Wieder „im Ring“

TVETEN NICHT MEHR 25, ABER JUGENDLICH FRISCH!

Nach zwei Rennabsagen aufgrund winterlicher Witterung konnte mit der 53. Adenauer Rundstrecken-Trophy am vergangenen Wochenende der zweite Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie wie geplant bei bestem Wetter durchgeführt werden.

Während sich der in Bad Honnef praktizierende Norweger Dr. Dr. Stein Tveten das Cockpit seines BMW 325i beim ersten Lauf noch mit zwei Franzosen teilte, nahm er das vierstündige Rennen durch die „Grüne Hölle“ der VLN-Variante des Nürburgrings heuer als Einzelstarter in Angriff. 

Schon das Qualifying am frühen Morgen gestaltete sich schwierig. Reichlich onduliertes Blech sorgte für zahlreiche Gelbphasen und „Code 60“-Zonen entlang der Strecke und machten eine erfolgreiche Zeitenjagd zunächst einmal unmöglich. „Sehen wir das Gute“, so der Chef des Einsatzteams Ring-Attack. „Der Doc muss es langsam angehen lassen und die neue Kupplung sanft einfahren.“ Als dies erledigt und die Gelbphasen aufgehoben waren, ging Tveten auf Zeitenjagd. „Die Runde war sicher nicht schlecht, aber wenn ich im Verkehr etwas mehr Glück gehabt hätte, wäre mehr drin gewesen“, so der schnellste Schönheitschirurg Deutschlands. Am Ende der 90-minütigen Session bedeutete ein dritter Startplatz unmittelbar hinter den direkten Konkurrenten eine sehr gute Ausgangsposition für das Rennen.

Im Rennen konnte Tveten diese Position im ersten Stint behaupten. Während der Adrenalin BMW 325i mit dem amtierenden Meister Philipp Leisen vorne einen Vorsprung herausfahren konnte, verfolgte Tveten den Eifelkind-BMW mit Dominic Kulpovicz am Volant wie ein Schatten. Nach acht Runden der erste Boxenstopp: Dabei waren die Jungs von Ring-Attack etwas schneller und Tveten ging als zweiter wieder auf die Strecke, musste aber den Eifelkind-BMW kurz darauf wieder passieren lassen. Beide holten im zweiten Stint etwas auf den Adrenalin BMW auf. „Wir haben das Gefühl, dass Stein schneller könnte, wenn er alleine unterwegs wäre“, so das für die Taktik verantwortliche Team-Mitglied. Um dies zu erreichen, wurde Tveten früher zu einem kurzen Boxenstopp hereingeholt. Mit einem neuen Satz Michelin-Pneus ging es in die zweite Rennhälfte, aber nachdem auch die beiden anderen Teams ihre Stopps absolviert hatten, ergab sich die alte Reihenfolge.

Weil der Positionskampf auf der Strecke so eng und spannend war, konnten die Kontrahenten auch ausführlich im Livestream, normal den GT3-Boliden vorbehalten, bewundert werden. In einem Interview äußerte der Eifelkind-Teamchef dabei die Hoffnung, Tveten werde über die Distanz müde, da er ja schließlich keine 25 mehr sei. Eine Ansicht, die die beiden Moderatoren aufgriffen und feststellten, dass dies zwar richtig sei, der Beauty-Doc aber noch ganz jugendlich aussähe. Ob er da wohl seine ärztliche Kunst an sich selbst ausprobiert und ein wenig nachgeholfen hätte?!? „Während des Rennens haben wir ja keine Zeit, den Livestream zu verfolgen“, schmunzelte Tveten am Sonntag nach dem Rennen, „aber im Nachhinein haben wir uns diese Video-Sequenz zu Gemüte geführt und uns köstlich amüsiert!“ Eine detaillierte Antwort auf die im Raum stehende Frage unterblieb allerdings …!

Zurück zum Renngeschehen. Der enge Dreikampf tobte weiter auf der Strecke. Nach den finalen Boxenstopps sah es in der Tat so aus, dass Tveten sich mit einem dritten Rang würde begnügen müssen, während vorne Jacob Erlbacher und Kevin Wambach Türklinke an Türklinke in die letzte Runde gingen. Der sechste Sinn des Team-Taktikers sollte nicht ganz falsch liegen: „Mal sehen, wer von den beiden aus der letzten Runde wiederkommt.“ In der Tat konnten sich die beiden Kontrahenten ein Mal nicht über die Vorfahrt einigen und der Eifelkind-BMW wurde in einen Dreher geschickt. So gelang Tveten wieder der Anschluss und er konnte sein ehemaliges Team-Mitglied Kevin Wambach kurz hinter dem Galgenkopf zu Beginn der – endlos – langen Geraden überholen. Stoßstange an Stoßstange ging es über die Döttinger Höhe. „Ich habe ihn mehr als formatfüllend im Rückspiegel gehabt und ihm die Türe zugemacht“, schildert Tveten die letzten Meter. „Im Tiergarten habe ich das Gas voll stehen lassen und dann fast den Bremspunkt für die Hohenrain-Schikane verpasst. Aber alles gut gegangen! Auf der Zielgeraden habe ich die Lücke links geschlossen und das wars! Ein toller Fight, der echt Laune gemacht hat!“ An der Boxenmauer ebenso wie in der Box ließen alle Teammitglieder ihrer Begeisterung und den tollen Kampf und die ebensolche Platzierung freien Lauf, um dann den erfolgreichen Piloten am Parc Fermé in Empfang zu nehmen und zu feiern! „Gar nicht schlecht für einen alten Mann“, schmunzelte Team-Mitglied Patrick Kniebes.

„Nach dem Pech mit dem Verschalter im ersten Rennen der Saison, war das genau die Antwort, die wir gebraucht haben“, resümierte Tveten. „Das hat Lust auf mehr gemacht und zeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig aufgestellt sind. So kann die Saison weitergehen.“ Der nächste Auftritt der „flotten Truppe“ wird am 07. Mai im Rahmen des 24h-Quali-Rennens der Saisonauftakt der RCN Rundstrecken-Challenge sein.

Mission Titelverteidigung gestartet

Am vergangenen Samstag hat Dr. Dr. Stein Tveten die Mission Titelverteidigung in der RCN-Rundstrecken-Callenge auf dem Nürburgring begonnen. Zum ersten Mal nach dem Titelgewinn waren er und das Team Ring Attack dabei wieder auf der legendären Nordschleife des Nürburgrings unterwegs. „Es fühlt sich wirklich gut an, endlich wieder am Steuer des BMW zu sitzen und auf die Nordschleife zu gehen“, so der in Kempten praktizierende Schönheitschirurg aus Norwegen.

Das Wetter jedoch meinte es bei den offiziellen Test- und Einstellfahrten der RCN an diesem Wochenende nicht allzu gut mit den Motorsportlern. Heftiger Regen, Schnee und Hagel bei Temperaturen nur leicht über dem Gefrierpunkt waren alles andere als optimale Bedingungen. Tveten: „Klar, dass wir bei diesen Witterungsverhältnissen keine wirklich neuen Erkenntnisse zum Fahrverhalten gewinnen konnten. Mehr als ein bloßer Funktions-Check war heute nicht möglich.  Das Auto hat keine Probleme gemacht! Ein Gutes aber hatte das Wetter aus meiner Sicht doch: Nach einer gänzlich trockenen letzten Saison konnten wir endlich die Hankook-Regenreifen unter realen Bedingungen testen und uns an diese gewöhnen!“

Ähnlich sahen es auch die beiden Franzosen Gregoire Boutonnet und Laurent Laparra, die für Stein Tveten Motorsport in der VLN an den Start gehen werden, sowie den vor seiner allerersten RCN-Saison stehenden Lars Duckek: „Gerade für mich als Neueinsteiger waren es heute schwierige Bedingungen. Aber so konnte ich mich ohne Druck an das Auto und die Atmosphäre gewöhnen. Die Vorfreude auf die Rennen ist jetzt riesig!“

Ein Schmankerl hat sich der ambitionierte Hobby-Motorsportler noch für die Rennen aufgehoben. Tveten verrät: „Mit dem BMW, mit dem ich im letzten Jahr den Titel gewonnen habe, möchte ich natürlich gerne wieder um die Gesamtwertung kämpfen. Zusätzlich möchte ich mit einem Porsche 991 GT3 aber in diesem Jahr auch in der Gesamtsieger-Trophäe ein Wörtchen mitreden. Zwei so verschiedene Fahrzeuge unmittelbar nacheinander zu bewegen wird sicherlich eine besondere Herausforderung.“

Schon am kommenden Wochenende geht es für Stein Tveten Motorsport und das Team Ring Attack bei den Testfahrten der VLN-Langstreckenmeisterschaft weiter, bevor es dann am 27. März zum ersten Mal bei der 66. ADAC Westfalenfahrt um Meisterschaftspunkte zur VLN gehen wird. hk

Stein Tveten RCN-Meister

„Unglaublich! Direkt im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit Andreas Schmitt und seinem Team Ring Attack werden wir Meister in der RCN Rundstrecken-Challenge! Ich bin absolut glücklich“, so Dr. Dr. Stein Tveten nachdem die Absage des siebten Laufs und das Saisonende feststanden. Und Andreas Schmitt, Teamchef bei Ring Attack, ergänzt: „Die „1“ auf unserem Auto! Das ist mehr als nur ein Traum, der wahr wird! Und das gleich auf Anhieb im ersten Jahr!“

Schon beim ersten Saisonlauf deutete die Kombination ihr großes Potential an, auch wenn das letzte Quäntchen Glück noch fehlte: Zeit- und punktgleich mit dem Klassensieger, immerhin auch kein Geringerer als der amtierende Meister, Zweiter in der am stärksten besetzten Klasse V4 der seriennahen Produktionswagen bis 2500 ccm. Einmal warm geworden, war Tveten nicht mehr zu stoppen: Egal in welchem Format die Leistungsprüfung auch abgehalten wurde, der Sieger in der V4 hieß vier Mal in Folge Stein Tveten. „So deutlich wie das klingt, war es aber keineswegs immer! Ich habe bei jedem Lauf in jeder Sprintrunde absolut pushen müssen. Die Konkurrenz in der V4 war auch in diesem Jahr enorm stark und das Feld eng beisammen“, so Tveten.

Dass diese Einschätzung vollkommen richtig ist, bekam Tveten dann beim sechsten Lauf hautnah spüren, musste er sich doch nach beinhartem und engem Kampf inklusive Lackaustausch den ärgsten Widersachern beugen und nach vier Siegen wieder einmal mit Platz zwei zufriedengeben! „Danach waren alle im Team ziemlich angefressen. Während in der V4 weniger Teilnehmer an den Start gingen als auf der Starterliste aufgeführt, war es bei unseren Verfolgern aus der Klasse H3 genau umgekehrt! Und unser Taktikfuchs, der mich im Rennen noch fortwährend eingebremst hatte, weil ein zweiter Platz doch ausreichen würde, um die Tabellenführung zu bewahren, rechnete uns vor, dass die Führung Geschichte sei: 0,02 Punkte Rückstand auf das Opel Kadett Duo! Trotzig haben wir uns alle im Team geschworen, dann eben beim nächsten Lauf zurückzuschlagen“, blickt Tveten zurück. „Das Gefühl war trotzdem echt bescheiden!“ Erst am nächsten Tag, beim Blick auf die offizielle Tabelle stellte sich heraus, dass Taktiker Kniebes nur in der Spalte verrutscht war: Ein Teilnehmer mehr in der Klasse bedeutete 0,04 Punkte mehr und machte so aus 0,02 Punkten Rückstand einen ebensolchen Vorsprung! „Zum Glück war das wirklich sein allereinziger Fehler in der ganzen Saison! Ob Wetter und Reifen, Taktik vor oder während des Rennens, sonst lag er immer goldrichtig! Deshalb haben wir auch Milde walten lassen und ihm verziehen“, zeigte sich Tveten gnädig gestimmt!

Nachdem die Kreisverwaltung des Landkreises Ahrweiler aufgrund der Corona-Fallzahlen für den siebten Lauf keine Durchführungsgenehmigung erteilen konnte, kam die Saison zu einem vorzeitigen Ende. Schmitt: „Schade, wir wären das Rennen gerne gefahren! Denn mit unserer Renn-Erfahrung aus der VLN hatten wir uns über die Distanz wirklich gute Chancen ausgerechnet! Aber natürlich sehen wir das jetzt erleichtert mit einem lachenden und weinenden Auge!“

„Ich möchte mich bei allen im Team bedanken! Wenn auch der Blick auf die Tabelle immer den Fahrer in den Fokus rückt, so ist ein solcher Erfolg nur mit einem fantastischen Team im Rücken möglich! Jeder einzelne „Ring-Attacker“ war immer mit Feuereifer dabei und hat im Verlauf der Saison stets sein Allerbestes gegeben! Danke dafür! Ich freue mich schon riesig auf die kommende Saison mit dem Team!“

Teamchef Andreas Schmitt wagt abschließend einen Ausblick: „Das Ziel, den Titel erfolgreich zu verteidigen, wird angesichts der Konkurrenz sicher schon eine große Herausforderung! Aber nachdem wir uns in dieser Saison nur auf ein „goldiges“ Auto konzentriert haben, wollen wir im kommenden Jahr unsere Kapazitäten nutzen und als Team weitere top vorbereitete BMW in den Klassen V4 und H4 an den Start bringen. Ein arbeitsreicher Winter steht uns bevor, bis dann im kommenden Frühjahr die Saison wieder beginnt.“ hjk

Bad Honnefer Rennteam jubelt

Stein Tveten Motorsport erringt Gesamtsieg beim 3. RCN-Lauf auf dem Nürburgring

Im Fahrerlager nach dem Rennen herrschte zunächst noch ungläubiges Staunen, dann brach sich der freudige Jubel Bahn. „Das wir hier und heute die Klasse gewinnen würden, nachdem unser Reifenpoker aufgegangen war, stand früh fest, dass wir aber – gegen viele, deutlich leistungsstärker Konkurrenten – auch noch den Gesamtsieg erringen konnten, ist einfach nur unbeschreiblich,“ so ein freudestrahlender Dr. Dr. Stein Tveten im Ziel im Kreise seines Teams.

Aber der Reihe nach: Vor dem Start am frühen Nachmittag sah es eigentlich stets so aus, als würde der dritte Lauf zur RCN-Rundstrecken-Challenge, der im Rahmen des 24h-Quali-Rennens ausgetragen wurde, bei trockenen Bedingungen gestartet: Das Wolkenbild und alle Wetter-Apps waren eindeutig! Als die 170 Teilnehmer auf der Start- und Zielgeraden des Nürburgrings aufgereiht waren, zeigte sich aber einmal mehr, dass der Nürburgring mit keiner Wetter-App zu erfassen ist. Es regnete heftig, und so mussten die Teams noch in der Startaufstellung hektisch auf Regenreifen wechseln.

Wie bereits beim ersten Lauf fuhr Holger Kroth den Start auf dem Porsche 991 des Bad Honnefer Teams Stein Tveten Motorsport. Schon sehr bald zeigte sich, dass der Porsche und die Hankook-Regenreifen kein Traumpaar bilden: „Im Porsche haben wir kaum Gewicht auf der Vorderachse, deshalb kommen die 19“-Vorderreifen nicht in das Temperaturfenster, in dem sie gut arbeiten und Grip aufbauen. Ich bin mehr gerutscht als gefahren und habe dann entschieden, kein Risiko einzugehen,“ so ein sichtlich frustrierter Kroth. Mit einem Rückstand von 58 Sekunden auf den Klassenführenden David Binkowska kam er nach sechs Runden an die Box, um den Porsche an Tveten zu übergeben.

Und jetzt zahlte sich die Routine und Erfahrung des Teams aus. Mit In- und Outlap stehen den Teams 48 Minuten für den Boxenstopp zur Verfügung. Während das Gros der Teilnehmer den Wetterprognosen vertrauend auf weiteren Regen baute und die Fahrt zügig wieder aufnahm, hatten Tveten und sein Taktikverantwortlicher abgesprochen, die zur Verfügung stehende Zeit auszunutzen und die Wetterentwicklung abzuwarten. Mehrfach mühte der Taktiker seine 125 Kg Kampfgewicht auf das Dach der Boxenanlage, um von dort den Wolkenzug zu beobachten. Fazit: „App hin, Prognose her, es wird nicht regnen!“ Als dann auch die Hankook-Ingenieure zu Slicks rieten, so der Fahrer es sich zutraute, mit den schwierigen Mischverhältnissen klar zu kommen, entschieden Tveten und Kniebes kurz vor Ende des Boxenstopp-Fensters dann: „Ok, wir gehen das Risiko ein und ziehen profillose Slicks auf! Sieg oder Streichresultat, Sekt oder Selters!“

Schon nach der ersten Runde war klar: Für den Moment waren Slicks die goldrichtige Wahl! Es durfte nur nicht mehr zu regnen anfangen. Nach drei weiteren Runden, in denen Tveten mit großer Fahrzeugbeherrschung die Reifenvorteile beherzt in exzellente Rundenzeiten umzusetzen vermochte, war ein überzeugender Gruppensieg in trockenen Tüchern.

Nach den doch recht bitteren Erfahrungen des letzten VLN-Laufs entschied der Taktiker an der Boxenmauer, nunmehr auf Nummer sicher zu gehen: „Besser etwas Vorsprung opfern und nachtanken, als die letzte Runde wieder nur im Notlauf zu beenden und den Sieg zu verspielen.“

Mit 15 Extra-Litern zu günstigen € 2,30/Liter konnte Tveten auch die letzte Runde bis ins Ziel genießen.

„Wir haben hier oben am Ring schon sowohl bittere Pleiten erlebt als auch tolle Siege – auch beim 24h-Rennen – eingefahren! Aber der Erfolg hier und heute ist ganz, ganz hoch einzuschätzen und zählt mit zu den schönsten Momenten in meiner Zeit als Rennfahrer,“ so das Fazit Tvetens. „Normal hast du gegen die leistungsstarken Specials in der Gesamtwertung mit einem seriennahen Produktionswagen keine Chance. Du musst auf solche Bedingungen wie heute hoffen, die dir in die Karten spielen. Und als die Chance heute da war, haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen und erstmals seit 2015 wieder einen Serienwagen auf P1 im Gesamtklassement gestellt. Einfach nur geil!“

Mit dem zweiten Sieg im zweiten Renen übernahmen Tveten/Kroth auch die Führung im Gesamtsieger-Cup. „Die Saison ist bisher wirklich gut gelaufen, auch dank der exzellenten Vorbereitung des Porsche, für die Holger verantworlich zeichnet,“ lobte Tveten seinen Co-Fahrer. „Wir funktionieren als Team und sicher wird der Erfolg uns weiteren Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben. Gewinnen ist einfach viel, viel besser als Verlieren – gerade auch für die Motivation“

Weiter geht es jetzt übrigens an Fronleichnam mit dem nächsten Lauf zur RCN-Rundstrecken-Challenge, dann im Rahmen des legendären 24h-Rennens auf dem Nürburgring.                                                                                              H.J.Kniebes

Ein fast perfektes Comeback

STEIN TVETEN MOTORSPORT: Ausrutscher auf regennasser Strecke

Mit dem 3h-Rennen „Schwedenkreuz“, dem achten Wertungslauf zur RCN Rundstrecken-Challenge, ging die Saison 2018 auf dem Nürburgring zu Ende. Mit zwei BMW 325i E90 am Start war auch Stein Tveten mit seinem in Bad Honnef beheimateten Team. „In dieser Saison sind wir leider nur sehr sporadisch an den Start gegangen, da das Re-Branding aller meiner geschäftlichen Aktivitäten in Deutschland und Skandinavien Vorrang und volle Konzentration erforderte. So wurde auch aus aesthetic racing ‚Stein Tveten Motorsport‘.“

Trotz nur gelegentlicher Einsätze in diesem Jahr konnte der Teamchef in der mit 19 Teilnehmern wieder einmal am stärksten besetzten Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2.500 ccm Hubraum direkt eine erste Duftmarke setzen: Trainingsbestzeit! Auf feuchter Strecke mit relativ abgefahrenen Regenreifen ließ er sowohl seinen norwegischen Landsmann Oskar Sandberg als auch die bereits als Meister festehenden Matthias Unger/Christopher Rink hinter sich. Auf Startplatz vier folgte dann schon der zweite BMW des Teams mit den Brüdern German und Sebastian Tauber. „Ich fahre gerne bei Nässe, dann ist die Nordschleife eine noch größere Herausforderung“, so Tveten.

Bis zum Rennstart am frühen Nachmittag war die Strecke dann aber abgetrocknet und alle zu Rate gezogenen Wetter-Apps meldeten keine weiteren Niederschläge, so dass das gesamte Feld auf profillosen Slicks an den Start ging. Ganz wie von den Taktikern im Team vorgegeben hielt sich Tveten am Start zurück und musste nicht nur Sandberg, sondern auch noch Unger, seinen Teamkollegen und dem Sorg-BMW den Vortritt lassen.

Schon nach vier Runden aber zeigte der für seine Wetterkapriolen berüchtigte Nürburgring wieder einmal, dass die richtige Wetter-App für sein Territorium erst noch erfunden werden muss: Regen setzte ein, zunächst sehr zaghaft, dann aber immer stärker. Wie fast alle Teilnehmer wechselten auch die Brüder Tauber nach fünf Runden auf Regenreifen. Nur äußerst wenige blieben auf Slicks draußen, darunter auch Tveten: „Anfangs waren weite Teile der Strecke noch trocken und in den nassen Passagen verlor ich dank der „Code 60“-Zonen kaum Zeit!“ In der Tat konnte Tveten, ohne Boxenstopp in seiner Klasse in Führung,  seinen Vorsprung sogar noch weiter auf über drei Minuten ausbauen.

Leider funktionierte vom Beginn des Rennens an die Mobilfunk-Verbindung nicht. So konnte die Boxen-Crew ihren Teamchef entgegen aller Überzeugung nicht zum Reifenwechsel an die Box rufen. Und es kam, wie es kommen musste. Bei immer stärkerem Regen verlor Tveten in der Anfahrt auf die Adenauer Brücke die Kontrolle über das Fahrzeug und crashte. Zurück an der Box haderte er mit seiner Entscheidung, nicht auf Regenreifen gewechselt zu haben: „Ich ärgere mich selbst am meisten, aber ohne Verbindung zur Box und daher ohne Wissen über den Stand des Rennens wollte ich den Tankstopp möglichst lange hinauszögern, um zum Schluss nur die Minimalzeit an der Box stehen zu müssen. Heute waren echt unsere Bedingungen und wir hätten mehr aus der Situation machen können, wenn nicht sogar müssen!“ hjk

aesthetic racing Bad Honnef im Glück

Foto:Das siegreiche Team aus Bad Honnef

Klassensieg im Auftaktrennen und Tabellenführung

Man kann wohl kaum behaupten, dass Glücksgöttin Fortuna dem Team aesthetic racing in den letzten Rennen der vergangenen Saison besonders hold gewesen wäre. Ganz am Anfang der neuen Saison ist es sicher noch zu früh, um definitiv sagen zu können, ob sich die zahlreichen Veränderungen und Umstrukturierungen, die Teamchef Stein Tveten seither umgesetzt hat, auszahlen werden, aber besagte Glücksgöttin zeigte sich auf alle Fälle beeindruckt und meinte es beim ersten Lauf zur RCN Rundstrecken-Challenge auf dem Nürburgring, dem Preis der Schlossstadt Brühl, gut, ja sogar extrem gut mit den Bad Honnefer Motorsportlern.

Im Ziel freuten sich Tveten und sein südafrikanischer Partner Kyle Schut mit ihrem Team zunächst über Platz zwei in der Klasse V4 der Tourenwagen bis 2.500 ccm Hubraum. Tveten hatte im ersten Stint vorgelegt und das Auto auf Platz zwei liegend an Schut übergeben, der zwar etwas langsamer unterwegs war, aber das Auto dennoch in der Spitzengruppe halten konnte. Im Ziel dann begann das bange Warten, war das Ergebnis doch so knapp, dass die handgestoppten Zeiten keine Klarheit verschafften und das offizielle Ergebnis abgewartet werden musste.

Dann die Erleichterung: Die Winzigkeit einer halben Sekunde betrug der Vorsprung auf den drittplatzierten BMW 325i des Teams Adrenalin Motorsport. „An die Möglichkeit, hier heute aufs Podium zu fahren, habe ich zu keinem Zeitpunkt während des Rennens geglaubt, denn wir hatten viel zu wenig Leistung“, so Tveten. „Mit nur 210 km/h fehlten uns mindestens 25 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der Döttinger Höhe! Set-up und Bremse aber waren wirklich gut!“

Im Gefühl, wenn auch keinen Sieg, so aber doch ein respektables Ergebnis erreicht zu haben, ging es zur Siegerehrung in den Bitburger-Stadl im Eifeldorf. Beim Blick auf den Ergebnisaushang dann die Überraschung: Der vermeintliche Sieger hatte nachträglich eine Sportstrafe von vier Minuten kassiert und fiel so bis auf Rang zehn zurück: Sieg für Tveten/Schut. „Wahnsinn! Wenn mir heute morgen einer Platz zwei garantiert hätte, hätte ich sofort eingewilligt. Der Sieg jetzt ist kaum in Worte zu fassen! Einfach unbeschreiblich“, so ein überglücklicher Schut mit seinem allerersten Pokal am Ring.

Nach dem ersten Siegestaumel gab sich Tveten dann schon wieder realistisch: „Den Sieg heute nehmen wir gerne mit! Gleichzeitig aber müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass wir so viel Glück kein zweites Mal haben werden! In den gut drei Wochen bis zum nächsten Lauf liegt viel Arbeit vor uns. Wir müssen herausfinden, warum das Auto die Leistung, die es auf dem Prüfstand hat, nicht auf die Straße bringt. Sonst stoßen wir mit dem (natürlich alkoholfreien, Anm. der Redaktion) Bit nach dem zweiten Lauf nicht auf den Sieg an, sondern ertränken unseren Frust!“

Da die Klasse V4 mit 22 Startern die größte im Feld der 157 Teilnehmer war, führen Tveten/Schut nun auch die Tabelle der RCN an!

Eine Anekdote wusste Tveten dann noch zum Besten zu geben: „2013 haben wir in der Bad Honnefer Wochenzeitung Mechaniker für das Team gesucht. Gemeldet hat sich auch ein gewisser Hans Kniebes. Er würde zwar nie in ein Auto steigen, an dem er selbst geschraubt habe, aber fotografieren und schreiben könnte er. Nun denn: Fünf Jahre später fungierte er heuer – unter meiner fachkundigen Anleitung – auch als verantwortlicher Schrauber am Siegerfahrzeug! Wenn das mal nicht eine gelungene Fortbildungsmaßnahme ist!“

Dieser erste Lauf zur RCN-Rundstrecken-Challenge fand übrigens im Rahmen des 24h- Qualifikationsrennens statt. Bei diesem 6-stündigen Rennen konnte Ex-Aesthet Yannick Fübrich seine Siegeserie in der Cup-Klasse der BMW 235i im Fahrzeug des Pixum-Teams Adrenalin Motorsport auf nunmehr vier Siege in Serie ausbauen und zählt nun somit zweifelsfrei zu den Favoriten beim 24h-Rennen, das vom 10. bis 13. Mai in der „Grünen Hölle“ stattfinden wird. Wie schon die Jahre zuvor wird die RCN Rundstrecken-Challenge mit ihrem zweiten Lauf an Christi Himmelfahrt wieder den Auftakt der Veranstaltung markieren. hjk

Tabellenführung für „Ex-Aesthet“

VLN-Langstreckenmeisterschaft

Bei strahlendem Sonnenschein und beinahe sommerlichen Temperaturen fand am Samstag der zweite Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft, der weltweit größten Breitensportserie, auf dem Nürburgring statt.

Wie im Vorfeld des 24h-Rennens (10. – 13. Mai 2018) üblich, ließ im bunt gemischten Feld der 175 Starter besonders die Klasse der GT3 Sportwagen keine Wünsche offen. Während sich im Training die beiden gelb-grünen Porsche 911 des Teams Manthey-Racing die erste Startreihe sicherten, deuteten bereits die geringen Zeitabstände auf ein enges Rennen hin. Und in der Tat duellierten sich die werksunterstützten Boliden der vier deutschen Premium-Hersteller mit dem Ferrari der WTM-Equipe, ohne dass sich ein Team entscheidend hätte vom Rest des Feldes absetzen können.

Am Ende setzte sich dann der BMW M6 des Teams ROWE-Racing mit der Fahrerpaarung  Krohn/de Philippi vor dem von Black Falcon eingesetzten Mercedes AMG GT3 von Engel/Metzger/Müller/Christodoulou und dem Falken Porsche der österreichischen Paarung Bachler/Ragginger durch.

Entgegen der ursprünglichen Planung noch nicht am Start war das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten. „Die ganzen Umstrukturierungen haben länger in Anspruch genommen als gedacht und auch der Unfall während der Testfahrten im holländischen Zandvoort hat uns wertvolle Zeit gekostet. Daher haben wir – schweren Herzens – beschlossen, erst beim dritten Lauf in das Geschehen einzugreifen“, erläutert der Teamchef.

Maximal erfolgreich war hingegen ein ehemaliger „Aesthet“: Yannick Fübrich, in den Vorjahren an der Seite von Tveten im seriennahen Porsche 991 in der VLN mehrfacher Klassensieger, startet in diesem Jahr zusammen mit seinem österreichischen Partner David Griessner in einem BMW M235i des Pixum Teams Adrenalin Motorsport. Nachdem sie bereits den ersten Lauf vor zwei Wochen gewonnen hatten, dominierten die beiden die mit 19 Teilnehmern erneut extrem stark besetzte Cup5-Klasse der BMW M235i und gewannen diese souverän mit fast zwei Minuten Vorsprung.

Verdienter Lohn ist die Tabellenführung! „Natürlich freuen wir uns mit Yannick über seinen tollen Erfolg“, so Tveten. „Und ein bisschen stolz sind wir auch, dass er sich in unserem Team mit fahrerisch überzeugenden Leistungen für höhere Aufgaben empfehlen konnte! Wir hoffen und drücken die Daumen, dass er seinen Lauf beibehalten kann!“

Beim ersten Lauf zur RCN Rundstrecken-Challenge am kommenden Wochenende wird dann auch das Bad Honnefer Team aesthetic racing erstmals in das Geschehen in der „Grünen Hölle“ eingreifen und zwei der BMW 325i an den Start bringen. hjk

„aesthetic racing“ Bad Honnef startet durch

Eigentlich sollte am vergangenen Wochenende mit den Test- und Einstellfahrten die neue Saison am Nürburgring eingeläutet werden. Eigentlich, aber Petrus und die Klimaerwärmung machten allen nach fünf-monatiger Winterpause bis in die Haarspitzen motivierten Motorsportlern einen gründlichen Strich durch die Rechnung!

Nun soll an diesem Samstag ein neuer Anlauf unternommen werden. Mit der 64. ADAC Westfalenfahrt startet dann die VLN Langstreckenmeisterschaft auf der schönsten und herausfordernsten Strecke der Welt in eine weitere Saison. Und wieder garantiert das bewährte Erfolgsrezept der populären Breitensportserie packenden Motorsport, bietet das Feld der oft über 160 Rennwagen doch vom biederen Einkaufsflitzer à la Ford Fiesta bis hin zum exotischen Supersportwagen wie zum Beispiel dem Lamborghini Huracán jede Menge Abwechslung.

Und in allen Klassen gibt es immer wieder den Kampf der Amateure gegen die Profi-Rennfahrer, aus dem die Serie ihren speziellen Reiz bezieht. Publikumsnähe wird dabei wie schon immer groß geschrieben, kann man den Rennen entlang der Nordschleife doch gratis folgen und auch der Eintritt von € 15 ins Fahrerlager, der den unmittelbaren Kontakt zu den Fahrern  sogar noch in der Startaufstellung ermöglicht, kann als moderat gelten.

Wieder mit am Start ist auch das in Bad Honnef beheimatete Team aesthetic racing des Norwegers Stein Tveten. „Nach den bescheidenen Ergebnissen in der zweiten Hälfte der letzten Saison haben wir keinen Stein auf dem anderen gelassen,“ so das Wortspiel des Teamchefs. „Sehr zur Freude unseres Motorsportdirektors werden wir in diesem Jahr in der VLN zu unseren Wurzeln zurückkehren und mit einem BMW M3 E36 in der Klasse V5 wieder ein Kraftpaket der bayerischen Marke an den Start bringen, für die sein Herz schlägt!“

Die technische Vorbereitung, als einer der Schwachpunkte des letzten Jahres ausgemacht, wurde in die Hände des in Meckenheim ansässigen Spezialisten Kalf gelegt. „Mit der großen Kompetenz und langjährigen Erfahrung dieses Teams sehen wir uns technisch hervorragend aufgestellt und freuen uns auf die neue Saison. Die V5 ist eine hart umkämpfte Klasse in der wir auf die amtierenden Produktionswagenmeister der VLN treffen, aber vielleicht bedeutet ‚viel Feind‘ am Ende für uns viele Punkte und damit ‚viel Ehr‘,“ wagt Tveten einen Blick voraus.

Yannick Fübrich, im letzten Jahr noch zweiter Fahrer im aesthetic racing Porsche 991, wird die neue Saison im BMW M235i Cup für das Team Adrenalin-Motorsport an den Start gehen. „Wir freuen uns für Yannick, dass er sich mit seinen starken Leistungen für diese Aufgabe empfehlen konnte und wünschen ihm in der hart umkämpften Cup-Wertung alles Gute,“ so Tveten, der die neue Saison zunächst als Einzelstarter in Angriff nehmen wird. „Vier Stunden am Stück hinter dem Lenkrad werden sicher eine Herausforderung, aber ich habe im Winter viel trainiert – auch auf dem Eis – und freue mich auf jede Minute!“ Na, dann kann die neue Saison ja losgehen!

Am Samstag beginnt das 90-minütige Training um 08:30 Uhr, um 12:00 Uhr dann wird der Rennleiter das stark besetzte Feld in drei Startgruppen auf die gewohnte 4-Stunden-Distanz schicken!                                                                       Hans Joachim Kniebes

Knoten geplatzt – aesthetic racing siegt auch in der VLN

Beim dritten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring feierte das Bad Honnefer Team aesthetic racing um Dr. Dr. Stein Tveten den ersten Saisonsieg in dieser Serie. „Unser Porsche lief – endlich – einmal absolut problemlos, beide Fahrer waren schnell unterwegs, die Boxenstopps liefen gut und auch taktisch haben wir nichts anbrennen lassen! Ein verdienter Sieg gegen harte Konkurrenz“, fasste ein strahlender Tveten den Erfolg im Ziel in Worte.

Aber der Reihe nach: Schon beim inoffiziellen Test am Freitag sorgte das Team für ein echtes Highlight abseits des normalen Rennbetriebs. Mit dem Wiesmann MF5-GT kam eine echte Stilikone für die Taxifahrten zum Einsatz – sehr zur Begeisterung der Beifahrern und zur Freude der Fans.

Am Samstag war es dann wieder am Porsche 991 Carrera. Im Qualifying markierte Yannick Fübrich bei sonnigem, aber noch kühlem Wetter mit 8:59.349 Minuten die Trainingbestzeit, über fünf Sekunden schneller als die Dauerrivalen im Porsche Cayman des Mathol Teams, dessen Steuer sich Claudius Karch heuer mit Thorsten Wolter teilte.

Leider konnte Fübrich, der auch den Start fuhr, die optimale Ausgangsposition nicht nutzen, sondern musste Karch im Cayman zunächst den Vortritt lassen. Schon im Verlauf der ersten Runde konnte er die Führung aber wieder erobern und in den Folgerunden auch ausbauen. Über die gesamte Distanz blieben beide Porsche dicht beisammen und lieferten sich einen spannenden und harten Kampf.

Eine Vorentscheidung fiel dann nach dem zweiten Boxenstopp des Cayman, bei dem Karch neue Reifen aufziehen ließ. Äußerst knapp und mit frischer Delle in der Heckstoßstange schaffte es Fübrich, den Cayman hinter sich zu halten, so dass Karch das Potenzial der neuen Gummis nicht ausschöpfen konnte.

Nach weiteren sechs Runden kam Fübrich in die Box und übergab an Tveten. Da der 991 im Vergleich zum Cayman etwas durstiger ist, dauerte der Boxenstopp bei aesthetic racing etwas länger als bei Mathol, so dass es zu einem erneuten Führungswechsel kam. Tveten konnte jedoch Runde um Runde mit vollem Einsatz die Lücke auf Thorsten Wolter, der von Karch übernommen hatte, zufahren und übergab nach fünf Runden wieder in Führung liegend für die letzten vier Runden erneut an Fübrich.

Zwei Runden vor Schluss musste auch der Mathol Cayman mit Wolter nochmals zu einem kurzen „Splash and Dash“-Tankstopp an die Box. Am Boxenausgang noch hinten konnte Fübrich Wolter aber schon bei der Einfahrt auf die Nordschleife ausbremsen und in Führung gehen.

15 Minuten später löste sich die Anspannung und die „Aestheten“ an der Box konnten jubeln, als Fübrich als Erster das schwarz-weiß karierte Tuch sah: Klassensieg in der V6, der auch den Wertungsgruppensieg bei den seriennahen Produktionswagen und einen hervorragenden 25. Gesamtrang bedeutete. Ein perfektes Rennwochenende, denn Fübrich hatte auch noch die schnellste Rennrunde mit 8:59.175 Minuten gefahren.

„Die vielen Führungswechsel und der enge Kampf zeigen klar, dass das heute kein Selbstläufer war. Wir haben aber mit einer tollen Teamleistung und zwei starken Fahrern einen verdienten Sieg errungen“, so Fübrich. „Vom Siegerpodest mit Lorbeerkranz und einer Pulle Schampus auf die Fangemeinde blicken zu können, ist immer wieder toll! Wir haben hart gearbeitet für diesen Sieg und ihn uns wirklich verdient! Danke an alle im Team“, so Tveten nach dem Rennen. „Schon in zwei Wochen werden wir wieder antreten! Vielleicht können wir dann wieder Höhenluft auf dem Siegerpodest schnuppern!“          hjk

Bad Honnefer Rennteam siegt weiter

Vierter Klassensieg im vierten Saisonlauf

Bei ganz und gar Eifel-untypischem Sonnenschein und warmen Temperaturen fand am vergangenen Wochenende der vierte Lauf zur RCN Rundstrecken-Challenge Nürburgring „Um die Westfalen-Trophy“ statt. In der Klasse V6 der seriennahen Produktionswagen bis 3.500 ccm Hubraum konnte sich Dr. Dr. Stein Tveten den vierten Klassensieg der laufenden Saison und damit die maximal mögliche Punkteausbeute sichern.

„Natürlich ist jeder Sieg immer ein schöner Grund zur Freude“, so ein nicht ganz zufriedener Tveten nach der Zielankunft. „Heute aber haben wir uns das Leben unnötig selbst schwer gemacht! Der Luftdruck war deutlich zu niedrig, so dass die Reifen nie ins optimale Temperaturfenster kamen und nie wirklich Grip aufbauten. Im Gegensatz zum vorherigen Lauf musste ich heute wirklich hart um den Sieg kämpfen und richtig pushen!“

Am Ende konnte Tveten sogar von Glück sagen, nicht von einem schleichenden Plattfuss zu einem zusätzlichen Boxenstopp gezwungen worden zu sein. In der Auslaufrunde verlor der vordere rechte Reifen nämlich deutlich Luft, Tveten erreichte aber dennoch das Parc Fermé. Verblüffte Gesichter gab es schon vorher an der Boxenmauer: Zum ersten Mal in dieser Saison war ein Konkurrent in einer einzelnen Runde schneller als der „Doc“. Da dieser aber im ersten Teil des Rennens vor dem Boxenstopp mit 75 Sekunden ein ausreichend großes Polster herausgefahren hatte, reichte es im zweiten Teil mit stark abbauenden Reifen, den Vorsprung zu verwalten. Im Ziel trennten Tveten immer noch satte 36 Sekunden vom zweitplatzierten Bremer Matthias Mettlich im Mathol Cayman S.

Ebenfalls in der V6 trat bei seinem ersten Start Christoph Hoffmann in einem vom Team Black Falcon eingesetzten Porsche 991 Carrera an. „Es hat  richtig Spass gemacht und ich habe von meinem erfahrenen Instruktor Tim Scheerbarth so manches lernen können! Gerne wieder,“ so der zweite Bad Honnefer im Starterfeld.

Den Erfolg für aesthetic racing komplettierte Kyle Schut, der mit der Unterstützung seiner Frau und der beiden Söhne in der Klasse RS4 mit dem BMW 325i E90 einen tollen dritten Platz einfahren und damit den kontinuierlichen Aufwärtstrend seit Saisonbeginn eindrucksvoll fortsetzen konnte. „Das Auto war super vorbereitet und es hat heute wirklich Spass gemacht auf der Strecke. Ich gewinne immer mehr Vertrauen und kann mich sicher auch von den Zeiten noch weiter steigern,“ so der in der Schweiz lebende Südafrikaner.

Als einer von lediglich zwei Fahrern im gesamten Starterfeld konnte Tveten bisher alle vier Saisonläufe in seiner Klasse für sich entscheiden und verbringt so die fünf Wochen bis zum nächsten Saisonlauf auf dem hervorragenden zweiten Platz der Gesamtwertung, in der Senioren-Wertung, teamintern auch als „Rollator-Cup“ bekannt, führt er sogar deutlich. „Ein vorderer Tabellenplatz ist natürlich immer schön! Da aber in einigen Klassen mehr Teilnehmer an den Start gehen und die jeweiligen Klassensieger so mehr Punkte erhalten, werden wir nur dann eine Chance haben, die Gesamtsaison so weit vorne abzuschließen, wenn die anderen patzen,“ bleibt Tveten realistisch. „Wir konzentrieren uns weiterhin auf uns und unsere Leistung und werden hoffentlich aus den Fehlern, die wir heuer gemacht haben, lernen! Dann sollten wir noch den einen oder anderen Erfolg feiern können!“ hjk