Malteser aus Bad Honnef in Klevelaer

150 Teilnehmer aus dem Siebengebirge bei der Kevelaer-Wallfahrt der Malteser

Rund 1.300 Pilger und Betreuer aus dem gesamten Erzbistum Köln sind am Wochenende in den Marienwallfahrtsort Kevelaer am Niederrhein gepilgert. 100 Wallfahrtsteilnehmer und 50 Helfer kamen dabei allein aus dem Siebengebirgsraum. Die Honnefer Malteser-Geschäftsführerin Katharina Beschoner hatte alle verfügbaren Aktiven mobilisiert, damit möglichst jeder Hilfsbedürftige, der pilgern wollte, die Chance erhielt, beim Gnadenbild der Trösterin der Betrübten zu beten. In drei Bussen sowie mit dem für den Rollstuhl-Transport hergerichteten Honnefer Mehrzweckfahrzeug machte sich die Pilgerschar von Bad Honnef und Königswinter aus auf den Weg.

Seit über 30 Jahren sind bei dieser Wallfahrt kranke, ältere und behinderte Menschen, davon viele in Rollstühlen, Gäste der Malteser im Erzbistum Köln „Getreu unserem Leitmotiv ‚Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen‘ stehen den Teilnehmern ab Beginn der Fahrt ehrenamtliche Malteser als Helferinnen und Helfer zur Seite“, erklärte Albrecht Prinz von Croÿ, Diözesan- und Wallfahrtsleiter der Malteser.

Angekommen in Kevelaer feierte die Pilgergemeinschaft die Wallfahrtsmesse in der päpstlichen Basilika mit dem neu ernannten Weihbischof der Diözese Münster, Domkapitular Rolf Lohmann; am Altar versahen dabei auch fünf Messdienerinnen von den Bad Honnefer Maltesern ihren Dienst. Danach gab es ein gemeinsames Mittagessen aus der Feldküche der Malteser. Hier trafen sich die Honnefer Helfer wieder: Die einen waren zur Essensausgabe eingeteilt und schaufelten Erbsen, Kartoffeln und Rindergulasch auf die bereitstehenden Teller. Die anderen trugen das Mittagessen dann an die Tische der Pilger. Weitere Honnefer Malteser waren in der Einsatzleitung und im Sanitäts- und Pflegedienst aktiv.

Nach dem Essen konnten die Pilger am Kreuzweg teilnehmen oder den Sonnenschein in der Innenstadt von Kevelaer genießen. Dabei wurden sie den ganzen Tag von den erfahrenen Malteserhelfern unterstützt und betreut. Nach der gemeinsamen Abschlussandacht endete die 33. Malteser-Wallfahrt und es ging zurück nach Hause. Und noch auf der Rückfahrt schmetterten die Pilger im Bus ein kräftiges „Segne Du Maria“ verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr. Die Honnefer Organisatorin Katharina Beschoner zog eine positive Bilanz: „Wir sind alle wieder heil zu Hause angekommen, glücklich und zufrieden und dankbar. Danke, an alle, die mitgeholfen haben, dass dieses Erlebnis möglich wurde.“

Andreas Archut

MALTESER: Eindrucksvolle Bilanz

Vorreiter bei der Integration

Im Rahmen ihrer Stadtversammlung haben die Mitglieder des Malteser Hilfsdienstes Bad Honnef Rückschau gehalten, verdiente Mitglieder geehrt und neue Funktionsträger ernannt. Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut verwies stolz auf rund 22.000 ehrenamtlich geleistete Stunden der 185 Honnefer Aktiven: „Das entspricht der Arbeitsleistung eines kleinen mittelständischen Unternehmens. Unser Geschäft ist die praktizierte Nächstenliebe.“ Bei der Integration von Flüchtlingen in die aktiven Reihen ist die Honnefer Gruppierung bundesweit Vorreiter.

Ortspräses Dr. Herbert Breuer betonte anhand des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter, dass zur Nächstenliebe alles gehört, was den Bedürftigen wohl tut. Dies schließe auch im Gleichnis neben der Versorgung des Verletzten und seinem Transport auch die Finanzierung seiner Unterbringung in der Herberge ein. Damit, so Breuer, werde klar, dass auch die passiven Mitglieder der Malteser durch ihren Beitrag unmittelbar Werke der Nächstenliebe verrichten. Dr. Archut bestätigte die wichtige Rolle der derzeit rund 200 passiven Mitglieder für die Finanzierung der Dienste der Malteser und rief dazu auf, weitere Unterstützer zu finden.

Für die Stadtleitung legten Dr. Archut, Zugtruppführer Cornelius Dirk, Leiter Sanitätsdienst Thorsten Sauer, Jugendsprecher Gregor Biesenbach und der Leiter der Bloody-Malti-Gruppe, Rainer Stens, einen Tätigkeitsbericht ab. Sie konnten mit eindrucksvollen Zahlen belegen, wie aktiv die Bad Honnefer Malteser auch 2016 wieder waren: Insgesamt wurden rund 22.000 ehrenamtliche Stunden in den Bereichen Notfallvorsorge, Sanitätsdienst, Ausbildung, Soziale Dienste und Jugendarbeit geleistet.

Mehr Schulungen als je zuvor

Besonders erfolgreich waren 2016 auch wieder die Erste-Hilfe-Ausbilder der Malteser. In 123 Kursen bildeten sie 1.727 Menschen aus – ein neuer Rekord. Besonders die praxisorientierte eintägige Erste-Hilfe-Schulung erfährt eine große Nachfrage: Fast 1.500 Menschen ließen sich von den Maltesern ausbilden. Auch der Sanitätsdienst war wieder sehr gefragt: Dienstleister Thorsten Sauer verwies auf 66 Sanitätseinsätze, bei denen rund 2.300 Dienststunden absolviert, 88 Mal Erste Hilfe geleistet und acht Personen ins Krankenhaus transportiert wurden. Das Rückgrat der Malteser-Dienste ist weiterhin der Bereich Notfallvorsorge mit seiner Einsatzeinheit, die 2016 zwar nicht alarmmäßig ausrücken musste, sich aber durch gut besuchte Ausbildungsabende und eine Großübung im Herbst auf den Notfall-Einsätze vorbereitet.

Eine Honnefer Besonderheit ist die Gruppe für realistische Unfall- und Notfalldarstellung „Bloody Malti“. Diese hat sich in den vergangenen Jahren spezialisiert und ist inzwischen gefragter Dienstleister für Trainings im Bereich der taktischen Medizin bei Terrorlagen und Amokläufen sowie bei der Krankenhausalarmplanung. Stolz zeigte Gruppenleiter Rainer Stens das Fachbuch vor, dass die Gruppe gemeinsam mit einem Fachverlag veröffentlicht hat.

Vorreiter in Sachen Integration

Überregionale Strahlkraft entwickelte das Honnefer Projekt „Gemeinsam helfen, Integration schaffen“, in dem die Malteser seit gut einem Jahr Flüchtlinge in Erster Hilfe schulen und besonders Interessierte zu Malteser-Helfern qualifizieren. Dr. Archut sagt: „Wir haben 2016 beim Helfende-Hand-Förderpreis den 2. Preis in der Kategorie Integration erhalten. Diese Anerkennung freut uns, aber noch wichtiger ist, dass möglichst viele Menschen davon erfahren, dass Integration von Flüchtlingen in die Hilfsorganisationen gelingen kann – und zwar schneller, als viele erwartet haben.“ Archut freut sich, dass es inzwischen immer mehr Nachahmer in ganz Deutschland gibt. Bei den deutschen Aktiven und den Geflüchteten bedankte sich Archut für ihr vorbildliches Verhalten, das wesentlich zum Erfolg beigetragen habe. Beide Gruppen seien Vorbilder – die einen, weil sie die Neuankömmlinge von Anfang an als vollwertige „Kollegen“ angenommen haben und sie nach ihren individuellen Fähigkeiten mitwirken lassen, die anderen, weil sie anderen Geflüchteten vor Augen führen, wie sinnvoll es ist, sich auf Sprache, Kultur und Gepflogenheiten der Gastgeber einzulassen.

Neue Schirrmeister kümmern sich um die Fahrzeuge

Im Rahmen der Stadtversammlung wurden auch drei neue Funktionsträger ernannt: Bianka Heindl verstärkt künftig als Erste-Hilfe-Ausbilderin das Malteser-Team, und Kevin Mathias Hauser übernimmt als Schirrmeister und Maximilian Fuhr als sein Stellvertreter die Sorge um den Fuhrpark der Honnefer Malteser-Gruppe, der zwei Notfallkrankenwagen, einen Gerätewagen Sanitätsdienst, vier Transporter, zwei Anhänger und einen PKW umfasst.

Zehn Aktive wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Malteser Hilfsdienst geehrt: Gregor Biesenbach, Hanna Groß, Jens Kragelund, Louisa Munko, Lukas Pott, Johannes Sieprath und Jonas Thelen sind seit zehn Jahren dabei, Martin Kaesberger und Thorsten Sauer seit 15 Jahren und Henry Dahmen seit 25 Jahren.

Foto: Ralf Klodt/MHD

MALTESER: 700 Stunden „Dienst am Jecken“

Zum Ende der Karnevalssession 2016/2017 ziehen die Bad Honnefer Malteser eine positive Bilanz: Fast 700 Dienststunden kamen bei Schulungen und Einsätzen in der Session zusammen. In Kürze endet mit dem Aegidienberger Veilchendienstagszug eine „normale“, arbeitsreiche Periode für die Malteser.

Von der Karnevalssitzung bis zur „Kölschen Mess“ leisteten die ehrenamtlichen Sanitäter bei einem Dutzend Veranstaltungen im Siebengebirgsraum sowie bei Schulungen zur Vorbereitung auf den Karneval fast 700 Dienststunden. Die großen Karnevalszüge in Bad Honnef und Aegidienberg betreuten Malteser und DRK gemeinsam. Die meiste Zeit blieben die Notfallrucksäcke dabei geschlossen; bei den Diensten in der Region war in acht Fällen Erste Hilfe nötig.

Weitere 30 Hilfeleistungen kamen beim unterstützenden Dienst der Honnefer Malteser beim Kölner Karnevalsauftakt „Elfter im Elften“ zusammen. Gemeinsam mit Kölner Maltesern betrieben die Honnefer eine Unfallhilfsstelle am Eisenmarkt, wo sie mit zwei Erstversorgungstrupps in Not geratene Jecke behandelten und bei Bedarf zur ärztlichen Weiterversorgung brachten.

Flüchtlinge wirken beim Sanitätsdienst mit

Wie schon im Vorjahr, hatten die Malteser beim Karnevalsdienst auch wieder Unterstützung von Flüchtlingen, darunter auch die ersten Flüchtlinge, die im vergangenen Jahr als reguläre Malteser-Helfer aufgenommen werden konnten, nachdem sie die Malteser-Grundausbildung durchlaufen hatten. Ihre Integration hat Modellcharakter und wurde vom Bundesinnenminister mit dem Helfende-Hand-Förderpreis ausgezeichnet. „Dieses Jahr ist die nächste Generation als Praktikanten dabei. Wir freuen uns, dass sich viele Geflüchtete für das Engagement bei den Maltesern interessieren“, sagt Malteser-Stadtbeauftragter Dr. Andreas Archut.

Aktiv werden bei den Maltesern

Da die Malteser eine Vielzahl von Aufgaben wahrnehmen, ist Verstärkung jederzeit willkommen – in allen Diensten. Freiwillige können für ihren Einsatz nach Fähigkeiten und Interessen aus einer ganzen Palette von Diensten wählen. Für ihre Mitwirkung werden sie dann zunächst fachlich qualifiziert. Alle aktiven Malteser erhalten eine Erste-Hilfe-Ausbildung und Grundlagenwissen über Aufgaben, Werte und Struktur ihrer Organisation. Wer mitmachen will, kann einfach jeden Montag um 19 Uhr den Helferabend im Malteser Quartier, Quellenstr. 4, besuchen oder sich melden unter info@malteser-bad-honnef.de. aa

Bad Honnefer Malteser setzen Drohne ein

Mit einer Spende aus dem PS-Zweckertrag finanziert die Stadtsparkasse Bad Honnef den Bad Honnefer Maltesern eine professionelle Flugdrohne. Das Fluggerät soll nun für verschiedene Zwecke und Dienste erprobt werden. Die Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse, Dorit Schlüter, übergab das neue Fluggerät an den Malteser-Stadtbeauftragten Dr. Andreas Archut und Lucca Musconi, der künftig gemeinsam mit Malte Daniels bei den Maltesern für die Betreuung des neuen Einsatzmittels verantwortlich sein wird.

Bislang gibt es bundesweit nur wenige Malteser-Gliederungen, die Drohnen in ihren Diensten einsetzen. Andreas Archut sagt: „Wir wollen in den kommenden Monaten Erfahrung mit der Drohne sammeln. Sie ist vielseitig einsetzbar, vor allem natürlich für die Lageerkundung.“ So könne die Einsatzleitung bei Sanitäts- und Katastrophenschutz-Einsätzen mittels Drohne schneller einen Überblick über weitläufige Einsatzstellen verschaffen. Auch sei es mit Hilfe einer Drohne leichter möglich, die Größe von Menschenmengen abzuschätzen, bei der Personensuche zu helfen und einen Einblick in schlecht zugängliche Bereiche zu erhalten.

In den Einsatzdiensten soll die Drohne zunächst probeweise zum Einsatz kommen. Dazu wollen die Malteser jetzt Mitglieder in der Handhabung des Fluggeräts schulen. Lucca Musconi und Malte Daniels, der sich als Geowissenschaftler mit Fernerkundung unter anderem mittels Drohnen beschäftigt, haben es übernommen, sich um das neue Aufgabengebiet zu kümmern. Der Königswinterer Lucca Musconi hat bereits privat Erfahrung mit der Drohnenfliegerei gesammelt: „Wir stehen in Kontakt mit anderen Hilfsorganisationen und tauschen uns über unsere Erfahrungen aus.“

Die Bad Honnefer Malteser leiten eine von zwei Einsatzeinheiten der Malteser im Rhein-Sieg-Kreis. Sie untersteht direkt der Kölner Bezirksregierung. Beteiligt sind 30 Einsatzkräfte aus Bad Honnef, Hennef, Meckenheim und Siegburg, die alle ehrenamtlich tätig sind. Der vierköpfige Führungstrupp, die aus zehn Helfern bestehende Sanitätsgruppe und der vierköpfige Trupp für Technik und Sicherheit sind im Bad Honnefer Malteser Quartier stationiert.

Dorit Schlüter bei der Übergabe: „ Wir waren gerne bereit, den Maltesern die Anschaffung dieses innovativen neuen Gerätes zu finanzieren. Wir halten es für sehr wichtig, das unsere ehrenamtlichen Helfer mit gutem und zeitgemäßem Material umgehen. Die Bad Honnefer Malteser haben hier sehr frühzeitig eine Chance erkannt, neue Technik zum Wohl der Allgemeinheit zu nutzen. Ein Projekt, das wir gerne aus dem PS-Zweckertrag unterstützen.“

Fotos: Ralf Klodt/MHD