Legale Graffitikunst

Die Künstler Schramm und Klukas waren wieder mit ihren Spraydosen unterwegs

Von der Öffentlichkeit eher kritisch beäugt werden Graffitimotive auf Hauswänden und Fassaden. Den Graffitikünstlern Eugen Schramm und Thomas Klukas schaute der Ein oder Andere allerdings sehr zufrieden beim Schaffen über die Schulter. Mit unzähligen bunten Spraydosen zu ihren Füßen stehen die beiden konzentriert mit Atemmaske auf der Nase an der Gas-Übernahmestation in Bruchhausen und verwandeln das schnöde graue Gebäude in ein blau-grün-rot-gelbes Kunstwerk. Ganz legal versteht sich. Das Motiv wurde von den Bürgerinnen und Bürger von Bruchhausen im letzten Jahr selbst gewählt und Anfang Mai gesprüht.

Auch an der Trafostation Am Saynschen Hof haben die Künstler sich Anfang Juli ausgetobt und ein Kunstwerk aus Pusteblumen und einem Marienkäfer gezaubert. Diese Arbeit erfordert größte Präzision und Geschick. Für die Fertigstellung eines Motivs benötigen die Künstler in etwa einen Tag. Dabei verbrauchen sie bis zu 50 Sprühdosen.

Diese Aktion wird von der Bad Honnef AG finanziert, um damit zu einem lebendigeren Stadtbild beizutragen und nebenbei die sonst eher trostlosen Trafostationen und Gebäude farblich aufzupeppen. Positiver Nebeneffekt ist der Schutz vor illegalem Graffiti. Markus Warnke, stellvertretender Teamleiter Stromnetz der Bad Honnef AG ist sich sicher: „Über ein gutes Graffiti-Kunstwerk wird nicht drüber gesprüht, denn in der Regel halten sich die Sprayer an ihren Ehrenkodex: Wenn man irgendwo drüber malt, muss man es besser machen als der Vorgänger.“ dp

Weitere Informationen:

www.eugen-schramm.de

www.klukart.de

„Die Kunst der Illusion“ im Rathaus

Die Künstlerinnen und Künstler des  „Ateliers Heister“ zeigen im Foyer des Bad Honnefer Rathauses, Rathausplatz 1, Gemälde und Zeichnungen. Das Künstleratelier besteht in Bad Honnef seit über 30 Jahren.

Die Mal- und Zeichenkursen des „Ateliers Heister“ bieten die Möglichkeit, sowohl traditionelles Zeichnen und altmeisterliche Maltechniken zu lernen als auch mit modernen Techniken zu experimentieren.

In der Ausstellung zeigen die Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 6 und 90 Jahren die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Arbeit.

Ausstellungeröffnung im Rathaus, zu der herzlich eingeladen wird, ist am Dienstag, 24.01.2017, 19:00 Uhr.

Die Ausstellung kann vom 23. Januar 2017 bis zum 10. Februar 2017 während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

Fototrilogie „Sankt Martin“ von Titus Reinarz für die Stadt

Foto: Bildhauer Titus Reinarz (rechts) übergab Bürgermeister Otto Neuhoff (links) ein Schild mit den Fotos der drei Reliefs über das Leben des Heiligen Martin, die in der Selhofer Kirche St. Martin angebracht sind.

Bildhauer Titus Reinarz wohnt in Löhndorf-Sinzig, ist aber in Bad Honnef geboren und aufgewachsen. Deshalb fühlt er sich mit Bad Honnef tief verbunden und schenkte jetzt der Stadt eines seiner Werke.

Er überreichte Bürgermeister Otto Neuhoff eine Trilogie: Fotografien der drei von ihm gefertigten Reliefs, die in der Selhofer Kirche Sankt Martin zu sehen sind. Dargestellt sind drei Stationen des Lebens des Heiligen Martin von Tours, der als Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte, als Einsiedler lebte und schließlich Bischof wurde. Für die Schenkung an das Rathaus wurden die Fotos der Selhofer Reliefs auf einer Alu-Dibond-Platte, Aluminium mit einem Polyethylen-Kern, aufgebracht.

Die Reliefs in St. Martin hingegen sind aus Muschelsandstein, der bei Udelfangen in der Nähe von Trier gebrochen wird. Schwer beschädigt wurde das Innere der Selhofer Kirche Anfang September 2016, da es gebrannt hatte. Durch die starke Rauchentwicklung wurden auch die Reliefs in Mitleidenschaft gezogen und Titus Reinarz musste sie fachmännisch vom Ruß reinigen. Sie werden im Original in St. Martin wieder zu bewundern sein, wenn die Kirche nach der Beseitigung der Brandschäden voraussichtlich im kommenden Frühjahr geöffnet sein wird.

Von Ende November bis Mitte Dezember 2016 hatte Titus Reinarz eine Auswahl seiner Werke im Kunstraum Bad Honnef unter dem Rathaus ausgestellt. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Ich bedanke mich für die schöne Ausstellung und für die Schenkung. Wir werden die Foto-Trilogie in Ehren halten.“

Titus Reinarz erzählte, dass er Kindheit und Schulzeit in Bad Honnef in guter Erinnerung habe. Die Kirche St. Johann Baptist liebte er. Zu den Pfarrern hatte er ein gutes Verhältnis und so wurde er Messdiener. Ab und zu findet heute noch ein Klassentreffen mit den ehemaligen Schulkameraden in Bad Honnef statt. Sein Vater hatte ein Atelier an der Linzer Straße gegenüber dem Alten Friedhof. Heute ist Titus Reinarz ein gefragter freischaffender Künstler mit eigenem Bildhaueratelier. Er stellt in Deutschland, Österreich und Italien aus. Seine Fachkenntnisse werden geschätzt. Die Fototrilogie schenke er der Stadt, so erklärte er, damit bekannt wird, was es in Bad Honnef alles an Kunstschätzen und für die Sinne gibt. cp