Konrad Beikircher spaziert und rezitiert

Auf Beethovens Spuren in den Rhöndorfer Weinbergen

Mit einem kleinen, aber feinen literarischen Spaziergang begannen am vergangenen Samstag die Feierlichkeiten der Stadt Bad Honnef zum Beethovenjubiläum 2020/2021. „Wir haben uns aus bekannten Gründen geringfügig verspätet, aber dafür legen wir jetzt richtig los“, freute sich Bürgermeister Otto Neuhoff (l.) und begrüßte die Gestalter der Wanderung, den Kabarettisten Konrad Beikircher (r.) und Hans Peter Lindlar (2.v.r), Vorsitzender des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS). Gespickt mit Rezitationen rheinischer Dichter „oder solchen, die gern Rheinländer gewesen wären“ sowie reichlich fachkundiger Information über das Siebengebirge und seine Geschichte führte das kongeniale Duo die Teilnehmer der ausverkauften Veranstaltungen am Fuße des Drachenfels entlang durch die unteren Weinberge.

„Es ist ja unter Musikern auf der ganzen Welt so, dass Beethovens Fünfte kurz „Die Rheinische“ genannt wird“, so Beikircher. Warum das so sei, verriet der Kabarettist sofort: „Das weltberühmte Intro mit seinem ‚ta ta ta taaa‘ fiel dem alten Meister ein, als er auf dem Örtchen eine von ihm geschätzte Klatschzeitschrift las. Und darin stand – gemeint als unverschämte Schmähung des wundervollen rheinischen Dialekts – die Anekdote über unsere Floskel ‚Dat Dat dat darf!‘ – und da hatte er es.“

Was der Rheinländer und damit auch der Jubilar Beethoven ebenso hatten, war und ist Vulkanizität unter den Füßen. „Oder Feuer im … na, Sie wissen schon“, erklärte VVS-Vorsitzender Lindlar den Gästen und informierte ausführlich über die Entstehung des Siebengebirges nach dem großen „Rumms“ in der Eifel. „Davon ist einiges hier herüber geflogen und dies erklärt unsere besonderen Gesteinsarten“, so der ehemalige Kölner Regierungspräsident.

Äußerst kurzweilig und mit kleinen Pausen an besonders prägnanten Stellen der Weinberge betrachteten Beikircher und Lindlar das Siebengebirge und den Rhein aus ihren unterschiedlichen Perspektiven. Gelesen wurde neben Karl Simrock mit seiner Warnung „Zieh nicht an den Rhein, mein Sohn, ich rate dir gut. Da geht dir das Leben zu lieblich zu, da blüht dir zu freudiger Mut“ auch Heinrich Heines „Die Nacht auf dem Drachenfels“ und Ferdinand Freiligraths Dichtung über den Rolandsbogen. Wie sehr die Dichter der Rheinromantik zur Entstehung des Rheintourismus beigetragen hatten, freut Beikircher noch heute: „Eine ganz schicke Angelegenheit, schon immer.“

Noch nicht ganz so alt wie die ersten Dichtungen über den Rhein und das Siebengebirge ist die Geschichte des VVS. „Aber immerhin seit über 150 Jahren kümmert sich der Verein um die Pflege und den Erhalt des größten Naturschutzgebietes in Nordrhein-Westfalen“, so Lindlar und verwies auf Urkunden aus dem 15. Jahrhundert, in denen bereits von den „Septe Montes“ die Rede ist. Als einen der vielen Beiträge zum Erhalt der einzigarten Landschaft werde zurzeit für jedes neue Mitglied ein Baum gepflanzt. „Die Aktion kommt gut an, aber je mehr Bäume, desto besser natürlich.“

Rund zwei Stunden dauerte der Spaß, der einen schönen Vorgeschmack auf die vielfältigen Veranstaltungen der Stadt Bad Honnef, ihren Vereinen und im Rahmen von BTHVN2020 in den kommenden Wochen bot. Höhepunkt wird die Festivalwoche Lieder.Freude.Miteinander. Mitte September sein, die im Rahmen des Förderprojektes BTHVN2020 ausgerichtet wird. Mehr unter www.meinbadhonnef.de.                                        Antonia Clausen

Beethoven angekommen

 Das Beethovenjubiläumsjahr in Bad Honnef

Es ist soweit: Ludwig van Beethoven ist in Bad Honnef angekommen. Wie seine Geburtsstadt Bonn feiert Bad Honnef den 250. Geburtstag des Komponisten in diesem Jahr ganz groß und lädt zu mehr als 30 abwechslungsreichen und hochkarätigen international besetzten Veranstaltungen rund um Leben und Wirken des gebürtigen Rheinländers ein. Der junge Ludwig setzte in seinen Bonner Zeiten regelmäßig über den Rhein, um auf seinen Wanderungen im herrlichen Siebengebirge Inspiration für seine Werke zu finden und die Schönheit der Natur zu genießen.

Genussvoll und inspirierend ist im 250. Jahr nach Beethovens Geburt, was Bad Honnef zu bieten hat. Bevor der Höhepunkt der Feierlichkeiten, das facettenreiche und hochkarätig besetzte Festival Lieder.Freude.Miteinander, vom 29. Mai bis 7. Juni 2020 stattfindet, macht die unübersehbare Statue Beethovens Bürgern und Besuchern Lust auf das Jubiläumsjahr mit seinen vielen sehen- und hörenswerten Angeboten, die im Veranstaltungskalender unter www.meinbadhonnef.de zu finden sind und als Broschüre ausliegen.

Ludwig van Beethoven begibt nicht nur auf seinen Weg durch die Stadt um aufmerksam zu machen auf das, was ihm zu Ehren an den unterschiedlichsten Spielstätten stattfindet. Mit seinem markanten Auftritt – wie zu Lebzeiten – wirbt Beethoven in Bad Honnef für die Kultur, die Schönheit, die Natur und die Liebe zum Leben, den Menschen und der Kunst. In der Eingangshalle des Premiumpartners Kreissparkasse Köln an der Hauptstraße im Bad Honnefer Zentrum macht die fast zwei Meter hohe Figur vom 27. Februar bis zum 14. März Station. Danach besucht sie unter anderem die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf und schaut natürlich auch bei der feierlichen Eröffnung des aufwendig renovierten Kurhauses vorbei.

„Echte Kunst ist eigensinnig“, soll Beethoven einst gesagt haben; vielfältig, abwechslungsreich und ausdrucksstark ist das Programm, was die Stadt Bad Honnef gemeinsam mit Vereinen und Institutionen selbstständig sowie im Rahmen des BTHVN2020 zum 250. Geburtstag des Bonners auf die Beine stellt. Mit vereinten Kräften arbeiten im Jubiläumsjahr auch die ansässige Hotellerie, die Gastronomie und der Einzelhandel daran, Beethovens Schaffen in Bad Honnef einen würdigen Rahmen zu geben und den Besuchern unvergessliche Erlebnisse zu bieten, die in der Festivalwoche Lieder.Freude.Miteinander. fulminante Höhepunkte finden.

Nachhaltigkeit war eins der großen Themen in Beethovens Leben und Wirken – und ist heute aktueller denn je. Nachhaltig sind darum die Anstrengungen, die die Stadt Bad Honnef im Jubiläumsjahr unternimmt. Die Insel Grafenwerth etwa dient zum ersten Mal als beeindruckende Außenspielstätte des international renommierten Beethoven Orchesters Bonn, namhafte Künstler kommen ebenfalls sehr gern dorthin, um vor der einmaligen Natur- Kulisse zu spielen und die Bürger und Besucher zu begeistern. Das Festival im Beethovenjahr 2020 soll der Auftakt zu weiteren kulturellen Veranstaltungen auf der Insel Grafenwerth sein.

Das Bad Honnefer Kurhaus als „Juwel der Stadt“ bietet ebenfalls einen perfekten Rahmen für künstlerische und kulturelle Veranstaltungen unterschiedlichster Art. „Der Mensch besitzt nichts Kostbareres als die Zeit“ sagte der Visionär Beethoven – schenken Sie etwas Ihrer Zeit Ludwig van Beethoven zu seinem 250. Geburtstag in Bad Honnef und erfahren Sie „Wahre Kunst bleibt unvergänglich“.

Das komplette Programm zum Jubiläumsjahr finden Sie unter www.meinbadhonnef.de. Folgen Sie uns auf Facebook, Twitter und Instagram!

„Es ist Freude angesagt“

BEETHOVEN: Jubiläumsjahr 2020 mit großem Programm

Da ist viel drin für Bad Honnef: Alle Sinne werden während des Beethoven-Jubiläumsjahrs 2020 angesprochen werden, denn die Stadt ist Veranstaltungsort, um den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven zu feiern. Über Förderanträge für Projekte der rechtsrheinischen Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis wurde positiv beschieden. 

Bürgermeister Otto Neuhoff verkündete während der Pressekonferenz: „Heute ist Freude angesagt. Ein umfangreiches Jahresprogramm, aber auch eine große Vielfalt ist entstanden. Wir sehen das Ganze auch als eine Profilierung des Standortes Bad Honnef nach außen. Wir wollen zeigen, dass wir Kulturträger und eine aktive lebendige Gemeinschaft sind, die es wert ist, besucht zu werden, hier zu leben oder zu investieren.“ Er wies besonders auf die Open-Air-Feste auf der Insel Grafenwerth von Freitag, 05.06.2020, bis Sonntag 07.06.2020, hin. Höhepunkte sind Sternfahrt und Pastorale-Konzert am Freitag, 05.06.2020, und das Konzert am Samstag, 06.06.2020.

Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster hatte den Impuls gegeben, dass die Events im Beethoven-Jahr zum Leuchtturmprojekt  für den Rhein-Sieg-Kreis werden. Bis jetzt sind es 17 Projekte, die im Kreis umgesetzt werden mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro. Der Kreis sei in der glücklichen Lage gewesen, sagte Landrat Schuster, vorzeigbare Projekte vorstellen zu können, die den Anspruch haben nachhaltig zu sein. Auf der Tourismusmesse ITB Anfang März 2019 in Berlin wird noch einmal Werbung gemacht werden. Dezernent Thomas Wagner ermunterte, weitere Anträge für Programmpunkte zum Beethovenjahr zu stellen, denn Förderungen stehen weiter zur Verfügung.

 „Lieder.Freude.Miteinander.“ wurde als Motto ausgewählt. In Bad Honnef werden auch die Schule Schloss Hagerhof, das Collegium Musicum und die Musikschule der Stadt Bad Honnef mit dabei sein. Torsten Schreiber, Vorsitzender des Kulturrings Bad Honnef, freute sich besonders, dass die Vereine mit ins Programm einbezogen werden und sie als Paten fungieren und einzelne Veranstaltungen betreuen werden. Er zählte auf: Meisterklasse am Pfingstwochenende, Liederabende, Symposium „Ode an die Freude“ im Konrad-Adenauer-Haus. Der Polizeichor wird in der Rhöndorfer Pfarrkirche Lieblingslieder vom ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer zu Gehör bringen. Mit einbezogen wird die Villa Schaaffhausen, weil Hermann Schaaffhausen ein glühender Verehrer von Beethoven gewesen sei und mitgeholfen habe, das Denkmal in Bonn zu errichten. 

„Bad Honnef tanzt“ mit Leiterin Anna-Lu Masch wird sich mit „Beethoven hoch 4“ beteiligen. Vier Klassen erarbeiten über vier Monate eine eigene Interpretation der späten Streichquartette Beethovens. Die Klassik wird einer moderenen DJ-Version gegenübergestellt. Aufgeführt wird das erarbeitete Ergebnis im Mai 2020 auf der Insel Grafenwerth an einem Tanzabend mit 100 Künstlerinnen und Künstlern jeden Alters in einem eigens errichteten Zirkuszelt. Anna-Lu Masch freut sich sehr, dass dieses Projekt als Teil der Veranstaltungen angenommen wurde.

Dr. Claudia Weller von der Beethoven-Gesellschaft erklärte, dass die Gesellschaft mit dem nationalen Auftrag gegründet wurde, das Beethoven-Jahr so zu gestalten, dass von den Projekten eine Strahlkraft ausgeht. Die Gelegenheit sei einmalig und fabelhaft, um nachhaltige Projekte zu gestalten. Die Dachmarke BTHVN 2020 leitet sich von der Beethoven-Signatur ab. Die Buchstaben stehen während des Jubiläums für Beethoven als Bürger, Tonkünstler, Humanist, Visionär und Naturfreund. Für das „Pastoral Project“ können schon jetzt Beiträge auf einer Plattform eingestellt werden.

Dazu sind Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, ihre Auseinandersetzung mit der „Pastorale“ erlebbar zu machen, visuell aufzubereiten und dieses Video mit einem entsprechenden Statement auf der Homepage des Projektes hochladen (www.beethoven-pastoral-project.com).  Abgeschlossen wird das Projekt auf der Insel Grafenwerth am Weltumwelttag der Vereinten Nationen, dem 5. Juni 2020, mit Sternfahrt und so vielen Künstlerinnen und Künstlern wie möglich, die sich zu Natur, Nachhaltigkeit und Umweltschutz bekennen.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Das Jahresprogramm ist konturiert, jetzt müssen die Verträge abgeschlossen werden. Sicher ist, für jeden ist etwas dabei, jeder findet was. Das Festival ist toll für Bad Honnef.“ cp

 Foto: Sie proben und planen für das Beethoven-Jahr 2020  – v. l. Anna-Lu Masch (Projektleiterin Bad Honnef tanzt), Johanna Högner (Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef), Torsten Schreiben (Vorsitzender Kulturring Bad Honnef), Dr. Claudia Weller  (Leiterin Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit der Beethoven Jubiläums Gesellschaft gGmbH), Bürgermeister Otto Neuhoff, Landrat Sebastian Schuster, Rainer Land (Rhein-Sieg-Kreis – Leiter Kultur- und Sportamt) und Thomas Wagner (Dezernent Rhein-Sieg-Kreis). Foto: Christine Pfalz