Pestizide im Garten unnötig

Im Mai ist ihre Hauptschlüpfzeit, abhängig von den Außentemperaturen können sie aber auch bereits im April oder erst im Juni schlüpfen: Gemeint sind die Maikäfer.

 Die Maikäfer stehen zwar unter Schutz, sind aber – überwiegend durch den Pestizideinsatz gegen ihre Larven – europaweit viel seltener geworden. Darüber können auch die regional gelegentliche zu sehende Maikäferschwärme nicht hinwegtäuschen. Die Experten vom Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises empfehlen daher, zum Schutz des Maikäfers auf den Einsatz von Pestiziden im Garten zu verzichten.

 Warum hilft es, auf Pestizide im Garten zu verzichten? Die Weibchen der Maikäfer legen ihre Eier im Feld bzw. im Boden in der Nähe von Eichen, Buchen, Ahorn- und Haselbäumen oder auch Obstbäumen ab. Die sogenannten Engerlinge leben dann drei bis vier Jahre an den Wurzeln. Wenn sie fünf bis sieben Zentimeter groß sind, verpuppen sie sich und schlüpfen im Spätsommer.

Den folgenden Winter verbringen sie in etwa einem Meter Tiefe bis sie sich im Frühling bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius wieder ausgraben. Hungrig und meist in der Dämmerung machen sie sich über die Nahrungsbäume her. „Ein langfristiger Schaden entsteht an den Bäumen normalerweise nicht. Sie werden wieder ausschlagen, so dass ein Einsatz von Pestiziden wegen Maikäferbefalls unnötig ist“, erklärt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt-und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.

 Wer einen großen Engerling im Garten findet, kann durch einen Bewegungstest herausfinden, ob es sich tatsächlich um einen Maikäfer handelt. Probiert der Engerling seitlings weg zu krabbeln, ist es ein Maikäfer. Rosen- und Nashornkäfer, die man gelegentlich im Komposthaufen findet, versuchen sich nämlich eher rücklings oder bäuchlings wieder einzugraben.

 Nähere Auskünfte rund um das Thema Maikäfer erteilen gerne die Fachleute am Umwelttelefon  des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/13-2200. Weitere Tipps zum Artenschutz finden Interessierte auch unter www.rhein-sieg-kreis.de/artenschutztipps. rsk

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Notruf 112 wird oft missbraucht

Wenn der Hausarzt keine Sprechstunde hat: 116117

Der Rhein-Sieg-Kreis appelliert an seine Bürgerinnen und Bürger, von der 116117 Gebrauch zu machen. „Wenn die Praxis der Hausärztin beziehungsweise des Hausarztes abends, nachts oder am Wochenende geschlossen hat, dann bekommt man unter dieser Telefonnummer alle Informationen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst“, sagt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Rainer Meilicke.

 Immer öfter wird wegen einfacher Krankheiten der Notruf 112 gewählt. „Diese Nummer ist für medizinische Notfälle reserviert“, so Martin Bertram, Leiter der Kreisleitstelle. „Harnwegsinfekte oder Kopfschmerzen zählen nicht dazu“. Der Rettungsdienst des Rhein-Sieg-Kreises ist leider tagtäglich wegen verschiedener Bagatelleinsätze unterwegs.

 Im Grunde ist es ganz einfach, sich für die richtige Telefonnummer zu entscheiden: „Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden, wie Fieber oder Bauschmerzen wenden Sie sich über die 116117 an den Bereitschaftsdienst“, so Dr. Rainer Meilicke. Er ist die richtige Anlaufstelle für alle gesundheitlichen Beschwerden, mit denen man zu üblichen Uhrzeiten zur Hausarztpraxis fahren würde.

 Den Rettungsdienst unter der 112 ruft man bei lebensbedrohlichen Symptomen, wie Bewusstlosigkeit, akuten Blutungen oder starken Herz- und Atembeschwerden. „Jeder sollte sich bewusst machen, dass diese Nummer für Menschen in wirklichen Notsituationen freigehalten werden sollte“, so Martin Bertram.

 Wer den ärztlichen Bereitschaftsdienst anruft, bekommt anhand über eine zentrale Stelle in Duisburg anhand der Postleitzahl die zuständige Notdienstpraxis genannt. Schnell und kompetent! Für die Städte und Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis sind das die Praxen im Helios Klinikum in Siegburg, im Krankenhaus in Waldbröl, im Malteserkrankenhaus in Bonn und im Waldkrankenhaus in Bad Godesberg.

 Im ärztlichen Bereitschaftsdienst engagieren sich niedergelassene Ärzte aus der Region. Sie leisten den Dienst zusätzlich zu ihrer täglichen Arbeit in der Praxis und sorgen so dafür, dass medizinische Hilfe zur Verfügung steht – auch wenn keine Sprechstunde ist.

 Die Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes findet sich in den wöchentlichen Mitteilungsblättern. Nähere Informationen gibt es auch auf www.rhein-sieg-kreis.de unter dem Suchwort „ärztlicher Bereitschaftsdienst“. rsk

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Starke Region – Starke Zukunft

Neues Leitbild für die Region Bonn/Rhein-Sieg

In 25 Jahren verändert sich einiges. Grund genug für den Regionalen Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr (:rak) des Rhein-Sieg-Kreises, der Bundesstadt Bonn und des Kreises Ahrweiler, seine Arbeit an aktualisierten thematischen Handlungsfeldern auszurichten.

Gegründet wurde der :rak, um den durch den Bonn/Berlin-Beschluss ausgelösten Strukturwandel zu bewältigen. Als Bindeglied zwischen der örtlichen kommunalen Planungshoheit der Kommunen und der Regional- und Landesplanung nimmt der :rak eine besondere Position ein. Der :rak ist eine freiwillige Kooperation, in der die Bundesstadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Ahrweiler gemeinsam mit 27 kreisangehörigen Städten, Gemeinden und Verbandsgemeinden in Aufgabenfeldern der räumlichen und strategischen Planung eng zusammenarbeiten.

Regionales Denken und lokales Handeln ist dabei der zentrale Ansatz des :rak.

Nach einem Vierteljahrhundert erfolgreicher Zusammenarbeit hat die Region ein neues Leitbild erarbeitet und stellt folgende Themen in den Fokus der Betrachtung:

1. Raumstrukturen aktiv gestalten: Nachhaltige Raum- und Regionalentwicklung

2. Für künftige Generationen planen: Demografische und generationengerechte Entwicklung

3. Ökologische Ziele setzen: Schonender Umgang mit Natur und Ressourcen – Klima – Energie – Umwelt – Landschaft – Tourismus

4. Innovative Region für eine mobile Wissensgesellschaft: Wissenschaft, Forschung, regionale Wirtschafts- und Gewerbeflächenentwicklung, innovative Mobilität

5. Unser besonderes Profil für Europa: Die Internationalität unserer Region im Wettbewerb der Regionen

Mit dem jüngst in seiner Plenumssitzung verabschiedeten Leitbild, das nun den politischen Gremien der Kommunen vorgelegt werden soll, hat der Arbeitskreis wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Nun gilt es, den großen Gestaltungsspielraum zu nutzen, den die Zusammenarbeit in der Region bietet.

Die Ziele des Leitbildes spiegeln sich bereits in den beiden Beiträgen zum Wettbewerb StadtUmland.NRW wider, zu dem das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW aufgerufen hatte: BonnUmland – shaREgion: Teilen und Tauschen als Handlungsprinzip“ und „Raumperspektiven 2035“, „Ich freue mich sehr, dass wir die Kooperation in der Region Bonn/Rhein-Sieg weiter vertiefen und entwickeln. Diese Wachstumsregion braucht – nicht nur vor der anstehenden Fortschreibung des Regionalplans – die Intensivierung der Zusammenarbeit“, betont Dr. Hermann Tengler, Leiter des Referats für Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung des Rhein-Sieg-Kreises und Vorsitzender des :rak.

Hinweise zu den Wettbewerbsbeiträgen:
Die Bundesstadt Bonn bewarb sich erfolgreich gemeinsam mit den Städten und Gemeinden im Umland und dem Rhein-Sieg-Kreis mit dem Motto „BonnUmland – shaREgion: Teilen und Tauschen als Handlungsprinzip“. Ziel ist die Entwicklung eines Konzepts für eine Balance zwischen dem bestehenden Wachstumsdruck und den zunehmenden Flächenkonkurrenzen/der zunehmenden Flächenknappheit.

Die Stadt Köln hat sich ebenfalls erfolgreich gemeinsam mit den rechtsrheinische Nachbarn Leverkusen, Bergisch-Gladbach, Rösrath, Troisdorf und Niederkassel sowie dem Rhein-Sieg-Kreis mit dem Motto Raumperspektive 2035 beim Landeswettbewerb beworben. Ziel ist hier die Entwicklung eines regionsübergreifenden Regiebuchs für Freiräume, Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur.rsk