situation oft nicht angepasst ist und eine deutlich langsamere Geschwindigkeit gefahren werden muss. Auch er bittet, sich entsprechend zu verhalten.

Wichtig ist es, zu verstehen, was Kinder von Erwachsenen unterscheidet: Kinder sind schon allein aufgrund ihrer Größe weniger in der Lage, alles zu überblicken und Gefahren rechtzeitig zu erkennen, sie werden leicht übersehen. Kinder sind noch sehr ichbezogen und denken, wenn ich das Auto sehe, dann sieht es auch mich. Sie lassen sich stark ablenken und sind spontan, daher können schnell gefährliche Situationen entstehen.

Die Polizei und das Ordnungsamt raten Familien, bei der Planung des Schulweges einige Aspekte für die Sicherheit zu beachten: Es sollte immer ausreichend viel Zeit für den Weg einkalkuliert werden, damit keine Hektik aufkommt. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste und kleine Umwege mit einer Ampel oder einem Zebrastreifen können einen hohen Sicherheitsgewinn bringen. Grundsätzlich sollten vor allem die Erstklässlerinnen und – klässler, aber auch andere schulpflichtige Kinder helle Kleidung tragen, insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen. Zusätzlich können Kinder-Sicherheitswesten, Reflektoren an der Kleidung und dem Schulranzen die Erkennbarkeit weiter erhöhen.

Sicherheit geht vor und durch Ruhe und Umsicht werden Leben geschützt.

Konrektorin Carmen Probst hofft wie alle, dass vor allem für die Erstklässlerinnen und -klässler, die eine Eingewöhnungszeit mindestens bis Weihnachten brauchen, die Schule im Präsenzunterricht stattfinden kann. An der frischen Luft wie dem Pausenhof müssen keine Masken mehr getragen werden, in Innenräumen, also im Klassenraum schon. Zwei Mal in der Woche werden die Schülerinnen und Schüler getestet. Die Stadt Bad Honnef hat alle Schulräume auf Lüftungsmöglichkeiten untersucht, was zu guten Ergebnissen geführt hat. Meist waren es Arbeitsräume, die nicht gut abgeschnitten hatten.

Schulneulinge in Bad Honnef –  Schuljahr 2021/22, Stand: Juni 2021

SchuleAnmeldungen
GGS Am Reichenberg55
St.-Martinus-Schule45
Grundschulverbund GGS Löwenburgschule Hauptstandort Standort Rhöndorf45 20
Theodor-Weinz-Schule75
Gesamt240

Foto: Auch in der engen Rommersdorfer Straße macht ein Plakat auf die Schulanfängerinnen und –anfänger aufmerksam – v. l.: Konrektorin der Löwenburggrundschule Carmen Probst, Jörg Haase (Verkehrswacht Rhein-Sieg-Kreis), Markus Ficks (Bau- und Betriebshof der Stadt Bad Honnef) Bürgermeister Otto Neuhoff, Polizeihauptkommissar Peter Klein, Leiter des Ordnungsamtes Christoph Heck

Benefizkonzert im Bad Honnefer Kursaal

Der Spielmannszug TV Eiche und die KG Halt Pol aus Bad Honnef veranstalten am 19. September 2021 ein Benefizkonzert zugunsten der Flutopfer.

Die schrecklichen Bilder der Hochwasserkatastrophe in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises und an der Ahr bewegen die Mitglieder des Spielmannszug TV Eiche und der KG Halt Pol sehr.

„Es ist uns ein Bedürfnis, etwas für die Flutopfer zu tun. Auch wenn der Schlamm in einigen Wochen vielleicht von den Straßen weggeräumt ist, brauchen die betroffenen Menschen noch lange die Unterstützung unserer Gesellschaft. Diese Katastrophe ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf“, so Stabführer Benny Limbach.

Bereits unmittelbar nach dem Unwetter rief die KG Halt Pol zur Sachspendensammlung an ihrer Fahrzeughalle auf. Mehrer LKW-Ladungen mit über 20 Tonnen Kleidung, Hygieneartikel und Spielzeug konnten in den betroffenen Gebieten verteilt werden. „Die Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Bad Honnefer Bevölkerung war unfassbar groß. Im Namen der KG Halt Pol kann ich mich nur nochmals für das großartige Engagement bedanken“, hielt 2. Geschäftsführer und Pressesprecher der Halt Pöler Bastian Siebertz fest.

Der Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef und die KG Halt Pol freuen sich nun einen weiteren Schritt gemeinsam zu gehen. Die beiden Honnefer Vereine veranstalten am Sonntag, den 19. September 2021 im Kursaal Bad Honnef ein Benefizkonzert. Ab 12 Uhr werden sich namhafte Künstler des rheinischen Karnevals in der guten Stube Bad Honnefes die Klinke in die Hand geben. Unter anderem sind die Domstürmer, Kuhl un de Gäng, Planschemalöör, Lupo, Spökes und der Tenor Norbert Conrads im Programm. Norbert Conrads freut sich bereits auf den Auftritt im Honnefer Kursaal und bedankt sich für das Engagement. „Gerade in den betroffenen Regionen und Sälen an der Ahr und im Rhein-Sieg-Kreis bin ich in der Session 2020 noch auf getreten. Da macht es mich besonders betroffen, jetzt das Leid der Menschen zu sehen. Als Benny Limbach mich anrief und mir von dem Projekt erzählte, war es für mich selbstverständlich, daran teilzunehmen“, so Norbert Conrads.

Die Eintrittskarten werden ab dem 16. August 2021 für den Preis von 18 Euro pro Person in der Gaststätte Vierkotten und im HIT-Markt erhältlich sein. Dank der großzügigen Unterstützung der Projektpartner wie der Kirberg Catering GmbH als neuen Betreiber des Kursaals, der Firma Quint.Events als Technikpartner, dem 3D Pflegedienst, dem Marketingbüro Konzept Backhaus und durch die unentgeltlichen Auftritte der Künstler kann die Veranstaltung überhaupt erst stattfinden und macht eine Spende des gesamten Erlöses des Benefizkonzertes möglich. Der Bad Honnefer Bürgermeister Otto Neuhoff wird die Schirmherrschaft übernehmen.

Dank dem engen Austausch mit der Stadt Bad Honnef werden natürlich die pandemiebedingten Regeln immer wieder angepasst. Nach aktueller Coronaschutzverordnung werden voraussichtlich nur rund 250 Gäste Platz im Kursaal finden. Der Zugang wird nur negativ getesteten, immunisierten und genesenen Personen gestattet. Der 3D Pflegedienst wird an diesem Tag eine mobile Teststation vor dem Kursaal betreiben.

Die KG Halt Pol und der Spielmannszug TV Eiche Bad Honnef sind motiviert an dem Konzert so viel Geld wie möglich für die Betroffenen zu sammeln. „Denn he hält m’r zesamme, ejal wat och passeet…“! bl

Ohne Strom ist alles nichts

Keine Verbindung per Handy oder Telefon   Friedhelm Ost 

Die Flut in der Eifel, im Erftkreis, in Hagen und anderswo kam aus heiterem Himmel. Die großen Regengüsse verwandelten Bäche und kleine Flüsse in reißende Ströme. Die Katastrophe forderte mehr als 160 Menschenleben. Viele hundert Menschen wurden verletzt. Tausende verloren ihr Hab‘ und Gut, ihre Wohnungen fielen wie Kartenhäuser im reißenden Wasser. In den betroffenen Regionen gab und gibt es immer noch große Hilfsaktionen der verschiedenen Organisationen – vom Deutschen Roten Kreuz über die Polizei bis hin zur Bundeswehr. Riesig war insbesondere die solidarische Nachbarschaftshilfe.

Allerdings funktionierten in dieser Katastrophe vielfach die Kommunikationsmittel nicht: Weder das normale Telefon noch das Handy, nicht einmal die Alarmsirenen konnten benutzt werden. Ohne elektrischen Strom ging nichts! Die Steckdosen gaben einfach nichts mehr her; in den Gebäuden, in denen das Wasser oft genug bis zur zweiten Etage gestiegen war, herrscht Kurzschluss in den Elektroleitungen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Versorgung mit Elektrizität wiederhergestellt wird, bis die Kommunikationstechnologien wieder funktionieren werden, bis noch bessere Frühwarnsysteme genutzt werden können.

Ohne eine sichere Versorgung mit elektrischem Strom ist es außerordentlich schwer, eine Katastrophe wie wir sie gerade in deutschen Regionen erlitten haben, zu managen. Nicht wenige, die in diesen Tagen gewiss zu Recht noch mehr Umweltschutz anmahnen, lassen dabei doch vieles außer Acht. Denn der dringend notwendige Umbau unseres Landes, der bereits seit Jahrzehnten im Gange ist, ist nicht einfach auf die Schnelle zu machen. Aus der Steinkohle ist Deutschland bereits seit einiger Zeit ausgestiegen. Der Fahrplan zum Ende der Braunkohle, den die einstige rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen amtlich beschloss, wurde von der CDU-FDP-Regierung unter dem Ministerpräsidenten Armin Laschet mit einem wesentlich höheren Tempo versehen. Die Kernkraftwerke die Deutschland verlässlich mit Grundlast-Strom versorgten, werden Ende 2022 vom Netz gehen. Nicht wenige Experten aus der Energiewirtschaft äußern die Sorge, dass es mit dem Strom für alle in den nächsten Jahren knapp werden könnte, wenn der Ausstieg aus der Braunkohle noch stärker forciert werden sollte. Auch Gaskraftwerke lassen sich nicht einfach für die Übergangsphase bis zur Versorgung nur noch mit grünem Strom aus dem Boden stampfen. Ohnehin halten sich potenzielle Investoren beim teuren Neubau zurück.

Zudem wird der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie hierzulande immer schwieriger. Gegen die Windmühlen an Land laufen inzwischen über 1.000 Bürgerinitiativen Sturm: Viele wollen die Rotoren nicht in ihrer Nähe, andere wollen die Vögel retten und wieder andere machen Front gegen den Ausbau der Onshore-Windenergie aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes. Mit ähnlichen Widerständen geht es zum Teil auch gegen die Erweiterung der Kapazitäten beim Offshore-Wind. Dabei ist klar, dass die Erzeugungsanlagen für Windstrom verdoppelt oder gar verdreifacht werden müssen. Auch muss die Solarenergie in ähnlichem Ausmaß ausgebaut werden. Zudem müssen neue starke Leitungen aus den windergiebigen Regionen in die stark bewohnten Gebiete und in die Industriezonen verlegt werden. Bislang geht auch das wegen des Bürgerwiderstandes nur sehr schleppend voran. Ebenso fehlt es an Speicherkapazitäten für den Wind- und Sonnenstrom, damit das Netz gleichmäßig zu jeder Tages- und Nachtzeit unter Spannung gehalten werden kann. Für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft müssten noch wesentlich größere Quellen des regenerativen Stroms angezapft werden.

Die EU-Kommission, die Bundesregierung und die Landesregierungen haben Klimaschutzpläne mit guten Zukunftsplänen, in denen konkrete Prozentzahlen für die CO2-Reduzierung bis zum Ziel der Klimaneutralität festgelegt wurden, beschlossen. Was gewiss wünschenswert ist, das wird sich gewiss nur schwer oder in dieser Dimension kaum realisieren lassen. Dennoch fordern vor allem grüne Protagonisten noch mehr an Stilllegungen bei fossilen Energieproduktionsanlagen, ein wesentlich höheres Tempo bei der Transformation der Wirtschaft und beim privaten Energieverbrauch. Sie bleiben indessen die Antworten schuldig, wie das alles technologisch machbar ist, wie das alles von wem finanziell geschultert werden soll und was aus den Beschäftigten werden soll, die dann auf der Strecke bleiben werden.

Natürlich könnte Deutschland die drohende Stromlücke mit Importen schließen. Wenn etwa die Braunkohle aus dem Rheinischen Revier schon sehr bald nicht mehr verstromt wird, bieten sich Strombezüge aus den recht unsicheren Kernkraftwerken im benachbarten Belgien an. An besorgte Bevölkerungskreise können dann Jodtabletten verteilt werden, wie es bereits in Aachen gemacht wurde. Die deutschen CO2-Emissionen machen nicht ganz 2 % der globalen CO2-Emissionen aus.

Klimaschutz ist nicht in nationalen Grenzen zu betreiben. Klimaneutralität ist eine globale Herausforderung, die nur gemeinsam mit den USA, China, Russland, der EU und vielen anderen Staaten gemeistert werden kann. Der Grenznutzen hoher Milliarden-Investitionen dafür ist ohnehin in zahlreichen Ländern wesentlich größer als bei uns. Deshalb sollte es eine stärkere globale Kooperation geben – vor allem mit Ländern wie Indien, Brasilien und anderen aus der Dritten Welt. Ein Nukleus dafür ist der Klima-Club, den soeben US-Präsident Biden und die Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbart haben. Das ist jedenfalls besser, als nun noch mehr auf die nationale Karte zu setzen und über Klima-Zölle zu spekulieren. Denn Deutschland kann nicht auf einer Insel der Glückseligkeit und Klimaneutralität leben; vielmehr sind wir politisch und wirtschaftlich von dem globalen Geschehen außerordentlich stark abhängig. Gegen die nächste Jahrhundertkatastrophe mit einer Sturmflut wie in den letzten Tagen an der Ahr oder Erft sollten wir mit einer ehrgeizigen Welt-Klimaschutzpolitik unseren marginalen Beitrag leisten. Ganz wichtig ist jedoch alle technischen Möglichkeiten zu nutzen, damit in einem solchen Fall die Stromversorgung gesichert werden kann, um die Not-Kommunikation aufrecht zu erhalten.

Bildquelle: Pixabay, Bild von PIRO4D, Pixabay License

Solidarität verbürgt – Benefizkonzert für die Flutopfer

Hauptsache es hilft den Flutopfern, und da sind die Bad Honnefer Bürger ungemein aktiv. Sie helfen, sammeln (Foto: Halt Pol), spenden und veranstalten Benefizkonzerte. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn die Not in den betroffenen Gebieten ist unvorstellbar. Nächster Termin: 18.August im Kursaal. Bürgermeister Otto Neuhoff: „Nach den schrecklichen Ereignissen in unserer Nachbarschaft, dem wunderschönen Ahrtal, sind wir dankbar für die Initiative von Torsten Schreiber und dem Kulturring. Ich freue mich sehr, dass so viele Mitwirkende es mit ihrer Unterstützung möglich machen, hier ein gemeinsames Zeichen der Solidarität über den Rhein zu senden.“

Mit Martin Stadtfeld (Klavier), Guido Schiefen (Violoncello), Aris Argiris (Bariton), Markus Kreul und Peter Bortfeldt (Klavier) u.a.

Schirmherr: Bürgermeister Otto Neuhoff

Ein weiteres Zeichen der Solidarität über den Rhein und die Landesgrenzen hinweg setzt die Stadt Bad Honnef mit einem Benefizkonzert für die Flutopfer im Ahrtal am Mittwoch, den 18. August 2021, 20 Uhr, im Kursaal Bad Honnef, Hauptstraße 28. Auf Initiative von Torsten Schreiber spielen der weltbekannte Pianist Martin Stadtfeld, der renommierte Cellist Guido Schiefen mit seinem Klavierpartner Markus Kreul sowie der international gefragte Bariton Aris Argiris mit seinem Klavierpartner Peter Bortfeldt. Auf dem Programm stehen Werke von Schumann, Brahms, Beethoven und anderen Komponisten.

Neben der Stadt als Veranstalterin, die für das Konzert kostenfrei den Kursaal zur Verfügung stellt, hat Initiator Torsten Schreiber weitere Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen können: Die Firmen Kirberg Catering (Betreiber des Kursaales) und Quint Events werden ihren Beitrag zur Realisierung des Abends leisten. Piano Rumler stellt kostenfrei einen Flügel zur Verfügung. Die Johannes-Wasmuth-Gesellschaft e.V., der Kulturring Bad Honnef e.V., die Beethoven Academy, der Forteclub und andere kooperieren.

Der Reinerlös des Abends kommt den Flutopfern im Ahrtal zu Gute. Hier hat das Jahrhunderthochwasser im Juli 2021 ganze Dörfer verwüstet und viele Menschen obdachlos gemacht. Mehr als 150 Menschen verloren ihr Leben.

Tickets für das Konzert zu 38 Euro gibt es über die Vorverkaufsstellen von Bonnticket und in der Stadtinformation Bad Honnef.

Für Sonntag, den 26.09.2021 haben die renommierten Musikerinnen Elena Bashkirova (Klavier) und Mihaela Martin (Violine) angekündigt, mit ihren Kammermusikpartnern für die Flutopfer spielen zu wollen.

Weitere Bad Honnefer Vereine wollen ebenfalls helfen und planen bereits Benefizveranstaltungen. An dieser Stelle geht ein herzliches Dankeschön an alle, die sich hier und in vielen anderen Hilfsaktionen engagieren oder bereits engagiert haben. cp

Umfrage: Nachhaltige Stadtentwicklung

Bitte mitmachen: Umfrage zur nachhaltigen Stadtentwicklung in Bad Honnef

Eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger Bad Honnefs hat Jan Kössendrup, Student der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gestartet. Thema ist die nachhaltige Stadtentwicklung in Bad Honnef. Um Mithilfe wird gebeten, wobei die Beantwortung des Fragebogens weniger als fünf Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Daten und Antworten werden vollständig anonymisiert und absolut vertraulich behandelt.

Der Klimawandel führt zu immer extremer ausfallenden Wetterereignissen wie langen Starkregen- oder Dürrephasen. Städte sind stark betroffen und stehen vor bis dahin unbekannten Herausforderungen, denen durch eine nachhaltige Stadtentwicklung begegnet werden muss. Seit April 2021 befasst sich die Stadt Bad Honnef in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Zuge verschiedener Abschlussarbeiten mit dieser Thematik. Die Grundlage dieser Arbeiten wird durch die Vorarbeit des Klima- und Umweltbeirates der Stadt Bad Honnef geschaffen, der den Studierenden beratend zur Seite steht.

Jan Kössendrup erforscht in seiner Abschlussarbeit den Einfluss sozio-ökonomischer Faktoren auf verschiedene Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung. Dafür führt er die kurze Umfrage durch, welche sich an alle Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürger richtet, um ein umfassendes Meinungsbild zu konstruieren. Auf der Basis der ermittelten Daten können von der Stadt anschließend Maßnahmenentscheidungen getroffen werden.

Die Umfrage wird bis zum 16.08.2021 durchgeführt. Zugänglich ist sie sowohl online als auch in schriftlicher Form, denn Ausdrucke liegen bei der Stadtverwaltung zur Abholung bereit.

Die Befragung der Bevölkerung ist für die Entwicklung einer zukunftsorientierte und klimaresiliente Stadtentwicklung nötig. Mit dem stets wachsenden Trend der Urbanisierung geht auch ein stetiges Wachstum und eine dichtere Bebauung der Städte einher. Der Ausbau asphaltierter Oberflächen ist unter dem Gesichtspunkt der sich häufenden Extremwetterereignisse jedoch eine Gefahr für die Bevölkerung. In immer heißer werdenden Sommern reflektiert der Asphalt die Hitze und lässt sogenannte Hitzeinseln entstehen. Tritt ein Starkregenereignis auf, so kann der Regen nur schlecht abfließen, wodurch es zu Hochwassern und Überschwemmungen kommen kann. Maßnahmen wie eine umfassende Begrünung von Hausdächern und -fassaden können zu der Bewältigung dieser Problematik einen großen Beitrag leisten. 

Die Umfrage ist zu finden unter:
https://forms.gle/pwX3pA2nzmbk8T9fA

„Musik im Pavillon“ „Musik im Veedel“ und „Flutkunst“

Freitag: Benefizkonzerte für Opfer der Flutkatastrophe. Sonntag: Flutkunst in der Bahnhofstraße

Dramatische Szenen begleiten das Leben der Bevölkerung seit

Mittwoch. Die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz forderte bislang

weit über 100 Tote und kostete die Existenz vieler Menschen und Familien.

Um einen kleinen Teil zum Wiederaufbau beizutragen, werden die für kommenden

Freitag, 23. Juli 2021, geplanten Konzerte auf dem Rhöndorfer Ziepchensplatz

und auf dem Schulhof der Konrad Adenauer-Schule als Benefizkonzerte

veranstaltet. Die Schirmherrschaft hat Bad Honnefs Bürgermeister Otto

Neuhoff übernommen.

Die Veranstalter von „Musik im Pavillon“ und „Musik im Veedel“, der

Rhöndorfer Bürger- und Ortsverein und die KG Löstige Geselle, waren sich

schnell einig, dass die beiden Konzerte unter den besonderen Umständen nur

stattfinden können, wenn Musik für die Zukunft gespielt wird – also für den

Wiederaufbau der durch die Flutkatastrophe zerstörten Lebensräume. Ebenso

selbstverständlich war für Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff, dass er

die Schirmherrschaft übernimmt.

Ein Teil der Spenden geht unter anderem an einen Helfer aus den betroffenen

Gebieten an der Ahr, der sein komplettes Hab und Gut verloren hat.

Le Clou (Musik im Pavillon, Ziepchensplatz, Beginn 19.30 Uhr) ist bekannt

für seinen Cajun Swamp Groove, ein druckvoller „Südstaaten-Sumpf-Rock’n

Roll“. Das Trio bezeichnet seine Musik selbst als Gebräu aus traditioneller

Cajun Music, Zydeco, kreolischen Rhythmen und Blues – gewürzt mit einer

deftigen Portion französischem Esprit. Das Publikum  erwartet mitreißende

Rhythmen von Akkordeon, div. Blasinstrumenten, Geige und Gitarre.

Die Band „The Seven Sins“ (Musik im Veedel, Schulhof Konrad Adenauer-Schule,

Beginn 1930 Uhr) spielt Rockmusik in ihren unterschiedlichsten stilistischen

Facetten – vom authentischen Rhythm ’n‘ Blues bis zum perkussiven Latinrock.

Diese musikalische Vielfältigkeit, geprägt von mehrstimmigen backing vocals,

gilt sowohl für die Interpretation von Coverstücken als auch für die

Komposition eigener Songs.

Als Special-Guests gibt die über die Region hinaus bekannte Tango-Formation

Harald Rotter und Ulrike Löffler in der Besetzung Akkordeon, Cajón,

Bassklarinette auf dem KASch-Schulhof zusätzlich eine Kostprobe ihres

Könnens. Die Tanz-Profis tanzen im Stil des freieren Tango nuevo.

Das Veranstaltungsformat Musik im Pavillon ist im letzten Jahr ins Leben

gerufen worden und findet immer im Pavillon auf dem Rhöndorfer

Ziepchensplatz statt. „Musik im Veedel“ gibt es ebenfalls seit 2020. Hier

spielen die Bands auf verschiedenen Plätzen in den Bad Honnefer Veedeln.

Diesmal wird das Veedel-Konzert von dem neuen Bad Honnefer

Kulturveranstalter „Stegreif & Ohrenschmaus unterstützt.

In beiden Fällen ist der Eintritt frei, es finden Hutsammlungen statt. Die

Bedingungen der jeweils geltenden Coronaregelungen müssen eingehalten

werden. Bei Regen fallen die Konzerte aus. rh

Kunst für Flutopfer

Viele Künstler aus der Region haben sich zusammengetan, um die Opfer der

Flutkatastrophe an der Ahr zu unterstützen. Für die gemeinsame

Benefizaktion FLUTKUNST, die am kommenden Sonntag in Bad Honnef

stattfindet, haben sie viele eigene Kunstwerke gestiftet, die dort

verkauft werden sollen. Die Bandbreite der angebotenen Stücke ist enorm:

Malerei, Grafik, Zeichnung, Skulptur, und Fotografie ist vertreten. Die

Preise beginnen bei moderaten zweistelligen Beträgen, denn jeder Euro

zählt.

Folgende Künstler nehmen teil: Helmut Brandt, Michael Broermann, Tony

Child, Hanka Faerber, Karla M. Goetze, Claudia Huismann, Hang Tong

Knoben, Kristina Köpp, Werner Krotz-Vogel, Johannes Kuchta, Kato Kuchta,

Frank Landsberg, Andrea Nussbaum, Felix Perschen, Franca Perschen,

Helene Ramershoven, Andreas Rein, Tizian Rein, Helmut Reinelt, Marius

Singer, Merle Stanko, René Steffens, Iris Stephan, Jens Unglaube

Die Erlöse aus der Benefizaktion gehen zu 100 % zweckgebunden an das

Haus der Solidarität in der Carpe Diem Schule in Bad Neuenahr-Ahrweiler,

das vom Bunten Kreis Rheinland eingerichtet wurde. Dort werden für die

Flutopfer Versorgungsgüter für den täglichen Bedarf bereitgestellt.

Außerdem erhalten Bedürftige menschlichen Beistand.

FLUTKUNST findet am Sonntag, dem 25. Juli 2021 von 11.00 – 17.00 Uhr in

der Ladenzeile des Projekts antiform in der Bahnhofstr. 1, 53604 Bad

Honnef und in der Kunsthandlung Menzel, Kirchstraße 8, 53604 Bad Honnef

statt.

Alle Menschen, die sich für Kunst interessieren und die Aktion

unterstützen möchten, sind herzlich eingeladen. Viele der Künstler sind

anwesend, die Bonner Band Meoneo spielt von 13.00 – 15.00 Uhr.

Informationen zur Aktion:

Franca Perschen (0173-9060524)

oder Helmut Reinelt (0172-6000485)

Unfassbares Leid-Unfassbare Hilfe

Das verheerende Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wühlt alle Menschen auf. Es bringt das Thema Klimaschutz wieder ganz nach vorne. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg sieht in der Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands einen Hinweis für die Zunahme von Extremwetterereignissen. Die junge Schwedin teilte über „Twitter“ verschiedene Fotos und Videos, die Eindrücke von überfluteten Straßen und Städten in Deutschland und auch in den Niederlanden zeigten. Auf die entsetzliche Katastrophe reagierte natürlich auch die Stadt Bad Honnef mit ihren Institutionen (Hauptsache Familie) und Vereinen. Quasi über Nacht rief die KG Halt Pol zu einer Hilfsaktion auf. Und alle kamen. Vor dem Abgabeplatz, der Wagenhalle in Rheinbreitbach, stauten sich die Autos. Hunderte Bürger brachten Kleidung, Decken, Schuhe, Spielzeug, sogar Computer und mehr vorbei, um die allergrößte Not der Menschen in den betroffenen Gebieten zu lindern. Innerhalb von wenigen Minuten waren fünf LKW´s randvoll bis unter das Dach gefüllt. Derweil zogen bereits 70 betroffene Menschen in die Bad Honnefer Jugendherberge ein.

Bad Honnef unterstützt Hilfsangebote

Hochwasser in der Region: Stadt Bad Honnef bietet Notunterkünfte für 100 Menschen an

Die Stadt Bad Honnef unterstützt die Hilfsangebote für Menschen, die durch das anhaltende Hochwasser in der Region ihr Hab und Gut und zum Teil auch ihr Dach über dem Kopf verloren haben. „Wir haben am Freitagvormittag Zimmer und Wohnungen für insgesamt 100 Personen an den Rhein-Sieg-Kreis gemeldet, der kurzfristig die Vermittlung von Unterkünften für Hochwasseropfer übernommen hat“, erklärt Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef: „Die Stadt hält für Notfälle sowie für die kurzfristige Unterbringung von Geflüchteten und Menschen ohne festen Wohnsitz entsprechende Schlafstellen vor. Die Auswahl reicht vom Ein-Bett-Zimmer bis zur Wohnung, in der auch größere Familien untergebracht werden können. Die Unterkünfte sind möbliert und sofort bezugsbereit.“

Zudem wurde in Bad Honnef eine lokale Sammlung von Sachspenden für die Menschen in den Hochwassergebieten eingerichtet: Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef sammelt in der Karlstraße 82 Sachspenden. Am Donnerstagabend waren bereits Kleidungsgegenstände in ausreichender Zahl vorhanden. Spenden wie Hygieneartikel, Tierzubehör sowie Nahrung, die auch ohne Kochen zubereitet oder verzehrt werden könnte, werden weiterhin entgegengenommen und vom Bündnis zu zentralen Sammelstellen des Deutschen Roten Kreuzes transportiert.

„Wir stehen als Stadt zusammen, um den vom Hochwasser betroffenen Menschen in unserer Region jetzt schnell und unbürokratisch zu helfen“, betont Bürgermeister Otto Neuhoff: „Die in unserer Stadt gelebte Solidarität macht an der Stadtgrenze keinen Halt. Daher danke ich den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt schon jetzt für Ihre Unterstützung und Ihr Mitgefühl. Ihre Hilfe wird ankommen.“