„Sicherheit im Fokus“

Jahresgespräch Polizeipräsident Gerd Hoever und Stadt Bad Honnef

Polizeipräsident der Kreispolizeibehörde Bonn Frank Hoever besuchte die Stadt Bad Honnef, um wie jedes Jahr das Gespräch mit Verwaltungsleitung und Mitarbeitenden des Ordnungsamtes zu führen. Er kam mit erfreulichen Statistiken: Die Gesamtkriminalitätsrate ist leicht rückläufig.

Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Bei diesem Gespräch steht die Sicherheit im Fokus. Die Ergebnisse der Auswertungen der Statistiken sind gut. Die Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt der Stadt Bad Honnef funktioniert ausgezeichnet. Wir haben Punkte gefunden, die wir gemeinsam aufarbeiten wollen, um uns gegenseitig zu stärken.“

Der Polizeipräsident Frank Hoever kann aber auch ein Lob für die Vorbeugung gegen Straftaten aussprechen. Dafür gibt es zwei Faktoren: Zum einen sind die Menschen sensibler und erkennen, wenn eine Straftat vorbereitet wird. Zum anderen sind Häuser technisch besser gesichert. Die Menschen investieren in die Sicherheit. Hier macht der Polizeipräsident darauf aufmerksam, dass es sinnvoll ist, auch den Zugang zum Keller gut zu sichern.

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität und Straftaten gegen sexuelle Selbstbestimmung, vor allem gegen Kinder konnte durch intensive Polizeiarbeit Fahndungserfolge erzielt werden Durch die Befragung und Auswertung der Handydaten der Tatverdächtigen konnten weitere überführt werden. Sie werden zwar als Plus in der Statistik geführt, dennoch ist es eine positive Entwicklung. Polizeipräsident Frank Hoever erklärte, dass einige Straftaten erfolgreich aus dem Dunkelfeld geholt worden seien. 

Die Zahl der Verunglückten und Verletzten im Straßenverkehr ist leicht gestiegen. Weder in diesem Jahr noch im Jahr davor gab es einen Verkehrsunfall, der für Beteiligte tödlich endete. Bei den Fahrradfahrenden gab es mehr Verletzte. Wahrscheinliche Ursache ist die Nutzung von Pedelecs, deren Geschwindigkeit nicht richtig eingeschätzt wird und mit denen die Fahrenden nicht umgehen können. Ein E-Scooter-Unfall ist zu verzeichnen. Motorradunfälle werden häufiger. Unfallschwerpunkte gibt es in Bad Honnef nicht – auch nicht im Schmelztal, weil hier die Unfälle unterschiedliche Ursachen haben.

Dem Wunsch der Ordnungsamtsmitarbeitenden nach Fortbildung, eventuell gemeinsam mit den Mitarbeitenden von Königswinter kann der Polizeipräsident entsprechen. Die Mitarbeitenden wollen lernen, wie sie sich selbst besser schützen und Hilfsmittel einzusetzen sind.

Außerdem wird die Polizei eine Statistik übermitteln, wo in Bad Honnef Fahrräder schwerpunktmäßig gestohlen werden, damit Vorkehrungen wie beispielsweise Videoüberwachung getroffen werden können. Der Polizeipräsident Frank Hoever rät dazu, sein Fahrrad mit guten Schlössern zu befestigen und es zu registrieren. Den Fahrradpass gibt es auch als App. Dann können von der Polizei sichergestellte Fahrräder zugeordnet werden.

Auch der Fall ist vermutlich aufgeklärt, bei dem unter anderem auch in der Bad Honnefer Innenstadt die Reifen von zahlreichen Autos zerstochen worden waren. Insgesamt fußt die Polizeiarbeit in Bonn und Bad Honnef auf einem guten und ausgearbeiteten Konzept für Personaleinsatz und Arbeitsschwerpunkten.

Die Polizei unterstützt und berät gerne, wenn es um Einbruchsschutz geht – die Aktion „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ läuft schon seit einigen Jahren. Informationen gibt es hier: https://bonn.polizei.nrw/artikel/aktionstag-einbruchschutz

Polizei Nordrhein-Westfalen Bonn: https://bonn.polizei.nrw/

Foto: Vor dem Jahrespolizeigespräch im Bad Honnefer Rathaus – v. l.: Büroleiter Jörg Pfefferkorn, EPHK Gerd Peter, Bürgermeister Otto Neuhoff, Polizeipräsident Gerd Hoever, Erster Beigeordneter Holger Heuser, vom Ordnungsamt der Stadt Bad Honnef: Thomas Breutigam, Leiter Christoph Heck, Annette Engels

Christine Pfalz 

Aus dem Alltag von Polizei und Zoll

Nach einer intensiven Einsatzvorbereitung durch die Bonner Polizei fanden am vergangenen Donnerstag (08.10.2020) in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr umfangreiche Kontrollmaßnahmen entlang der A61 statt. Logistische Unterstützung bei der Großkontrolle leisteten rund 20 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks der Ortsverbände Bornheim, Euskirchen und Köln-Porz. Insgesamt waren an den Kontrollmaßnahmen rund 200 Einsatzkräfte beteiligt.

Der Fokus der Behörden- und länderübergreifenden Aktion, an der auch Polizeibeamte aus Köln und Euskirchen sowie rund -40- Einsatzkräfte des Zolls und acht Mitarbeiter des Bundesamtes für Güterverkehr eingebunden waren, lag einerseits auf der Kontrolle des gewerblichen Güter- und Schwerlastverkehrsverkehrs. Die Beamten überprüften an mehreren Kontrollstellen an der Autobahn die notwendigen Fahrerlaubnisse, die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen, die Einhaltung der europäischen Sozialvorschriften und den technischen Zustand der Fahrzeuge sowie das zulässige Gesamtgewicht. In diesem Zusammenhang wurden im Verlauf des Einsatzes -39- Verstöße von Lkw-Fahrern geahndet. An einer Kontrollstelle in Weilerswist setzte der Zoll einen mobilen Röntgen-Lkw ein, der im Kampf gegen Drogen- und Zigarettenschmuggel Hohlräume in den Fahrzeugen sichtbar machen kann. Bei -20- durchleuchteten Lastkraftwagen machten die Zollbeamten keine verdächtigen Feststellungen. Die Röntgenbilder gaben der Polizei aber wiederum Hinweise in Bezug auf die Sicherung der transportierten Güter im Laderaum der Fahrzeuge.

Ein weiteres Ziel der Kontrollen war die Bekämpfung der Hauptunfallursachen und hier im Besonderen das Führen von Kraftfahrzeugen unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. In -13- Fällen mussten die Beamten Blutproben anordnen, da der Verdacht bestand, dass die Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln standen. Die Blutproben konnten direkt an einer Kontrollstelle in Rheinbach in einem eigens dafür vorgesehen Zelt entnommen werden. Hier liefen auch die Fäden des komplexen Einsatzes in der durch das THW bereitgestellten mobilen Befehlsstelle zusammen. Ein Blutprobenarzt war in den Einsatz eingebunden. In mehreren Fällen fanden die Beamten auch Betäubungsmittel in den kontrollierten Fahrzeugen bzw. bei Fahrern oder Mitfahrern.

In Rheinbach kam auch ein spezieller Dokumentenscanner des Zolls zum Einsatz. Das Gerät bzw. die Software schlug bei vier Führerscheinen und einem Personalausweis an – es waren Fälschungen. Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Urkundenfälschung wurden eingeleitet. Ein 40-jähriger Mann wurde zudem vorläufig festgenommen. Er hatte den gefälschten Personalausweis vorgelegt, der ihn als rumänischen Staatsangehörigen auswies. Nach den ersten Ermittlungen war der Mann tatsächlich aber türkischer Staatsbürger. Es ergab sich der Verdacht des illegalen Aufenthaltes.

Im Visier hatten die Polizisten aber gestern auch reisende Wohnungseinbrecher, die vermehrt in der dunklen Jahreszeit auch über die A61 in die Wohngebiete anreisen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über die Reiserouten, Täterstrukturen und genutzte Fahrzeuge lassen sich dann im Zuge weiterer Ermittlungen nutzen. In fünf Fällen wurden nach verdächtigen Wahrnehmungen sogenannte Beobachtungs- und Feststellungsberichte gefertigt, bei denen zwar keine konkrete strafbare Handlung festgestellt wurde, die aber eine wichtige Grundlage für die „Puzzlearbeit“ der Einbruchsermittler darstellen können.

Insgesamt kontrollierten Polizei und Zoll -384- Kraftfahrzeuge und -401- Personen. Wegen diverser Verkehrsverstöße wurden -54- Verwarngelder erhoben und -78- Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Der Zoll bzw. die Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit leitete in rund -80- Fällen Prüfungen ein, unter anderem wegen des Verdachts von Mindestlohnverstößen. ots

Bad Honnef: Keine Beunruhigung

Jahresgespräch der Bad Honnefer Verwaltungsleitung mit Polizeipräsidentin und Team

Die gute Nachricht ist, dass Gewaltkriminalität in Bad Honnef kein zu Hause habe. Das konnte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und ihr Team  während des Jahresgesprächs mit Bürgermeister Otto Neuhoff, kommissarische Leiterin des Fachdienstes Recht und Ordnung Solveig Horstmann und Ordnungsamtmitarbeiterin Annette Engels verkünden. Das Zahlenmaterial der Kriminalstatistik bestätigt dies.

Verglichen wurde das erste Halbjahr 2019 mit dem ersten Halbjahr 2018 von Januar bis Juni. Besonders in den Bereichen, die die Bürgerschaft beunruhigen, sind die Straftaten zurückgegangen: Bei Raubdelikten und Körperverletzung ist ein Rückgang um 60 Prozent zu verzeichnen und die Wohnungseinbrüche haben sich sogar halbiert.

Zugenommen um 17,1 Prozent haben allerdings die Straftaten in kleinen Bereichen, besonders Fahrraddiebstahl und Farbschmierereien. Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa bittet die Bevölkerung um Mithilfe und Hinweise. Täterinnen und Täter müssen auf frischer Tat ertappt werden, andernfalls lassen sich die Delikte schwer aufklären. Farbschmierereien, also Graffiti-Schmierereien seien kein Dummerjungenstreich, sagte die Polizeipräsidentin, sondern Sachbeschädigung und die Beseitigung ist kostspielig. Der Anblick ist immer ärgerlich.

Fahrraddiebstähle sind von 36 auf 59 im Jahr 2019 gestiegen. Ein Fahrradpass ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Wer sein Fahrrad fotografiert und sich die individuelle Rahmennummer notiert oder dafür sogar eine App nutzt, macht es der Polizei leichter, als rechtmäßige Besitzerin oder rechtmäßiger Besitzer im Falle eines Falles gefunden zu werden. Außerdem können die Diebe überführt werden. Auch hier gilt wieder die Bitte der Polizei: Wer etwas beobachtet, möchte sich melden. Seitdem am Freizeitbad Grafenwerth eine Videoüberwachung installiert wurde, gab es dort nur noch einen Fahrraddiebstahl. Somit war das eine erfolgreiche Maßnahme gegen Fahrraddiebstahl.

Mit Öffentlichkeitsarbeit hat die Polizei auf Betrugsdelikte zum Nachteil älterer Menschen reagiert. Zwar scheitern 99 Prozent der „Enkeltrick“-Erpressungsversuche oder Betrugsversuche durch das Auftreten falscher Polizisten, allerdings wenn die Betrügerinnen und Betrüger Erfolg haben, ist der Schaden immens. Eine mobile Beratungsstelle, die auch das Bad Honnefer Rathaus im vergangenen Dezember besucht hatte, bietet Informationen an. Dort stehen ehrenamtliche Seniorenberatende in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz mit Rat zur Seite.
Erster Polizeihauptkommissar Gerd Peter berichtete von einem deutlichen Rückgang der Verkehrsunfälle. Im ersten Halbjahr 2018 waren es noch 150 gewesen, im ersten Halbjahr 2019 waren es dagegen 102. Erfreulicherweise war 2019 kein Kind in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Bei den Seniorinnen und Senioren ist eine Zunahme der Verkehrsunfällte zu verzeichnen, was der demografischen Entwicklung entspricht. Einen tödlichen Motorradunfall hatte es gegeben, was sehr zu bedauern ist.

Der Bezirksdienst in Bad Honnef wird am 01.09.2019 nachbesetzt, denn die beiden Bezirksdienstbeamten, die hervorragende Arbeit geleistet haben, werden in den Ruhestand wechseln. Zur Personalsituation der Polizei erklärte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, dass das Land derzeit mehr Tarifstellen schafft. Dort, wo nicht unbedingt Beamtinnen oder Beamte beschäftigt sein müssen wie beispielsweise im IT-Bereich, werden Tarifbeschäftigte eingesetzt.

Bürgermeister Otto Neuhoff zog das Fazit des Jahresgesprächs: „Wir haben bis jetzt immer gute Gespräche geführt. Ganz herzlichen Dank an Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und das Team, auch an die Bezirksdienstbeamten. Wir arbeiten hervorragend zusammen. Bad Honnef ist gerne beim Polizeipräsidium Bonn.“ cp

Foto: Jahresgespräch Polizei und Verwaltung – v. l. EPHK Gerd Peter, Bürgermeister Otto Neuhoff, Solveig Horstmann (kommissarische Leiterin Ordnungsamt), Annette Engels (Ordnungsamt), Polizeioberrätin Anja Gans und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa.

Auch in Bad Honnef: Respekt!

Respekt gegenüber Retterinnen und Rettern – Sie werden gebraucht

Die Kampagne rüttelt auf und spricht es deutlich aus: Respekt gegenüber Wehrleuten, Rettungskräften, Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeitern der Ordnungsämter ist absolut notwendig. Die Menschen, die in Bad Honnef für Freiwillige Feuerwehr, THW, DRK, Malteser, Polizei und Ordnungsamt arbeiten, hatten sich an der Bad Honnefer Feuerwache Mitte versammelt, um für die Wertschätzung ihrer Arbeit zu demonstrieren und die Kampagne „Respekt! Bonn/Rhein-Sieg“ zu unterstützen, die auf Initative der Polizei Rhein-Sieg-Kreis gestartet wurde.

Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Holger Heuser erklärte: „Bei den Einsätzen geht es sehr oft Menschenleben. In Bad Honnef haben wir ein ganz tolles Netzwerk, wo eng zusammengearbeitet wird. Wir positionieren uns als Stadt Bad Honnef ganz deutlich und stehen hinter den Einsatzkräften. Wir reden hier auch über sehr viel ehrenamtliches Engagement.“ Auf jeden Fall sieht er eine Zunahme von rücksichtslosem Verhalten beispielsweise auch im Straßenverkehr. Auf Rettungswegen wird geparkt. Rettungsgassen werden nicht gebildet.

Standbrandinspektor Frank Brodeßer, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Honnef, sagte: „Das Anspruchsdenken ist hoch geworden, die Menschen beklagen sich über Kleinigkeiten. Sie vergessen, worum es geht, und zwar Menschenleben zu retten.“ Jüngstes Beispiel in Bad Honnef ist ein Angriff auf Zugbegleiter, die Wagenengel, während des Aegidienberger Karnevalzuges.

Grundlose Unhöflichkeiten gibt es häufig, erklärte Gert Peter, Leiter der Polizeiwache in Ramersdorf. Er sagte: „Was ganz besonders schlimm ist, dass sich Aggression aktiv gegen Menschen richtet, die anderen helfen.“

Wehrleute, Rettungskräfte, Polizisten oder Mitarbeiter der Ordnungsämter retten, helfen, schützen und gewährleisten die notwendige Ordnung. Sie riskieren mitunter auch ihre Gesundheit oder ihr Leben. Wertschätzung und Respekt ihnen gegenüber muss selbstverständlich sein. cp

Foto: Das Netzwerk in Bad Honnef: DRK, Malteser, THW, Freiwillige Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt arbeiten zusammen – helfen und schützen Bürgerinnen und Bürger: Sie fordern mehr Respekt und Wertschätzung ihrer Arbeit.