City

Meine sehr verehrten Damen und Herren, heute gehen wir gemeinsam zum Einzelhandelstreff ins „Karlottas“. 19.30 Uhr. Für Einzelhändler eine ganz normale Ausgehzeit, kurz nachdem sie ihre Geschäfte abgeschlossen haben. Für mich gefühlt Mitternacht. Es ist dunkel. Zum ersten Mal in diesem Jahr sind die Autoscheiben vereist. Obereinzelhändler Georg Zumsande (r.) begrüßt die Kollegen.

An seiner Seite der Finanzminister des Centrum e.V., Walter Löbach. Marktorganisator Jürgen Kutter fehlt. Er ist im Westerwälder Schneegestöber stecken geblieben. Zumsande weiß: „Wir bekommen einen harten Winter“. Der Kaffeeautomat zischt und kreischt. Alle trinken Kaffee. Um diese Zeit! Ich trinke Bier. Herr Löbach auch. Alkoholfrei. So grausam. „Wir alle zusammen sind eine starke Gemeinschaft“, stellt Zumsande fest, „und wir haben 2017 wieder einen verdammt guten Job gemacht“.

Applaus. An seiner Seite sitzt das schönste, was die Wirtschaftsförderung der Stadt zu bieten hat: City-Managerin Miriam Brackelsberg (l.) und Tourismusförderin Lucie Leyendecker. Beide stellen sich vor und versichern, dass sie fortan die „Schnittstelle“ zwischen Stadt und Unternehmer sind. „Wir haben für alle ein offenes Ohr“. „Gut zu wissen“, meint Zumsande, der sich bisher „hin und wieder“ von der Stadtverwaltung verlassen fühlt. Schwamm drüber.

Frau Brackelsberg sagt einen wunderbaren Satz, den sich Herr Zumsande wahrscheinlich über´s Bett hängen wird: „Ohne den Centrum e.V. würde es hier in der Stadt sehr, sehr grau aussehen“. Applaus. Trotzdem: Die Stadt sehe völlig anders aus, als noch vor 10 Jahren. Zur Zeit wäre wieder ein kolossaler Wandel im Gange. Immer neue Leerstellen, kein Versorger mehr im Herzen der Stadt, Umbau der Post wieder in die weite Ferne gerückt, keine Bewegung auf dem Penaten-Gelände.

Mit dem Ende der Frequenzbringer wie KSI, Uhlhof oder Telekom-Hotel würden tausende von Menschen in der Stadt fehlen. Menschen, die bisher Umsatz gemacht hätten. Und der nächste Schock stehe schon vor der Tür: Das Ende des Betreibervertrages von Kurhaus und Avendi. Hiobsbotschaften wechseln sich ab mit Erfolgsmeldungen. Die Großveranstaltungen, allen voran der Martini Markt mit 70.000 Besuchern, seien auch 2017 wieder durchweg erfolgreich gewissen.

Allerdings werde einem der Spass an der Freude langsam aber sicher durch die unfassbaren, immer neuen Sicherheitsmaßnahmen, vereitelt. In Zukunft könne die Bahnhofstrasse aus Sicherheitsgründen nicht mehr in das Marktgeschehen integriert werden. Auch die obere Hauptstraße leide unter dem Fehlen der Verkaufsbuden. Einen Weihnachtsmarkt wird es in diesem Jahr nicht geben, dafür haben die Innenstadthändler an den Adventssamstagen bis 18 Uhr geöffnet. 

Innenstadt 2017

Meine sehr verehrten Damen und Herren, haben Sie auch das exzellente Interview mit Otto Neuhoff im GA gelesen? Besser kann man die Situation der Stadt, früher und heute, nicht veranschaulichen. Klar ist, dass sich die heutige Verwaltung mit ihrem Team-Chef aus allen Fallgruben heraus arbeitet, die in der Vergangenheit gebuddelt wurden. Gottlob mit der Unterstützung des Rates. Und bald ist wieder Mannschaftssitzung. Dann lädt das Stadtoberhaupt die Ratsfraktionen ein, bringt sein Verwaltungsteam mit und lässt einen Tag lang besprechen, was im nächsten Jahr und darüber hinaus zur Entwicklung Bad Honnefs passieren soll.

Dass dort dann tatsächlich vorrangig in die Zukunft und perspektivisch geplant werden kann, war zu Neuhoffs Amtsantritt kaum  abzusehen. Zu viel war kaputt.

Undankbar die sofortigen Operationen am offenen Herzen. Die Fenster des Sibi als größter städtischer Schule vollkommen ramponiert, was einiges nicht eingeplantes Geld kostete. Die Kanalisation in der City marode und vernachlässigt – sah Bürger ja nicht, ist unterirdisch, damit kann man/frau keine Punkte machen bei Wahlen. Musste eigentlich längst vorher gemacht werden, doch erst Neuhoff tat es. So ging und geht es weiter, Kursaal- und Rathaussanierung setzen keinen finalen Schlusspunkt.

Bad Honnefs war seit Langem  im „Haushaltssicherungskonzept“. Seine Ausgaben sind überwacht durch die Kommunalaufsicht. Kreis und Regierungspräsidium kontrollieren die Stadtkasse; konkret passen sie auf, dass die wichtigsten Dinge bezahlt werden. Sozialleistungen, Passierbarkeit von Wegen und Straßen, Schulen und Kindergärten, Gehälter des Öffentlichen Dienstes. Das Unverzichtbare eben. Alles Andere gilt als freiwillige Leistungen, muss jeweils „erlaubt“ werden.

Was auch Investitionen betrifft, die ja eigentlich wichtig sind zur Wiedererlangung von Erfolgsaussichten. Dass dieser gefesselte Status gerade verlassen wird, ist das bisher größte Verdienst Neuhoffs. Denn nur so darf Bad Honnef wieder selbst entscheiden, erlangt Gestaltungsraum sowie Optionen wieder zurück. Aber, das ist noch nicht die ganze Geschichte. Quasi ab sofort wird auch der Bad Honnefer Einzelhandel massiv unterstützt. Auch das gab es in dieser Qualität noch nie. Am Mittwoch,  5. Dezember 2017, 19:30 Uhr, lädt die Stadt Bad Honnef alle Einzelhändler und –händlerinnen aus dem Stadtgebiet zu einem Informations- und Gesprächsabend zum Förderprojekt Online-Plattform ein.

Im Foyer des Rathauses stellen Bürgermeister Otto Neuhoff und die Wirtschaftsförderung das Projekt, die Ansprechpartner und -partnerinnen sowie die nächsten Schritte vor. Gemeinsam mit den Einzelhändlern wird ein großartiges Projekt auf die Beine gestellt werden. Ein „zweiter Marktplatz“ soll künftig die Stärken des stationären Handels unterstützen, neue Absatzwege im Einzelhandel erschließen, Umsätze des einzelnen Händlers steigern und – vor dem Hintergrund sich wandelnder Kaufgewohnheiten – den Handel in unserer Stadt branchenübergreifend zukunftsfähig machen.

Spannend

Meine sehr verehrten Damen und Herren, einige Mitmenschen haben mich gebeten, wieder etwas mehr über die Stadtpolitik zu berichten. Das mache ich natürlich sehr gerne, obwohl, die Statistik, die bei unserer Homepage diebadhonnefer.de hinterlegt ist, zeigt ein anderes Bild. Das ist ganz praktisch. Ich klicke einen Artikel an und kann sofort erkennen, wieviele Menschen ihn gesehen haben.

Und da führen in der Hitparade mit über 4.000 Besuchen Artikel wie: Martini Markt, Aalkönigsfest, Karneval, Bürgerinitiativen, Portraits, Bösartig, Kulturgeflüster, literarische Streifzüge. Politik kommt in der Spitze im Durchschnitt auf 1.500 Besuche. Bestseller in den letzten Wochen mit 5.367 Besuchen war der Beitrag über die Neueröffnung im HIT Markt.

Intern gibt es einen knallharten Wettkampf zwischen Helge Kirscht mit seinem „Kulturgeflüster“ und mir mit „Bösartig“. Moment, ich schaue mal eben nach: Dumm gelaufen. Helge hatte heute 3.765 Besuche und ich 3.752. Knapp. Und unsere verehrte Franziska Lachnit mit ihren „literarischen Streifzügen“ hatte sogar 3.791 Besucher. Ein bisschen Spass muss sein.

So eine Hitparade würde ich sehr gerne auch mit Anzeigenkunden machen, aber, viele Bad Honnefer Unternehmer stehen offensichtlich noch nicht so sehr auf Internet. Das muss sich bitte schnell ändern. So, wir wollten aber über die Politik reden. Ich war eben im Ausschuss Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Bauen ist zur Zeit das Lieblingsthema der Stadtverwaltung. Unsere Stadtpolitiker müssen behutsam an dieses Thema heran geführt werden.

Denn: Sie haben ja einzig und allein das Wohl der Stadt im Visier. Grünflächen, Sportplätze oder Bolzplätze sollen einer Wohnbebauung Platz machen. Für Neubürger die hier ihr Geld ausgeben. Gut für die Geschäfte und das Steuersäckel der Stadt. Das ist der Plan. Aber: SPD und die Grünen sehen das ganz anders. „Hockey- und Bolzplatz in Selhof beispielsweise sind, wie die anderen Sportstätten und Gemeinbedarfsflächen auch, wichtige Räume für Sport,Spiel und Spass und weitere gemeinschaftliche Aktivitäten.

Diese Areale sind wesentlich und wertvoll für die Attraktivität und Lebensqualität der Stadt“. Die CDUler, derzeit die besten Freunde des Bürgermeisters, sehen das wiederum ganz anders. In den letzten 15 Jahren sei nichts an den vorhandenen Sportstätten getan worden. Sie seien marode, Beispiel Menzenberger Sporthalle. Durch die Umwidmung der Hockey-Anlage in Bauland würde Geld in die Kasse fließen, um die Menzenberger Sporthalle endlich sanieren zu können. Ein ganz anderes Szenario.

Auf der einen Seite der verträumte Hockey-Platz, der mit viel Engagement gehegt und gepflegt wird, auf der anderen Seite die stattliche Sporthalle, die aus Sicherheitsgründen wohl irgendwann geschlossen werden muss, wenn nichts passiert. Eine sehr schwere Entscheidung, an der die Öffentlichkeit in Form einer Bürgerversammlung demnächst beteiligt wird. Innenstadtverdichtung wird in den kommenden Jahren das große Thema sein. Vereinzelt wird von der Politik hier und da allerdings auch der Wunsch geäußert, man solle sich einmal mehr um die Bebauung des Honnefer Südens kümmern. Es bleibt spannend.

Sofa

Meine sehr verehrten Damen und Herren, leev Jecke, ich denke, die Zeit ist reif für einen Witz. Soeben gehört. Zwei Männer unterhalten sich an der Theke ihres Vertrauens. Sagt der eine: „Wenn ein Paar sich trennt, dann sind meistens beide schuld. Die Ehefrau und die Schwiegermutter“. Tusch? Auf jeden Fall haben wir den größten Prinz aller Zeiten. Michael Braun ist einhundertsiebenundneunzig Zentimeter hoch.

Für ihn wurde der Begriff „staatse Käl“ erfunden. Das dazu. Eben hörte ich, das die Ausschreibung für das Inselcafé noch im Dezember dieses Jahres heraus kommt. Das wird spannend. Ich denke, fast jeder Gastronom hier in der Region wird dieses Prachtstück bewirtschaften wollen. Herr Nolden, der das gefühlt 100 Jahre getan hat ( tschuldigung Hermann, nein, so alt siehst du wirklich noch nicht aus…), wird sich nun den schönen Dingen des Lebens zuwenden. Richtig so.

Sie dürfen das jetzt auf keinen Fall verraten: ich beneide Herrn Nolden. Entzückende Ehefrau, neues Haus, neue Küche, neuer Hund, neues Auto. Jahrelang hieß es, wenn wir morgens telefoniert haben: Ich bin jetzt erst einmal auf dem Berg, dann auf der Insel, dann in der Villa und dann auf der Bank. Ein schreckliches Leben. Er hat die Kurve gekriegt und backt jetzt sein Brot selbst. Unfassbar aber wahr. Was gibt es noch? Der 18.November ist ein großer Tag.

Im Kurhaus zu Bad Honnef wird die Session mit Bruce Kapusta und etlichen Eigengewächsen eröffnet und im Maritim zu Königswinter findet das Benefiz-Konzert „Nit esu kniestich“ statt. Unter anderen mit Bürgermeister Otto Neuhof und Stadtmanagerin Miriam Brackelsberg. Die Qual der Wahl. Harald Schmeling, Öffentlichkeitsarbeit Stadtsparkasse Bad Honnef, hat mich gebeten, noch einmal darauf hinzuweisen, dass sein Institut den Jubiläumsorden für die KG Halt Pol gestiftet hat. Das machen wir doch gerne (Foto). 

Das Foto hat übrigens der großartige Fotograf Detlev Mai geschossen. Ja, Bad Honnef ist eine große Familie, alles greift in einem wunderbaren Netzwerk ineinander. Stadtsparkasse, BHAG, HIT, Volksbank, Hupperich und Westhoven sind die Motoren dieser Stadt. Unser Bürgermeister betont es immer wieder, ohne die Spendierfreudigkeit dieser Unternehmen würde Bad Honnef angesichts der leeren Stadtkassen noch viel älter aussehen. Noch älter als ich? Spass! Oder? Am kommenden Samstag sind die Jecken meines Vertrauens allesamt in Kölle zum Sessionsstart. Auch unser frisch gebackener Prinz Michael II. Und ich freue mich auf ein Wochenende ohne Termine. Eventuell freunde ich mich wieder mit meinem Sofa an. Tschüss zusammen…

Hofbericht

Meine sehr verehrten Damen und Herren, lustige Mitmenschen nennen mich freundlicherweise „…ach, da ist ja der Hofberichterstatter…“. Ich habe keine Ahnung, um welchen Hof es dabei geht. Hagerhof? Bauhof? Selhof? Der Architekt meines Vertrauens meint, ich sei der Berichterstatter vom Hofe unseres Königs Otto I. Unsinn, Ede. Nein, ich erzähle Ihnen die wahre Geschichte. Ganz nah dran bin ich am Hofe der Halt Pöler. Jeden Morgen treffen sich am HIT-Frühstücksstammtisch einige Recken m.V. mit den Prinzen a.D. Jörg und Dirk Pütz.

Näher geht nicht. Und dort wird, zwischen Eibrötchen und Kaffee, über alles gesprochen. Das Netzwerk läuft wie geschmiert. Bis auf eine Ausnahme, die mich unfassbar traurig macht: Ich habe es nicht geschafft, in all den Wochen, die Namen des neuen Halt Pol Dreigestirns heraus zu bekommen. Zum verrückt werden. Da sitzen tagtäglich Wissende neben mir und sagen nichts. Kein Hinweis, keine Andeutung.

Nur soviel: Es wird wohl ein Siebengebirgsdreigestirn werden. Aber auch das ist nur eine Vermutung. Am Sonntag wird das Geheimnis um 14 Uhr im Kurhaus gelüftet. Bleiben wir bei den Pölern. Die letzte Jahreshauptversammlung im Weinhaus Steinbach hat wieder gezeigt, wie phantastisch diese älteste Karnevalsgesellschaft der Stadt aufgestellt ist. 144 Jahre alt und immer weiter auf der Überholspur.

So konnte der Vorstand mit Ralph Schilken, Präsident Jörg Pütz, Vize Dirk Schneider und Frank Fander (v.l.) ganz gelassen auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken und gleichzeitig die Highlights der Jubiläumssession (100 plus 4 x 11) bekannt geben. Hinein gefeiert wird mit einer Silvesterparty im Weinhaus Steinbach. Am 2. Januar ziehen die Tollitäten in die Hofbug ein, am 3. Januar erfolgt die Proklamation. Literat Jens Wilke hat ein adäquates Jubiläumsprogramm zusammen gestellt.

Es läuft. Auch außerhalb der Session wird das Vereinsleben niemals langweilig. Familientag, Stammtisch auf der Aranka, Oktoberfest, Hääre- und Madämmche-Touren nach Köln, St.Martinsfest und das Paveier- Weihnachtskonzert sorgen für beste Unterhaltung, nicht nur für die Mitglieder. Die Sanierungsarbeiten am Vereinsheim Hontes sind abgeschlossen, die Glocke läutet wieder und der Glockenturm leuchtet.

Nach exakt 30 Minuten konnte Jörg Pütz die Jahreshauptversammlung beenden. Auch ein Rekord, denn: Es fanden auch Wahlen statt. Alles einstimmig. Frank Fander wurde als Schriftführer bestätigt, Jens Wilke als Literat und Beisitzer, sowie Tom Schneider als Beisitzer. Kassenprüfer sind Andreas Scheermesser, Kerstin Schneider und Heinrich Beth. Das Jubiläumsjahr kann kommen. 

Insel

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vergangene Woche habe ich noch geschrieben, dass es hier nichts mehr zu meckern gibt. Noch nicht einmal über den Stadtrat. Dumm gelaufen. Bei der Ratssitzung in der vergangenen Woche zeigten sich einige Ratsmitglieder wie in längst vergangenen Zeiten einfach nur als Bedenkenträger ohne die Chancen zu erkennen.

Missmutig wollten sie eine wunderbare Situation für die Stadt zerpflücken. Über eine Stunde lang. Nein, es ging nicht um Selhof- Süd. Es ging um einen von der Verwaltung bereits eingereichten Förderantrag im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Zukunft Stadtgrün“ für die Insel Grafenwerth. Nochmal: Es ging um Fördergeld für die Stadt. Ein Traum. Jahrzehntelang ersehnt. Quasi die einzige Chance, um diese Stadt wieder in die Spur zu bringen.

Hier die Begründung der Stadtverwaltung zum besseren Verständnis: „Die Insel Grafenwerth in Bad Honnef ist die zentrale Stadtgrün-Fläche in Bad Honnef. Auch wenn Sie als Insel dem Stadtraum von Bad Honnef vorgelagert im Rhein liegt, ist sie der bedeutende Stadtpark – der „Central Park“ von Bad Honnef. Auf Basis der Bewerbung zur Landesgartenschau, den Bürgerworkshops und dem ISek/lnHK-Verfahren liegt die planerische Priorität auf der „Reaktivierung“ der in die Jahre gekommenen Gesamtanlage Insel Grafenwerth.

Das planerische Grundprinzip ist eher zurückhaltend und konzentriert sich auf die Aktivierung mindergenutzter Flächen und die Stärkung vorhandener Nutzungsräume. Im Verhältnis zur Gesamtgröße der Insel sind nur kompaktere Interventionen in einzelnen Räumen vorgesehen. Der Großteil der Insel wird nicht verändert. Diese Fokussierung dient auch der Nutzerführung und trägt damit auch zur Entlastung der ökologisch wertvollen Abschnitte bei. So bleiben der südliche Bereich der Insel und der östliche Uferbereich weiterhin unberührt und dem Naturschutz sowie der Ökologie Vorbehalten.

Der zentrale Inselpark wird wieder zu einem vielseitig nutzbaren Freiraum – von Freizeitnutzung bis Naturschutz. Als generelle Maßnahme auf der Insel werden die asphaltierten „Straßen“ in Breiten von 5-7m zu weiterhin befahrbaren Parkwegen mit einer Breite von 3,50m zurückgebaut und mit einer Possehl-Beschichtung versehen. Dies erwirkt die Anmutung eines fußläufigen Parkweges. Insgesamt werden ca. 1.065m2 Asphaltflächen entsiegelt. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf vier Teilbereiche der Insel: der nördliche Inselwaldbereich, der zentrale Eingangsbereich der Insel an der historischen Brücke, die Inselpromenade, unterteilt in zwei Teilbereiche“. Ich finde das großartig.

Wie passend. Oder eben unpassend. Während ich so vor mich hin tippe, kommt ein kleiner Leserbrief von Elke Schiffers genau zu unserem Thema herein: „Bad Honnef bewirbt sich also um Fördermittel für das Programm „Zukunft Stadtgrün“, bezogen auf die Insel Grafenwerth, so war neulich zu lesen. Der Bürger reibt sich irritiert die Augen: „Zukunft Stadtgrün“ ja, aber die „Gegenwart Stadtgrün“ in Gestalt des nördlichen Teils des Stadtgartens soll großflächiger Bebauung zum Opfer fallen. Ein Treppenwitz der Stadtgeschichte!“ So gehen die Meinungen eben auseinander. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit auf dem Martini Markt.

Oldie

Meine sehr verehrten Damen und Herren, einige Bürgerinnen und Bürger aus meinem näheren Umfeld meinen, diese Kolumne sei nicht mehr bös, sondern nur noch artig. Früher hätte ich immer heiter auf Politik,Verwaltung und Knöllcheneintreiber eingedroschen. Früher, also vor Otto Neuhoff. Stimmt. Früher war die Streitkultur eine ganz andere. Egal an welchen Stammtisch ich auch kam, es wurde gemeckert.

Über Schlaglöcher, über Knöllchen, über Lärm und Dreck in der Innenstadt, was auch immer. Heute gibt es kaum noch Stammtische. Ein Grund von vielen. Wie der Zufall es so will, habe ich eben im Archiv eine Kolumne gefunden, die knapp 10 Jahre alt ist. Schaun wir doch mal rein:Meine sehr verehrten Damen und Herren, fassen wir einmal kurz zusammen, damit hier nichts durcheinander kommt: Im Herbst 2008 eröffnet im ehemaligen Hallenbad ein Freizeitzentrum mit Bowlingbahn und Restaurant.

Im Park der Villa Merkens wird nicht gebaut, wie ich höre wohnen dort zur Zeit recht zufriedene Rattenfamilien. Der geplante Nationalpark wird erst einmal abgelehnt. Auf dem ehemaligen Penaten- Areal, zwischenzeitlich auch Business Park genannt, sollen jetzt die Geschosse aufgebaut werden, die unserer lieblichen Innenstadt komplett das Licht ausblasen werden: Ein Vollsortimenter, eine Tiefgarage mit Getränkemarkt, ein Pflegeheim mit Apotheke, Reformhaus, Biofachmarkt.

Und ein Ärztehaus. Hallo? An dieser Stelle grüße ich mal eben alle Ratsmitglieder m.V.- das sind nicht wirklich all zu viele, aber dennoch- die am kommenden Mittwoch im Planungsausschuss über dieses Ansinnen des Investors beraten werden. Nur soviel, liebe Räte und Rätinnen, verehrte sachkundige Bürger: Die Mitglieder der Einzelhandelsgemeinschaft der Innenstadt, quasi allesamt auch Wähler, sind entsetzt. Gestern Abend wurde eiligst eine Versammlung mit den Geschäftsleuten einberufen. Klar ist, sollte sich die Honnefer Politik für diesen Plan entscheiden, dass -formulieren wir es gutachtermäßig-  damit der Innenstadt die Vitalität entzogen wird.

Und zwar für immer. Einzelhandelssprecher Georg Zumsande sagt: Das ist der Gau. Wenn Politiker so entscheiden würden, wüssten sie nicht was sie tun. Un jezz simmer all jespannt. Was wollte ich sagen? Ach so, ja, seitdem das Zugpferd Edeka raus ist aus der Fußgängerzone, haben einige Geschäfte dort 30 Prozent weniger Frequenz. Drum: „Es darf nicht nach Rhöndorf kommen, was in der Innenstadt fehlt,“ meinen die Honnefer Einzelhändler. Denn dann könne die Hauptstraße wieder für den Durchgangsverkehr geöffnet werden.

Ohne Geschäfte! Oder noch drastischer: Wer für einen Vollsortimenter im Penaten-Areal stimme, töte damit bewusst die Innenstadt!  Mal schauen, ob das unsere gewählten Bürgervertreter wollen. Ein vom Investor beauftragtes Gutachten besagt, dass die geplanten Ansiedlungen auf dem ehemaligen Penaten-Areal innenstadtverträglich sind. Der Brüller!

Wenn dort auch nur ein Brötchen, eine Zeitung oder eine Packung Zigaretten verkauft werden würde, schade das nicht nur der Innenstadt, sondern auch den Geschäftsleuten in Rhöndorf. Wollen das die Rhöndorfer? Marschiert die Honnefer Politik wieder gnadenlos an den Interessen und Wünschen der Geschäftsleute und Bürger vorbei? Mittwoch ist der Tag des Herrn: Die Sitzung ist öffentlich und sie beginnt um 17.30 Uhr im Rathaus“. Interessant, was vor 10 Jahren hier los war, oder? Und jetzt freue ich mich auf die Ratssitzung am Donnerstag. Ein schönes Wochenende zusammen…

Feste

Meine sehr verehrten Damen und Herren, vergangene Woche ging mit dem fünften Schlemmerabend in der Innenstadt eine neue Veranstaltungsreihe zu Ende, die von Anfang an bestens besucht war. Wer hätte das gedacht? Gute Ideen, gut umgesetzt sind eben auch in unserer Stadt erfolgreich.

Nächstes Beispiel: Das Wiesn-Fest am Haus im Turm. Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen mal gerade vier Wochen. Aber es hat gepasst. Vier Tage lang konnten sich die Besucher wie in Bayern sauwohl fühlen. Und sehr zünftig feiern. Das war ein bisschen so wie Karneval, nur eben mit ganz anderer Musik. Dicke Backe-Musik. Auch schön.

Ich bin eben am Frühstücksstammtisch im Abenteuer-HIT angemeckert worden. Man würde seit Wochen nichts mehr von unserem Bürgermeister und seiner 1.Beigeordneten hören oder sehen. Stimmt. Das ist mir auch aufgefallen. Immerhin hat Herr Neuhoff beim Rhöndorfer Wiesn-Fest am vergangenen Samstag das Fass angeschlagen. Er ist also noch da.

Über Frau Bern kann ich nur sagen, dass sie letzte Woche Geburtstag gefeiert hat. Einen runden. Apropos HIT: Von kommenden Samstag, 16 Uhr, bis zum darauf folgenden Mittwoch ist der Markt geschlossen. Am Donnerstag, 12.Oktober, findet die Neueröffnung statt. Hier kommt eine Mail von Frau Dr. Schaaf: „Eine zunehmende Angst vor Terroranschlägen und die Sorge um junge Menschen, die sich von unserer Gesellschaft abwenden und extremistischen Ideen anschließen, beschäftigen viele Menschen bei uns. In mehreren Städten gibt es inzwischen Beratungsstellen bei islamistischer Radikalisierung, dazu gehört auch Hayat Berlin-Bonn.

„Hauptsache Familie –Bündnis für Bad Honnef“  lädt in Kooperation mit dem ehrenamtlichen Netzwerk „Bad Honnef hilft“ und der Stadt Bad Honnef am Donnerstag, den 12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung in das Rathaus Bad Honnef (Ratssaal oder Foyer) ein. Der Islamwissenschaftler Kaan Orhon von Hayat Bonn informiert über Islamistische Radikalisierung: Warnzeichen erkennen und den Umgang damit stärken. Eingeladen sind Eltern, Lehrer und Betreuer von Jugendlichen in Gruppen und Vereinen und Bürger, die sich informieren wollen.  Die Bad Honnefer Bürgerstiftung unterstützt die Veranstaltung finanziell“.

Jetzt ist das Thema auch in unserer Stadt angekommen. Nun fehlt nur noch ein Vortrag darüber, wie wir die AfD wieder aus den Füssen bekommen. Herr Kirscht ruft an. Ich möge doch bitte erwähnen, dass seine Musikreihe „Summer-Jazz“ in diesem Sommer sehr gut angenommen wurde. Heißt: 2017 wurden gleich drei erfolgreiche Formate auf den Weg gebracht, die es auch in Zukunft weiter geben wird: Die Schlemmerabende, das Rhöndorfer Wiesn-Fest und eben der Summer-Jazz. Und, nicht zu vergessen: 2017 wurde eine Dachmarke für Bad Honnef geschaffen.

Richtig, es bewegt sich einiges. Nun steht der Martini Markt vor der Tür und gleich danach beginnt auch schon die Session mit Siebengebirgstollitäten aus unserer Stadt. Die werden Anfang November von der KG Halt Pol im Kurhaus vorgestellt. Zuvor aber feiern wir noch das Aalkönigsfest und die Schützenbälle. Ein entspanntes Wochenende allerseits… 

Kandidaten

Meine sehr verehrten Damen und Herren, „Kirch, Kultur, Kamelle“ heißt es am kommenden Mittwoch, 27.September, wieder. Und es ist bereits die neunte Herrentour, die KG Halt Pol Präsident Jörg Pütz für die Bad Honnefer „Kölsch-Fraktion“ organisiert. Groß Sankt Martin, das historische Rathaus, das Gasthaus Brungs und eine Stadtrundfahrt stehen auf dem lustigen Programm. Die Tour beginnt um 12.45 Uhr am HIT Markt.

Für kurz entschlossene sind noch 2-3 Plätze im Bus frei, soll ich hier ausrichten. So, vor dem Karneval ist Wiesn-Zeit. Das Oktoberfest im Hontes ( Seite 7) hat den Anfang gemacht, am 30.September beginnen die Rhöndorfer Wiesn am Haus im Turm, am 7. Oktober wird Oktoberfest im Selhofer Saal Kaiser gefeiert. Bayern ist quasi in unserer Stadt angekommen: Halleluja! Luja sog I.

Moment, ich höre gerade, dass am kommenden Samstag ein bayerischer Abend im Gasthaus Vierkotten statt findet. Das wollen wir ja nicht verheimlichen. So, was haben wir noch? Wir haben die Wahl! Nur so am Rande: Kennen Sie eigentlich alle Kandidaten aus ihrem Wahlkreis 98? Ich nicht. Nicht alle. Norbert Röttgen, CDU, ist klar. Bettina Bähr-Losse, SPD, ebenso,  Nicole Westig, FDP, habe ich sehr oft gesehen, die Honneferin war in den letzten Wochen sehr präsent in der Stadt.

Nicht wirklich präsent waren dagegen Martin Metz, Grüne, Michael Droste, Linke, oder Manfred Berchem, AfD. Unbekannte Kandidaten. Trotzdem wollen alle unsere Erststimme. Die Zweitstimmen scheinen laut Umfragen schon gezählt: CDU 36 Prozent, SPD 23, FDP 9, Grüne 8, Linke 10, Afd 9.Der spannendste Teil des Wahltages beginnt daher schon um 18 Uhr, wenn die Wahllokale schließen. Ab dann warten wir alle auf das Wahlergebnis für die Bundestagswahl 2017.

Erste Prognosen für den Ausgang der Wahl gibt es tatsächlich bereits um 18 Uhr: Dann veröffentlichen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF in ihren Live-Sendungen Prognosen für das spätere Wahlergebnis. Zuständig dafür sind das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap (für die ARD) und die Forschungsgruppe Wahlen (für das ZDF). Die Prognose um 18 Uhr beruht auf Ergebnissen der Befragung von Wählern direkt nach dem Verlassen repräsentativ ausgewählter Wahllokale.

Nach dem Zufallsprinzip werden Wähler ausgewählt, die ihre Stimmabgabe anonym wiederholen und einen Fragebogen zu ihrer Wahlentscheidung ausfüllen sollen. Die Befragungsergebnisse werden der Forschungsgruppe Wahlen zufolge anschließend über spezielle Gewichtungsmodelle korrigiert, um zu einem repräsentativen Ergebnis zu gelangen. Na prima, da haben wir ja wieder etwas dazu gelernt. In unserem Rathaus passiert übrigens nichts.

Außer: Es wird dort hart gearbeitet, gerechnet und gezählt. Alle Ergebnisse werden kontinuierlich auf der Internetseite der Stadt: www.bad-honnef.de veröffentlicht. Zum Wahltagwetter: Leicht bewölkt bei 19 Grad. Was ist sonst noch passiert? Unser Bürgermeister hat seinen Urlaub bestens erholt beendet. Das ist doch mal eine Botschaft, oder? Man spürt quasi den frischen Wind, der durch die Innenstadt weht. Ein schönes Wahlwochenende allerseits… 

Foto: Pixelio

Millionengrab

Foto: Zum Teil steht das sanierungsbedürftige Rathaus bereits auf „Krücken“.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Berlin hat eins, Hamburg hatte eins und wir haben jetzt auch eins, ein Millionengrab: Das Bad Honnefer Rathaus, das 1983 feierlich eröffnet wurde. Erbaut von dem Stararchitekten Joachim Schürmann, ausgezeichnet mit einem Architekturpreis.

Der Tagesordnungspunkt auf der Sitzungsunterlage der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag kam eher unscheinbar daher: „Mittteilung der Verwaltung zu den Sanierungsarbeiten am Rathaus, einschließlich Tiefgarage“. Was Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, dann aber mitteilte, das ließ die Ratsmitglieder schlagartig erblassen: „Es fallen Sanierungs- und Optimierungskosten für das „neue“ Bad Honnefer Rathaus von rund 18 Millionen Euro an“.

Ein Neubau, so Pinto, würde nicht viel mehr kosten. Die aktuelle Situation des Rathauses sei eine unerquickliche Kombination von verschiedenen Defiziten aus der Bauzeit (!) und unterlassener Instandhaltung oder Modernisierung der Vorgängerregierungen.  Wie dem auch sei, das schmucke Rathaus ist marode, ebenso wie das Kurhaus, die städtischen Schulen und die Straßen. Zurück zum Rathaus.

Das wurde für 18 Millionen D-Mark gebaut, heute koste die Renovierung insgesamt 18 Millionen Euro. In Meckenheim sei für diese Summe ein nagelneues Rathaus entstanden, inklusive Veranstaltungshalle. Seit 2011 seien inzwischen bereits rund 4,2 Millionen Euro unter anderem in die Schadstoff- und in die Tiefgaragensanierung gesteckt worden und es habe eine umfassende Gebäudeuntersuchung gegeben.

Für weitere Maßnahmen, um das Gebäude wenigstens in einen „normalen Betriebszustand“ zu bringen, seien noch einmal 6,2 bis 8,2 Millionen Euro nötig, beispielsweise für Entwässerung, Außenanlagen, Betonsanierung oder Modernisierung der Technik. Im September wollen sich Rat und Verwaltung mit dem Thema auseinander setzen.

Zum Centrum e.V. : Bei der Einzelhandelssitzung am vergangenen Dienstag im „Karlottas“ präsentierte Thomas Bock den lang ersehnten Internetauftritt des Vereins: lebensart-badhonnef.de. „Einkaufen und Flanieren in der Innenstadt, das ist die Bad Honnefer Lebensart. Im Centrum Bad Honnef e.V. haben sich viele Einzelhänder, Unternehmen und Institutionen zusammengeschlossen“, so Bock, „auf den neuen Internetseiten haben wir diese unvergleichliche Einkaufswelt visualisiert und stellen ihre Macher vor“.