„Gekauft wie gesehen“

Fundsachenversteigerung im Rathaus

Udo Krahe von der Stadt Bad Honnef war im Foyer des Rathauses als Auktionator von Fundsachen in seinem Element. Unter den Hammer kamen die Fundsachen, die von Finderinnen oder Findern abgegeben wurden, aber deren gesetzliche Aufbewahrungsfrist von sechs Monaten abgelaufen war. Großes Interesse bestand wieder an den Fahrrädern, die „Zugpferde“ der Fundsachenversteigerung.

45 Fahrräder standen zur Versteigerung an. Manch alter Drahtesel brachte trotz erbärmlichen Zustands noch 5,00 Euro für das Stadtsäckel ein, wobei besser erhaltene Räder für wesentlich mehr Geld versteigert wurden, auch weil sich die Interessentinnen und Interessenten überboten. Wie üblich gab es keine Gewähr und ein fehlendes Licht beispielsweise kann nicht beanstandet werden.

„Gekauft wie gesehen“ war das Prinzip und bezahlt wurde bar. Udo Krahe pries die zu versteigernden Gegenstände in gewohnt lebhafter und unermüdlicher Weise an: Bekleidungsstücke, Brillen, Mobiltelefone, Handtaschen, Geldbörsen, Tretroller, MP3-Player, Autoradio, Navigationsgeräte, DVD, Longboard, Tablet, Computer, Digital-Kamera, Nordic-Walking-Stöcke, Radcomputer, Fernbedienung, Gehstock und Regenschirme fanden Abnehmerinnen und Abnehmer.

Da das Fundbüro mit den Versteigerungen eine Pause eingelegt hatte gab es auch über 50 Schmuckstücke und Uhren, die ersteigert werden konnten. Die Pause war den Umstand geschuldet, dass die Fahrräder bis vor einiger Zeit an die Fahrradwerkstatt gegeben worden waren, die die Räder dann an Flüchtlinge oder Bedürftige weitervermittelt hatte. Ohne die Fahrräder wäre eine Versteigerung in der Zwischenzeit nur halb so attraktiv gewesen.

Ute Krist, Leiterin des Fundbüros der Stadt Bad Honnef, rät, die Quittung des ersteigerten Rades oder Gegenstandes unbedingt aufzubewahren. Denn wer weiß schon, ob sich nicht  eine ehemalige Eigentümerin oder ein ehemaliger Eigentümer an den Gegenstand erinnert und Diebstahl vermutet. Mit der Quittung wird belegt, dass ein Fahrrad oder Gegenstand legal ersteigert wurde. Diese Mal wurden so gut wie alle Dinge versteigert.

Nur ein kläglicher Rest, der nun wirklich nicht zu gebrauchen war, war übrig geblieben. Tipp ist, dass alle, die etwas verloren haben, beim Fundbüro nachfragen sollten,  ob der verlorenen Gegenstand nicht abgegeben wurde. Eigentümerin und Eigentümer können sich während der Dienstzeiten im Bürgerbüro/Fundbüro der Stadt Bad Honnef, Rathausplatz 12 (Besucheranschrift), Zimmer Nr. 008, 53604 Bad Honnef, melden. Das Bürgerbüro/Fundbüro ist geöffnet: montags und dienstags von 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr, donnerstags durchgehend von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr und freitags von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr.  

Die Telefonnummer des Fundbüros ist 02224/184-251. Im „virtuellen Fundbüro“ unter der Adresse www.bad-honnef.de (unter Rathaus&Politik/Bürgerdienste/Bürgerbüro) sind die Fundsachen aufgelistet. Verlustmeldungen können per Mail aufgegeben werden.      

Foto: Eine Fundsache, hier ein Fahrrad, wird versteigert  – in Richtung Kamera blicken die Mitarbeitenden der Stadt Bad Honnef – v.l.: Udo Krahe erteilt den Zuschlag, Jessica Schweden, Ute Krist (Leiterin des Fundbüros) und Sebastian Siebertz.

Millionengrab

Foto: Zum Teil steht das sanierungsbedürftige Rathaus bereits auf „Krücken“.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Berlin hat eins, Hamburg hatte eins und wir haben jetzt auch eins, ein Millionengrab: Das Bad Honnefer Rathaus, das 1983 feierlich eröffnet wurde. Erbaut von dem Stararchitekten Joachim Schürmann, ausgezeichnet mit einem Architekturpreis.

Der Tagesordnungspunkt auf der Sitzungsunterlage der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag kam eher unscheinbar daher: „Mittteilung der Verwaltung zu den Sanierungsarbeiten am Rathaus, einschließlich Tiefgarage“. Was Fabiano Pinto, Geschäftsbereichsleiter Städtebau, dann aber mitteilte, das ließ die Ratsmitglieder schlagartig erblassen: „Es fallen Sanierungs- und Optimierungskosten für das „neue“ Bad Honnefer Rathaus von rund 18 Millionen Euro an“.

Ein Neubau, so Pinto, würde nicht viel mehr kosten. Die aktuelle Situation des Rathauses sei eine unerquickliche Kombination von verschiedenen Defiziten aus der Bauzeit (!) und unterlassener Instandhaltung oder Modernisierung der Vorgängerregierungen.  Wie dem auch sei, das schmucke Rathaus ist marode, ebenso wie das Kurhaus, die städtischen Schulen und die Straßen. Zurück zum Rathaus.

Das wurde für 18 Millionen D-Mark gebaut, heute koste die Renovierung insgesamt 18 Millionen Euro. In Meckenheim sei für diese Summe ein nagelneues Rathaus entstanden, inklusive Veranstaltungshalle. Seit 2011 seien inzwischen bereits rund 4,2 Millionen Euro unter anderem in die Schadstoff- und in die Tiefgaragensanierung gesteckt worden und es habe eine umfassende Gebäudeuntersuchung gegeben.

Für weitere Maßnahmen, um das Gebäude wenigstens in einen „normalen Betriebszustand“ zu bringen, seien noch einmal 6,2 bis 8,2 Millionen Euro nötig, beispielsweise für Entwässerung, Außenanlagen, Betonsanierung oder Modernisierung der Technik. Im September wollen sich Rat und Verwaltung mit dem Thema auseinander setzen.

Zum Centrum e.V. : Bei der Einzelhandelssitzung am vergangenen Dienstag im „Karlottas“ präsentierte Thomas Bock den lang ersehnten Internetauftritt des Vereins: lebensart-badhonnef.de. „Einkaufen und Flanieren in der Innenstadt, das ist die Bad Honnefer Lebensart. Im Centrum Bad Honnef e.V. haben sich viele Einzelhänder, Unternehmen und Institutionen zusammengeschlossen“, so Bock, „auf den neuen Internetseiten haben wir diese unvergleichliche Einkaufswelt visualisiert und stellen ihre Macher vor“.

Ein „Ozean“ für das Rathaus

Foto: Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich bei Künstlerin Yve Floret für das der Stadt Bad Honnef geschenkte Gemälde – mit dabei sind die Kinder von Yve Floret Anna und Timo.

Gemäldeschenkung von Yve Floret an die Stadt Bad Honnef

Das Bild ist auf den ersten Blick wunderbar blau, aber dann erkennt man wie viel mehr Farbschattierungen es gibt. Die Bad Honnefer Künstlerin Yve Floret schenkte eines ihrer Werke der Stadt Bad Honnef, für die sie es extra gefertigt hatte. Das Bild mit dem Titel „Ozean“ verschönert einen Besprechungsraum im Rathaus und entfaltet auch aufgrund der eingesetzten Maltechnik seine besondere Wirkung.

Yve Floret (51 Jahre) wurde in Bonn-Beuel geboren. Sie liebt die Malerei und das Reisen. In fernen Ländern lässt sie sich inspirieren. 2001 zog sie in die Schweiz. Ausstellungen von internationalem Rang folgten. Eine Pause von der Kunst nahm sie sich, als die beiden Kinder geboren wurden. Es folgte eine Weltreise mit ihrem Mann und den zwei noch kleinen Kindern. Währenddessen wurde ihr bewusst, dass ihr die Malerei fehlte und dass sie wieder im Rheinland leben wollte, denn das Heimatgefühl war geblieben. So wohnt sie mit ihrer Familie seit 2016 in Bad Honnef.

Das Bild mit dem Titel „Ozean“ hat Yve Floret in Enkaustik-Technik gefertigt. Die Künstlerin möchte als Botschafterin für diese sehr alte Maltechnik werben und die Enkaustik, wie die Künstlerin sagt,  in die Welt tragen. Dabei wird gefärbtes Bienenwachs mittels Heißluft auf Leinwand aufgetragen. Die Leinwand wird von Yve Floret per Hand bewegt, so dass das Wachs darauf fließt. „Das Ergebnis ist so faszinierend“, sagt die Künstlerin, „dass man nicht merkt, dass man viel Muskelkraft einsetzt. Ich bemale auch sehr große Leinwände.“ Sie achtet sehr genau darauf, wie das Wachs sich verteilt. Doch auch durch Zufall entstehen fesselnde Schattierungen. Enkaustik hat viele Facetten. Yve Floret möchte der Betrachterin oder dem Betrachter ein Stückchen Freiheit vermitteln und ihnen die Möglichkeit geben, mit dem geistigen Auge den Phantasien, Gedanken und Träumen, die vielleicht längst vergessen sind, nachzugehen.

Bürgermeister Otto Neuhoff bedankte sich für das Bild mit einem Blumenstrauß und sagte: „Bad Honnef ist ein Ort, der so viel Kulturgeschichte hat. Einst – in der Zeit von William Turner und der Rheinromantik – war das hier eine der meistgemalten Landschaften. Es bereichert das Leben, sich mit Kunst auseinanderzusetzen.“ Das Bild „Ozean“ ist ein Gewinn für das Rathaus und die Stadt Bad Honnef, denn es ist bemerkenswerte zeitgenössische Kunst.

 

 

 

Weiberfastnachts-Tour

Das ist Tradition. Wieverfastelovend mache ich mich mit einem norddeutschen Hoteldirektor auf den Weg durch die jecke Stadt. Und ich verliere immer. Donnerstag zum 11.Mal. Los geht der härteste Trip des Jahres im lustigen Rathaus.

Drink doch ene mit. Is klar. Dazu erschüttert mich die brandaktuelle Meldung, dass Peter Schütten die Bläck Fööss verläßt. Heißt: Peter und ich haben uns vor 47 Jahren kennen gelernt. Damals in der blutjungen Prisma-Redaktion. Nun sind wir uralt. So alt, wie ich mich nach dem Ausflug mit meinem Lieblingsdirektor stets fühle.

Dabei fängt er immer total harmlos an. Mit einem Mittagessen gegen 13 Uhr im La Bruschetta. Steak an pikanten Nüdelchen. Perfekte Grundlage. Dazu trockener Weißwein. Nachtisch: Grappa. Prophylaktisch gegen die leckeren Bützchen- Bazillen. Weiter. Die Klassiker: Hontes, Eschi, Hontes, Eschi… Alle da. Die Spielmänner ziehen durch die Stadt. Wir wandern aus.

Nach Rhöndorf. Ins Weingut Broel. Drink doch ene mit. Die Mädels der Ziepches Jecke lassen es krachen. Herr Broel schenkt Wein aus. Sein Job. Aber es gibt auch Bier. Reichlich. Gefühlt alle Bad Honnefer Jecken schauen im Weingut auf etliche Schlückchen vorbei. Ramba Zamba eben. Die Spielmänner und die Dream Boys lassen die Halle beben. De Bläck Fööss sind auch dabei. Nein. De Urselhofer. Drink doch ene mit. Is gut. Taxi! bö.

Rote-Hand-Aktion gegen Kindersoldaten

Foto: Konfirmandin Anna Schwager nimmt einen roten Abdruck der Hand von Erster Beigeordneter Cigdem Bern (Mitte) für die Aktion-Rote-Hand, um gegen den Einsatz von Kindersoldaten zu protestieren.

Die siebzigste „Rote Hand“ war diejenige von Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Cigdem Bern. Mit dem Stempel-Abdruck ihrer Hand, die mit roter Fingermalfarbe angestrichen worden war, unterstützte auch sie das Projekt der Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef.

Die Jugendlichen hatten sich eingehend damit beschäftigt, welche Gründe es für die Existenz von Kindersoldaten gibt und was gegen die Rekrutierung von Kindern getan werden kann. Um aufzuklären und politische Entscheidungsträger zum Handeln aufzufordern, sammelten sie daher die roten Handabdrücke.

Erste Beigeordnete Bern machte den Konfis Mut und sagte: „Ich begrüße es, dass Ihr ein Zeichen setzt, und ich danke für den Einsatz. Alle ‚Roten Hände‘ werden wir weiter nach Berlin an die Mitglieder des Bundestages reichen, damit sie am Ende der UN in New York vorgelegt werden. Unsere Einflussmöglichkeiten sind zwar beschränkt, aber durch die Aktion wird auf das Leid der Kindersoldaten und das Leid durch die Kriege, die mit ihnen geführt werden, aufmerksam gemacht.“

Bereits im Anschluss des Gottesdienstes am 12. Februar, dem internationalen Gedenktag an das Schicksal von Kindersoldaten, hatten die Konfis die Abdrücke der Hände von den Gottesdienstbesucherinnen und – besucher abgenommen. Jugendleiter Andreas Roschlau wünscht sich, dass zum Schluss hundert „Rote Hände“ nach Berlin geschickt werden können.

Am 12.02.2002 in Genf zur Feier des Inkrafttretens des Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention, mit dem die Rekrutierung von Minderjährigen verurteilt wird, gab es die ersten Aktionen mit roten Händen. Seitdem wird dieser Tag jedes Jahr weltweit als Red Hand Day gefeiert, als der Tage gegen den Einsatz von Kindersoldaten. cp

Informationen der Stadt Bad Honnef

Ausführliche Informationen zur Landtagswahl 2017 und Volksbegehren „G9 – jetzt!“

Zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14.05.2017 und zum Volksbegehren „G9 – jetzt!“ bietet die Stadt Bad Honnef jeweils umfangreiche Informationen im Internet an. Alles Wissenswerte und Vordrucke, die Wege und Zeit ersparen helfen, gibt es unter www.bad-honnef.de (Rathaus&Politik, Wahlen/Volksbegehren oder Button „Landtagswahl“).

Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 14.05.2017

Die Darstellung zur Landtagswahl ist ausführlich. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer werden gesucht. Um sich für diese Tätigkeit anzumelden, gibt es die Möglichkeit, ein Meldeformular auszufüllen. Formlose Anfragen beim Wahlamt werden aber ebenso berücksichtigt.

Volksbegehren „G9 – jetzt!“

Für das Volksbegehen kann bereits jetzt online ein Eintragungsschein beantragt werden, auf dem die Unterstützung des Volksbegehrens erklärt wird. Eine Übersendung/Ausstellung eines Eintragungsscheines muss beim Wahlamt entweder schriftlich oder persönlich oder eben online erfolgen (Rathaus& Politik/Volksbegehen/Online-Antrag Eintragungsschein). Daneben kann man sich in den freien Unterschriftensammlungen der Initiatoren oder in den Rathäusern oder anderen von den Gemeinden angebotenen öffentlichen Einrichtungen eintragen. Unterschreiben dürfen Deutsche ab 18 Jahren mit Erstwohnsitz in Nordrhein-Westfalen. Ziel des Volksbegehrens ist die Rückkehr zu einer Regelschulzeit mit Abitur nach neun Jahren. 2005 war die Schulzeit an Gymnasien auf acht Jahre gekürzt worden. cp

Die Ratssitzung

Es war wie früher. Früher, besonders in der Ära Wally Feiden, empfand sich der Rat prinzipiell als Opposition zur Verwaltung. Stundenlange Diskussionen standen immer mit auf der Tagesordnung. Mit Bürgermeister Otto Neuhoff wurde alles anders. Die von ihm geleiteten bisherigen 21 Ratssitzungen gingen ruck zuck über die Bühne.

In 45 bis 60 Minuten wurden die Tagesordnungspunkte abgehandelt. Egal wie viele. Alles wurde in den Fachausschüssen vorab besprochen. Mit der Ratssitzung am 2.Februar 2017 kam die Vergangenheit zurück in den Ratssaal. So gewaltig, dass der Bürgermeister mittendrin eine fünfminütige Pause verordnete, „Ich muss mich sortieren“.

Alle mussten sich sortieren. Die Sitzung dauerte vier Stunden und 20 Minuten. Vorangegangen war eine fast einstündige Einwohnerfragestunde zu den Themen Floßweg und Hockeyplatz. Danach ging es um jeden Cent bei der neu aufgestellten Parkraumbewirtschaftung. Seit einem Jahr wird darüber diskutiert, in der Ratssitzung wurde alles wieder haarklein auseinander gepflückt. Der ein oder andere Beschlussvorschlag wurde zurück in den Ausschuss geschickt.

Alle 18 Beschlussvorschläge wurden einzeln abgestimmt. Und dann die Haushaltsdiskussion. Insgesamt ist erkennbar, CDU,FDP und Bürgerblock ziehen mit dem Bürgermeister und seiner Verwaltung an einem Strang, die Grünen ein bißchen weniger und die SPD kaum ein bißchen. So erkennt SPD-Fraktionschef Guido Leiwig im Haushaltsplanentwurf keinen Anlass zur Euphorie. Er fragt, welche echten Weichenstellungen vorgenommen worden sind. Die exorbitante Erhöhung der Grundsteuer B lehnt er ab. CDU-Fraktionschef Sebastian Wolff sieht das dagegen so: „Nur mit einer Erhöhung der Grundsteuer erreichen wir nachhaltig einen Haushält, der nicht nur ausgeglichen ist, sondern der im Ergebnis ein Plus erwirtschaftet.

Wir wollen die Haushaltssicherung verlassen und wieder selbst entscheiden können, wofür wir unser Geld ausgeben“. FDP-Fraktionschef Rainer Quink meint: „Es freut mich sehr, dass wir nach langer Zeit heute wieder einen Haushaltsentwurf vorliegen haben, der uns für dieses und die darauf folgenden Jahre einen ausgeglichenen Haushalt verspricht“. Der Bürgerblock sieht den Haushalt „auf einem richtigen Weg, aber auf dünnem Eis“.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Haushalt 2017 ist auf dem Weg, die Parkraumbewirtschaftung ebenso, allerdings mit heftigen „Bauchschmerzen“ oder sogar „Magenkrämpfen“. Und es sei auch kein Traum eines Bürgermeisters, die Grundsteuer B um 210 Punkte anzuheben. „Aber wenn wir es nicht tun, kommen wir nicht weiter“. bö

Haushalt

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ein großer Tag steht vor der Tür. Donnerstag, da wird die HWZ gerade ausgeliefert, findet eine Ratssitzung statt. Aber nicht irgend eine.

Der Haushalt 2017 wird vorgestellt und abgesegnet. Gewiss wird es zuvor wieder erquickliche Diskussionen geben. Denn: Nicht alles, was die Verwaltung vorschlägt, kann einfach so durch gewunken werden.

Zu den Fakten: „Während der Dauer der öffentlichen Auslegung des Haushaltsplanentwurfes für das Haushaltsjahr 2017 sind 18 Einwendungen gegen die in der Ratssitzung am
25.02.2016 beschlossene Erhöhung der Grundsteuer B ab 01.01.2017 eingegangen. Dazu nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung: Die Stadt Bad Honnef befindet sich seit dem Haushaltsjahr 2012 in einem genehmigten Haushaltssicherungskonzept.

Danach ist zwingend vorgegeben, den Haushaltausgleich im Jahre 2017 zu erreichen. Mit einem Haushaltsausgleich im Jahr 2017 wird erstmals seit Jahren die volle Handlungsfähigkeit – auch in Bezug auf notwendige Investitionen – wieder hergestellt und der Abschmelzung des Eigenkapitals entgegen gewirkt.

Hierdurch ergeben sich für die Stadt Bad Honnef Gestaltungsspielräume im Hinblick auf eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt. Für den Haushaltsplan 2016 nebst Haushaltssicherungskonzept bis 2017 hat die Verwaltung bereits folgende Konsolidierungsmaßnahmen abgearbeitet: Fortführung der Finanzkommission aus Verwaltung und Rat unter Begleitung der Gemeindeprüfungsanstalt zum Thema „Aufgabenkritik“. Verschiedene Projekte wie „Haushaltssanierung“ (Personalkosten, Mieten und Pachten, OGS, Raumbedarf, Geschäftsaufwendungen, sonst. Sach- und Dienstleistungen, Unterbringung Asylbewerber etc.). Für den Haushaltsplan 2017 nebst Haushaltssicherungskonzept bis 2017 schlägt die Verwaltung folgende Konsolidierungsmaßnahmen vor:
– Erhöhung Grundsteuer A um 20 v. H. auf 280 v. H.
– Erhöhung Grundsteuer B um 210 v.H. auf 730 v. H.
– Erweiterung des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes
Erreicht die Stadt Bad Honnef in 2017 nicht den Ausgleich, wird sie keine Haushaltsgenehmigung von der Kommunalaufsicht erhalten und sich bis zu Erstellung eines neuen Haushaltssicherungskonzeptes gemäß § 76 Abs. 2 Satz 3
GO NRW beziehungsweise der Genehmigung der Kommunalaufsicht in der vorläufigen Haushaltsführung befinden.

In diesem Fall dürfen nur die gesetzlich vorgeschriebenen und/oder vertraglich gebundenen Aufwendungen geleistet werden. Neue Investitionen dürfen nicht begonnen werden. Der Kommunalaufsicht ist laufend Bericht zu erstatten und Rechenschaft abzulegen. Vorrangiges Ziel der Stadt Bad Honnef muss es sein, ihre dauerhafte
Leistungsfähigkeit zu sichern und den Haushaltsausgleich aufgrund der Deckung der Aufwendungen durch die Erträge ab dem Haushaltsjahr 2017 wieder herzustellen, um die Allgemeine Rücklage und damit das Eigenkapital zukünftig nicht weiter aufzuzehren“.

Natürlich haben die Fraktionen im Vorfeld mit sich und dem Haushaltsplan gerungen. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte dem GA: „Die Zeit für Geschenke ist vorbei“. So liege die Gesamtverschuldung des Gesamthaushaltes bei 50 Millionen Euro, davon rund 20 Millionen Euro Kassenkredite. Der Sanierungsstau in öffentlichen Gebäuden und bei der Infrastruktur liege bei geschätzten 65 Millionen Euro. Na denn, guter Rat.

Bürgerblock zum Haushalt

Am kommenden Donnerstag wird der Haushält 2017 im Rat diskutiert und verabschiedet. Hier die Stellungnahme vom Bürgerblock dazu:

BB: Haushalt 2017 ist auf dem richtigen Weg – Haushaltsdisziplin ist erkennbar

Der Haushalt 2017 entwickelt sich positiv. Der Negativtrend ist durchbrochen.

Der Bürgerblock hat jahrelang das Thema Haushaltsdisziplin eingefordert. Das heißt konkret, die Ausgaben orientieren sich an den Einnahmen.

Bürgermeister Otto Neuhoff hat diese Sichtweise auch sehr klar in seinem Zielfokus, was von Seiten des BB begrüßt wird.

Eine zeitlich befristete Grundsteuer B Erhöhung, die jährlich vom Rat neu beschlossen werden muss, bei gleichzeitiger Fortführung der Anstrengungen der Finanzkommission zur strukturellen Verbesserung des Haushalts kann sich der BB vorstellen. Eine zeitlich unbefristete Erhöhung nicht.

Karl-Heinz Dißmann, Fraktionsvorsitzender des BB:“ Die Erhöhung der Grundsteuer B auf 730 von Hundert Punkten gelten für den Bürgerblock zunächst nur für das Jahr 2017. Wir sehen Möglichkeiten ab 2018 unter „700 Punkte“ zu kommen.“

Mittelfristig bis 2020 muss die Abgabenquote wieder auf ein Normalmaß zurückgeführt werden.

„Darüber hinaus fordern wir ein Konzept für die Personalplanung einhergehend mit einer Strukturuntersuchung der Verwaltung. Kreative Ansätze zur Verhinderung von nachhaltigen Steuererhöhungen sind gefragt. Hier haben wir bereits konkrete Ansätze wie z.B. die Grundstücksgesellschaft als professioneller Wirtschaftsförderer der Stadt zu implementieren und neu aufzustellen u.a. mit dem Ziel Bad Honnef auf rund 30.000 Einwohner wachsen zu lassen.“ Denn der dauerhafte Erhalt der Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens ist nur dann gewährleistet wenn die Wertschöpfungskette in Gänze durch die Stadt Bad Honnef genutzt wird.“ so Dißmann weiter. ck

„Die Kunst der Illusion“ im Rathaus

Die Künstlerinnen und Künstler des  „Ateliers Heister“ zeigen im Foyer des Bad Honnefer Rathauses, Rathausplatz 1, Gemälde und Zeichnungen. Das Künstleratelier besteht in Bad Honnef seit über 30 Jahren.

Die Mal- und Zeichenkursen des „Ateliers Heister“ bieten die Möglichkeit, sowohl traditionelles Zeichnen und altmeisterliche Maltechniken zu lernen als auch mit modernen Techniken zu experimentieren.

In der Ausstellung zeigen die Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 6 und 90 Jahren die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Arbeit.

Ausstellungeröffnung im Rathaus, zu der herzlich eingeladen wird, ist am Dienstag, 24.01.2017, 19:00 Uhr.

Die Ausstellung kann vom 23. Januar 2017 bis zum 10. Februar 2017 während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.