Von Putzplänen bis Mülltrennung

Fit für die Wohnungssuche war das Thema einer besonderen Schulung, zu der der Fachdienst Asyl der Stadt Bad Honnef und das Netzwerk „Bad Honnef hilft“ die bei uns lebenden anerkannten Flüchtlinge jetzt in das Internationale Begegnungszentrum OASE in Selhof eingeladen haben.

Kerstin Bender von der Verbraucherzentrale NRW erklärte an diesem Abend in einfachen Worten wichtige Begriffe aus Vermietungsangeboten und Mietverträgen und welche  finanziellen Verpflichtungen sich aus einem Mietverhältnis ergeben. Nachdrücklich wies sie die über 30 interessierten Zuhörer auch auf die Bedeutung einer persönlichen Haftpflichtversicherung hin.

Ergänzt wurden ihre Ausführungen durch Informationen darüber wie deutsche Vermieter sich ein gutes Mietverhältnis vorstellen. Dazu waren im Vorfeld mehrere Bad Honnefer Makler, private Vermieter und ein Immobilienverwalter befragt worden. Nach der Veranstaltung bekamen die Teilnehmer von der Stadt Bad Honnef einen „Mieterführerschein“ ausgestellt, in dem alle besprochenen Themen aufgeführt sind: Von der Mülltrennung über Hausordnungen, Instandhaltung der Wohnung, Putzpläne und  Ruhezeiten bis zum Zusammenleben mit den anderen Mietern im Haus. bs

Gospelchor `n Joy spendet für „Oase”

FOTO: Strahlende Gesichter: Chorleiter Johannes Weiß (vordere Reihe links) überreicht den großzügigen Spendencheck an Hans-Joachim Ewald und Thomas Kollritsch (beide vom „Ökumenischen Netzwerk Integration e.V.“ (Text: Christoph Arens, Foto: Annette Hillebrand)

Der Bläck-Fööss-Song „Unser Stammbaum“ ist in den vergangenen Monaten so etwas wie ihre Hymne geworden. Doch der Gospelchor `n Joy der Evangelischen Kirchengemeinde in Bad Honnef will nicht nur das Lob der Vielfalt singen, sondern auch etwas dafür tun.

1.000 Euro aus den Einnahmen der Adventskonzerte vom vergangenen November hat der Chor jetzt dem „Ökumenischen Netzwerk Integration e.V.“ gespendet. Das Geld soll dem Begegnungszentrum „Oase“ und seinen Integrationsprojekten zu Gute kommen.

Bei einer Chorprobe im evangelischen Gemeindehaus überreichte Chorleiter Johannes Weiß den Scheck an den Vorsitzenden des Netzwerks, Hans-Joachim Ewald und den stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Kollritsch. Beide zeigten sich hoch erfreut. Ewald machte deutlich, dass das Netzwerk gerade jetzt auf Spenden angewiesen sei.

In den kommenden Monaten müsse entschieden werden, ob ausreichende finanzielle Mittel vorhanden seien, um den Mietvertrag für die Oase verlängern zu können. Ewald bedauerte, dass es mittlerweile nur noch sehr wenige private Spenden für die Flüchtlingsarbeit in Bad Honnef gebe.

Mit einer Spende können Sie gerne den Verein unterstützen: Sparkasse Bad Honnef: IBAN: DE97 3805 1290 0120 0882 32

 

 

 

Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge gesucht

Foto: Mitarbeitende der Stadtverwaltung Bad Honnef, ehrenamtlich Tätige mit Mitgliedern des Vereins Ökumenisches Netzwerk Integration und Vermieterin werben dafür, freie Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge zu vermieten – v. l. Faiz Daud, Klaus Katzenberger, Wally Feiden, Ulrike Wilhelmy, Nadine Batzella, Rita Pütz, Felix Trimborn, Erste Beigeordnete Cigdem Bern, Franz Gunkel, Hans-Joachim Ewald.

Bei anerkannten Flüchtlingen handelt es sich um Menschen, die in ihrem eigenen Land aus politischen oder anderweitigen Gründen verfolgt werden und deshalb in einem anderen Land um Aufnahme und Schutz gebeten haben. Während „Asylbewerber“ jene Personen sind, bei denen das laufende Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, ist dies bei Asylberechtigten der Fall.

Hat dieses Verfahren ergeben, dass sie tatsächlich die Voraussetzungen für den Flüchtlingsstatus gemäß der Genfer Konventionen erfüllen, so sind sie anerkannte Flüchtlinge – und somit asylberechtigt. Heißt: Von 450 in Bad Honnef lebenden Flüchtlingen, sind mittlerweile 116 Menschen „anerkannt“. Und diese suchen nun eine Wohnung in der Stadt.

Ein nächster, ganz wichtiger Schritt zur Integration. Bei einem Treffen in der „Oase“ (Foto) machten das Ökumenische Netzwerk Integration und die Stadt Bad Honnef deutlich, wie wichtig eine stabile Wohnsituation für die neuen Mitbürger ist.

Wohnungsinhaber können sich nun mit Rita Pütz, Telefon: 02224 900 030, oder mit Felix Trimborn Telefon 02224 184 185, in Verbindung setzen. Flüchtlinge werden von ehrenamtlichen Paten betreut, so hat jeder Vermieter einen zusätzlichen Ansprechpartner. bö

Franka Peikert organisiert Kunstwerkstatt

Projekt-Förderung des Aalkönigkomitees.


Im Jahre 2003 wurde die Aalkönigsidee zum Erhalt des renovierungsbedürftigen Aalschokkers Aranka geboren. Die Bad Honnefer Bürger um Helmut Kloss, Klaus Wirtgen, Johannes Wahl, Michael Gerdes, Heinz Wameke und Friedhelm Ost setzten sich danach das Ziel, mit dem Reinerlös eines einmaligen Festes die Restaurierung des Bad Honnefer Wahrzeichens zu sichern. Diese zunächst fixe Idee nahm rasch Konturen an. So setzte sich das Komitee nach der erfolgreichen Restaurierung das langfristige Ziel, gezielt Projekte im Bereich „Jugend und Soziales“ zu fördern. Nach nunmehr 14 Aalkönigsjahren ist das Komitee stolz, mit diesem Engagement bislang insgesamt knapp 300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 350.000 € unterstützt zu haben. Allein im letzten Jahr konnten über 55.000 € für Jugend- und Integrationsprojekte zur Verfügung gestellt werden.

Gewaltprävention

Seit dem Jahr 2014 konzentriert sich das Komitee verstärkt auf den Bereich „Gewaltprävention bei Jugendlichen“. Es hat zu diesem Thema gemeinsam mit dem Stadtjugendring Bad Honnef das Netzwerk „Gewaltfrei“ gegründet, in dem sich die Verantwortlichen regelmäßig über ihre Projekte und Ergebnisse austauschen und weitere Ideen entwickeln. Auch für das Jahr 2017 stehen erneut 10 Projekte im Rahmen des Netzwerks „Gewaltfrei“ auf dem Jahresprogramm. Über die regelmäßige Projektarbeit des Netzwerks „Gewaltfrei“ hinaus ist das Aalkönigkomitee
vor allem in der aktuellen Flüchtlingssituation – bemüht, wichtige Integrationsprojekte finanziell zu unterstützen. Das Komitee setzt sich dabei zum Ziel, jungen Menschen vor Ort die Möglichkeit zu geben, durch konkrete Inhalte und Projekte Anschluss zu finden und sich so in die Bad Honnefer Gesellschaft zu integrieren. So hat das Komitee bereits den Malteser Hilfsdienst (Erste-Hilfe-Kurse für Flüchtlinge) und die „Rhein Refugee Youngstars“
einem Musikprojekt, in dem Flüchtlinge und heimische Jugendliche gemeinsam unter der Anleitung von Bandcoaches in einer Musikband musizieren – finanziell unterstützt.

NEU: Kunstwerkstatt

Für das Jahr 2017 plant das Aalkönigkomitee gemeinsam mit dem Verein Ökumenisches Netzwerk Integration e.V. und unter der Leitung der Künstlerin Franka Peikert die Realisiation einer integrativen Musik- und Kunstwerkstatt. Der Verein Ökumenisches Netzwerk Integration e.V. wurde im Jahr 2015 mit dem Ziel gegründet, Flüchtlinge und Migranten, die sich in Bad Honnef aufhalten, in die Gesellschaft zu integrieren und Perspektiven zu eröffnen. Dreh- und Angelpunkt ist hierfür das ökumenische Begegnungszentrum „Oase“ in Selhof.

Dort kann ab April 2017 ein Kellerraum der ehemaligen Sparkassenfiliale für künstlerische Kreativität genutzt werden. Franka Peikert hat im Rahmen der intensiven Vorbereitung in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Künstlern aus Bad Honnef und der Region von der Idee einer Musik- und Kunstwerkstatt begeistern können und einen überwältigenden Zuspruch erfahren.

Ab April sind bislang 8 Workshops mit verschiedenen Künstlern geplant. Die Workshops finden – abhängig von der Verfügbarkeit der Dozenten – entweder an regelmäßigen Terminen in der Woche oder an Wochenenden statt. An den Kursen teilnehmen dürfen alle, die sowohl an Kunst und Musik als auch an dem Kennenlemen anderer Menschen und Kulturen interessiert sind. Die Teilnehmer der Kurse leisten ausschließlich einen Beitrag für das benötigte Material. Die Honorare der Dozenten trägt das Aalkönigkomitee Bad Honnef, um so dieses Integrationsprojekt zu fördern. Anmeldungen und Informationen bei: Franka Peikert, Telefon 02224/ 76427. cw

Milan Sladek in der Selhofer „Oase“

Auf Einladung der Caritas Bad Honnef gastierte der weltberühmte Pantomime Milan Sladek am Sonntagabend in der Selhofer „Oase“. Der längst etablierte Kommunikationstreff zwischen Flüchtlingen und Einheimischen erlebte damit ein absolutes Highlight seines jungen Bestehens. Die „Oase“ war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sehr ausgewogen: 50 Prozent Einheimische, 50 Prozent Flüchtlinge.

1974 eröffnete Milan Sladek mit dem Theater Kefka das einzige festansässige Pantomimentheater Westeuropas. Insgesamt 45 eigene Inszenierungen und unzählige Gastspiele aus aller Welt gingen über die Bühne dieses Theaters, das sich rasch zu einem weit über die Grenzen Europas hinauswirkenden Treffpunkt der Pantomimen entwickelte.1976 fand, auf Initiative Milan Sladeks, das l. Internationale Pantomimenfestival „Gaukler“ statt. Sein Erfolg war so überwältigend, dass es bis 1987 jeden Herbst stattfand, veranstaltet vom Theater Kefka und der Stadt Köln; unter vergleichbaren Treffen in Europa ist es heute das traditions- und umfangreichste.

Von Oktober 1987 bis Oktober 1992 wirkte Milan Sladek als Professor an der Folkwang-Hochschule in Essen. Seit 1994 bis 2002 war Milan Sladek Direktor des THEATERS ARENA, des Internationalen Instituts für Bewegungstheater in Bratislava. Im Herbst 1996 bis 2002 fand dort das 1. Internationale Pantomimenfestival KAUKLIAR 96 statt. 2010 bekam er den Preis für sein Lebenswerk (Europäisches Festival des Humors und der Satire Kremnica Gags, Slowakei).Seit einigen Jahren ist Köln wieder die Ausgangsbasis für Milan Sladeks Arbeit. bö/eb