Besser!?

Meine sehr verehrten Damen und Herren, früher war alles besser. Sagt man. Stimmt echt nicht immer. Aber: Weihnachten war früher sicherlich unbeschwerter. Fröhlicher. Corona rüttelt(e) arg heftig an unserem „Fest der Liebe“. Kontaktbeschränkungen und die Angst vor Ansteckungen machen langsam aber sicher alle zwischenmenschlichen Beziehungen kaputt. Und nicht nur die. Karneval fällt wieder aus. Bützen sowieso. Als „Zeitungsmensch“ kenne ich eine Menge Bürgerinnen und Bürger in dieser unseren Stadt. Aber man sieht sich kaum noch. Manche erkenne ich nicht wirklich. Wegen Maske. Ich habe keine Ahnung ob ein Mensch neben mir geimpft ist, oder nicht. Corona ist ein unfassbares Problem. Aber ich denke auch an die Flutopfer, die Weihnachten noch viel, viel schlimmer dran sind als wir. Ich denke an Putin und Co. Nein, „Frohe Weihnachten“ gibt es wieder nicht. Mit der Omikron-Welle komme eine noch nicht erlebte Infektionswelle auf uns zu, sagt das RKI. Da müssen wir dann auch durch. Es gibt aber noch die schönen Seiten des Lebens mit Menschen, die sich über das übliche Maß hinaus für uns/unsere Stadt engagieren. Wir haben lange überlegt und abgewogen. Wir haben mit Bürgern diskutiert. Lange Rede, kurzer Sinn, die Bürger es Jahres sind für uns Laura Solzbacher und Fabian Neumann (Foto). Beide sind jung, und beide haben sich Ehrenämter aufgehalst, die ansonsten eher von etwas älteren Bürgern übernommen werden. Laura Solzbacher ist die Nachfolgerin von Beate Schaaf im „Bündnis für Familie“. Aber nicht nur das. Sie ist überall aktiv, wenn es um Menschen in Not geht. Ihr sympathisches „Kennzeichen“: Kind auf dem Arm. Fabian Neumann hat das Optikhaus Beth übernommen und als wenn das nicht schon genug wäre, leitet er jetzt auch noch die Geschicke des Centrum e.V. als Nachfolger von Georg Zumsande. Beide sind damit wichtige Stützen des gesellschaftlichen Lebens in Bad Honnef.

Aber damit nicht genug. Auch Unternehmen halten die Stadt am Laufen, weit über ihre eigentliche Berufung hinaus. Mit großartiger Kreativität, mit Aktionen und Spendengeldern. Was wäre Bad Honnef ohne den HIT Markt oder die BHAG? Mit Sicherheit ganz arm dran! Dem ist nichts hinzu zu fügen. Kommen Sie gut ins neue Jahr.

Alles Gute…

Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist immer traurig, wenn langjährige Wegbegleiter, zu denen für mich sicherlich auch die Ratsmitglieder gehören, verabschiedet werden. Zu manchen habe ich sehr engen Kontakt, bei manchen habe ich während der Ratssitzungen nur gehofft, dass sie sich bitte nicht zu Wort melden oder ihre Redezeit verlängern. Jetzt werden sie fehlen. Bürgermeister Otto Neuhoff verabschiedete bei der Ratssitzung am Donnerstag:

Eva-Maria Böhm (CDU), Irina Briese (B90/Die Grünen), Thorsten Brodeßer (SPD), Karl-Heinz Dißmann (Bürgerblock), Hans-Joachim Ewald (CDU), Wolfram Freudenberg (SPD), Paul-Adalbert Friedrich (CDU), Jörg Heinzelmann (SPD), Martina Ihrig (FDP), Arif Kablan (CDU), Petra Kansy (CDU), Klaus Katzenberger (SPD), Christian Krause (B90/Die Grünen), Michael Lingenthal (CDU), Dagmar Ludzay (CDU), Folkert Milch (CDU), Michael Oswald (B90/Die Grünen), Ulrich Pohl (CDU), Rainer Quink (FDP), Manfred Rauw (FWG), Alexander Rettig (CDU), Hartmut Schneider (FDP), Barbara Schubert (FWG), Werner Sünnen (SPD), Gisela Zierau (SPD). Alles Gute zusammen. Wenn sich nach längerer Zeit zwei „Alte weiße Männer“ wieder treffen, dann hat man sofort die Erinnerungen im Kopf: Sarens, Frau Walterscheidt…Mit dieser harmlosen Anrede pflegt die Chefin der rheinischen Bäckerei (alias Konrad Beikircher) ihre gnadenlosen Monologe über Gott und die Welt zu eröffnen.

Immer geht es dabei um den rheinischen Herrgott und die rheinische Welt. Die Geschichten um Frau Walterscheidt, die eigentlich Frau Roleber heißt, nahmen 1984 ihren Anfang und waren der Start des jungen Kabarettisten Konrad Beikircher, Neu-Bonner, gebürtiger Tiroler. Beruf bis dahin: Gefängnispsychologe. Ich war damals total verliebt in „Frau Walterscheidt“ und so geschah es, das ich Konrad Beikircher (Frau Walterscheidt) für eine Veranstaltung in Köln engagieren konnte. Das war vor ungefähr 40 Jahren. Aber man sieht sich ja mehrmals im Leben. Sogar in Bad Honnef. Er wurde hier Aalkönig und wir haben zwei Benefizveranstaltungen im Städtchen (damals im Markt3 bei Bernd Becker) organisiert. Und nun kommt er wieder zurück, um Beethoven zu ehren. Nee, wat schön! Noch besser: Am Wochenende können wir alle zusammen in der Innenstadt zum ersten Mal in diesem Jahr wieder  feiern. Und zwar gleich drei Tage lang, und: Am Wochenende soll das Wetter wieder besser werden, also: auf aufs Rad! Am kommenden Wochenende ab Freitag dreht sich in Bad Honnef alles um’s Fahrrad: mit einem umfangreichen Bühnenprogramm, Livemusik, der Präsentation der neuen Fahrradmarke und vielen Informationen und Aktionen für alle Altersgruppen wirbt die Stadt für die Fortbewegung auf zwei Rädern. Bis Sonntagabend können die Bad Honneferinnen und Bad Honnefer das neu konzipierte Radnetz testen, zahlreiche Stationen mit verschiedenen Angeboten ansteuern und sogar bei einer Schnitzeljagd durch das gesamte Stadtgebiet mitmachen. Mehr Infos wie immer unter: https://meinbadhonnef.de/fahrradfestival-bad-honnef…/. Soweit, so gut. In meinem Alter ist Fahrrad fahren zu gefährlich geworden. Daher werde ich mich an einem sicheren Ort aufhalten: Bei Eschi und Petra im Vierkotten. Prost zusammen…

Strand

Meine sehr verehrten Damen und Herren,“Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben, brüderlich mit Herz und Hand“. Wir alle kennen unsere wunderbare Hymne. Sie sollte nun aber schleunigst umgeschrieben werden, denn: Einigkeit (in der Corona-Politik), Recht und Freiheit (für uns Bürger) gibt es längst nicht mehr. Unsere Bundeskanzlerin hangelt sich von Lockdown zu Lockdown,  unsere Landesfürsten machen was sie wollen. Noch nie wurde die „Machtlosigkeit“ der Bundeskanzlerin so deutlich öffentlich demonstriert. Noch nie waren politisch orientierte Talkshows so überflüssig wie heute: Immer die gleichen Gesichter. Immer die gleichen Phrasen. Immer die gleiche Ahnungslosigkeit. Ja, die Pandemie ist grauenhaft. Und ja, ein Flugzeug kann abstürzen, ein Auto kann bei einem Unfall zerbersten, ein Haus kann explodieren, ein Fußgänger kann überfahren werden. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland im Schnitt 2600 Menschen gestorben – pro Tag. Angesichts der gegenwärtigen Pandemie stellt sich die Frage, ob Covid-19 die diesjährige Sterberate in die Höhe treiben wird. Eine Antwort darauf zu finden, ist nicht so einfach, wenn nicht gar unmöglich. Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht nach jetzigem Stand nicht davon aus, dass die Pandemie einen erkennbaren Effekt auf die gesamtgesellschaftlichen Sterbefälle haben wird. Vizepräsident Lars Schaade sagte bei einer Pressekonferenz in Berlin, dass der Ausbruch von Sars-CoV-2  für das Jahr 2020 kaum zu sehen sein werde. Wie dem auch sei, der Tod lauert überall. Warum aber jetzt auch noch beispielsweise Hotels, Restaurants, Kneipen, Sportvereine, Reiseveranstalter oder Kultureinrichtungen sterben sollen, das versteht kein Mensch mehr. Denn der Mensch an sich gilt als vernünftig. Wenn sich also alle Menschen an die Regeln halten würden, dann wäre die Pandemie vorbei. Eigentlich eine ganz einfache Sache. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko. Dazu gehört momentan die Politik. Überschrift: Denn sie wissen nicht was sie tun. Langsam aber sicher macht sich riesiger Frust breit. Auch wenn unsere mittlerweile weltberühmten Politiker und Virologen immer wieder „Öffnungen“ in Aussicht stellen. Lieber Herr Spahn, ich habe nur zwei klitzekleine Wünsche: Ein frischgezapftes Kölsch im Vierkotten und Ostern freie Fahrt nach Holland ans Meer. Denn ich bin doch ein „freier“ Mensch. Und auch halbwegs vernünftig. Übrigens, alle Bad Honnefer sind vernünftig, denn die Infektionszahlen liegen hier im beschaulichen Ort immer so zwischen 20 und 30. Vorbildlich! Ein vierenfreies Wochenende allerseits…

Gender-Sternchen

Meine sehr verehrten Damen und Herren, unsere Sprache wird derzeit mächtig „verhunzt“. Lockdown, Shutdown und aktuell Flockdown beherrschen die Schlagzeilen. Und, ganz schlimm, ist auch das „Gender-Sternchen“. Dazu schon mal zwei Lesermeinungen: „Lieber Herr Böndel, das ist kein Leserbrief, nur eine Anmerkung. Vielleicht habe ich es bisher überlesen – aber heute war ich schon erstaunt, als ich in Ihrem Blatt dieses schreckliche Gender-Sternchen mehrfach entdeckte. Das war doch hoffentlich nur ein Versehen? Es wäre zu schade, würde auch bei Ihnen unsere schöne deutsche Sprache so gequält und verhunzt. Es ist ja schon unerträglich, wenn mittlerweile Nachrichtensprecher das Sternchen „sprechen“. Von den Eskapaden des Dudens gar nicht zu reden“. Und: „Diese Sternchen sind total bescheuert! Nicht nur, dass sie unser Sprachbild und Leseempfinden extrem stören, bedeuten sie doch gegenwärtig nur das äußerliche Glattbügeln von verkrustetem Gedankengut. Dieser ganze Genderkram und die queere-Bewegung (oder wie das alles heißt!?), was uns derzeit überrollt, mag ja vielleicht ein Anfang von „Wir sind alle Menschen!“ sein. Aber momentan sehe ich das eher als weitere Ab- und Ausgrenzung. Die Jugend sieht das anders. Und da die Jugend die Zukunft ist, wird vielleicht „am Ende“ alles gut ….“ Zwei Meinungen. Ich bin gespannt auf ihre Meinung. Und nun zu unserem arg verblüfften Innenstadtversteher Georg Zumsande: „Herr Pinkwart (amtierender Aalkönig und NRW-Wirtschaftsminister) wurde kürzlich in den Nachrichten zitiert, dass wir alle durch seine Unterstützung gut durch die Pandemie gekommen sind! Hab ich da was verpasst“? Nein, lieber Georg, du hast nichts verpasst. Politiker müssen so reden (Wahlkampf). Wir hören das doch täglich in den Talkshows: Politik und Realität passen nun mal nicht mehr zusammen. Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer schrieb kürzlich: „Wir werden von „Trotteln“ regiert…wohin man auch schaut, nichts funktioniert, nichts geht zusammen…“ Und wenn etwas funktioniere, dann hätten wir das den Kommunen zu verdanken. Also uns. Der Lockdown wirft den Menschen auf sich selbst zurück. Vereinzelung wird zur ersten Bürgerpflicht. Doch zugleich befreit uns das Virus aus vielen der bisherigen Abhängigkeiten. Denn der „pandemische Mensch“ ist gezwungen, sein Leben möglichst autonom zu organisieren, seinen Einkauf, seinen Kontakt zu Arbeitgeber und Kunde, seine finanziellen und kulturellen Transaktionen, seine politische Kommunikation und seine Partnerwahl, womöglich bald auch seine Sexualität. Durch den Zwang des kontaktfreien Lebens erfährt das Mobiltelefon wieder einen unfassbaren Aufstieg – vom digitalen Assistenten zur Kommandozentrale des eigenen, des eigenständigen Lebens. Für alle Unternehmer bedeutet das wohl: Produkte und Dienstleistungen, die sich nicht durch das Mobiltelefon organisieren lassen, befinden sich auf der Verliererseite. Gut also, dass alles schon erfunden wurde, um dieses „neue, kontaktlose Leben“ zu ermöglichen. Quasi aus der Not heraus. Aber, die Einsamkeit wird uns zermürben. Krank machen. Wir fürchten uns vor der weiteren sozialen Isolation. Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen und braucht physische Kontakte wie das tägliche Essen und Trinken.  

Was soll das?

Ganz klar, Kinder und Jugendliche wollen sich austoben, sie wollen sich und ihrer Umwelt beweisen wie stark und cool sie sind. Leider sind viele davon der Meinung, dass das nur mit Alkohol funktioniert (wie bei uns früher auch…). Und nun sind die Bars und Kneipen zu. Der Durst aber bleibt. Wohin also? Bis weit über die Stadtgrenzen hinaus ist bekannt, dass es in Bad Honnef einige lauschige Plätzchen gibt, um dort unbehelligt zu saufen oder zu kiffen. Die Südspitze der Insel bietet sich dafür an, das IUBH Umfeld, der Bereich um den Hager Hof oder die Bahnhofstraße. Alkohol gibt´s massig an den „Tanken“ oder im „Netto-Markt“. Bis 22 Uhr. Gute Zeit, um mit den „Partys“ zu starten. Aktuell ist am Wochenende ein neuer Hotspot dazu gekommen: Der Reitersdorfer Park. Stimmen dazu von Karina Rohskothen: „Wenn man so viel Herzblut, Arbeit und Freizeit investiert, um diesen schönen Park für die Gemeinschaft zu erhalten, zu hegen und zu pflegen, können einem schon mal die Worte fehlen – obwohl mir durchaus welche einfallen würden. Ich schaue auch bereits mit gemischten Gefühlen auf die neu gestaltete Insel“. Michael Holmer Gerdes schreibt: „Es ist einfach eine Schande. Ich habe heute Vormittag gesehen, dass auf der Insel Grafenwerth auch gewütet wurde. Wahrscheinlich Fete bis zum Anschlag und den gesamten Müll liegen gelassen. Für beide Einrichtungen tun mir die Verantwortlichen außerordentlich leid“. Es heißt: „Erziehung beginnt im Elternhaus“.  „Hallo Eltern-was machen eure Kinder“? Woher kommt diese Zerstörungswut? Sind das nur pubertäre Muskelspiele um den Freunden zu imponieren? Oder läuft da doch etwas falsch in der Erziehung? 

Corona Kontra geben

Hiobsbotschaften rund um die Uhr. Corona hat uns bereits Ostern und die Sommerferien zerstört. Nun steht Weihnachten quasi ganz nah vor der Tür. Das Familienfest schlechthin. Oma und Opa, Enkelkinder und Eltern feiern im Kerzenschein. Geschenke werden ausgepackt, Umarmungen und Küsschen gehören dazu, und die Weihnachtslieder. Danach geht es in die Kirche. Viele freuen sich auf den Winterurlaub. Skifahren und Hüttenzauber gehören dazu wie der Dom zu Kölle. Stand heute können wir das alles vergessen. Und es soll ja alles noch viel schlimmer werden. Eben, weil sich zu viele Menschen nicht an ganz einfache Regeln halten: Maske, Hände waschen und Abstand halten. Für mich sind das die „Zerstörer“ unserer Zivilisation. Unvorstellbar. Sie werden aggressiv, wenn sie in Supermärkten oder kleinen Geschäften höflich an die Maskenpflicht erinnert werden. Noch schlimmer: Unsere Virologen und die Bundesregierung scheinen völlig überfordert zu sein. Und das unterstreichen sie auch noch fast täglich in allen Talkshows dieses Landes. Alle verbreiten ihre ureigene Meinung bei unseren charmanten Talk-Ladies. Ob die nun stimmt, oder auch nicht. Ganz nebenbei: Die Arroganz dieser „Talker“ ist unfassbar. Bestes Beispiel dafür ist der Herr Peter Altmaier. Der selbsternannte Retter der Nation. Leider überfordert und recht ahnungslos. Schnitt. Kommen wir nun zu unserem Einzelhandel: Prächtig und individuell aufgestellt. Gestern habe ich eine „Runde“ durch die Innenstadt gedreht. Zu Fuß. Trotz Corona herrschte durchweg eine gewisse Zuversicht. Vor allem in den Bekleidungsgeschäften. Ebenso in der Gastronomie. Und im Kiezkaufhaus. Besonders ältere Menschen sind sehr froh darüber, dass sie ihr Mittagessen geliefert bekommen. Ein Gastronom fällt dabei besonders positiv auf: Rudi Gilbert, Chef vom Dom Kapitelhof. Der lässt nicht nur ausliefern. Er zeigt auch täglich per Videoclip wie das jeweilige Gericht zubereitet wird. Beispielsweise zu sehen auf Facebook. Macht Spass. Und ist erfolgreich: So um die 90 Gerichte werden jeden Mittag verkauft. Kreativität wird eben belohnt. Zurück zu den Virus-Fachleuten. Sie stellen fest: Auch nach dem Ende des Lockdowns laufen die Geschäfte in vielen Bereichen nur schleppend an. Der Handelsverband warnt gar, dass Zehntausenden Händlern das endgültige Aus drohen könnte. Und längst geht es nicht mehr nur um einzelne Geschäfte, auch ganze Innenstädte könnten bedroht sein. Warum und was dagegen helfen könnte, erklärt Hans-Günter Grawe. Im Rahmen eines Pilotprojekts ist er “Handelskümmerer” – eine Rolle, die vor wenigen Jahren geschaffen wurde, um eine Schnittstelle zwischen Händlern, Verbänden und Politik zu schaffen. Er meint: „Das Problem ist riesengroß. Wir befinden uns seit dem Lockdown in einer Wirtschaftskrise. Wenn es gut läuft, liegen die Händler bei 50 Prozent des Vorjahresumsatzes – während sie mittlerweile wieder 100 Prozent der Kosten haben. Da muss man keine Rechenmaschine bemühen, um festzustellen, dass das Ladensterben in den nächsten Wochen losgehen wird. Wir werden also viele Geschäfte verlieren, da geht es um persönliche Existenzen ebenso wie um den Erhalt von Arbeitsplätzen“. Ein Blick nach Köln. „Grundsätzlich hat Köln einerseits eine große Innenstadt, die in der Vergangenheit stark vom Tourismus und von Messegästen geprägt war. Beides haben wir derzeit nicht, weshalb die Umsätze rückläufig sind. Aber wir haben auch 86 kleinere Viertel, die eigentlich wie eigenständige Einkaufszonen kleinerer Städte funktionieren. Dort gehen die Umsätze ebenfalls massiv zurück und gerade dort sind Geschäfte in ihrer Existenz gefährdet. Das ist gefährlich. Denn wir wissen alle, dass ein Leerstand meistens weitere Leerstände nach sich zieht, weil der bunte Mix aus Unternehmen fehlt“. Wie reagieren die Händler? „Es heißt ja nicht ohne Grund Einzelunternehmen, viele kämpfen auch dementsprechend. Aber ich hoffe, dass es uns gelingt, in den kommenden Wochen viel, viel enger zusammenzurücken. Wir müssen gemeinsame Lösungen erarbeiten, aber nicht nur mit dem Handel, sondern auch mit den Stadtverwaltungen, der Politik und den Institutionen. Wir müssen uns über Leerstandsmanagement, hohe Mieten und das Thema Stadtentwicklung Gedanken machen“. Und: „Auf den Trend zum Onlinehandel werden Geschäfte reagieren müssen, sie hätten es eigentlich in der Vergangenheit schon tun müssen. Aber ich bin auch überzeugt, dass manche horrend hohe Ladenmiete nicht mehr haltbar ist. Es sollte zwar nicht zulasten der Altersvorsorge von Vermietern gehen, aber über das Thema muss gesprochen werden. Wenn das nicht stattfindet, geht das Ladensterben noch schneller. Man darf sich an dieser Stelle nichts vormachen: Auch die großen Ketten haben nicht mehr das Geld für große Investitionen. Zuletzt hat sich ja gezeigt, dass ein Großteil der deutschen Innenstädte austauschbar ist – und dass die Individualität, die Kunden suchen, fehlt. Da glaube ich, dass man über neue Flächenkonzepte nachdenken muss. Also über Concept Stores, kleine Manufakturen und über die Verbindung mit Wohnraum. Andererseits muss auch das Thema Online stärker in den Blick genommen werden, etwa mit regionalen Verkaufsportalen und guten Übersichtsseiten zu Angeboten des lokalen Handels. Gerade in mittelständischen Strukturen hat man dabei während des Lockdowns so viel Kreativität gesehen. Der Elan hat aber wieder nachgelassen“. bö

WahlARTig

Meine sehr verehrten Damen und Herren, das Wahljahr steuert auf den Höhepunkt zu: Am Sonntag, 13. September 2020, finden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahlen statt. Auch im Rhein-Sieg-Kreis und in der Region werden die Vertretungen der Städte, Gemeinden und Kreise, die Landrätinnen und Landräte, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister gewählt. „Unsere Demokratie lebt von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an allgemeinen, gleichen und freien Wahlen“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Nutzen Sie Ihr verfassungsrechtlich verbrieftes und demokratisches Recht der politischen Mitgestaltung. Denn auch wer seine Stimme nicht abgibt, ist von politischen Entscheidungen betroffen. Daher appelliere ich an Sie: Gehen Sie wählen und entscheiden Sie mit!“ Unter www.rhein-sieg-kreis-de/kommunalwahl2020 können Sie am Wahlabend nach 18 Uhr die Ergebnisse der Kommunalwahlen im Rhein-Sieg-Kreis einsehen. Zurück in unsere Geschäftswelt. Nach wie vor ist es enorm wichtig, auf allen Kanälen heraus zu posaunen, wie schön es bei uns ist, und: Dass es hier noch individuelle Geschäfte gibt und ja, auch ein Kiez-Kaufhaus. Anfang der Woche war das ZDF mit einem Kamera-Team vor Ort (gleich danach der STERN), um genau darüber zu berichten. Kostenlose Werbung in einer Zeit in der unsere publikumswirksamen Großveranstaltungen nicht statt finden dürfen. Zu Wort kommen in dem Beitrag unter anderen die jüngste Geschäftsfrau der Stadt, Charlotte Bertus, und die „Unternehmer-Urgesteine“ Gisela und Reinhold Bähr. Überregionale Werbung sorgt für Bewegung und Umsatz in der Stadt. Auch dafür hat Otto Neuhoff gesorgt: Noch nie zuvor war Bad Honnef so berichtenswert wie in seiner ersten Amtszeit. Vor allem in der „Aktuellen Stunde“ vom WDR. Am 17. September laden die Innenstadt-Unternehmer zu einem entspannten Einkaufsbummel bis 20 Uhr ein. Ein schöner Anlass in diesen Corona-Zeiten. Was passiert Weihnachten? Nach den harten Einschnitten in den von der Corona-Krise geprägten Frühjahrs- und Sommermonaten setzen Händler in diesem Jahr noch größere Hoffnungen in das Weihnachtsgeschäft. Google hat in seiner Studie „Smart Shopper“ zusammen mit Marktforscher Kantar jetzt untersucht, wie die Verbraucher 2020 online zum Fest shoppen wollen und die Ergebnisse mit denen aus den vergangenen Jahren verglichen. Auf dieser Grundlage hat Google Trends ermittelt, die das Weihnachtsgeschäft im E-Commerce in diesem Jahr prägen werden. Im Vergleich zur „Smart-Shopper“-Studie 2019 ist E-Commerce als bevorzugter Kanal der Verbraucher für ihre Einkäufe um 15 Prozent gestiegen. Dabei nutzen immer mehr Menschen ihr Smartphone: Insgesamt ein Viertel der Online-Einkäufe zwischen April und August 2020 haben die Menschen über ihre Mobiltelefone getätigt. Das entspricht einer leichten Steigerung im Jahresvergleich. Besonders ausgeprägt ist der Trend hin zum E-Commerce bei den Gebrauchsgütern: Hier gaben laut Google 23 Prozent der Befragten an, dass sie ausschließlich oder bevorzugt online einkaufen. Für 70 Prozent der Befragten macht es gar keinen Unterschied mehr, ob sie online oder offline einkaufen. Für das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr prognostizieren die Studienmacher, dass der Anteil der Onlinekäufe, der 2019 bei 17 Prozent lag, in diesem Jahr noch ansteigen wird. Schließlich ist davon auszugehen, dass jene Kunden, die in der Corona-Zeit das erste Mal online geshoppt haben, dies auch weiter tun werden. Für den stationären Einzelhandel ergibt sich daraus die Herausforderung, den Kunden in den Geschäften noch mehr Mehrwert, Informationen und relevante Serviceangebote zu bieten (HORIZONT). Ein wichtiger Aspekt sei dabei: die Verzahnung von Offline- und Online-Verkauf. Auch das ist in Bad Honnef möglich. 

„Auf die Ohren“

Meine sehr verehrten Damen und Herren, jetzt gibt’s was Neues auf die Ohren (Foto: PR). Das Handelsblatt schreibt: „Corona macht dich fertig? Dann hör dir‘ mal an, wie die besten der Welt mit den schlimmsten Krisen fertig wurden – im neuen Lrnings-Podcast von Phillip, Tobias und Orange by Handelsblatt. Die Welt ist in Wallung. Die Art wie man arbeitet, lebt und auf die Welt blickt, wird völlig auf den Kopf gestellt und selten konnte man so viel über sich und seine Mitmenschen lernen, wie in dieser Zeit. Genau das wollen Phillip Böndel (l.) und Tobias Kargoll als Chance begreifen. Phillip ist Geschäftsführer der Werbeagentur Butter in Düsseldorf. Tobias ist Herausgeber von Deutschlands größtem Musikmagazin Hiphop.de. Gemeinsam mit Orange by Handelsblatt haben beide nun einen neuen Podcast kreiert: „Lrnings“. Das Format richtet sich an alle, die in dieser turbulenten Zeit positiv-getrieben, wissbegierig und motiviert nach vorne blicken wollen, um sich und ihre Unternehmung weiterzubringen. Ganz egal ob Vorstand, Managerin, Marketingleiter, Unternehmerin oder Young Professional“: https://open.spotify.com/show/5pDF4aVxfbCTZrjZYBZIVE?si=keDFiJBRTiOFC1eyHlYuSA. Oder einfach bei Google „Lrnings“ eingeben. Zurück zum Wahlkampf. https://zukunft-badhonnef.de/ heißt die neue Internetseite von Bürgermeisterkandidat Klaus Munk (SPD). Darauf will er in einen Dialog mit den Bürgern treten. Jetzt in Zeiten von Corona möchte der SPD- Bürgermeisterkandidat den Dialog aufnehmen. Er sagt: „Sobald es möglich ist will ich das persönliche Gespräch suchen. Ab sofort aber wird der ständige Meinungsaustausch virtuell auf meiner Dialogplattform www.zukunft-badhonnef.de möglich sein. BM- Kandidatin Gabi Clooth-Hoffmeister (Grüne) kommuniziert auf ihrer Facebook-Seite: https://www.facebook.com/buergermeisterin.fuer.badhonnef. Auf ottoneuhoff.de gibt der Amtsinhaber Einblicke in seine Arbeit. Hier noch eine brandaktuelle Meldung:

„Soeben hat die Landesregierung NRW bekannt gegeben, vier verkaufsoffene Sonntage für dieses Jahr zu genehmigen. Ein begleitendes Fest muss nicht stattfinden! Gedacht ist diese Ausnahmeregelung nur für dieses Jahr und zur Unterstützung des Einzelhandels und der reduzierten Mehrwertsteueraktion!

Jürgen Kutter, Walter Löbach und ich treffen uns am Freitag um 8:00 Uhr und überlegen wie wir damit umgehen. Wir werde Euch direkt danach informieren. Vielleicht 1 Sonntag zu einem kleinen Martini Markt Ende Oktober und einer im Advent mit Kaminzimmer???!!!

Wir haben im Moment keine Einnahmen und wollen auch nicht die große Welle machen, aber vielleicht kriegen wir ja was gebogen! Euer Georg Zumsande“. Ruck Zuck ist unser Centrum e.V. wieder hellwach. Auf uns „Baby-Boomer“ ist eben Verlass. 

Kandidat

Meine sehr verehrten Damen und Herren, hiermit (Foto) beweise ich einmal mehr, dass ich nicht nur „bösartig“ bin, denn, auf dem Foto sehen wir den Bürgermeisterkandidat der SPD. Ich sage allerdings nicht, wer es ist. Das habe ich ihm versprochen. Nur soviel: Er lebt seit 1999 in Bad Honnef. Seit 2004 ist er im Rat der Stadt tätig und sagt: „ Schwerpunkt meiner politischen Tätigkeit ist die Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung – natürlich unterstütze ich meine Partei auch intensiv bei der Umsetzung einer kinder-, familien- und seniorenfreundlichen Politik mit dem Ziel, unser Bad Honnef immer weiter zu einer lebens- und liebenswerten Stadt für alle Generationen auszubauen“.

„Früher war alles besser“, sagt  man. Stimmt nur halb. Früher gab es beispielsweise eine Mauer durchs Land. Früher gab es kein Internet, kein Smart Phone, kein Facebook, kein Amazon – Sie wissen, was ich meine. Heute sollte man sich mit all diesen Errungenschaften befassen und sie auch nutzen. Aber es gibt auch noch „Die Presse“, die gedruckten Medien eben. Heute gibt es mittlerweile mehr „Blogger“ als „Journalisten“. Weil: Jeder Mensch ist quasi ein Blogger. Und: ein Blogger kann schreiben was er will. Für sie gibt es keine Regeln. Das merkt man hin und wieder auch in unserem Städtchen. Aber, Spass beiseite. ich wollte über das Kiez-Kaufhaus sprechen. Das wird in einem Bad Honnefer „Blog“ systematisch zu Tode geschrieben. Ich denke,  das ist nicht wirklich zielführend, denn auch der Online-Handel gehört eben,  wie das Internet, zur Zukunft. Und die hat auch in Bad Honnef schon längst begonnen. Bleiben wir dran!

Und hier noch ein Leserbrief von Krista Ulmen: „Es ist schade, daß der BUND seine ursprünglich lobenswerte Zielsetzung unglaubhaft werden läßt, wenn er gegen jede noch so kleine und/oder sinnvolle Veränderung klagt und damit jede Initiative, ob es um Bauen, Verschönerungen oder Waldwirtschaft geht, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse einer steigenden Bewohnerzahl im Keim zu ersticken versucht. Die auch von der SPD und den Grünen im Rat beschlossene Verschönerung der Insel, die schon immer für alle Honnefer und ihre Gäste das Naherholungsziel am Rhein, auch für Spaziergänge mit Kindern ist, wird eine „Fast-Barrierefreiheit“ der Insel und ihre Gestaltung zu einer wirklichen Parklandschaft bringen und den mit dem Schiff ankommenden Gästen einen erfreulichen ersten Eindruck bieten. Dies als kaltes Vermarktungsinteresse abzuqualifizieren, entbehrt jeder Grundlage. Außerdem wird verschwiegen, daß dieSüdspitze der Insel nahezu unberührt erhalten bleibt“. Eine schöne Woche allerseits…   

Kirmes

Meine sehr verehrten Damen und Herren, leev Jecke, ich bin schwer unterhopft. Und ich hab´ Rücken. Ausgerechnet jetzt zum Beginn der Session. Der Wahlkampf um den Chefsessel Im Rathaus beginnt auch so langsam aber ganz sicher. Gabriele Clooth-Hoffmeister tritt gegen Otto Neuhoff an. Wenn sie denn von ihren „grünen“ Kollegen nominiert wird. Ich hoffe, dass das klappt, denn Gabriele (wir duzen uns) ist eine hoch intelligente Frau. Früher Unternehmerin, heute Lehrerin. Und sie kann Wahlkampf. 1999 ist sie schon einmal angetreten. Ich bewundere ihren Mut. Immerhin hat sie bei der letzten Wahl noch Otto Neuhoff unterstützt. Und zwar vehement und leidenschaftlich. Die Zeiten ändern sich. Heute ist sie „menschlich tief enttäuscht“ von Otto Neuhoff. Obwohl der ja irgendwie auch ein „Grüner“ ist. In einem Interview sagte er: „Wir haben in den bisherigen fünf Jahren in der Verwaltung und auch im Rat für die Stadt eine Menge vorangebracht, man denke nur an die Gesamtschule Sankt Josef, die Sporthalle in Aegidienberg, die Wiederbelebung der Tagungshäuser, die Akquise des Weltmarktführers Wirtgen am Dachsberg, die ersten neuen Sozialwohnungen nach Jahrzehnten und die fortgeschrittene Sanierung des städtischen Haushalts. Die Handlungsfähigkeit von Politik und Verwaltung ist wiederhergestellt. Die Fortschritte müssen wir stabilisieren, es wäre falsch, mitten in der Umsetzung die Pferde zu wechseln. Viele haben mich darin bestärkt, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen“. So sehen das auch CDU, Bürgerblock und FDP. Nun zur Kirmes: Die Stadt richtet seit 50 Jahren die Johannes-Kirmes rund um die Pfarrkirche St. Johann Baptist aus. In den vergangenen 15 Jahren hat die Johannes-Kirmes bei der Bad Honnefer Bevölkerung immer weniger Akzeptanz gefunden und die Besucherzahlen sind stetig zurückgegangen. Die Schausteller beklagen dies ebenfalls seit geraumer Zeit und die damit resultierenden Einnahmeeinbußen. Aufgrund dessen sind in den vergangenen Jahren bereits einige Schausteller der Johannes-Kirmes ferngeblieben. Bestrebungen der Verwaltung, neue Schausteller mit alternativen Fahrgeschäften anzuwerben und die Einbindung von Vereinen blieben erfolglos. Im Rahmen der Standplatzvergabe kam es zudem regelmäßig zu Einschränkungen und Konflikten mit Anwohnern und Gewerbetreibenden. In diesem Zusammenhang wurden in der Vergangenheit Überlegungen angestellt, die Johannes-Kirmes an einen anderen Ort zu verlegen. Diese wurden jedoch verworfen, da es sich um ein Patronatsfest handelt und der Bezug zur Pfarrkirche St. Johann Baptist erhalten bleiben muss. Schließlich nimmt der Personal- und Kostenaufwand für die Organisation und Durchführung der Johannes-Kirmes stetig zu. Daher gab es bereits in 2018 Überlegungen, die Johannes-Kirmes aufgrund der vorgenannten Entwicklung nicht mehr fortzuführen. Da es sich bei der JohannesKirmes traditionell um das Patronatsfest der Kirchengemeinde St. Johann Baptist handelt, wurde diese über die Überlegungen informiert und es wurde angefragt, ob die Kirchengemeinde die Johannes-Kirmes in Zukunft wieder in eigener Verantwortung weiterführen will. Hier erfolgte eine Absage seitens der Kirchengemeinde. Der Verwaltungsvorstand sprach sich daraufhin für die Einstellung der Johannes-Kirmes aus. 

Foto: P.G. Meister Pixelio