Netzwerk Gewaltfrei


Fördermittel für 2020 können ab sofort beantragt werden
Im kommenden Jahr kann der Stadtjugendring Bad Honnef dank der großzügigen Bereitstellung von Fördermitteln durch das Aalkönigkomitee wieder soziale Projekte finanzieren. 30.000 Euro stehen für 2020 zur Verfügung, mit denen das Netzwerk Gewaltfrei Projekte und Initiativen von Vereinen, Institutionen und Gruppen unterstützen kann. Interessierte können sich ab sofort um eine Förderung bewerben.

Koordiniert vom Stadtjugendring und dem Jugendamt der Stadt Bad Honnef, hat es sich das Netzwerk zur Aufgabe gemacht, Gewaltfreiheit und Inklusion zu fördern. Zu den in diesem Jahr geförderten Projekten gehört unter anderem der Kinderliteraturpreis „My summer for future – Achtsamkeit der Worte“ des Casimir-Verlags, die zweite Ausgabe des inklusiven Fußballturniers der Hohenhonnef GmbH sowie das Projekt „Nein heißt Nein! Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“ vom Frauenzentrum Bad Honnef.

Seit 2014 hat das Netzwerk bereits über 40 soziale Projekte unterstützt, die ohne diese Unterstützung nicht hätten umgesetzt werden können.

Insgesamt sind seit Gründung des Aalkönigkomitees im Jahr 2003 so bereits fast eine halbe Million Euro in die Projektförderung in Bad Honnef geflossen. Interessierte Gruppen, Vereine und Institutionen für das nächste Jahr eine Förderung formlos beantragen, in dem sie eine Projektbeschreibung und einen Kosten- und Finanzierungsplan an den Stadtjugendring Bad Honnef senden.  Gefördert werden Projekte rund um das Thema Gewaltprävention unter Jugendlichen in und um Bad Honnef.

Die Frist für neue Anträge ist der 1. Januar 2020. Bei Fragen steht Marius Nisslmüller, Vorsitzender des Stadtjugendrings, als Ansprechpartner zur Verfügung: nisslmueller@sjr-honnef.de. Er nimmt auch Anträge entgegen. Anträge per Post sind zu richten an: Stadtjugendring Bad Honnef e.V., Rommersdorder Str. 78, 53604 Bad Honnef. mp

30.000 Euro für neue Projekte

Netzwerk Gewaltfrei

Dank der großzügigen Förderung durch das Aalkönigkomitee können in diesem Jahr insgesamt neun Projekte über das Netzwerk Gewaltfrei in Bad Honnef realisiert werden. Alle Projekte haben dabei ein Ziel: ein gewaltfreies Miteinander insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Das Aalkönigkomitee fördert seit nunmehr 16 Jahren gemeinnützige Projekte. Seit 2014 konzentriert sich das Komitee auf den Bereich Gewaltprävention bei Jugendlichen. Gemeinsam mit dem Stadtjugendring Bad Honnef und dem städtischen Jugendamt wurde eigens das Netzwerk Gewaltfrei aus der Taufe gehoben, das die Mittel verwaltet und interessierte Vereine, Institutionen und Gruppen berät und vernetzt. Seit 2003 konnten bereits rund 450.000 Euro für Projekte im Bereich Jugend und Soziales bereitgestellt werden. Für das laufende Jahr konnte das Aalkönigkomitee insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung stellen.

Unter den neun Projekten, die dieses Jahr fast alle zu hundert Prozent gefördert werden, handelt es sich neben wiederkehrenden Angeboten auch um neue innovative Ideen. Mit „Nein heißt nein! Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“ setzt sich beispielsweise der Verein Frauen für Frauen für mehr Aufklärung ein. Dabei geht es um sexuelle Belästigung, Grenzüberschreitungen sowie die Gefahren von K.O.-Tropfen. Zu diesem Zweck organisiert der Verein Schulungen für Sicherheitspersonal und Veranstalter mit dem Ziel zu sensibilisieren.

Der Karneval, örtliche Clubs und Kneipen sowie Großveranstaltungen auf der Insel stehen dabei im Fokus. Die Organisatoren wollen vor allem eine sichtbare Haltung gegen sexualisierte Gewalt erreichen. Das Frauenzentrum bietet zudem erneut die Stabilisierungsgruppe „Wege zu den eigenen Kraftquellen“ für Frauen nach traumatischen und belastenden Erfahrungen an. Durch das Wiedererlangen des Gefühls von innerer Sicherheit soll den Frauen bei der Verarbeitung ihrer Traumata geholfen werden.

Das Haus der Jugend in Bad Honnef bietet ein Graffiti-Projekt an, das im Rahmen mehrerer Treffen bei den Teilnehmenden ein besseres Verständnis für die gesellschaftskritische Bedeutung von Streetart fördern sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen klären soll. Das Angebot zielt darauf ab, die Selbstwahrnehmung zu vertiefen und den kreativen Prozess bei der Planung eigener Motive zu unterstützen. Am Ende wird dann gemeinsam ein Wand-Motiv entwickelt und am Haus der Jugend gesprayt.

Nachdem im vergangenen Jahr das Haus Hohenhonnef bei der Ausrichtung eines inklusiven Fußballturniers unterstützt wurde, kann sich die eigene Fußballmannschaft dieses Jahr auf eine Revanche freuen. Nachdem die Mannschaft bereits mehrfach gegen andere Teams und auf inklusiven Turnieren der Region spielen konnte, stärkt die Veranstaltung eines eigenen Wettbewerbs vor allem die Freude der Teilnehmenden sowie deren Teamgeist. Das Turnier mit zehn Mannschaften findet im Sommer im Stadion Menzenberg statt.

Die „Kinder Kunst Schule Unkel“ erhält eine Förderung, um einen Kinderliteraturpreis zum Thema „Achtsamkeit der Worte“ durchführen zu können. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren sollen sich literarisch mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzen. Dabei steht ein gewaltfreier Umgang mit Worten und Sprache im Vordergrund. Zugelassen sind Kurzgeschichten, Märchen, Erzählungen, Gedichte und Liedtexte. Eine Kinderjury der Löwenburgschule wird unter der Schirmherrschaft von Christoph Biemann, bekannt durch die „Sendung mit der Maus“, die Texte bewerten und die Sieger in unterschiedlichen Kategorien ermitteln. Alle Siegertexte werden in einem Sammelband zusammengefasst und veröffentlicht.

Einer der „Klassiker“ im Rahmen des Netzwerk Gewaltfrei ist der BAEGI, der Bauspielplatz in Aegidienberg, der jedes Jahr durch den Jugendtreff Aegidienberg organisiert wird. Mit Hammer und Nagel erschaffen Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren gemeinsam und nach eigenen Vorstellungen ein Dorf. Dort werden sie dieses Jahr unter dem Motto „Piraten der sieben Berge“ zu selbstständigen Unternehmern, Arbeitnehmern und verbringen tagsüber ihr Piratenleben mit eigener Währung und eigenen Gesetzen. Diese Ferienaktion findet in den ersten drei Wochen der Sommerferien statt.

Außerdem werden das Tanzprojekt „Meine Welt“ des Vereins Bad Honnef tanzt sowie das vom Haus der Jugend betreute Musikprojekt Rhein Refugees Youngstars großzügig finanziell unterstützt. eb