MALTESER: Eindrucksvolle Bilanz

Vorreiter bei der Integration

Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue Funktionsträger ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 22.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 185 Honnefer Aktiven: „Das entspricht der Arbeitsleistung eines kleinen mittelständischen Unternehmens. Unser Geschäft ist die praktizierte Nächstenliebe.“ Bei der Integration von Flüchtlingen in die aktiven Reihen ist die Honnefer Gruppierung bundesweit Vorreiter.

Ortspräses Dr. Herbert Breuer betonte anhand des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter, dass zur Nächstenliebe alles gehört, was den Bedürftigen wohl tut. Dies schließe auch im Gleichnis neben der Versorgung des Verletzten und seinem Transport auch die Finanzierung seiner Unterbringung in der Herberge ein. Damit, so Breuer, werde klar, dass auch die passiven Mitglieder der Malteser durch ihren Beitrag unmittelbar Werke der Nächstenliebe verrichten. Dr. Archut bestätigte die wichtige Rolle der derzeit rund 200 passiven Mitglieder für die Finanzierung der Dienste der Malteser und rief dazu auf, weitere Unterstützer zu finden.

Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, Zugtruppführer Cornelius Dirk, Leiter Sanitätsdienst Thorsten Sauer, Jugendsprecher Gregor Biesenbach und der Leiter der Bloody-Malti-Gruppe, Rainer Stens, einen Tätigkeitsbericht ab. Sie konnten mit eindrucksvollen Zahlen belegen, wie aktiv die Bad Honnefer Malteser auch 2016 wieder waren: Insgesamt wurden rund 22.000 ehrenamtliche Stunden in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.

Mehr Schulungen als je zuvor

Besonders erfolgreich waren 2016 auch wieder die Erste-Hilfe-Ausbilder der Malteser. In 123 Kursen bildeten sie 1.727 Menschen aus – ein neuer Rekord. Besonders die praxisorientierte eintägige Erste-Hilfe-Schulung erfährt eine große Nachfrage: Fast 1.500 Menschen ließen sich von den Maltesern ausbilden. Auch der Sanitätsdienst war wieder sehr gefragt: Dienstleister Thorsten Sauer verwies auf 66 Sanitätseinsätze, bei denen rund 2.300 Dienststunden absolviert, 88 Mal Erste Hilfe geleistet und acht Personen ins Krankenhaus transportiert wurden. Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin der Bereich Notfallvorsorge mit seiner Einsatzeinheit, die 2016 zwar nicht alarmmäßig ausrücken musste, sich aber durch gut besuchte Ausbildungsabende und eine Großübung im Herbst auf den Notfall-Einsätze vorbereitet.

Eine Honnefer Besonderheit ist die Gruppe für realistische Unfall- und Notfalldarstellung „Bloody Malti“. Diese hat sich in den vergangenen Jahren spezialisiert und ist inzwischen gefragter Dienstleister für Trainings im Bereich der taktischen Medizin bei Terrorlagen und Amokläufen sowie bei der Krankenhausalarmplanung. Stolz zeigte Gruppenleiter Rainer Stens das Fachbuch vor, dass die Gruppe gemeinsam mit einem Fachverlag veröffentlicht hat.

Vorreiter in Sachen Integration

Überregionale Strahlkraft entwickelte das Honnefer Projekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“, in dem die Malteser seit gut einem Jahr Flüchtlinge in Erster Hilfe schulen und besonders Interessierte zu Malteser-Helfern qualifizieren. Dr. Archut sagt: „Wir haben 2016 beim Helfende-Hand-Förderpreis den 2. Preis in der Kategorie Integration erhalten. Diese Anerkennung freut uns, aber noch wichtiger ist, dass möglichst viele Menschen davon erfahren, dass Integration von Flüchtlingen in die Hilfsorganisationen gelingen kann – und zwar schneller, als viele erwartet haben.“ Archut freut sich, dass es inzwischen immer mehr Nachahmer in ganz Deutschland gibt. Bei den deutschen Aktiven und den Geflüchteten bedankte sich Archut für ihr vorbildliches Verhalten, das wesentlich zum Erfolg beigetragen habe. Beide Gruppen seien Vorbilder – die einen, weil sie die Neuankömmlinge von Anfang an als vollwertige „Kollegen“ angenommen haben und sie nach ihren individuellen Fähigkeiten mitwirken lassen, die anderen, weil sie anderen Geflüchteten vor Augen führen, wie sinnvoll es ist, sich auf Sprache, Kultur und Gepflogenheiten der Gastgeber einzulassen.

Neue Schirrmeister kümmern sich um die Fahrzeuge

Im Rahmen der Stadtversammlung wurden auch drei neue Funktionsträger ernannt: Bianka Heindl verstärkt künftig als Erste-Hilfe-Ausbilderin das Malteser-Team, und Kevin Mathias Hauser übernimmt als Schirrmeister und Maximilian Fuhr als sein Stellvertreter die Sorge um den Fuhrpark der Honnefer Malteser-Gruppe, der zwei Notfallkrankenwagen, einen Gerätewagen Sanitätsdienst, vier Transporter, zwei Anhänger und einen PKW umfasst.

Zehn Aktive wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Gregor Biesenbach, Hanna Groß, Jens Kragelund, Louisa Munko, Lukas Pott, Johannes Sieprath und Jonas Thelen sind seit zehn Jahren dabei, Martin Kaesberger und Thorsten Sauer seit 15 Jahren und Henry Dahmen seit 25 Jahren.

Foto: Ralf Klodt/MHD