Parat jemaat

9.Uniformappell der Bad Honnefer Stadtsoldaten

Daniel Behr hat den Durchblick. Seinen Adleraugen entgeht nichts, wenn er die Uniformen seiner spielenden und tanzenden Kollegen inspiziert. Ein fehlender Knopf, ein Fleck, ein schlecht sitzender Schal oder gar fehlende Utensilien an der Uniform werden ohne Gnade bestraft: Ein Kasten Bier. Beim diesjährigen Uniformappell kamen so ganz schnell 45 Kisten Bier zusammen. Das  könnte für die sehr kurze Session eventuell reichen. Zum Appell versammeln sich die Honnefer Jecken traditionell vor dem Gasthaus Vierkotten. Dabei war auch das designierte Dreigestirn (Prinz Michael, Jungfrau Winfried und Bauer Johannes) der KG Halt Pol. Mit einem kleinen karnevalistischen Programm wurde der Appell abgerundet.   

Prämierung der drei schönsten Gruppen

Der diesjährige Karnevalszug zog am 26.02.2017 bei sonnigem Wetter durch die Straßen von Bad Honnef. Mit 46 Zugnummern war der Zug farbenfroh und abwechslungsreich. Dem Festkomitee fiel es bei dieser Fülle an Teilnehmern nicht leicht, die drei schönsten Gruppen zu küren.

Die diesjährigen Preisträger sind:
Platz 1: Jecke Piraten e.V. , als große Truppe und mit viel Liebe zum Detail bei den selbst gebastelten Kostümen, bereichert dieser Verein bereits zum 6. Mal den Bad Honnefer Karnevalszug.

Platz 2 : „Steppenfründe“ mit dem Motto „Sau rauszulassen“ , inspiriert von der Honnefer Wildschweinplage, zogen rund 40 Freunde, darunter 4 Frischlinge, als tanzende Wildschweinrotte im Zug mit.

Platz 3: ATV Bad Honnef- Selhof 1907 e.V. mit dem Motto: „Ist dir kalt bei Schnee und Eis, beim ATV läuft dir der Schweiß“ . Zum Thema passend nahmen ca. 35 Mitglieder als Pinguine verkleidet am Bad Honnefer Zug teil.

Auf Einladung des Festkomitees fand vergangenen Donnerstag in der Kundenhalle der Stadtsparkasse Bad Honnef die Ehrung statt, da die Stadtsparkasse Bad Honnef in diesem Jahr die Preise gesponsert hat. Die Jecken Piraten e.V. freuen sich über 50 kg HARIBO, die Steppenfründe über 30 kg und der ATV Selhof über 10 kg HARIBO.

Somit ist der Grundstock für das Wurfmaterial für die nächste Session bereits gelegt. Neben dem 1. Vorsitzenden des Festkomitees, Stefan Jungheim, und dem Geschäftsführer Jens Wilke überreichte die Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Bad Honnef, Dorit Schlüter, persönlich die Preise und alle gratulierten herzlich den Gewinnern.

In der kommenden Session stellt die KG Halt Pol die Siebengebirgstollität. Aus diesem Anlass startet am Sonntag, den 11.02.2018 der große Siebengebirgszug in Bad Honnef. jw

MALTESER: 700 Stunden „Dienst am Jecken“

Zum Ende der Karnevalssession 2016/2017 ziehen die Bad Honnefer Malteser eine positive Bilanz: Fast 700 Dienststunden kamen bei Schulungen und Einsätzen in der Session zusammen. In Kürze endet mit dem Aegidienberger Veilchendienstagszug eine „normale“, arbeitsreiche Periode für die Malteser.

Von der Karnevalssitzung bis zur „Kölschen Mess“ leisteten die ehrenamtlichen Sanitäter bei einem Dutzend Veranstaltungen im Siebengebirgsraum sowie bei Schulungen zur Vorbereitung auf den Karneval fast 700 Dienststunden. Die großen Karnevalszüge in Bad Honnef und Aegidienberg betreuten Malteser und DRK gemeinsam. Die meiste Zeit blieben die Notfallrucksäcke dabei geschlossen; bei den Diensten in der Region war in acht Fällen Erste Hilfe nötig.

Weitere 30 Hilfeleistungen kamen beim unterstützenden Dienst der Honnefer Malteser beim Kölner Karnevalsauftakt „Elfter im Elften“ zusammen. Gemeinsam mit Kölner Maltesern betrieben die Honnefer eine Unfallhilfsstelle am Eisenmarkt, wo sie mit zwei Erstversorgungstrupps in Not geratene Jecke behandelten und bei Bedarf zur ärztlichen Weiterversorgung brachten.

Flüchtlinge wirken beim Sanitätsdienst mit

Wie schon im Vorjahr, hatten die Malteser beim Karnevalsdienst auch wieder Unterstützung von Flüchtlingen, darunter auch die ersten Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr als reguläre Malteser-Helfer aufgenommen werden konnten, nachdem sie die Malteser-Grundausbildung durchlaufen hatten. Ihre Integration hat Modellcharakter und wurde vom Bundesinnenminister mit dem Helfende-Hand-Förderpreis ausgezeichnet. „Dieses Jahr ist die nächste Generation als Praktikanten dabei. Wir freuen uns, dass sich viele Geflüchtete für das Engagement bei den Maltesern interessieren“, sagt Malteser-Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut.

Aktiv werden bei den Maltesern

Da die Malteser eine Vielzahl von Aufgaben wahrnehmen, ist Verstärkung jederzeit willkommen – in allen Diensten. Freiwillige können für ihren Einsatz nach Fähigkeiten und Interessen aus einer ganzen Palette von Diensten wählen. Für ihre Mitwirkung werden sie dann zunächst fachlich qualifiziert. Alle aktiven Malteser erhalten eine Erste-Hilfe-Ausbildung und Grundlagenwissen über Aufgaben, Werte und Struktur ihrer Organisation. Wer mitmachen will, kann einfach jeden Montag um 19 Uhr den Helferabend im Malteser Quartier, Quellenstr. 4, besuchen oder sich melden unter info@malteser-bad-honnef.de. aa

Impressionen vom Zug 2017

Vom HIT Markt aus geht der Zug zuerst durch Selhof, bevor er seine neue Route durch die Innenstadt nimmt, bis hin zur „After Zoch-Party“ rund um das Kurhaus. Erstmals dabei waren in diesem Jahr die „Jecken Piraten“ und das Aegidienberger Prinzenpaar. Mit einer starken Abordnung von über 100 jecken Rhöndorfern feierte das Café Profittlich das 125jährige Bestehen.

Marktschau und Narrengericht

Sie gehören zu den Klassikern im Bad Honnefer Karnevalsgeschehen. Die Marktschau, quasi die Stehung unter freiem, bevorzugt wolkenlosem, Himmel auf dem Rathausplatz, mit allem, was der Bad Honnefer Karneval zu bieten hat.

Und das Narrengericht mit Richter Gerd Papenbrock, Staatsanwältin Heike Scheel und einem Verteidiger, der überwiegend auf der Seite des Richters steht. Für die Verhaftungen im gesamten Stadtgebiet sorgen Halt Pöler und die Stadtsoldaten. So kommt Geld in die Kasse des Festkomitees.

Im diesjährigen Narrengericht wurde ein großartiges Jubiläum sehr bescheiden mit einem Gläschen Wein gefeiert. Vor 25 Jahren wurde an gleicher Stelle Pfarrer Breuer von Büb Brodesser dazu verdonnert, die Kölsche Mess zu erfinden. Wie wir wissen: Er tat es. Trotzdem wurde er auch in diesem Jahr zu einer Strafe verdonnert.

Ohne Angabe von Gründen. Genau so erging es der Stadtspitze. Bürgermeister Otto Neuhoff musste 50 Euro aushändigen, 1.Beigeordnete Cigdem Bern kam mit 20 Euro davon. Mit dieser Art der Rechtsprechung konnte das Festkomitee nicht wirklich glücklich werden. Mitten in der Versammlung wurde Richter Papenbrock ausgewechselt. Für ihn kam der Bürgermeister an den Richtertisch. Und so wurden die Strafen immer saftiger.  bö

Weiberfastnachts-Tour

Das ist Tradition. Wieverfastelovend mache ich mich mit einem norddeutschen Hoteldirektor auf den Weg durch die jecke Stadt. Und ich verliere immer. Donnerstag zum 11.Mal. Los geht der härteste Trip des Jahres im lustigen Rathaus.

Drink doch ene mit. Is klar. Dazu erschüttert mich die brandaktuelle Meldung, dass Peter Schütten die Bläck Fööss verläßt. Heißt: Peter und ich haben uns vor 47 Jahren kennen gelernt. Damals in der blutjungen Prisma-Redaktion. Nun sind wir uralt. So alt, wie ich mich nach dem Ausflug mit meinem Lieblingsdirektor stets fühle.

Dabei fängt er immer total harmlos an. Mit einem Mittagessen gegen 13 Uhr im La Bruschetta. Steak an pikanten Nüdelchen. Perfekte Grundlage. Dazu trockener Weißwein. Nachtisch: Grappa. Prophylaktisch gegen die leckeren Bützchen- Bazillen. Weiter. Die Klassiker: Hontes, Eschi, Hontes, Eschi… Alle da. Die Spielmänner ziehen durch die Stadt. Wir wandern aus.

Nach Rhöndorf. Ins Weingut Broel. Drink doch ene mit. Die Mädels der Ziepches Jecke lassen es krachen. Herr Broel schenkt Wein aus. Sein Job. Aber es gibt auch Bier. Reichlich. Gefühlt alle Bad Honnefer Jecken schauen im Weingut auf etliche Schlückchen vorbei. Ramba Zamba eben. Die Spielmänner und die Dream Boys lassen die Halle beben. De Bläck Fööss sind auch dabei. Nein. De Urselhofer. Drink doch ene mit. Is gut. Taxi! bö.

KARNEVAL: 1. Sitzung der Piraten

Ihre 1. jecke Piraten e.V. Sitzung feierten die fröhlichen Piraten im Gewölbekeller des Ayuntamiento in Bad Honnef. Jeck und bunt verkleidet verbrachten Jung und Alt des jecken Vereins einen außergewöhnlichen Abend. Souverän führte der jecke Pirat Stephan Gerwing durch den Abend und hob während der Sitzung die Pflege des karnevalistischen Brauchtums hervor.

Da muss sich der Verein bestimmt keine Sorgen machen. Eröffnet wurde das Show-Programm durch die bunt gemixte Samba-Truppe der Piraten, die mit heißen Rhythmen zum Tanzen anregte. Den weiteren Ablauf gestalteten zum einen die jungen Piraten mit einem fetzigen Kindertanz, einem witzigen Handpuppentheater sowie einer atemberaubenden Zaubershow, die nicht nur die Kleinsten, sondern auch die Großen in Erstaunen versetzte.

Auch die älteren jecken Piraten ließen es sich nicht nehmen á la ZZ Top und Joe Cocker das Publikum zum Lachen zu bringen. Nicht fehlen durfte zum Schluss ein ganz besonderes Zwergentheater, dass bei allen für Hochstimmung sorgte und den ganzen Abend anhielt. „Ihr seid ein total cooler Karnevalsverein“ stellte ein Nicht-Mitglied fest, um im gleichen Atemzug die Mitgliedschaft beim Vorstand zu beantragen. Was für ein jecker Abend. eb

KULT: Kölsche Mess

Wenn Pfarrer Breuer zur Kölschen Mess ruft, dann kommen alle. Alle Karnevalisten. Und dann ist das Gotteshaus voll. So voll, wie nie über das gesamte Jahr. Gottesdienst op platt, schunkeln, singen, lachen.

Das lieben nicht nur die Jecken.

Für den Pfarrer, ein gebürtiger Solinger, ist die Kölsche Mess die frömmste und fröhlichste Messe im Jahr. Sie ist Kult. In diesem Jahr zum 24sten Mal. Angefangen hat alles vor dem Narrengericht.

Dort wurde Breuer verurteilt weil er angeblich falsch oder gar nicht gebützt hatte. 50 Mark Strafe. Damit nicht genug: Der damalige Prinz, Büb Brodesser, „bat“ ihn, doch einmal eine Messe op platt zu zelebrieren. Zum Glück konnte der Pfarrer damals nicht „Nein“ sagen. bö

GEDANKEN: De Zoch kütt falsch

Große Angst und Sorge machen sich in mir breit!

Aufgewühlt durch die unzureichenden Informationen seitens der Stadt, der Polizei und dem Festkomitee! Verärgert als Karnevalist, der sich, wie viele Andere müht, das karnevalistische Brauchtum zu pflegen und nun miterleben muss, wie unser Zoch, um die Stadt herum verlegt wird!

Nicht Krieg, Sturm oder Kanalarbeiten sind der Grund, sondern andere Sicherheitsgründe werden angedeutet! Derartige Erkenntnisse sind mir zwischen Düsseldorf und Mainz nicht bekannt geworden! Selbst in Köln, so hörte ich, läuft der Zoch nicht urplötzlich über die innere Kanalstraße! Spricht man nur von einer allgemeinen Sicherheitslage, stellt sich unweigerlich die Frage, warum nur in Bad Honnef, in dieser Konsequenz? Unfälle während des Umzuges in der Innenstadt? Sind mir nicht bekannt!

Sind wir vielleicht das Übungsdorf für den Ernstfall, oder haben die Sicherheitsorgane doch mehr Erkenntnisse, als sie preisgeben wollen? Steht ein Terrorakt  in Bad Honnef unmittelbar bevor? Gibt es IS- Unterstützer in der Stadt? Warum sind wir Primärziel polizeilichen Handelns in NRW? Hierzu fehlen klare Aussagen! Sind alle Volksvertreter der Stadt unterrichtet worden? und in die Tragweite des Handelns eingewiesen!

In Zeiten, wo viele Teile der Bevölkerung Angst vor Überfremdung haben, oder andere bösartig schüren, halte ich diese tiefgreifende Beschneidung eigener Identität, für ein fatales Signal. Dabei steht gerade der Karneval für ein bindendes Element der Kulturen! Stattdessen gibt es Verhaltensregeln in Kulturcafés! Dort dürfte das Warum, ebenfalls erschreckend aufgenommen werden. Wie und Wo, sollen denn die Menschen zusammenfinden, wenn nicht beim gemeinsamen Feiern des rheinischen Brauchtums?

In der Hoffnung auf Besinnung oder Erleuchtung.

Dirk Schneider

DRK: TIPPS für die tollen Tage

Der Beginn des Straßenkarnevals im Rheinland bedeutet für die DRK Helfer in Bad Honnef eine arbeitsreiche Woche – Tipps für eine sichere „fünfte Jahreszeit“:

Den Auftakt für sechs närrische und arbeitsreiche Tage bildet Weiberfastnacht für die Helfer des Roten Kreuzes. Hierbei unterstützen die Einsatzkräfte den DRK Kreisverband in Siegburg. Aber auch vor Ort heißt es, das karnevalistische Treiben sanitätsdienstlich zu betreuen. Über 80 Helfer werden weit mehr als 500 Einsatzstunden bei Karnevalsveranstaltungen, der Marktschau und den drei Umzügen in Bad Honnef  leisten. Selbstverständlich muss neben den vielen karnevalistischen Aktivitäten auch die Einsatzbereitschaft des Katastrophenschutzes wie gewohnt sichergestellt werden.

Damit Sie einen schönen und sicheren Straßenkarneval erleben können, geben Ihnen unsere Helfer und Führungskräfte folgende Tipps:

Tipp 1: Funktionswäsche tragen
Im Karneval will niemand den Schneeoverall über das Kostüm ziehen. Aber der Körper muss trotzdem warm gehalten werden. Am besten zieht man mehrere Schichten übereinander („Zwiebellook“). Als unterste Schicht eignet sich Funktionswäsche. Sie hält warm – und weil sie eng anliegt, kommt die Optik trotzdem nicht zu kurz.

Tipp 2: Tee zum Aufwärmen
Ein Schluck Alkohol zur Aufwärmung hilft nur, wenn er im Warmen getrunken wird – in der Kälte beschleunigt er den Wärmeverlust. Bereitschaftsleiter Jens Koelzer: „Im Straßenkarneval taugt Alkohol nicht zum Aufwärmen. Hier ist heißer Tee das Mittel der Wahl.“
Tipp 3: Maß halten – und stehen bleiben
Ganz auf Alkohol verzichten muss niemand, aber Maß zu halten ist wichtig. „Wer anfängt zu lallen oder unsicher zu gehen, sollte unbedingt eine Alkoholpause von mindestens zwei Stunden einlegen. Dafür darf man sich auf keinen Fall draußen hinlegen, sonst sinkt die Körpertemperatur schnell auf bedrohliche Werte“, sagt Zugführer Sven Champion.

Tipp 4: Hilflosen helfen
Wer einen angetrunkenen Karnevalisten schlafend oder dämmernd im Freien antrifft, muss unbedingt helfen. Sonst drohen Unterkühlungen mit im schlimmsten Fall lebensbedrohlichen Auswirkungen. Die Person muss ins Warme gebracht – und bei Bedarf von Fachleuten des Sanitäts- und Rettungsdienstes weiterbehandelt werden. Hierfür stehen während der Karnevalszüge und -veranstaltungen die Helfer des Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes bereit. Für den Fall das kein professioneller Sanitätsdienst in der Nähe ist, sollte unbedingt der Rettungsdienst unter der bekannten Notrufnummer 112 alarmiert werden.