Digitale Gedanken

Digitale Gedanken in analogem Format

Die zwischenmenschliche Kommunikation nimmt mit jedem Tag eine immer virtuellere Form an: Sei es die KI, welche kaum noch von einem echten Gesprächspartner zu unterscheiden ist, oder die Google-Suche, welche zunehmend die persönliche Nachfrage ersetzt – trotz aller Bequemlichkeit der Digitalisierung lohnt es sich manchmal, die Ergebnisse in Frage zu stellen.

Käufer setzen auf digitale Bad-Beratung und -Planung


So trug es sich kürzlich zu, dass am High-Society-Treffpunkt Bad Honnefs ein kleiner Smart und ein großer Audi nebeneinander zu stehen kamen. In einem saß ein Baddesigner, im anderen ein renommierter Redakteur einer Zeitung. Während man früher mit Leichtigkeit die Fahrzeuge der jeweiligen Person zuordnen konnte, kommt man heute schnell ins Grübeln.


Die Entscheidung, sich von dem altbekannten zu verabschieden und sich etwas Neuem zu öffnen ist keine leichte. Auch für uns stellte es zunächst eine Herausforderung dar, sämtliche Prozesse in den digitalen Raum zu verlagern.
Dieser Mut zahlte sich für uns definitiv aus, so dass die Verlagerung unserer Leistungen auf digitale Plattformen heute einen festen Pfeiler unseres Erfolgs bildet. Gleichzeitig behalten wir es uns vor, mit potentiellen Kunden und Interessenten auf analogem Weg zu kommunizieren und wöchentlich diese Kolumne zu veröffentlichen.

Warum?

Weil wir uns tatsächlich der Frage stellen, ob man wirklich alle Bestandteile des Lebens ins Internet verlagern muss oder ob man vielleicht doch einige analoge Artefakte bewahren möchte…

Designer Torsten Müller aus Bad Honnef bei Köln Bonn
Der Designer Torsten Müller kommt aus NRW aus Bad Honnef nähe Köln Bonn

Hier erkennen Sie schon, dass die Erstellung des Designkozeptsnur einen Bruchteil unserer Arbeit ausmacht – und die Zufriedenheit des Kunden von so viel mehr als nur einem schönen Bild abhängt.

Bereits 2006 wurde Torsten Müller vom Magazin SCHÖNER WOHNEN als Top-Designer vorgestellt, inzwischen setzt er europaweit Maßstäbe in der Spa- und Raum-Architektur. Gefragter Berater internationaler Hersteller und Handwerksbetriebe wie auch Moderator und Trendscout für Messe-Runs mit der Presse für Branchenmessen und Kongresse wie IMM Cologne, ish Frankfurt und IFH/Intherm in Nürnberg.Die Welt am Sonntag zählte ihn zu den Top 30 der deutschen Bad-& Spa-Designer. 2011 nannte ihn die Frankfurter Rundschau unter den europäischen Top-Adressen der Ritualarchitektur. Ebenso als zukunftsweisend bezeichnete das Magazin „Das Bad“ seine Bad-Designs und Lichtkonzepte. Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-Design-Messen von Paris bis Mailand unterwegs. Prämiert wurden zudem von ihm entworfene Messestand-Designs, ebenso waren von ihm designte Produkte für den German Design Award nominiert.

Weitere Designtrends für Spa- und Raumarchitektur finden Sie unter www.design-bad.com

Bad Honnef: Zukunft im Digitalisierungsdschungel

Kostenfreie Beratung vom renommierten Digitalcoach für Bad Honnefer Unternehmer

Am Mittwoch, dem 03. Juni, bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef der lokalen Wirtschaft die Möglichkeit zu einer individuellen, kostenlosen Beratung durch einen professionellen Digitalcoach.

Unternehmerinnen und Unternehmer erhalten dabei die Möglichkeit, sich persönlich und umfangreich über die Chancen der Digitalisierung für ihr eigenes Unternehmen zu informieren.

Eine Anmeldung für die jeweils 50-minütige individuelle Beratung ist erforderlich.

Digitalisierung und digitale Transformationen sind die größten Herausforderungen für kleine und mittelständische Unternehmen.

Ob Aufbau einer Digitalpräsenz per Webseite oder in Sozialen Medien, Erschließung neuer Präsentations- und Vertriebskanäle, Digitalisierung bislang analoger Dokumentationen oder Aufbau einer sicheren Teamarbeitslösung für Mitarbeiter im Außendienst oder Homeoffice:

Gerade kleine und mittelständische Unternehmen tun sich schwer damit, die Potenziale der Digitalisierung, die Risiken im Wettbewerb und die vorhandenen Möglichkeiten einer guten und sicheren Umsetzung zu erkennen.

Orientierung im Digitalisierungsdschungel und Hilfestellungen zur digitalen Markterschließung geben sogenannte Digitalcoaches.

Mit Matthias Uhlig, Digitalcoach des Handelsverbandes HDE NRW für den Regierungsbezirk Köln, hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Bad Honnef einen professionellen und renommierten Digitalisierungsberater gewinnen können.

Die individuellen und kostenfreien Beratungen finden statt am Mittwoch, dem 03. Juni. Es sind bis zu acht Plätze bzw. Zeitfenster verfügbar. Eine Anmeldung unter lebensfreude@bad-honnef.de ist daher unbedingt erforderlich.

Unternehmerinnen und Unternehmer werden gebeten, bei der Anmeldung Themen bzw. Fragestellungen zu benennen. So kann sich der Digitalcoach bereits vorab auf das Gespräch vorbereiten und passgenaue Lösungsvorschläge recherchieren. 

Digitalisierung in der SHK Branche

Immer auf Trab – Schritt halten mit der Zeit

Durch die immer weiter in das Geschäftsleben vordringenden Marktveränderungen, die natürlicherweise mit der Digitalisierung einhergehen, werden auch neue Arten des Vertriebes etabliert. Der bislang übliche dreistufige Vertriebsweg wird wohl kaum auf lange Sicht aufrechterhalten werden können, so dass sich nun viele Betriebe auf Änderungen einstellen müssen.

Badezimmer Trends 2020 – Frischer Wind für Dein Zuhause

Digitalisierung in der SHK Branche

Preisanpassungen sind in vollem Gange. Die Konsequenz? Handwerker, und aus meiner Sicht heraus natürlich die SHK-Betriebe werden nun als Folge ihre eigenen Stundenlöhne anpassen müssen. Mischkalkulationen, die bis vor kurzem noch möglich und vor allem üblich waren, greifen in der heutigen Zeit nicht mehr und führen zu neuen Wegen, den eigenen Preis zu berechnen.

Badtrends 2019

Die Hersteller warten währenddessen nicht still in ihrem Kämmerchen ab, sondern orientieren sich ebenfalls neu: ReuterbadMegabad und Co gelten heute trotz häufiger Verneinungen als bevorzugte Abnehmer vieler „Nobelmarken“. Dies ist natürlich verständlich, doch andererseits muss man an dieser Stelle auch eine gewisse Balance bewahren. Denn ein Preisniveau von 125 Euro/Stunde für einen Handwerker sollten in diesem Fall genauso selbstverständlich sein, wie die 285 Euro/Stunde, die für den Porsche-Service in der Werkstatt fällig sind.

Tapete im Bad – Ist Badgestaltung mit Tapeten machbar?

 

 

Ich hoffe, Euch einmal wieder zum Nachdenken gebracht zu haben und freue mich auf rege Diskussionen mit Euch auf dem Martinimarkt!

Martinimarkt die herbstliche Vorfreude

raum-fuer-die-sinne-kolumne-torsten-mueller-bad-designBereits 2006 wurde Torsten Müller vom Magazin SCHÖNER WOHNEN als Top-Designer vorgestellt, inzwischen setzt er europaweit Maßstäbe in der Spa- und Raum-Architektur. Gefragter Berater internationaler Hersteller und Handwerksbetriebe wie auch Moderator und Trendscout für Messe-Runhttps://honnef-heute.de/martini-markt-auch-in-der-bahnhofstrasse-bis-muelheimer-strasse/s mit der Presse für Branchenmessen und Kongresse wie IMM Cologne, ish Frankfurt und IFH/Intherm in Nürnberg.Die Welt am Sonntag zählte ihn zu den Top 30 der deutschen Bad-& Spa-Designer. 2011 nannte ihn die Frankfurter Rundschau unter den europäischen Top-Adressen der Ritualarchitektur. Ebenso als zukunftsweisend bezeichnete das Magazin „Das Bad“ seine Bad-Designs und Lichtkonzepte. Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-Design-Messen von Paris bis Mailand unterwegs. Prämiert wurden zudem von ihm entworfene Messestand-Designs, ebenso waren von ihm designte Produkte für den German Design Award nominiert.

Weitere Designtrends für Spa- und Raumarchitektur finden Sie unter www.design-bad.com

Handel & Digitalisierung in Bad Honnef

Ergebnisse der Marktforschung liegen vor. Geschäftsleute zeigen sich gegenüber digitalen Themen aufgeschlossen

Onlineshops, Online-Marktplätze, Plattformen, Bestellhotlines oder Apps für mobile Endgeräte: Kunden shoppen heute anders als früher und kaum ein anderes Thema beschäftigt den Handel mehr als die Digitalisierung. „Wie steht es im Bad Honnefer Einzelhandel mit der Digitalisierung?“ Das wollte die Wirtschaftsförderung herausfinden und hat mit Hilfe der Digitalagentur Scholz & Volkmer 170 örtliche Händler eingeladen, an einer Befragung teilzunehmen.

Immerhin:  41 Prozent machten mit und 68 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Fest steht: Die Bedeutung des stationären Handels als erster und wichtigster Verkaufskanal ist nach wie vor groß. Dennoch sind die Händler und Dienstleister überzeugt, dass die Digitalisierung in Zukunft von hoher Bedeutung sein wird.  „Die Erkenntnis, dass eine Verschmelzung der Kanäle, von stationärem Geschäft und Onlinehandel, notwendig ist, ist in der Geschäftswelt angekommen“,  sagt Bürgermeister Otto Neuhoff  zu den Ergebnissen der Umfrage.

Bei der Umsetzung digitaler Lösungen will die Stadt im Rahmen des Online-Projektes interessierten Händlern in einem nächsten Schritt Unterstützung in Form von Workshops und Qualifikationen anbieten. Die Fortbildungen sind ein Baustein in dem vom NRW-Wirtschaftsministerium geförderten Projektaufruf „Digitalen und stationären Handel zusammendenken.“

Abgefragt worden waren unter anderen die Nutzung digitaler Anwendungen und Maßnahmen der Betriebe, Haltungen und Meinungen zu Internet, Social Media- Plattformen wie Facebook, WhatsApp und Twitter sowie die Nutzung von digitalen Marketinginstrumenten. Daneben wurden demografische Informationen wie Altersstruktur und Betriebsgrößen ermittelt. Demnach gab es in Bad Honnef in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Neugründungen.

Als ganz gut schätzen die Befragten ihre digitalen Kenntnisse selbst ein, zeigen sich allgemein offen gegenüber digitalen Lösungen, solange das ihren Kunden hilft und der Aufwand das Ergebnis rechtfertigt. Websites sind längst eine Selbstverständlichkeit, wobei viele Händler ihre Internetseiten aus Zeitmangel kaum bis gar nicht pflegen. Facebook ist den meisten bekannt, dreiviertel der Befragten nutzen den Kanal. Der entscheidende Grund: „Weil es heute einfach dazu gehört“. Manche gaben aber auch an, sich dazu gedrängt zu fühlen.

Für den Kundenkontakt wird laut Studie überwiegend E-Mail genutzt (87%). Weniger vertraut dagegen sind die Händler mit digitaler Werbung. Hier attestiert die Studie „noch viel Nachholbedarf.“ So kennt ein Drittel bis zur Hälfte aller Befragten aktuelle und gängige Marketingthemen gar nicht.

Wer bereits einen Schritt in den Onlinevertrieb – immerhin ein Drittel der Befragten –  gewagt hat, nutzt dafür in erster Linie den eigenen Online-Shop. Für diese Gruppe gehört ein Online-Shop einfach dazu, wobei der Pflegeaufwand viele zurückschreckt. Außerdem: Alle Befragten verfügen über Grundkenntnisse zu den Einsatzmöglichkeiten von Online-Shops, doch nur knapp ein Viertel kennt sich gut aus. So gaben 33 Prozent an „eher vertraut“ im Umgang mit eShops zu sein, 28 Prozent schätzen ihren Stand als „weniger vertraut“ ein und 18 Prozent als „nicht vertraut“. Nach eigener Einschätzung sind 21 Prozent „sehr vertraut“ im Umgang mit Online-Shops.

Für 78 Prozent haben hiesige lokale Plattformen eine geringe Bedeutung. Digitale Vertriebswege wie Amazon, Amazon Marketplace, oder Ebay werden von  nur 14 Prozent aller Befragten genutzt.

Hier setzt das Konzept des künftigen Stadtportals „Mein Bad Honnef“ an. Die Ergebnisse der Studie geben der Skizze der darin integrierten Einkaufsplattform Recht. So werden zeit- und ressourcenaufwendige Schritte wie etwa die Produktfotografie, das Einpflegen der Daten in den Online-Shop, die lokale Lieferung sowie das digitale und klassisch-analoge Marketing zentral organisiert.

Bad Honnef zeichnet sich durch eine sehr attraktive Innenstadt und ist geprägt durch inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte. Dies zu unterstützen ist im Zeitalter von Amazon und Co. das Ziel des Projektes Online-Plattform. Die Stadt investiert dabei einen Betrag von rund 100.000 €, das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit der gleichen Summe. kl

Foto: Clipdealer

Entwicklung der Sanitärbranche?

„Der Verbraucher ist nicht das Problem …“

Impressionen Pop up Trendausstellung/Atelier

Welche Richtung nimmt die Entwicklung der Sanitärbranche? Alle zwei Jahre stellt sie auf der ISH, ihrer internationalen Weltleitmesse in Frankfurt, neue Produkte und Konzepte vor. Und nutzt die Plattformen der Messe – allen voran das Vortragsforum Pop up my Bathroom Atelier –, um künftige Herausforderungen zu diskutieren. Eines der Hauptthemen dieses Jahr war der Megatrend Individualisierung. Stichwortgeber und Moderator bei dem „Elefantentreffen“ aus Marktexperten und Branchenvertretern im März 2017 war Pop up my Bathroom-Gastgeber Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der VDS e.V.

Lange galt das Bad als Insel in der Einrichtungslandschaft, unberührt von Modewellen, Lifestyle-Trends und dem allmählichen Wandel der gesellschaftlichen Lebensbedingungen. Nur die technischen Neuerungen und ein gewisser Hang zum Einebnen von Stolperschwellen und alten Aufputz-Installationen zeigten eine insgesamt glättende Wirkung auf Zuschnitt, Ausstattung und Oberfläche des Badezimmers. Doch der Trend zur Individualisierung, eine sich dynamisch entwickelnde Digitalisierung, der demografische Wandel und ein wachsendes ökologisches Bewusstsein werden die Sanitärbranche nachhaltig verändern.

Badezimmer werden künftig immer spezieller den Wünschen und den sich altersbedingt verändernden Bedürfnissen der Endkunden angepasst. Die Badnutzer von heute sind anspruchsvoller und sehen das Bad als Teil ihres Lebensraumes, der nach ihren Vorstellungen verwirklicht werden soll. Das stellt hohe Anforderungen an Hersteller, Handel und Handwerk – der Aufwand an Planung, Beratung und Montage nimmt stetig zu. Darauf muss sich die Sanitärbranche einstellen, will sie die Ansprüche ihrer Kunden befriedigen. „Wer heute sein Bad plant, denkt nicht mehr daran, was standardmäßig in ein Bad gehört, sondern daran, was er für sich braucht“, stellt Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) e.V., fest. Anlässlich der ISH in Frankfurt sprach er im Vortragsforum Pop up my Bathroom Atelier mit Dr. Dirk Schmidt-Gallas (Marketing Partner bei Simon Kucher & Partners), Stefan Lechel (Geschäftsbereichsleiter bei Porsche Consulting) und Andreas Müller (Geschäftsführer des Zentralverband Sanitär Heizung Klima ZVSHK) über aktuelle Probleme und künftige Lösungen in der Sanitärbranche.

Engpass bei der Branchenentwicklung ist der Fachpersonalmangel

An innovativen Produkten mangelt es anscheinend nicht. Bedienfelder mit Gedächtnis, immer feinere Sensortechnik, spülrandlose Dusch-WCs oder Keramiken, die superdünne Radien erlauben, sind längst in der Mitte des Marktes angekommen. „Der Verbraucher ist nicht das Problem“, ist sich da auch Dr. Dirk Schmidt-Gallas sicher. „Innovationen sind genug da, wir müssen die Endkunden nicht stimulieren. Nachfrage gibt es en masse. Aber versuchen Sie mal einen Installateur zu bekommen! Das dauert 4-6 Wochen. Da liegt unser Problem, und hiersollten Innovationen ansetzen.“ Zu dem Missverhältnis zwischen Auftragslage und qualifiziertem Fachpersonal kommt auch noch der Wunsch der Branche, die Renovierungszyklen von 20+x Jahren zu verkürzen. Doch das würde die Probleme nur noch verschärfen: „Wenn wir versuchen, den Kunden zu stimulieren, dass er sein Bad alle 10 Jahre renoviert, wie wollen wir denn die doppelte Menge an Badrenovierungen stemmen, wo wir doch schon Probleme mit dem heutigen Volumen haben?“, fragt Schmidt-Gallas nicht zu unrecht.

Innovationen müssen stärker bei der Umsetzbarkeit und bei der Kundeninformation ansetzen

Eine mögliche Lösung wäre es, für eine Vereinfachung der Produkte zu sorgen. Hier hat die Branche bereits mit Pressfittings und Vorfertigung die richtige Richtung eingeschlagen. „Wir müssen noch weiter in die Vereinfachung unserer Produkte gehen“, findet Schmidt-Gallas. „Hier müssen Innovationen ansetzen, damit die Verarbeiter es einfacher haben. Mehr in Systemen denken.“ Ein Punkt wäre etwa die Modularität von Produkten. „Wenn der Kunde statt eines normalen Badezimmerspiegels einen digitalen Spiegel will, muss er ihn 1:1 austauschen können“, findet Andreas Müller. „Kunden mit einem25 Jahre alten Bad wissen, dass es mal fällig ist. Hier müssen aber Modularisierungen möglich sein – auch ohne Komplettsanierung.“ Denn viel zu häufig wird bei der Grundsanierung von Häusern bzw. Wohnungen das Bad ausgespart. „Ich sehe oft genug Wohnungen, die auf dem neuesten Stand sind, deren Bad allerdings immer noch in Moosgrün und im Interieur der 80er Jahre erstrahlt“, wundert sich Jens J. Wischmann. Ein Problem ist auch, dass sich die Anzahl der Betriebe in den letzten 20 Jahren nicht verändert hat. „Unverändert sind insgesamt 50.000 Firmen in den Fachdisziplinen des ZVSHK vertreten“, weist Andreas Müller auf. „Das ist zu wenig.“

Eine Aufhebung der Meisterbindung, wie seinerzeit bei den Fliesenlegern geschehen, ist hier allerdings keine Option. „Das Thema DIY ist im Bad nicht groß“, findet auch Stephan Lechel, „anders als etwa bei Ikea, wo sich die Möbel auch ohne größere handwerkliche Fähigkeiten zusammenbauen lassen. Es ist eindeutig ein Merkmal der Branche, dass wir das Handwerk brauchen, um das Bad in all seiner Komplexität vor und hinter der Wand zu realisieren.“ Dennoch darf bei aller Komplexität die Individualisierung nicht aus den Augen verloren werden. „Darauf muss die Branche weiterhin setzen und es auch weiter ausarbeiten – im Herstellungsprozess wie im Verbau“, weiß Lechel, und auch Jens J. Wischmann kann dem nur beipflichten: „Wir sehen durchaus einen sich weiter entwickelnden Wachstumsmarkt durch den anhaltenden gesellschaftlichen Trend zur Individualisierung und die sich damit verändernden Anforderungen an das Badezimmer.“

Als komplexes Produkt braucht das Bad ein qualifiziertes Handwerk

Bäder individuell an Kundenwünsche anzupassen betrifft jedoch nicht nur den perfekt angepassten Einbau, sondern verlangt auch schon eine individuelle Beratung. „Das Bad von der Stange wollen wir ja auch gar nicht“, meint Andreas Müller. „Wir fahren vielmehr eine Qualitätsstrategie. Da sind wir als Branche weiterhin gefordert und müssen innovativ bleiben.“ Zumal es bei der Beratung auch darum geht, verschiedene Gewerke zu steuern. „Das Bad ist ein beratungsintensives Gesamtprodukt, mit ganz unterschiedlichen Einzelprodukten“, weiß Müller. „Da gibt es Armatur, Waschtisch, Oberflächen, Licht, räumliche Gestaltung. Da sind verschiedenste Fachdisziplinen gefordert.“ Zusätzlich muss bei der Beratung auf die unterschiedlichen Kundenstrukturen eingegangen werden – vom privaten Bauherrn über Kleininvestoren bis hin zu den großen Immobilien-Entwicklern.

Thematische Anreize für Endkunden wie für Projektentwickler setzen

Und Beratung beinhaltet auch das Themensetting. „Nach dem Komfortbad und Barrierefreiheit sind aktuell das Generationenbad und digitale Bäder ebenso trendy wie das Zusammenfügen von Wellness und Wohnlandschaften. Wir müssen diese Themen weiterhin vermitteln“, sagt Wischmann, auch im Hinblick auf Investoren, „weil wir wissen, dass Eigentumswohnungen oder Reihenhäuser besser verkauft werden, wenn sie sich über eine höherwertige Ausstattung des Badezimmers differenzieren können.“ „Wir sind gut beraten, die neuen Themen wie Smart Bathroom und Digitalisierung als Chancen zu sehen und noch besser zu machen“, ist sich auch Andreas Müller sicher.

Digitalisierung von Beratung und Vermarktung: eine Aufgabe für die Branche als Ganzes

Während die Sanitärbranche in Sachen digitale Bäder gut aufgestellt ist, ist das Feld der digitalen Vermarktung noch etwas spärlich bestellt. „Die Branche ist zum Großteil mittelständisch strukturiert“, spricht Wischmann das Problem an. „Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, dieser Branche diese Innovationsansätze zu übermitteln – oder ob sich die Branchengrößen dieses Themas annehmen müssen.“ Denn online zu gehen ist sehr finanzaufwändig. Die Kosten sind so hoch, dass kleine Betriebe sie kaum stemmen können. Dennoch sollte das Thema Digitalisierung, laut Schmidt-Gallas, grundsätzlich angegangen werden: „Auch wenn Kosten gewaltig sind und von der Digitalisierung in erster Linie Google oder Facebook profitieren, gilt: Wenn wir unser Bad renovieren wollen, gehen wir zuerst ins Internet. Bevor jemand den Hörer in die Hand nimmt und einen Betrieb anruft, hat er sich im Internet informiert. Hier muss die Erstberatung stattfinden.“ Die Branche kommt um diese Themen nicht herum. Unbedingt notwendig sei allerdings eine übergreifende digitale Agenda. „Wenn ich mir nicht die einzelnen Schritte vorher genau überlege“, empfiehlt Stefan Lechel, „weiß ich nicht, wo ich ankomme. Das muss kundengerecht bleiben und umsetzbar sein.“

Badezimmer-Traum in der Natur

Auch für Andreas Müller ist es wichtig, sich jetzt mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen: „Wir werden uns jetzt mit dem Feld digitaler Beratungswerkzeuge beschäftigen müssen. Das hat die Branche bisher nicht. Es kann heute noch keiner behaupten, er hätte ein umfassendes digitales Beratungswerkzeug, in dem alle Produkte enthalten sind, bei dem wir schnell zu einem Ergebnis kommen und einen umfassenden Datenservice mit ausreichend Bildmaterial bieten.“ Das gehe allerdings nur gemeinsam: „Da sind wir als Branche als Ganzes gefordert. Es hat keinen Sinn, wenn das ein einzelner nur für sich macht. Das ist eine Branchenaufgabe für die Zukunft.“ Denkbar seien etwa Portale, die über Postleitzahlen die jeweils benötigten Gewerke vermitteln. Hier sind aber auch die Hersteller gefragt, sich an einem solchen Unterfangen zu beteiligen. Das stellt für Andreas Müller allerdings kein Problem dar: „Das Erfolgskonzept der Branche war es bisher immer, arbeitsteilig mit hohen Schnittmengen zu agieren.“

Um hohe Schnittmengen mit gleichem Informationsstand zu bilden, ist keine Plattform besser geeignet als die ISH. Auch 2017 bestätigte sie mit angeregten Gesprächen an den Messeständen und auf den Messe-Foren, dass sie mit ihren Ausstellern und Fachbesuchern die richtigen Menschen zusammenbringt, um nach Lösungen zu suchen. „Die ISH ist für unsere Branche die wichtigste Plattform überhaupt“, so Jens J. Wischmann, „und wir werden sie auch künftig intensiv nutzen, um wichtige Zukunftsthemen zu diskutieren.“

Smart Home – Das intelligente Badezimmer

Doch auch auf politischer Ebene ist eine enge Zusammenarbeit notwendig. Denn bei den vielen anstehenden baupolitischen Vorhaben sollte die Sanitärwirtschaft proaktiv Themen mitgestalten. „Innovative Produkte werden heute in einem viel größeren Rahmen gesehen“, stellt Jens Wischmann klar. „Sie müssen nicht nur Produktanforderungen erfüllen, sondern müssen auch in einem politischen Rahmen gesehen werden.“ Da gilt es Lösungen samt Umsetzungen aufzuzeigen, wenn beispielsweise bis 2030 etwa drei Millionen barrierefreie Wohnungen samt barrierefreier Bäder gebaut werden sollen. Das sind gesellschaftspolitische Aufgaben, denen sich die Branche durchaus bewusst ist. „Doch auch im gesundheitspolitischen Bereich muss eng mit der Pflegewirtschaft zusammengearbeitet werden“, ergänzt Andreas Müller. „Wenn in einem Akutpflegefall eine Person mit einem Schlaganfall zurück in die eigene Wohnung soll, müssen bauliche Maßnahmen umgesetzt werden. Und da beurteilen Mediziner nicht nur die Pflegesituation vor Ort, sondern auch die baulichen Maßnahmen. Hier sollten Fachbetrieb der SHK-Branche hinzugezogen werden.“

Trendforum „Pop up my Bathroom“ auf der ISH 2017

Badezimmer klein aber fein

Seit 2009 begleitet die Trendplattform „Pop up my Bathroom“ die Entwicklungen im Bad-Design. In den Installationen, Foto-Inszenierungen und Blog-Beiträgen von „Pop up my Bathroom“ wird der Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen, aktueller Gestaltungstrends und technologischer Neuerungen auf die Welt des Badezimmers untersucht – und zwar auf eine teils recht experimentelle Weise. Die dabei entstehenden Bilder stellen die Lösungsangebote der Sanitärindustrie in den direkten Kontext zu den dargestellten Trends. Dadurch stehen die abstrakte Idee und das konkrete Produkt auf einmal auf derselben Bühne: Badewanne trifft auf Mode, Duschabtrennung auf LED-Licht und Dusch-WC auf Fernbedienung. Die Sonderschau Pop up my Bathroom im Auftrag der Messe Frankfurt und der Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) verdreifachte gegenüber der Ausstellung auf der ISH 2015 innerhalb der fünf Messetage ihre Besucherzahlen auf knapp 28.000.

Pop up my Bathroom Atelier: Von Experten lernen, mit der Branche diskutieren

Orientierung bot das Trendforum auch mit seinem zweisprachig organisierten Vortragsprogramm Pop up my Bathroom Atelier, das 2017 zum dritten Mal stattfand – dieses Mal mit zahlreichen Beiträgen zum Megatrend Individualisierung. Diskutiert wurde über seine Auswirkungen auf Produktkonzepte und Produktionstechniken, auf Digitalisierung, Design und die wachsenden Flexibilitätsansprüche der Konsumenten. Daneben wurden die allgemeinen Trends in der Farb-, Form- und Lichtgebung, in der Kundenansprache, beim 3D-Druck oder in der Robotik von renommierten Referenten behandelt und in Interviews mit Designern wie Dominik Tesseraux und Christoph Pillet bewertet. Mit einer Gesamtzuschauerzahl von über 1.000 Besuchern – was einer durchschnittlichen Auslastung von über 90 Prozent entspricht – war das „Pop up my Bathroom“-Atelier der ISH 2017 ein voller Erfolg. Es bietet den teilnehmenden Unternehmen eine attraktive Kommunikationsplattform jenseits von Neuheiten-Präsentationen und Werbeveranstaltungen. Das internationale Fachpublikum wiederum kann über das Trendforum andere Perspektiven und Impulse gewinnen.

Dusch-WC mit Internet-Anschluss – smart home im Bad

Die alle zwei Jahre anlässlich der internationalen Leitmesse der Sanitärbranche, der ISH in Frankfurt neu aufgelegte Studie fasst die Trends im Badezimmer für die Fachwelt wie für die Konsumenten zusammen. Dabei soll „Pop up my Bathroom“ weniger Produktwerbung machen als Möglichkeiten aufzeigen, in welche Richtung sich die Badkultur entwickeln könnte. Etabliert wurde „Pop up my Bathroom“ von der Messe Frankfurt, Ausrichter der Weltleitmesse für den Verbund von Wasser und Energie, und der Vereinigung der Deutschen Sanitärwirtschaft e.V.

Weitere Informationen: www.pop-up-my-bathroom.de

raum-fuer-die-sinne-kolumne-torsten-mueller-bad-designBereits 2006 wurde Torsten Müller vom Magazin SCHÖNER WOHNEN als Top-Designer vorgestellt, inzwischen setzt er europaweit Maßstäbe in der Spa- und Raum-Architektur. Gefragter Berater internationaler Hersteller und Handwerksbetriebe wie auch Moderator und Trendscout für Messe-Runs mit der Presse für Branchenmessen und Kongresse wie IMM Cologne, ish Frankfurt und IFH/Intherm in Nürnberg.Die Welt am Sonntag zählte ihn zu den Top 30 der deutschen Bad-& Spa-Designer. 2011 nannte ihn die Frankfurter Rundschau unter den europäischen Top-Adressen der Ritualarchitektur. Ebenso als zukunftsweisend bezeichnete das Magazin „Das Bad“ seine Bad-Designs und Lichtkonzepte. Torsten Müller ist als Trendscout auf allen europäischen Lead-Design-Messen von Paris bis Mailand unterwegs. Prämiert wurden zudem von ihm entworfene Messestand-Designs, ebenso waren von ihm designte Produkte für den German Design Award nominiert.

Weitere Designtrends für Spa- und Raumarchitektur finden Sie unter www.design-bad.com